Zum Inhalt der Seite

Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I. Zwei Welten - Showdown (Teil 1)

Nach einer langwierigen Untersuchung hatte Henry Mick wieder in dessen Wohnung abgesetzt. Ein paar Blutproben waren entnommen worden, um eine Blutvergiftung zu vermeiden und hier und da mussten ein paar Nähte gesetzt werden. Ansonsten ging es seinem Fuß gut. So ließ Henry den vollkommen entkräfteten und müden ‚John‘ zurück um sich der Arbeit zu werden, auch an solchen Tagen musste der Pub aufgesperrt werden und aus dem Grund wanderte er jetzt in die Arbeit.

Das schummrige Licht der Bar bildete einen extremen Kontrast zum hellen Tageslicht von draußen. Henry knabberte auf seiner Unterlippen, bevor er dem inneren Drang, der unglaublichen Sucht nach einem Zug Nikotin nachgab. Seine blonden Haare standen wild in alle Richtungen, als er ein leises Knacken wahr nahm. Er sah über seine Schulter hinweg. Der Raum war leer. Dabei hätte er schwören können, dass das Geräusch von der Tür ausging.

„Wir haben noch geschlossen.“, rief er routiniert, sollte sich doch schon ein Mensch hier her verirrt haben. Keine Antwort. So zuckte er mit den Schultern. Zittrig tasteten seine Finger nach der Schachtel selbstgestopfter Zigaretten in seiner Tasche. „Ich habe geschworen, dass ich mit dem Rauchen aufhöre.“, sprach er zu sich selber, schluckte und ließ seinen Blick einmal leicht schweifen. Es war schwer dem Drang zu widerstehen. Unaufhörlich wisperte ihm eine leise Stimme zu, dass ein letzter Zug in Ordnung war. Nur noch eine einzige Zigarette. Ein kleines bisschen herrlicher Qualm, der ihm die Lungen durchflutete. Henry biss sich auf seine Unterlippen und zog die Schachtel mit dem Teufelszeug aus seiner Hosentasche. Schnaubend warf er sie auf den Bartresen und kehrte ihr den Rücken zu. Emsig versuchte er sich mit dem reinigen seiner Bierkrüge auf andere Gedanken zu bringen. Wie magisch zog ihn die silberne Zigarettenschachtel in ihren Bann zurück. Henry tat langsam einen Schritt in die Richtung,

„Nein.“, murmelte er zu sich und sträubte sich im selben Augenblick gegen die innere Versuchung. Wieder drehte er sich um und kontrollierte ob noch genügend Cola, Limonade und verschiedene Sirupe in den kleinen Kühlschränken verstaut waren. Das Geräusch einen Feuerzeugs ließ ihn die Ohren spitzen.

Henry wirbelte herum. Eine junge Frau saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Barhocker, lehnte sich halb auf die Theke und zündete sich eine Zigarette an. Ihre vollen Lippen ruhte am Filter und sie zog einmal genüsslich, ehe sie etwas Rauch aufsteigen ließ. Wie ein Ring sah er einen Moment aus, ehe er verschwand. Kinnlange braune Haare umspielten das makellose und überaus blasse Gesicht der jungen Frau und ihre braunen Augen ruhten auf Henry.

Er schnappte sich ein Handtuch und säuberte sich seine Hände flüchtig. „Wir haben noch geschlossen Lady und das sind mit Verlaub meine Zigaretten.“

„Ohh“, sprach sie gedehnt, fast schon mit einem Seufzen, wodurch Henry seine Augenbraue nach oben zog. „Ich dachte Sie hätten kein Interesse an einer kleinen Zigarette und mir war gerade so danach.“ Erneut wanderte die Zigarette an ihre Lippen. Wie hypnotisiert folgte Henry ihrer anregenden und anmutigen Bewegung.

„Ich bin auf der Suche nach jemanden.“, sprach sie weiter und befeuchtete sich die geröteten Lippen mit ihrer Zungenspitze.

„Für Sie bin ich, wer immer Sie wollen.“, grinste der junge Barbesitzer schelmisch. Seine Hände wanderten ein paar Mal durch seine Haare und eher unbewusst richtete er sich seine Kleidung, wobei er die junge Frau schon förmlich mit seinen Augen auszog. Sie trug ein rotes Kleid aus Seide? War das möglich? Bei der heutigen Mode mit Sicherheit. Sie lehnte sich etwas mehr auf den Tresen und sah ihn unverändert an. „Da bin ich mir ganz sicher, allerdings muss ich sie enttäuschen. Ich bin auf der Suche nach meinem Mann.“, klärte sie ihn dann mit einem Lächeln auf und deutete auf den Ring an ihrem Finger.

„Verstehe, Lady… aber wie kann ich Ihnen da weiter helfen und was ist die Gegenleistung?“, fragte er ohne Umschweife nach.

Er war kein Wohltäter und nur weil er John oftmals beistand, bedeutete das nicht, dass er allgemein ein Menschenfreund war.

„Ich habe gehört Ihnen ist ein Mann mit Amnesie zugelaufen?“, fuhr sie unbeirrt fort und spielte ein wenig mit der Zigarette in ihren Fingern. Wie hypnotisiert folgte Henry ihren kleinen Bewegungen, die ihm jedes Mal einen Schauer über den Rücken jagten. Er wollte sich lieber nicht ausmalen, was solche Finger mit ihm anstellen könnten.

Er schluckte. „Ja.“, antwortete er überaus knapp.

Die Frau zog kurz eine Augenbraue nach oben, ehe sie ein Foto aus ihrer Handtasche zog. Sie hielt es in die Luft. Darauf war unweigerlich John abgebildet! Ein flüchtiges Grinsen huschte über seine Lippen , als er eine Bewegung aus seinem Augenwinkel wahr nahm. Sein Kopf ruckte nach oben und er sah zur Seite.

Eine weitere Frau stand direkt an der Eingangstür. Ihr langes, lockiges Haar fiel ihr über die Schultern. Es kringelte sich wild und rahmte ihr weißes Gesicht förmlich ein. Dunkelrot schimmerten die Haare, die so weich wirkten. Sie trug eine schwarze Hose, dazu schwere Armeestiefel und ein weißes Oberteil, das ihren perfekten Rundungen trotz der Schlichtheit unglaublich schmeichelte. Henry sah ein bisschen verwirrter zu der Frau in rot, die gerade ihre Zigarette ausdrückte.

„Sagen Sie mir einfach wo Mick ist und wir beide bekommen kein Problem miteinander.“, schnurrte sie ihm zu.

Mit einem Mal befiel Henry ein eigenartiges Gefühl. Er wich zurück und stieß gegen die kleinen Kühlschränke. „Ich habe den Kerl noch nie gesehen.“, sprach er abwehrend. Mit einem Mal wurde ihm ganz flau und er fühlte sich auf schreckliche Weise bedroht von den beiden Frauen.

„Es ist nicht klug mich zu belügen Henry. Ich weiß, dass Sie ihn verstecken.“, lächelte die Lady am Tresen und schwang ihre langen Beine nach unten. Sie landete auf den Boden und setzte sich in Bewegung. Ihre Finger streichelten über das Holz der Bar Theke, an der sie entlang schritt, als sie auch schon bei dem kleinen Durchgang angekommen war.

„Hören Sie, Lady. Ich hab keine Ahnung wer er ist und ich sagte Ihnen bereits, dass wir noch geschlossen haben. Es ist jetzt wirklich besser, wenn Sie gehen.“, versuchte es Henry noch überaus freundlich. Schon jetzt war ihm aber klar, dass er in die Enge gedrängt worden war. Wie ein Beutetier, das von Löwinnen verfolgt wurde.

Innerlich verfluchte er den Horrorfilm, den er am vergangenen Abend gespannt verfolgt hatte. „Entweder Sie sagen es mir aus freien Stücken, oder ich werde die Antwort anderweitig bekommen.“, lächelte sie und blieb jetzt vor Henry stehen.

Ein Schweißausbruch jagte den nächsten, denn auch die Frau, die zuvor noch an der Tür gestanden hatte, hatte sich ihm genähert. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er von einer zur Anderen. Er hob seine Schultern. „Ich weiß nicht wer er ist …“, antwortete er betont ruhig, auch wenn in ihm ein Sturm der Verzweiflung tobte!  Die Angst hatte ihre Fängen ausgestreckt. Vollkommen zurecht! Mit einem Mal riss ihn die Frau in rot von den Füßen!

Ihm wurde ein paar Momente schwarz vor Augen, als er mit dem Hinterkopf auf den kühlen Boden der Bar aufschlug. Sie saß auf seinem Bauch, ihre Fangzähne gefletscht, während die hellblauen, starren Augen die seinen fixierten.

„Jesus!“, stieß er entsetzt aus.

„Der kann dir jetzt auch nicht helfen.“, knurrte sie, präsentierte ihre weißen Schneidezähne, ehe sie ihm diese in die Halsvene rammte. Henry schrie unter Schmerzen auf. Das Blut rauschte in ihren Ohren, als sie von ihm abließ. Sie leckte sich ihre Lippen, wobei ein feine Spur Blut über ihr Kinn nach unten tropfte. Lächelnd tupfte sie über die Einbiss-Stellen an Henrys Hals. „Geh zu ihm, wenn du den nächsten Tag noch überleben willst und sag ihm, dass ein Mann nach ihm sucht…“, flüsterte sie ihm zu und zog ihn auf die Beine.

Der Barbesitzer taumelte, musste sich auf dem nächsten Tisch abstützen und stürzte dann wie betrunken weiter. Ein undefinierbares Zittern hatte ihn befahlen und die Panik saß ihm geradezu im Nacken. Er rannte die Straße entlang, sah weder nach links, noch nach rechts und wurde beinahe von einem Auto erfasst! Das alles kümmerte ihn nicht, denn er wollte nur n och weit weg von diesen verrückten Weibern!

Das Treppenhaus nach oben und schon stand er außer Atem vor der Tür von John. Er hämmerte dagegen. Dachte nicht nach, wollte auch gar nicht mehr denken müssen. Zittrig strich er über das Holz, denn niemand öffnete ihn. „Ich schwör dir, ich werde dich eines Tages erwürgen, wenn du dir immer die Birne zusäufst.“, murrte der Barbesitzer und suchte mit einem immer heftiger werdenden Zittern nach den Zweitschlüsseln zu Johns Wohnung. Schließlich fand er, was er gesucht hatte. Noch kurz warf er einen Blick über seine Schultern, bevor er sie öffnete.

Sein Blick huschte über die zahlreichen Zeitungsartikel und Ausdrucke an der Wand des kleinen Appartements, bevor er John entdeckte. Mit einer Whiskeyflasche hatte er sich vor einer Wand positioniert und starrte an diese. Den Rücken der Tür zugewandt. Erst nach ein paar Augenblicke schien er die Anwesenheit seines Freundes zu bemerken. Er sah über seine Schultern zu ihm. „Henry… was machst du schon wieder hier?“, fragte er mit einem kleinen Seufzen nach.

„Ich dachte, ich komm dich mal besuchen…“, log Henry in seiner Verzweiflung und mit der unglaublichen Panik, die sein Herz befallen hatte. „Was hast du mit dem zweiten Weltkrieg zu tun...“, nickte er in Richtung eines Artikels.

Ein schweres Seufzen verließ die Lippen von John. Er rieb sich über die Stirn und strich sich durch die kurzen, abstehenden, braunen Haare.

“Keine Ahnung, ich muss nur immer daran denken.“, erklärte er und rieb sich die Stirn. „Ich wiederhol mich nur sehr ungern, aber was machst du hier?“

Der Blonde schluckte schwer und kniff die Augen zusammen. Wieder sah er die schrecklichen Bilder vor sich, Spürte das Blut das seinen Körper verließ und so tat er etwas. Er verriet seinen Freund. „Da ist jemand an der Bar … er hat ein Foto von dir und sucht dich.“, sprach er leise die verlangte Lüge aus.

„Ein Foto??? Er sucht nach mir??“ Die Freude und grenzenlose Erleichterung war John geradezu anzusehen. Endlich schien er wieder Hoffnung bekommen zu haben. Henry schloss seine Augen. Er konnte es nicht. Er konnte ihn nicht in den Untergang schicken, denn nichts anderes wartete doch auf John! Wer auch immer ihn suchte… er war ein Monster! John zog sich eine Lederjacke über, als sein Blick über seinen Freund huschte. Unsicherheit erschien in seinem Gesicht. „Henry… alles in Ordnung?“

Der blonde Mann befeuchtete seine Lippen und hob seinen Blick. Er war kreidebleich und seine Augen waren vor Entsetzten geweitet. „Flieh.“, flüsterte er John zu…



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück