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What brings us closer together

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37

Kapitel 37

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„Hör auf, hör auf! Es ist noch nicht fertig!“, schrie Kurt und schlug Blaine einige Wochen später sanft mit dem Geschirrtuch. Es war Ende November, zwei Tage vor Thanksgiving und Kurt versuchte frühzeitig mit dem Backen fertig zu werden. Versuchte, weil Blaine es unmöglich machte, fertig zu werden und das, obwohl er noch nicht einmal zwei Minuten zuhause war. „Hör auf, Blaine Anderson! Geh! Jetzt sofort!“
 

„Aber ich warte schon seit Weihnachten!“, wimmerte Blaine und ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen. „Ganz davon abgesehen, dass ich in ein paar Tagen von Verrückten umgeben sein werde. Du könntest mich zumindest schon Potato Candy essen lassen.“
 

„Es ist noch nicht fertig.“, wiederholte Kurt langsam.
 

„Ich bin nicht wählerisch.“, sagte Blaine und nahm ein Stück. Dann runzelte er wimmernd die Stirn. „Oh, es ist ganz weich.“
 

Kurt nahm es zurück und legte es auf den Teller. „Es muss hart werden, mein Kind. Okay? Es muss in den Kühlschrank für ein paar-.“
 

„Minuten?“, fragte Blaine eifrig.
 

„Stunden.“, beendete Kurt den Satz.
 

„Mein Leben ist so schrecklich.“, stöhnte Blaine und rutschte auf den Stuhl am Tisch.
 

„Ich wusste es besser, als zu backen, während du zuhause und wach bist.“, seufzte Kurt neckend und schüttelte seinen Kopf. „Du kannst einfach nicht damit umgehen, Blaine.“
 

„Kann ich nicht.“, sagte Blaine sehr ernst und sah zu den Süßigkeiten. „Kann ich sie in den Kühlschrank geben? Bitte? Bitte, sofort?“
 

„Ich brauche den Teller noch um den Rest darauf zu legen! Geh Football schauen. Es läuft ein Spiel.“ Kurt winkte in Richtung des Wohnzimmers.
 

„Aber Kurt, ich würde lieber hier bleiben und zuschauen wie du Potato Candy machst.“
 

„Das wird nicht funktionieren. Wenn du weißt, wie man sie macht, wirst du mich eines Tages verlassen. Das ist wirklich gut für unsere Beziehung.“ Kurt winkte wieder ab. „Shh geh, shh!“
 

Blaine streckte seine Unterlippe vor. „Wirklich?“
 

Kurt beugte sich vor und drückte einen Kuss auf seine Wange. „So bezaubernd du auch bist, ja. Umso früher du gehst, umso früher kann ich sie in den Kühlschrank geben und umso früher kannst du sie haben. Ich wusste, dass ich es bereuen würde, sie einen ganzen Tag bevor wir fahren, zu machen.“
 

„Wir wollen morgen einen entspannten Tag ohne College und Stress.“, sagte Blaine langsam. „Sag es mit mir, Kurt. Wir möchten morgen einen entspannten Tag, ohne College und Stress.“
 

„Geh ins Wohnzimmer.“, lachte Kurt. „Such Oreo zum Spielen. Oder ärgere Kreacher. Oder ruf Carole an! Du hast heute noch nicht mit ihr geredet und sie hat große Neuigkeiten bei der Arbeit bekommen.“
 

„Hast du mit ihr gesprochen? Hat sie die Beförderung bekommen?“, fragte Blaine eifrig.
 

„Ja, ich habe vor zwei Stunden mit ihr geredet, als ich nach Hause gekommen bin und ja, sie hat die Beförderung.“, grinste Kurt glücklich. „Sie ist sehr aufgeregt.“
 

„Das ist so toll!“, sagte Blaine und freute sich wirklich.
 

„Man würde meinen, dass du die Beförderung bekommen hast.“, lachte Kurt, griff herüber und strich Puderzucker von Blaines Nase.
 

„Ich freue mich gar nicht auf den Black-Friday im Buchladen.“, runzelte Blaine die Stirn. „Ich arbeite dort noch nicht einmal einen Monat. Ich denke nicht, dass ich bereit bin.“
 

„Ich freue mich auch nicht darauf.“ Kurt, der seit das College begonnen hatte, am Wochenende bei Express arbeitete, runzelte ebenfalls die Stirn. „Aber wir haben beide Spätschicht, also können wir zusammen zum Einkaufszentrum fahren.“
 

„Es ist toll zur Abwechslung mal weniger als fünfzehn Minuten von zuhause entfernt zu arbeiten. Wir können zusammen zu Mittag essen!“
 

„Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir fürs Essen haben werden, Süßer.“, lachte Kurt. „Es wir wirklich total verrückt voll sein. Wir sollten wahrscheinlich unser Essen mitnehmen, wenn du das tun möchtest.“
 

„Natürlich möchte ich mit dir zusammen essen.“
 

„Gut.“ Kurt seufzte erleichtert. „Sie machen so eine Glückstreffersache und ich möchte wirklich nicht mit ihnen im Zimmer sitzen und reden.“
 

Blaine wischte sich den Puderzucker von der Nase und leckte seine Hand ab, Kurts verschreckten Gesichtsausdruck ignorierend. „Ich sollte dich vor dem großen schwulen Jungen beschützen, der sich in dich verguckt hat, wenn du hereinkommst und das Buch für mich kaufst. Es ist zur Hälfte reduziert und wir bekommen keine Verkaufsrabatte.“
 

„Das schaffe ich.“, lächelte Kurt und strich durch seine Haare. „Jetzt geh, so dass ich deine Süßigkeiten machen kann.“
 

„Meine Süßigkeiten?“
 

„Ja. Ich mache zwei Bleche und eins ist für dich alleine… und ich bin mir sicher du wirst auch den größten Teil des zweiten essen.“
 

„Werde ich!“, sagte Blaine, ergriff Kurts Gesicht und küsste ihn dann schnell. „Ich liebe dich.“
 

„Du liebst meine Feiertagssüßigkeiten. Ich denke du bleibst nur deswegen bei mir.“, neckte Kurt. „Aber ich liebe dich auch.“
 

„Geh Süßigkeiten machen!“, sagte Blaine als er ins Wohnzimmer ging.
 

Kurt rollte mit den Augen. „Hast du gerade begonnen zu tanzen, Blaine?“
 

„Nein!“, log Blaine.
 

„Uh huh. Ich kenne dich zu gut.“, sagte Kurt, trug den vollen Teller zum Kühlschrank und stellte ihn herein. Er grinste als er einen weiteren Teller schon fertig zum Essen sah, zog ihn heraus und rief. „Hey. Was war das, was du darüber gesagt hast mich zu lieben?“
 

“Ich habe über meinen anderen Freund geredet, entschuldige!“, rief Blaine.
 

„Ich beginne zu denken, dass ich mir Sorgen machen sollte, da dein anderer Freund immer öfter auftaucht.“, lachte Kurt und ging mit dem Teller ins Wohnzimmer. „Hier. Ich habe gelogen. Ich bin schon vor mehr als zwei Stunden nach hause gekommen. Die sind fertig für dich.“
 

„Du vervollständigst mich.“, sagte Blaine dramatisch, ergriff den Teller und schob sich zwei Stücke in den Mund. Dann sprach er mit vollem Mund. „Es ist noch besser als ich es in Erinnerung hatte.“
 

„Nein, nein, Süßer. Man redet nicht mit vollem Mund, okay?“, sagte Kurt und klopfte seinen Kopf. „Wurdest du von Tieren erzogen?“
 

„Bösartigen.“, sagte Blaine fröhlich. „Im Wald.“
 

Kurt ließ sich auf seinen Schoß fallen und kuschelte sich an ihn, als Blaines Arme sich um ihn schlangen. „Dafür bist du gut geworden.“
 

„Das finde ich auch.“, neckte Blaine und sprang auf als ein Klopfen an der Tür war.
 

„Blaine, ich habe dir gesagt, dass ich heute Abend koche. Du bestellst immer Essen.“, wimmerte Kurt. „Es ist so teuer, Blaine.“
 

„Hab ich nicht!“
 

“Du kannst nicht wieder Wes beschuldigen.“, seufzte Kurt und stand von seinem Schoß auf. „Du holst es.“
 

„Immer wenn es an der Tür klingelt, sagst du, dass ich Essen bestellt habe, aber das habe ich nicht. Ich hoffe du hast das Geld fürs Trinkgeld, wenn du etwas bestellt hast.“, murmelte Blaine, stand auf und ging zur Tür.
 

„Ich bestelle nie Essen. Und zu meiner Verteidigung hat es erst zweimal an der Tür geklingelt und es waren keine Essenslieferservice. Wes, David und Finn kommen einfach herein.“
 

„Ich war es nicht, Kurt! Ehrlich!“, sagte Blaine und öffnete die Tür. Seine haselnussbraunen Augen weiteten sich geschockt als er Kurts Tante dort stehen sah, nervös aussehend. „Er… oh… uhm…“
 

“Hallo. Ist Kurt da?“, fragte sie nervös und steckte ihre Hände in ihre Jackentaschen.
 

Blaine trat schnell aus dem Weg, hielt die Tür weiter auf so dass sie hereinkommen konnte und zeigte stumm zur Couch.
 

„Tante Paige.“, sagte Kurt und seine Augen weiteten sich ebenfalls. „Warum bist du hier?“
 

„Ich wollte bloß mit dir reden. Mit dir auch, Blaine, wenn das okay ist. Obwohl ich nicht einmal erwarte, dass du ja sagst, nachdem ich dich vorletzten Sommer so behandelt habe.“, sagte Paige und sah erst zu Kurt und dann zu Blaine.
 

„Uhm sicher…“ Blaine zuckte mit den Schultern und dachte ‚Ich wusste, dass ich mit Wes zu Buffalo Wild Wings hätte gehen sollen.‘
 

„Du bist wirklich so nett, wie Mom und Dad sagen.“, sagte sie überrascht, aber erfreut aussehend. „Können wir uns setzten?“
 

Kurt rutschte herüber, so dass Blaine sich zu ihm setzten konnte und Paige setzte sich ihnen gegenüber auf ihren Kaffeetisch. Oreo kam herein, rieb sich an Paiges Bein und schnurrte.
 

„Ich schätze, ich werde mit dir anfangen, da es so leichter ist.“, sagte Paige, beugte sich hinunter um Oreo zu streicheln und sah dann zu Blaine. Sie holte tief Luft und begann sehr ernst zu sprechen. „Ich hätte mich vorletzten Sommer entschuldigen sollen, für das, was ich getan habe, weil du es nicht verdienst hattest. Du warst immer nett und höflich zu mir und ich war… eine totale Zicke zu dir. Es ist sogar schlimmer, weil du einfach nur versucht hast Kurt aus einer schlimmen Situation zu befreien… du hast nur getan, was jeder gute feste Freund tun würde. Ich war betrunken, wütend und zickig. Ich brauche mir gar nicht erst eine Entschuldigung ausdenken, weil es keine gibt. Ich hoffe, dass du mir eines Tages vergibst, weil… das nicht ich bin, zumindest nicht normalerweise. Es tut mir wirklich Leid wie ich dich behandelt habe, Blaine.“
 

„Es ist… okay.“, sagte Blaine langsam, geschockt, dass diese Frau in seinem Haus war… und sich, ganz davon abgesehen, entschuldigte. Er hatte gewusst, dass er sie in zwei Tagen beim Thanksgivingessen sehen würde und hatte versucht sich darauf einzustellen. Und jetzt war sie hier. In seinem Wohnzimmer. Und entschuldigte sich dafür, was passiert war. Natürlich war er froh, dass sie sich wirklich entschuldigte, aber die ganze Sache überraschte ihn und es war schwer zu verarbeiten.
 

„Nein. Es ist nicht okay.“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Wie ich dich behandelt habe, war absolut unakzeptabel.“
 

„Nun ich akzeptiere die Entschuldigung.“, sagte Blaine mit sanfter Stimme. „Danke.“
 

Paige nickte und lächelte etwas, bevor sie Kurt ihre Aufmerksamkeit schenkte. „Kurt… Kurt, es tut mir so Leid.“
 

Kurt biss sich auf die Lippe und sah von ihr weg. Er vergab eindeutig nicht so leicht wie Blaine, allerdings waren die Situationen auch ganz unterschiedlich.
 

„Ich weiß, dass ich dich enttäuscht habe, Kurtsie.“, sagte sie leise.
 

„Nenn mich nicht so. Ich bin nicht mehr fünf.“, murmelte Kurt, nicht in der Lage, etwas anderes zu sagen.
 

„Aber du wirst für mich immer Kurtsie bleiben.“, seufzte sie ein wenig. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, um es besser zu machen, Kurt…“
 

Blaine drückte Kurts Hand und küsste seine Wange bevor er sich leise entschuldigte.
 

„Ich schätze es gibt wirklich nichts, was du sagen kannst, um es besser zu machen, da anscheinend alles eine Lüge war.“, sagte Kurt mit beherrschter Stimme. „Es gibt nichts gut zu machen.“
 

„Das ist nicht wahr, Kurt.“, sagte sie enttäuscht klingend.
 

„Wo warst du dann?“
 

Sie ging zur Couch wo Blaine gewesen war, aber sah ihn nicht an. „Ich hatte Angst, wie du reagieren würdest.“
 

„Also hast du einfach zwei Jahre lang nicht mit mir geredet?“, fragte Kurt. „Einfach so getan, als ob ich nicht existiere, wenn wir in der Nähe waren?“
 

„Ich versuche mich dafür zu entschuldigen, nicht da gewesen zu sein.“, sagte Paige und sah ihn mit bittenden grünen Augen an. „Es tut mir Leid, Kurt.“
 

„Taylor war da und sie ist nicht mal mit mir verwandt.“, sagte Kurt anklagend. „Wenn mich jemand für die letzten zwei Jahre hätte ignorieren sollen, dann sie.“
 

„Sie wird immer deine Lieblingstante sein!“
 

Kurt rollte mit den Augen und starrte sie dann wütend an, die Zähen zusammen gepresst.
 

„Sie war es schon immer, seit du klein warst und sie wird es immer sein. Ich kann nicht gegen sie antreten.“, sagte Paige. „Wie meinst du, war das für mich? Zu wissen, dass, wenn wir uns trennen, sie diejenige sein würde, der du näher stehen würdest? Wenn du zu meiner Familie gehörst?“
 

„Ich hatte keinen Liebling.“, schnappte Kurt. „Nicht, bis du betrunken herein geplatzt bist, meinen Freund angeschrien hast und versucht hast mich dazu zu bringen meinen Vater zu hassen. Nicht nur das, du hast auch zwei Jahre gebraucht, um dich zu entschuldigen. Wen würdest du deine Lieblingstante nennen?“
 

Paige sagte nichts.
 

„Ich habe noch immer keinen Liebling.“, schnappte Kurt. „Du hast dich bloß aus meinem Leben ausgeschlossen, aber es ist nicht so, als ob ich dich hassen würde. Ich bin bloß wütend. Ich denke nicht, dass du mich gut behandeln würdest.“
 

„Ich bin nicht perfekt, Kurt, aber ich versuche gerade mich zu entschuldigen.“
 

„Ich habe dich nie darum gebeten perfekt zu sein. Ich wollte nur, dass du da bist.“, sagte Kurt, wegsehend.
 

„Es tut mir Leid, Baby. Wirklich.“, sagte sie seine Hand ergreifend. „Ich versuche mich zu entschuldigen. Ich weiß, dass es falsch war… aber hast du eine Ahnung wie schwer das ganze für mich war? Seitdem wir uns getrennt haben, war jeder wütend auf mich. Ich war es nicht mal, die die Beziehung gebrochen hat! Sie war es!“
 

„Natürlich sind alle enttäuscht. Taylor gehört zur Familie.“, sagte Kurt und sah noch immer nicht zu ihr. „Aber deswegen bin ich noch nicht einmal so enttäuscht von dir.“
 

„Warum bist du dann enttäuscht?“, fragte sie. „Sieh mich an und rede mit mir, Kurt.“
 

„Was sie gesagt hat, ist wahr, oder? Du magst mich nicht, weil du eifersüchtig auf mich bist.“, sagte Kurt mit leiser Stimme.
 

„Ich gebe zu, dass ich eifersüchtig war, aber es ist nicht, wie du denkst. Ich hasse dich nicht oder so.“
 

Kurt sagte nichts und sie rutschte näher, sein Gesicht berührend.
 

„Ich liebe dich, okay? Du bist mein einziger Neffe. Es ist nicht so, als wären alle diese Ausflüge zum Zoo und zum shoppen und Veranstaltungen gespielt gewesen, Schatz. Ich habe die Zeit geliebt, die wir zusammen verbracht haben… Vielleicht war ich nicht so für dich da wie ich es sein sollte, weil ich eifersüchtig war und es tut mir sehr Leid. Wirklich. Aber sitz nicht hier und vergiss unsere gesamte Beziehung und schreib alles ab, was wir getan haben.“
 

„Das muss ich nicht mehr tun. Du hast das in den letzten zwei Jahren getan, in denen du nicht mit mir geredet hast. Was war es, wenn nicht abschreiben, was passiert ist?“, fragte Kurt. Er wollte immer noch wütend sein, aber er konnte die Wut abebben spüren. Sie war noch immer da, aber er wurde weniger wütend und wusste, dass er bald verschwunden sein würde.
 

„Da habe ich dich im Stich gelassen.“, sagte Paige Stirn runzelnd. „Es tut mir Leid. Ich vermisse dich, Kurt. Ich habe dich die ganze Zeit vermisst, aber ich habe so ein Chaos veranstaltet. Ich weiß, wie sehr ich dich verletzt habe, wie sehr ich dich verärgert habe. Ich hatte solche Angst, dass du mich abweisen würdest, dass ich nicht bemerkt habe, dass ich dich schon abgewiesen habe. Es tut mir so so Leid. Ich wollte dir nie wehtun oder dich denken lassen, dass ich dich nicht liebe.“
 

Kurt biss ich auf die Lippe und wusste nicht, was er sagen sollte.
 

„Weil ich dich wirklich liebe.“, sagte sie und ihre Stimme wurde höher, als ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Wirklich. E-es tut mir so Leid, Kurt.“
 

„Nicht weinen.“, sagte Kurt leise und versuchte zu entscheiden ob es okay wäre sie zu umarmen oder so. Er wollte nicht, dass sie weinte und besonders nicht wegen ihm.
 

„Ich liebe dich so sehr. Ich habe dich immer geliebt. Du bist mein einziger Neffe. Es tut mir Leid, dass ich meine Eifersucht in den Weg habe kommen lassen, weil ich damit eine stärkere Beziehung zwischen uns verhindert habe… aber vielleicht ist es noch nicht zu spät, Kurt. Ich hätte gerne mit dir, was du mit deiner Tante Taylor hast. Um ehrlich zu sein, wollte ich dir immer so nahe sein, aber ich wusste nicht wie.“, sagte Paige, schniefte und rieb ihre Augen. Sie fuhr mit zitternder Stimme fort: „Es würde mir wirklich gefallen, wenn wir wieder miteinander reden könnten, Kurt… Wenn du mir verzeihen kannst… Ich vermisse dich.“
 

„Ich vermisse dich auch.“, sagte Kurt leise, ließ ihre Hand los und schlang ihre Arme um sie. „Ich habe dich vermisst, seitdem es passiert ist.“
 

„Ich bin so froh, dich das sagen zu hören.“, sagte sie und seufzte erleichtert.
 

„Und ich liebe dich auch, Tante Paige.“, sagte Kurt und löste sich. „Ich weiß, dass Taylor und ich viel geredet haben, aber sie war nie meine Lieblingstante… Ich habe bloß gedacht, dass wir eine andere Beziehung hatten.“
 

Paige nickte und rieb ihre Augen. „Sind wir in Ordnung?“
 

„Ja.“ Kurt beugte sich vor und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Wir sind okay.“
 

Sie lächelte und sah nun sehr viel weniger nervös aus. „Wir haben viel nachzuholen. Erzähl mir vom College und dem alleine Leben.“
 

„Das College ist toll, aber sehr zeitaufwendig. Letztes Jahr hatte ich Probleme meine Zeit einzuteilen und mich um mich zu kümmern und um Dinge, aber dieses Semester ist viel besser… Blaine hat mir viel geholfen. Manchmal muss er mich daran erinnern zu essen oder zu schlafen, wenn ein großes Projekt ansteht, aber es ist viel besser.“, sagte Kurt und zuckte ein wenig mit den Schultern.
 

„Du musst dich um dich kümmern.“, sagte Paige sehr ernst.
 

„Glaub mir, das höre ich oft.“, lachte Kurt etwas und sah auf seine Fingernägel hinunter. „Aber Blaine hilft mir. Er hilft mir immer… Mit ihm zusammen zu leben war wunderbar. Manchmal ist es schwer, weil wir einander nicht so oft sehen wie wir es wollen und ich schätze ich dachte ,wir würden es, da wir zusammen leben… aber es ist dennoch toll. Es ist einfach toll jeden Abend zu ihm nach Hause zu kommen.“
 

„Du bist jetzt so erwachsen. Es ist fast beängstigend.“, sagte Paige ihn ansehend.
 

„Ich fühle mich aber nicht erwachsen. Dad hilft mir immer noch und Blaines älterer Bruder auch. Blaine und ich machen vieles selber. Er arbeitet in der Bibliothek auf dem Campus und in einem Buchladen im Einkaufszentrum. Ich arbeite ein paar Tage die Woche bei Express, wenn ich weniger Kurse habe.“
 

„Du bist noch immer im College, also braucht ihr etwas finanzielle Hilfe um zu leben. Daran ist nichts falsch.“, versicherte Paige ihm. „Mom und Dad haben Burt und mir noch lange nachdem wir ausgezogen sind, geholfen.“
 

„Haben sie?“
 

„Natürlich. Burt war damit beschäftigt dir zu viel Babyspielzeug zu kaufen und ich war damit beschäftigt zu viele Klamotten zu kaufen.“, lachte Paige etwas. „Dafür sind Väter da.“
 

„Schätze ich.“, zuckte Kurt mit den Schultern und biss sich auf die Lippe, sich wünschend, dass die Unterhaltung angenehmer und weniger komisch wäre. „Wie geht es dir?“
 

„Mir ging es schon besser, aber auch schon schlechter.“, antwortete sie und seufzte. „Es geht mir jetzt besser, da ich mich bei dir entschuldigt habe. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich mich noch einmal bei Blaine entschuldigen muss. Er ist so süß.“
 

„Er ist sehr süß.“, nickte Kurt und lächelte. „Aber wenn er wütend ist, wärst du wahrscheinlich überrascht. Er ist winzig, aber er kann sehr… laut und nicht so süß werden.“
 

„Ich habe gehört, dass dein Vater etwas davon abbekommen hat.“, lachte Paige etwas. „Wenn er Burt widersprochen hat, denke ich, dass ich ihn schon alleine deswegen mag, weil er die Nerven dazu hatte.“
 

„Dad meint, dass er es erlebt hat.“, schnaubte Kurt. „Ich will nicht einmal wissen, zu was Blaine in der Lage ist. Seine Beine sind super stark. Ich versuche zwei Meter von ihm weg zu bleiben, wenn er schlechte Laune hat.“
 

Paige lachte.
 

„Ich meine er würde mich nicht treten. Aber er mag es Wände und Kühlschränke zu attackieren, wenn er wütend ist. Ich möchte keinen Kühlschrank abbekommen.“, lachte Kurt.
 

„Ich denke nicht, dass ich dir glaube.“
 

„Aussehen kann trügerisch sein.“, zuckte Kurt mit den Schultern, noch immer lächelnd und sah in Richtung der Küche, wo er wusste, dass Blaine wahrscheinlich seine Potato-Candys aß und David und Wes schrieb, dass sie keines bekommen könnten. „Ich denke nicht, dass er eine weitere Entschuldigung möchte. Er ist wie ein kleines Hündchen. Gib ihm fünf Minuten und er mag dich.“
 

„Nachdem ich ihn so behandelt habe?“
 

„Ich sag dir. Er ist ein Hündchen.“, lachte Kurt wieder.
 

„Egal, ich muss mich dennoch entschuldigen.“, seufzte Paige etwas. „Und ernsthaft über mein Leben nachdenken.“
 

„Vielleicht eine Midlifecrisis?“, schlug Kurt vor.
 

“Das hast du nicht gerade gesagt!“, schnappte sie nach Luft und stieß ihn an. „So was sagst man nicht zu einer Frau!“
 

„Oops.“, zuckte Kurt mit den Schultern. Es störte ihn anscheinend nicht, dass er sie beleidigt hatte.
 

Sie rollte mit den Augen und wurde dann wieder ernst. „Ich werde mich morgen bei deinem Vater entschuldigen. Ich weiß nicht, wie er es aufnehmen wird. Du kennst sein Temperament.“
 

„Ich weiß auch nicht, wie er es aufnehmen wird.“, sagte Kurt ernst. „Hoffentlich nimmt er es gut auf.“
 

„Hoffentlich.“, nickte sie zustimmend und begann nach einigen Sekunden Stille wieder zu sprechen: „Ich muss mich auch bei deiner Tante entschuldigen.“
 

Kurt sah hoch.
 

„Ich habe gehört, dass sie bald nach Florida zieht oder so.“ Sie blickte hinunter. „Also denke ich, dass ich es bald tun sollte. Sie hat wahrscheinlich ihre Handynummer geändert.“
 

„Sie hat dieselbe Nummer.“, sagte Kurt leise und entschied sich, ihr nicht zu erzählen, dass Taylor entschieden hatte in New York zu bleiben. Es war nicht seine Aufgabe es zu erzählen.
 

„Oh.“ Paige sah überrascht aus. „Nun, das ist gut schätze ich… vielleicht rufe ich sie später an und sehe ob sie sich mal treffen will.“
 

„Ich denke sie würde eine Entschuldigung schätzen.“, nickte Kurt.
 

Paige drückte seine Hand. „Ich fahre lieber zu Mom und Dad bevor sie sich Sorgen machen. Ich bin nur erst zu dir gekommen, weil ich keinen Rückzieher machen wollte.“
 

„Danke für die Entschuldigung, Tante Paige.“ Kurt stand auf und umarmte sie fest.
 

„Ich würde mich von Blaine verabschieden, aber er hat vielleicht etwas Angst vor mir… oder hasst mich.“, sagte sie sich lösend.
 

„Es gibt nur drei Menschen auf der Welt, die er hasst und du bist keiner davon.“, versicherte Kurt ihr als Blaine zu seiner Katze gurrend ins Zimmer kam. „Sieh ihn dir an. Wenn er dich hassen würde, würde er nicht so lieb aussehen.“
 

Blaine sah auf. „Huh?“
 

„Nichts, Schatz.“, lachte Kurt, als Blaine bei ihnen stehen blieb.
 

„Blaine, es tut mir wirklich Leid… noch einmal. Du scheinst ein guter Junge zu sein.“, sagte Paige und lächelte schwach.
 

„Ich erinnere mich nicht, wofür du dich überhaupt entschuldigen müsstest.“, sagte Blaine glatt als Oreo, die er hielt, sich an sein Gesicht kuschelte.
 

„Siehst du? Ich habe es dir gesagt.“, lächelte Kurt und strich durch Blaines Haar. „Er vergibt sehr schnell. Sein Körper ist zu klein, um lange wütend zu sein.“
 

Blaine starrte in seine Richtung und machte ein „Hmph!“ Geräusch als Oreo laut zu seiner Verteidigung zu miauen begann… Zumindest würde er gerne glauben, dass die Katze deshalb miaute. Er würde einfach ignorieren, dass Oreo immer laut miaute, wenn Kurt in der Nähe war, weil die Katze ihn ganz klar liebte.
 

„Ich schätze ich sehe dich dann Donnerstag.“ Paige umarmte Kurt ein letztes Mal bevor sie ging.
 

„Das war definitiv komisch.“, sagte Kurt, schloss und verschloss die Tür hinter ihr als Blaine sich auf die Couch setzte.
 

„Zumindest ist sie zu dir gekommen und hat sich entschuldigt.“, sagte Blaine, kitzelte Oreos Bauch und bewegte seine Finger schnell zurück, bevor sie sie mit ihren kleinen Tatzen fangen konnte. „Das war nett von ihr und vielleicht wird es Donnerstag weniger komisch machen… bist du in Ordnung?“
 

„Es geht mir gut.“ Kurt setzte sich neben Blaine auf die Couch und griff hinüber um die Katze zu nehmen. „Oreo, ich weiß nicht, ob Kreacher dir schon alles erzählt hat, aber unsere Familien sind verrückt. Du wirst es Donnerstag sehen. Denk bloß daran, dass wir beide nicht verrückt sind und es sollte dir durch das Thanksgivingessen und alle anderen Feiertage helfen, die wir gezwungenermaßen ertragen müssen. Okay?“
 

Oreo blinzelte ihn an und streckte ihren winzigen Körper.
 

„Aw, sie ist nicht lustig. Kreacher reagiert zumindest.“, schmollte Kurt als er Oreo zurückgab, was zu lautem Mauzen führte.
 

„Das war sehr aufmerksam von dir, die Katze vor unseren verrückten Familien zu warnen.“, neckte Blaine. „Ich bin mir sicher sie wird es schätzen, wenn sie es erlebt. Selbst wenn ich denke, dass du ihr Depressionen beschert hast sie so weiter zu geben. Meine arme Katze.“
 

„Sei still.“, kicherte Kurt und stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Ich muss mit dem Essen beginnen, bevor du Kreacher wieder sagst, dass er das Essen ist.“
 

„In manchen Ländern essen sie Hund.“, zuckte Blaine mit den Schultern und lächelte süß.
 

„Du bist der schrecklichste Mensch der Welt, Blaine Anderson.“ Kurt stand auf und schüttelte seinen Kopf.
 

„Was kann ich sagen?“ Blaines Lächeln wuchs und er zuckte mit einer Schulter. „Diese bösartigen Tiere, die mich erzogen haben, müssen schuld sein.“
 

Kurt beugte sich hinunter und küsste seine Haare. Oreo kletterte von Blaines Schoß, als Blaine seine Arme um Kurts Hüfte schlang, sich an ihn kuschelnd. Sie blieben einige lange Sekunden so, bevor sie ein Zischen und Knurren aus der Küche hörten.
 

„Kreacher, nein!“, schrie Kurt, als sie beide los rannten, um ihre Haustiere zu retten.
 

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„Hallo, hübsches Mädchen.“, gurrte Kurt und sah hinunter als er die Tür zum Haus seiner Großeltern zwei Tage später erreichte. „Hi!“
 

Melody, die ihre Hände und ihr Gesicht gegen die Scheibe gepresst hatte, grinste. „Kurt! Kurt, Kurt, Kurt!“
 

„Hi, Mellie!“ Kurt winkte mit der Hand, in der er keinen Teller Essen hielt.
 

„Melody, du musst dich bewegen damit die Jungs herein kommen können.“, lachte Carole und nahm sanft eine von Melodys Händen von der Tür.
 

Melody blickte auf und ihre Lippen begannen zu zittern während ihre Augen sich mit Tränen füllten.
 

„Willst du sie nicht umarmen?“, gurrte Carole und trat zur Seite, so dass Kurt herein kommen konnte. Kurt tat es und hielt mit seiner freien Hand Blaine die Tür auf. „Schau! Sind das Kurt und Blaine? Ja?“
 

Melody kicherte und sprang auf und ab.
 

„Lass mich das nehmen.“, sagte Carole und nahm Kurt den Teller ab, so dass er Melody hochnehmen konnte.
 

“KURT!“, schrie Melody, als er sie umarmte.
 

„Du erinnert dich noch an meinen Naaamen!“, sagte Kurt aufgeregt und küsste einige Male ihre rosige Wange.
 

„Wir haben vielleicht seit ein paar Stunden geübt.“, lachte Carole. „Wir können Blaine noch immer nicht. Wir schaffen Buh-yaine und Blay.“
 

„Blaine war auch nicht so versessen darauf, dass sie seinen Namen lernt.“, lachte Blaine, legte seinen Rucksack ab und winkte Melody.
 

„BAY BAY!“
 

„Hallo, Goldstück!“, gurrte Blaine und nahm sie Kurt ab.
 

„Gut, wir haben uns Sorgen um euch gemacht!“, sagte Kurts Großvater heraustretend. „Zum Glück warnt Melody alle hier, dass ihr da seid.“
 

„Sie liebt uns.“, sagte Kurt und umarmte seinen Großvater. „Ist Finn hier?“
 

„Ja!“, sagte Carole strahlend. „Er ist mit uns gefahren.“
 

„Uh oh. Mit Blaine und Finn wird es kein Essen mehr für jemand anderen geben.“, sagte Kurt zu Melody und sah sie sehr ernst an.
 

„Uh oh!“ Sie winkte.
 

„Uh oh ist richtig.“, kicherte Kurt und kitzelte ihren Bauch. „Dein Kleid ist schön!“
 

„Fankoo?“, sagte Melody und versteckte ihr Gesicht an Blaines Schulter als alle anderen zu klatschen begannen.
 

„Sie ist so süß.“, lachte Blaine und schaukelte sie etwas. „Bist du nicht? Du wirst genau so viel reden, wie Kurt.“
 

„Entschuldigt, dass wir so lange gebraucht haben her zu kommen.“, lachte Kurt. „Wir haben verschlafen. Ungefähr drei Stunden.“
 

„Entschuldigt euch nicht!“, sagte Kurts Großvater und winkte ab. „Ich bin erst vor zwanzig Minuten aufgestanden.“
 

„Das ist wahr.“, sagte Kurts Großmutter, kam ins Zimmer und umarmte Kurt.
 

„Das Haus sieht toll aus, Oma.“, sagte Kurt und erwiderte die Umarmung.
 

„Das tut es wirklich.“, fügte Blaine hinzu als Melody seine Locken streichelte.
 

„Sieh dir die Locken an!“, schrie sie darauf zeigend. „Du hast lockige Haare?“
 

„Du hast mich erwischt.“, lachte Blaine als Melody kicherte. „Ich habe es geschafft sie zwei Jahre zu verstecken.“
 

„Ich habe es letztes Thanksgiving gesehen.“, zuckte Kurts Großvater mit den Schultern. „Wenn du früher aufgestanden wärst, hättest du sie auch gesehen.“
 

„Andrew, geh in die Küche und deck den Tisch. Jemand sollte sicherstellen, dass Burt und Paige sich noch nicht umgebracht haben“, sagte Annie und rollte ungeduldig mit den Augen. „Er kann den ganzen Tag schlafen, aber wenn ich bis zehn Uhr schlafe, ist es ein Verbrechen.“
 

„Aber das ist es.“, protestierte Andy und ging zurück ins die Küche.
 

„Sie sind alleine in demselben Zimmer? Die müssen geredet haben.“, sagte Kurt und sah in Richtung Küche.
 

„Ja, haben sie.“, nickte Carole. „Es ist gut gelaufen.“
 

„Ich denke Blaine ist größer geworden.“, sagte Annie, kam herüber und drückte seinen Arm.
 

„Nein. Es ist eine Illusion wegen seinen Locken.“, sagte Kurt woraufhin Blaine das Gesicht verzog. Er kam näher und legte seine Hände auf Blaines Wangen. „Es tut mir Leid, Süßer! Du wirst einfach nicht größer!“
 

„Es könnte passieren!“, stritt Blaine als Melody kicherte. „Ich könnte größer werden.“
 

„Aber dann wärst du nicht mehr annähernd so süß wie jetzt.“, sagte Annie.
 

„Das ist richtig. Dann sind wir nicht mehr gleich süß, Blaine. Ich werde süßer sein. Ich kann einfach nicht mit jemandem zusammen sein, der nicht so süß ist wie ich.“, sagte Kurt süß lächelnd.
 

„Oh, gut.“, sagte Blaine und gab Kurt Melody zurück.
 

„Es ist nichts falsch an deiner Größe, Schatz.“, sagte Carole und umarmte ihn. „Gar nichts. Wie geht es deinem Bein?“
 

Blaine zuckte mit den Schultern, als er sich zu Kurts Großmutter auf die Couch setzte. „Es ist in Ordnung. Es stört mich nicht mehr allzu sehr.“
 

„Ich wette, du bist froh, wieder fahren zu können.“, sagte Annie ihn anlächelnd.
 

„Er konnte sich ein wirklich schönes Auto kaufen.“, sagte Carole und setzte sich auf seine andere Seite, während Kurt sang und mit Melody tanzte – oder eher sang während sie dazu lachend schrie.
 

„Neue Autos sind immer toll.“, sagte Annie eifrig.
 

Blaine lachte ein wenig. „Es ist kleiner als mein altes, also ist das parken sehr viel einfacher... allerdings fühlt sich alles klein an, wenn man einen Tag lang Kurts riesiges Auto gefahren ist.“
 

„Ich weiß nicht wie er das fährt.“ Annie schüttelte ihren Kopf. „Wir haben versucht ihn zu einem anderen zu überreden, aber er wollte nur das. Burt hat ihn gerne verwöhnt.“
 

„Burt verwöhnt ihn immer noch gerne.“, lachte Carole. „Ich denke er hat Kurt vor ein paar Wochen Geld zum Shoppen gegeben.“
 

„Hat er nicht! Seit dem ich mit Blaine zusammenlebe, shoppe ich viele weniger... weil er mich nicht lässt.“, unterbrach Kurt. „Aber wenn er meint, dass er mir Klamotten schicken muss, werde ich sie gerne akzeptieren.“
 

Blaine rollte mit den Augen und sah sich um. „Wo sind Kreacher und Oreo?“
 

„Ich weiß es nicht. Sie sind mit mir hereingekommen.“, zuckte Kurt mit den Schultern. „Sie sind wahrscheinlich – oh, Kreacher ist unter dem Weihnachtsbaum.“
 

„Ich habe ein Kätzchen bekommen.“, sagte Blaine aufgeregt lächelnd. „Nach meinem Autounfall.“
 

„Haben wir gehört.“ Annie lächelte ihn an. „Unser Nachbar hat Kurt das Kätzchen verkauft. Sie ist größer geworden.“
 

„Weil wir sie füttern.“, gurrte Kurt, kam herüber und gab Melody an Carole. „Wann essen wir, Oma?“
 

„Kein Truthahn.“, sagte Burt mürrisch, herein kommen. „Ich habe den Ofen verstellt. Entschuldige, Kind.“
 

Blaines Unterkiefer klappte herunter und er schlug sich Melody ansehend aufs Knie. „Das ist Böse!“
 

„Böse!“, sagte Melody ihre Knie berührend. „Böse, Daddy!“
 

„Bös,e Daddy!“, wiederholte Blaine. „Böse!“
 

„Böse, Daddy!“, wiederholte Melody. „Böse!“
 

„Wir bekommen kein Essen, Goldstück!“ Blaine beugte sich herüber und kitzelte ihren Bauch. „Wir bekommen kein Essen, also werden wir wohl dich essen müssen!“
 

„Sie ist süß genug zum Essen.“, sagte Kurt sehr ernst nickend.
 

Melody schüttelte ihren Kopf und schlug mit ihren Fäusten in Blaines Richtung.
 

„Du möchtest nicht, dass wir dich essen?“, fragte Blaine.
 

Carole lachte. „Sag ihnen ‚Nein, Blaine!‘“
 

„Bay Bay!“, gurrte Melody. „Böser Bay Bay!“
 

„Böse?“, schnappte Blaine nach Luft. „Ich bin nicht böse. Kurt ist der Böse.“
 

„Nein. Bay ist böse!“, stritt Melody. „Bay und Finn!“
 

Kurt lachte laut. „Sag‘s ihm, Mellie. Sag ihm, wer böse ist.“
 

„Bay ist böse.“, nickte Melody ernst aussehend. „Bay ist böse.“
 

Blaine streckte seine Unterlippe vor. „Was kann ich tun um deine Liebe zurück zu gewinnen?“
 

Melody sah zu Carole, die mit den Schultern zuckte und dann versuchte sie ihre Mutter zu imitieren.
 

„Es muss etwas geben.“, bettelte Blaine.
 

„Ich wette, sie unterhalten einander gut.“, lachte Annie.
 

„Normalerweise ist sie gegen Kurt.“, kicherte Burt. „Es klingt als ob Kurt Melody Unterricht gegeben hat.“
 

„Habe ich nicht. Sie mag mich heute bloß besonders gerne.“, sagte Kurt und sah unglaublich erfreut aus. „Blaine ist böse!“
 

„Bay ist böse.“, wiederholte Melody, nickte mit ihrem kleinen Kopf und beobachtete Blaine dann mit großen Augen.
 

„Ich könnte weinen.“, sagte Blaine stirnrunzelnd.
 

„Oh nein.“, lachte Carole. „Jetzt hat Blaine sie.“
 

„Nicht weinen!“, sagte Melody. „Böser Bay!“
 

„Ich werde weiiiinen!“, sagte Blaine, verstellte seine Stimme höher und verdeckte sein Gesicht.
 

„Nein!“, quietschte Melody. „Nein!“
 

„Melody meint, dass ich bööööse bin!“, sagte Blaine hinter seinen Händen.
 

„Betrüger!“, schrie Kurt. „Du betrügst, Blaine Anderson!“
 

„Gut, gut, gut!“, rief Melody mit großen Augen. „Otay! Nicht weinen!“
 

„Er ist teuflisch.“, höhnte Kurt. „Wie sehr er Kreacher ärgert. Du solltest ihm eine Lehre verpassen, Melody! Du bist zu weich.“
 

Blaine senkte seine Hände und küsste ihre Wange. „Dieses Mal werde ich dich nicht essen. Aber Weihnachten bist du mein.“
 

Melody schüttelte ihren Kopf und legte ihr Gesicht an Caroles Brust.
 

„Mein süßes Baby.“, lachte Carole und kuschelte Melody an sich. „Du spielst genau in ihre Pläne, Süße. Du musst sie ignorieren und dann wird ihnen langweilig.“
 

„Du hast gescherzt wegen dem Truthahn, richtig?“, fragte Kurt, sah auf und beobachtete Burt unsicher.
 

„Ja, Kurt.“, nickte Blaine. „Mel, möchtest du Kartoffelpüree? Du kannst es probieren.“
 

„Oh, was ein großer Mädchen Job!“, schnappte Annie nach Luft. „Ich weiß nicht, ob sie das schafft.“
 

Melody streckte ihre Arme in die Luft. „Hoch, Daddy!“
 

„Okay.“, sagte Burt und hob sie hoch. „Holt sie besser jetzt bevor Finn und Blaine alles essen.“
 

„Wo ist Finn?“, fragte Blaine neugierig.
 

„Isst schon den Schinken.“, sagte Burt.
 

Blaines Augen weiteten sich. „Er ist fertig?“
 

„Fast alles ist.“, nickte Annie. „Wir warten auf den Truthahn.“
 

„Komm schon.“, kicherte Burt und winkte Blaine ihm zu folgen. „Du kannst dir etwas nehmen.“
 

Blaine stand eifrig auf und folgte Burt in die Küche.
 

„Er wird kein Essen ablehnen.“, lachte Kurt, beobachtete ihn und lächelte.
 

Annie rutschte näher zu Kurt und schlang ihre Arme um ihn. „Oh, mein Baby. Wie läuft‘s im College? Weniger Stress?“
 

„Ja.“, nickte Kurt und kuschelte sich an sie, da man nie zu alt war um sich an seine Oma zu kuscheln. „Alles ist wirklich gut, Grammy.“
 

„Sie werden einfach so schnell erwachsen.“, sagte Annie und umarmte ihn fester.
 

„Wenn wir vom Erwachsenwerden sprechen, morgen oder übermorgen werden wir darüber reden was wir nach der CCAD und UK machen wollen.“, sagte Kurt und lachte etwas.
 

„Mein Gott, Kurt. Bald hast du deinen ersten Abschluss.“, sagte sie mit sich weitenden Augen. „Was wirst du danach tun, Süßer?“
 

„Parsons, richtig?“, fragte Carole. „Das ist noch immer der Plan?“
 

„Ich… weiß nicht.“, gab Kurt Schulter zuckend zu. „Ich weiß, dass ich ein Aufbaustudium machen werde. Aber ich bin mir noch nicht sicher wo. Ich habe mir viel angesehen, wenn ich nicht arbeiten oder im College war und ich habe mich sogar letztens mit jemandem von Kent getroffen. Es ist die einzige Möglichkeit, die ich hier in Ohio habe, aber Blaine hat mehr Möglichkeiten.“
 

„Kent?“, fragte Carole überrascht aussehend. „Warum möchtest du nicht mehr nach Parsons?“
 

„Ich habe es noch nicht ausgeschlossen, aber Kent ist so viel näher.“, sagte Kurt. „Die Leute bei Kent waren sehr nett. Es ist ein etwas anderes Programm als bei Parsons, aber es klang nicht schlecht…“
 

„Weiß Blaine schon, wo er hin möchte?“, fragte Carole.
 

„Ich wollte eigentlich dich das fragen.“, gab Kurt zu. „Ich weiß, dass er eine lange Liste hat mit Colleges, wo er sich bewerben kann und sie ist in Kategorien unterteilt. Die Sache ist, dass er sehr viel mehr Möglichkeiten hat als ich. Die meisten Colleges für mich sind in New York oder Kalifornien.“
 

„Nun ist das schlimm?“, fragte Annie.
 

„Ich denke Blaine hatte genug große Städte. Seine Eltern haben ihn dazu gezwungen viel zu reisen als er jünger war… Er mag kleinere und stillere Gegenden.“, sagte Kurt.
 

„Nun kennst du irgendwelche Programme in solchen Gegenden, Schatz?“, fragte Carole.
 

„Nur Kent. Ich sehe mich noch immer um in der Hoffnung etwas in der Nähe eines Juscolleges zu finden. Er ist eh ein Jahr vor mir fertig, also habe ich noch viel Zeit mich umzusehen und zu entscheiden… Wenn es dazu kommt, schätze ich, dass er Jus studieren kann und ich warte bis er den Abschluss hat oder so.“
 

„Nein, nein, nein. Das ist eine sehr schlechte Idee.“ Carole schüttelte schnell ihren Kopf. „Wenn du eine Pause machst, wirst du nicht zurückgehen.“
 

„Blaine hat eine Pause gemacht und ist zurück gegangen.“, zuckte Kurt mit den Schultern und seufzte dann. „Ich weiß. Ganz andere Situation.“
 

„Ich denke du hast noch eine ganze Weile bevor du darüber nachdenken musst.“, sagte Annie und drückte ihn beruhigend. „Aber ich bin mir sicher, dass ihr das hinkriegt. Ihr beiden wart bisher super darin Kompromisse zu finden.“
 

„Das ist sehr wahr.“, lächelte Carole. „Aber durchs College zu kommen ist wichtig, Kurt. Besonders mit einem Hauptfach wie deinem, musst du ein Aufbaustudium machen.“
 

„Ich weiß, ich weiß.“, nickte Kurt. „Ich werde es auf jeden Fall tun. Außerdem denke ich, dass, wenn ich eine Pause auch nur erwähnen würde, Dad mich umbringt. CCAD hat zu viel gekostet um Entscheidungen zu treffen, die eine Pause beinhalten.“
 

„Mach dir keine Sorgen.“, lächelte seine Großmutter. „Alles wird funktionieren. Ihr Jungs schafft das.“
 

Kurt sah auf, als Blaine hereinkam, einen kleinen Teller mit Schinken in der Hand. „Hast du was zu essen bekommen, Baby?“
 

„Nur Schinken. Er ist übrigens super.“, sagte Blaine, setzte sich neben die Couch auf den Boden und küsste Kurts Wange.
 

„Danke!“, sagte Annie wieder lächelnd. „Ich mag diesen Jungen wirklich, Kurt. Du hast dir einen Guten ausgesucht!“
 

„Ich mag ihn auch ein wenig.“, lachte Kurt, reichte hinunter und strich mit seinen Fingern durch Blaines Locken.
 

„Nun ich mag dich nicht.“, sagte Blaine mit sehr ernster Stimme. „Du hast gesagt, dass ich nicht mehr wachse.“
 

Kurt beugte sich herüber und drückte einen Kuss auf seine Haare. „Es wird nicht passieren, Baby. Es tut mir Leid.“
 

Blaine streckte sein Zunge heraus bevor er sich ein Stück Schinken in den Mund steckte. „Werde. Ich.“
 

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„Nein. Wir müssen das tun. Wir müssen über unsere Zukunft reden.“
 

„Sie ist so weit weg.“, stöhnte Blaine und rollte sich auf der Couch zusammen. „Und beängstigend. Beängstigende, beängstigende Zukunft.“
 

„Ich weiß, ich weiß.“ Kurt ergriff seinen Laptop und setzte sich auf die Couch. „Setz dich auf. Wir müssen planen. Planen führt zu Erfolg.“
 

„Hör auf die Flyer zu lesen, die sie dir geben um dir ein College auszusuchen. Sie lügen.“ Blaine drückte sich hoch. „Wir werden einfach eines Tages in ein College gehen, uns setzten und es wird alles funktionieren.“
 

„Ja. Wir landen im Gefängnis oder so.“ Kurt rollte mit den Augen. „Hast du dir noch gar nichts angesehen?“
 

„Ich meine ich habe Listen von Juscolleges und ich habe sie eingeteilt in Colleges, bei denen ich weiß, dass ich angenommen werde und denen bei denen ich es wahrscheinlich nicht werde… aber ich bin erst im vorletzten Jahr. Ich muss mich erst im April oder Mai bewerben.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Ich weiß nicht, warum du jetzt sofort darüber reden möchtest. Du hast noch immer zwei Jahre Zeit.“
 

“Weil du es nicht tust und wir einen Plan brauchen.“, sagte Kurt, keinen Widerspruch zulassend. „Es braucht Zeit und Organisation, um es richtig zu machen, Blaine, weil um ehrlich zu sein… es schwierig werden wird Orte für uns beide nahe beieinander zu finden. Unsere Karrierepläne sind ganz gegensätzlich.“
 

„Ich verstehe nicht, warum wir sechs Monate bevor ich beginnen kann, mich zu bewerben darüber reden müssen.“, sagte Blaine wieder.
 

„Weil ich dich kenne, Blaine Anderson und du vermeidest es nur, weil du denkst, dass du nicht angenommen wirst. Du versuchst dir keine Hoffnungen zu machen oder so.“, sagte Kurt einfach. „Weswegen ich mir die Freiheit genommen habe mir für dich alles anzusehen.“
 

Blaine blinzelte.
 

„Ich erinnere mich daran, dass du über Capital geredet hast, aber nicht meintest, dass du angenommen wirst.“, sagte Kurt und öffnete die Internetseite. „Das Jusprogramm ist wirklich gut, Blaine, aber du auch. Und ich bin mir ziemlich sicher irgendwo gelesen zu haben, dass sie sogar Plätze reservieren für UK Studenten. Deine Noten passen zu ihren Erwartungen. Ich denke, wenn du als Nebenfach Politikwissenschaften hättest, würdest du ohne Zweifel angenommen werden, aber ich denke du schaffst es auch so.“
 

“Okay… aber… ich weiß, dass es für ein Jahr funktionieren wird, da wir beide in Columbus sind… Aber, Kurt… CCAD bietet dir kein Aufbaustudium.“, sagte Blaine langsam. „Du musst in eine Stadt wie New York.“
 

„Oder Kent.“, sagte Kurt.
 

„Kent? Das ist ein Juscollege, Kurt.“ Blaine hob seine Augenbraue.
 

„Nein. Die Universität. Für mich.“ Kurt rollte mit den Augen. „Es ist in Kent, Ohio. Die ich in Betracht gezogen habe für Musical Theater bevor ich mich für Mode entschieden habe.“
 

Blaine Augen weiteten sich und dann schüttelte er seinen Kopf. „Nein. Du möchtest nicht nach Kent.“
 

„Warum nicht?“, sagte Kurt ihn ansehend. Er verstand nicht warum Blaine der Idee so verschlossen war. Zumindest versuchte er sich Möglichkeiten für sie auszudenken. Was tat Blaine? Es verschieben. Das würde sie nirgends hin führen. „Außerdem bin ich schon dorthin gefahren und habe mit jemandem geredet.“
 

„Du hast was?“
 

„Ich habe mit jemandem darüber geredet dort zu studieren.“, sagte Kurt. „Wir haben nur zwanzig Minuten oder so geredet. Es war keine große Sache. Ich denke es ist am einfachsten und die beste Lösung.“
 

„Aber du möchtest dort nicht hin.“, stritt Blaine und starrte ihn an als wären ihm drei zusätzliche Köpfe gewachsen.
 

„Die zwei nächsten Colleges sind in Illinois und New York.“, sagte Kurt. „Du hast deine Meinung über große Städte einige Male klar gemacht und ich fühle mich nicht gut dabei dich zu bitten mit mir dorthin zu gehen.“
 

Blaine lehnte sich auf der Couch zurück und biss sich auf die Lippe. Genau, das Problem war ihm eingefallen, sobald Kurt verkündet hatte, dass er weiter studieren wollte, aber er hatte es beiseite geschoben, weil es… nun bevor Kurts Beginn an der CCAD gewesen war. Jetzt allerdings sah es aus, als würde es sich rächen.
 

Kurt runzelte die Stirn. „Vielleicht hätte ich einfach kein Bachelorstudium machen sollen. Welchen Unterschied macht es überhaupt?“ Er lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Das ist Mist.“
 

„Hey, sag das nicht. Wir werden uns etwas ausdenken.“, sagte Blaine sanft, beugte sich zu Kurt und küsste seine Schulter bevor er sich aufsetzte. „Wir werden das hinbekommen, mein Liebster.“
 

„Du möchtest nicht in einer großen Stadt leben, Blaine.“, sagte Kurt kurz. „Und ich möchte dich nicht dazu zwingen.“
 

„Wir können einen Kompromiss machen…“
 

„Kompromiss? Du hast für mich ein Semester ausgesetzt um dich um mich zu kümmern und lebst jetzt in Ohio und fährst zur UK. Hast du nicht schon genug Kompromisse gemacht?“
 

„Und du bist zur CCAD gegangen anstatt nach Parsons.“, sagte Blaine und versuchte Kurt einsehen zu lassen, was vor ihm stand. Sie hatten beide Dinge geopfert und Blaines Meinung nach waren die Opfer gleichwertig. Kurt musste das nicht tun. „Siehst du? Kompromisse waren nicht schlecht, oder? Ich denke du bist etwas vorschnell mit Kent zu reden. Du möchtest nicht dorthin. Du gehörst nicht dahin, Kurt. Du gehörst nach New York – dort ist das beste College. Weil du der beste bist, du der beste sein wirst und du das Beste verdienst.“
 

„Ich möchte nicht, dass du unglücklich bist. Ich möchte nicht, dass du wegen mir irgendwo lebst, wo ich weiß, dass es dir nicht gefällt. Das ist dir gegenüber nicht fair und du hast schon so viel für unsere Beziehung getan. Nun bin ich an der Reihe.“
 

„Du hast es auch, Kurt. Du hast Parsons aufgegeben.“, wiederholte Blaine und starrte Kurt an. „Ich weiß wie schwer das für dich war, okay? Es ist nicht schwer für mich jeden Tag ein paar Stunden mehr zu fahren. Dein Verzicht war viel größer, aber ich dachte es wäre klar, dass du wenn du dein Grundstudium hier machst, danach dorthin gehst.“
 

Kurt schüttelte seinen Kopf. „Mein Verzicht war nicht größer als deiner. Ich wollte mit dir zusammen sein. Wir haben beide aus demselben Grund Opfer gebracht. Gleich große.“
 

„Ja, Kurt. Haben wir.“, sprach Blaine mit fester Stimme. „Geh nach Parsons. Ich werde dir folgen. Ich lasse dich nicht deinen Traum wegschmeißen.“
 

Kurt stand auf und starrte ihn an. „Hör auf.“
 

„Was?“, fragte Blaine verwirrt aussehend.
 

„Hör auf damit. Hör auf dich immer für mich zurück zunehmen, Blaine. Was du willst zählt genauso viel wie was ich möchte.“, sagte Kurt ebenfalls mit fester Stimme. „Verstehst du das nicht? Ich möchte, dass du glücklich bist und ich werde dich nicht dazu bringen nach New York zu gehen, weil du nicht glücklich sein würdest. Ich kann nicht glücklich sein, wenn du hier fest steckst und nicht glücklich bist, okay?“
 

„Ich möchte auch glücklich sein, aber… Kurt, ich möchte, dass wir beide glücklich sind. Du möchtest lieber zum College in Illinois gehen? Dort sind auch Juscolleges. New York? Gut, weil die NYU auch Jus anbietet. Kalifornien? So sehr ich diesen Staat hasse, die UCLA hat auch ein tolles Programm und zwei oder drei Jahre an einem Ort, den ich nicht gerade mag, wären besser, als dich dazu zu zwingen, zu einem College zu gehen, an dem du nicht dein gesamtes Potenzial nutzen kannst, was Einfluss auf den Rest deines Lebens haben wird.“, antwortete Blaine ihn beobachtend.
 

Kurt war einige Sekunden still, während er gerade aus starrte ohne zu blinzeln. Schließlich holte er tief Luft. „Nein, ich sollte einfach... ich sollte einfach nach Kent gehen. Ich weiß, dass es nicht genau dasselbe Programm ist, was ich wollte, aber es ist dennoch Modedesign und wenn wir realistisch sind, wie weit werde ich es wirklich schaffen?“
 

„Kurt, bitte hör auf so etwas zu sagen.“, flehte Blaine. „Schau, wenn wir… wenn wir uns fürs College aufteilen müssen… wäre es okay.“
 

„Nein.“, sagte Kurt sofort Kopf schüttelnd. „Nein, Blaine. Sag das nicht.“
 

„Schau, ich schätze es wirklich, dass du nach Kent gegangen bist und dir alles angesehen hast, aber, Kurt… nein. Ich kann dich so etwas nicht tun lassen. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn du nicht nach New York gehst oder – zu einer anderen großen Uni, die du erwähnt hast. Kent ist kein Ort für dich.“
 

„Hör auf, Blaine. Ich möchte es tun.“
 

„Nein. Nein möchtest du nicht. Du denkst nicht rational darüber nach. Hör mir einfach zu. Jus und Modedesign… es wird schwierig Colleges für beide Fächer zu finden, die nahe beieinander sind und mir gefällt die Idee nicht, dass du nach Kent gehst.“, sagte Blaine sanft.
 

„Ich ändere nicht meine Meinung. Nein.“, schnappte Kurt. „Nein, Blaine.“
 

Blaine seufzte und tippte seinen Fuß nervös auf den Boden. Was sollte er sagen? Wenn er sich schlecht gefühlt hatte als Kurt zur CCAD gegangen war, wie würde er sich dann fühlen, wenn Kurt das tat?
 

„Wo möchtest du hin, Blaine?“, fragte Kurt nach einigen Sekunden Stille und beobachtete Blaine sorgfältig.
 

„NYU klingt wirklich gut.“
 

„Nein. Das ist nicht was ich gefragt habe. Wo möchtest du hin?“
 

„Ich meine… meine erste Wahl wäre natürlich Harvard. Ich versuche schon seit einem Monat mich dazu zu bringen mich zu bewerben, aber… Ich glaube nicht, dass ich angenommen werde. Ich habe ein Semester pausiert… Selbst wenn ich es aufgeholt habe, denke ich nicht, dass sie das beachten werden. Sie werden bloß die große Lücke sehen.“, sagte Blaine seufzend. Als ob er es je nach Harvard schaffen würde. Sicher, Wes versuchte schon seit fünf Wochen ihn dazu zu überreden hin zu gehen, aber Blaine würde sich wahrscheinlich gar nicht erst bewerben. Das musste er Kurt aber nicht erzählen, da es einfach nicht passieren würde.
 

“Wirklich?“, fragte Kurt ihn überrascht anblinzelnd.
 

„Ich werde es nicht nach Harvard schaffen.“, sagte Blaine lachend. „Ich möchte… ich möchte dir nicht sagen wo ich hin möchte, da ich nicht möchte, dass es deine Entscheidung beeinflusst, Kurt.“
 

„Wo möchtest du hin?“, fragte Kurt wieder, ungeduldig klingend.
 

„Nun es gibt tausende Juscolleges in Ohio wo ich angenommen werden würde und ein oder zwei von ihnen reservieren Plätze für UK Studenten.“, gab Blaine zu. „Ich plane in Ohio zu bleiben. Ich habe mir noch nichts außerhalb angesehen. Ich weiß nicht einmal ob ich mich außerhalb umsehen werde… Aber ich möchte nicht, dass du in Ohio bleibst, weil ich es tue, Kurt.“
 

„Dann gehe ich nach Kent.“, sagte Kurt und ignorierte alles nach ‚ich plane in Ohio zu bleiben‘.
 

„Du hast gesagt ich soll aufhören, zu sagen, dass ich dir folgen werde? Du tust dasselbe.“, sagte Blaine und hob seine Stimme um Kurts Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

„Es tut mir Leid.“, seufzte Kurt. „Es tut mir Leid, dass ich ein unnützes Fach gewählt habe, das mich praktisch an vier Colleges im ganzen Land bindet.“
 

„Es tut dir Leid ein unnützes Fach gewählt zu haben?“, echote Blaine etwas lachend. „Kurt, wenn ich es in kein Jusprogramm schaffe, habe ich einen Englischabschluss. Und ich weigere mich zu unterrichten. Mein Abschluss ist nutzlos. Wir wissen, dass du es in jedes Aufbaustudium schaffen würdest für das du dich bewirbst. Deine Noten sind fantastisch, deine Entwürfe noch besser und dir wurden schon Praktika angeboten, wenn du bereit bist zu beginnen.“, lachte Blaine wieder. „Dein Abschluss wäre nutzlos, wenn du ihn nicht nutzen würdest und meiner Meinung nach ist Kent nicht die beste Möglichkeit für dich, wenn du ihn komplett nutzen willst.“
 

„Du hast Recht. Vielleicht sollte ich einfach kein Aufbaustudium machen.“
 

Blaines Augen fielen fast aus seinem Kopf. „Was?“
 

„Vielleicht sollte ich einfach kein Aufbaustudium machen.“, wiederholte Kurt langsam.
 

„Ich werde dich das nicht tun lassen.“, sagte Blaine und starrte ihn geschockt an. „Niemals. Ich werde dich das niemals tun lassen. Du kannst nicht nach Kent gehen und ich werde dich nicht nicht weiter studieren lassen. Es tut mir Leid. Das werde ich nicht tun.“
 

Kurt seufzte. „Dann weiß ich nicht, was du erwartest was wir tun, Blaine. Das kommt von dir, dem Menschen, der wochenlang darüber geredet hat, dass Fernbeziehungen nie funktionieren würden. Du möchtest nicht, dass ich nach Kent gehe und du sagst du wirst mir folgen wo immer ich auch hingehe, aber das ist dir gegenüber nicht fair.“
 

„Und das du aufhörst oder zu einem College gehst, was du nicht willst, ist fair dir gegenüber?“, fragte Blaine. „Das werde ich dir beantworten. Nein.“
 

„Ich glaube das nicht!“, sagte Kurt und starrte das Fischaquarium böse an, einfach, weil es in der Richtung war in die er blickte. „Kann ich wirklich nicht!“
 

„Warum bist du so aufgebracht?“, fragte Blaine.
 

„Weil wir unterschiedliche Dinge wollen und ich die ganze letzte Nacht auf war, um mir Wege auszudenken, wie wir diese beiden Dinge zusammen bringen, ohne dass einer von uns praktisch alles aufgibt, was er will.“, stöhnte Kurt. „Und ich habe keine Lösung gefunden!“
 

„Kurt, ist das, weil du Angst hast, dass ich mit dir Schluss machen, wenn ich hier bleibe und du für zwei Jahre nach Parsons gehst?“, fragte Blaine mit sanfter Stimme. „Weil ich als ich das über Fernbeziehungen gesagt habe… nicht uns meinte. Wir haben es geschafft als ich zur UK gegangen bin, erinnerst du dich?“
 

„Du warst etwas mehr als zwei Monate weg, Blaine.“ Kurt lachte hohl. „Meinst du wirklich wir wären zusammen geblieben, wenn der Angriff nicht passiert wäre und du nicht zurückgekommen wärst, um dich um mich zu kümmern?“
 

„Das würde ich gerne glauben.“, seufzte Blaine. „Aber das ist eh egal, Kurt. Wir sind uns jetzt viel näher als früher, als ich zum College gegangen bin – wir beide als Individuen und als Paar. Wir haben viel durchgemacht und das sagt viel aus, meiner Meinung nach.“
 

„Also meinst du, dass du nicht mit mir zusammen leben willst während des Aufbaustudiums?“, fragte Kurt langsam.
 

„In einer idealen Welt würde ich nichts lieber tun.“, sagte Blaine schnell. „Aber ich würde lieber getrennt von dir leben, als dass du nach Kent gehst nur damit ich nach Capital gehen kann, wenn es tausende Colleges gibt, die Jus anbieten.“
 

„Nun, wäre es dir lieber, wenn ich nach Kent gehe, so dass du nach Capital kannst oder dass ich nach Parsons gehe und du in eine Stadt ziehen musst in der du nicht leben willst?“, fragte Kurt.
 

„Möchtest du meine ehrliche Meinung?“, fragte Blaine ihn vorsichtig ansehend.
 

„Gerne.“, nickte Kurt.
 

“Schau, ich kann dich nicht dazu bringen, woanders hinzugehen als nach Kent.“ Blaine hob seine Hände. „Aber ich bitte dich darum, sorgfältig darüber nachzudenken was ich gesagt habe und mich zu Ende sprechen zu lassen, okay?“
 

Kurt sah ihn unsicher an. „Okay…“
 

„Ich möchte nicht, dass du Parsons aufgibst, nur damit ich in Ohio Jus studieren kann. Du möchtest nicht, dass ich dir nach New York oder Kalifornien folge… Es scheint, die einzige Möglichkeit ist, dass wir beide hingehen wo wir wollen, so dass keiner seinen Traum aufgeben muss. Wir haben beide hart gearbeitet um zu diesem Punkt zu gelangen, Kurt, und keiner von uns sollte auf etwas verzichten, für das wir so hart gearbeitet haben.“
 

Kurt öffnete seinen Mund, aber schloss ihn dann schnell wieder, ihn beobachtend. Er sollte warten bis er fertig war.
 

„Du hast dich nicht abgerackert um nach Kent zu gehen und etwas zu studieren, das nicht genau das ist was du willst – ah, lass mich zu Ende sprechen.“, sagte Blaine und hielte seine Hände hoch, als Kurt seinen Mund öffnete. „Du hast zugestimmt mich zu Ende reden zu lassen. Und ich bin älter, also hör zu.“
 

„Ich bin größer.“, brummte Kurt.
 

„Das werde ich ignorieren.“, sagte Blaine und fuhr fort: „Du möchtest Mode entwerfen und verkaufen, Kurt. Du hast selber gesagt, dass es nicht das Programm ist, was du haben möchtest. Wenn du Dinge entwerfen willst und es in der Branche schaffen willst, kannst du nicht zu einem College in Ohio gehen. Es tut mir Leid. Du musst nach New York oder Kalifornien. Wir wissen beide, dass du es wahrscheinlich zu nichts schaffst, wenn du nach Kent gehst. Nenn mir einen bekannten Designer, der in Kent studiert hat.“
 

„Mir fallen auf Anhieb keine ein, aber ich bin mir sicher es gibt einige. Es ist eins der besten Colleges in Amerika…“, sagte Kurt.
 

„Es gibt in Amerika nicht viele Colleges dafür… Aber das beantwortet meine Frage ganz richtig.“, sagte Blaine. „Du weißt niemanden und du bist besessen von Mode und Designern. Wenn du nach Kent gehst, schmeißt du deine Chance weg, ganz groß zu werden. Du hast dir geschworen, es aus Ohio heraus zu schaffen, Kurt. Du hast es geschworen. Du bist größer als dieser Ort. Ich weiß nicht, wie ich schlafen sollte, wenn du wegen mir an der Kent wärst. Das legt dein Schicksal fest.“
 

„Wieso ist das anders als, dass ich nach CCAD gegangen bin.“, fragte Kurt.
 

„Weil du in CCAD dennoch Modedesign studierst. Du lernst, was du für deine Karriere brauchst und für ein besseres Aufbaustudium. Wenn du nach Kent gehst, gibst du dich mit etwas schlechterem zufrieden. CCAD war der erste Schritt. Das Aufbaustudium ist es.“, sagte Blaine und hob seine Stimme ein wenig. „Du wirst deinen Traum aufgeben.“
 

„Jus ist dein Traum.“
 

„Und Modedesign ist nicht deiner?“, fragte Blaine.
 

„Nein. Ich meine ja… Aber ich möchte uns nicht aufgeben.“
 

„Dein Traum ist wichtiger als ich. Aber selbst wenn wir nicht zusammen leben, können wir immer noch wir sein.“ Blaine senkte seine Stimme. „Du hast mich gefragt was ich denke. Ich denke du solltest planen nach Parsons zu gehen und ich sollte planen hier zu bleiben oder ein anderes College zu finden. Das ist die einzige Möglichkeit, dass wir beide eine Chance haben für was wir wollen, Kurt.“
 

„Ich weiß nicht mehr wer ich ohne dich bin. Ich… ich möchte lieber mit dir zusammen als Modedesigner sein.“, gab Kurt zu und sah traurig zu Blaine.
 

„Nein. Sag das nicht.“ Blaine stand auf.
 

„Warum nicht?“, forderte Kurt, genervt aussehend. Das war nicht die Reaktion, die er erwartet hatte.
 

„Weil das – das-.“, stotterte Blaine.
 

“Was? Fühlst du nicht dasselbe?“, fragte Kurt leise.
 

„Nein! Ich meine, ja. Ich meine, Kurt, doch. Aber – Aber das ist dein Traum und ich möchte nicht, dass du deinen Traum aufgibst, wenn du ihm so nahe bist. Du wirst das machen, Kurt. Ich kann es fühlen. Ich möchte nicht derjenige sein, der dich zurückhält. Setz mich nicht so unter Druck – uns. Mach uns nicht zu der Sache, die dich zurückhält.“, sagte Blaine, kämpfte damit die Worte richtig herauszubringen und kämpfte noch mehr um nachzudenken. Was war los? Was hatte Kurt – Einfach – Was?
 

„Was, wenn mein Traum sich verändert hat?“
 

“Ich kann nicht glauben, dass ich das höre. Dein Vater wird mich umbringen.“, sagte Blaine und begann hin und her zu laufen. „Burt wird seinen Flammenwerfer herausholen und mich das nächste Mal, wenn er mich sieht, einfach verbrennen. Oh mein Gott.“
 

„Warum verhältst du dich als hätte ich dir gerade erzählt, ich wäre schwanger oder so?“, fragte Kurt, enttäuscht klingend. „Ich versuche nur zu sagen, dass ich nicht getrennt von dir sein will. Möchtest du weg? Möchtest du Schluss machen? Waren wir zu voreilig?“
 

„Wo kommt das her?“, schrie Blaine.
 

„Oh, ich weiß nicht. Vielleicht von der Tatsache, dass ich versucht habe einen Weg zu finden wie wir körperlich zusammen sein können und du mir erzählst, dass es die beste Möglichkeit wäre elf Stunden weit weg zu ziehen! Ich versuche diese Beziehung zu festigen und es klingt, als ob du kein uns haben willst!“, schrie Kurt, gebrochen aussehend.
 

„Natürlich möchte ich ein uns!“, schrie Blaine. Wie waren sie zu dieser Diskussion gelangt? Was war an ihrer Beziehung im Moment falsch? Blaine mochte ihre Beziehung. Sie war toll.
 

„Also möchtest du unsere Beziehung nicht festigen?“, fragte Kurt.
 

„Ja! Ich meine nein!“ Blaine holte mehrmals tief Luft und murmelte: „Oh mein Gott, oh mein Gott. Was um Himmels Willen passiert hier?“
 

„Blaine, als du den Unfall hattest und ich dachte, du wärst tot – als sie – ich zweifle kein bisschen daran, dass du es bist. Du bist, ohne Zweifel, die Person, die ich heiraten möchte und die Person, mit der ich Kinder haben möchte. Ich weiß, dass wir… darüber geredet haben, aber wir haben nicht darüber geredet… aber ich schätze ich will sagen… dass es das ist, was ich will. Ich möchte, dass wir eines Tages heiraten, ein Haus mit einer roten Tür kaufen, eine Hollywoodschaukel, was immer wir wollen – Ich möchte einfach nur, dass wir zusammen sind. Ich würde dich lieber heiraten als einen Job als Modedesigner zu haben. Wenn ich wählen müsste, würde ich dich wählen.“
 

Blaine schnappte bloß nach Luft, unsicher ob er überhaupt in der Lage war im Moment zu atmen.
 

„Offensichtlich ist das ein großer Schock für dich und ich erwarte nicht von dir, dasselbe zu sagen und es ist okay, wenn du es nicht tust… aber ich…“ Kurt holte tief Luft und stand auf, seine Hände an seiner Hose reibend. „Du musst wissen, dass du mir wichtiger bist, als das College. Ich möchte es, Blaine und ich habe aus einem Grund mit dieser Frau von Kent geredet. Weil ich es möchte. Wenn man erwachsen wird und mit jemandem zusammen ist, muss man teilweise Prioritäten setzen. Du… Wir sind meine erste Priorität. Ich werde nach Kent gehen und wenn du es ans Capital schaffst, werden wir ein Haus in der Mitte finden und wir werden… wir werden das tun. Wenn du es möchtest. Ich hoffe, dass du es möchtest.“
 

Blaine öffnete seinen Mund um zu sprechen, aber keine Worte kamen heraus. Er starrte Kurt bloß an, ohne zu blinzeln. Er wusste nicht was oder wie er fühlte. Nicht nur, dass Kurt gerade zugegeben hatte Kinder und eine Hochzeit mit Blaine zu wollen, er hatte einfach entschieden den einen Traum aufzugeben, der ihn zu Kurt machte. War Blaine glücklich, dass Kurt ihn so sehr liebte? Natürlich. Aber mehr als alles andere, fühlte er sich schuldig.
 

Wie war das passiert?
 

Wie hatte Blaine das passieren lassen?
 

Und was würde er tun, um Kurts Meinung zu ändern?“
 

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„Warte, warte, warte. Er hat was genau gesagt?“, fragte David und nahm am nächsten Abend einen Bissen Pizza. „Wes, hör auf deine Papierstücke nach mir zu werfen.“
 

„Er hat praktisch gesagt, dass er dazu bereit wäre, sein Aufbaustudium aufzugeben, um mir zu folgen, da ich wichtiger bin als er. Und weil er mich eines Tages heiraten will und ein Haus kaufen und Kinder haben.“, stöhnte Blaine und setzte sich auf. „Wesley, hör auf!“
 

„Meine Güte, Blaine, warum bist du so angespannt?“, grinste Wes und zwinkerte der Kellnerin zu.
 

„Du bist so ekelhaft.“ Blaine sah mit gerunzelter Stirn auf seine unberührte Pizza hinunter. „Hast du nicht die letzten drei Tage mit einem Flittchen in deinem Haus verbracht?“
 

„Nein.“, sagte David kurz. „Sie hat drei Tage in unserem Haus verbracht.“
 

„Komm schon, sie war heiß.“, stritt Wes und schmiss den Rest des Strohalmpapieres auf den Tisch.
 

„Können wir zum Thema zurück kommen?“, fragte David.
 

„Welches sein würde?“, fragte Wes. „Blaines Angst vor festen Bindungen?“
 

„Ich habe keine Angst vor festen Bindungen.“, sagte Blaine und lachte laut.
 

Wes und David starrten ihn beide mit ernsten Gesichtsausdrücken an.
 

„Was? Habe ich nicht.“, kicherte Blaine. „Angst vor festen Bindungen? Ich lebe mit meinem festen Freund zusammen, bin seit drei Jahren mit ihm zusammen und wir haben einen Hund, eine Katze und ein Fischaquarium.“
 

„Ja, Blaine. Ich lebe mit Wes und wir haben eine Wüstenrennmaus. Macht das uns zu einem Pärchen?“
 

„Wie oft schlaft ihr in demselben Bett?“, fragte Blaine kichernd.
 

„Nur ein oder zweimal bisher.“, zwitscherte Wes.
 

„Ich habe gesagt, dass du es nicht erwähnen sollst.“, zischte David. „Er wollte einfach nicht gehen.“
 

„Ow! Das war mein schlechtes Bein!“, schrie Blaine.
 

„Ich wollte den Idioten neben dir treffen. Entschuldige.“, sagte David und lächelte Blaine entschuldigend zu.
 

„Ich bin froh, dass ich euch mich entführen lassen habe.“, seufzte Blaine und sah auf sein Getränk hinunter, als ob es das interessanteste der Welt wäre.
 

„Gut.“, seufzte David. „Aber ich verstehe wirklich nicht, wo das alles her kommt.“
 

„Ich wünschte du hättest es gehört. Es hat mich komplett aus dem Konzept gebracht.“, sagte Blaine und rieb sein wundes Kinn. „Er hat immer wieder gesagt, dass er lieber nach Kent gehen würde, weil es näher zum Capital ist. Er hat immer wieder gesagt, dass ich wichtiger wäre, als sein Traum, dass sein Traum sich vielleicht verändert hätte und dass er nicht wüsste, wer er ohne mich ist. Es war einfach… beunruhigend. Weil New York sein Traum ist, Jungs.“
 

David zuckte zusammen. „Ich hasse es, wenn Menschen so etwas tun.“
 

„Es war nicht einmal nur das.“ Blaine sah auf sein Handy hinunter um sicher zu stellen, dass er keine verpassten Anrufe oder SMS hatte bevor er fortfuhr. „Ich weiß noch nicht einmal wo ich hin möchte. Ich meine, ja, ich habe mir Ohio angesehen, aber ich habe nicht gedacht, dass es schon sicher wäre, versteht ihr? Also wie will er diesen Lebensplan für uns machen aufgrund einer Entscheidung, die ich noch nicht einmal getroffen habe?“
 

David nickte, als Wes ihn intensiv an.
 

„Er hat es einfach gemacht und… und ich werde wahrscheinlich ans Capital gehen oder so, aber ich…er hat nicht einmal gefragt. Okay, vielleicht hat er es irgendwie getan. Aber der Grund, dass ich es mir noch nicht richtig angesehen habe, ist, dass ich angenommen habe…“
 

„Was?“
 

„Ich habe angenommen er geht nach Parsons und dass wir eh zwei Jahre nicht zusammen leben würden.“, gab Blaine zu. „Als er es erwähnt hat, hatte ich das Gefühl, alles was ich tun konnte, war, ihn anstarren und nicken, aber was konnte ich sagen? Und ich habe ihm erzählt, dass er nach New York gehen soll und wenn es ihm so wichtig wäre, ich ihm folgen würde-.“
 

„Du. Magst. New. York. Nicht.“, sagte David langsam. „Wag es ja nicht Kurt dahin zu folgen, Anderson. Nicht bis ein Ring an deinem Finger ist.“
 

„Er hat sich geweigert mich zu lassen! Anscheinend gibt es nur die Möglichkeiten: Kurt hört auf oder Kurt geht zu einem College, das er hasst. Keine Mitte, kein Kompromiss, nichts!“, schrie Blaine und raufte sich die Haare. „Ich fühle mich wie gefangen in einer winzigen Box ohne Atemlöcher. Ich bin erst zwanzig und ich habe das Gefühl, dass ich – wie – Ich liebe ihn, das tu ich wirklich. Und ich möchte nicht, dass er etwas für mich aufgibt, aber ich habe Probleme damit, dass er all diese Pläne gemacht hat, ohne zu wissen wo ich hin möchte! Was, wenn ich woanders hin möchte?“
 

„Ich denke ihr zwei müsst ein ernsthaftes Gespräch darüber führen.“, antwortete David. „Du kannst ihn nicht einfach diese Entscheidungen machen lassen. Wenn er wirklich langfristig mit dir zusammen sein will, muss es Teamarbeit sein. Er versucht dich unter Druck zu setzten und er scheint nicht wie der Typ Mensch, der okay damit sein würde… einfach einen Mann zu haben, der alles tut. Egal ob er einfach ausflippt oder wirklich denkt, dass es okay ist, was er tut, ihr müsst darüber reden.“
 

„Die ganze Diskussion ist sinnlos.“, sagte Wes einfach Schulter zuckend. „Blaine wird eh in Harvard enden, also weiß ich nicht warum wir das tun. Du möchtest zu einem guten Juscollege gehen, Blaine? Es ist wichtig? Du kannst nichts besseres als Harvard bekommen – ja, ich weiß technisch ist dieses Jahr Yale Nummer eins, aber das ist bloß eine Formsache. Ich meine zur Hölle, wenn du nach Harvard gehst – was du wirst, Blaine – dann kann Kurt einfach nach New York gehen und jeder gewinnt – hey, was soll dieser Blick?“
 

„Du hast Recht.“, sagte Blaine langsam mit geweiteten Augen. „Du hast Recht. Ich meine, ich habe mich noch nirgends beworben, aber… aber ich möchte wirklich nach Harvard. Ich kann es zumindest versuchen, richtig? Ich werde mich dennoch zur Sicherheit an anderen Colleges bewerben wie Capital… aber… aber wenn ich nach Harvard gehe, ist es in Massachusetts… Und Parsons ist nur eine vierstündige Fahrt entfernt! Genauso wie die UK von Lima! Es gäbe keinen Grund für ihn, in Ohio zu bleiben, wenn ich nicht in Ohio bleibe. Also gehe ich nach Harvard, er kann nach Parsons und wir können einander noch immer sehen! Er wird seinen Traum nicht aufgeben müssen und ich muss meinen nicht aufgeben!“
 

„Okay, ich denke du musst Kurt und deine Karriere für einen Moment trennen, Blaine, weil du erst zwanzig bist und nicht beabsichtigst Kurt in den nächsten Jahren zu heiraten.“, sagte David sanft.
 

„Okay.“ Blaine holte tief Luft.
 

„Wenn Kurt kein Faktor darin wäre, würdest du noch immer nach Harvard gehen wollen?“, fragte David.
 

„Natürlich. Ich werde da sein.“, unterbrach Wes, was ihm einen wütenden Blick von David einbrachte.
 

„Ja. Wenn ich es schaffe, ja. Könnt ihr euch vorstellen, was für ein Schlag ins Gesicht meines Vaters es wäre? Er meinte immer ich schaffe es nie in ein Juscollege.“, sagte Blaine. „Wenn ich es nach Harvard schaffe, würde es wahrscheinlich der beste Tag meines Lebens sein.“
 

„Dann musst du dorthin.“, sagte David ernst. „Ich weiß, dass du denkst, dass du nicht angenommen wirst, aber ich denke sie werden dich nehmen. Harvard muss deine erste Wahl sein.“
 

„Ja!“, weinte Wes und streckte seine Faust in die Luft. „Ja! Das wird toll, Blaine. Ich möchte nicht alleine in diese kleine Stadt gehen.“
 

„Es ist Boston. Es ist keine kleine Stadt. Sie ist größer als Westerville.“, David rollte mit den Augen.
 

Blaine nahm einen Bissen Pizza, setzte sich auf und war sehr viel glücklicher. „Also denkst du, dass ich es wirklich nach Harvard schaffen könnte?“
 

„Hattest du je in deinem Leben eine Zwei?“, lachte David. „Du wirst angenommen werden. Und ich möchte eine Kopie deines Zulassungsbriefes. Mom kann ihn deinem Vater in der Kirche geben.“
 

Blaine grinste. „Abgemacht.“
 

„Ich möchte immer noch wissen, wer dein Trauzeuge sein wird.“, zwitscherte Wes. „Weil ich mir hundert prozentig sicher bin, dass es eine Hochzeit geben wird und dazu will ich dich an etwas erinnern. Erstens, ich war derjenige, der für dein erstes Solo gesorgt hat.“
 

„Du bist so ein Lügner. Du warst mein Gegner.“, runzelte Blaine die Stirn.
 

„Hmph… nun, dieses eine Mal letztes Jahr habe ich dir den letzten Schokoladenkeks gegeben? Erinnerst du dich daran?“
 

„Ich erinnere mich daran, dass du ihn mir hingehalten hast und dann das ganze Ding in deinen Mund gesteckt hast als ich danach greifen wollte…“
 

„Das war lustig.“, schnaubte David. „Wirklich lustig.“
 

„Ich habe dich zwei Wochen lang mit mir kuscheln lassen!“, verkündete Wes. „Das muss etwas wert sein, Blaine!“
 

Blaine rutsche auf seinem Stuhl herunter, als nahe sitzende Menschen herüber blickten. „Oh mein Gott, Wes, wir sind in der Öffentlichkeit.“
 

„Ich habe auch-.“
 

„Ich heirate nicht!“, stotterte Blaine. „Hör auf!“
 

David und Wes sahen einander kichernd an.
 

„Keiner von euch würde überhaupt eingeladen werden.“, schnappte Blaine, stand auf und fügte dann hinzu: „Nicht dass ich in nächster Zeit heiraten werde.“
 

„Ich bin so froh, dass du es bist und nicht wir.“
 

„Nun ich sage nicht, dass ich für eine kurz entschlossene Hochzeit bin oder so.“, sagte David. „Aber ich frage mich, wie wir es aufnehmen werden, wenn es passiert, Wes. Wenn der sensible Schwule ausflippt über die Möglichkeit einer zukünftigen Hochzeit, was werden wir tun?“
 

„Du sagst das als würde ich nie heiraten.“, schnaubte Wes laut. „Blaine ist der einzige, der überhaupt Material für eine Ehe ist.“
 

Blaine rollte mit den Augen. „Du wirst irgendwann heiraten, Wes.“
 

„Werde ich nicht.“, sagte Wes stur.
 

“Was auch immer.“, zuckte Blaine mit den Schultern und nahm einen Bissen Pizza. „Hey, Jungs, erinnert mich daran Kurt Käsekuchen zu kaufen, bevor wir gehen.“
 

„Was hast du dieses mal getan?“, fragte David neugierig.
 

„Aus Versehen seinen gelben Sweater in den Trockner gesteckt.“, zuckte Blaine zusammen und blickte auf sein Handy hinunter. „Ich warte bloß auf den Anruf, wenn er es herausfindet.“
 

„Er wird dich vielleicht nicht heiraten wollen, wenn er es herausfindet.“, kicherte Wes kindisch.
 

„Er würde sich nicht wegen einem Sweater von Blaine trennen.“, sagte David.
 

„Es war ein Alexander McQueen.“, krümmte Blaine sich.
 

„Wir werden dir die Couch fertig machen, Blaine.“



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