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In the end you are alone

von

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Prison Visit


 

__Ich-Erzähler: Beyond Birthday__

~-~B~-~
 

"Khihihihihahahaha!" Mein Brustkorb bebte vor Lachen. "Mwahahaha!" Ich riss die Augen auf, welche rot aufglühten.

"Ist das dein Ernst?" Trotz der gefesselten Hände und Füße saß ich gelassen in meinem Stuhl. Seit ich wegen der BB-Mordserie ins Gefängnis gekommen war, ließ man mich nicht mehr aus den Augen. Sogar zu diesem Zeitpunkt wurde ich von einer Überwachungskamera gefilmt... zumindest glaubte ich das.

Hinter den Türen des kleinen Raumes waren Polizisten mit Elektroschockern aufgestellt, die eingreifen würden, falls ich die Beherrschung verlieren sollte. Lächerlich. Als ob ich ein unberechenbares Monster wäre! Ok, ok... so falsch war die Vermutung gar nicht, aber ich würde doch sicher nicht einem... Freund (zumindest kam er diesem Titel noch am nächsten) an den Hals springen.

Ich sah meinen Gegenüber belustigt an. A war mein bester Freund gewesen, als ich noch in Wammy's Haus gelebt hatte. Wir hatten uns allerdings gestritten und nicht mehr versöhnt, nachdem ich aus diversen Gründen das Heim verlassen hatte.

Nun war ich hier. Und A ebenfalls. Meine Kriminalität hatte uns scheinbar wieder zusammengeführt. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.

"Ja, das ist mein voller Ernst. Sie hat es Z anvertraut und von dem habe ich es." Was für ein zuverlässiger Freund Z doch ist. Und wie dumm sie sein muss, um es gerade ihm anzuvertrauen. Ich hob die Hände an den Mund und dämpfte damit das Gelächter, welches in mir aufkam.

Meine Haut war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt worden, aber in den vergangenen eineinhalb Jahren hatte sie sich so gut, wie möglich, regeneriert. Jetzt bekam ich wenigstens nicht selber einen Schreck, wenn ich in den Spiegel sah.

Unter Lachen fragte ich: "C hat also endlich die Initiative ergriffen. Was wollte sie denn von Z?" Nervös nestelte A an dem Reißverschluss seiner Strickjacke herum. Ich nahm ihm seine Zerstreutheit nicht übel. Immerhin saß er nur etwa zwei Meter von dem berühmt berüchtigten Strohpuppenmörder entfernt.

Ein bestialisches und zugleich amüsiertes Grinsen huschte über mein Gesicht. Dieser Gesichtsausdruck schien ihn an früher zu erinnern, denn A entspannte sich wieder.

"Keine Ahnung. Ich glaube, irgendwas zum Öffnen einer Tür. Genaueres habe ich aber nicht aus ihm herausbekommen." Mein Freund zuckte mit den Schultern. Damit war das Thema C abgeschlossen.

C war gut im Organisieren. Ich war besser. Ich war in allem besser als die anderen.

Besser als A,

besser als C,

besser als Z.

Sogar besser als L.

"Khihihi!" Naomi Misora hatte nur Glück gehabt. Sie war gut - ganz ohne Zweifel - aber sie war nicht halb so gut wie L oder ich. Ich brach wieder in wahnsinniges Gackern aus.

L hatte verloren und ich hatte gewonnen... Nein, nicht ganz. Ich hatte ihn zwar an der Nase herumgeführt - und das hatte wirklich Spaß gemacht - aber scheinbar hatte mir die reizende Frau Misora nicht meinen letzten Trumpf gegönnt. Und das ärgerte mich! Wie hatte ich, der die perfekte Herausforderung für L stellen wollte, nur einen derartig peinlichen Fehler begehen können?

Ich knirschte mit den Zähnen. Die schweren Brandverletzungen und die Frustration über mein Scheitern hatten meiner, sowieso schon kranken, Psyche geschadet. Zumindest waren meine Psychiater dieser Meinung. Nur noch eine Unannehmlichkeit und ich würde austicken. Verständlicherweise würde ich das nicht an A auslassen. Vielleicht einem der Polizisten den Elektroschocker entwenden und dann...

Die oben erwähnte Unannehmlichkeit ließ nicht lange auf sich warten. Ich sah ein wenig auf. Sonst tat ich das nie, denn normalerweise war ich nicht daran interessiert, was dort über den Köpfen anderer Menschen schwebte.

Ich hatte mich mal dafür interessiert, aber als ich dahinter kam, was die Namen und Zahlen bedeuteten, hatte ich das Interesse wieder verloren. Ich hatte nur versucht, nachzuvollziehen, in welcher Geschwindigkeit die Zahlen abliefen. Als ich es dann wusste, war es mir für viele Jahre egal und ich ignorierte es einfach.

Ich verwendete die Fähigkeit, den Namen und die restliche Lebenszeit einer Person zu sehen, erst bei der Strohpuppenmordserie wieder.

Es war ein weiterer Fehler, mir As Zahlen anzusehen. Das, was ich da sah, gefiel mir nicht. Ich verengte die Augen zu Schlitzen.

Mein 'Freund' würde nur noch einen Monat leben! Warum? Ich hatte gehofft, A würde mich in der Zukunft des öfteren im Gefängnis besuchen, da ich nicht damit rechnete, jemals wieder hier rauszukommen. Ein wenig Gesellschaft war doch wohl nicht zu viel verlangt.

"Weshalb bist du wirklich hier, A? Doch nicht, um hier mit mir herumzusitzen und ein nettes Pläuschchen über Cs Dummheiten zu halten." Ich verzog höhnisch das Gesicht.

Mein Gegenüber rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. "Nunja..." Er wendete kurz den Blick ab. Als er mich wieder ansah, lag ein verzweifelter Ausdruck in seinen Augen.

"Seit Kurzem wird in Japan ein extrem gefährlicher Virus entwickelt. Er wurde bereits in ein kleines Dorf in Thailand gebracht, um zu testen, wie schnell er sich entwickelt." A machte eine kurze Pause.

"Mir wurde die Aufgabe gestellt, die Blutprobe eines Infizierten zu beschaffen." Ohne, dass er es mir sagen musste, wusste ich, dass es sich hier um eine geheime Mission handelte.

"Und was hat das mit mir zu tun?" Ich scheuerte die gefesselten Hände an der Stuhllehne. Im Laufe der Jahre hatte ich immer wieder versucht, meine Finger aus den Handschellen zu winden. Das hatte alles bloß mit dem Ausrechnen von Winkeln und Hebeln zu tun. Leider hatte ich es bisher nur bis zu einem bestimmten Punkt geschafft und war nie ganz aus den Fesseln herausgekommen.

"Ich wollte wissen, was deine Meinung dazu ist. Wenn ich es tun würde, bestände auch die Gefahr, dass ich mich infiziere und daran sterbe. Aber falls ich nicht krank werde, könnte ich in diesem Fall weiterermitteln. Vielleicht würde L mich dann als potentiellen Nachfolger sehen!" Während er redete, hatte ich lediglich eine Augenbraue hochgezogen. Meine Brauen waren zum Glück wieder nachgewachsen, weil ich ohne sie schrecklich aussah. Als A dann aber fertig war, brach ich wieder einmal in ein irres Gelächter aus.

"Du willst L beeindrucken?" Ich wurde von einem noch heftigeren Lachanfall geschüttelt. "Und das mit meiner Hilfe?" A starrte mich ausdruckslos an. Er machte also keine Scherze " ! " Ich wurde schlagartig wieder ernst. "Hast du schon vergessen, weshalb du mich, angekettet wie ein bissiger Köter, in einem Gefängnis antriffst?" Er schwieg und ich beantwortete meine Frage selbst.

"Ich habe L herausgefordert und er hat mehr Glück als ich gehabt. Man könnte meinen, dass er nicht so großartig ist, wie er immer tut. Immerhin habe ich es geschafft, ihn und seine kleine FBI-Agentin in die Irre zu führen und nach meiner Nase tanzen zu lassen. Bist du nicht auf die Idee gekommen, dass ich nach dieser Strohpuppensache nicht mehr sonderlich gut auf ihn zu sprechen bin? Ich habe ihn auch schon vorher nicht sonderlich gemocht, aber das ist jetzt auch egal. Er hat das fantastische Ende meines 'Experimentes' vereitelt. Ich sage nochmal das, was der Rest der Welt schon kapiert haben müsste:

Ich. Hasse. L!"

Ich machte eine Kunstpause, um das Gesagte auf ihn einwirken zu lassen. Besonders ich würde L keinen Nachfolger wie A gönnen. "Übrigens: Mir ist zu Ohren gekommen, dass unser 'toller' Meisterdetektiv schon zwei Kinder aus der Menge rausgepickt hat. Da hast du garantiert keine Chance, der nächste L zu werden." Ein verletzter Ausdruck schlich sich auf As Gesicht. Es tat mir trotzdem nicht leid.

Mittlerweile hatte ich mir die Handgelenke wundgescheuert. "Entscheide selbst, wie du handeln möchtest!" Ich pustete mir eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. Mein ehemaliger bester Freund stand auf und ging auf die Tür zu. "A?", hielt ich ihn auf. Er drehte sich zu mir um und wartete darauf, dass ich weitersprach.

"Wurde dieses Gespräch aufgezeichnet?" Er schüttelte den Kopf. "Nein. So leichtsinnig bin ich nicht. Ich würde niemals meinen Kontakt zu L nachweisen lassen. Solche Polizisten sind furchtbar korrupt. Auf Wiedersehen, Beyond." Er verließ den Raum und ließ mich, den, über beide Backen grinsenden, Serienmörder zurück.

"Es wird kein Wiedersehen geben, Aaron." kam meine Antwort, gefolgt von einem weiteren irren Kichern.

Nach so vielen Jahren hatten wir, die schon seit Kindheitstagen befreundet waren, endlich den Namen des anderen herausgefunden. Ich durch meine besondere Fähigkeit, und A durch die Polizeiakten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RK9OO
2012-03-25T22:04:39+00:00 26.03.2012 00:04
Alter Verwalter, ist das ein gut ge(be)schriebener Beyond! Als wuerde man seine Gedanken hoeren, bzw. lesen x3
Am Schluss musste ich ein biiisschen an meinen FFX-Spielstand denken... Tidus wurde da Beyond genannt und immer, wenn Auron auftaucht, fang ich an zu kichern X'D


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