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36

Kapitel 36

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„Bist du dir sicher, dass du das tun willst, Blaine?“, fragte Kurt fast eine Woche später, als er in Blaines alte Nachbarschaft abbog. Er hatte es während der Fahrt und in den letzten paar Tagen Millionen Mal gefragt, aber sie kamen an den Punkt, an dem es kein zurück mehr gab. Es war bloß fair Blaine eine letzte Chance zu geben, es sich anders zu überlegen, bevor er das Haus sah, dass nah sein musste, da er begann Dinge wieder zu erkennen. „Weil, wenn du nicht möchtest…“
 

„Kurt, ich habe dich gebeten das zu tun. Ich möchte es tun.“, sagte Blaine langsam vom Rücksitz von Kurts Navigator. „Ich brauche einfach... Ich brauche einen Abschluss.“
 

„Wir werden nicht lange bleiben.“, versicherte Alex Kurt. „Wir müssen keine Angst haben, dass sie auftauchen. Wir werden nur alles packen, was er will und dann werden wir gehen.“
 

„Ich mache mir nur Sorgen.“, sagte Kurt und umfasste das Lenkrad fest.
 

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“, versprach Alex ihm. „Genau hier, das nächste Haus.“
 

Kurt fuhr die Auffahrt vor Blaines Haus hinauf und parkte. Er erinnerte sich vage an die Gegend, als er Davids Familie besucht hatte, aber er hatte das Haus noch nie zuvor von nahem gesehen. Normalerweise wäre er geschockt von dem tollen, großen Haus vor ihm, aber nicht heute. Heute repräsentierte das Haus etwas, das er absolut hasste. Dies war der Ort wo Blaine den Missbrauch seiner Eltern ertragen hatte müssen. Kurt konnte das Haus nicht beeindrucken. Nicht das kleinste bisschen.
 

„Trautes Heim.“, murmelte Alex, stieg aus dem Auto und öffnete die Hintertür für Blaine. „Wenn du gehen möchtest, wirst du es uns einfach sagen?“
 

Blaine starrte das Haus an, einen komischen Ausdruck auf dem Gesicht. Schließlich nickte er kurz.
 

Kurt stieg aus dem Auto und ging herum, um Blaine heraus zu helfen. Blaine gab ihm seine Krücken und Kurt lehnte sie gegen das Auto, bevor er ihm hinaus half – obwohl er wirklich nicht so viel Hilfe brauchte, wie Kurt ihm geben wollte.
 

„Es geht mir gut, Kurt.“, sagte Blaine sanft ohne in Kurts Augen zu sehen. Er versuchte um ehrlich zu sein noch immer zu entscheiden, ob es ihm wirklich gut ging. Ging es ihm gut genug, um aus dem Auto zu steigen und die Auffahrt hinauf zu laufen? Ja. War er bereit sein altes Haus zu betreten? Ein Teil von ihm wollte Kurt bitten ihn einfach zurück nach Cincinnati zu fahren, es einfach zu vergessen. Ein großer Teil von ihm.
 

Kurt seufzte ein wenig und nickte, obwohl er es nicht mochte, dass Blaine Augenkontakt vermied. Es gab ihm das Gefühl, dass seine Sorgen begründet waren – als ob es zu früh dafür war oder sie nicht das richtige taten. Er hatte Angst, dass Blaine nicht bereit war.
 

„Ich weiß. Ich möchte bloß helfen.“, wisperte Kurt zurück und gab Blaine eine Krücke nach der anderen. Sie gingen die lange Auffahrt zu dem großen Haus hinauf und Kurt half Blaine die Stufen zur Terrasse und schließlich zur Haustür hinauf.
 

Alex ging vor und zog einen Schlüssel aus seiner Tasche. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, drehte er sich zu ihnen um. „Ich werde die leeren Kartons holen. Ich wusste nicht wie viel du mitnehmen möchtest, also habe ich viele Kartons besorgt. Wir werden einfach alles wegschmeißen was wir nicht brauchen, okay?“
 

Blaine nickte und ging – nun, humpelte eher – durch die Empfangshalle. Sobald sie im Flur waren, sah Kurt überall Bilder an den Wänden hängen auf denen, wie er annahm, ein jüngerer Alex und ein jüngerer Blaine (der bezaubernd aussah) abgebildet waren und definitiv ein kleiner Danny.
 

„Ich bin überrascht, dass sie meine nicht abgenommen haben.“, murmelte Blaine. „Allerdings würden ihre Gäste dann vielleicht Fragen stellen.“
 

Kurt ging zu einem Schulbild von Blaine, bevor er zur Dalton ging und sah es sich sorgfältig an. Blaines Haare waren lockig wie immer und er lächelte breit, aber es erreichte nicht wirklich seine Augen. „Wie alt warst du?“
 

Blaine kam herüber. „Neunte Klasse. Das war... ein paar Wochen vor dem Tanz.“
 

„Ich mag deinen Sweater.“, kommentierte Kurt darauf zeigend. Obwohl der Sweater wirklich schön war, war es eher ein Versuch Blaine aufzuheitern. Es funktionierte zumindest ein winziges bisschen.
 

„Ich mochte ihn auch.“ Blaine lächelte schwach.
 

„Gehen wir in dein Zimmer?“
 

„Ich möchte erst wo anders hin.“, sagte Blaine, verließ den Raum und ging einen wenig beleuchten Flur entlang.
 

Kurt folgte ihm und sah sich noch mehr Fotos an den Wänden an. Er nahm an, dass die Meisten von professionellen Fotografen gemacht wurden. Sie waren Fotos von Familienausflügen oder Urlauben, es sah aus als wären sie in verschiedenen Ländern entstanden. Kurt wusste, dass Blaines Familie viel gereist war, aber die Menge an Orten in den Fotos war einfach verrückt. Allerdings erinnerte sich Kurt daran wie reich sie waren. Kurt schätzte, dass sie genug Geld zum Ausgeben hatten.
 

„Kommst du mit?“, rief Blaine und sah über seine Schulter zu Kurt.
 

„Natürlich.“ Kurt eilte ihm hinterher.
 

„Es ist direkt hier.“ Blaine ging um eine Ecke, nahm seine Krücken unter einen Arm und öffnete eine Tür. Sie gingen hinein und Kurt sah ein großes Klavier. Kurt, der seitdem er klein gewesen war, Klavierunterricht genommen hatte, wusste einiges über Klaviere. Dieses Wissen brauchte man allerdings gar nicht, um zu sehen, dass dieses ein sehr schönes war – ein wunderschönes, ausgefallenes, tolles.
 

„Ist das ein Charles Walter Klavier?“, schnappte er nach Luft und trat näher heran. „Oh mein Gott, es ist eines!“
 

„Ja, ist es. Es ist meines... nun, es war meines.“, sagte Blaine und trat auch vor. „Mein Großvater hat es mir hinterlassenen als er gestorben ist. Es ist schön, Oder?“
 

„Wunderschön.“, nickte Kurt und strich mit seinen Fingern darüber. „Ich habe nie gedacht, dass ich mal eines sehen würde, geschweige denn es zu berühren. Wow. Es ist wunderschön.“
 

„Ich weiß, dass wir es nicht mitnehmen können, aber ich wollte es noch einmal sehen.“ Blaine strich auch über die Tasten, überrascht, dass es nicht eingestaubt war. „Zumindest kümmern sie sich darum. Ihnen war mein Interesse für Musik immer egal. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es nur behalten haben, weil es so viel wert ist. Deswegen kümmern sie sich wahrscheinlich darum.“
 

Kurt legte seinen Kopf auf Blaines Schulter „Vielleicht können wir es eines Tages holen.“
 

„Ja.“, sagte Blaine aber klang nicht überzeugt. Beide Jungs stellten sich auf und verließen den Raum, um einen langen Flur entlang zu gehen. „Mein Schlafzimmer ist am Ende des Gangs. Eigentlich waren sie nie viel in diesem Teil des Hauses...“
 

„Das Haus ist sehr... schön?“, sagte Kurt sich umsehend. Es war definitiv keine Lüge, aber da war etwas an diesem Haus. Alles war strategisch platziert, um schön zu sein. Aber es gab kein Zeichen von Leben. Es hatte keine wirkliche Persönlichkeit, keinen Stil.
 

„Versuch es mit unbelebt.“, sagte Blaine und öffnete stirnrunzelnd seine Zimmertür. „Sie haben es wahrscheinlich sogar säubern lassen, bevor wir gekommen sind, damit es besser aussieht – um dir zu zeigen, wie ein echtes Haus aussieht. Ich hasse meine Familie“
 

„Ich weiß.“, sagte Kurt und folgte Blaine ins Zimmer.
 

Als er hineintrat und sich umblickte, war er geschockt. Die Wände waren marineblau und die Verkleidung dunkelgrau – etwas von dem er sich nicht vorgestellt hatte, dass es Blaine gefiel. Man konnte die Wände allerdings nicht wirklich sehen. Es gab viele Bilder von Blaine und den Warblers und sogar welche von Blaine mit Freunden seiner alten High School. An einer Wand konnte Kurt Fußballpokale auf einigen Regalen sehen, es hingen auch akademische Bänder von Schränken (manche fürs Schreiben, wonach Kurt später fragen würde). In der Ecke nahe dem Bett sah er einige Fotos von Blaine und ihm. Mache waren aus der Zeit bevor sie zusammen gekommen waren. Er war überrascht, sogar eine Kopie des Fotos von seinem achtzehnten Geburtstag, das er selber in seinem Spind an der McKinley gehabt hatte, zu sehen, nur ein wenig kleiner.
 

„Ich habe mir die Farben nicht ausgesucht.“, sagte Blaine kurz als Kurt sich umsah, seine Neugierde als Nichtgefallen ansehend. „Sie haben es getan als ich einen Sommer... im Camp war.“
 

„Es ist nicht schlecht.“, protestierte Kurt. „Sieht irgendwie aus wie ein Ravenclaw Zimmer. Bist du ein Ravenclaw, Blaine?“
 

Blaine lachte ein wenig, aber es klang erzwungen. Kurt wünschte sich, es wäre echt, aber er hatte das Gefühl Blaine würde die nächsten paar Stunden nicht echt lachen.
 

„Wer ist das?“, fragte Kurt neugierig und zeigte auf ein Foto von Blaine mit einem anderen Jungen.
 

„Das ist der Junge mit dem ich zum Tanz gegangen bin.“, sagte Blaine sanft „Ich weiß nicht einmal, warum ich das Foto behalten habe Wir haben danach nicht viel geredet...“
 

„Warum nicht?“, fragte Kurt. „Ihr hättet miteinander darüber reden können.“
 

„Er wollte nicht darüber reden.“, sagte Blaine und sah zu dem großen Bücherschrank, der auf der anderen Zimmerseite fast bis zur Decke reichte „Um ehrlich zu sein, wollte ich es auch nicht... Wir haben einfach... ich habe die Schule gewechselt. Jemand hat mir erzählt, dass er gegangen ist, aber bis zum nächsten Schuljahr gewartet hat.“
 

Alex kam herein und stellte einige Kartons auf. „Es ist sehr dunkel hier drin.“
 

„Ich denke für sie war es das gleiche schwul oder ein Vampir zu sein. Sie dachten, ich mag kein Licht.“, murmelte Blaine. „Das oder es war einfacher mich so zu verstecken.“
 

Alex starrte ihn an, anscheinend keine gute Antwort darauf habend.
 

„Was kann ich einpacken?“, fragte Kurt mit fröhlicher Stimme. „Nimmst du die Pokale mit? Es sind so viele. Du musst stolz auf dich sein. Das ist wirklich gut.“
 

„Ich möchte sie nicht mitnehmen. Wir können sie nirgends hinstellen.“, zuckte Blaine mit den Schultern.
 

Alex kletterte auf das Bett und nahm vorsichtig die Fotos von der Wand. „Es ist eine schöne Farbe, schätze ich.“
 

„Ich habe mich daran gewöhnt“, sagte Blaine und öffnete seinen Schrank.
 

„Nehmen wir Kleidung mit?“
 

„Wahrscheinlich nicht.“, sagte Blaine. „Zumindest nicht viel.“
 

„Oh mein Gott, das ist der größte Schrank, den ich je gesehen habe!“, schrie Kurt und trat herein. „Oh mein Gott, du hast einen begehbaren Kleiderschrank. Oh mein Gott, Blaine, ist das – “
 

„Eine Tür zu einem weiteren Schrank, ja.“, lachte Blaine und es klang nicht so gezwungen wie zuvor.
 

„Du kannst nicht all diese Sachen hier lassen. Verkauf zumindest welche oder so. Oh mein Gott.“, sagte Kurt und trat wieder in Blaines Schrank. „Oh mein Gott. Bist du schuhsüchtig, Blaine?“
 

„Ich habe jede Woche zwei Paar gekauft.“, sagte Blaine ehrlich.
 

„Ich wünschte ich hätte dieselbe Größe.“ Kurt seufzte lang. „Sie sind toll. Gott, du bist besessen von Sweatern und Cardigans. Schatz, du hast viel ernsthafte Shoppingtherapie betrieben, oder?“
 

„Manchmal.“, gab Blaine zu.
 

„Brauchst du einen Karton?“, rief Alex. „Hey, Blaine, soll ich deine Gitarren zum Auto bringen?“
 

„Nicht die in dem Koffer.“, rief Blaine zurück. „Sie war ein Geschenk und ist hässlich.“
 

„Warum verkaufst du sie nicht?“, fragte Alex.
 

„Zu faul!“
 

„Okay.“, sagte Alex und sie hörten, wie sich die Zimmertür schloss, als er mit der Gitarre ging.
 

Kurt ging an Blaine vorbei und holte einen Karton „Ich nehme die Sweater und Cardigans weil du es im November, wenn es kalt ist, bereuen wirst, wenn du sie nicht nimmst.“
 

„Gut.“, sagte Blaine und schmiss einige Dinge in den Karton.
 

„Weißt du noch etwas, dass du mitnehmen willst?“
 

„Ja, ich weiß ziemlich genau was ich mitnehmen möchte“, sagte Blaine nickend. Er verließ den Schrank und begann Dinge zu verpacken – hauptsächlich Geschenke von Kurt und Freunden. Den meisten Kram in seinem Zimmer brauchte er nicht. Er hatte das meiste nie gewollt.
 

Kurt kam heraus. „Keine Schuhe?“
 

„Ich werde nicht mal nachsehen, sonst möchte ich alle mitnehmen.“
 

„Ich werde es machen.“, lachte Kurt. „Es wird sein als würde ich shoppen gehen. Dein Schrank ist super.“
 

„Eines Tages werden wir jeder einen haben“, versprach Blaine ihm und lächelte schwach.
 

„Ich hoffe es.“ Kurt seufzte träumerisch und ging zurück in den Schrank.
 

Blaine sortierte fünfzehn Minuten lang seinen Kram bevor Kurt mit einem randvollen Karton zurückkam. „Ich bin auch durch deine Klamotten gegangen.“
 

Blaine lachte laut und Kurt war glücklich, dass es ein echtes Lachen war. Dieses Mal gab es keinen Zweifel. „Du hast dir jedes einzelne Teil angesehen, oder?“
 

„Sehr, sehr schnell. Ich erkenne tolle Klamotten, wenn ich sie sehe.“, sagte Kurt abwinkend. „Bist du soweit?“
 

„Ich denke ich bin fast fertig.“, sagte Blaine und sah zu Kurt auf, da er auf dem Bett saß und Kurt stand. Er öffnete seine Arme und nachdem Kurt näher getreten war, lehnte er sich vor um sie um Kurts Hüfte zu schlingen.
 

„Ich liebe dich.“, wisperte Kurt, beugte sich hinunter und küsste seine Haare. „So sehr.“
 

„Ich weiß. Ich liebe dich.“ Blaine sah auf und lächelte. „Da ist nicht so schwer, wie ich gedacht habe...“
 

„Wirklich?“, fragte Kurt.
 

„Ich meine es ist traurig... aber ich habe schon mehr damit abgeschlossen, als ich gedacht habe“, zuckte Blaine mit den Schultern und kuschelte sich an Kurts Bauch. „Ich denke es wäre schwerer, wenn du nicht hier wärst. Ich bin froh, dass ich das Zeug bekomme, was ich wollte, aber es ist nicht so, als ob ich das Zimmer oder das Haus vermisse. Nur die wichtigen Dinge darin.“
 

„Es ist ein wunderschönes Haus.“, sagte Kurt sanft. „Ich kann nicht glauben, dass du in einer -Villa aufgewachsen bist.“
 

„Es ist ein schönes Haus... es war kein schönes Zuhause.“, sagte Blaine und beugte sich zurück bis er wieder gerade saß.
 

Kurt beugte sich hinunter und küsste seine Stirn „Bist du fertig, Baby?“
 

„Ich denke schon“, nickte Blaine. „Ich kann allerdings keinen Karton tragen.“
 

„Wir werden sie zum Auto bringen.“, sagte Kurt und beugte sich hinunter, um eine Kiste hoch zu heben. „Ich sehe, dass du es geschafft hast einen ganzen Karton voll Bücher zu packen.“
 

Blaine grinste. „Natürlich habe ich Platz für Bücher. Was wäre ich ohne sie?“
 

„Sehr viel weniger hektisch, wenn es um die Abschlussprüfungen geht.“, antwortete Kurt und hob einen Karton hoch. „Ich bin gleich zurück, um den anderen zu holen.“
 

„Ich werde hier sein.“, sagte Blaine, stand auf und sah sich noch einmal, zum letzten Mal, in seinem Zimmer um. Alex hatte jedes Foto abgenommen, Blaine war sich ziemlich sicher, dass er alles Wichtige eingepackt hatte, Alex hatte seine Gitarre und er konnte nichts mehr finden, dass er wollte. Allerdings war das auch so, weil schon alles was er wollte in seinem Apartment in Cincinnati war.
 

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„Es ist komisch Alex nicht mehr hier zu haben.“, sagte Kurt am nächsten Nachmittag, an der Ecke der Couch sitzend, wo Blaine lag und las. „Ich habe mich daran gewöhnt eine Danny-Geschichte zu hören, wann immer ich in die Küche oder ins Wohnzimmer gegangen bin.“
 

Blaine sah von seinem Buch auf, sich aufsetzend „Ja, es ist komisch… Es war allerdings auch komisch ihn hier zu haben.“
 

„Also was hat er wegen dem Geld gesagt? Es war eine lange Diskussion.“, fragte Kurt und drehte eine von Blaines Locken um seinen Finger.
 

„Mein Erbe ist wegen der Börse etwas weniger geworden, aber es ist nicht so wichtig. Es interessiert mich nicht wirklich.“, zuckte Blaine mit den Schultern und rutschte zu Kurt, nachdem er sein Bein auf ihren Küchentisch gelegt hatte.
 

„Du bist seit gestern ziemlich still.“ Kurt beugte sich herüber und küsste ihn. „Bist du in Ordnung?“
 

„Ja, ich bin in Ordnung“, sagte Blaine, lächelte ein wenig und legte seinen Kopf auf Kurts Schulter. „Ich habe nur viel über meine Familie nachgedacht, schätze ich… Nun, eine Sache im Besonderen.“
 

„Oh?“, fragte Kurt und strich durch sein Haar.
 

„Zuhause zu sein hat es alles wieder zurück gebracht… und ich würde gerne darüber reden, wenn es dich nicht stört.“
 

Kurt setzte sich auf und zog seine Beine unter sich, sich zu Blaine drehend. „Natürlich habe ich nichts dagegen.“
 

„Erstens, uh… habe ich noch nie darüber geredet… selbst nicht mit David oder Wes, also sag bitte nichts zu ihnen.“, sagte Blaine langsam und biss sich auf die Lippe. Er wollte einen Abschluss? Wenn dass der Fall war, musste er darüber reden. Obwohl es nichts war; weswegen er nicht schlafen konnte, war es etwas; dass ihn störte seitdem er jünger war. Vielleicht wollte er nicht wirklich darüber reden, aber er musste es…. Und vielleicht musste er es, weil es Kurt war. Er wusste, dass Kurt es verstehen würde.
 

„Ich werde es ihnen nicht erzählen. Ich werde es niemandem erzählen.“, versprach Kurt und ergriff seine Hand.
 

„Es ist nicht so ernst, aber danke.“, lachte Blaine ein wenig und drücke seine Hand. Es war schön diese Sicherheit zu haben. „Erinnerst du dich daran, dass ich dir erzählt habe, dass ich raus geschmissen wurde, weil mein Vater herausgefunden hat, dass ich mich auf Geschlechtskrankheiten habe testen lassen?“
 

„Ja.“, nickte Kurt und beobachtete ihn vorsichtig
 

„Die Umstände waren etwas anders.“, gab Blaine zu und blickte schuldig zu ihm auf.
 

„Okay…“, sagte Kurt, verwirrt klingend und versuchte seine Vorstellungskraft nicht abschweifen zu lassen. „In wie weit?“
 

„Okay, nun… okay… Ich… Ich habe alles getan, was ich gesagt habe. Ich hatte Sex mit vielen Typen. Ich habe mich testen lassen und mein Vater hat es herausgefunden. Es war ein explosiver Streit, wie ich gesagt habe… aber zwei Tage später bin ich vom Fußballspielen nach Hause gekommen…“ Blaine sah geradeaus, die Stirn gerunzelt und nichts wirklich ansehend. Stattdessen war es, als würde ein Film vor seinen Augen ablaufen. „Nun, nach dem Fußball bin ich zu Wes gegangen und seine Mutter hat mich mit Essen nach Hause geschickt… und ich wollte in mein Zimmer gehen, weil ich immer dort war, wenn ich Zuhause war. Ich fand es so einfach… besser. Aber, schau, ich bin früher nach Hause gekommen als sonst, weil das Training früher zu Ende war und ich immer zu David oder Wes gegangen bin…“
 

„Okay.“, nickte Kurt, drückte seine Hand und sah ihn noch immer intensiv an.
 

„Und meine Großmutter und mein Vater waren in seinem Büro, aber seine Tür war offen. Mein Haus ist groß, also haben sie mich nicht kommen hören… und ich bin in mein Zimmer gegangen und sein Büro ist auf dem Weg. Also…“ Blaine brach ab.
 

„Ich werde es niemandem erzählen.“, sagte Kurt sanft
 

„Das ist es nicht. Ich denke nur nach.“, sagte Blaine und drückte ebenfalls Kurts Hand. „Egal, ich wollte in mein Zimmer und als ich zu seinem Büro gelaufen bin, konnte ich sie reden hören. Ich meine, sie haben darin immer über das Erbe geredet und so, also hätte ich mir normalerweise gar nichts dabei gedacht, aber irgendwas hat meine Aufmerksamkeit erregt.“
 

„Oh?“
 

Blaine ließ Kurts Hand los und versuchte es sich bequemer zu machen, was dazu führte, dass er in die Mitte der Couch rutschte. Um Blaine ebenfalls zu helfen, es sich bequemer zu machen, rutschte Kurt zu ihm und Blaine legte sein Bein auf Kurts Schoß und ließ das andere über das Ende der Couch hängen.
 

„Danke.“ Blaine lächelte wieder. „Aber mein Vater fragte `wie sie es zurück fließen lassen sollten‘ und ich wurde neugierig… Es klang einfach nicht wie die Unterhaltungen, die sie normalerweise hatten. Es war einfach anders.“, sagte er Schulter zuckend.
 

„Worüber haben sie gesprochen?“, fragte Kurt.
 

„Sie haben Geld gestohlen.“, gab Blaine mit sanfter Stimme zu. Er kaute auf seiner Lippe und versuchte nicht zu sehr an die Ereignisse zurück zu denken.
 

„Von wem?“
 

Blaine brauchte einige Sekunden bevor er weiter sprach „Sie haben darüber geredet, wie sie Geld von Alex und mir stehlen… Nun, unserem Erbe. Als mein Großvater gestorben ist, hat er meiner Großmutter die Kontrolle überlassen. Sie ist die einzige, die daran etwas ändern kann.“
 

„Ich erinnere mich daran, dass sie euch allen Erlaubnis geben muss.“, nickte Kurt.
 

„Sie hatten anscheinend seitdem mein Großvater gestorben war, Geld von Alex und mir abgezweigt.“
 

„Wie konnten sie von ihren eigenen Kindern stehlen?“, wunderte Kurt sich laut.
 

„Ja, nun es wird noch schlimmer“, seufzte Blaine. „Ich war glaube ich fünfzehn zwanzig Minuten vor dem Büro und hörte ihnen zu. Sie haben immer weiter geredet… bis sie irgendwann darüber gesprochen haben, dass sie Geld vom Krankenhaus und Büro gestohlen hatten. Alles für Großmutters Kampagne.“
 

Kurts Augen weiteten sich. Aber wirklich, sollte er überrascht sein? Wahrscheinlich nicht. Er hatte genug von Blaines Familie gehört, um zu wissen wie sie waren. „Aber warum haben sie darüber geredet?“
 

„Weil anscheinend Alex Anwalt sich etwas ansehen wollte. Ich bin mir nicht sicher was genau. Wahrscheinlich etwas wegen dem letzten Willen. Jetzt wo ich darüber nachdenke, war es zu dem Zeitpunkt, wo sie heiraten wollten…“, sagte Blaine abwesend und winkte etwas. „Ich weiß den genauen Grund nicht, aber sie hatten Angst, dass Alex Anwalt das fehlende Geld bemerken würde oder er die Abbuchungen sehen würde.“
 

„Hast du… Was hast…“, sagte Kurt nicht sicher was er sagen wollte. Was konnte er sagen?
 

„Ich war angepisst. Egal, dass sie mein Geld nahmen. Als ob ich es nicht erwartet hätte, weißt du? Aber vom Krankenhaus und dem Staat stehlen, Kurt.“, sagte Blaine und klang angewidert. „Sie haben Geld gestohlen, um ihr zu helfen gewählt zu werden, um noch mehr Geld zu bekommen. Ich wusste, dass die Familie besessen von Geld war, aber ich hätte nie gedacht, dass sie so etwas tun würden. Mein Vater ist Arzt. Er sollte wissen, dass das Krankenhaus das Geld braucht, um sich um Menschen zu kümmern! Und Großmutter denkt sie kann Senator werden, wenn sie eine korrupte Kampagne führt?“
 

„Oh mein Gott.“, sagte Kurt, die Augen weit, als er es realisierte „Aber… oh nein, Blaine… Du hast etwas gesagt, oder?“
 

„Ich wollte es nicht, aber ich habe meinen Teller fallen lassen. Sie haben es natürlich gehört. Sobald sie wussten, dass ich es wusste, wäre es dumm gewesen nichts zu sagen.“, sagte Blaine sehr stur.
 

Kurt verdeckte seinen Mund. Er wusste nicht was passiert war, aber er wusste, dass es schlimm war. Es gab einen Grund, dass Blaine niemandem davon erzählt hatte. Es musste mehr geben und er hatte das Gefühl, er würde herausfinden was als nächstes passiert war.
 

„Sie streckte ihre Köpfe heraus und ich wusste, dass sie wussten, dass sie aufgeflogen waren. Ich habe einfach mein Zeug genommen und bin in mein Zimmer gegangen. Ich habe gewartet, wütend und verängstigt und habe versucht zu entscheiden, was ich sagen sollte. Meine Großmutter ist fast sofort gegangen und mein Vater kam und wir… es wurde schlimmer als zuvor.“, sagte Blaine und sah Kurt nicht mehr länger an, sondern in die Luft. „Ich hatte wirklich Angst, Kurt, weil er… er wirklich wirklich wütend wird…Ich habe versucht mich zu wehren, aber er hat mich an meinem Arm vom Bett gerissen und mich gegen die Wand geschubst und mir gedroht, dass ich nichts sagen dürfte, darüber, was ich gehört hatte oder er würde mir mein Leben zur Hölle machen.“
 

Kurts Hand ergriff seine und er blinzelte einige Male, bevor er Kurt ansah und fort fuhr, dieses Mal den Augenkontakt nicht unterbrechend. „Also habe ich zurück geschrien, dass mein Leben schon die Hölle wäre… und der Streit…. Ist einfach so eskaliert, Kurt. Er hat immer weiter an mir gezogen, versucht mich irgendwohin zu ziehen, ich weiß es nicht. Aber ich bin ausgeflippt und habe begonnen mich zu wehren, weil ich nicht wusste, was er tat und wir haben einfach immer weiter geschrien und geschrien. Er ist größer als ich, du hast es gesehen und er hat es geschafft mich in den Flur zu schleifen und den ganzen Flur entlang, indem er mich hinter sich her gezogen hat, während ich mich gewehrt habe. Und er hat versucht mich die Treppe hinunter zu schubsen – ich hatte damals ein anderes Zimmer, du hast es nicht gesehen, es war an der Treppe – aber ich weiß einfach, dass er etwas Schlimmes tun wollte… Dann hat er weiter geschrien, wie sehr er mich hasste, dass ich ein Schande wäre, dass er sich wünschte, dass sie mich abgetrieben hatten, weil ich ein Fehler war… einfach… du weißt schon.“
 

Kurt starrte ihn an, sein Gesicht unlesbar und seine blauen Augen dunkler, als er sie jemals gesehen hatte. Kurt öffnete einige Male seinen Mund, zwischen Wut, Traurigkeit und Sorgen gefangen. Schließlich begann er langsam zu sprechen. „Du bist keine Schande.“
 

„Ich… ich weiß.“, sagte Blaine leise. „Ich weiß.“
 

Kurt beugte sich vor und drückte ihre Stirnen gegeneinander. „Ich liebe dich“
 

„Ich liebe dich auch.“, sagte Blaine lächelnd.
 

Kurt küsste ihn kurz, bevor er sich löste und sich aufsetzte, vorsichtig, um Blaines Bein nicht zu sehr zu bewegen. „Also hat er dich… körperlich misshandelt.“
 

„Es war nicht so, als ob er mich verprügelt hat oder so.“, sagte Blaine schnell. „Er hat hauptsächlich versucht mir Angst zu machen… Und es hat funktioniert, weil ich es niemandem erzählt habe. Ich hatte Angst, was er tun würde… Als ich fünfzehn war, war ich so verängstigt… Deswegen habe ich es nie jemandem erzählt, Kurt. Ich wusste, dass David oder Wes zu ihren Eltern gehen würden und ich wollte nicht, dass Dad…“ Er brach ab. „Aber jetzt habe ich keine Angst mehr. Er kann nicht… Er kann mir nichts mehr tun.“
 

„Erstens, Blaine, ist es egal, wenn es keine bleibende Spuren hinterlassen hat. Es zählt, dass er überhaupt welche hinterlassen hat. Das ist Misshandlung.“, sagte Kurt, seine blauen Augen dunkel vor Wut. „Wenn er jemals wieder Hand an dich legt, werde ich – Ich weiß nicht einmal was ich tun werde, aber – ugh. Was für ein erbärmliches Stück Scheiße.“
 

„Er wird mich nie wieder anfassen.“, sagte Blaine seinen Kopf schüttelnd. „Ich schätze, ich habe mir, als ich jünger war, so viel Sorgen macht, dass er es würde, aber es ist einfach… Ich hatte solche Angst und das war alles was ich gesehen habe. Und ich hatte Angst, dass jeder mich verurteilen würde oder mich hasst, weil ich es wusste und nichts getan habe… Ich hatte solche Angst, dass Wes und David es herausfinden würden und nicht mehr mit mir befreundet sein wollten. Oder dass ihre Eltern es herausfinden und sie nicht mehr meine Freunde sein lassen würden… Und ich hatte Angst, dass er mich von der Dalton nehmen würde und mich wieder auf meine alte Schule schicken würde… Ich hatte einfach Angst was er tun würde, weil ich es herausgefunden habe… aber er hat nie etwas getan.“
 

„Niemand würde dich deswegen verurteilen.“, sagte Kurt sehr ruhig. „Du hast nichts falsch gemacht.“
 

„Aber als ich fünfzehn war, hatte ich das Gefühl, weil ich es niemandem erzählt habe.“, erklärte Blaine „Ich hatte das Gefühl, dass ich das falsch gemacht habe.“
 

„Du warst fünfzehn, Blaine. Niemand hätte dir die Schuld gegeben oder gedacht, dass du Schuld wärst. Sie haben dir auch etwas gestohlen. Du hattest keine Kontrolle über die Situation. Nichts davon war deine Schuld.“
 

„Ich weiß das jetzt.“, sagte Blaine. „Aber damals wusste ich es nicht und deswegen habe ich es so lange für mich behalten. Ich habe mich schrecklich gefühlt, weil ich es für mich behalten habe, aber ich hatte Angst, es zu erzählen. Ich denke dorthin zurück zu gehen hat mich endlich realisieren lassen, dass… dass ich darüber reden kann, weil ich kein kleiner Junge mehr bin. Ich kann tun, was immer ich will.“
 

„Ich bin froh, dass du es damals niemandem gesagt hast.“, sagte Kurt leise. „Wenn du es der falschen Person erzählt hättest und dein Vater es heraus gefunden hätte… Es wäre nicht sicher gewesen, es zu erzählen. Ich möchte nicht einmal darüber nachdenken, was alles hätte passieren können, wenn du es der falschen Person erzählt hättest…“

Blaine nickte „Ich auch nicht… Darüber habe ich auch viel nachgedacht. Sie hassen mich, Kurt. Ich traue ihnen alles zu."

“Und sie steht vor der Wahl zur Bürgermeisterin. Das ist einfach toll.“, murmelte Kurt.
 

„Sie wird gewinnen.“, sagte Blaine langsam. „Sie wird gewinnen und dann wird sie Geld für sich stehlen und nicht für die Kampagne. Wer weiß ob überhaupt alles in die Kampagne geflossen ist?“
 

„Es ist eigentlich egal.“, sagte Kurt.
 

Blaine atmete tief aus und sah zu Kurt. „Du machst dir keine Sorgen, oder? Weil, ehrlich was könnte er überhaupt tun? Du bist zwanzig, nicht fünfzehn. Er kann dich nicht mehr kontrollieren und ich denke du solltest es ihm zeigen.“
 

„Ich mache mir keine Sorgen.“, sagte Blaine mit den Schultern zuckend. „Ich meine manchmal denke ich daran zurück, an die Zeit, in der ich einfach nur darauf gewartet habe, dass das alles wieder passiert, weißt du? Dass ich ihnen antworten muss und so… Ich weiß, dass es wahrscheinlich dumm ist, aber ich kann nicht anders. Ich schätze, es ist, weil ich so lange so gelebt habe.“
 

Kurt griff hinter sich und rieb seinen Rücken. „Danke, dass du es mir erzählt hat…“
 

„Manchmal fühle ich mich schlecht, weil ich es niemandem erzählt habe… dass ich nichts getan habe.“, gab Blaine zu. „Deswegen wollte ich nicht, dass du es jemandem erzählst. Es ist nicht so, als ob ich Angst vor Dads Reaktion hätte, aber… ich weiß einfach, dass David und Wes nicht glücklich wären, dass ich es ihnen so lange verschwiegen habe. Es ist eine recht große Sache, weißt du?“
 

„Ich verspreche, dass ich es niemandem erzählen werde.“, sagte Kurt und fixierte seine Augen. Er beugte sich herüber und küsste ihn, bevor er sagte: „Ich bin wirklich froh, dass du es mir erzählt hast. Danke.“
 

Blaine lächelte leicht.
 

„Du hast nichts falsch gemacht.“, fuhr Kurt fort. „Absolut nichts. Jetzt ist es raus und jetzt kannst du – wir werden damit abschließen. Du hast dein eigenes Handy, deine eigene Versicherung, dein eigenes neues tolles Auto, alles ist dein Eigentum. Es bindet dich nichts mehr an deine Eltern…“
 

Blaine seufzte erleichtert nickend. „Es geht mir viel besser, jetzt, da ich es jemandem erzählt habe – dir erzählt habe.“
 

„Ich bin auch froh, dass du es mir erzählt hast.“ Kurt umarmte ihn. „Hast du jetzt das Gefühl, dass du deinen Abschluss hast? Bist du in Ordnung?“
 

„Ja.“, nickte Blaine und fühlte sich, als ob ein unsichtbares Gewicht von seinen Schultern genommen wurde. Es war schön und ließ ihn sich wünschen, dass er es Kurt früher erzählt hätte. „Mir geht es besser als okay.“
 

Kurt lächelte glücklich bevor er ihn wieder umarmte und küsste. „Ich bin froh, dich das sagen zu hören, Blaine.“
 

„Ich auch.“, antwortete Blaine, erwiderte den Kuss und schlang seine Arme um Kurt.
 

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„Also was hat er gesagt?“, fragte Kurt einige Tage später und sah seinen Freund an, der aus einem Klassenzimmer auf dem Campus der UK kam.
 

„Dieser Idiot will mich meine Sachen nicht online einreichen lassen bis ich im Oktober wieder fahren kann.“, runzelte Blaine die Stirn und wartete nicht einmal, bis sich die Tür des Professors geschlossen hatte. „Ich werde den Kurs abbrechen müssen. Es ist in Ordnung, ich habe eh gehört, dass er nicht gut ist.“
 

Kurt schnaubte laut und küsste Blaines Wange. „War das der letzte Professor mit dem du reden musst?“
 

„Ja. Ich schätze ich muss nur noch zu meiner Beraterin und sehen was sie von mir möchte.“, seufzte Blaine und ging in Richtung des Ausgangs des Klassengebäudes zum Patterson-Büroturm, wo das Zimmer seiner Beraterin war. „Ich kann nicht glauben, dass die zwei nicht mit mir zusammen arbeiten wollen. Die erste Frau hätte mich zumindest in ihren Onlinekurs wechseln lassen können. Sie ist nur beleidigt, weil ich mehr über T. S. Elliot weiß als sie. Entschuldigung, dass ich mich gerne bilde!“
 

„Deine Beraterin meinte, du hättest andere Möglichkeiten. Du musst dich nicht aufregen.“, sagte Kurt, überrascht, wie schnell Blaine auf seinen Krücken war, jetzt, da er sie schon ein paar Wochen hatte.
 

„Wenn diese dummen Professoren Anstand hätten, müsste ich nicht meinen ganzen Stundenplan neu machen. Das wirft alles durcheinander, was ich für meinen Abschluss geplant hatte, Kurt. Ich hatte alles bis zur letzten Stunde geplant.“ Blaine schüttelte seinen Kopf und blieb vor einem mehrstöckigen Gebäude stehen. „Die Fahrstühle funktionieren heute besser, denn es ist im zwölften Stock.“
 

„Ich bin mir sicher, dass die Fahrstühle funktionieren.“, sagte Kurt beruhigend und drückte seine Schulter bevor er die schwere Tür für ihn aufhielt.
 

„Es tut mir Leid, dass ich so mürrisch bin. Mein Kopf tut weh, ich konnte letzte Nacht kaum schlafen, weil der Gips wie verrückt juckt und ich hasse es, dass andere sich umstellen müssen, wegen meinem dummen Bein.“, beschwerte sich Blaine und drückte auf den Knopf um den Fahrstuhl zu rufen. „Ganz abgesehen davon, dass ich nicht glauben kann, dass sie den Nerv hatten mich am Telefon zu kündigen. Nicht dass ich dorthin zurück wollte, aber Entschuldigung? Ich bin nicht zuverlässig? Wer ist jedes Mal eingesprungen, wenn jemand den Plan durcheinander gebracht hat, Kurt? Wie oft bin ich nach dem Unterricht dort geblieben? Wenn sie meine frühere Beurlaubung vor dem Managementwechsel einbeziehen können, sollten sie das auch mit den vielen Malen tun an denen ich eingesprungen bin, weil sie unterbesetzt waren.“
 

„Anderson!“, rief jemand vom anderen Ende des Flures.
 

„Mist.“, brummte Blaine und stieg nicht in den Fahrstuhl, als dieser sich öffnete. „Ich möchte jetzt nicht sozial sein.“
 

„Wir werden dir sobald wir fertig sind Zucker besorgen.“, sagte Kurt fröhlich, unbeeindruckt von Blaines schlechter Laune. „Du musst Hunger haben?“
 

„Hey, Josh.“, sagte Blaine, lächelte freundlich, als ein großer Junge mit einem UK Pullover zu ihnen trat. „Wie geht`s?“
 

„Beratungstermin. Ich schaffe es vielleicht doch noch rechtzeitig meinen Abschluss zu machen. Warum bist du- ouch, was ist passiert?“, fragte der Junge und beäugte Blaines Krücken und Gips.
 

„Ich hatte einen kleinen Autounfall.“, zuckte Blaine mit den Schultern.
 

„Klein?“, echote Kurt.
 

„Okay. Ich hatte einen ziemlich schweren Autounfall.“, korrigierte Blaine sich. „Kurt, das ist Josh. Wir arbeiten zusammen in der Bibliothek – dem schönen Ort. Josh, das ist mein fester Freund Kurt.“
 

„Ich habe total gedacht, dass du nur gesagt hast, dass du schwul bist um nicht mit Andrea ausgehen zu müssen, aber cool.“, lachte Josh und schüttelte Kurts Hand.
 

„Hallo.“, sagte Kurt, freundlich lächelnd.
 

„Wow.“, sagte Josh, klar überrascht.
 

„Du bist der erste, der geschockt ist, obwohl ich es dir schon erzählt habe.“, sagte Blaine, lachend.
 

„Nein, du siehst nur – ich meine – nein, ich schwöre, ich bin nicht so unfreundlich.“, sagte der Junge schnell. „Nur antisozial. Ich kommuniziere offensichtlich nicht gerade gut.“
 

„Es ist okay.“, lachte Blaine und stieß Kurts Arm mit seinem Ellbogen an.
 

„Schöner Ort? Hast du endlich bei Kennedy‘s gekündigt?“, fragte der Junge erleichtert aussehend.
 

Blaine lachte dumpf. „Nein. Sie haben mich gestern angerufen und mich gefeuert, weil ich unzuverlässig bin.“
 

„Mist. Als ob sie es ohne dich und Jacob schaffen würden. Lass sie. Ich werde meine Bücher dort kaufen nur um zu sehen wie schrecklich es dort aussieht.“, sagte der Junge. „Ich schätze du hattest keinen guten Sommer?“
 

„Nicht wirklich.“, seufzte Blaine. „Ich versuche gerade zwei Kurse nachzuholen oder so. Zwei meiner Professoren lassen mich nicht bis Oktober alles online einreichen.“
 

„Das ist Mist. Aber andererseits hat Mary kein Problem damit, dass du dir frei nimmst. Sie schickt dir auch Kekse. Gute Besserung Kekse.“ Josh sah auf seine Uhr. „Ich sollte besser dorthin. Ich sehe dich im Oktober?“
 

„Bis dann.“, gähnte Blaine.
 

„Schön deine Bekanntschaft zu machen, Chr- Kurt. Kurt?“
 

„Kurt.“ Kurt lächelte und winkte. „Finde ich auch.“
 

Blaine drückte wieder den Knopf als sein Freund weg war. „Er ist im ersten Jahr. Nun, ich schätze jetzt im zweiten. Er ist etwas komisch, aber nett.“
 

„Er schien sehr nervös zu sein.“, sagte Kurt nachdenklich als sie einstiegen.
 

„Etwas mehr als normalerweise. Wenn du ihn öfter sehen würdest, wäre er ruhiger.“, antwortete Blaine und lehnte sich gegen Kurt. „Das wird eine Weile dauern.“
 

Kurt lachte und strich durch seine Haare. „Bin ich so einschüchternd?“
 

„Nah. Aber du bist selbstsicher und er nicht.“, sagte Blaine. „Ich bin überzeugt, dass er nur so viel mit mir redet, weil ich kleiner bin als er.“
 

Kurt kicherte etwas. „Ich weiß nicht, ob du sehr einschüchternd bist… außer, wenn du wütend bist. Wenn du wirklich wütend bist, würdest du wahrscheinlich sogar jemandem wie Finn Angst machen.“
 

„Zum Glück bin ich nicht oft wütend.“, lächelte Blaine, humpelte aus dem Aufzug und zum Büro seiner Beraterin.
 

„Komm herein, Blaine. Dein Freund kann mitkommen.“, hörte Kurt eine freundliche Stimme sagen.
 

Blaine ging hinein und Kurt folgte ihm.
 

„Oh, du hast Krücken und alles.“, fragte die zierliche ältere Frau und schüttelte ihren Kopf. „Tut es weh?“
 

„Manchmal.“, sagte Blaine und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
 

„Es tut mir Leid das zu hören. Hast du mit all deinen Lehrern gesprochen?“
 

„Ja.“, seufzte Blaine. „Krebbs und Parker werden mich nichts online einreichen lassen.“
 

„Nun ich habe nachgesehen und Professor Krebbs hat auch einen Onlinekurs. Er ist voll, aber – .“
 

„Ich habe gefragt.“, seufzte Blaine wieder. „Sie kann es nicht erlauben. Also schätze ich, dass ich alles ändern muss.“
 

„Dann würde ich vorschlagen beide abzubrechen und dann einen Onlinekurs als Ersatz zu suchen.“, sagte die Frau.
 

„Falle ich nicht zurück, wenn ich einen Kurs weniger habe?“, fragte Blaine.
 

„Nein, Schatz.“ Sie schüttelte ihren Kopf und öffnete etwas auf ihrem Bildschirm, auf ein Dokument zeigend. „Du hast aufgeholt bis zu dem Punkt, an dem du sein sollst. Du musst dir keine Sorgen machen es nicht zeitgerecht zu schaffen. Wenn deine anderen Professoren dich deine Sachen online schicken lasen bis du herkommen kannst und du einen online Kurs nimmst, wirst du nicht zurück fallen.“
 

„Und ich kann rechtzeitig meinen Abschluss machen? Als ob ich kein Semester verpasst hätte?“, fragte Blaine.
 

„Ich würde mir darum Sorgen machen, wenn du kein so guter Student wärst, aber ich denke nicht, dass du irgendwo durchfällst oder noch etwas abbrichst. Du bist ein exzellenter Student, du bist weiter als du sein musst und ich denke du machst dir zu viele Sorgen.“, sagte sie lächelnd. „Hier ist eine Liste der Onlinekurse, die noch frei sind. Wenn du einen aussuchst, werde ich im Computer nachsehen, so dass du dir keine Sorgen machen musst zu warten, während dein Fenster sich öffnet.“
 

„Danke.“ Blaine seufzte erleichtert, nahm das Blatt von ihr und sah darauf. „Sind sie sicher?“
 

„Ja.“, sagte sie freundlich als Kurt lachte. „Ich habe es dreimal überprüft. Deine Prunkte sind gut.“
 

„Okay.“, sagte Blaine, umkreiste einen Kurs und gab ihr das Blatt zurück.
 

„Guter Junge.“ Sie lächelte, zog ihre Tastatur hervor und öffnete Blaines Stundenplan. „Also lassen wir Krebbs und Parker wegfallen?“
 

„Ja Ma‘am.“, nickte Blaine, sie beobachtend.
 

„Die gute Neuigkeit ist, dass beide Kurse jedes Semester angeboten werden, also wirst du kein Problem haben sie nachzuholen.“, sagte sie als sie die Kurse löschte. „Das heißt, du hast fünf Campus Kurse und einen online. Der Onlinekurs wird 90 Dollar extra kosten. Ich weiß nicht ob deine Studiengebühren schon bezahlt sind, aber denk daran oder sie werden dich verklagen.“
 

„Okay.“, nickte Blaine und nahm sich vor das aufzuschreiben, sobald er im Auto war. „Bin ich fertig?“
 

„Du musst nur noch hier unterschreiben wegen der Stundenplanänderung.“ Sie gab ihm ein weiteres Blatt Papier, nachdem sie die Änderungen darauf geschrieben hatte. „Und dann bist du fertig.“
 

Blaine unterschrieb und gab es zurück bevor er aufstand. „Vielen Dank, Mrs. O‘Day.“
 

„Kein Problem, Schätzchen. Du musst dich nur darum kümmern, dass es dir besser geht und du beim nächsten Mal vorsichtiger fährst.“
 

Blaine lächelte. „Ich werde es versuchen. Guten Tag.“
 

„Dir auch. Ciao.“ Sie winkte als sie gingen.
 

„Sie ist viel netter als mein Berater.“, wisperte Kurt, als sie die Tür schlossen.
 

„Sie ist schon seit über fünfzig Jahren hier.“, wisperte Blaine zurück. „Sie ist sehr nett und sie weiß alles über die Kurse, welche gut sind und so. Der Berater, den ich im ersten Jahr hatte, war schrecklich.“
 

„Hast du gebeten zu wechseln?“, fragte Kurt neugierig.
 

„Nein. Sie wechseln einen, wenn man so viele Stunden hat. Der erste war für alle, Kunst und Wissenschaften, aber sie ist nur für Englisch zuständig.“, sagte Blaine.
 

„Ah.“, sagte Kurt und nahm sein Handy raus. „Hey, Dad… Ja… Wir werden es versuchen, aber wir sind an der UK und ich denke nicht, dass es Blaine gut geht…“
 

Blaine hielt die Aufzugtür auf für Kurt und sah ihn neugierig an.
 

„Baby, möchtest du heute Abend fürs Essen nach Lima?“
 

„Was macht Carole?“, fragte Blaine und hörte Burt am anderen Ende der Leitung laut lachen.
 

„Macht das einen Unterschied?“, fragte Kurt und rollte mit den Augen.
 

„Ich weiß es nicht.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Möchtest du heute den ganzen Weg hin und zurück nach Cincinnati fahren? Du bist derjenige, der fahren muss.“
 

„Nun wir können über Nacht bleiben?“, fragte Kurt.
 

„Wir müssen den Hund und die Fische füttern.“
 

„Die sind umsorgt.“
 

„In wie fern sind sie – irgendwas ist hier los.“, sagte Blaine. „Oder?“
 

„Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.“, sagte Kurt unschuldig. „Ja, Dad, wir sind in vier Stunden da.“
 

„Vier Stunden? Der Verkehr ist nicht schlimm. So wie du fährst, wahrscheinlich drei.“, sagte Blaine als Kurt auflegte.
 

„Oh, ich denke eher vier.“, sagte Kurt.
 

„Irgendwas ist los, aber mein Kopf tut zu sehr weh um darüber nachzudenken.“, sagte Blaine und stieg auf den Rücksitz von Kurts Auto. „Ich konnte die zwei Stunden hierher schaffen, aber ich glaube nicht, dass ich den ganzen Weg nach Lima mein Bein so halten kann. Entschuldige.“
 

„Das ist in Ordnung.“ Kurt lächelte ihm zu und schloss vorsichtig die Tür bevor er auch ins Auto stieg. „Geht es dir jetzt, wo alles geklärt ist, besser?“
 

„Mhmm.“, sagte Blaine, legte seinen Kopf gegen das Fenster und schloss seine Augen. „Bist du enttäuscht, wenn ich ein wenig schlafe?“
 

„Gar nicht.“, sagte Kurt und startete den Motor. „Solange du mich zur I-75 bringst bevor du es tust.“
 

„Oh ja.“ Blaine setzte sich auf und öffnete seien Augen. „Nimm die Limestone, bei Kennedy‘s links und immer geradeaus bis nach Nicholasville. Dann nach rechts auf New Circle und der führt zur Autobahn.“
 

Kurt blinzelte einige Male und hatte kein Wort von dem verstanden, was Blaine gesagt hatte. „Egal. Schlaf. Ich werde das GPS auf meinem Handy benutzen.“
 

„Du bist ein wunderbarer, wunderschöner Mann.“, sagte Blaine und lehnte sich zurück.
 

„Denk bloß daran, wenn ich dir das nächste Mal im Schlaf auf die Nase schlage.“
 


 

„Geht‘s dir gut, Kumpel?“
 

Blaine rieb sich den Schlaf aus den Augen, als er sich zwei Stunden später nickend auf die Couch setzte.
 

„Sie haben seine Medikamente abgesetzt.“, sagte Kurt leise, stand auf und umarmte seinen Dad. „Hallo.“
 

Burt erwiderte die Umarmung und sagte recht fröhlich: „Hast du einen guten Tag, Blaine?“
 

„Uhm… ich hatte schon bessere.“, sagte Blaine nicht in der Stimmung zu lügen.
 

„Wir haben keine gute Laune.“ Kurt strich durch seine Haare, strahlend. „Aber wir werden bald eine sehr viel bessere haben.“
 

„Ja?“, fragte Blaine und seine Augenbrauen schossen hoch. „Warum das? Hast du Potato Candys gemacht?“
 

„Wir haben nicht mal annähernd einen Feiertag!“, sagte Kurt. „Das ist nur für Feiertage.“
 

„Ich habe gedacht morgen sei Blaine Anderson Tag.“
 

„Ich denke es wird dir besser gefallen als Potato Candys, Blaine.“, sagte Burt lachend.
 

„Es ist ein Geschenk, das dir sehr viel mehr schenken wird.“, fügte Kurt hinzu.
 

„Es gibt viele Kommentare, die ich machen könnte, aber nicht machen werde.“, murmelte Blaine leise genug, so dass Kurt jedes Wort verstehen konnte, aber Burt nur murmeln hörte.
 

Kurt klickte seine Zunge gegen seinen Gaumen und starrte ihn dann spielerisch böse an. „Sei nett oder du kriegst keine Überraschung.“
 

Blaine hatte ein großes Lächeln auf dem Gesicht. „Kann ich meine Überraschung bekommen?“
 

„Ich denke im Moment hat es Melody, also solltest du vielleicht in diese Richtung humpeln.“ Burt zeigte auf die Küche.
 

„Ich mag Geschenke.“, sagte Blaine aufgeregt. Was eindeutig eine Verbesserung gegenüber der vorherigen mürrischen Laune war, wie Kurt fand. „Okay, kann ich gehen, Kurt? Kann ich?“
 

„Ja.“, lachte Kurt. „Ich komme aber mit. Ich muss deinen Gesichtsausdruck sehen, wenn du es siehst.“
 

Blaine ging schnell in die Küche und sah Melody und Carole in einer Ecke gebückt. Melody gurrte Blödsinn und wedelte aufgeregt mit ihren Händen.
 

„Was ist- oh mein Gott, ein Kätzchen!“, schrie Blaine.
 

„Das nennt man Erfolg.“, strahlte Kurt und war stolz auf sich. Er wusste nicht, ob er stolz war, weil er Blaine ein Kätzchen gekauft hatte oder dass er es getan hatte, ohne dass Blaine es bemerkt hatte. Er war sich sicher gewesen, dass Blaine ihn erwischen würde, aber das hatte er zum Glück nicht.
 

„Melody hat ein Kätzchen!“, sagte Blaine, schmiss seine Krücken zur Seite und setzte sich auf den Boden, um die Katze zu streicheln.
 

„Uh…“, sagte Kurt überrascht aussehend. Das hatte er nicht erwartet. Blaine sollte wissen, dass sie… nun ja, seine war.
 

„Melody hat keine Katze bekommen.“, lachte Carole.
 

„Nun wer dann? Passt ihr auf sie auf? Sie ist so süß. Kann ich sie hochnehmen?“
 

„Blaine, es ist deine.“, sagte Kurt.
 

Blaines Mund fiel auf und er starrte Kurt mit haselnussbrauen Augen an. „Du hast mir ein Kätzchen gekauft?“
 

„Nun, Dad hat sie abgeholt. Aber ja. Ich habe dir eine Katze gekauft.“, nickte Kurt.
 

„Ich habe eine Katze?“, fragte Blaine langsam.
 

„Ja.“, sagte Kurt genauso langsam. „Du hast eine Katze.“
 

„Aber das Apartment – es ist so klein – und sie finden es nicht mal gut, dass wir Kreacher haben – .“, sagte Blaine und hob das Kätzchen hoch. Melody runzelte die Stirn und kletterte auf seinen Schoß, um zu versuchen sie wieder zu streicheln. „Oh. Entschuldige, Goldstück.“
 

Melody ließ sich fallen und griff nach der Katze.
 

„Du musst sehr vorsichtig sein, Baby.“, sagte Carole als Blaine das winzige Kätzchen auf ihren Schoß setzte. „Streichele sie wie gerade.“
 

Melody kicherte laut und streichelte die Katze mit Blaines Hilfe.
 

„Aber, Kurt, bist du sicher?“, fragte Blaine und sah ihn an während er Melody half.
 

„Ja.“, sagte Kurt. „Ja, ja und ja.“
 

„Oh mein Gott, ich habe eine Katze!“, schrie Blaine was zu lautem Schreien von Melody führte. „Wir nehmen sie mit nach Hause?“
 

„Nun wir werden sie nicht hier lassen.“ Kurt beugte sich hinunter und streichelte die Katze bevor er Melodys Bauch kitzelte. „Hey, Mellie!“
 

„Bub Bub Bub!“, schrie Melody, hinauf reichend.
 

Blaine nahm die Katze, begeistert aussehend, als Kurt seine kleine Schwester hochhob. „Sag Kurt. Kurt.“
 

„Bub.“, sagte Melody mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck.
 

„Kurt. Kurt.“
 

Melody machte ein „k“-Geräusch und versuchte sich hinter ihrer kleinen Hand zu verstecken.
 

„Kurt.“
 

„K-K – Bub!“
 

Kurt ließ seinen Kopf hängen. „Sie sagt Bay. Warum nicht mal Kur? Kann ich ein Kur bekommen?“
 

„Es ist bloß einfacher für sie ein B zu machen.“, sagte Carole ihn umarmend. „Gib ihr Zeit. Sie versucht es.“
 

„K-K-bubbbb!“, wiederholte Melody und zog am Kragen von Kurts Oberteil.
 

„Das tut man nicht.“, sagte Kurt sehr, sehr ernst. „Man zieht nicht an den Anziehsachen, Mellie. Man will sie nicht ausleiern.“
 

Melody musste niesen und putze dann ihre Nase an Kurts Schulter ab. „Bub!“
 

„Kurt muss dich wirklich lieben, Melody“, sagte Blaine fröhlich vom Boden, als Kurt erschrocken geradeaus starrte. „Wenn jemand anderes etwas auf seine Klamotten macht, würde er sie umbringen. Selbst weniger ekelhafte Dinge als Schnodder.“
 

„Ich liebe sie.“, sagte Kurt schließlich als Melody ihn bezaubernd anlächelte. „Aber würde sich jemand über mich lustig machen, wenn ich das Oberteil in die Waschmaschine packe?“
 

„Ja.“, sagte Burt vom Küchentisch aus, wo er nun saß.
 

„Mach ruhig, Schatz.“, lachte Carole und nahm Melody.
 

„Bub! Bub!“, sagte sie und begann zu weinen.
 

„Oh, du kannst mitkommen.“ Kurt nahm sie zurück. „Du kannst mir helfen ein Oberteil zu finden, dass noch immer hier ist und keinen Melody Schutz braucht.“
 

Melody hörte sofort auf zu weinen und streckte sich ihren Daumen in den Mund.
 

„Du hast einfach alle Jungs um deinen kleinen Finger gewickelt, oder?“, sagte Carole und küsste ihre Wange.
 

„Zumindest bin ich nicht so schlimm wie Dad.“, sagte Kurt, sah zu Blaine, der noch immer in derselben Position auf dem Boden lag und das Lätzchen ganz über ihn krabbeln ließ. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war. Er wird mich nie wieder beachten – Melody, ekelhaft, tust du deine Hände in deinen Schnodder?“
 

Melody blinzelte ihn mit großen Augen zu.
 

„Ich schätze wir sind gleich zurück.“, sagte Kurt und ging die Treppe hinauf und in sein altes Zimmer. Er setzte Melody aufs Bett und ging zu seinem Schrank, zog zwei Oberteile heraus und hielt sie hoch. „Dieses? Oder dieses?“
 

Melody ergriff ihren Fuß ohne ihn zu beachten.
 

„Melody.“, sang Kurt als er nun nur in einem Unterhemd zum Bett kam. „Welches Oberteil magst du?“
 

Melody blinzelte ihm zu und ließ ihren Fuß los.
 

„Dieses? Oder dieses?“, fragte Kurt und hielte erst das lila und dann das schwarze hoch. „Dieses? Oder Dieses?“
 

Melody krabbelte herüber und berührte das lilafarbene.
 

„Exzellente Wahl!“ Kurt legte beide aufs Bett und klatschte. „Gute Arbeit!“
 

Melody klatschte ebenfalls, kichernd.
 

„Ich sollte dich mit nach Hause nehmen. Ich bekomme Blaine kaum dazu mir beim Aussuchen zu helfen.“, sagte Kurt und kitzelte ihren Bauch „Er gibt mir kaum Feedback. Er hat sich so toll angezogen und jetzt bekomme ich ihn kaum noch in seine alten Sachen außer wir gehen aus. Immer diese dummen blauen UK Shirts. Sie verursachen einen Riss in unserer Beziehung.“
 

„Uh oh!“, kicherte sie.
 

„Uh oh ist richtig!“ Kurt zog das Oberteil an und knöpfte es zu. „Wusstest du, dass es Knöpfe hat?“
 

Melody klatschte ihre Hände zusammen.
 

„Lass uns Mommy suchen.“ Kurt hob sie hoch und brachte sie hinunter. „Da ist Mommy. Sag ‚Hi Mommy‘!“
 

„Mama!“, winkte Melody, aber legte schnell ihr Gesicht an Kurts Schulter.
 

„Das heißt, dass du sie nicht runter setzten sollst, Schatz.“, lachte Carole. „Ich habe das Essen fast fertig.“
 

„Ist Blaine noch immer mit der Katze in der Ecke?“, fragte Kurt und schaukelte Melody etwas.
 

„Ja. Ich denke wir können sicher sagen, dass er in besserer Stimmung ist.“ Carole beugte sich hinunter und küsste Melody Wange wieder. „Hast du Hunger, Schatz?“
 

„Bub.“, sagte Melody laut und kuschelte sich an Kurt.
 

„Ich schätze ich werde sie füttern.“ Kurt seufzte gespielt und drückte sie an sich. „Wenn ich muss. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass sie besonders verschmust ist, weil sie eifersüchtig auf Blaines Kätzchen ist.“
 

Melody griff hinauf, ergriff seine Nase und sah ihn mit einem Blick an der ganz klar sagte: „Beachte mich.“
 

„Okay, du kleiner Bettler! Manchmal denke ich, dass du und Blaine verwandt sein solltet.“, lachte Kurt und setzte sie ab. „Dein großer Bruder wird mit seinem eigenen Essen warten um dich zu halten während du dein Kartoffelpüree isst. Fühlst du dich geliebt? Ich zweifle daran, dass Blaine das für dich tun würde. Er ist eine Müllpresse, wenn es ums Essen geht.“
 

„Ist es eine gute Idee Melody als erstes essen zu lassen?“, fragte Burt brummend. „Sie könnte wütend werden, dass andere Leute es auch essen.“
 

„Oh, sie wird eh wütend werden.“, seufzte Carole und holte eine kleine Schüssel Kartoffelpüree und Melodys kleinen Löffel. „Sie beherrscht das Teilen noch nicht. Sie denkt, dass alles was sie mag ihres ist und nur ihres. Zum Glück vergisst sie eine Minute später, dass sie wütend ist, aber ich bin froh, wenn diese Phase vorbei ist.“
 

„Lässt du mich dich füttern oder wirst du ganz chaotisch sein?“, fragte Kurt und tat etwas Kartoffelpüree auf den Löffel.
 

Melodys Augen weiteten sich und sie griff eifrig nach dem Löffel.
 

„Das weiß ich nicht.“, sagte Kurt vorsichtig und sah zu Carole als er Melody in ihren Hochstuhl setzte.
 

„Hier, Melody!“, sagte Carole und gab Melody einen zweiten Löffel. „Lass sie den halten, aber füttere sie damit. Wenn du ihr den gibst, wirst du ihn nie zurückbekommen.“
 

Melody winkte fröhlich mit dem Löffel und öffnete ihren Mund.
 

Kurt begann sie zu füttern und bemerkte, dass es sehr amüsant war es zu tun, weil Melody immer wieder mit dem Löffel spielte zwischendurch ihren Mund weit öffnete und Kurt erwartend ansah. „Dauert es immer so lange?“
 

„Ja. Tut es.“, lachte Carole. „Blaine, Schatz, hast du Hunger?“
 

„Ich stecke irgendwie fest.“, sagte Blaine schmollend.
 

Kurt kicherte und fütterte Melody mit Kartoffelpüree. „Ich habe dir gesagt, dass du nicht mehr so auf dem Boden sitzen sollst. Was passiert, wenn du es tust und alleine bist? Du wirst fest stecken.“
 

„Du könntest aufstehen, wenn du es versuchst.“, fügte Carole hinzu. „Du hast nicht dein ganzes Bein in Gips.“
 

„Das erfordert Arbeit, Carole.“, kicherte Kurt als Melody versuchte Kurt mit ihrem leeren Löffel zu füttern. „Unsichtbares Essen ist mein Liebstes! Danke, Süße!“
 

Melody kicherte und aß noch etwas Kartoffelpüree bevor sie abwinkte.
 

„Fertig?“, gurrte Kurt. „Kann ich jetzt essen?“
 

Melody trat als Antwort mit ihren Füßen. „Bay!“
 

„Was, Goldstück?“, fragte Blaine und versuchte alleine aufzustehen. „Das funktioniert nicht.“
 

„Brauchst du Hilfe, Schatz?“, fragte Carole als die kleine Katze bei Burts Füßen unter den Tisch tapste.
 

„Ich komme, ich komme.“, seufzte Kurt neckend und ging um Blaine aufzuhelfen. „Was würdest du ohne mich tun?“
 

„Sehr viel dicker sein.“, antwortete Blaine, nahm seine Krücken und ging zum Tisch.
 

„Er benimmt sich, als ob ich ihn verhungern lasse.“
 

„Wenn du ihn den Mist essen lässt, zu dem du mich zwingst, dann tust du es.“, sagte Burt mürrisch. „Wie läuft es mit der ‚Diät‘?“
 

„Pfft.“, sagte Blaine und setzte sich hin. „Gar nicht. Er kann mich nicht auf Diät setzen.“
 

„Es ist für deine Gesundheit.“, seufzte Kurt und setzte sich.
 

„Wenn du es sagst.“, sagte Blaine als Melody ihn mit ihrem Löffel beschmiss, laut schreiend. „Dieses Haus wird nie still sein, oder?“
 

„Wahrscheinlich nicht.“, seufzte Carole. „Wahrscheinlich nicht.“
 


 

„Blaine! Finn! Was meint ihr was ihr da tut?“, schrie Kurt, kam ins Wohnzimmer und starrte Blaine und Finn an, die in mitten eines Schwertkampfes mit Blaines Krücken waren.
 

„Entspann dich, Kumpel. Wir machen nur Spaß.“, sagte Finn als Blaine die Krücken zusammen schlug.
 

„Blaine! Was, wenn du sie kaputt machst?“
 

„Ich bekomme neue?“, fragte Blaine und blockte Finns Stoß.
 

„Hört auf! Ihr beide!“, sagte Kurt mehr als geschockt dass er mit so etwas umgehen musste. Sie waren beide zwanzig Jahre alt. War das nicht zu alt, um sich wie Fünfjährige zu verhalten?
 

“Ha! Punkt für mich!“, freute sich Blaine.
 

„Verdammt, ich habe nicht aufgepasst. Wie ist der Punktestand jetzt?“, wimmerte Finn.
 

„12 zu 8.“, sagte Blaine.
 

„Und wie lange habt ihr zwei schon mit medizinischen Utensilien gekämpft?“, schnappte Kurt.
 

„Wie lange war deine dumme Show?“, fragte Finn.
 

„Es ist so eine dumme Show. Oh mein Gott. Es ist kaum Platz für etwas anderes auf unserem DVR.“, sagte Blaine, verärgert aussehend.
 

„Carole und ich können keine Show schauen ohne dass ihr zwei kommt oder euch wie schelmische kleine Jungs verhaltet?“
 

“Entschuldige, Mommy.“, kicherte Blaine. „Aber kannst du zur Seite gehen damit wir fertig spielen können? Ich möchte nicht, dass du einen Schlag abbekommst.“
 

„Oh, jemand wird geschlagen.“, drohte Kurt. „Ins Gesicht. Mit einer Krücke. Und das wärst du. Wenn Finn darin so schlecht ist wie beim tanzen, dann ist das ein wirklich schlechte Idee.“
 

Blaine sah nachdenklich aus und zuckte dann mit den Schultern. „Ich habe eine neue Versicherung und wenn er meine Nase trifft, bekomme ich vielleicht eine Schönheitsoperation. Ich mag sie nicht gerade sehr.“
 

„Warum sind alle Männer in meinem Leben verrückt?“, seufzte Kurt, sank auf die Couch und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Blaine, du wirst dich verletzen.“
 

„Beruhige dich. Ich bin ein Profi. Ich mache das schon seit einer Stunde.“, sagte Blaine und grinste bezaubernd.
 

„Blaine, bitte. Für mich?“
 

„Warum musst du das tun?“, sagte Finn und sah unglücklich aus. „Du weißt, dass er nicht nein sagen kann, wenn du das machst. Ich hasse es, wenn Rachel das tut.“
 

„Er tut es immer.“ Blaine rollte mit den Augen und nahm seine Krücke von Finn. „Aber du kannst nicht nein sagen, weil du dann ein Problem hast.“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Warum ärgert ihr mich?“
 

“Weil wir dich lieben“, grinste Finn.
 

„Und du bist ein leichtes Opfer.“, fügte Blaine hinzu, trat einen Schritt zurück und stolperte.
 

„Bist du in Ordnung?“, schnappte Kurt nach Luft aufspringend.
 

Blaine begann zu kichern und nickte.
 

„Hast du das extra gemacht?“, fragte Kurt langsam als Carole hereinkam.
 

„Vielleicht. Aber du kannst mich nicht anschreien, weil die nette Dame im Zimmer ist.“, sagte Blaine als er süß in Caroles Richtung lächelte.
 

„Machen sie Blödsinn, Kurt?“, lachte Carole und umarmte Finn.
 

„Ja. Sie benehmen sich wie Kinder.“, seufzte Kurt.
 

„Oh, du weißt, dass Blaine ein großes Kind ist.“, sagte Carole. „Oder, Schatz?“
 

„Sicher.“, sagte Blaine, ging zu Kurt und stolperte wieder.
 

„Bist du in Ordnung?“, fragte Kurt eifrig.
 

„Das wird so ein Spaß.“, lachte Blaine laut als er sich hinsetzte.
 

„Blaine!“, sagte Kurt und schlug sanft seinen Arm. „Hör auf!“
 

„Das war Missbrauch in der Ehe, Kurt.“, sagte Blaine ein sehr ernster Ausdruck auf dem Gesicht.
 

„Nicht bis wir verheiratet sind, nein.“, schoss Kurt zurück.
 

„Dann ist es Misshandlung.“ Blaine beugte sich herüber und legte seinen Kopf auf Kurts Schulter.
 

„Ich denke wir bleiben heute Nacht?“, fragte Kurt.
 

„Mhmm.“, nickte Blaine und schloss seine Augen.
 

„Er hat sich erschöpft.“, lachte Carole und schüttelte ihren Kopf.
 

„Nein. Ich habe bloß Kopfschmerzen.“, zuckte Blaine mit den Schultern und kuschelte sich an Kurt.
 

„Es wäre nicht so schlimm, wenn du nicht getobt hättest wie ein kleiner Junge.“, sang Kurt als er mit den Fingern durch Blaines Haar strich.
 

„Mmmh.“, zuckte Blaine mit den Schultern.
 

„Ich denke ich werde ihn hoch bringen, bevor er wirklich hier unten einschläft.“, sagte Kurt und zog Blaine hoch.
 

„Schafft er es so hoch?“, fragte Carole besorgt.
 

„Ja. Wir werden langsam gehen.“, sagte Kurt. „Bereit, Blaine?“
 

„Gute Nacht.“, winkte Blaine und ging, mit viel Hilfe und Geduld von Kurt, zu ihrem Schlafzimmer, weil es zu diesem Zeitpunkt wirklich ihres war.
 

„Es ist immer so komisch hier zu schlafen, oder?“, sagte Kurt als Blaine sich aufs Bett fallen ließ. „Blaine?“
 

Blaine grunzte in Kurts Kissen.
 

„Schläfst du schon?“, fragte Kurt und starrte ihn geschockt an.
 

„Mhmm.“, murmelte Blaine und nickte ein winziges bisschen.
 

Kurt kam herüber und legte Blaines Handy neben sich aufs Bett. „Ich gehe hinunter. Wenn du etwas brauchst, ruf mich einfach an oder schreib mir, okay?“
 

„Anrufen oder schreiben. Okay.“, echote Blaine und zog ein Kissen über seinen Kopf um jedes weitere Gespräch abzuwürgen.
 

„Ganz klar bin ich hier nicht gewollt.“, lachte Kurt und verließ das Zimmer, eifrig um ihre bezaubernde neue Katze zu suchen, die noch keinen Namen hatte. Obwohl Blaine Kurts Hund hasste, war Kurt sich sicher, dass es bei ihm und Blaines kleinem Kätzchen genau das Gegenteil sein würde.
 

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Drei Wochen später kam Kurt in ihr Apartment, ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen und ließ sich neben Blaine auf die Couch fallen. „Oh mein Gott, sie sind so süß! Sieh dir Kreacher und Oreo an!“
 

Blaine sah von seinem Henry James Anthologie an und lächelte, Oreo dabei beobachtend, dass sie auf Kreacher herum stampfte, der einfach desinteressiert war.
 

„Oreo möchte einfach Freundschaft schließen und ihn interessiert es nicht.“, sagte Kurt. „Kreacher ist noch immer böse auf uns. Er legt sich nicht mal mehr auf deine Füße.“
 

„Gut.“, sagte Blaine selbstgefällig. „Er sollte mich immer alleine lassen. Ich hoffe so bleibt es.“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Du hast ein bezauberndes Kätzchen. Meinst du nicht, dass du zumindest zugeben kannst meinen Hund zu mögen? Nur zu mir? Ich bin schließlich die Liebe deines Lebens.“
 

„Dir kann man mit solchen wichtigen Informationen nicht vertrauen.“, schnaubte Blaine. „Nur Schwerverbrechen artige, aber nichts anderes.“
 

Kurt lachte leise und beugte sich herüber, seinen Kopf auf Blaines Schulter legend. „Wie läuft es mit dem Essay?“
 

„Ich weiß nicht… Ich bin fertig einen Punkt zu hinterlegen, bevor ich realisiere, dass es nichts mit dem Thema zu tun hat. Es sind die Schmerzmittel, die sie mir wegen den Kopfschmerzen geben. Ich weiß es. Es ist, als ob ich nicht richtig denken kann oder so.“
 

„Die Dosis ist nicht so hoch.“, sagte Kurt, ergriff seinen Laptop und legte ihn auf die Couch. „Ich möchte heute Abend Sex haben, nur das du es weißt.“
 

„Entschuldige, ich habe Pläne mit meinem anderen Freund.“, sagte Blaine, sah hinunter und grinste ihn an.
 

„Dem großen blonden?“
 

“Nein, das ist dein anderer Freund.“
 

„Ah. Ja, er hat schönes glattes Haar.“, sagte Kurt nachdenklich nickend.
 

„Ich hasse dich so sehr.“, kicherte Blaine als Oreo sich auf Kreachers Rücken stürzte. „Dich und deinen dummen Hund.“
 

„Aber du hasst mich nicht wirklich und wenn du Kreacher und mich zusammenfasst, gibst du deine Liebe zu ihm zu.“
 

„Puh!“ Blaine rollte mit den Augen. „Puh, sage ich.“
 

„Schatz, du musst mal ein oder zwei Tage eine Pause von diesem alten Buch machen. Du beginnst wie ein schlecht geschriebenes Literaturbuch zu klingen.“
 

„Henry James war schwul.“, sagte Blaine. „Ich wette, das wusstest du nicht.“
 

„Ich wusste es nicht. Seine Sexualität heißt nicht, dass seine Bücher weniger langweilig sind. Entschuldige.“, gab Kurt Schulter zuckend zu. „Ich denke nicht, dass wir jemals lange und interessante Gespräche über Literatur haben werden.“
 

„Das ist okay.“, seufzte Blaine. „Ich denke ich mag dich trotzdem noch ein bisschen.“
 

„Okay.“ Kurt setzte sich auf und klatschte in die Hände. „Ich weiß, dass du bald anfangen wirst beleidigt zu sein, weil du nicht mit David und Wes gehen konntest wohin auch immer das war – nein, bitte versuch nicht es mir noch einmal zu erklären. Du hast es fünfmal probiert. Ganz klar funktioniert etwas zwischen uns nicht, wenn es darum geht.“
 

Blaine, der seinen Mund geöffnet hatte, schloss ihn und zuckte mit den Schultern.
 

„Ich werde Alec zum Essen einladen. Sein Freund ist in der Stadt. Du brauchst soziale Interaktion, Blaine. Du bekommst sie nicht mehr bei der Arbeit oder zwischen dem Unterricht.. Du musst reden, Blaine. Es ist was du tust. Ich denke sogar, dass die fehlende Kommunikation mit der Außenwelt dich irgendwann wahnsinnig machen wird.“
 

„Warum sagst du das?“, fragte Blaine beleidigt aussehend.
 

„Ich habe dich letztens Gaga singen hören. Etwas läuft wirklich, wirklich falsch.“
 

„Hast du nicht!“, schnappte Blaine nach Luft. „Ich habe nur den Text wiederholt und gesagt wie blöd er ist.“
 

„Du hast den Text zu einer Melodie wiederholt während das Lied nicht lief?“, fragte Kurt. „Und ich habe nach deiner Performance kein negatives Gemurmel gehört.“
 

Blaine blickte finster drein. „Gut. Ich habe Lady Gaga gesungen. Was wenn ich sie jetzt mag?“
 

„Du wirst niemals Gaga mögen, genauso wie ich niemals diese schwachsinnigen blauen UK Shirts mögen werde, die du zu besitzen bestehst.“, sagte Kurt kurz. „Siehst du, Blaine? Du brauchst soziale Interaktion. Und du hast sogar zugegen, dass Alec nett ist. Kann ich ihn anrufen?“
 

„Es ist Freitagabend. Warum gehen wir nicht einfach nach Lima?“, fragte Blaine.
 

„Ich möchte nicht das Gefühl haben jede Woche dorthin zu müssen. Außerdem waren die letzten drei Freitage in denen wir nicht gefahren sind, irgendwie schön... Ich meine wir sehen sie immer noch. Aber ich bin nicht mehr sechs. Ich muss anfangen eigene Dinge zu tun. Meinst du nicht auch?“
 

„Es wäre soziale Interaktion. Das ist alles was ich meinte“, zuckte Blaine mit den Schultern und verstand nicht, warum Kurt Freunde einladen musste. Es war nicht so als würde Blaine ihn noch hassen... er kannte ihn bloß nicht und Blaine mochte es nicht in einer unangenehmen Situation fest zu sitzen.
 

„Kann ich? Wir haben keine anderen schwulen Freunde. Das könnte gut für uns sein.“, sagte Kurt.
 

„Warum brauchen wir schwule Freunde? Ist das keine Diskriminierung gegenüber der großen Mehrheit an Heterosexuellen in der Welt?“, schnaubte Blaine.
 

„Kann ich ihn anrufen oder nicht, Blaine?“
 

„Gut, gut.“ Blaine seufzte tief und beobachtete Kreacher, der ins Zimmer kam, und Oreo, die ihm eifrig hinterher eilte ohne zu bemerken, dass sie nicht erwünscht war.
 

Kurt klatschte aufgeregt in die Hände und zog sein Handy hervor. „Danke, danke, danke! Das wird toll. Wir werden schwule Freunde haben! Nun, Alec und ich sind schon Freunde, aber – .“
 

„Ja, ja, ich weiß.“, sagte Blaine aufstehend. „Ich schätze, das heißt, dass ich duschen muss.“
 

„Du hast ernsthaft seit gestern Morgen nicht geduscht, Blaine? Das ist ekelhaft.“, sagte Kurt, angewidert aussehend.
 

„Entschuldige ich hatte keine Lust mein ganzes Bein zu verpacken. Manche Opfer müssen gebracht werden. Es ist ja nicht so, als ob ich jemanden außer dich treffe.“, lachte Blaine und ging ins Badezimmer, sich dramatisch auf seinen Krücken balancierend und schwingend als Kurt nicht hinsah.
 

„Ich habe das im Fernseher gesehen, Blaine.“, rief Kurt bevor er fröhlich sagte: „Hey, Alec!“
 

„Ich muss aufhören das zu tun, wenn du meine Reflektion sehen kannst.“, murmelte Blaine zu sich selbst bevor er die Badezimmertür schloss.
 


 

„Euer Apartment sieht so viel besser aus als meines. Jetzt schäme ich mich“, hörte Blaine Alec vom anderen Zimmer anderthalb Stunden später sagen.
 

„Geh.“, seufzte Blaine und zeigte auf Kreachers Käfig.
 

Kreacher knurrte ihn an und blieb stehen.
 

„Geh.“, wiederholte Blaine. „Wenn du Leckerlis haben willst, wirst du besser gehen.“
 

Kreacher machte einen Satz in Richtung Wohnzimmer.
 

„Komm zurück, du Trottel! Ich kann dich nicht jagen!“, rief Blaine.
 

Kreacher blieb mitten im Rennen stehen und drehte sich langsam um, sich duckend.
 

„Komm her!“, sagte Blaine zeigend. „Sofort“
 

„Kreacher, geh in den Käfig!“, rief Kurt aus dem Wohnzimmer.
 

Kreacher ging langsam mit dem Schwanz zwischen seinen Hinterbeinen zu seinem Käfig und setzte sich hinein.
 

„Er hat auf dich gehört! Wie hast du das gemacht?“, rief Blaine
 

„Gib zu, dass du ihn magst und ich erzähle es dir.“, sagte Kurt und kam mit Alec und einem Jungen, der sein Freund sein musste, ins Zimmer. Er hatte Alec natürlich schon getroffen, aber den anderen Jungen noch nie. Er war so groß wie Alec, hatte aber hellbraune Haare und braune Augen. Er war... professionell angezogen? Außer dass sie komplett unterschiedlich angezogen waren, musste Blaine zugeben, dass sie ein süßes Paar waren. (Nicht so süß wie Kurt und er natürlich, aber das war selbstverständlich).
 

„Niemals.“, höhnte Blaine und schloss die Käfigtür mit seinem Fuß.
 

„Das ist mein fester Freund Blaine. Er hat eine Hassliebe mit meinem Hund. Ich dachte, wenn ich ihm eine Katze kaufe, würde es helfen, aber das hat es nicht. Jetzt denke ich sogar dass die Rivalität stärker geworden ist.“
 

„Hi, Blaine.“, winkte Alec. „Wie geht es deinem Bein?“
 

„Es tut nicht mehr weh.“, sagte Blaine abwinkend. „Ich kriege den Gips in drei Wochen ab.“
 

„Vielleicht“, fügte Kurt hinzu.
 

„Ja. Ärzte mögen es, nervig zu sein und mich anzulügen.“, murmelte Blaine woraufhin Alec anging zu lachen und Kurt seinen Kopf schüttelte. „Was habe ich gesagt?“
 

„Ich studiere Medizin.“, sagte der andere Junge, aber sah eher amüsiert aus als beleidigt.
 

Blaine kicherte nervös. „Oh... uh... ja.“
 

„Es ist okay. Seine Eltern sagen dasselbe.“, lachte Alec.
 

„Eigentlich nennen sie sie Lügner und Betrüger“, korrigierte der Junge.
 

„Kurt, du sollst mir Dinge sagen, die mich dumm aussehend lassen!“, wimmerte Blaine
 

„Ich habe es dir erzählt.“ Kurt rollte mit den Augen.
 

„Ich auch.“, sagte Alec. „Als Kurt krank war.“
 

„Ich habe dir auch seinen Namen gesagt, aber ich wette du kannst dich nicht daran erinnern.“, lachte Kurt.
 

„Er...in?“
 

„Eric.“, sagte der Junge, Eric.
 

„Ich wusste es! Aber dann dachte ich, dass es falsch war, wegen Alec – aw, Alec und Eric. Das ist so-.“
 

„Süß.“, sagten Alec und Eric zusammen. „Wir wissen es.“
 

„Ich wollte kochen, aber Blaine hat immer wieder nach meiner Aufmerksamkeit gewimmert, also haben wir stattdessen Pizza bestellt.“, sagte Kurt als Blaine sich an den Tisch setzte.
 

„Du musst einen Kurs streichen und diesen Kurs mit mir belegen, Kurt, oder ich werde mich umbringen“, sagte Alec als er sich mit Eric und Kurt zu Blaine an den Tisch setzte.
 

„Du sagst das jedes Semester über einen Kurs.“, sagte Eric und zog sein Handy hervor.
 

„Nein.“ Alec ergriff es und steckte es ein. „Du bist süchtig und brauchst eine Therapie. Du berührst das Ding mehr als mich.“
 

„Das ist eine ernste Anschuldigung, Alec.“ Eric rollte mit den Augen.
 

„Egal.“, sagte Alec und sah ihn an. "Hör auf damit, Eric.“
 

„Was?“, fragte Eric unschuldig blinzelnd.
 

„Du bist dabei dich diskret zu Blaine zu lehnen und ihm zu sagen, dass ich nervig bin.“
 

„Ich habe keine Angst, dass du es mich sagen hörst.“, scherzte Eric. „Und eigentlich wollte ich sagen, dass du denkst, dass du meine Mutter bist.“
 

„Nein. Wenn deine Mutter wüsste, dass du süchtig nach diesem Teil bist, würde sie dir die Daumen brechen.“
 

„So ist es also, wenn Menschen uns streiten hören.“, lachte Kurt.
 

„Hey, du solltest ihm von deinem Freund erzählen. Er möchte Jus studieren… oder?“, fragte Alec.
 

„Ich versuche angenommen zu werden.“, nickte Blaine.
 

„Wo möchtest du hin?“, fragte Eric eifrig. „Mein bester Freund geht nach Yale. Was genau möchtest du tun? Welche Art von Jus? Er möchte hauptsächlich juristisches Schreiben lernen.“
 

„Ich habe noch nicht viel darüber nachgedacht wo ich hin will, da ich mich erst im Sommer bewerben kann.“, gab Blaine zu. „Ich würde mich gerne auf Zivilrecht oder Kriminalrecht spezialisieren.“
 

„Ich habe gehört, dass es am besten ist zu Zivilrecht noch ein zweites Spezialgebiet dazu zu nehmen, da es schwer ist dort einen gut bezahlten Job zu bekommen. Das meiste ist gemeinnützig oder so. Also solltest du einfach beides versuchen.“, sagte Eric nachdenklich. „Nun, zumindest habe ich es so verstanden. Ich kann dir den Namen meines Freundes geben und du kannst ihn bei Facebook suchen, wenn du irgendwelche Fragen hast.“
 

„Gefällt ihm das Studium?“, fragte Blaine sehr interessiert. Er hatte noch nie mit jemandem sprechen können, der Ahnung davon hatte. Vielleicht konnte er mit Eric darüber reden und wäre dann weniger verwirrt über… nun einige Dinge eigentlich. Seine Beraterin wusste nur ein bisschen und er war zu beschäftigt gewesen um einen Termin mit den Jus-Professoren an der UK zu vereinbaren.
 

„Er liebt es.“, nickte Eric. „Es ist allerdings viel Arbeit. Es gibt entspannte Zeiten, aber wenn die Prüfungen anstehen, hat man praktisch kein Leben mehr. Es ist sehr anspruchsvoll. Eine Eins minus ist verpönt, also muss man sehr engagiert sein und alles daran setzen. Die Professoren sind sehr streng, aber die Leute, die dich unterrichten, tun es jeden Tag. Es gibt wenige, die nur Jus unterrichten.“
 

„Aber es gefällt ihm wirklich?“
 

“Er liebt es. Es interessiert ihn. Wenn du die richtigen Gründe dafür hast, wirst du es lieben Aber es sind drei Jahre harte Arbeit. Es ist teuer, aber wenn du ein besseres College besuchst, hast du wahrscheinlich schon vor deinem Abschluss einen Job, also ist es das wert.“, sagte Eric und fügte dann hinzu: „Und anscheinend schmeißen die Jusstudenten super Partys nach den Zwischen- und Abschlussprüfungen, also kann man sich darauf freuen nach der Woche der Hölle.“
 

„Erzähl ihm das nicht.“, schnappte Kurt nach Luft. „Blaine, das hast du nicht gehört. Das waren Nebenwirkungen von deinen Medikamenten. Du hörst Dinge.“
 

Eric lachte. „Ich nehme mal an du magst es zu feiern?“
 

„Du nimmst an, dass er keine Selbstkontrolle hat.“, korrigierte Kurt. „Besonders wenn seine Freunde dabei sind.“
 

„Das klingt nach jemandem den ich kenne.“, sagte Eric zu Alec sehend.
 

„Lass es.“, sagte Alec ohne Pause zwischen seinen Worten. „Es ist okay, Eric. Lass es.“
 

„Wie viele Stunden bin ich gefahren um dich abzuholen?“
 

Alec rollte mit den Augen. „Zweieinhalb Stunden.“
 

„Vor was?“
 

„Einer wichtigen Prüfung.“
 

„Okay. Ich wollte nur sehen, ob du dich daran erinnerst, wie sehr ich dich liebe“
 

„Als ob du im College nicht getrunken hättest.“, sagte Alec und rollte wieder mit den Augen.
 

„Ich habe dich nicht schluchzend angerufen und erzählt, dass ich mein Handy verloren hätte. Worein ich gesprochen habe.“
 

„Bitte tu mir das nie an.“, sagte Kurt und sah Blaine in die Augen. „Du möchtest mir nicht diese Munition geben.“
 

„Nein! Tust du nicht!“, schrie Alec lachend. „Weil Kurt es jedes verdammte Mal erwähnen wird, wenn ihr ausgeht!“
 

„Ich denke allerdings nicht, dass er eine große Heulsuse ist.“, sagte Kurt. „Er macht bloß Heiratsanträge.“
 

“Oh mein Gott.“ Blaine verdeckte sein Gesicht. „Habe ich nicht.“
 

„Du hast mir einen Antrag gemacht.“, wiederholte Kurt. „Egal ob du es glaubst oder nicht.“
 

„Aww.“, sagte Alec. „Das ist wirklich niedlich. Was hast du gesagt, Kurt?“
 

„Ich habe okay gesagt.“, lachte Kurt.
 

„Awww!“
 

„Nun ich konnte nicht nein sagen! Aber dass hat er selber herausgefunden.“ Kurt griff herüber und strich durch Blaines Haare.
 

„Warum ist mein Leben so peinlich?“, fragte Blaine.
 

„Weil du es dir erlaubst dich zu betrinken.“, antwortete Eric.
 

„Du hast Englisch als Hauptfach. Lass uns ein Buch schreiben.“, sagte Alec. „Mit uns beiden haben wir mit Sicherheit genug Material. Nur, dass ich es für dich aufnehmen werden muss und es dir schicken, weil ich tot sein werde... außer Kurt ändert seine Kurse und macht mit mir elektronische Illustrationstechniken.“
 

„Ich habe gedacht es wäre Einzelhandelskonzepte.“
 

„Das auch.“, sagte Alec und verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen. „Ich werde sterben.“
 

„Du bist so ein Baby.“ Eric schüttelte seinen Kopf.
 

„Mir gefällt mein Konstruktionstechniken-Kurs nicht… wann sind sie?“
 

Alec setzte sich auf. „Ist das dein ernst?“
 

„Du kannst ihn nicht seinen Stundenplan ändern lassen, weil du nicht alleine in deinem Kurs sein willst.“
 

“Kurt, Zach ist der einzige andere Junge in dem Kurs.“, sagte Alec sehr ernst. „Ich werde mein Erstgeborenes nach dir benennen.“
 

„Oh mein Gott.“ Eric schüttelte seinen Kopf. „Er meint es ernst.“
 

„Dienstag und Donnertag um acht.“, sagte Alec. „Es ist in demselben Gebäude wie der Kurs, den wir zusammen haben. Morgen ist der letzte Anmeldetag. Und komm schon, dienstags und Donnertags abends kommt nichts im Fernsehen.“
 

„Ich kann es wahrscheinlich zu meinem Stundenplan hinzufüge – nein.“ Kurt brach ab als er den Ausdruck auf Blaines Gesicht sah. „Ich werde den anderen Kurs streichen und mich dafür anmelden.“
 

“Danke.“, sagte Alec und seufzte erleichtert.
 

„Du solltest dich schämen.“, lachte Eric. „Kurt, du kannst nein sagen. Er wird ein wenig jammern, aber irgendwann aufhören.“
 

„Die Pizza ist da!“, sagte Kurt eifrig als es an der Tür klingelte und sprang auf.
 

„Er isst zwei mal im Jahr Pizza, wenn überhaupt.“, informierte Blaine Alec und Eric, überrascht, dass er es nicht total komisch fand, alleine mit zwei Leuten in einem Zimmer zu sein, die er kaum kannte. „Das ist irgendwie eine große Sache.“
 

„Er isst in der Schule nur Kaninchenfutter. Es ist verrückt. Wie bekommt er Spaß in seinem Leben?“, wunderte Alec sich laut.
 

„Das habe ich ihn einige Male gefragt.“, seufzte Blaine als Kurt zurückkam.
 

„Lass uns essen!“
 


 

„Heute war ein schöner Abend.“, sagte Kurt später am Abend, schlang seine Arme von hinten um Blaine und strich über seinen nackten Bauch.
 

„Pizza und Sex am selben Abend. Ich muss in meinem letzten Leben etwas richtig Gutes getan haben.“, gähnte Blaine und rutschte zurück zu ihm. „Ich bin zu faul um mich anzuziehen.“
 

„Ich auch. Es ist jetzt viel mehr Arbeit.“, meinte Kurt und küsste Blaines Schulter.
 

„Tut es dir Leid, dass du nicht mehr zu den Freitagabendessen gehst?“, wisperte Blaine und drehte seinen Kopf etwas zurück.
 

Kurt hob seinen Kopf, sodass sie einander ansahen. „Es tut mir nicht leid. Es ist anders, also ist es komisch… aber letztes Semester hatten wir kaum Zeit für uns alleine. Ich weiß, dass wir beide weniger Kurse haben und öfter zu Hause sein werden, aber ich möchte wirklich mehr Zeit mit dir verbringen.“
 

Blaine rollte sich herüber und sah ihn grinsend an.
 

„Hör auf.“, kicherte Kurt ihn küssend. „Wir werden nicht immer zwei Stunden entfernt leben, weißt du? Es muss irgendwann normal für uns werden Zuhause zu sein und nicht zu unserem alten Zuhause zu gehen.“
 

„Ich bin froh, dass du so empfindest.“, sagte Blaine und verschränkte ihre Finger miteinander.
 

„Du scheinst dich gut mit Eric verstanden zu haben. Außer, dass du seine Karriere beleidigt hast.“, schnaubte Kurt. „Bist du froh, dass wir sie zum Essen eingeladen haben?“
 

„Ja. Eric war nett… und Alec auch, schätze ich.“, gab Blaine nickend zu.
 

„Ich hatte das Gefühl, dass wir echte Erwachsene waren oder s- “, sagte Kurt und legte seinen Kopf auf Blaines Brust. „Oder?“
 

“Als Gegensatz zu falschen Erwachsenen?“, kicherte Blaine.
 

“Sei still.“, sagte Kurt seine Seite kitzelnd. „Du weißt was ich meine. Wir sind im College, laden Freund zu uns nach Hause ein – was anders ist, als wenn Finn, Wes und David einfach hereinplatzen und essen, also versuch es gar nicht erst damit.“
 

„Okay, ich schätze es ist anders.“, sagte Blaine, strich durch Kurts weiche Haare und sah auf ihn hinunter.
 

„Aber du findest es nicht schlecht, dass ich nicht zu den Essen gehe, oder?“, fragte Kurt und sah etwas besorgt aus.
 

„Nein.“, versicherte Blaine ihm. „Es ist nicht so als ob wir mehrere Staaten wegziehen und niemals wieder zurückkommen. Ich meine, wir werden sie so oft sehen wie du möchtest, mein Liebster.“
 

Kurt setzte sich auf und sah auf Blaines Körper hinunter. „Ich verstehe nicht, wie du so viel isst und dennoch so einen perfekten Körper hast. Das ist nicht fair.“
 

„Ich habe einen perfekten Körper? Du hast den perfekten Körper. Ich bin klein.“, protestierte Blaine, setzte sich ebenfalls auf und sah Kurt hungrig an „Du bist Beine und Arme und dünn und muskulär und… verdammt. Bist du bereit für Runde drei, weil ich mir gerade ein Problem bereitet habe?“
 

„Wird das so eine Nacht werden, wo wir einfach immer weitermachen?“, fragte Kurt ziemlich eifrig.
 

“Könnte es. Möchtest du es?“, grinste Blaine.
 

„Nun wir denken besser daran, einen Wecker zu stellen, weil ich morgen in der Werkstatt arbeite.“, war alles was Kurt sagte bevor er Blaine leidenschaftlich küsste.



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