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Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

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I. Zwei Welten - Showdown (Teil 2)

„Flieh.“, wisperte Henry leise. Seine Wort hatte kaum seine Lippen verlassen, als Mick schon herumwirbelte und hastig aus der Wohnung stürzte.

Den Schmerz in seinem Fuß versuchte er zu ignorieren. Die Angst und das Entsetzen in den Augen von Henry war unübertroffen schauderhaft. Es machte ihm Angst ihn so zu sehen und ein schlechtes Gewissen, dass er ihn jetzt zurück ließ. Die Panik hatte den jungen Mann übermannt und er rannte nur noch durch die dunklen Straßen von Brighton. Ein Wolkenbruch ergoss sich über ihm und sorgte dafür, dass er unwillkürlich zu zittern begann. Immer wieder sah er über seine Schulter hinweg, ließ seinen Wohnblock hinter sich. Er durchquerte einen Park und konnte kaum noch atmen. Mick ließ seinen Oberkörper sinken und stützte seine Hände auf den Oberschenkeln ab.

„Was ist nur los?“, fragte er sich selber leise und versuchte zu begreifen, was in seinem Leben momentan schief lief. Wer suchte nach ihm? Wer kannte ihn? Vor wem war er auf der Flucht!! Er gab sich einen Ruck und rannte weiter, ganz gleich wie stark die Erschöpfung war, die sich gerade in seinem Körper ausbreitete. Die Straßen flogen nur so an ihm vorbei. Immer schneller. Immer weiter trugen ihn seine Füße. Die Nähte seiner Wunde waren aufgerissen, aber es kümmerte ihn nicht. Er rannte trotzdem einfach weiter und dachte nicht daran noch einmal zu stoppen. Er rannte viele Minuten wie von Sinnen, verfolgt von einem unsichtbaren Schatten, wie er glaubte. Die Angst saß ihm im Nacken und trieb ihn noch ein Stück weiter. Mittlerweile war er so viele Blocks von seiner Wohnung und der Bar entfernt. Er sah über seine Schulter. Von einem Verfolger war nichts zu sehen, weshalb seine Schritte jetzt etwas langsamer wurden. Schließlich machte er erneut Halt um wenigstens ein bisschen Luft in seine Lungen fluten zu lassen. Er rieb sich über die Stirn, wischte den Regen aus dem Gesicht und blinzelte ein paar Mal.

„Henry...“, flüsterte er und drehte sich um.

Konnte er das was gerade geschah mit seinem Gewissen verantworten? Er ließ seinen besten Freund zurück und lief vor etwas weg, von dem er nicht mal wusste, was genau es war.

Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ ihn aufschauen. Eine Gestalt stand in der Seitenstraße und näherte sich ihm.

„Mick!“ Laut drang der Ruf einer weiblichen Stimme an sein Ohr. Er blinzelte. Eine warme Vertrautheit machte sich in ihm breit und langsam drehte er sich in die Richtung der Frau, die auf ihn zu rannte. Dicht gefolgt von einer weiteren Gestalt. Er rieb sich die Augen und fühlte wie sein Herz schneller schlug und sich jeder Faser seines Seins nur noch nach der Frau sehnte, die die letzten paar Meter überbrückte und ihre Arme um ihn schlang. Ihr Körper schmiegte sich an seinen und ihre dünnen Arme nahmen ihn geradezu gefangen. Für ein paar Sekunden war er zur Salzsäule erstarrt und schaffte es nicht diese ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Sie hielt ihn nach wie vor fest an sich gedrückt und so sah er mit irritiertem Blick zu dem jungen Mann, der jetzt vor ihm zum stehen kam.

“Mick, du bist es wirklich...“, kam über die Lippen des Mannes, der gleich darauf tief durch atmete. Fest sahen sie einander an und wieder überkam Mick eine Welle der Vertrautheit.

„Mick ... ich heiße Mick?“, fragte er nach.

Augenblicklich löste sich die junge Frau von ihm und legte ihre weichen Finger auf seine Wangen. „Du weißt nicht, wer du bist?“, wollte sie von ihm wissen.

Er schüttelte seinen Kopf und sah von einem zum anderen. „Du bist Mick St. John. Privatdetektiv aus Los Angeles. Vor ein paar Monaten bist du uns während einer Tour durch Frankreich abhanden gekommen.“

Mick hob seine Hand und deutete auf ihn. „Josef...?“, fragte er nach und sogleich bildete sich ein breites Grinsen auf den Zügen des jungen Mannes. „Ich wusste, dass du dich an mich erinnerst.“

Mick lachte auf und unterdrückte die Freudentränen , als er wieder zu der jungen Frau blickte, die noch immer ihre Hände auf ihren Wangen positioniert hatte und ihn mit zitternder Unterlippe ansah.

Erneut schlossen sich die Augen des Mannes und er kämpfte die Tränen nieder, die in ihm aufstiegen. So viele Bilder tauchten mit einem Mal vor seinem inneren Auge auf. Szenen von einem Kampf, sie mit gefletschten Zähnen, gleich darauf ihr hübsches Antlitz auf dem Balkon in Paris. Hinter ihr leuchtete der Eifelturm. Ein Schwertkampf. Ein leidenschaftlicher Kuss. So viele Eindrücke durchflutete ihn und als er die strahlend blauen Augen öffnete bildete sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen. Noch etwas scheu streckte er die Hand aus und streichelte ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Zara ....“, flüsterte er ihr zu.

Sie nickte und fiel ihm erneut um den Hals. Die Erleichterung verließ mit einem Aufseufzen ihre Lippen, doch mit einem Mal sprang sie zurück.

Mick sah sie irritiert an. Sie hatte ihre Augenbrauen zusammen gezogen und ließ ihren Blick über Mick gleiten.

„Du bist ein Mensch!“, stieß sie heißer aus und jetzt haftete auch wieder Josef Blick auf den jungen, sichtlich irritierten Mann. Laut konnten sie sein Herz schlagen, das Blut durch seine Venen pulsieren hören und der Geruch von Blut und Schweiß lag in der Luft.

„Was soll ich sonst sein...?“, fragte er nach und sah von einem zum anderen. So viele Eindrücke prasselten auf ihn hernieder. Er rieb sich durch die etwas längeren, ziemlich verzottelten Haare und wischte den Regen wieder und wieder aus seinem Gesicht.

Ein Geräusch drang an die Ohren der beiden Vampire und auch Mick konnte ganz deutlich ein Klatschen hören.

Zara entblößte ihre Fangzähne und Mick wich augenblicklich zurück.

„Was zum...!“

Josef packte Mick und schob ihn hinter sich. „Coraline.“, wisperte er in die Dunkelheit herein.

Ihr langes rotes Kleid wehte im Wind und ihre braunen, kurzen Haare wirkten trotz des Regens perfekt gestylt. Sie klatschte Beifall und lachte laut auf, als sie auf die Drei zutraten.

„Beeindruckend. Ihr habt ihn tatsächlich gefunden.“

Hinter ihr tauchte eine schmalere Frau und ein blonder Mann auf. Seine Augen waren rot unterlaufen, die Schultern hielt er angezogen und immer wieder wurde er erfasst von einem schütteln. Er war ein neugeborener Vampir. Er kannte nur eines: Den unendlichen Hunger! Er hatte das Kommando übernommen und verhinderte, dass er noch einen klaren Gedanken formulierte.

„Henry...“, wisperte Mick und sah von einem zum anderen. Zara und Josef hatten sich vor ihm aufgebaut und starrten den Drei entgegen.

Mick verstand so gar nicht, was sich gerade abspielte und was um ihn herum geschah. Es war alles so schrecklich verwirrend.

„Genau, wir haben ihn gefunden und wir werden ihn auch mit nach Hause nehmen, Liebes. Du solltest also gar nicht weiter deine Energien verschwenden. Geh lieber und bau deinen Palast wieder auf.“, sprach Josef mit einem Schulterzucken.

„Ach Josef. Ich hatte dich eigentlich immer als sehr intelligenten Mann in Erinnerung. Ich habe euch damals gehen lassen, weil wir Mick hatten. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich das noch einmal machen werde. Hier und heute, werde ich dich umbringen..“, knurrte sie ihm zu.

Josef lachte auf. „Das haben schon Viele vor dir versucht und alle sind gescheitert. Glaube also nicht, dass du meine Existenz auslöschen kannst.“, gab Josef mit einem kleinen Schulterzucken zurück.

Zara betrachtete Henry und warf einen Blick über ihre Schulter zu Mick, der ganz eindeutig ein Mensch war und gerade sichtliche Panik ausstrahlte.

„Einen Vampir tötet man in dem man ihm den Kopf abtrennt oder ihn anzündet. Silber und Holzpfählen lähmen. Knoblauch und Kruzifixe sind ein Scherz, für den dich jeder Vampir auslachen wird.“, sagte sie an ihn gerichtet.

„Was willst du mir damit sagen...?“

„Das du dich verteidigen musst, wenn Josef und ich nicht mehr hier sind!“, rief Zara ihm zu, als Henry auch schon auf sie zustürzte.



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