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25

Kapitel 25
 

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„Was?“
 

Blaine sah zwei Wochen später von seinen Anthropologienotizen auf, extrem verwirrt aussehend nachdem er seinen Freund schreien gehört hatte. „Kurt?“
 

„Macht er Witze? Nein, wirklich. Macht er Witze?“
 

„Kurt, was ist los?“, seufzte Blaine sanft und schloss sein Notizbuch. Er hatte eh nichts über die Evolution lesen wollen. Die Wahrheit war allerdings, dass Blaine etwas nervös wurde. Kurts Kurse endeten dieses Semester noch später und an den Tagen an denen Kurt nicht erst um halb zehn abends fertig war, tendierte er dazu länger zu bleiben um „im Studio zu arbeiten.“ Wahrscheinlich würde es ihn nicht so sehr stören, wenn er seinen Stundenplan nicht so ausgelegt hätte, dass er nur dienstags und donnerstags Unterricht hatte… aber das tat es dennoch. Es war nicht so, dass er das nur gemacht hätte um mehr Zeit mit Kurt zu verbringen. In Wirklichkeit hatte er ihn so zusammengestellt, weil das hin- und herfahren sowohl sein Portemonnaie als auch seine Beine umbrachte, aber er hatte gehofft, dass er mehr Zeit mit seinem Freund sein würde und nicht weniger.
 

„Azari lässt mich mit Alec Davis an einem Projekt arbeiten. Was will er damit erreichen? Erstens, sind wir die besten der Klasse, was uns einen unfairen Vorsprung gibt, zweitens sind unsere Geschmäcker total unterschiedlich. Und drittens: ich mag ihn nicht! Wie soll ich denn überhaupt mit einem Partner zusammen zu arbeiten? Ich schaffe es kaum, alleine fertig zu werden, und jetzt noch jemand anderen mit einbeziehen?“, wetterte Kurt, seine blauen Augen geweitet. „Ich bleibe schon einmal, manchmal zweimal die Woche bis fast elf, um meinen Kopf über Wasser zu halten! Und es ist erst die erste Woche! Letzte Woche zählt kaum, weil sie am Mittwoch begonnen hat! Ich hab nicht die Energie mit Alec Davis klar zu kommen. Was ist Alec überhaupt für ein Name? Ein dummer Name, das ist er!“
 

„Okay.“, sagte Blaine schnell und zog Kurt vom Computerbildschirm weg. „Geh vom Computer weg, bevor du ihn gegen die Wand wirfst. Beruhige dich, komm schon.“
 

„Ich habe keine Zeit mich zu beruhigen, Blaine. Ich muss zwei Skizzen fertig machen und jetzt muss ich mit Arschgesicht in Kontakt kommen und-.“, schwafelte Kurt als sein Freund ihn in ihre kleine Küche zog. Sie blieben nicht stehen, bis sie vor dem Kühlschrank standen und Blaine drehte Kurt um, während er den fast leeren Kühlschrank öffnete um einen neuen Käsekuchen heraus zu nehmen.
 

Er beschäftigte sich damit, Kurt ein Stück abzuschneiden und stoppte das Geschwafel, als er den Teller Käsekuchen in die Hände des Jüngeren platzierte. Nachdem der Teller sicher in Kurts Händen war, sprach er sehr klar und fest wie immer, wenn Kurt gestresst wegen der Schule war: „Flipp nicht aus. Es wird alles gut, okay? Setz dich und schimpf. Tob dich aus und geh dann zurück an die Arbeit.“
 

Kurt ergriff einen Löffel und biss stirnrunzelnd in seinen Käsekuchen. Nach zwei oder drei Bissen seufzte er und sein Gesicht wechselte langsam wieder zu seinem normalen hellen Gesichtston. „Entschuldige. Du hast Recht. Ich denke, dass ich einfach nur ausgeflippt bin. Oh Gott, ich hatte nur gehofft, dass ich jeden anderen als ihn kriegen würde.“
 

„Vielleicht wird es gut für euch zwei sein mit jemandem zusammen zu arbeiten, den ihr nicht mögt. Wenn du es geschafft hast, wirst du mit nervigen Personen zusammen arbeiten müssen.“, schlug Blaine vor. Er wusste nicht genau, was er sagen sollte, weil er sich nicht hineinversetzen konnte, aber er wusste, dass er irgendwas sagen musste, damit Kurt sich besser fühlte und das war das einzige, was ihm einfiel. Er hatte keine Ahnung, ob es helfen würde, aber was konnte er sonst tun? Er dachte noch einmal über die Worte nach, die er gesagt hatte und sagte dann: „Und Leute, die unterschiedliche Geschmäcker haben. Außerdem würdest du es normalerweise lieben einen Vorteil gegenüber anderen zu haben. Wo ist diese Denkweise jetzt?“
 

„Aber unsere Stile sind komplett unterschiedlich.“, sagte Kurt sanft seinen Kopf schüttelnd.
 

„Es könnte cool sein.“, zuckte Blaine mit den Schultern, froh, dass die Stimme seines Freundes nicht mehr hysterisch war. „Vielleicht wird euer Design… Ich weiß nicht, was ich versuche zu sagen. Vielleicht hilft es dir deine eigenen Sachen zu verbessern, wenn du siehst wie andere Leute die Dinge anpacken.“ Dann fügte er schnell hinzu. „Nicht das dein Zeug nicht gut ist. Ich liebe es, mir deine Zeichnungen anzusehen. Du bist wirklich gut. Aber vielleicht werdet ihr zwei etwas voneinander lernen.“
 

Kurt holte tief Luft und lehnte sich zurück gegen die Küchentheke. So wie er es sah, hatte er zwei Möglichkeiten. Er konnte entweder hier sitzen und sich über etwas beschweren, dass er nicht ändern konnte oder er konnte es akzeptieren, das Beste daraus machen und es dann vergessen. Also nickte er und entschied sich es erwachsen zu behandeln. „Ja. Vielleicht… Vielleicht kann er mir zeigen, wie er diese wirklich detaillierten Skizzen macht. Seine Details sind verrückt gut. Und vielleicht kann ich ihm zeigen wie man richtig näht. Ich habe ihn letztens im Studio gesehen und er hatte kein großes Glück.“
 

Blaines Augen weiteten sich geschockt. Er hatte sehr viel längeres Ausflippen von seinem jüngeren festen Freund erwartet und die Tatsache, dass er es so schnell gestoppt hatte machte ihn ziemlich stolz. Anscheinend kam er mittlerweile besser mit Kurts Ausflippen klar, so fühlte er sich vollständig. Es war einfach gut zu wissen, dass er der einzige war, der Kurts Zusammenbrüche aufhalten konnte. Und laut Burt konnten nicht viele Personen Kurt beruhigen, wenn er so war. Diese Anfälle waren seitdem Kurt an der CCAD angefangen hatte, häufiger geworden und es schien, dass Blaine jeden schneller als den vorherigen lösen konnte. Unglücklicherweise hatte er allerdings in den letzten sechs Monaten viel damit zu tun gehabt Kurt zu beruhigen und er hatte das Gefühl, dass er deswegen sein neues Talent entdeckt hatte. „Oh! Ja, du hast ganz Recht. Schau? Er kann dir etwas beibringen und du ihm auch!“ Im Geiste fügte er hinzu: `Und du bringst deine Skizzen früher fertig und wir können Sex haben. Und außerdem, wenn du an deinem Projekt arbeitest, werden zwei Personen arbeiten… was heißt, dass du nur die Hälfte der Arbeit hast… und die restliche Zeit können wir Sex haben…´
 

„Danke für den Käsekuchen.“, sagte Kurt ihn leicht anlächelnd. „Ich schätze, dass wir einen Vorrat davon anlegen müssen, oder?“
 

„Würd ich sagen. Das ist das einzige zuckerhaltige Dessert, das du isst.“, nickte Blaine eifrig und senkte dann seine Stimme. „Aber wirklich, Kurt… Mach dir keine Sorgen. Denk einfach darüber nach, dass du dann weniger Arbeit hast.“
 

„Ich glaube nicht, dass es so funktioniert, Blaine.“ Kurt aß seinen Käsekuchen auf und murmelte leise: „Ich freue mich noch immer nicht darüber, auch wenn ich mich ein bisschen besser fühle.“
 

„Es wird gut für dich sein.“, wiederholte Blaine, mit, wie er hoffte, beruhigender Manier.
 

Sein Freund runzelte wieder kurz die Stirn und nickte dann, auf ihre anstandlose Küche sehend. „Es ist hier so viel sauberer, seitdem du nur noch zwei Tage die Woche zum College fährst. Es sieht wirklich gut aus, Blaine. Selbst ich konnte das Haus nicht so sauber halten als es nur mein Dad und ich waren.“
 

„Zum Glück. Ich komme mit Chaos nicht klar und es wurde Ende des letzten Semesters wirklich schlimm. Es hat mich verrückt gemacht.“, seufzte Blaine sanft. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht das gesamte Haus zu putzen. Weil er letztes Semester fünf Tage im College gewesen war und immer müde und erschöpft gewesen war, war es schwer gewesen mit der Hausarbeit hinterher zu kommen. Er hatte letztes Semester wirklich übertrieben, aber er war fest entschlossen das Apartment dieses Mal sauber zu halten. Hauptsächlich für seine Vernunft, an der es eh mangelte. „Wir brauchen einen Löffelbehälter, ich kann die Lade kaum noch öffnen.“
 

„Ich schwöre, dass wir einen zusammen mit dem Zahnputzbecher mit deinen kleinen Fischfreunden gekauft haben, als wir bei Bed, Bath and Beyond waren…. Jetzt da du es erwähnst, denke ich allerdings dass wir auch noch einen Küchenrollenständer brauchen könnten und – oh Gott. Hör auf.“
 

„Huh?“ Blaine sah ihn alarmiert an.
 

„Wir reden nicht gerade über Löffelbehälter und Küchenrollenständer. Wir klingen wie Dad und Carole.“ Kurt schnappte nach Luft. „Blaine, was passiert mit uns? Komm schon, schnell! Collegethema! Eins, zwei, drei, los!“
 

„Rent! Rent! Es wird eine Performanz von Rent im Lexington Opera House geben! Lass uns am Freitag hingehen! Lass uns gehen!“, sagte Blaine schnell.
 

„Ja und vielleicht können wir in eine Bar gehen – nein, noch nicht alt genug. Vielleicht können wir Bowlen gehen! Nein, dass ist ekelhaft.“ Kurt zog seine Nase hoch und sah nachdenklich aus, ein Zeichen, dass er sein Gehirn für ein Gesprächsthema oder eine Beschäftigung für sie durchsuchte. „Was tun Collegekids?“
 

„Ähm... nun, sie feiern… und sie feiern…“, sagte Blaine langsam. „Und sie haben ganz viel Sex.“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Wir hatten gestern ungefähr vier Mal Sex.“
 

„Fünf.“, sagte Blaine süffisant und stellte sich gerade hin. „Meinst du, wir könnten mit deinen Eltern Essen gehen? Meinst du, du könntest den ganzen Tag frei haben?“
 

„Heute ist Montag…“, sagte Kurt nachdenklich geradeaus starrend. „Donnerstag muss ein Design fertig sein… und nächsten Montag muss ich etwas fertig haben… Ich schätze die einzige Möglichkeit wäre, dass Arschgesicht sich nur an diesem Tag mit mir treffen kann, um an unserem Projekt zu arbeiten. Er ist morgen in meiner Modegeschichte Vorlesung also werde ich mit ihm reden.“
 

„Wie viele Kurse hast du mit ihm zusammen? Bist du mit allen in so vielen Kursen?“
 

„Er ist im selben Jahr wie ich. Es gibt ein paar Leute mit denen ich viele Kurse habe. Es kommt nur auf die Reihenfolge an in der man sie belegt, schätze ich… Ich hab sie einfach danach ausgesucht, was gut passt und wo ich keine großen Pausen habe… Er ist mit mir in Grafische Designkonzepte…“ Kurt hielt einen Finger hoch für jeden Kurs den er aufzählte. „Modegeschichte, Modeillustration und… Design. Also sehe ich ihn jeden Tag.“
 

„Ich dachte, dass du bereits Modeillustration mit ihm hattest?“, fragte Blaine.
 

„Modeillustration eins und zwei.“, sagte Kurt. „Dieser Kurs geht mehr in die Tiefe, es ist sehr viel mehr Arbeit.“
 

„Ah… Hast du diesen Wasserfarbenkurs genommen?“
 

Kurt kicherte ein wenig, wie ein neckisches Kind aussehend. „Ja. Ich nehme das allerdings nicht sehr ernst. Ich hatte es heute zum ersten Mal und ich hab bloß verschiedene Arten von Regenbögen und Blumen gemacht. Nun, er hat gesagt, dass wir machen könnten was immer wir wollten.“
 

„Kurt!“, lachte Blaine, erstaunt wie hinreißend Kurt manchmal sein konnte. Es war ein andauernder Kampf zwischen den beiden wer hinreißender war, aber Blaine war sich ziemlich sicher, dass Kurt der Gewinner war. „Du zahlst das ganze Geld um mit Wasserfarben zu malen? Und machst Regenbögen und Blumen? Du hättest zumindest so etwas Cooles wie Aliens oder Dinosaurier machen können!“
 

„Ja, weil das so viel besser ist!“, lachte Kurt, glücklicher und leichter aussehend, als ein paar Minuten zuvor. „Du willst sie nur mit deinen Stickern an den Kühlschrank kleben.“
 

„Das Stickerbuch ist toll und hat nur 8$ gekostet. Weißt du wie viele Sticker da drin sind, Kurt! Sehr viele! Und sie sind alle cool. Es gibt Blumen und Bauernhoftiere und inspirierende Sprüche und Wolken und Eis. Mein Professor stimmt mir zu. Ich klebe sie auf jede Matheaufgabe bevor ich sie abgebe.“
 

„Tust du nicht, sei still.“, schnaubte Kurt.
 

„Nö! Schau her!“ Blaine ging zu seinem Rucksack und zog mehrere Matheaufgaben heraus. „Schau? Sieh dir die Kommentare an! Sie mag meine Sticker. Sie sagt, dass sie mich motivieren.“
 

„Sie denkt wahrscheinlich, dass du verrückt bist, weil du im College Sticker auf deine Hausaufgaben klebst.“, antwortete Kurt, lächelte aber. „Kindergartenkinder kleben Sticker auf ihre Hausaufgaben und flippen aus. Blaine Anderson klebt Sticker auf seine eigene Collegeaufgaben und flippt deswegen aus.“
 

„Oh, nicht nur meine.“, sagte Blaine, kindisch entzückt grinsend. „Es sind sieben andere Leute in dem Kurs. Ich hab ihnen auch Sticker gegeben.“
 

„Du bist einer dieser Schüler, der die Antwort auf jede Frage weiß und lange Gespräche mit dem Professor mitten im Unterricht hat?“, fragte Kurt seinen Kopf schüttelnd.
 

„Es motiviert mich!“, wimmerte Blaine dramatisch und sein Lächeln wurde zu einem Schmollen. „Ja, ich bin ein Schüler, der sich aktiv am Unterricht beteiligt. Daran ist nichts falsch, Kurt.“
 

„Streberlein.“, murmelte Kurt nickend.
 

„Oooh, ich gebe lieber nach. Die Völkerball-Prinzessin könnte – ah! Kurt! Du kannst nicht einfach so auf mich springen, was, wenn ich dich fallen gelassen hätte und wir beide gefallen wären und unsere Köpfe aufgebrochen hätten und wir verblutet wären?“, schnappte Blaine nach Luft, stolperte und fiel fast zu Boden als Kurt in seine Arme sprang, die Beine um seine Hüfte schlingend.
 

„Dann wäre ich in deinen Armen gestorben.“, sagte der Jüngere fröhlich seinen Kopf schief legend. „Es wäre sehr romantisch gewesen, meinst du nicht auch?“
 

„Es wäre nicht sehr romantisch, wenn wir tot wären.“
 

„Sei still und küss mich.“
 

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„Hier hast du also deine gesamte freie Zeit in deinem ersten Semester verbracht?“, fragte Kurt vier Tage später, aus Blaines BMW aussteigend und sanft die Tür schließend. „Es ist sehr… hell.“
 

„Es ist unglaublich.“, korrigierte Blaine, stieg selber aus dem Auto und schloss seine eigene Tür sehr viel weniger sanft. Er schlang seine Jacke fester um sich und ging zur anderen Seite des Autos, die Hand seines Freundes ergreifend. „Kurt Hummel, willkommen im Third Street Stuff. Zuhause des besten Kaffees – ja, sogar besser als das Lima Bean. Ihre Truthahn und Käse Bagels sind auch super, aber ich würde nicht vorschlagen sie mit einem Kaffee oder anderen heißen Getränk zusammen zu nehmen, weil das wahrscheinlich widerlich werden würde.“
 

Kurt drückte seine Hand und ließ sie dann los, stattdessen einen Arm um Blaine schlingend, der sich an ihn kuschelte. „Sind hier überhaupt Bilder und Skulpturen auf den Tischen? Das ist so elegant. Und die Mülleimer!“
 

„Alles ist voller Bilder oder Kunst oder Poesie oder Fotos.“, nickte Blaine. „Und es ist auch ein Shop dabei. Er gehört einem lokalen Künstler. Entweder schmirgeln sie die Tische jedes Jahr oder kaufen neue damit die Leute sie neu dekorieren können.“
 

„Warte… Dürfen sie das? Und nicht nur der Künstler?“, fragte Kurt, sorgfältiger die Bilder auf den Tischen ansehend.
 

„Natürlich dürfen sie das. Wenn es warm ist kommen die Leute einfach heraus und malen oder zeichnen oder schreiben darauf. Es ist auch immer Kreide hier, so dass die Leute auch auf dem Boden malen. Es ist wirklich cool. Das macht diesen Platz so hübsch! Er ist so kunstvoll!“, erklärte Blaine und rieb seine Hände zusammen um sich aufzuwärmen. Er musste wirklich daran denken Handschuhe zu tragen.
 

Kurt schnaubte als sie das Cafe und den Laden betraten. „Es klingt als wäre das der Sinn, oder?“
 

„Hey, Anderson!“, sagte ein großer Typ mit Dreadlocks winkend von hinter der Theke. „Lass uns einfach wissen, wenn du bereit bist zu bestellen.“
 

„Hey! Okay, danke.“ Blaine winkte zurück und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Kurt. „Ein wenig frech heute, oder, mein Liebster?“
 

„Bin ich das nicht immer?“, fragte Kurt, süß lächelnd. „Sei einfach froh, dass wir uns nicht streiten. Dann wäre ich mehr als nur ein wenig frech.“
 

„Na Gott sei Dank.“, lachte Blaine und gestikulierte zu einem Tisch. Dieser eine ist meistens besonders helllila, mit anderen Farben gemischt mit verschiedenem Design. Die Stühle sind in den unterschiedlichsten Farben angestrichen, aber irgendwas daran, etwas über das ganze Cafe eigentlich, lässt es einfach funktionieren. Es war genau wie Blaine es ihm versprochen hatte – alles war sehr kunstvoll mit verschiedenen Zeichnungen, Gemälden und Worten. Es gab sogar magnetische Wörter, die Leute zu Sätzen sortiert hatten – manche komplett zufällige und andere extrem tiefgründig.
 

Kurt sah sofort warum sein Freund so viel freie Zeit hier verbracht hatte. Er lächelte und setzte sich an den Tisch, sich im Cafe umsehend. Es gab allerdings so viel zu sehen, dass es schwer war sich auf etwas zu konzentrieren. Schließlich landeten seine Augen auf der Decke und er verbrachte einige Minuten damit sich die angemalten hölzernen Skulpturen, die von der Decke hingen, anzusehen. Er hörte wage, dass Blaine aufstand und für sie bestellte, aber er löste seine Aufmerksamkeit nicht von jeder der individuellen Skulpturen.
 

Blaine sah auf nachdem er sich neben ihn setzte, anstatt ihm gegenüber und grinste. Es war klar, dass er glücklich war Kurt hier bei sich zu haben und in der Lage zu sein, mit ihm über die Dinge aus seinem Leben in Lexington zu reden. Und Kurt war glücklich dort zu sein, weil Blaine glücklich war ihn dort zu haben. Es war irgendwie schön zu sehen wie es in Kentucky war, warum Blaine Lexington so sehr liebte. Er schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Blaine als der Junge zu sprechen begann. „Der Besitzer macht sie. Man kann sie kaufen. Manche von ihnen sind teuer, aber sie sind wirklich schön…Manche von ihnen sind allerdings ein wenig ausgeflippt … wie die eine in der Ecke. Keiner kauft sie, denke ich. Sie steht dort seitdem ich an der UK begonnen habe.“
 

Kurt lehnte sein Bein gegen Blaines und legte seinen Kopf auf Blaines Schulter. „Ich sehe warum du es hier magst auf eine komische Weise.“
 

„Ich mag komische Dinge.“, grinste Blaine und küsste Kurts Haare. Sie saßen so, nahe beieinander aber noch nicht ganz kuschelnd, am Tisch bis ihre Getränke fertig waren. Als Blaine sie zu ihrem Sitzplatz brachte, setzte er sich wieder so nahe wie möglich ohne zu kuscheln und lächelte. „Wir sollten nicht zu lange brauchen. Wir sollten früh fahren, damit wir Downtown einen Parkplatz finden.“
 

„Aber dein College ist Downtown und du hast einen Parkausweis?“, fragte Kurt und zog sein Getränk zu sich und nahm einen Schluck. „Das ist genial!“
 

Der große Junge mit den Dreads hinter der Theke schmiss triumphierend seine Hände in die Luft und sah sehr zufrieden mit sich selbst aus.
 

„Sie mögen es wenn neue Leute ihre Getränke mögen.“, lachte Blaine und schüttelte dann seinen Kopf. „Und wir können nicht Downtown parken. Mein Parkausweis ist für das Commonwealth Stadium. Busse holen einen ab und fahren einen hierher, weil es ein zu langer Fußweg ist. Nur Professoren und Pendler kriegen Parkausweise für den eigentlichen Campus. Du hast letztes Mal, als du hier warst, gesehen wie groß die UK ist. Es gibt Plätze an denen ich am Wochenende parken kann, aber es ist jetzt zu früh um dort zu parken und ich möchte nicht riskieren einen Strafzettel auf dem Campus zu kriegen.“
 

„Ja und ich hab auch viele Parkplätze gesehen… und du bist Pendler. Solltest du keinen Ausweis bekommen? An der CCAD dürfen Pendler näher parken.“
 

„Ich könnte vergessen haben mich früh genug für meinen Parkausweis anzumelden.“, gab der Ältere verlegen zu. „Es ist okay. Die Busse sind nicht so schlimm.“
 

„Es ist ein Bus.“ Kurt zog seine Nase hoch. „Öffentliche Verkehrbusse. Weißt du wer in diesen Bussen fährt? Wer vor dir auf dem Sitz gesessen hat?“
 

Blaine lachte laut nachdem er etwas getrunken hatte. „Es ist eine gute Sache, dass du nicht an ein typisches College gehst, Kurt. Du bist einfach zu stur.“
 

„Ist das ein Kompliment oder versuchst du mich zu beleidigen?“ Kurt nahm einen Schluck von seinem eigenen Getränk und wartete auf eine Antwort, die er nicht bekam. „Hey! Das ist nicht sehr nett!“
 

„Alles was ich sage ist, dass du ein wenig… ähm…“ Blaine sah etwas beschämt aus. Er konnte niemand anderen beschuldigen dieses Gespräch aufzubringen. „Du bist einfach an ein anderes Leben gewöhnt, schätze ich. Du hast an deinem sechzehnten Geburtstag einen brandneuen Lincoln Navigator bekommen, du verwendest hunderte Dollar für einen Sweater oder Hut, du hast einen guten Laptop, aber hast dennoch ein Tablet fürs College gekauft, du meinst, dass du zu gut für Geschäfte wie Old Navy oder Busfahren zur Schule bist.“
 

„Ich habe nichts gegen Old Navy. Ich wünschte mir bloß, dass du auch in anderen Läden einkaufen würdest. Und ich bin, bevor ich meinen Lincoln bekommen habe mit dem Bus zur Schule gefahren und es war schrecklich.“, verteidigte Kurt sich, nicht sicher ob dies eine neckende Diskussion war oder mehr. „Und ich brauchte das Tablet für die Anmeldung für meinen Kurs… und ja. Ich sollte weniger Geld für Klamotten ausgeben… aber ich glaube einfach nicht, dass es in naher Zukunft passieren wird.“
 

Blaine küsste wieder sein Haar. „Erinnere mich daran deinen Dad dafür zu danken, dass er dich so verwöhnt hat, mein Liebster.“
 

Kurt rollte mit den Augen und trank seine heiße Schokolade aus. „Das war wirklich gut. Ich habe gedacht, dass du übertreibst. Wenn du dich über Dinge freust, machst du das, weißt du.“
 

Blaine trank seinen eigenen aus und trug sie zur Spüle bevor er dem Barista winkte und Kurt aus dem Geschäft führte. „Ich würde niemals übertreiben wenn es um Kaffee oder heiße Schokolade geht, Kurt. Das sind heilige Getränke.“
 

„Entschuldige mich.“, lachte Kurt und knöpfte seine Jacke zu, obwohl sie schon im Auto waren. Blaine öffnete seine Autotür und Kurt küsste ihn auf einmal, seine Augen funkelten.
 

„Oh hallo.“ Blaine löste sich grinsend.
 

„Hallo.“ Der Jüngere lächelte. „Ich bin froh, dass du diese grandiose Idee hattest.“
 

„Ich bin voll davon.“ Blaine zuckte unbeschwert mit den Schultern und grinste noch breiter. „Komm und steig ins Auto, Kurtsie.“
 

„Kurtsie ist für Mercedes und meine Tanten reserviert.“, sagte Kurt streng, einen Finger hebend. „Kein Kurtsie für Blaine.“
 

„Du hast Wes dich an meinem Geburtstag Kurtsie nennen lassen.“, zeigte Blaine auf.
 

„Wes ist einfach Wes.“
 

„Kann ich nicht einfach Blaine sein?“
 

„Steig ins Auto.“, lachte Kurt, schloss die Tür und beugte sich vor, um die Fahrertür zu öffnen.
 

„Du ruinierst immer meinen Spaß.“, schmollte Blaine, als er ins Auto stieg und es startete. „Du magst mich nicht.“
 

„Nö. Nur ein kleines bisschen.“, sagte der Jüngere fröhlich und küsste seine Wange. „Und das bisschen sind hauptsächlich deine Haare.“
 

Blaine gab nur ein lautes Lachen von sich und schüttelte seinen Kopf, im Stillen wem auch immer dankend, der für seine Locken verantwortlich war. Es war lustig, weil er fast jeden Tag seines Lebens damit verbracht hatte sich über seine widerspenstigen und generell unkooperativen Haare beschwerte bis eines Tages Kurt an der Dalton seine Haare –ungegelt und lockig – gesehen und ihn für mindestens anderthalb Minuten geschockt angesehen hatte, nicht fähig zu sprechen. Vielleicht waren Locken doch nicht so schlimm.
 

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„Du kannst schlafen, wenn du möchtest. Ich wäre nicht enttäuscht.“, sagte Blaine einige Stunden später. Sie waren gerade zurück auf der Autobahn, nachdem sie die lokale Produktion von Rent gesehen hatten und er fuhr natürlich. Es war nicht so, dass er Kurt nicht vertraute zu fahren. Kurt war bloß ein wenig … rücksichtsloser als Blaine es war. Er tendierte dazu zu denken, dass jedes kleinere oder billigere Auto keinen Platz auf der Straße hatte und schnitt sie permanent. Natürlich würde Kurt schwören, dass er sie nicht geschnitten hatte, aber sie wussten beide was wirklich passiert war. (Und das war, dass Kurt sie geschnitten hatte.)
 

„Ich bin nicht müde.“, gähnte Kurt und senkte die Temperatureinstellung ins Blaines Auto. „Mmh, erst hat es kaum funktioniert und jetzt hat Dad es zu gut funktionieren lassen. Hitze macht mich müde.“
 

„Atmen macht dich müde.“, schnaubte Blaine.
 

Kurt öffnete seinen Mund, wahrscheinlich um eine böse Antwort zu geben, aber schloss ihn bald wieder und zuckte mit den Schultern, seinen Fuß auf den Sitz ziehend und sich in eine Art Ball zusammen rollend.
 

„Oh nein. Komm schon, komm schon. Du kannst mich nicht einfach hängen lassen. Das hat nach einer frechen Antwort von Kurt gebettelt.“, sagte Blaine gestikulierend.
 

„Entschuldige. Warum fährt der Looser vor dir so verdammt langsam?“, rief Kurt und setzte sich wieder auf geradeaus zeigend.
 

„Weil vor ihm ein Sheriff in einem Undercover sein könnte.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Sie halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.“
 

„Das ist ein Avenger.“, stritt Kurt. „Kein dummes Undercoverauto.“
 

„Ah, aber Kentucky hat sich von den dummen weißen Autos wegbewegt. Jetzt haben sie verschiedene Modelle in verschiedenen Farben. Weißt du warum?“ Es gab einen süßen Klang in der Stimme, dass nur heißen konnte, dass eine Kränkung folgen würde.
 

Kurt, der momentan zu müde war um es zu bemerken runzelte bloß die Stirn. „Warum? Das ist dumm.“
 

„Um Leute zu fangen, die rasen wenn sie keine Polizeiautos sehen.“
 

Kurt rollte bloß mit den Augen und lehnte sich zurück in den Sitz, seine Schuhe abtretend. „Ich rase nicht nur nicht, wenn ich keine Polizeiautos sehe. Ich rase auch, wenn ich sie sehe. Sie verwarnen mich immer nur.“ Er lächelte seinen Freund unschuldig an- „Sie wollen mich nicht zum weinen bringen.“
 

„Ich wünschte wir alle könnten so glücklich sein.“, seufzte Blaine ein wenig, fast abgelenkt. „Was sind deine Pläne für morgen? Arschgesicht treffen um euer Projekt zu beginnen?“
 

Kurt gähnte und verdeckte seinen Mund. „Nein. Wir wollten, aber jetzt bleiben wir einfach Montag und Dienstag länger, um zu beginnen. Es ist allerdings besser für mich, weil ich auch noch andere Dinge zu tun habe.“
 

„Aber du hast doch schon bis fast sieben Uhr Unterricht… was heißt, dass du um acht Uhr dreißig nach Hause kommst… Und mittwochs kommst du nicht vor elf nach Hause…“ Blaine sah schnell zu ihm und schenkte dann wieder der Fahrbahn seine Aufmerksamkeit, Er versuchte eine neutrale Stimme zu behalten, aber er wurde etwas sauer. Es würde passieren, er wusste es. Kurt würde zu dem Punkt gelangen, wo er sich übernahm, super gestresst wurde, sich nicht gerade nett benahm und dann einen Nervenzusammenbruch mit vielen Tränen bekam. Eimer konnte man vergessen, Blaine würde Boote brauchen. Er kannte Kurt gut genug um zu wissen, dass er sobald er begonnen hatte sich zu übernehmen, er nicht mehr aufhören würde. Es würde nur schlimmer werden und schlimmer und schlimmer.
 

„Es muss erledigt werden, Blaine. Es ist am einfachsten für mich einfach länger zu bleiben, wenn ich eh schon am Campus bin, anstatt das ganze Benzin zu verschwenden am Wochenende hin und her zu fahren.“, zuckte Kurt mit den Schultern.
 

„Das Geld ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass du schon spät nach Hause kommst und jetzt noch viel später. Ich möchte nicht, dass du nachts alleine zu deinem Auto gehst.“, seufzte Blaine und sah immer wieder zu Kurt um seine Reaktion zu sehen. Kurt sah nicht aufgebracht aus. Er war bloß uninteressiert und gelangweilt.
 

„Ich bin ein großer Junge. Was ist das schlimmste was passieren könnte, wenn ich zu meinem Auto laufe?“, sagte Kurt sarkastisch. Fast sofort füllte eine ungemütliche Stille das Auto und beide saßen still dar, klar an vorletzten Oktober zurück denkend. Schließlich sprach Kurt in einer sanfteren Stimme: „Blaine, es ist einfach am besten für mich direkt da zu bleiben, wenn ich eh schon da bin. Ich werde dich anrufen – wie ich es immer mache – wenn ich zu meinem Auto laufe, okay?“
 

„Aber dann muss ich wirklich spät aufbleiben um sicher zu gehen, dass du gut nach Hause kommst, wenn ich am nächsten Morgen um fünf Uhr aufstehen muss um mich fürs College fertig zu machen.“, sagte Blaine und fasste das Lenkrad fester. Es war schon schwer genug Mittwochabends zu warten bis Kurt nach Hause kam, wenn Blaine donnerstags so früh aufstehen musste. Aber er konnte nicht einfach ins Bett gehen. Er schlief sehr tief und wusste, dass es sehr wahrscheinlich war, dass er nicht aufwachte wenn sein Handy klingelte. Was wenn etwas mit Kurt passierte? Was wenn er einen Unfall hatte oder sein Reifen platzte? Er könnte Blaine nicht erreichen.
 

„Dann geh einfach ins Bett. Ich habe dich nie gebeten aufzubleiben und auf mich zu warten.“ Kurt schüttelte seinen Kopf. „Ich bin ein großer Junge. Es wird mir gut gehen.“
 

„Aber was, wenn etwas passiert?“, seufzte Blaine und wurde nervös. Er hatte nicht erwartet dass so eine einfache Frage zu dieser Diskussion führen würde und er wünschte sich wirklich, dass er sie nicht gestellt hätte.
 

„Wenn etwas passiert, regele ich das alleine. Ich bin erwachsen, genau wie du. Und ich bin kein kompletter Idiot. Wenn etwas mit meinem Auto passiert, bin ich eher in der Lage es zu reparieren als du. Also warte einfach nicht auf mich.“
 

„Es ist nicht nur das, Kurt. Du wirst dich überfordern. Du stehst schon unter Stress. Ich habe deinen Hustenanfall gestern gehört. Du musst dich wirklich ausruhen oder du wirst dich ernsthaft verletzten.“
 

„Ich ruhe mich aus. Ich habe geschlafen. Blaine. Ja, ich bin gestresst. Aber ich komme damit klar, also tu nicht so als würde ich es nicht schaffen.“ Kurts Stimme hob sich ein wenig und presste seine Lippen aufgebracht zusammen. Er war jetzt definitiv nicht mehr müde und uninteressiert. „Ich versuche erwachsen zu werden und alleine mit Dingen klarzukommen. Ich versuche alle diese Dinge gleichzeitig zu machen und ich habe es unter Kontrolle und du und Dad sagt immer ‚Nein, tu das nicht‘, ‚Mach das nicht‘, ‚Du machst zu viel, Kurt‘. Soll ich dir mein Leben überschreiben und dich mich herumkommandieren lassen als ob ich ein Hund wäre?“
 

„Es würde mein Leben auf jeden Fall um einiges einfacher machen.“, schnappte Blaine.
 

„Entschuldige, dass wir nicht alle der tolle Blaine Anderson sein können, der sieben Einsen kriegt und keine Probleme hat. Ich kann meine Aufgaben nicht bis um sieben Uhr am Abend zuvor aufschieben, Blaine. Ich bin nicht du, okay? Ich bin ich. Mein Terminplan ist meiner, meine Kurse und meine Arbeit ist meine. Ich weiß, dass du enttäuscht bist, weil du viel Freizeit hast und ich beschäftigt bin, aber das ist nicht meine Schuld. Ich weiß nicht, was du erwartet hast. Dass ich einfach zwanzig Minuten in meinem Zimmer sitze ein Design fertig mache, es im College schaffe und nach Hause komme um jede Minute mit Sex zu verbringen bis wir Abendessen und dann jede Minute Sex haben bis ich einschlafe?“
 

„Erstens, sind deine Noten genauso gut wie meine, also versuch gar nicht erst dich darauf zu beziehen. Und zweites müsstest du wirklich zu Hause sein um Sex zu haben!“
 

Kurt gab ein Stöhnen von sich und rieb sein Gesicht. „Ich fahre am Samstag nicht nach Columbus. Du musst darüber einfach hinwegkommen. Du hast letztes Semester verrückt viel für Benzin ausgegeben. Der Grund warum du deine Tage reduziert hast war, dass du sonst zu viel Geld für Benzin zahlen musstest. Was macht es für einen Sinn?“
 

„Meine Jobs haben die Kosten ausgeglichen.“, schnappte Blaine. „Es ist nicht so, dass ich Geld für Dinge wie ein 40$ Puppen oder 60$ Kleider für ein Baby verbraucht habe, das in zwei Wochen herausgewachsen ist.“
 

„Versuch gar nicht erst, dass zu etwas anderem zu machen. Ich kann das Geld auf meinem Konto so verwenden wie ich es will. Genau wie du all dein Geld für Taco Bell vier Mal täglich verschwendest.“, schnappte Kurt zurück.
 

„Zumindest ist Taco Bell sehr viel billiger als Fazolis oder Subway.“
 

„Warum streiten wir uns um Geld?“, stöhnte der Jüngere und sah extrem frustriert aus. „Geld ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass du und Dad denken, dass ihr wisst was am besten für mich ist. Das ist das Problem.“
 

Vielleicht hätte Blaine versuchen sollen sich zu beruhigen bevor er sprach, aber er war jetzt zu müde und frustriert dazu. Stattdessen sagte er einfach das erste was ihm in den Sinn kam und hoffte, dass nichts zu schlimmes herauskam. Er war schließlich auch nur ein Mensch und warum konnte er seine Gefühle nicht ausdrücken wenn er frustriert von seinem Freund war? „Nein. Das Problem ist, dass du denkst, dass du jeden Tag um elf nach Hause kommen und dann wieder um sechs Uhr aufstehen kannst ohne dich umzubringen. Dass Problem ist, dass du montags, dienstags und donnerstags von acht bis halb sieben im Unterricht bist und mittwochs von acht bis halb zehn. Das Problem ist, dass du nicht verstehst, dass es einen Punkt gibt an dem du zu viel machst und dass das – was du versuchst zu tun – verdammt noch mal zu viel ist!“
 

„Was tust du, Idiot?“, schrie Kurt plötzlich als jemand in einem kleinen Ford Blaine schnitt, was Blaine dazu brachte auf die Bremse zu treten. „Idiot!“
 

Blaine schüttelte bloß wütend den Kopf und schaltete Katy Perry ein, was den Streit effektiv beendete und auch jede weitere Konversation für den restlichen Weg nach Hause.
 

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Nach einem stressigen und angespannten Wochenende war am Montag das Letzte, was Kurt wollte, länger zu bleiben, um nach dem Unterricht an einem Projekt mit einem seinem unliebsten Klassenkameraden zu arbeiten. Unglücklicherweise waren die letzten Tage voll gewesen von Dingen, die er nicht hatte tun wollen (im selben Raum mit einem mürrischen Blaine zu sein, im selben Auto mit einem mürrischen Blaine zu sein, ein ernsthaftes Telefongespräch mit seinem Vater zu führen, wegen einem mürrischen Blaine, der außerdem eine Klatschtante war). Kurt hatte schon fast akzeptiert, dass das ganze Projekt und alles was damit zusammen hing, schrecklich werden würde. Und um es noch schlimmer zu machen, war Arschgesicht fast eine halbe Stunde zu spät. War Kurt überrascht? Nein, gar nicht.
 

„Ich werde ehrlich sein. Ich dachte, dass die Möglichkeit gar nicht bestände, dass Azari uns zusammensteckt. Aber ich denke, dass er sich dachte, dass es besser sein würde, als uns mit jemand anderem zusammen zu stecken und wir dann die ganze Arbeit alleine machen.“, sagte ein großer Junge mit perfekten glatten blonden Haaren und verblüffend blauen Augen plötzlich leise, was dazu führte, dass Kurts Augen sich weiteten und er fast vor Schreck aufsprang. Er hatte die Studiotür nicht gehört und hatte nicht erwartet, dass jemand neben ihm stand, und ganz abgesehen davon mit ihm reden würde. Der Junge schmiss seinen Rucksack sorglos auf seinen Studiotisch, sich nicht bewusst Kurt verängstigt zu haben. „Ich hatte solche Angst, dass ich mit Jake zusammen arbeiten müsste. Er hat keine Ahnung wie man näht.“
 

Kurt, der während er auf seine Ankunft gewartet hatte, an einer Skizze gezeichnet hatte, sah von seinem Skizzenblock auf und unterdrückte ein Seufzen. „Hallo, Alec Davis.“
 

„Hey.“ Alec setzte sich neben Kurt an den Tisch und sah hinunter auf seine Skizze. „Oh süß. Das sieht toll aus. Ist das für Modedesign morgen?“
 

Kurt sah wieder hinunter auf die Skizze und schloss sein Notebook. „Ja. Ich hatte letzte Woche und am Wochenende zu Hause kaum Zeit für irgendwelche Hausaufgaben.“
 

„Das kenn ich. Mein fester Freund studiert Medizin und ich muss ihn andauernd abfragen. Wusstest du, dass dein Dünndarm, wenn du ihn auseinander ziehst, viermal so lang sein würde, wie ein durchschnittlicher Mensch groß ist? Ziemlich interessante Dinger scheinbar. Oh naja. Ihn interessiert sowas, was soll ich tun?“, lachte Alec ein wenig.
 

„Du hast einen festen Freund?“, fragte Kurt neugierig. Er wusste nicht, warum er schockiert war. Jeder im Unterricht liebte ihn, er telefonierte immer, wenn er wartete, dass ein Kurs begann und er hatte eine sehr kontaktfreudige und mitreißende Persönlichkeit. Er hatte allerdings auch eine sehr starke Persönlichkeit. Es war schwer sich ihn mit einem festen Freund vorzustellen, zu jemandem nach Hause und auf Dates gehend. Allerdings dachten die Leute das wahrscheinlich auch von Kurt, wenn sie ihn nicht näher kannten.
 

„Oh ja. Wir sind zusammen seitdem ich vierzehn bin. Er ist vier Jahre älter als ich. Es ist mein erstes Jahr hier und sein erstes Jahr in der medizinischen Fakultät. Er studiert in Toledo.“, nickte Alec. „Wir sind beide aus Kalifornien. Daher die Haare und Augen.“
 

„Du hast in Kalifornien gelebt und bist hierher gekommen?“ Kurt Augen weiteten sich geschockt. „Warum?“
 

„Weil Eric hier ist.“, sagte Alec, als ob es so einfach wäre. „Ja, ja, ich weiß. Eric und Alec. Meine Mom findet es auch süß… aber ich bin hierher gekommen, weil ich nirgendwo anders sein wollte. Ich habe darüber nachgedacht auf ein Modecollege in Kalifornien mit Lauren Conrad zu gehen – ich habe sie übrigens einmal bei Orange Leaf getroffen. Sie ist in Natura gar nicht so schön. Aber… ja. Nein. Er hat seinen ersten Abschluss an der UCLA gemacht und hat es dann auf die Toledo geschafft. Und ich konnte einfach nicht irgendwo weit von ihm weg leben und ihn nur an Thanksgiving und Weihnachten sehen? Vielleicht einen Teil der Sommerferien? Das könnte ich nicht. Also bin ich hierher gekommen. Ich wollte auf keinen Fall getrennt von ihm sein.“
 

„Wow.“, sagte Kurt leise geschockt. „Lebt ihr gemeinsam hier?“
 

„Nein. Toledo ist zweieinhalb Stunden entfernt.“, seufzte der Blonde ein wenig. „Aber er kommt normalerweise am Wochenende her… wenn er kann. Oder ich fahre hin. Normalerweise versucht er allerdings hierher zu kommen, weil mein Mitbewohner netter ist, als seine beiden.“
 

„Warum würdest du ein College in Kalifornien aufgeben, wenn du nicht einmal bei ihm leben kannst?“, fragte Kurt ihn emotionslos anstarrend. Kalifornien aufzugeben schien ziemlich sinnlos zu sein, wenn man nicht einmal im selben Haus leben konnte. Er verstand es nicht.
 

Alec blinzelte ihn für einige Minuten zu, sein Gesichtsausdruck genauso blank wie Kurts. „Weil wir einander nahe sein wollten. Er ist mir wichtiger als das College.“, sagte Alec langsam und gestikulierte im Studio herum. „Das hier bedeutet mir nichts. Ich mag es. Ich liebe es. Aber ich werde ehrlich zu dir sein. Ich brauche das Geld nicht. Ich habe einen Treuhandfond, meine Eltern haben Geld. Ich bin hier, weil ich meinem Freund nahe sein wollte und es mag hier zu sein. Manche Leute lassen diese Kurse ihr ganzes Leben bestimmen und das ist einfach dumm. Was ist diese Aufgabe? Eine Note? Wenn du es schaffst, schaffst du es ohne Modeillustration und Modedesign bei Azari und Becker. Diese Note wird dich nirgendwohin bringen, wohin es dein Talent nicht schafft. Ich meine, komm schon. Ich bin nicht wegen den Noten hier. Ich bin hier, um es meinen Eltern recht zu machen während ich nahe bei meinem Freund bin.“
 

„Du bist an der CCAD und interessierst dich nicht für deine Noten?“, fragte Kurt skeptisch.
 

„Hast du einen festen Freund, Kurt?“
 

„Nun ja, ja.“
 

„Dann solltest du es verstehen… Denk darüber nach. Was ist wichtiger? Modedesigner zu sein oder mit ihm zusammen?“
 

„Kann man nicht beides haben?“, fragte Kurt leise und fühlte sich wie ein verlorenes Hündchen. Er mochte die Ernsthaftigkeit des Gespräches nicht und bereute es Alec nach seinem Freund gefragt zu haben. Nicht nur das, sondern auch, dass er gerade gefragt wurde, was ihm wichtiger wäre – Blaine oder Modedesign. Modedesign, etwas dass er liebte seitdem er fünf war. Und Blaine, der Junge in den er sich verliebt hatte, als er den kleinen dunkelhaarigen Jungen zum ersten Mal gesehen hatte. Wie konnte er auch nur darüber nachdenken sich zu entscheiden? Und war es schlimm, dass er es nicht konnte?
 

Alec zuckte mit den Schultern und winkte dann jemandem, der das Studio betrat, ihnen zu lächelnd. Er beugte sich zu Kurt und sprach leise, so dass es niemand anderes hören konnte: „Ich kann mich nicht einmal an den Namen des Mädchens erinnern, um ehrlich zu sein und sie redet immer mit mir. Es ist irgendwie gruselig … Komm schon. Welche Idee kriegen wir in diesem stickigen Studio?“ Er stand auf und ergriff seinen Rucksack.
 

„Ich dachte, dass wir an unseren Skizzen arbeiten.“, protestierte Kurt und sah sich verwirrt um. Er hatte fast Schwierigkeit mit Alec mitzuhalten, der es anscheinend genoss die Themen rasant zu wechseln.
 

„Wir werden arbeiten. Komm schon, Kurt.“
 

„Aber wo gehen wir hin?“, fragte Kurt und schmiss sein Skizzenblock in seinen Rucksack.
 

„Ich weiß es noch nicht, aber ich habe es satt, mir die hässlichen grauen Wände anzusehen und überall, wird es mehr Inspiration geben, als an diesem alten düsteren Platz.“ Alec schwang seinen Rucksack über die Schulter und spazierte aus dem Studio, bevor er darauf wartete, dass Kurt aufstand.
 

„Weißt du.“, sagte Kurt einige Sekunden später und joggte ihm hinterher um aufzuholen. „Ich glaube, dass ich mal so einen Horrorfilm gesehen habe. Die Person in meiner Position hat nicht lange überlegt.“
 

Alec lachte laut und zog seine Autoschlüssel heraus. „Sag mir nicht, dass du wirklich denkst, dass du da drin eine brillante Idee bekommen wirst? Der Schlüssel ist die Idee zu bekommen und dich dann für Stunden, Tage, Wochen darin einzuschließen. Es ist zu schmuddelig und trostlos da drin um auf etwas Tolles zu kommen, aber langweilig genug um sich nicht abgelenken zu lassen, um etwas Grandioses zu erschaffen. Beeil dich. Ich verspreche dir, dass ich keinen Unfall baue und dich umbringe. Ich hatte noch nie einen Unfall. Komm schon.“
 

„Warum nicht?“, murmelte Kurt, zog die Beifahrertür auf und stieg ins Auto. Weil Alec, um ehrlich zu sein, Recht hatte. Welche Idee konnte man in einem Studioraum schon bekommen?
 

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Fast zwei Wochen später fand Kurt sich auf dem Bett sitzend mit den Beinen unter sich gezogen und seinem Skizzenpad neben sich wieder, obwohl noch nicht viel Arbeit an seiner Hausaufgabe für den nächsten Morgen erledigt war. Das war natürlich die Schuld seiner Tante Taylor, die den Tick hatte, zu unangebrachtesten Zeiten anzurufen. Weil er seit Wochen nicht mehr mit seiner Tante geredet hatte, hatte er entschieden, dass er seine Hausaufgaben machen würde, während er telefonierte. Das hatte in der letzten Stunde nicht gerade gut funktioniert und er wusste nicht wie es in nächster Zeit besser funktionieren sollte.
 

„Florida?“, fragte er, legte seinen Stift schließlich hin und schob den Skizzenblock zur Seite. Dieses Gespräch würde ohne Frage seine gesamte Aufmerksamkeit brauchen.
 

„Ja! Sie möchten meinen Laden dorthin verlegen und es klingt nach einer super Gelegenheit.“ Die aufgeregte Stimme seiner Tante erklang durch den Telefonhörer. „Ich habe die Nase voll von Schnee. Sonne und Wärme klingen momentan echt toll. Ich war drei Tage lang eingeschneit, Kurt. Drei Tage. Außerdem kannst du mich besuchen kommen und wir fahren nach Disney World, wenn ich dorthin ziehe. Klingt das nicht toll?“
 

„Es klingt, als ob du mich bestechen willst.“, lachte Kurt ins Telefon. Er rollte sich zusammen und hielt sein Handy an sein Ohr, es sich noch gemütlicher machend.
 

„Ich weiß einfach nicht, wie du es findest, dass ich so weit weg ziehe. Ich glaube, dass du noch immer die Hoffnung hattest, das…“ Seine Tante brach ab. „Disney World! Du wolltest schon immer dorthin, Kurtsie. Du und Blaine könnt bei mir wohnen und ich werde mir frei nehmen und wir werden uns alles ansehen.“
 

„Das ist wirklich gut, Taylor… Ich freue mich für dich.“, sagte Kurt obwohl seine Tante recht hatte. Ein kleiner Teil von ihm hatte trotz des letzten Thanksgivings die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, dass seine Tanten wieder zusammen kommen würden. Jetzt da Taylor wegzog und hoffentlich weitermachte, würde er die Hoffnung ebenfalls aufgeben.
 

„Aw, danke Schatz!“, sagte Taylor glücklich klingend. „Wie läuft es bei dir?“
 

Kurt zögerte, weil es nicht gerade gut lief. Er wollte allerdings nicht wirklich mit jemandem darüber reden. Besonders nicht mit Taylor, die so fröhlich war, jetzt, nachdem sie über ihren Umzug nach Florida geredet hatten. Taylor musste sich nicht um ihn sorgen. Er wollte sich noch nicht einmal selber darum sorgen.
 

Taylor seufzte und er hörte sie in die Hände klatschen. „Raus damit. Spuck es aus. Eigentlich… hol dir lieber Eis und ich hol mir Eis und dann haben wir ein Herz-zu-Herz Gespräch über deine Probleme. Tantchen Taylor kennt dich am besten.“
 

„Tantchen Taylor.“, schnaubte Kurt, aber tat was sie gesagt hatte und ging um sich eine Schüssel Eis zu holen. „Okay, ich bin bereit. Bist du bereit?“
 

„Ich, Ben und Jerry, wir sind alle bereit.“, zwitscherte Taylor. „Spuck es aus.“
 

„Also, ich belege mehr Kurse und das ist stressig, aber das hab ich erwartet. Ich glaub aber nicht, dass Blaine das erwartet hat.“
 

„Blaine vermisst seine Kurtzeit?“, gurrte Taylor.
 

„Ich schätze schon.“ Kurt rollte sich auf der Couch zusammen, einmal zufrieden, dass Blaine mit David aus war und er das Haus für sich alleine hatte. Es war schön, dass er nicht immer schnaubte, wenn Kurt ein Zimmer betrat oder immer wenn er einen Raum betrat und Kurt und Kreacher darin fand. „Aber da ist mehr. In Modeillustration muss ich mit einem Partner zusammen arbeiten. Einem schwulen Partner.“
 

„Ahh.“
 

„Kein ahh! Es ist nichts Derartiges. Ich wollte nicht mit ihm zusammen arbeiten, aber Blaine war ganz ‚Oh es wird gut für dich sein. Such dir einen Freund. Es wird gut sein, mit jemandem zu arbeiten, den du nicht magst.‘“ Kurt seufzte. „Also bleibe ich länger im Studio um es fertig zu kriegen. Ich meine, ich lebe weit weg und Alec lebt direkt auf dem Campus. Ich werde ihn nicht den ganzen Tag nach Cincinnati fahren lassen.“
 

„Blaine mag es nicht, dass du lange bleibst? Oder mag Blaines es nicht, dass du lange mit einem anderen schwulen Jungen bleibst?“
 

Kurt leckte seinen Löffel ab und schluckte bevor er sprach: „Ich weiß es nicht. Er sagt, dass er sich bloß Sorgen macht, dass ich alleine zu meinem Auto laufe, was verständlich ist. Aber dann macht er auch wieder Kommentare darüber, dass ich nie zu Hause bin und warum er nicht versteht, dass wir im Studio arbeiten müssen. Aber es ist so viel einfacher im Studio zu arbeiten. Zu Hause beschwert sich Blaine darüber, dass er Hunger hat oder über den Hund und Kreacher wimmert wegen Blaine oder weil er Hunger hat. Es ist als ob sie kleine Kinder wären – ja, Kreacher, ich rede über dich. Komm ja nicht her und versuch mich zu lieben. Du machst mich genauso verrückt wie Blaine. Und du kriegst auch kein Eis. Blaine mag dir menschliches Essen geben, wie viel du willst, aber ich nicht.“
 

„Okay, gut.“, seufzte Taylor ein wenig und brachte Kurts Aufmerksamkeit wieder zum Thema zurück. „Streitet ihr darüber?“
 

„Wir streiten nicht. Wir haben diese… aufgeheizten Diskussionen… Hauptsächlich leiert Blaine nur das ganze Zeug herunter. Und dann stelle ich meinen nachvollziehbaren Standpunkt klar.“ Kurt entschied das laute Schnauben seiner Tante zu ignorieren. „Und dann endet die Diskussion.“
 

„Nun, Süßer, bist du dir sicher, dass du darüber streitest worüber er streitet? Vielleicht ist er wirklich nur aufgebracht, dass du so viel Zeit mit einem anderen schwulen Jungen verbringst und nicht mit ihm.“, schlug Taylor sehr ruhig vor.
 

„Das ist dumm. Ich mag Alec noch nicht einmal so. Blaine ist derjenige der gesagt hat, dass wir uns anfreunden sollen. Und ja, ich meine… er ist nett. Er ist aus Kalifornien und jeder liebt ihn, er redet mit jedem, weißt du? Und er hat wirklich tolle Ideen… aber ich mag ihn nicht so. Es ist nur schön jemandem im College zu haben, der meine Termine und Hausaufgaben versteht und warum es manchmal einfacher für mich ist, im Studio zu arbeiten…“
 

„Das hast du Blaine nicht gesagt, oder?“
 

„Naja… Was ist daran falsch?“, fragte Kurt ziemlich stumpf. Natürlich hatte er es Blaine gesagt, aber nur damit sein Freund seine Gründe verstand.
 

[style type="italic"] „Er ist aus Kalifornien und jeder liebt ihn, er redet mit jedem, weißt du? Und er hat wirklich tolle Ideen. Es ist schön jemanden zu haben, der mich versteht.“, [/style] sagte Taylor langsam. „Ich weiß was du meinst. Aber aus der Sicht deines Freundes, den du jetzt weniger siehst… Nun, ich sehe warum es kleine…“
 

„Ich liebe Blaine.“, unterbrach Kurt. „Ich mag Alec nicht so.“
 

„Hast du ihm das so gesagt?“
 

„Nein. Das sollte ich nicht brauchen. Blaine sollte wissen, dass ich ihn liebe und nur ihn.“
 

Taylor war für einige Minuten still, bevor er sprach: „Ich liebe dich, Baby. Und ich möchte nicht hier sitzen und versuchen dir Beziehungstipps zu geben, wenn ich Single bin… aber… Kommunikation – offene Kommunikation – ist der Schlüssel. Blaine mag dir so perfekt erscheinen, aber ich bin mir sicher, dass er Zweifel hat. Rede mit ihm.“
 

„Ich schätze das. Aber ich muss wirklich nicht. Er weiß, dass ich niemals so etwas tun oder denken würde.“ Kurt aß sein Eis auf und stellte die Schüssel auf den Kaffeetisch, sich daran erinnernd es später abzuwaschen, so dass Blaine keinen weiteren Grund hätte sich aufzuregen.
 

„Kurt…“, seufzte Taylor ein wenig. „Okay, Süßer. Wenn du dir sicher bist. Aber… andauernde aufgeheizte Diskussionen sind nicht gut, Baby und sie tendieren dazu zu… aufgeheizten Streits zu führen… die dann zu vollwertigen Streits führen.“
 

„Blaine und ich sind nicht so. Wir streiten nicht. Selbst wenn wir streiten, streiten wir nicht.“, sagte Kurt selbstbewusst. „Es geht uns gut. Es ist nichts los, Taylor. Nur weil wir aufgeheizte Diskussionen haben, heißt das nicht, dass wir uns an die Kehle gehen werden.“
 

Es war einige Sekunden still und dann hörte er seine Tante wieder seufzen. „Okay, Baby… Schau, ich muss ins Bett. Ich habe morgen eine lange Schicht, sollte ich aus meinem Haus kommen und ich werde müde. Du kümmerst dich um dich selbst, okay? Geh sicher, dass du drei Mal am Tag isst und genug schläfst. Annie ist noch immer ziemlich besorgt wegen dir.“
 

„Oma macht sich immer um irgendwas Sorgen.“, seufzte Kurt dieses mal ebenfalls. „Ich kümmere mich um mich.“
 

„Daddy meint du tust es nicht.“, zeigte seine Tante sanft auf. „Zumindest laut Annie.“
 

Kurt rollte mit den Augen, schüttelte seinen Kopf und wurde sofort genervt von seinem Vater und Freund. „Dad ist paranoid und Blaine übertreibt. Mir geht es gut und wenn jemand etwas anderen denkt, liegen sie falsch.“
 

„Ich wäre überzeugter, wenn du nicht so beleidigt klingen würdest. Ruf mich Freitagmorgen an, okay? Bevor ihr alle nach Lima fahrt. Oh und sag Blaine hallo von mir und dass der Link, den er auf Facebook gepostet hat, mich die ganze Woche aufgeheitert hat?“
 

Kurt lachte. „Okay, ich bin mir sicher, dass er sich darüber freuen wird. Er hat eine ganze Stunde damit verbracht es anzusehen und lachend im Bett herum zu rollen… Du kümmerst dich auch um dich selbst, okay?“
 

„Immer, Kurtsie. Ich werde am Freitag mit dir reden.“, sagte Taylor. „Bye, Süßer.“
 

„Bye.“ Kurt legte auf und hob seinen Skizzenblock wieder hoch. Es war unmöglich, dass Blaine eifersüchtig war, weil er mit einem anderen Jungen redete. Kurt war nicht der attraktive in dieser Beziehung. Als ob irgendjemand mit richtigem Verstand Kurt treffen wollte. Eigentlich versuchte er noch immer herauszufinden, wie jemand so perfektes wie Blaine Anderson sich in ihn verlieben konnte. Also, nein. Auf keinen Fall. Auf keinen Fall.
 

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„Wie machst du das?“, schnappte Kurt nach Luft und betrat eine Woche später spät abends das Haus. Er zog seine Jacke aus und hing sie ordentlich auf an der Tür, ohne Zweifel damit sie nicht zerknitterten. Kurt mochte keine zerknitterten Klamotten. Besonders keine teuren zerknitterten Klamotten.
 

Blaine sah von seinem Laptop auf und sagte, ohne sich anzustrengen besonders fröhlich zu klingen: „Was?“
 

„Das! Wie kannst du so schnell tippen? Es ist als ob du den Laptop physikalisch belästigst!“ Sein jüngerer Freund zeigte auf den Computer, der auf Blaines Schoß lag.
 

„Dieser Aufsatz muss heute um Mitternacht abgegeben sein. Es ist zehn.“ Blaine schenkte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Essay, unglaublich frustriert. Er begann, es ernsthaft zu bereuen Anthropologie belegt zu haben. Es war nicht mal sein Hauptfach und dennoch musste er ein Essay für jedes Kapitel schreiben? Das war ein Aufsatz jeden Donnerstag. Also was wenn es nur ein drei oder vier seitiger Aufsatz wäre? Das war eine gute Stunde oder zwei seines Lebens jede Woche. Um es schlimmer zu machen, war er sich ziemlich sicher, dass er den Professor hatte, der bekannt dafür war, Würfel zu benutzen um Essays zu benoten. Wie konnte ein solcher Idiot ein pragmatisierter Professor werden? Oh richtig. Der Idiot war in fremde Länder gefahren und hatte in Affenskeletten herumgestochert. Blaine war ehrlich nicht interessiert. Der einzige Teil des Kurses, den er mochte, war, wenn der alte Mann ihnen Geschichten darüber erzählte, wie er in verschiedenen Ländern gewesen war – Blaine studierte Englisch, nicht Geographie, also warum interessierte es ihn? – und ein paar Affen ihn mit Kot beschmissen hatten. Sein erster Gedanke? Gut gemacht, Affen. Er hatte gedacht, dass es ein spannender Kurs sein würde, aber es war genau das Gegenteil. Anscheinend hatte er den schlimmsten Antropologyprofessor der UK bekommen. Sein Glück in letzter Zeit.
 

„Ich wünschte, dass ich meine Arbeit bis zwei Stunden vorher aufschieben könnte.“, seufzte Kurt und setzte sich neben ihn auf die Couch, seine Sperrys abstreifend. „Du hast gerade einen ganzen Absatz in weniger als einer Minute getippt!“
 

„Mmh.“, sagte Blaine, noch immer nicht versuchend fröhlich zu klingen. Er war nicht fröhlich. Er war genervt. Kurt war zu spät, er musste einen bescheuerten Aufsatz in weniger als zwei Stunden abgeben, David hatte sich sein Viva Piñata Spiel ausgeliehen und es ‚verloren‘, was hieß, dass er es noch nicht zurückgeben wollte und Blaine war einfach generell aufgebracht. Oh ja und aus irgendeinem Grund hatte Taco Bell geschlossen – Taco Bell! Geschlossen! Wen interessierte ein geplatztes Wasserrohr? Wal-Mart hat Schwimmflossen, okay? Und sie waren nicht mal teuer. Hatten sie noch nie von Booten gehört? Es war nicht so schwer sie zu bekommen. Er war sich ziemlich sicher, dass Bootsläden Zustellung am selben Tag hatten. „Wie läuft dein Projekt?“
 

„Super.“, zwitscherte Kurt und legte seinen Kopf auf Blaines Schulter. „Es ist unmöglich, dass wir keine Bestnoten kriegen. Und es ist ein großer Teil unserer Endnote, also ist das zumindest ein Kurs für den ich mich nicht umbringen muss.“
 

„Keine Entschlossenheit bis zum Tode zu kämpfen um besser als Arschgesicht zu sein?“ Kurt hatte falsch gelegen als er Alec Arschgesicht genannt hatte. Er hätte ihn Ehebrecher nennen sollen. Ehebrecher, der groß war, eine schöne Bräune hatte und perfekte glatte blonde Haare und helle blaue Augen. Und ein schönes Lächeln. Und einen unglaublich schönen Körper. Zumindest stellte Blaine nicht seine oberkörperfreien Fotos auf Facebook zur Schau. Das war nur taktlos.
 

„Oh, ich möchte noch immer der beste sein.“, sagte Kurt fröhlich. „Aber jetzt da wir Freunde sind ist der Druck nicht mehr so… intensiv.“
 

Intensiv wie Ehebrechers blaue Augen? Weil Blaine nicht blind war. Auch wenn er es wäre, hätte er aber gemerkt, dass Kurt sehr viel glücklicher war, jetzt wo er mit Alec befreundet war. Ja, richtig. Befreundet mit Alec. Lange im College bleiben um die Arbeit zu erledigen am Montag, Dienstag und Donnerstag jetzt. Um Arbeit zu erledigen. Richtig.
 

„Hmm.“
 

„Hast du schlechte Laune?“ Kurt griff hoch und spielte mit einer von Blaines weichen Locken. „Hattest du einen schlechten Tag?“
 

Ja.
 

“Nein“, runzelte Blaine die Stirn, er war sich sicher, dass ein Hauch von Gejammer in seiner Stimme war.
 

„Oh, Blaine. Was ist passiert?“, fragte Kurt seine Stimme senkend.
 

„Nichts. Ich muss bloß an dem Aufsatz arbeiten, okay? Ich kann jetzt nicht reden.“
 

Kurt ließ von Blaines Haar ab, seufzte dann und klang ein wenig verletzt als er sprach: „Gut. Ich werde im Schlafzimmer zeichnen damit ich dich nicht störe.“
 

„Gut.“, seufzte Blaine. „Ich seh dich später.“
 

Kurt gab ein resigniertes Geräusch von sich und stand auf. „Du solltest kommen und dich zu mir setzten, wenn du fertig bist.“
 

Er wartete auf eine Antwort, aber als er keine bekam, seufzte er einfach und ging ins Bett. Es würde eine lange Nacht werden.
 

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„Runter, Kreacher, runter!“
 

Blaine sah auf, um Kurt in der Tür stehen zu sehen, einen großen Beutel hoch über den Boden haltend. Zwei Tage, zwei sehr angespannte Tage waren seit ihrer letzten… aufgeheizten Diskussion vergangen, wie Kurt sie gerne nannte. Blaine zog es vor, sie Streits zu nennen, aber Kurt mochte es Dinge zu beschönigen, bis sie explodierten.
 

„Hör auf zu springen. Wenn du das durcheinander bringst, lasse ich Blaine dich weggeben.“, drohte Kurt als Kreacher fortfuhr auf seinen Beinen aufgeregt auf und ab zu hüpfen und versuchte an den Beutel zu kommen. „Blaine, kannst du mir helfen.“
 

Blaine schmiss ein Kauspielzeug durch den Raum in die andere Richtung und Kreacher duckte sich und begann zu rennen und dann sich auf das Spielzeug zu stürzen was zu einem lauten „QUIETSCH!“ führte.
 

„Danke.“ Kurt rannte zum Schrank und packte den Beutel vorsichtig hinein und verschloss die Tür. „Ich lege es in deinen Schrank, aber nur, bis ich ihn gefangen habe und in den Käfig gesperrt habe.“
 

„Hmm.“, sagte Blaine, der noch nicht einmal von seinen Notizen aufsah. „Mmkay.“
 

„Alles was du jetzt immer sagst ist hmm oder mmkay. Bist du wirklich so wütend auf mich, weil ich im Studio arbeite?“
 

Blaine sah schließlich zu seinem Freund auf und zuckte mit den Schultern. „Ich werde nicht noch einmal darüber reden. Du weißt, was ich darüber denke, dass du dich übernimmst und es ist einfach nicht normal mehr Zeit mit… nein. Ich weiß was du versuchst.“
 

„Ich versuche nichts.“, seufzte Kurt und hob Kreacher hoch, der versuchte an ihm vorbei zu rennen, in seine Arme. Blaine hörte ihn zu dem Hund reden, als er in die Küche lief, wo Kreachers Käfig war. „Es ist Zeit für Kreacher ins Bett zu gehen. Ja, das ist es. Auch wenn es acht ist. Weil ich Arbeit habe und ich dir nicht vertraue, dass du mich in Ruhe lässt. Und Blaine liebt dich nicht. Nö, nicht ein bisschen.“
 

Blaine sah nur wieder zurück auf sein Buch und versuchte, nicht so genervt zu sein, wie er es war. Es war nicht richtig, mehr Zeit mit seinem schwulen Klassenkameraden zu verbringen, als mit seinem schwulen festen Freund. Das war es, was Blaine sagen wollte, was er hätte sagen sollen. Er wollte Kurt keine weiteren Gründe geben dramatisch zu sein und er hatte entschieden seinen Mund zu halten. Es würde gut sein. Bald würde das Projekt vorüber sein und Kurt würde keine Entschuldigung mehr haben jeden Tag länger zu bleiben. Warum sollte er mit Alec im Studio sein, wenn es kein Projekt gab, richtig? Und wenn er bleiben musste nachdem das Projekt beendet war… nun ja, dann war Blaine fest entschieden, dass er sich Sorgen darum machen müsste.
 

„Blaine, würdest du einfach mit mir reden?“, fragte Kurt einige Minuten später, wütend klingend. „Du verhältst dich, als ob ich deinen Hund vergiftet hätte oder so.“
 

„Ich verhalte mich nicht, als ob du meinen Hund vergiftet hättest.“, spottete der ältere Junge.
 

„Du könntest zumindest Hallo sagen.“
 

„Ich habe hmm gesagt, was praktisch hallo heißt.“
 

Kurts Augen weiteten sich frustriert und er setzte sich hin, Blaines Buch aus seinen Händen ziehend. „Rede mit mir.“
 

„Ich möchte nur meine Hausaufgaben machen.“
 

„Das ist nicht einmal ein Schulbuch.“, seufzte Kurt und gab es ihm zurück, in die andere Richtung sehend. „Ich verstehe nicht was ich getan habe. Eigentlich habe ich nichts gemacht. Ich habe nichts falsch gemacht, Blaine. Gar nichts. Ich bleibe nach dem College länger um Schulaufgaben zu machen. Es ist nicht, als würde ich in Columbus feiern. Ich glaube, dass du eifersüchtig bist.“
 

„Eifersüchtig?“ Blaine lachte sehr laut und sarkastisch, als er das Buch wieder öffnete.
 

Also was, wenn Blaine sein Facebookprofil gestalked hätte. Also was, wenn er die oberkörperfreien Fotos angestarrt hatte und seine Arme stirnrunzelnd vor der Brust verschränkt hatte? Und was wenn er momentan mehr besorgt darüber war, wie seine Beziehung mit Kurt war, als wie sehr Kurt sich überarbeitete? Das machte ihn noch lange nicht eifersüchtig. Blaine wurde sowieso nicht eifersüchtig.
 

„Ja. Eifersüchtig.“ Kurt stand auf und ging zum Schrank, den Beutel wieder herausholend. „Jetzt wünschte ich mir, dass ich das nicht zum arbeiten mit nach Hause gebracht hätte. Ich dachte, dass du glücklich wärst, dass ich direkt nach Hause gekommen bin. Jetzt wünschte ich mir, dass ich es nicht getan hätte.“
 

„Richtig. Dann solltest du vielleicht zurückfahren.“
 

„Was ist dein Problem?“ Kurt schmiss den Beutel wütend auf den nächsten Stuhl.
 

„Mein Problem ist, dass du dich übernimmst. Du bist die ganze Woche weg!“
 

„Nein. Was ist wirklich dein Problem?“
 

Blaine stand auf und schloss wieder sein Buch. „Weißt du was? Es ist egal. Dieses dumme Ding ist nächste Woche fällig und dann wirst du wieder vor Mitternacht nach Hause kommen. Dann kann ich wieder ab und zu mal schlafen, weil ich nicht warten muss, dass du nach Hause kommst ohne wieder auf dem Weg zum Auto zusammengeschlagen worden zu sein oder einen Unfall gehabt hast.“
 

„Das dumme Ding?“, echote Kurt langsam. „Das dumme Ding? Ich habe Stunden mit dem dummen Ding verbracht.“
 

„Ja du hast Stunden mit etwas verbracht.“
 

Kurt starrte den älteren Jungen geschockt mit weiten blauen Augen an. Etwas registrierte auf Kurts Gesicht, dass Blaine nicht zuordnen konnte. In diesem Moment konnte Blaine sich allerdings nicht dazu bringen sich dafür zu interessieren, ob er die Gefühle des Jüngeren verletzte. Er wusste, dass er in den letzten Tagen immer wieder dasselbe gedacht hatte, aber er konnte nicht anders. Es war nicht richtig, dass Kurt mehr Zeit mit seinem Collegepartner verbrachte, der jetzt sein ‚Freund‘ war als mit seinem eigenen festen Freund. Es war nicht richtig, dass Kurt auf einmal viel glücklicher war. Kurt hatte nicht nur mehr Zeit unter der Woche mit dem Ehebrecher verbracht, sondern war auch an einigen Wochenendtagen nach Columbus gefahren um Arbeit zu erledigen.
 

Dann war da die Tatsache, dass er summte. Er hatte seit Blaines letztem Jahr an der Dalton und dem Sommer direkt vor seinem Start an der UK nicht mehr so viel gesummt! Er hatte ganz sicher nicht letztes Semester fröhlich gesummt, als er sich fast die Haare ausgerissen hatte. Es hatte keine Woche voller Frustration und dann eine voller Zufriedenheit gegeben. Nein. Der Stress war schlimmer und schlimmer geworden, die Frustration mehr und mehr bis am Schluss alle Aufgaben erledigt waren und sie sie nur noch am Bewertungstag einreichen mussten
 

Es war nicht so, dass Blaine nicht wollte, dass Kurt Freunde fand und glücklich war. Himmel, er hatte ihn ermutigt. Aber jetzt trat er sich dafür wirklich. Vielleicht störte es ihn am meisten, dass er nicht anders konnte, als sich zu fragen, warum er Kurt während des Semesters nicht aufheitern konnte, aber ein Junge, der nur ein paar Wochen mit ihm an einem Projekt arbeitete konnte es. Blaine, sein fester Freund, der Junge mit dem er zusammen lebte und ihn unterstützte, sollte in der Lage sein ihn sich besser fühlen zu lassen, als ein praktisch Fremder. Warum konnte er, Blaine, Kurt nicht glücklich machen?
 

Er musste es aufhalten. Die ersten paar Mal, die er daran gedacht hatte, hatte er es beiseitegeschoben und gelacht. Schließlich war es Kurt. Ja, Kurt war hinreißend und konnte wahrscheinlich jeden Mann kriegen, den er wollte. Aber Kurt war auch loyal… Die Dinge wurden komischer und es fühlte sich nicht richtig an. Blaine hatte eine Tendenz sich Dinge einzubilden. Dessen war er sich bewusst. Es fühlte sich allerdings nach mehr an. Es schien als würde es tiefer gehen, als, dass Blaine bloß nervös und paranoid war. Es schien als ob etwas zwischen ihn und Kurt kam. Er mochte das Gefühl nicht, dass etwas ihre Beziehung bedrohte. Dass er… Konkurrenz hatte?
 

Okay. Vielleicht war Blaine ein kleines bisschen eifersüchtig.
 

„Warum wirst du nicht erwachsen und sagst, was du meinst anstatt Dinge anzudeuten? Das oder sei still.“, schnappte Kurt, die Augen verengend. „Mach schon, Blaine.“
 

„Ich habe nichts zu sagen. Du weißt was hier los ist.“ Blaine verschränkte seine Arme vor der Brust und sah in die andere Richtung. Er hörte das Rascheln des Beutels als Kurt ihn vom Stuhl nahm.
 

„Ich habe nichts Falsches gemacht und dennoch bist du ein komplettes Aschloch zu mir. Was soll ich tun, Blaine?“ Kurt dehnte seinen Namen aus. Normalerweise wenn Kurt seinen Namen sagte mochte er wie es klang, aber nicht dieses Mal. „Ich mache Hausaufgaben.“
 

„Du weißt was du tust, du weißt warum ich wütend bin. Du… übernimmst dich.“
 

Kurt lachte sarkastisch und Blaine entschied, dass er es nicht mochte wenn dieses Lachen an ihn gerichtet war. Wenn Kurt nicht so dünn wäre, hätte es Blaine fast erschaudern lassen. „Das erste Wahre was du heute gesagt hast! Gut gemacht!“
 

„Lass es einfach sein, Kurt.“, sagte Blaine und musste sich bremsen nicht mit seinen Zähnen zu knirschen. Er wusste, dass er selber an Kurts Gehässigkeit schuld war und dass er niemand anderen beschuldigen konnte, aber das hieß nicht, dass er nicht wütend werden konnte. Und vielleicht war er wütender auf sich selbst als auf Kurt. Er war mittlerweile zu frustriert, um zu wissen weswegen er frustriert war.
 

„Ich kann nicht glauben, dass ich nach Hause gekommen bin, damit es dir besser geht, um dich glücklich zu machen und es ist zu so etwas geworden. Was ist in dich gefahren?“
 

„Warum kann ich nicht wütend sein? Warum ist es so ein Problem, dass ich aufgebracht und wütend bin? Du wirst einmal am Tag wütend und flippst aus oder bekommst deine Anfälle, normalerweise wegen nichts. Und ich bin wütend und soll es unterdrücken?“, fragte Blaine laut und stand auf.
 

„Ich verhalte mich nicht wie ein komplettes Miststück, wenn ich wütend bin.“
 

Dieses Mal war es Blaine, der lachte. Es war nicht bloß ein sarkastisches. Es war ein lautes sarkastisches. „Ha! Du benimmst dich nicht wie ein Miststück? DU benimmst dich nicht wie ein Miststück?“
 

„Du bist so ein Arschloch! Ich habe dir nichts getan. Ich bin durch die Tür gekommen! Das ist es was ich getan habe!“, schrie Kurt verletzt aussehend. „Ich bin seit dem letzten Semester nicht mehr wo wütend gewesen, Blaine. Ich meine, ich war wütend, aber niemals so.“ Er gestikulierte zu seinem älteren Freund. „Du bist gerade wie dieser verdammter Hulk oder so!“
 

„Ich kann im Moment nicht damit umgehen.“, sagte Blaine und ging an ihm vorbei.
 

„Du kannst damit nicht umgehen oder mit mir?“, rief Kurt ihm wütend hinterher.
 

Blaine hatte das Gefühl, dass heute eh jemand auf der Couch schlafen würde, also würde er der nächsten Satz nicht beschönigen. „Das habe ich noch nicht entschieden.“



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