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24.2

Kapitel 24.2
 

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„Mmmh.“
 

Kurt lächelte als Blaine sich näher an ihn kuschelte und seinen Kopf an Kurts Seite legte. Er saß früh Weihnachtsmorgen aufrecht im Bett und strich mit den Fingern durch Blaines weiche, dunkle Locken. Er saß schon einige Zeit so da, aber er konnte sich nicht wirklich das Herz fassen seinen Freund zu wecken. Besonders weil er diese kleinen Geräusche machte, sich an ihn kuschelte und versuchte nur ein kleines bisschen näher zu kommen. Um ehrlich zu sein liebte er es, dass Blaine genau das war, wofür Blaine ihn immer neckte – nämlich ein Kuschelhase. Es interessierte ihn nicht welche Tageszeit es war, wo sie waren oder was sie eigentlich tun sollten. Wenn sie alleine waren oder in bestimmter Gesellschaft würde Blaine sich zu Kurt setzen und sich an seinen Arm oder seine Seite kuscheln oder seine Schulter oder sogar seinen Hals und ihn dann erwartend anblinzeln bis Kurt einen Arm um seine Hüfte schlang und ihn näher zog. Ja, Blaine war ein kleiner, hinreißender Kuschelhase.
 

„Mmh?“, fragte Kurt.
 

„Mhmm.“, murmelte Blaine verschlafen und legte seine Hand auf Kurts Bein.
 

„Mhmm?“
 

„Hör auf mir beim Schlafen zuzusehen, das ist unheimlich.“
 

Kurt lachte bloß und beugte sich hinunter um sein Haar zu küssen. „Du bist so bezaubernd wenn du schläfst, Blaine. Du lässt dich von Körperwärme anziehen. Und du murmelst.“
 

Blaine öffnete ein Auge und schloss es wieder bevor er sich streckte. „Du bist warm und es ist kalt. Mach dich nicht über mich lustig.“
 

„Oh, komm her.“ Kurt rutschte ebenfalls wieder in eine liegende Position und breitete seine Arme aus. „Frohe Weihnachten, Blaine.“
 

„Frohe Weihnachten.“, gähnte Blaine, kroch in Kurts Arme und schlang seine eigenen um die schmale Hüfte seines festen Freundes. „Ich liebe dich.“
 

„Ich liebe dich auch.“ Kurt lächelte und begann wieder mit Blaines Locken zu spielen. „Ich glaube nicht, dass schon jemand auf ist.“
 

Blaine rutschte näher, seine Hand rutschte hinten unter Kurts Pyjamaoberteil und er streichelte sein Kreuz. „Gut. Wir können hier eine Weile zusammen liegen bleiben.“
 

Die zwei Jungs verfielen in eine angenehme Stille, Kurts Finger strichen durch Blaines Haare und Blaine streichelte Kurts Rücken bis die Sonne aufging und den Raum mit so viel Licht füllte, dass Kurt dem Drang zu blinzeln widerstehen musste (dank dem Schnee, der seitdem dreiundzwanzigsten lag und die Sonne reflektierte). Blaine atmete tief und gleichmäßig, ganz klar zwischen schlafen und wach sein.
 

Blaine drückte sich in eine sitzende Position und setzte sich im Schneidersitz hin, ihn schläfrig anblinzelnd. Kurt setze sich auf und lächelte hellwach. Blaine grinste ihn irgendwie kindisch an. „Es ist Weihnachten!“
 

„Ist es.“, lachte Kurt. „Du bist ein großes Kind.“
 

„Winziges Kind.“, korrigierte Blaine, krabbelte aus dem Bett und ging zu seinem Rucksack.
 

„Ich wusste, dass mein Geschenk da drin war! Du hast gelogen!“
 

„Natürlich ist es da drin.“, schnaubte Blaine. „Du bist sehr leichtgläubig, Kurt.“
 

„Gib her, gib her.“, sang Kurt und setzte sich gerader auf.
 

„Das ist das Große. Ich hab dir auch noch anderes kleines Zeug besorgt. Aber wegen dem hier wirst du mich für immer und ewig lieben.“ Blaine setzte sich auf das Bett mit einer kleinen rot grünen Box in der Hand. „Zumindest hoffe ich es.“
 

„Ich liebe dich seit dem Tag, an dem du Teenage Dream für mich gesungen hast – streite es nicht ab, du hast es absolut für mich gesungen.“ Kurt rollte mit den Augen.
 

„Ich hätte es nicht für dich singen dürfen, aber du warst zu bezaubernd um es nicht dir zu singen. Es waren deine Augen und dein Lächeln.“
 

„Nicht meine wunderbaren Haare?“
 

„Komm, lass uns ehrlich sein.“, spottete Blaine. „Ich habe die besten Haare. Meine sind vielseitig. Sie können lockig und hinreißend oder gestylt und elegant sein und ebenfalls hinreißend.“
 

„Du hast nicht die besten Haare, okay? Wenn überhaupt sind wir gleichgestellt.“
 

„Nope. Du hast das bezaubernde Lächeln, ich hab die bezaubernden Haare.“, widersprach Blaine Kopf schüttelnd.
 

„Wenn überhaupt bist du der mit dem besten Lächeln.“
 

„Nein, nein. Ich liebe dein Lächeln. Es ist bezaubernd, wie du. Lass uns einfach weitermachen und zugeben, dass du atemberaubend bist und ich der kleine Elf.“
 

„Santas Elf?“, schmunzelte Kurt.
 

„Hauself.“, spottete Blaine wieder und legte ihm eine kleine Box in die Hände.
 

Kurt griff in seinen Nachttisch und zog einen Umschlag heraus. „Das ist auch nur dein großes. Du als erstes.“
 

Blaine öffnete den Briefumschlag und zog ein Heft heraus. Darin waren vierhundert Dollar. „Was ist das?“
 

Kurt nahm das Heft und öffnete die letzte Seite, auf eine Karte zeigend, die drei grüne Kreise in einer Ecke aufwies. In diesen Kreisen stand HARBOR SPRINGS, MICHIGAN geschrieben.
 

Blaine starrte ihn emotionslos mit geöffnetem Mund an. „Wa… was?“
 

Kurt rutschte näher und ergriff seine Hände. „Du hast gesagt, dass du, bevor wir uns kennen gelernt haben, immer am glücklichsten warst, wenn du in Harbor Springs warst und ich dachte einfach… dass du vielleicht dorthin fahren willst. Ich wollte nächste Woche dorthin, aber ich könnte deinem Bruder über Facebook geschrieben haben und er hat gesagt, dass es besser wäre bis April zu warten, wegen dem Eis und er hat gesagt, dass viele Dinge geschlossen sein würden… also… dachte ich, dass wir es in den Osterferien probieren könnten. Deine sind eine Woche nach meinen, aber ich habe mir gedacht, dass wir es so arrangieren könnten, dass einer von uns ein paar Tage Unterricht verpasst. Wir würd-.“
 

Blaine ergriff sein Gesicht und drückte seine Lippen gegen Kurts.
 

„Oh!“, sagte Kurt gegen seine Lippen und zog seinen Freund näher.
 

„Danke, danke!“, sagte Blaine und küsste ihn wiederholt. „Du hast nicht einmal…. Du hast einfach… danke!“
 

Kurt erwiderte die Küsse und war sehr stolz auf sich selbst. „Bist du einverstanden? Ist es ein gutes Geschenk?“
 

„Ich kann dir gar nicht sagen, wie einverstanden ich damit bin, aber es ist viel zu viel Geld und du hättest nicht so viel Geld ausgeben sollen und es ist einfach genial.“, sagte Blaine klar nervös. „Danke, Kurt. Einfach… Danke.“
 

„Gern geschehen.“ Kurt lächelte glücklich, zufrieden damit, einfach hier zu sitzen seinen festen Freund zu küssen und umarmen. Er war bei der Idee nicht sicher gewesen und vielleicht war es teuer, aber wenn er über all das nachdachte, was Blaine in den letzten zwei Jahren für ihn getan hatte… Natürlich würde er so etwas für Blaine tun.
 

Blaine schloss seine Arme um Kurt, drückte ihm überall Küsse hin, wo er hinkam und murmelte leise Dankeschöns.
 

„Gern geschehen.“, wiederholte Kurt jedes Mal und hielt ihn sehr fest.
 

Es gab ein leises Klopfen an der Tür und Burt rief von draußen: „Seid ihr Kinder schon wach?“
 

„Wir sind keine Kinder, aber ja!“, rief Kurt zurück und fühlte sich leer als Blaine sich aufsetzte. „Wir sind gleich unten, Dad!“
 

„Lasst euch Zeit, Carole sucht nach der Kamera.“
 

„Sie ist im Wohnzimmer auf dem obersten Regal bei den Fotos!“
 

Sie hörten, wie sich Burts Schritte entfernten, als er „Sie ist bei den Fotos, Carole!“ rief.
 

Kurt schnaubte. „Nimm die Lorbeeren, Dad. Ist schon okay.“
 

„Oh nein. Ich muss dir dein großes Geschenk geben.“, runzelte Blaine die Stirn.
 

„Ich kann warten.“, versicherte Kurt ihm und sprang auf. „Ich glaube nicht, dass ich mich jetzt überhaupt schon anziehen werde.“
 

„Du meinst, dass du zulässt, dass der Rest der Welt dich in deinem Pyjama sieht?“, schnappte Blaine höhnisch nach Luft.
 

„Ich weiß, das ist so schockierend!“, lachte Kurt. „Aber meine Großeltern werden noch nicht hier sein. Wir werden es ihnen einfach nicht sagen.“
 

„Oh, sie kommen?“, fragte Blaine und sah aufrichtig glücklich aus. „Gut! Ich hab deine Großeltern wirklich gern.“
 

„Sie mögen dich mehr als du sie. Opa konnte anscheinend tagelang über nichts anderes reden als dich.“ Kurt ergriff seine Hand und führte ihn aus dem Raum. Finn war im Pyjama auf der Couch im Halbschlaf und mit seinem Haar in alle Richtungen abstehend. „Morgen, Sonnenschein!“
 

Finn griff sich ein Couchkissen und schmiss es auf Kurt, der es mühelos fing. „Alter, guter Fang!“
 

„Ich war super in Völkerball.“, sagte Kurt fröhlich. „Ich hab sogar ein Zertifikat.“
 

Blaine schnaubte laut während Finn lachte.
 

„Was?“
 

„Diese Sportunterrichtszertifikate sind dumm.“, antwortete Finn.
 

„Ja. Du willst Trophäen und Meisterschaftssiege. Keinen Zettel, auf dem steht, dass du gut in Völkerball bist“, fügte Blaine hinzu.
 

„Oh, und wo sind deine Trophäen, Mr. Anderson?“, höhnte Kurt.
 

„Ich hatte tausende von Fußballtrophäen. Santa Barbara wollte mich nicht wegen nichts, Kurt. Ich bin mir sicher, dass sie mittlerweile schon lange verschwunden sind, aber das ist okay.“, zuckte Blaine mit den Schultern und setzte sich zu Finn.
 

„Deine Haare haben Locken“, schnaubte Finn darauf zeigend.
 

„Nun du siehst aus wie der Typ von YuGiOh!.“
 

„Ich hab diese Serie geliebt!“
 

„Ich auch! Ich war so deprimiert als sie aufgehört haben neue Folgen zu produzieren. Nichts wird YuGiOh jemals toppen.“
 

„Sailor Moon war nett.“, sagte Kurt uns setzte sich auf den Boden neben den Baum.
 

Blaine und Finn blinzelten ihn an und lachten dann lauthals los.
 

„Ich will nur mitreden können.“, schmollte Kurt. „Ich habe YuGiOh oder so nie gesehen. Ich hab Sailor Moon gesehen und Gingers Welt… hört auf mich auszulachen! Ich mag es nicht wenn ihr euch über mich lustig macht!“
 

Sie sahen alle auf als sie lautes Quietschen hörten. Carole kam mit Melody herunter, aber das winzige Baby war so laut, dass sie keine Probleme hatten ihr Schreien zu hören. Carole versuchte sie zu beruhigen, aber ihre Schreie wurden immer lauter als sie ins Wohnzimmer kam und Blaine, Finn und Kurt sah – alle gleichzeitig in einem Raum!
 

„Das arme Ding wird vor lauter Aufregung einen Herzinfarkt bekommen.“, schmunzelte Burt aus der Küche kommend. Das ließ ihr Quietschen noch lauter werden und Kurts Augen weiteten sich geschockt. Wie konnte ein so winziges Baby auf einmal so… laut sein? „Hoch auf die Couch, Kiddo.“
 

„Ich setzte mich nicht zu ihnen.“, schmollte Kurt. „Sie sind nicht nett zu mir.“
 

„Entschuldige, dass dein Völkerball-Zertifikat uns nicht beeindruckt.“, schnaubte Finn laut, was zu Kichern seitens Blaine führte.
 

„Nicht wieder das Zertifikat, Kurt. Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du es öffentlich nicht erwähnen sollst?“, seufzte Burt und schüttelte seinen Kopf, auf den leeren Platz auf der Couch zwischen Finn und Blaine zeigend. „Hoch da.“
 

„Muss ich?“, stöhnte Kurt aufstehend.
 

„Ja.“
 

„Danke, dass du sie abgelenkt hast, Burt.“, sagte Carole fröhlich und schaltete die Kamera aus.
 

„Nein!“, schrieen alle drei Jungs gemeinsam. Kurt starrte voller Horror auf seinen Pyjama, Blaine hob seine Hand zu seinem chaotischen Haar und Finn starrte auf seine pinken Socken hinunter.
 

„Alter, das ist nicht cool!“, schrie Finn.
 

„Oh mein Gott, ich dachte, dass du Fotos von dem Baby machst, nicht von uns.“ Kurt stand wieder auf. „Ich ziehe mich um bevor mehr peinliche Fotos gemacht werden können.“
 

„Ich bin mir sicher, dass meine Haare am schlimmsten aussehen.“, zuckte Blaine mit den Schultern.
 

„Nah, man, es sieht ziemlich schlimm aus.“, schnaubte Finn.
 

„Sagt derjenige mit YuGiOh!-Haaren. Wir können das Gespräch gern weiterführen. Nur, dass Kurt dann mit den Powerpuff Girls anfängt und wieder schmollt.“
 

„Ich mochte die Serie.“, murmelte Kurt sehr leise.
 

„Aw.“ Blaine ergriff seine Hand und zog ihn sanft zurück hinunter. „Dein mädchenhafter Geschmack bei Serien ist süß. Ich habe mir ehrlich gesagt auch die Powerpuff Girls angesehen. David meint, dass ich ihn an Bubbles erinnere.“
 

„David schaut Powerpuff Girls?“, fragte Kurt ein wenig kichernd.
 

„Ich habe ihn gezwungen.“ Blaine setzte sich auf, sehr stolz auf sich aussehend. „Und ihm hat es sehr gefallen. Das wird er allerdings niemals zugegeben. Kann ich ein paar Potato-Candys haben?“
 

„Nein.“, sagte Kurt sofort. „Wir müssen zuerst die Geschenke öffnen, Blaine.“
 

„Kann mein erstes Geschenk Potato-Candy sein?“ Er streckte seine Unterlippe vor. „Komm schon. Es ist Saison und so, Kurt.“
 

Carole verschwand und kam mit einer Schüssel voller Potato-Candys zurück in den Raum reichte es ihm von hinten und tätschelte seinen Kopf. „Hier bitte sehr, Schatz.“
 

Blaine gab ein kleines Quietschen von sich und öffnete die Schüssel. Nachdem sie Blaines Quietschen gehört hatte, begann auch Melody mit dem Quietschen, sie wurde immer lauter bis Carole sie mit einem Schnuller beruhigte.
 

„Jetzt, da die Kinder ruhig sind.“, sagte Burt zwischen Blaine und Melody hin und her sehend. „Können wir entscheiden welche Weihnachtssendung wir anschauen, während wir die Geschenke öffnen.“
 

„Wir schauen eine Weihnachtssendung an, während wir Geschenke auspacken?“, fragte Finn. „Das ist so toll! Ich stimme für Olive, das Andere Rentier, weil ich es gestern wegen Kurts und Blaines dummen Weihnachtslieder-Gesang nicht hören konnte.“
 

„Das Lied ist nicht dumm. Es ist mein Lieblingsweihnachtslied!“, schrie Kurt.
 

„Welches Lied?“, murmelte Burt, setzte sich auf den Stuhl neben den Baum und bückte sich um ein paar Geschenke hervorzuziehen.
 

„Baby It's Cold Outside. Der dümmste Song überhaupt.”, murmelte Finn. „Überhaupt.“
 

„Is‘n guter Song.“, sagte Blaine seinen Mund verdeckend, der voller Potato-Candys war.
 

„Blaine, Süßer, erinnerst du dich daran, wie wir darüber geredet haben, dass du in der Öffentlichkeit nicht mit vollem Mund reden sollst? Und dass es, selbst wenn du deinen Mund verdeckst und wir es nicht sehen können, dennoch ekelhaft ist?“, lachte Kurt und drückte sein Bein.
 

„Kurt, ich denke du musst mit der Tatsache klarkommen, dass du einen festen Freund gefunden hast, der wie ein Junge ist und nicht wie du. Sie können nicht alle deine Manieren haben.“, lachte Carole. „Möchtest du Melody halten?“
 

„Ich kriege sie als nächstes!“, sagte Finn.
 

Melody griff nach Kurt, noch immer glücklich an ihrem Schnuller saugend.
 

„Oh Gott, du machst jetzt nicht wirklich Fotos davon, wie sie alles auspackt, oder? Ich bin im Schlafanzug.“, schnappte Kurt nach Luft, als er vorsichtig seine Schwester nahm. Er küsste ihre Wange als sie kicherte, was sein Vater natürlich mit der Kamera festhielt.
 

„Natürlich, Kleiner. Deine Mutter und ich haben das mit dir auch gemacht und Carole mit Finn. Es ist ihr erstes Weihnachten.“, sagte Burt und hielt Kurt ein Geschenk hin. „Das heißt, dass sie das erste Geschenk auspacken darf!“
 

Kurt setzte Melody auf seinen Schoß und stahl ihren Schnuller, nachdem er die kleine Schachtel genommen hatte. „Schau her, Süße!“
 

Sie sah hinunter zur Schachtel und dann zurück zu ihrem Vater, als ob Kurt seinen Verstand verloren hätte. Blaine griff hinüber und zog die goldene Schleife ab und band sie auf ihre Hand. Ihre grünen Augen weiteten sich geschockt als sie gebannt auf die Schleife hinunter sah.
 

„Du musst ihr helfen, Schatz.“, sagte Carole und setzte sich auf den Boden wo Kurt gewesen war, griff hinüber und riss das Papier auf. Melodys Aufmerksamkeit kehrte sofort zur Schachtel zurück und sie quietschte fröhlich als Kurt ihre winzige Hand nahm und ihr half das Papier abzuwickeln.
 

„Warte, warte!“, lachte Kurt, öffnete die Schachtel und nahm ihr das schimmernde Papier aus den winzigen Händen. „Ich hol sie für dich raus.“
 

Sie begann zu quengeln, als Kurt ihr die Schachtel wegnahm. Er holte die Puppe heraus und gab sie ihr, aber sie riss sich schnell die Schachtel zurück, ziemlich grob für so ein winziges Mädchen und steckte sich die Ecke des Deckels grinsend in den Mund. Die Puppe fiel auf den Boden, von seiner Schwester komplett ignoriert.
 

„Das ist der Zeitpunkt, an dem Kurt herausfindet, dass Babys mehr am Geschenkpapier und den Schachteln interessiert sind als am eigentlichen Geschenk.“, lachte Burt, als das Bild seiner beiden Kinder aufnahm, Melody zufrieden aussehend und Kurt verdattert aussehend.
 

„Aber es ist die beste Puppe, die ich finden konnte!“, schmollte Kurt. „Und sie sollte sie lieben!“
 

„Sie liebt sie, Süßer.“, lachte Carole und drückte sein Knie.
 

„Ich hätte zu jedem alten Müllcontainer in Cincinnati gehen und eine leere Schachtel einwickeln können und ich hätte dieselbe Reaktion bekommen.“, sagte Kurt noch immer schmollend. Er hob die Puppe hoch und hielt sie ihr hin. „Melody, magst du die Puppe nicht?“ Melody ließ die Schachtel fallen und schlang ihre winzige Faust um das Kleid der kleinen Babypuppe, sie anhimmelnd. „Sie mag sie!“
 

Burt reichte ein weiteres Geschenk hinüber.
 

„Nein, sie ist mit diesem beschäftigt!“, schrie Kurt. „Sie braucht genügend Zeit, um sich an ihre Puppe zu binden.“
 

„Wenn jeder zwanzig Minuten braucht, um sich an seine Geschenke zu binden, Kind, werden wir noch bis nächste Woche hier sein.“
 

„Nicht jeder. Nur Melody.“, zuckte Finn mit den Schultern, griff hinunter und gab Blaine ein Geschenk. „Du bist dran, Kumpel.“
 

„Film! Film!“, schrie Kurt, stand auf und drückte eine genervte Melody in Finns Arme. „Wir haben den Film vergessen. Nein, Dad, wir werden uns nicht ‚Fröhliche Weihnachten‘ ansehen. Das ist der dümmste Film überhaupt.“
 

„Das sagst du nur, weil ich dich einmal gezwungen habe den Hasenanzug daraus zu tragen.“, grinste Burt und zwinkerte Finn und Blaine zu. „Ich hab Fotos.“
 

„Hab ich nicht und hast du nicht.“, winkte Kurt diese Aussage ab, in die Hocke gehend. „Hat jemand etwas gegen Charlie Brown?“
 

„Laaaaangweilig.“, antwortete Blaine und sprach dann sich vorbeugend so leise, dass Kurt es nicht hören konnte: „Kann ich später die Fotos sehen?“
 

Burt nickte ein wenig zu eifrig, als sein ältestes Kind fortfuhr durch die Filme zu gehen, völlig ahnungslos gegenüber der Verschwörung seines Freundes und seines Vaters.
 

„Alvin und die Chipmunks?“
 

“Christmas, Christmas time is here…", begannen Finn und Blaine gemeinsam.
 

“Ich suche weiter.”, sagte Kurt schnell. „Der Grinch?“
 

„Cindy ist wahrscheinlich genauso groß wie Blaine.“, schnaubte Finn.
 

„Zumindest bin ich nicht der Jolly grüne Gigant.“, sagte Blaine, nahm die Schleife von seinem noch immer ungeöffneten Geschenk ab und legte sie auf Melodys Kopf. „So hübsch!“
 

„Wenn nicht bald jemand einen Film auswählt, werden wir die Erklärung von Weihnachten auf dem Geschichtskanal sehen. Möchte das wirklich jemand?“, fragte Kurt ungeduldig. Er war froh, dass Blaine und Finn miteinander klar kamen, aber sie konnten es schwer machen irgendwas weiter zu kriegen. Melody streckte ihm die Zunge raus und winkte mit ihren winzigen Fingern. „Gut, gut. Finn, du gewinnst. Wir werden Olive, das Andere Rentier ansehen. Aber nur weil ich zu ungeduldig bin zu warten bis ihr zwei etwas ausgesucht habt…“ Er brach ab und schüttelte seinen Kopf, den Film in den DVD-Player steckend und wieder an seinen Platz zwischen seinem Bruder und Freund zurückkehrend.
 

Blaine rutschte sofort zu ihm und legte seinen Kopf auf Kurts Schulter als er mehrere Bücher von Burt und Carole auspackte, die er unbedingt lesen wollte. Sobald er sie sah, setzte er sich allerdings schnell auf und dankte den beiden aufgeregt.
 

„Santa Jr. hier drüben könnte mir ein paar Tipps gegeben haben können.“, lachte Burt. „Aber es widerspricht irgendwie dem Zweck der anderen Sache, die wir dir besorgt haben.“
 

„Woher wusstest du welche Bücher ich wollte?“, sagte Blaine und lächelte seinen Freund an.
 

„Du hast eine Liste am Kühlschrank hängen, die ‚BÜCHER, DIE ICH LESEN MUSS‘ heißt. Es war nicht so schwer.“, lachte Kurt und zog Blaines Kopf zurück auf seine Schulter. „Jetzt hast du etwas zu tun, wenn ich an meinem Schulzeug arbeite.“ Er sah Carole an. „Wenn ich Hausaufgaben mache und er nichts zu tun hat, sitzt er auf dem Boden und schmollt. Schmollt. Und es ist nicht nur das schmollende Gesicht was er jetzt gerade macht. Er wimmert auch noch.“
 

„Es ist liebenswert, richtig?“
 

„Nicht im geringsten.“, log Kurt. Blaine wäre überzeugt gewesen, wenn Kurt nicht sein Bein gedrückt hätte. „Lass uns hiermit fertig werden. Ich beginne es zu bereuen, dass ich mich nicht umgezogen habe, wann immer Dad ein Foto macht. Ist es wirklich nötig ein Foto von jedem zu machen?“
 

„Sei still, Kurt.“
 

„Gut.“
 

„Eines Tages, Jungs, wenn ihr alle drei viele Babys habt, werdet ihr es verstehen.“, lachte Carole. „Und dann werden eure älteren Babys sich darüber beschweren.“
 

„Das wird nicht passieren.“, sagte Finn. „Wer möchte Fotos von Babys, die Lätzchen und Puppen und Bauklötzchen auspacken?“
 

„Du, Finn, wirst der schlimmste von allen sein. Alleine weil du dich jetzt so verhältst.“, zeigte Burt auf.
 

„Ja, nun, Kurt wird wahrscheinlich ein Kamerateam anheuern und so damit er nichts verpasst, während er mit der Kamera hantiert.“, schnaubte Blaine. „Ow! Kurt, hau mich nicht!“
 

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„Ich bin so nervös.“, erklärte Blaine ein paar Tage später, sein und Kurts – war es mittlerweile okay sein und Kurts zu sagen? – Schlafzimmer betretend und sein Haar trocken rubbelnd. „Was wenn ich etwas falsches sage? Was wenn Mom und Dad gelogen haben oder er-.“
 

Kurt, der damit beschäftigt war zum millionsten Mal die wunderschöne Uhr anzustarren, die Blaine ihm geschenkt hatte, sah auf. Er saß auf dem Bett, schon angezogen und geduscht. „Blaine.“
 

„Nein, Kurt. Das ist mein ernst. Du verstehst meine Familie einfach nicht. Sie-.“
 

„Du redest viel mit ihm über Facebook. Du telefonierst alle ein oder zwei Wochen mit ihm.“
 

„Was, wenn er mich nicht sehen will? Was, wenn er denkt, dass ich es unhöflich finden würde, wenn er es nicht tut?“, schnappte Blaine nach Luft. „Was, wenn er gar nicht mit mir reden will? Was wenn er mir einfach nur den Ordner geben wollte und jetzt denkt, dass ich von ihm besessen bin und-.“
 

Kurt ging zu Blaine und richtete den Kragen seines Oberteils. „Normalerweise ruft er dich an, Blaine. Ich könnte hier sitzen und dir erzählen wie falsch du liegst, aber du wirst mir nur widersprechen.“ Er griff nach oben und strich Blaines Haar glatt. „Mach dir keine Sorgen.“
 

„Ich muss mir Sorgen machen. Das ist einfach so komisch.“, murmelte Blaine. „Ich möchte nicht, dass er sich dazu verpflichtet fühlt.“
 

„Er ist dein Bruder. Deine Familie. Er tut das nicht, weil er sich dazu verpflichtet fühlt.“ Kurt küsste seine Wange. „Schau uns an, Blaine. Wir haben es eine ganze Woche ohne irgendeinen dramatischen Zusammenbruch oder einen Streit oder Möbel-kaputt-machen überstanden.“
 

„Das ist nur einmal passiert. Es ist weder meine Schuld, dass du einen blöden Küchentisch gekauft hast, noch dass Kung Fu Fighting gelaufen ist, während ich Spaghetti gemacht habe.“
 

„Oh ich weiß.“, sagte Kurt sanft, sich deutlich daran erinnernd den Krach gehört zu haben und in die Küche gelaufen zu sein, um einen sehr überrascht aussehenden Blaine auf einem zusammengebrochenen Küchentisch zu finden, während besagter Song im Hintergrund lief. „Die ganze Welt ist hinter dir her, oder etwa nicht?“
 

„Uh-huh.“, nickte Blaine und sah auf die Uhr hinunter. „Bist du dir sicher, dass sie dir gefällt? Wenn nicht, kann ich sie umtauschen. Ich wäre nicht gekränkt. Ich weiß, dass du wählerisch sein kannst.“
 

„Sie ist perfekt. Ich würde sie gegen nichts in der Welt tauschen.“, sagte Kurt sicher. Und er fand sie wirklich perfekt. Was er am meisten liebte, war, was Blaine auf der Rückseite eingraviert hatte. `Zeit hat keine Bedeutung, wenn man liebt.´ Als er es das erste Mal gelesen hatte, hatte er am ganzen Körper Gänsehaut bekommen und gedacht, dass sein Herz aus seiner Brust springen würde. Seitdem er das Geschenk geöffnet hatte, konnte er es nur noch mit großen Augen anstarren. Er hätte niemals so etwas Schönes wie diese Uhr erwartet, sein Geschenk verblasste seiner Meinung nach im Vergleich. Blaine war schlecht was Romantik anging? Ja genau! Blaine Anderson war schrecklich bei Kochen und Nein-Sagen, aber er war sicherlich nicht schlecht bei Romantik.
 

„Bist du dir sicher?“
 

„Ja, ja, ja, ja, ja. Zum eintausendsiebenhundertsechsundfünfzigsten Mal.“
 

Blaine nickte und begann dann wieder ängstlich auszusehen. „Bist du dir sicher, dass er mich überhaupt sehen will? Ich meine, er hat es vorgeschlagen. Aber vielleicht hat er es einfach gesagt um nett zu sein und-.“
 

„Blaine, hör auf. Du machst wieder diese Sache, wo du alles schlimmer machst als es ist. Das hier verdient Angst-Stufe sechs und du machst es zu Stufe zwanzig. Atme. Er kommt, weil er dich sehen will. Er ist in den Staaten und er möchte seinen kleinen Bruder sehen, okay? Genauso wie wir bei Finn vorbeischauen, wenn wir in Lima sind. Es ist nicht mehr als das, Baby.“
 

Blaine sah nicht überzeugt aus. Stattdessen schlang er seine Arme ungemütlich um sich selbst als er sich aufs Bett setzte. Er blieb dort bis die Türklingel erklang, geradeaus starrend. „Mist. Sieht mein Haar okay aus?“
 

„Chaotisch bezaubernd wie immer, wenn du es nicht machst.“, antwortete Kurt und zog Blaine vom Bett. „Wirklich, mach dir keine Sorgen. Alles wird gut laufen. Ich versprech‘s dir.“
 

„Kann ich eine Umarmung haben?“, fragte Blaine fast Mitleid erregend.
 

„Oh Blaine!“ Kurt schlang seine Arme um ihn und zog ihn nahe zu sich. „Natürlich. Und nachdem er geht, werden wir kuscheln. Wie klingt das? Eine ganze Nacht zusammengerollt. Du kannst sogar auf deinem Nook C lesen, das dir Dad und Carole gekauft haben…“
 

„Ich liebe mein Nook.“, schnappte Blaine nach Luft, wie er es immer tat wenn jemand ihn fragte wie ihm das Nook gefiel, ob er herausgefunden hatte wie man Bücher darauf kriegte oder, in Finns Fall, ob er ihm schon einen Namen gegeben hatte.
 

Als sie sich auf den Weg nach unten machten, konnten sie Burt und Blaines älteren Bruder Alex reden hören. Sobald Blaine den Raum betrat, wuchs Alex Lächeln und er beugte sich zu seinem Sohn hinunter, der neben seinem Bein stand und sich daran festhielt, und zeigte: „Schau! Erinnerst du dich an Blaine? Du hast gestern mit ihm telefoniert!“ Dann fügte er zu Burt hinzu. „Nun, es ist kein wirkliches reden. Es sind eher ein paar zufällige Geräusche zusammengemixt mit ein paar Wörtern. Ist das normal? Sie sagen, dass es normal ist.“
 

„Oh ja, das ist normal.“, sagte Burt schroff nickend.
 

„Hi, Danny.“, sagte Blaine und lächelte den kleinen Jungen nervös an.
 

Danny sah lange genug auf, sein Gesicht war in der Kniekehle seines Vaters versteckt, um mit seinen kleinen Fingern zu winken und kehrte dann wieder in diese Position zurück.
 

„Fang nicht an schüchtern zu sein. Du hast die ganze Fahrt hierher seinem Namen gesungen.“, lachte Alex und schubste seinen Sohn ein wenig mit seinem Bein an.
 

„Nein!“, wimmerte Danny.
 

„Das ist eins der Worte, dass er sehr genau kennt.“, sagte Alex. „Komm schon, Danny. Sag hallo.“
 

„Nein hallo.“
 

„Hi, Blaine. Hey, Kurt.“, sagte Alex winkend. Er schien die Hoffnung aufgegeben zu haben. „Das Baby fühlt sich momentan ein wenig anti-sozial.“
 

„Kumpel, möchtest du Süßigkeiten?“, fragte Burt sich hinkniend. „Ich denke, dass die Jungs hier irgendwo Bonbons haben, die deinen Namen tragen.“
 

Danny hob seinen Kopf, die Augen leuchtend. „Hallo?“
 

Burt lachte bloß als er aufstand, versprechend: „Ich bin gleich mit Schokolade zurück, Kumpel.“
 

Danny kuschelte sich an Alex Bein und winkte Kurt zu, ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.
 

„Hey, Danny!“ Kurt beugte sich hinunter und winkte ihm lächelnd zu. „Erinnerst du dich an mich?“
 

Er schüttelte seinen Kopf, das Lächeln breiter und die Augen leuchtender werdend.
 

„Ich glaube nicht, dass er dich versteht.“, lachte Alex und strich durch Dannys Locken. „Tust du das, Kumpel?“
 

„Kann er wirklich sprechen?“, fragte Kurt neugierig, Danny ansehend. Blaines Neffe war fast so bezaubernd wie Melody und das sagte einiges. Allerdings schien Danny weiterentwickelt und älter zu sein.
 

Alex griff hinunter und hob Danny hoch, seine runde Wange küssend. „Na, so ungefähr. Ich denke, dass er ein bisschen was versteht. Er kennt ein paar Worte. Wie ‚nein‘, ‚nicht‘, ‚möchte‘ und ‚Arschloch‘. Sag hallo, Danny. Er ist normalerweise nicht so schüchtern. Dad war nicht sehr nett zu ihm.“, entschuldigte sich Alex und versuchte seinen Sohn dazu zu bringen sie wieder anzusehen. „Oh, komm schon, Sohn. Ich sag‘s euch, er hat den ganzen Weg nach Hause über ‚Blaine! Blaine! Blaine!‘ gesagt.“
 

Blaine, noch immer etwas nervös seinen Bruder wieder zu sehen, trat etwas näher. Er begann sich besser zu fühlen. Alex sah nicht so aus, als ob er gezwungen wurde herzukommen. Vielleicht hatten ihre Gespräche übers Internet oder am Telefon es leichter gemacht und er war froh darüber. Er war nicht annähernd so nervös, wie vor einigen Monaten beim Treffen mit Alex im Restaurant.
 

„Schau, Blaine kommt zu dir, weil du ihn nicht ansiehst. Möchtest du hallo sagen?“
 

Danny sah hoch, blinzelte vorsichtig zu Kurt und winkte dann aufgeregt Blaine zu.
 

„Hi, Danny.“ Blaine lächelte und winkte zurück.
 

„Hi!“, quietschte er bevor er wieder sein Gesicht verdeckte.
 

Alle sahen auf, als Carole herein rauschte, fast quietschend vor Aufregung. „Oh mein Gott, seht ihn an! Das ist der bezauberndste kleine Junge, den ich je gesehen habe! Du musst Alex sein.“
 

Alex streckte seine Hand aus, ihre schüttelnd. „Hi. Carole? Blaine spricht viel über dich. Danke, dass du dich so gut um ihn kümmerst. Ihr alle.“
 

Carole strahlte, griff hinüber und strich eine Locke von Blaine glatt, die besonders wild geworden war.
 

„Wir waren mehr als glücklich ihn bei uns aufzunehmen. Und Carole hängt sehr an ihm. Wir könnten ihn nicht loswerden, wenn wir wollten.“, lachte Burt, kam wieder ins Zimmer und streckte Danny einen kleinen Schokoweihnachtsmann hin. „Hier, Kumpel. Ich hoffe, du magst Schokolade.“
 

„Man darf die Frau des Hauses nicht wütend machen, weil es sonst kein Essen gibt.“, sagte Alex fröhlich. „Was sagst du, Daniel?“
 

„Möchte!“
 

„Nein.“, seufzte Alex. „Bitte?“
 

„Arsch-.“
 

Alex verdeckte schnell seinen Mund mit seiner freien Hand. „Nein! Sag das nicht! Es bringt Daddy in Schwierigkeiten bei Mommy. Okay?“
 

Sobald er seine Hand sinken ließ, sang Alex: „Arschloch, Arschloch, Arschloch, Arschloch!“
 

„Der Trick ist so zu tun, als ob er nichts falsch macht.“, sagte Burt wissend. „Wenn er keine Reaktion bekommt, wird er aufhören. Zumindest hat es bei Kurt funktioniert. Sein Lieblingswort war S-c-h-e-i-ß-e.“
 

„Also wird er aufhören, wenn wir es einfach ignorieren?“
 

Burt zeigte bloß auf Danny, der glücklich ein kleines Stück Schokolade aß, das Carole für ihn abgebrochen hatte, den Schimpfwortgesang total vergessen.
 

„Sie sind ein Genie! Oh, Mia wird sie dafür lieben. Es sind jetzt schon drei Wochen. Nicht, Danny?“
 

Danny gab ein Wimmern von sich und versteckte sein Gesicht an der Schulter seines Vaters.
 

„Mein Gott, er ist bezaubernd.“, gurrte Carole. „Wie alt ist er?“
 

„Danke.“ Alex lächelte und hielt seinen Sohn so, dass er jeden ansah. „Ungefähr achtzehn Monate. Oder, Danny?“ Er wippte seinen Sohn. „Wir haben im Juni den großen zweiten Geburtstag, nicht wahr?“
 

Danny runzelte die Stirn und versuchte sein Gesicht mit seiner kleinen Hand zu verdecken.
 

„Du kannst jetzt aufhören so schüchtern und leise zu sein. Opa wird nicht mehr gemein zu dir sein. Kurts Familie ist nett, erinnerst du dich?“ Er senkte Dannys Hand, aber der Junge steckte sich einfach den Daumen in den Mund und begann daran zu saugen. „Sie sind nett. Komm schon und zeig ihnen wie süß du bist.“
 

„Was hat Dad getan?“, murmelte Blaine mit schmerzendem Magen. Wie konnte jemand gemein zu einem kleinen Baby sein? Besonders einem so süßen?
 

„Er hat ihm gestern gesagt, dass er nicht so laut sein soll. Er hat seitdem nicht viel gesprochen.“ Die Augen seines Bruders verengten sich ein wenig, aber dann küsste er Dannys Wange und lächelte. „Du wärst in seinem Alter einfach lauter geworden. Er mag genau wie du aussehen, Blaine, aber er verhält sich eindeutig nicht so.“
 

„Hat Blaine als Baby so ausgesehen?“, fragte Carole, kam langsam näher und kitzelte dann Dannys Wange. Er lächelte und zog seinen vollgesabberten Daumen aus deinem Mund, seine Finger zu einem schüchternen Winken streckend.
 

„Fast genauso.“, nickte Alex und setzte Danny dann auf den Boden. „Aber Mr. Danny hier ist sehr schüchtern und Blaine war nie schüchtern. Danny, wo meinst du, dass du hingehst?“
 

„Hoch!“, sagte Danny sicher, krabbelte ein paar Meter weit weg und blieb neben Kurt stehen bevor er seine Arme hochstreckte.
 

„Ein weiteres Wort, das er sehr genau kennt.“, schnaubte Alex. „Wenn du ihn nicht halten möchtest, musst du nicht, Kurt.“
 

„Ich liebe es Babys zu halten!“, rief Kurt und hob Danny hoch.
 

„Binde dich nicht zu sehr an ihn.“, neckte Blaine lachend. Kurt war wirklich hinreißend wenn es um Babys ging. „Dieses Baby muss bald zurück nach Italien.“
 

„Dieses?“, fragte Alex.
 

„Wir haben ein fast sieben Monate altes.“, sagte Burt. „Kurt hängt sehr an ihr. Man könnte mein, dass sie sein Kind sei.“
 

„Sie ist mein Baby.“, gurrte Kurt zu Danny. „Aber du bist trotzdem ziemlich süß! Du bist das süßeste Kleinkind und sie ist das süßeste Baby. Geht das?“
 

Danny sah sich neugierig im Raum um und reagierte nicht einmal.
 

„Wenn er wie Blaine wäre, hätte er jetzt schon eine volle Konversation mit dir.“, schnaubte Alex. „Hättest du das nicht, Blaine?“
 

„Wahrscheinlich. Du hast Recht. Ich war nie schüchtern. Zumindest nicht in den meisten Fällen.“, sagte Blaine an Dannys Fuß schaukelnd. „Ist er schon gelaufen, als wir uns im Sommer gesehen haben?“
 

„Nah. Er war auch da sehr faul. Er hat sehr früh begonnen zu krabbeln, ist aber erst sehr spät wirklich gelaufen.“, sagte Alex. „Es scheint aber als würde er bald sprechen. Ich hoffe, dass er nicht zu schüchtern sein wird, aber ich möchte ihn nicht so… freundlich haben wie du warst.“
 

„War Blaine ein gemeines Baby?“ Caroles Unterkiefer klappte herunter als Burt lachte.
 

„Oh nein. Uhm… Außer man hat ihn wütend gemacht. Eigentlich war er sehr freundlich. Er wollte mit jedem reden. Wirklich jedem, der vorbeilief… aber wenn sie nicht antworteten, wurde er gereizt.“, antwortete Alex. „Einmal habe ich ihn zum einkaufen mitgenommen als er vier war und wir standen an der Kasse und er hat mit jedem in Hörweite geredet. Aber dieser riesige Mann hat ihn einfach ignoriert. Und er sagte ganz selbstsicher ‚Du bist ein Arschloch!‘ Ich schwöre, jeder in der Schlange hat es gehört und mich einfach nur angestarrt.“
 

Blaine rollte mit den Augen. „Hab ich nicht.“
 

„Hast du, Blaine. Ich dachte, dass der Mann mich verprügeln würde oder so. Er war riesig. Blaine hatte einen Anfall als er ignoriert wurde – du warst eine kleine Aufmerksamkeits-Hure, wirklich.“
 

Kurt schmunzelte. „Es hat sich also nicht viel veränder– Ow! Dein Ellbogen ist spitz, Blaine!“
 

Blaine starrte bloß unschuldig geradeaus, was Danny zum Kichern brachte.
 

„Oh nein. Das hat er wirklich zu dem Mann gesagt?“, lachte Carole, Blaine nicht einmal tadelnd.
 

„Ja Ma´am. Und der Typ hat einfach dagestanden. Sie sind mitten in der Schlange in einen Streit verfallen. Ich schwöre es, Blaine, hör auf den Kopf zu schütteln. [style type="italic"] „Sie kannst einfach Hallo sagen. Es ist nich so schwer. Sogar ein Papagei kann das!“ [/style]
 

Carole lachte laut und drückte Blaines Arm. „Irgendwie kann ich mir das gut vorstellen.“
 

„Oh Gott, Blaine. Ich dachte, dass er uns beide verprügeln würde. Er hätte es einfach machen können.“ Alex schüttelte seinen Kopf. „Du warst so ein Klugscheißer.“
 

„Er kann noch immer ein ganz schöner Klugscheißer sein, wenn er will.“, versicherte Kurt ihm und wippte Danny, was zu weiterem Kichern führte. „Besonders wenn man versucht zwischen ihn und sein Fast Food zu kommen. Das ist nicht schön.“
 

„Seid ihr zwei hungrig? Wir haben noch etwas vom Mittagessen übrig.“, sagte Burt, plötzlich bemerkend, dass er Blaines Bruder noch nichts zu essen angeboten hatte.
 

„Nein Danke.“ Alex lächelte. „Dir reicht die Schokolade, oder Mr. Danny?“
 

Danny antwortete, indem er sich die Finger in den Mund steckte und ein halbgegessenes Schokoladenstück herauszog. Dann lächelte er Kurt breit an und bot es ihm an.
 

„Nein danke.“, kicherte Kurt, trug ihn zur Couch und setzte ihn ab. „Du kannst es zurück in deinem Mund packen und es essen.“ Dann fügte er hinzu. „Bitte. Das ist ein sehr schönes Oberteil.“
 

Alex lachte und griff in seine Babytasche, ein feuchtes Tuch herausziehend. „Babys und schöne Oberteile passen nicht zusammen, Kurt. Es tut mir Leid dir das sagen zu müssen. Eigentlich passen Babys mit nichts Schönem zusammen.“ Er setzte sich zu Kurt auf die Couch und wischte das Gesicht, die Hände und die Schuhe seines Sohnes ab. „Wie hast du das geschafft? Dieser Junge ist wie ein Ninja.“
 

Carole drückte Blaines Schulter und führte ihn zur Couch, sich zu ihm setzend. Sie saßen einige Minuten still nebeneinander bevor aus einem anderen Raum weinen erklang. „Das wäre dann Melody. Ich bin sofort zurück.“ Sie stieß Blaine ein wenig an, klar versuchend ihn dazu zu bringen mehr zu reden und ging in den anderen Raum.
 

„Wie läuft das College für euch beide? Und wie steht‘s mit dem Geld? Geht es euch beiden gut?“, fragte Alex.
 

„Blaine hat sieben Einsen.“, sagte Kurt laut genug, dass Burt ihn hören konnte.
 

„Sieben?“ Burts Unterkiefer klappte herunter.
 

„Vielleicht.“, sagte Blaine verlegen.
 

„Ich habe in meinem Freshman-Jahr aufgehört.“, schnaubte Alex. „Das ist super, Blaine.“
 

„Ich dachte, dass du den Abschluss gemacht hast?“
 

„Ich habe Mom und Dad angelogen.“, zuckte Alex mit den Schultern. „Ich habe aufgehört und einen Job in einem kleinen Unternehmen gekriegt. Mias Dad war mein Chef. Er war der Einzige, der dumm genug war, mich einzustellen. Er hätte mich wahrscheinlich auch gefeuert, wenn Mia mich nicht so sehr gemocht hätte.“
 

„Ist sie hier?“, fragte Kurt und unterbrach sein sehr ernsthaftes Gespräch mit Danny darüber wie sehr er Babyschuhe liebte. Danny plapperte natürlich zurück, aber das einzige richtige Wort war „Toast“ und niemand wusste, was man daraus machen sollte.
 

„Gott nein. Sie hasst meine Eltern. Ich habe ihr gesagt, dass wir in ein Hotel gehen würden, aber sie wollte nicht. Sie bleibt bei ihrer Schwester während ich weg bin. Ich glaube nicht, dass du sie jemals getroffen hast, Blaine.“
 

„Ich glaube nicht.“ Blaine schüttelte seinen Kopf und lächelte als Danny zu ihm krabbelte und sich auf seinen Schoß fallen ließ. „Hallo!“
 

„Das ist sein müdes Gesicht.“, lachte sein Bruder. „Schau, schau. Da gehen die Augenlieder. Runter, rauf, runter, rauf, das wütende Starren – das kriegen wir oft – und weg ist er.“
 

Danny kuschelte sich an Blaine, streckte sich den Daumen in den Mund und gab ein leises Schnarchen von sich.
 

„Wissen Mom und Dad… dass du mich besuchst?“, fragte Blaine zögerlich. Er sah zu Kurt, der lächelte, hinüber und strich durch sein lockiges Haar.
 

„Sie wissen, dass ich dich besuche bevor ich zurück nach Italien fliege. Sie wissen vielleicht nicht, dass wir genau jetzt hier sind. Ich bin beleidigt abgehauen nachdem Dad Danny zum weinen gebracht hat und plane nicht wieder hinzugehen bis wir nach Hause fliegen.“, antwortete Alex ein wenig seufzend. „Sie sind nicht gerade glücklich, dass wir miteinander reden, aber das interessiert mich nicht. Ich glaube, dass sie überzeugt davon sind, dass wir uns zusammentun und versuchen werden die ganze Familie zerstören. Das oder sie kommen nicht damit klar, dass wir sie nicht mögen, aber einander schon… Möchtest du dich zusammentun und die Familie zerstören? Ich lebe in Italien. Ich bin mir sicher, dass ich Ex-Mafia Leute finden kann und du kannst einige alte Warblers auftreiben. Ich werde Waffen und Fackeln kaufen, wenn du das Essen kaufst.“
 

Blaine gab bloß ein überraschtes Lachen von sich. „Ich weiß nicht. Sie haben wahrscheinlich den Platz so präpariert, dass alles explodiert, wenn ich auch nur in die Nähe komme.“
 

„Das ist nichts im Vergleich zu dem, was sie tun würden, wenn sie herausfinden würden, dass ich das College abgebrochen habe… weil ich das Collegegeld vielleicht für einen Haufen nutzloser Dinge verschwendet haben könnte…“, lachte Alex.
 

„Wie was? Die Studiengebühren müssen noch höher sein als in den Staaten.“, schnappte Blaine nach Luft.
 

„Klamotten, Musik, Filme, TV, Auto, Essen, mehr Essen…“ Alex zählte es an seinen Fingern ab.
 

„Es ist ein Wunder, dass ihr zwei nicht fett seid, so viel wie ihr esst.“, zeigte Kurt auf, nahm Blaines größere Hand in seine eigene und drückte sie.
 

„Unsere Mutter war eine schreckliche Köchin. Zumindest war sie es, als ich klein war. Ich musste innovative Wege finden gutes Essen in meinem Zimmer zu verstecken. Ich bin in den Häusern meiner Freunde herumgelaufen und habe ihre Mütter um Dinge angebettelt.“
 

„Sie ist noch immer eine schreckliche Köchin. Aber ich bin einfach zu David gegangen und habe oft mit ihnen gegessen. Oder Davids ältere Schwester hat uns Fast Food geholt.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Und vertrau mir, Kurt… wenn ich nicht immer noch joggen würde, würde ich wahrscheinlich wie ein Ballon aufgehen.“
 

„In diesem Fall hoffe ich, dass du nicht so schnell mit dem Joggen aufhörst.“, sagte Kurt und drückte wieder seine Hand.
 

„Danny ist total weg.“, lachte Alex laut als sein Sohn sich mehr an Blaine kuschelte und seine Finger in seinem T-Shirt zur Faust ballte. „Ich habe ihn gestern lange aufbleiben und Disney schauen lassen, weil Dad so gemein zu ihm war. Er könnte mich um den Finger gewickelt haben. Er ist einfach so süß! Und er weiß es! Das ist die Schuld seiner Mutter. Er hat herausgefunden, dass, wenn er bestimmte Worte weiß und sie benutzt, wir ihm geben, was er will.“
 

„Huh?“, fragte Kurt.
 

„Wie letzte Nacht, als wir ins Hotel gekommen sind und er auf den Fernseher gezeigt hat und Disney in seiner Babystimme gegurrt hat bis ich einen Film eingelegt habe.“ Alex sah zu seiner Uhr. „Ich muss in ungefähr fünfzehn Minuten los, damit wir es rechtzeitig zum Flughafen schaffen, Blaine. Das ist dein Stichwort mir zu sagen wo der Flammenwerfer ist, damit wir die hohe Hecke und das Haus unserer lieben Eltern niederbrennen können.“
 

„Im Schuppen!“, rief Burt aus der Küche.
 

„Dad mag euren Dad nicht.“, lachte Kurt während Blaine laut schnaubte.
 

„Nun er ist kein guter Dad.“, sagte Alex ernst. „Gute Eltern tendieren dazu das deutlicher zu sehen als andere.“
 

Sie fielen wieder in eine kurze Stille bevor Blaine wieder sprach. „Wie lange bist du schon verheiratet? Mom hat gesagt, dass du heiraten wolltest bevor alles… passiert ist.“
 

„Ich bin seit sieben Jahren verheiratet, aber Mom weiß das nicht. Wir haben darauf gewartet Kinder zu kriegen und als Mia schwanger wurde dachte ich, dass ich lügen müsste und sagen, dass ich heiraten wollen würde. Aber wir waren schon seit meinem ‚Sophomore-Jahr im College‘ zusammen.“ Er machte Gänsefüsschen in der Luft. „Also eine sehr lange Zeit.“
 

„Warum habt ihr so lange gewartet um zu heiraten?“, fragte Kurt neugierig. „Und warum hast du deine Eltern angelogen?“
 

„Sie hat nein gesagt.“, schnaubte er. „Sie hat immer gesagt, dass ich sie nächstes Jahr fragen soll und nächstes Jahr. Und irgendwann hat sie ja gesagt… und ich habe Mom und Dad angelogen weil ich nicht wollte, dass sie…“ Er brach ab.
 

„…Irgendwas damit zu tun haben.“, beendete Blaine für ihn.
 

„Genau.“, nickte Alex sehr ernst aussehend. „Unsere Mom und unser Dad haben ihre Wege alles, was gut ist, zu zerstören.“
 

„Warum hat sie so oft nein gesagt?“, lachte Blaine selbst und fühlte sich langsam etwas wohler. Zumindest hatten sie soviel gemeinsam – ihre Eltern waren scheiße und sie wollten sie nicht in ihrem Privatleben involviert haben. Das war eine ziemlich große Gemeinsamkeit, Blaines Meinung nach. Es glich wahrscheinlich alle ihre Unterschiede aus.
 

„Weil ihr Dad ja gesagt hat.“ Sein Bruder schnaubte wieder. „Sie mag es nicht Dinge zu tun, die ihr Vater mag. Aber es hat eigentlich eh als Scherz angefangen, um ehrlich zu sein. Wir waren nicht bereit zu heiraten und dann waren wir es und haben es getan. Es war nicht so als ob ich gefragt habe und jedes Mal ein gebrochenes Herz hatte oder so. Ich wollte sie eines Tages heiraten, aber ich habe gefragt als wir wirklich jung waren und es ging um Liebe… aber sie hatte recht nein zu sagen, wir waren damals beide zu jung. Es wurde einfach zu einem Witz.“
 

Blaine lachte ein wenig, obwohl er nicht verstehen konnte wie etwas wie ein Heiratsantrag jemals als Witz angesehen werden konnte. „Jedenfalls bin ich froh, dass sie schlussendlich ja gesagt hat.“
 

„Ich auch, schätze ich. Jetzt ist mein Leben voll davon, dass ihr Dad mich herumkommandiert, sie mich herumkommandiert und er hier mich herumkommandiert.“ Er zeigte hinunter auf seinen schlafenden Sohn. „Es könnte schlimmer sein, schätze ich, richtig?“
 

Blaine sah zu seinem Bruder. Der ältere Anderson hatte dieselben Eltern gehabt, eine ähnliche Kindheit und es hatte sich alles für ihn zum Guten gewendet. Er schien seinen Bruder nicht gut zu kennen, aber alles an ihm brachte ihn dazu, sich sein eigenes Leben wunderschön auszumalen. Vielleicht würde eines Tages auch alles für ihn gut werden. Vielleicht würden die Dinge sich einfach ganz natürlich ergeben und eines Tages würde er als Ehemann und Vater aufwachen, scherzend sich darüber beschwerend, dass sein Mann und seine Kinder ihn herumkommandierten. Im Moment wollte er, um ehrlich zu sein, nichts mehr als zu wissen, dass das eines Tages passieren würde.
 

________________________________________
 

„Meinst du es ist genug Junk Food? Bist du dir sicher, dass ich nicht doch noch Cracker und Käse hätte kaufen sollen?“
 

Blaine sah zwei Tage später über das Buch, das er las, zu Kurt und sagte in einer süßen Stimme: „Ich weiß nicht. Sind wir kleine alte Damen, die ein Buchclubtreffen abhalten?“
 

Kurts blaue Augen verengten sich. „Sagt der kleine alte Opa, der in diesem Sweater ein Buch am Küchentisch beim Fenster liest.“
 

„Du hast gesagt, dass der Sweater süß ist.“
 

„Ich hab gelogen.“
 

Blaine stand auf und bewegte sich scherzend als er an ihm vorbei lief, so als wollte er ihn schlagen.
 

„Oh, wag es ja nicht mich zu schlagen. Ich kann es mit dir aufnehmen und wir beide wissen das.“, lachte Kurt.
 

„Nur weil ich zu viel Gentleman bin, um die Kraft in meinen Beinen zu benutzen!“ Blaine streckte seine Zunge heraus und ging nach oben. „Warum folgst du mir?“
 

„Leute werden kommen. Ich muss sicherstellen, dass du etwas aussuchst, das präsentabel aussieht.“
 

„Du möchtest mich bloß ohne Shirt sehen.“, korrigierte Blaine, trat in ihr Zimmer und ging zum Schrank. „Ich finde den Sweater den ich trage, immer noch schön. Er ist so warm.“
 

„Schön und warm ist nicht dasselbe. Ich weiß eh nicht warum du bei Old Navy einkaufst. Ich weiß, dass es dein Lieblingsladen ist und alles, aber du könntest so viel Besseres haben. Wie Express.“, sagte Kurt und fügte dann hinzu: „Wer würde dich nicht ohne Oberteil sehen wollen, Blaine? Dein Körper ist perfekt.“
 

Blaine zog den braunen Sweater, den er trug aus und grinste. „Wir können nicht alle meinen jungenhaften Charme haben.“
 

Kurt rollte mit den Augen, ging an Blaine vorbei und zog einen roten Sweater heraus. „Hier. Zieh den an. Der bringt deine Augen zur Geltung.“
 

„Nein, ich möchte den Blauen anziehen. Ich mag blau.“
 

„Wie du willst.“ Kurt zuckte mit den Schultern und hängte den Sweater wieder auf, nicht einmal annähernd perfekt, weil er zu beschäftigt damit war, Blaines muskulöse Brust anzustarren.
 

„Kurt!“, schrie Blaine auf einmal mit geweiteten Augen.
 

„Was?“ Kurt zuckte zusammen.
 

„Du hast mich gerade angesehen und dir die Lippen geleckt!“, klagte Blaine und zeigte mit dem Finger auf ihn.
 

„Hab ich nicht!“, schrie Kurt und seine Wangen wurden rot.
 

„Doch hast du!“ Ein Grinsen zeigte sich auf Blaines Gesicht und er beugte sich noch immer mit freiem Oberkörper vor. [style type="italic"]„If you want my body and you think I'm sexy, come on, sugar, let me know." [/style]
 

“Du bist so ein Idiot.” Kurt schubste ihn leicht mit seiner Schulter und ging zur Tür.
 

„Du wünscht dir nur, dass du so hinreißend wärst wie ich!“, rief Blaine, als er das Zimmer verließ. „Und nebenbei deine Schulter ist genauso spitz wie mein Ellbogen!“
 

Kurt hielt sich nicht einmal damit auf zu antworten, ganz klar davon überzeugt, dass sein ‚Angriff‘ gerechtfertigt gewesen war. Als Blaine zurück in die Küche kam, sah er wie Kurt Potato-Candys in eine kleine Schüssel packte. „Was ist das?“
 

Kurt sah auf, einen Blick der Unschuld fälschend. „Wisch dir die falsche unschuldige Neugier aus dem Gesicht. Du weißt, dass ich dir deine eigene Schüssel Potato-Candys gebe, die du vor David verstecken kannst. Obwohl ich nicht weiß, wie du es schaffen willst bis zum nächsten Thanksgiving zu warten um mehr zu bekommen. Du bist süchtig danach.“
 

„W-Was?“, stotterte Blaine. „Bis Thanksgiving ist es noch so lange!“
 

„Ich hab es dir schon so oft gesagt. Das sind Süßigkeiten für die Feiertage.“, sagte Kurt fest, füllte die Plastikschüssel bis zum Rand und machte einen luftdichten Deckel darauf.
 

„Aber… wirklich? Warum kann es keine Süßigkeit für einmal die Woche sein?“
 

„Weil es dann nichts mehr für die Feiertage wäre… Wann kommen deine Piepmätze?“
 

„In ein paar Stunden, aber ich bin mir nicht sicher. David hat irgendeine Kirchensache. Wes geht mit David mit – ich wünschte, dass ich das sehen könnte – und dann kommen sie direkt her… Danke übrigens dass ich sie einladen durfte.“
 

„Du lebst auch hier!“, lachte Kurt. „Du kannst einladen wen immer du willst. Es wird niemanden stören.“
 

Blaine zuckte bloß mit den Schultern und hob fröhlich seine Schüssel auf. „Wir können heute Abend vielleicht wirklich einen Neujahrskuss haben. Wie aufregend ist das denn?“
 

„Hatten wir letztes Jahr keinen?“, fraget Kurt verwirrt aussehend.
 

„Nein. Du bist um halb elf eingeschlafen. Dir ging es nicht gut, erinnerst du dich? Ich glaube deine Seite hat weh getan.“
 

Kurt berührte instinktiv seine Seite, genau wo die große Narbe war. Er hasste diese Narbe mehr als er je zugeben würde und sah sich wegen ihr nicht im Spiegel an, wenn er kein T-Shirt an hatte. Er wusste, dass es dumm war, aber er konnte nicht anders. „Oh.“
 

Blaine beugte sich vor und kitzelte ihn. „Es wird ein weiteres Erstes Mal für uns sein.“
 

„Hattest du jemals einen Neujahrskuss?“
 

Die haselnussbraunen Augen seines Freundes weiteten sich und er sagte schnell: „Lass uns nicht darüber reden!“
 

„Oh, ich denke, wir sollten.“, sagte Kurt und ergriff seinen Arm bevor er gehen konnte. „Wer war es?“ Blaine murmelte etwas Unverständliches. „Was war das?“
 

„Ewawef.“, murmelte er wieder.
 

„Was?“
 

„Ich hab Wes gesagt!“
 

„W-Was?“, stotterte Kurt bevor er zu Lachen begann. „Wesley?“
 

„Wir waren betrunken.“
 

„Blaine, Wes sieht Schwulenpornos und hat dich geküsst. Bist du dir sicher, dass er nicht schwul ist?“, fragte Kurt zwischen Lachern.
 

„Wir waren betrunken.“, wiederholte Blaine. „Und ich bin mir sicher, dass er nicht schwul ist, Kurt. Ich bin mehrfach hereingeplatzt wenn er Sex hatte. Mit Mädchen. Er ist bloß… neugierig. Und noch einmal, wir waren betrunken.“
 

„Wie hält David es mit euch aus? Diese ganze Dynamik, die ihr drei habt. Sie verwirrt mich. David ist wie der Vater, aber du bist der Ernste und Wes ist einfach… Wes. Ich verstehe nicht wie eure Freundschaft so gut funktioniert.“, sagte Kurt nachdenklich. Er sah auf, als es an der Tür klingelte. „Das wären dann Rachel und Schrägstrich oder Mercedes.“
 

„Du hättest den Schrägstrich da nicht einfügen müssen, mein Liebster.“, lachte Blaine. „Da wäre ich selber drauf gekommen.“
 

„Ja, ja, ja.“ Kurt winkte ab und ging zur Tür.
 

„Bitte sei Mercedes, bitte sei Mercedes.“, murmelte Blaine als Burt ins Zimmer kam. Er stöhnte und verdeckte sein Gesicht als er Rachels Stimme hörte. „Verdammt.“
 

Burt gluckste bloß. „Wir wollen los, Kind, wenn du einen langen Abschied von Melody brauchst. Könnte dir etwas Zeit verschaffen bis alle anderen kommen.“
 

„Gute Idee.“, sagte Blaine und verließ rufend den Raum: „Brauchst du Hilfe beim Packen, Carole?“
 

Sobald er in das Kinderzimmer kam, schüttete sie ihren Kopf. „Du bietest das nur an, weil Rachel hier ist. Ich durchschaue dich, Blaine.“
 

„Ich bin gekränkt, dass du so von mir denkst.“, gurrte Blaine und hob Melody aus ihrem Bettchen. „Hallo, Goldstück. Darfst du Oma und Opa besuchen? Was werden Kurt und ich je machen, wenn du nicht hier bist um uns zu unterhalten?“
 

Melody winkte mit ihrer Plüschrassel in der kleinen Hand und schlug ihn dann, verschmitzt grinsend.
 

„Ich habe einen Zaaaaahn gesehen!“, schrie Blaine. „Oder etwa nicht?“
 

„Zahn?“, fragte Carole eifrig und eilte von dem Wickeltisch herüber, wo ihre Tasche war.
 

„Jep, genau hier. Vielleicht. Ich glaube, dass es einer wird.“ Blaine beugte sich näher, was ihm einen weiteren Schlag gegen den Kopf mit Melodys Rassel einbrachte. „Das ist ein Zahn, oder?“
 

Melody runzelte die Stirn wegen dem Ausbleiben einer Reaktion und schlug ihn wieder, dieses Mal härter, bevor sie ihren Mund schloss.
 

„Jemand hat schlechte Laune.“, sang Carole und nahm ihre Tochter. „Es sah aus, als wäre es ein Zahn. Daddy wird begeistert sein, Mellie!“
 

„Geh nicht.“, wisperte Blaine.
 

„Blaine!“, lachte Carole und schüttelte seine Schulter. „Deine Freunde werden bald hier sein!“
 

„Das wird mir nichts bringen, wenn ich mich umbringe bevor sie ankommen.“, murmelte er.
 

„Sei nicht so dramatisch, Schatz.“, lachte sie wieder. „Ich wette, dass du schlimmer als Kurt sein kannst, wenn du willst.“
 

„Kurts Dramatisierungen sind schwer zu schlagen.“, antwortete Blaine und verschloss die Babytasche für sie. „Kann ich mit euch mitkommen?“
 

„Und deine Freunde bei Kurt, Finn, Puck, Mercedes, Rachel und wahrscheinlich Quinn lassen?“, fragte Carole und sah ihn zweifelnd an. „Du kannst mit uns mitkommen, aber ich glaube nicht, dass sie das begrüßen würden.“
 

„Wes und David mögen Finn.“ war Blaines Antwort.
 

Sie umarmte ihn mit einem Arm. „Sag bye-bye zu Blaine, Melody.“
 

Melody schmiss ihre Rassel in die Luft und gab ein lautes Quietschen von sich.
 

„Kriege ich einen Kuss?“, sagte Blaine, beugte sich vor und küsste ihre runde Wange. „Vielen Dank!“
 

„Habt Spaß heute Nacht, Süßer.“ Carole drückte seine Hand.
 

„Ich werd‘s versuchen. Fahrt vorsichtig!“ Blaine winkte Melody zum Abschied und ging dann ins Wohnzimmer in dem zum Glück nicht nur Mercedes, sondern auch Finn war.
 

„Hi, Blaine Warbler!“, sagte Rachel fröhlich winkend. Sie saß auf Finns Schoß auf der Couch und direkt neben Kurt.
 

Auf keinen Fall würde Blaine sich auf Kurts andere Seite setzen, also setzte er sich in den Sessel wo Burt normalerweise saß und seufzte: „Anderson. Und hallo.“
 

„Hi, weißer Junge,“, sagte Mercedes und winkte Blaine ebenfalls. „Wir haben gerade über die NYU und CCAD geredet. Wie ist es an der UK?“
 

„Er hat sieben Einsen.“, sagte Kurt bevor er antworten konnte. Er hatte entschieden, dass wenn Blaine nicht wegen seinen Noten prahlte, er es machen würde. Weil sieben Einsen im College definitiv etwas zum Prahlen war, Kurts Meinung nach. Und außerdem war er einfach wirklich Stolz auf seinen älteren festen Freund. „Und er hat sieben Kurse gehabt.“
 

„Kumpel, ist das dein Ernst?“, fragte Finn, sein Unterkiefer herunterklappend. „Hast du betrogen?“
 

„Ähm… nein.“, sagte Blaine langsam, verwirrt aussehend.
 

„Wie hast du dann sieben Einsen gekriegt?“
 

Blaine zögerte bevor er wieder in einem noch immer sehr langsamen Tempo sprach „Ich habe gelesen und geübt…“
 

„Du musst viel gelesen und geübt haben.“ Finns Augen weiteten sich.
 

„Uh… so ungefähr, schätze ich… ich meine, ich wollte acht Kurse haben, aber sie haben mich nicht gelassen, da ich theoretisch noch ein Freshmann bin… Aber hoffentlich habe ich es in zwei Semestern wieder aufgeholt.“
 

„Also machst du deinen Abschluss pünktlich?“, fragte Mercedes.
 

„Es wird nicht ganz aufgehen.“, zuckte Blaine mit den Schultern, „Aber ich versuche es. Es würde viel Geld sparen und ich habe es dieses Semester… ganz gut geschafft.“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Okay? Versuch es mit ‚mit Leichtigkeit‘. Ich bin mit einem Genie zusammen.“
 

„Nein. Ich bin schlecht in Chemie.“ Blaine erschauderte ein wenig. „Sehr schlecht. Und in Fremdsprachen. Und ich hasse Philosophie.“
 

„Hey, kommen deine Freunde? Die lustigen?“, fragte Finn eifrig.
 

„Sie sollten bald hier sein.“
 

Kurts blaue Augen begannen zu leuchten und er klatschte seine Hände zusammen. „Mercedes, du wirst David lieben.“
 

„Du brauchst nicht Kuppler spielen, weißer Junge.“, sagte Mercedes sofort und in einer festen Stimme. „Mir gefällt es als Single.“
 

„Nein. Hör mir einfach zu.“, sagte Kurt ihren Kommentar ignorierend. „Er macht gerade das Vorstudium für Medizin in Cincinnati und er wird wahrscheinlich bald nach Toledo wechseln. Er war einer der Ratsmitglieder der Warblers – seine Führerqualitäten sind fraglich, sicher, aber er ist weniger Kontrollfreak als Wes, was Einiges sagt.“
 

„Kurt – .“
 

Kurt hob bloß seine Hand um sie verstummen zu lassen, woraufhin sie ihn wütend anstarrte. „Er kommt aus einer sehr gut situierten Familie. Sein Vater ist Therapeut und seine Mutter… nun, sie macht etwas mit Medizin. Sie haben zwei Hausmädchen, Mercedes. Zwei! Nun er hat ein wenig Probleme, wenn es um Veränderungen geht, aber es ist aushaltbar. Er ist der Vernünftigste unter ihm, Blaine und Blaines anderem Freund Wes. Er ist ein guter Freund, hat gute Noten, eine nette Persönlichkeit und ein sehr nettes Lächeln, er ist lustig und er ist süß. Ihr zwei habt denselben Musikgeschmack und ich kann dir fast garantieren, dass er eine unabhängige Frau wie dich mögen würde.“
 

„Welchen Teil von ‚du musst mich nicht verkuppeln‘ hast du nicht verstanden?“, sagte Mercedes. „Mir geht es gut. Ich habe mehr als genug zu tun mit den Kursen an der NYU und jedes zweites Wochenende mit dieser Miss Ich-bin-der-Boss hier zu verbringen. Es ist absolut keine Zeit in meinem Leben für – einen Jungen.“ Die letzten Wörter waren für Blaine kaum zu verstehen, der mitten in dieser Rede aufgestanden war und jetzt gefolgt von David und Wes in den Raum zurückkam.
 

„David, Wes, ihr kennt Finn. Das Mädchen auf seinem Schoß ist Rachel Berry und das ist Mercedes Jones. Mercedes, Rachel, das sind David und der Asiate, der gerade in die Küche gegangen ist ohne mich zu beachten, ist Wes.“, sagte Blaine und zeigte auf Wes, der gerade in die Küche gegangen war als ob er hier lebte. „Ich würde ihn daran erinnern, dass es unhöflich ist, aber er hat Kontrollprobleme.“
 

„Wes? Kontrollprobleme? Nein!“, schnappte David nach Luft. „Hey Jungs, hi Kurt. Hast du Kuchen?“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Folg dem Asiaten. Er steht auf der Theke neben der Kaffeemaschine. Versucht nur dieses Mal etwas für jeden übrig zu lassen, okay?“
 

„Ich werde es versuchen, aber ich kann nichts versprechen.“ David klopfe Blaines Schulter ein wenig. „Komm mit mir. Ich muss dir erzählen was meine Schwester getan hat. Du wirst sterben.“
 

Blaine und David verließen das Zimmer nachdem David höflich jedem gewinkt hatte. Kurt wartete eine halbe Sekunde bevor er sich aufgeregt Mercedes zu drehte. „Hab ich recht? Hatte ich Recht? Oh, sieh sie dir an, Rachel. Sie starrt ihm hinter.“
 

„Tu ich nicht.“, sagte Mercedes und setzte sich gerader und schenkte ihre Aufmerksamkeit wieder ihren Freunden. Sie sagte mit sehr beiläufiger Stimme. „Er ist okay, schätze ich.“
 

„Komm schon, Mercedes. Er war süß.“ Rachel zeigte auf die Küche. „Ich denke, dass er dein Typ ist.“
 

„Ich bin genau hier.“, zeigte Finn auf. „Bitte sag nicht, dass andere Jungs süß sind.“
 

„Dann geh.“ Rachel lächelte ihn süß an und rutschte von seinem Schoß.
 

„Kumpel, kommt Quinn wirklich?“, fragte Finn Kurt, als er aufstand nachdem er Rachel einen kurzen Kuss gegeben hatte.
 

„Ja, Finn.“, seufzte Kurt zum millionsten Mal. „Und ja, ich weiß, dass Puck auch kommt. Sie haben momentan beide andere Partner. Ich denke, dass wir alle unter einem Dach sein können ohne das die Hölle ausbricht, oder? Wir sind alle erwachsen.“
 

„Erwachsen? Du?“, lachte Mercedes. „Junge, du hattest letztens einen Anfall, weil die Kollektion eine Woche verschoben wurde.“
 

„Das war ein Nervenzusammenbruch, kein Anfall.“, antwortete Kurt hochmütig, seinen Kopf hoch haltend. „Ich kann nichts dafür, dass ich Marc Jacobs liebe. Es ist ja nicht so als gäbe es eine Alexander McQueen Kollektion auf die ich warten kann.“
 

„Ich gehe zu den Jungs.“, sagte Finn, schob Rachel von seinem Schoß und stand auf. „Dieses Gespräch wird sehr schnell sehr langweilig werden.“
 

„Exzellent. Wir können Mädchenzeit haben – mit Kurt natürlich – und über Jungs reden und New York!“, quietschte Rachel und rutschte zurück auf ihren Platz neben Kurt. „Du musst uns besuchen kommen, Kurt. Der Washington Square Park ist wunderbar und direkt neben dem NYU Campus.“
 

„Und BB Sandwich Bar ist wunderbar!“, schnitt Mercedes ein. „Das Essen – Heißhunger, Kurt. Ich habe die ganze Zeit Heißhunger darauf. Und es sind so viele Vintage Klamottenläden in der Gegend. Du würdest East Village lieben.“
 

„Und das Shoppen in SoHo. Es ist einfach… wunderbar.“
 

Kurt lachte ein wenig und stand auf, begierig alles über New York zu hören, aber auch wissend das er noch etwas anderes zu tun hatte – etwas wichtiges, wenn er am nächsten Morgen etwas essen wollen würde. „Ich bin gleich zurück. Ich möchte sicher gehen, dass sie nicht alles aufessen.“
 

„Beeil dich! Ich möchte dir von meinem zweiten Treffen mit Patti LuPone erzählen!“
 

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Es war gut gelaufen.
 

Natürlich war es etwas komisch gewesen. In einem relativ kleinen Haus mit Kurt, Rachel, Mercedes, Finn, Puck, Quinn, David und Wes zu sein. Die aufeinander treffenden Persönlichkeiten waren fast genug um Blaine Kopfschmerzen zu verpassen – aber es war alles gut gegangen. Finn, Puck, David und Wes waren überraschend gut miteinander ausgekommen. Puck und Wes waren schon ziemlich betrunken und hatten ein Cover von Eye of the Tiger gesungen, woraufhin David fast an seiner Cola, die er trank, erstickt war vor Lachen. Blaine war sich sicher, dass die Mädchen und Kurt ihre eigenen aufregenden Dinge getan hatten. Es hatte vor einer Weile nach einem Diva-off geklungen, aber die Jungs waren zu laut um sich sicher zu sein.
 

„Lego Rock Band!“, weinte Wes betrunken mitten in einem Moment der Ruhe. „Lass uns die Mädchen und Kurt rausschmeißen und Lego Rock Band spielen!“
 

„Lego?“, fragte David, die Augenbrauen hebend.
 

„Oh, dass ist total toll!“ Puck stand auf und bewegte sich von dem Tisch, an dem sie alle saßen, weg.
 

„Ich denke, dass die Mädchen und Kurt darauf warten, dass Edward Cullen in dieser MTV Show auftaucht.“, sagte Finn und verzog sein Gesicht. „Kumpel, wusstest du dass er glitzert? Alter, was ist das für ein Vampir, der glitzert?“
 

„Blaine hat die Bücher gelesen.“, kicherte Wes. „Oder nicht, Blaine? Komm schon, trink, trink, trink.“ Er begann seine Faust mit jedem Wort auf den Tisch zu hauen.
 

„Ich möchte nicht trinken.“, sagte Blaine mit einer festen Stimme. Okay, vielleicht wollte er es. Aber trinken auf einer Party mit Rachel Berry klang nicht nach einer guten Idee. Und es war zwischen ihm und Kurt seit den Abschlussprüfungen so gut gelaufen. Es gab keinen Stress. Alles war nur… schön gewesen. Keine Streits. Nur kuscheln, Gespräche über unterschiedliche und komplett stressfreie Dinge und gelegentlich Sex – vielleicht war es nicht die klügste Idee gewesen, die gesamten Ferien bei Kurts Familie zu verbringen, wenn es um den Sex ging, aber im Nachhinein hatten sie entschieden, dass sie nicht die gesamten nächsten Winterferien bleiben würden. Das war alles nebensächlich. Wichtig war, dass Blaine es nicht ruinieren wollte, wenn es so gut lief – und es lief wirklich gut.
 

„Er ist mehr gezähmt als ein Schoßhündchen.“, erklärte Wes dramatisch. „Ich bin mir fünfhundertzwanzig Prozent sicher, dass er nicht trinkt, weil sein Freund ihn um den Finger gewickelt hat.“
 

„Schoßhündchen?“, fragte David schnaubend.
 

„Wes, du solltest für ein paar Stunden auf Alkohol verzichten.“, seufzte Blaine und rollte mit den Augen. „Okay?“
 

„Lego Rock Band!“ Wes stand auf. „Versucht ja nicht, dass Mikrofon zu nehmen, das ist meins!“
 

„Die Mädchen sehen fern.“ David zog ihn mit Leichtigkeit zurück, er war an Wes betrunkene Eskapaden gewöhnt. Er war wirklich gut darin geworden Wes und Blaine unter Alkoholeinfluss händeln zu können.
 

„Wir können es mit ihnen aufnehmen.“, lallte Puck. „Wir werden sie einfach in Kurts Zimmer einsperren. Vielleicht werden sie sexy Dinge miteinander tun.“
 

Blaine Magen drehte sich um und er war sich ziemlich sicher, dass er ein wenig würgte.
 

„Seht euch sein Gesicht an!“, kicherte Wes und zeigte auf ihn. „Komm schon, Blainers, Zeit zum Trinken. Nimm einen Schluck, nimm einen Schluck!“ Er streckte seinen eigenen blauen Becher in Blaines Gesicht.
 

„David, ich werde den Moment nutzen um mich für jedes Mal zu entschuldigen, die du mit mir klarkommen musstest, wenn ich betrunken war.“, sagte Blaine und senkte Wes Hand. „Böser Wes.“
 

„Blaine feiert hart.“, informierte David Finn und Puck. „Er ist sogar zehn Mal schlimmer als das, wenn er genug Alkohol in sich hat.“
 

„Er wurde verhaftet.“, zwitscherte Wes und nahm einen weiteren Schluck. „Lego Rock Band, Anderson! Mach es möglich!“
 

„Ich werde sehen, ob die Mädchen fernsehen.“, seufzte Blaine und stand auf.
 

„Kumpel, du bist klein!“, verkündete Puck und sah Blaine mit weiten Augen von oben bis unten an. „Wie ein Pygmäe!“
 

„Ich habe ihn einmal so genannt. Warte, warte.“, kicherte Wes und schluckte mehr Alkohol. „Er hat für alles Monologe, Jungs!“
 

„Pygmäen werden Leute genannt, die kleiner als ein Meter fünfzig sind.“, sagte Blaine und schlug Wes betrunkenen Hinterkopf als Wes synchron mitsprach. „Und das ist höchst beleidigend.“
 

„Aber du bist superklein!“, protestierte Puck.
 

„Geh einfach, Blaine.“, schnaubte Finn. „Er wird bloß streiten.“
 

Das wird eine lange Nacht dachte Blaine, als er sich auf den Weg in den Raum zwischen dem Wohnzimmer und die Küche machte. Er blieb stehen, als er lautes Schnattern hörte und lächelte. Er sah David viel und Wes ein wenig, aber Kurt sah Mercedes, Rachel und Quinn sehr selten, seitdem sie alle an der NYU waren.
 

„Ich wünschte du wärest mit uns dort, Kurt.“, hörte Blaine Quinn sanft sagen und was er dann als nächstes hörte, brach ihm sein Herz.
 

„Ich weiß, ich auch.“, sagte Kurt leise, aber Blaine hörte jedes Wort. Seine Augen weiteten sich geschockt und er stand wie angewurzelt da. Er wusste, dass er nicht dort stehen und zuhören sollte… aber wie konnte er nicht? Und wie konnte er die ihn überkommende Schuld stoppen? Es war nicht, als hätte er Kurt gebeten zu bleiben, aber er hatte ihm auch nicht wirklich gesagt, dass er gehen sollte…
 

„Du würdest es lieben.“, hörte Blaine Mercedes sagen als sie sich in eine Unterhaltung über ein besonders gutes Cafe, dass Quinn erwähnte einmischte, dass `ganz Kurts Geschmack entsprach´.
 

„CCAD ist nicht so schlecht.“ Kurts Stimme war noch immer sehr leise. Er hasste es, dass Kurt nicht so enthusiastisch klang wie die anderen Mädchen über die NYU und er hasste es, dass er sich jetzt fühlte, als würde er Kurt von etwas tollem, etwas dass er wollte, zurückzuhalten.
 

„Aber NYU ist einfach nicht deins. Du gehörst hier her.“, fügte Rachel hinzu.
 

Blaine stand einige weitere Sekunden dort bevor er zurück in die Küche ging und in einer kontrollierten und hoffentlich normalen Stimme sprach: „Sie reden nur. Ich denke, dass wir spielen gehen können.“
 

David löste seinen Griff von Wes und der asiatische Junge rannte schreiend, dass er alles holen würde, was sie brauchen, aus der Tür. Puck stolperte ihm hinterher und gab sehr komisches Kichern von sich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das sehr untypisch für ihn ist, dachte Blaine. Die ganze Szene wäre sicherlich sehr viel lustiger gewesen, wenn er sich nicht auf einmal so deprimiert und enttäuscht fühlen würde.
 

„Ich denke, dass ich etwas zu trinken brauche um das durchzustehen.“, murmelte Finn. „Ich bin schrecklich in Rock Band. Geht’s dir gut, Kumpel?“
 

„Alles okay.“, sagte Blaine und nahm einen großen Schluck von seinem Cream Soda um mehr Fragen abzuwimmeln. Finn zuckte mit den Schultern, aber Blaine war sich bewusst, dass David ihn genau beobachtete und versuchte heraus zu finden, warum er so still war (was öfter passierte) oder warum er aufgebracht war.
 

„Okay nun ja ich werde gehen und den Fernseher vorbereiten, wenn es die Mädchen nicht stört.“ Finn zuckte wieder mit den Schultern, unsicher aussehend, und ging ins Wohnzimmer.
 

„Was?“, fragte Blaine, ein wenig schärfer als nötig, als David ihn fragend ansah.
 

David hob seine Hände als ob er kapitulierte. „Nichts, nichts.“
 

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„Ich wünschte, dass du mir sagen würdest warum du auf einmal so still bist.“, sagte Kurt Blaine in die Küche folgend. Er hatte seit zwei Stunden versucht Blaine alleine zu sprechen, aber Blaine hatte sich praktisch an Davids Hüfte geklebt. Es war schwer Mercedes und David richtig einander vorzustellen, wenn Blaine in dieser Verfassung war und Blaine begann Kurts Plan wirklich zu zerstören. Zumindest war er am Anfang deswegen genervt gewesen. Jetzt begann er sich Sorgen zu machen. Hatten Blaines Eltern angerufen oder so? Er wusste nichts anderes, das so einen dramatischen Wechsel in der Stimmung des älteren Jungen hervorrufen konnte.
 

„Ich hab dir gesagt, dass es mir gut geht.“, seufzte Blaine und griff sich eine handvoll Chips.
 

Kurt ergriff sanft seinen anderen Arm. „Nein. Du hast dieses unglaublich gezwungene Lächeln seit zwei Stunden auf dem Gesicht, Blaine. Ich bin mir sicher, dass andere Leute es nicht erkennen und denken, dass du glücklich bist, aber ich bin besser darin geworden deine Gesichtsausdrücke zu lesen und das ist kein glücklicher. Was ist los? Hat Puck etwas zu dir gesagt? Ich meine er kann manchmal ziemlich doofe Sachen sagen ohne darüber nachzudenken und-.“
 

„Puck war nett.“, murmelte Blaine hinunter sehend.
 

„Was ist dann los, Baby?“, seufzte Kurt, bewegte seine Hände hinunter und verschränkte ihre Finger. „Bist du krank?“
 

„Ich bin einfach… Kurt… Ich habe gehört was du gesagt hast.“
 

Kurts Augenbrauen hoben sich und er sah Blaine mit leicht geöffneten Mund an. Dann sagte er fast nervös: „Was habe ich gesagt? Ich habe nichts Schlimmes gesagt. Ich weiß nicht wovon du sprichst, Blaine.“
 

„Du hast gesagt, dass du dir wünscht, dass du an der NYU wärst.“, wisperte Blaine nicht aufsehend. Kurt konnte die Worte kaum verstehen.
 

„Wann habe ich das gesagt – oh, ich habe – Warte… Du warst nicht im Zimmer, als sich das gesagt habe, Blaine. Hast du mich belauscht?“ Seine erste Reaktion war Verwirrung, danach Realisation und dann wurde er wütend. Er liebte Blaine, es störte ihn nicht, dass Blaine es gehört hatte… aber warum spionierte Blaine ihm hinterher? Vielleicht war spionieren eine Übertreibung, aber Kurt belauschte auch nicht Blaines private Unterhaltungen.
 

„Ich bin gekommen, um zu sehen ob ihr den Fernseher braucht, weil die Jungs Rock Band spielen wollten.“, schnappte Blaine, er musste lauter reden um das lautes Jubeln im Nebenraum zu übertönen. „Ich habe es einfach gehört.“
 

„Oh und du hast entschieden einfach vor der Tür stehen zu bleiben und uns zu belauschen? Ist das nötig um heraus zu finden, ob wir fernsehen oder war das nur ein Bonus?“, schnappte Kurt zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

„Ich habe euch nicht belauscht. Ich habe bloß gehört, was du gesagt hast.“
 

„Wenn du nicht spionierst hast, warum bist du dann nicht herein gekommen?“
 

„Spioniert?“, schrie Blaine jetzt einen Schritt zurück tretend. „Ich habe niemanden ausspioniert. Es ist nicht meine Schuld, dass ich in dem Moment hereingekommen bin.“
 

„Du bist nicht hereingekommen! Du hast einfach im Flur gestanden und gelauscht!“
 

„Hör auf, hör auf.“, sagte Blaine mit gedämpfter Stimme. „Es tut mir Leid, Kurt. Ich wollte nicht lauschen. Ich habe es einfach gehört und hab Schuldgefühle bekommen wegen der CCAD und – .“
 

„Dieses Gespräch passiert nicht wirklich.“, sagte Kurt seinen Kopf schüttelnd. „Blaine, nein. Mach das nicht größer als es ist. Das ist nichts. Bist du deswegen aufgebracht?“
 

„Ja! Du gehst zu einem College, das du nicht magst, du weigerst dich dort jemanden kennen zu lernen, du bist die ganze Zeit gestresst und diese Ferien waren wunderbar, Kurt, sie waren es wirklich. Aber sie werden bald vorbei sein und du wirst wieder unglücklich und ich werde wieder unglücklich, weil du unglücklich bist!“, sagte Blaine, die haselnussbraunen Augen weit und wütend.
 

Kurts Annahme war richtig. Er hatte sich wirklich an Kurts Kommentar hochgeschaukelt – aber dieser Kommentar hatte wirklich nichts bedeutet. Wünschte er sich in New York zu sein? Manchmal, ja. Aber er war deswegen nicht unglücklich. Es war gesprächig, das war alles. Er liebte es mit Blaine zusammen zu leben.
 

„Blaine, ich bin nicht unglücklich. Die CCAD ist nur sehr auf Konkurrenz bedacht und wenn ich Design an der NYU studiert hätte, wäre es noch schlimmer. Ich habe Stress wegen dem Arbeitsaufwand und würde dort wahrscheinlich genauso viel Arbeit haben, wenn nicht mehr.“, erklärte Kurt in einem sanften Tonfall. „Ich bin nicht unglücklich. Ich mag die CCAD. Ich mag Cincinnati und ich mag es mit dir zusammen zu leben. Okay?“
 

„Ich bin – einfach – Bist du dir sicher, Kurt?“, sagte Blaine und sah an die Wand neben Kurt, anstatt seinen Freund direkt anzusehen. Sein Fuß zappelte nervös und er biss sich auf die Lippe wie er es immer tat, wenn er gestresst war.
 

„Ja. Ich bin mir sicher.“, nickte Kurt und fügte hinzu: „Ich bin trotzdem nicht froh darüber, dass du mich belauscht hast, Blaine.“
 

„Ich hab nicht – ich hab einfach-.“ Blaine brach ab und ging aus dem Zimmer.
 

Kurt Unterkiefer klappte herunter und dann ging er ins Wohnzimmer und fragte scharf: „Wo ist Blaine hin gegangen?“
 

Normalerweise wäre er froh gewesen Mercedes und David in einer Ecke des Raumes tief in einem Gespräch verwickelt zu sehen und beide sahen glücklich aus, aber es war keine Zeit dafür.
 

„Oben, Kumpel.“, rief Finn ohne von Rock Band aufzusehen.
 

Kurt rannte die Treppe hinauf und stieß die Schlafzimmertür auf. „Was? Möchtest du jetzt wirklich anfangen zu streiten, Blaine?“
 

„Du wünscht dir, dass du in New York wärst!“, sagte Blaine mit gedämpfter Stimme, traurig und niedergeschlagen aussehend. „Kurt, du solltest dich von der CCAD exmatrikulieren und nächstes Jahr dort anfangen. Du-.“
 

„Ich möchte nicht zur NYU gehen!“, schrie Kurt, sehr viel lauter als nötig. „Ich möchte mit dir in Cincinnati bleiben! Ich habe mich dazu entschieden bei dir zu bleiben!“
 

„Wenn ich nicht hier wäre, wärst du mit deinen Freunden in New York!“, schrie Blaine.
 

Es war still im Raum und es brauchte Kurt einige Sekunden um sich von dem Schock zu erholen. Sie waren kein Pärchen das schrie. Blaine war niemand der schrie. „Und wenn ich nicht wäre, wärst du an der Santa Barbara oder Duke oder einem deiner anderen Stipendien Fußball spielen! Du wärest in einem Profiteam!“
 

„Ich möchte Fußball nicht professionell spielen! Ich möchte Englisch studieren, so dass ich in die juristische Fakultät besuchen kann! Ich wollte schon immer Anwalt sein! Nicht Fußballspieler!“ Blaine Stimme wurde noch lauter. „Ich möchte nicht, dass du mich hasst, weil ich dich zurückhalte!“
 

„Du willst mir erzählen, dass du, wenn wir uns im Senior Jahr nicht getroffen hätten, jetzt nicht an der Santa Babara oder so sein würdest?“, fragte Kurt sehr leise, blaue Augen starrten Blaines haselnussbraune an.
 

Blaine zögerte und leckte sich nervös die Lippen. „Ich… ich wäre es wahrscheinlich. Aber um es meiner Familie recht zu machen. Ich wollte nie professionell Fußball spielen. Habe ich angenommen, dass ich im College ein Fußballstipendium kriegen würde und so meinen Abschluss kriegen würde? Ja. Aber als ich dich kennen gelernt habe, hat sich alles verändert.“
 

„Gut.“, sagte Kurt. „Habe ich angenommen, dass ich mit Mercedes und Rachel zur NYU gehen würde? Ja. Aber als ich dich getroffen habe, hat sich alles verändert.“
 

„Benutz meine Worte nicht gegen mich.“, bettelte Blaine. „Kurt, bitte… geh zur NYU. Ich werde auf dich warten.“
 

„Nein. Ich möchte mit dir zusammenwohnen und an der CCAD sein, Blaine. Ich möchte bei dir sein, bei meiner Familie, in der Nähe von Melody. Ich würde nicht zur NYU gehen, wenn du mich bezahlen würdest. Genau wie du nicht zur Santa Barbara gehen würdest. Blaine, lass es einfach sein. Okay? Lass uns runter gehen und uns auf die Couch setzten und Puck und Wes dabei zusehen, wie sie sich zu betrunkenen Idioten machen und David und Mercedes wie sie sich verlieben, während Finn Rock Band spielt mit zwei betrunkenen Idioten und Rachel und Quinn sich zu einem netten Gespräch zwingen. Okay? Wirklich, wir sollten hinunter gehen damit sie sich nicht umbringen.“
 

„Aber-.“
 

„Ende der Diskussion.“ Kurt ergriff seine Hand und zog ihn hinunter. Die Jungs sahen nicht von Rock Band auf, Mercedes und David sahen kurz zu ihnen, setzten ihre Unterhaltung aber fort und beide, Quinn und Rachel sahen extrem glücklich darüber aus sie zu sehen. Kurt setzte sich auf die Couch, die Finger mit Blaines verschränkt und ein ziemlich überzeugendes Lächeln auf dem Gesicht. „Wo waren wir Rachel? Ewas über deine Show, glaube ich?“
 

„Der Regisseur ist grandios, das ist er wirklich. Und das Mädchen, das die Hauptrolle hat… Nun, natürlich bin ich besser als sie, aber jeder muss unten anfangen, weißt du? Es ist nur eine Frage der Zeit bis ich die Hauptrolle habe. Meine Dads werden natürlich zur Show kommen, auch wenn ich nur eine Nebenrolle spiele. Es ist ein kleiner Schritt. Ich hoffe, dass Finn mit ihnen mitkommt. Sie mögen Finn wirklich gerne.“, sagte Rachel sehr schnell, aufgeregt aussehend. „Wie heißen deine Freunde noch mal, Blaine?“
 

„Wes und David.“, murmelte Blaine, zeigte auf sie und sah noch immer ziemlich mürrisch aus.
 

„Nun David ist charmant, aber Wes benimmt sich als ob er aus einem Zoo stammt.“
 

„Rachel!“, schnappten beide, Kurt und Quinn, gleichzeitig.
 

„Ja, nun, von welchem Planeten bist du? Sie können dich zurück haben.“, murmelte Blaine, aber nur laut genug für Kurt. Er wimmerte, als Kurt ihm mit dem Ellbogen in die Seite stieß. „Aua!“
 

„Geht es dir gut?“, fragte Quinn besorgt aussehend.
 

„Das kommt auf deine Definition davon an.“, antwortete Blaine, als er aufstand und sich zu Wes, Puck und Finn beim Fernseher gesellte.
 

„Mach dir keine Sorgen, Quinn. Es ist wahrscheinlich meine Anwesenheit. Schau, wir hatten vor ein paar Jahren ein paar Verabredungen und hatten eine liebliche Zeit. Er ist ganz klar noch immer an mir interessiert und hat Angst, dass er, wenn wir Freunde werden er nach seinen Gelüsten handeln wird.“, sagte Rachel fröhlich.
 

„Oh nein. Ich bin mir sicher, dass es absolut nichts damit zu tun hatte, dass du gesagt hast, dass sein Freund in den Zoo gehört.“, sagte Quinn langsam mit süßer Stimme, als Wes ein lautes ‚Whoop‘ von sich gab und über seine eigenen Füße viel.
 

Die drei verfielen in eine peinliche Stille. Quinn sah genervt aus Rachel so nahe zu sein, Rachel starrte die vier Jungs fast neugierig an und Kurt war von Rachels letztem Kommentar über Blaine zu genervt um etwas Nettes zu sagen. Was eine schöne Nacht unter Freunden werden sollte, wurde für jeden, der nicht betrunken oder Finn war (der Puck und Wes betrunkene Eskapaden urkomisch zu finden schien, auch wenn er sich noch nicht betrunken hatte), schrecklich.
 

Einige lange Minuten später stand Blaine auf und kam, nervös zögernd, zu ihnen. Schließlich setze er sich neben Kurt.
 

“Sie sind wie Tiere.“, sagte Kurt sanft, als Wes und Puck auf dem Boden um das Mikrofon kämpften.
 

„Na bitte? Es ist als ob sie in den Zoo gehören.“, zwitscherte Rachel. „Meine Eltern haben sich nie so verhalten und Finn verhält sich auch nicht so. Ich weiß, dass ich nicht viel Erfahrung darin habe wie sich Jungs verhalten sollen, aber – .“
 

Kurt drehte sich um und schenkte Blaine seine Aufmerksamkeit, der sehr mitleiderregend aussah. „Blaine, hör auf damit.“
 

„Womit aufhören?“
 

„Damit.“ Kurt zeigte auf ihn. „Sei nicht bedrückt.“
 

„Bist du dir sicher, dass du damit einverstanden… bist?“
 

„Verdammt.“, stöhnte Kurt, stand auf und ergriff seine Hand. „Quinn, sorg dafür, dass sie sich nicht den Mikrofonständer durch jemandes Kopf stecken, okay?“
 

„Okay.“, sagte Quinn sanft und sah wie sie in die Küche gingen.
 

„Kurt, es ist okay wenn du zur NYU gehen möchtest. Ich wäre nicht wütend. Ich möchte dich nicht zurückhalten. Ich möchte einfach, dass du glücklich bist.“
 

Kurt hob seine Hand um ihn zu stoppen, selbst wütender werdend. „Das einzige, was mich aufregt, Blaine, ist dass du es alle fünf Minuten wieder erwähnst. Ich mag die CCAD. Ich mag die Professoren, ich mag die Arbeit und ich mag es, dass ich zur CCAD gehen kann und dennoch jede Nacht mit dir in einem Bett schlafen kann! Das ist mir mehr wert als die NYU, okay? Ja, ich würde es lieben momentan in New York zu sein. Ja, es war mein Traum. Aber du bist, was ich will. Und du bist hier, in Ohio. Und das ist, wo ich bleibe.“
 

„Das ist alles was du hättest sagen sollen.“, seufzte Blaine.
 

„Ich habe es gesagt. Du hast mir bloß nicht zugehört.“ Kurt ging an ihm vorbei und griff sich eine Flasche Alkohol vom Tisch, ohne hinzusehen, was es war und dann ging er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum und ließ Blaine nicht nur Mitleid erregend, sondern auch sehr verwirrt aussehend, zurück.
 

`Super gelaufen. Vielleicht sollte ich hoch und ins Bett gehen bevor ich unsere Leben noch schwieriger mache,´ dachte er. Das wäre wahrscheinlich das klügste gewesen, aber stattdessen ging er zurück ins Wohnzimmer und spielte wieder mit den Jungs Rock Band. Es war allerdings nicht länger Rock Band. Es war mehr Puck und Wes in dasselbe Mikrofon schreiend, während Finn mit seinem Kopf auf dem Schlagzeug döste und David die Knöpfe auf dem Keyboard gedrückt hielt, was der Fernseher definitiv nicht mochte.
 

Blaine ließ sich dramatisch auf den Boden fallen und sah zu David auf, seine Unterlippe vorstreckend. „Ich hab ein Oh-oh gemacht.“
 

„Ich denke, dass jeder das gehört hat, als du und Kurt vorhin oben ward.“, seufzte David, schubste das Keyboard zur Seite und rutschte zu ihm auf den Boden.
 

„I AM IRON MAN, DUN DUN DUN DUN, WIE AUCH IMMER DER TEXT WEITER GEHT!”, schrie Wes und schmiss sich selbst auf den Boden über sie. „Schon betrunken Blaine? Schon betrunken Blaine? Schon betrunken Blaine?“
 

„Blaine ist nicht betrunken.“, sagte David sich aufsetzend. „Und ich glaube, dass es für dich besser wäre weniger zu trinken.“
 

„Ich bin klug und sexy, David. Mädchen lieben es wenn man trinkt. Mädchen mögen es auch wenn man – hey, Blaine, erinnerst du dich an das eine Mal, als du hereingeplatzt bist, als ich und das Mädchen Sex hatten? War das sexy?“, lallte Wes, bewegte sich auf Blaines Schoß und presste seine Stirn gegen Blaines.
 

Blaine beugte sich vor und sah David an. „Hilfe?“
 

„Wes, du verunsicherst Blaine.“
 

„Er mag es wenn Jungs auf ihm sitzen.“, kicherte Wes. „Wenn du und Kurt Sex haben, reitet er dich dann? Ich wette nicht. Ich wette ihr zwei… Ich wette… Hey, Kurt! Hi, Kurt!“ Er begann wild zu winken und Blaine dankte Gott, dass Finn zu beschäftigt war wie Puck sich auf das dumme Geschwafel seines asiatischen Freundes konzentrierte, um es zu hören. Alles was er jetzt noch brauchte war, dass Finn bemerkte, dass sie wirklich Sex hatten. Darauf freute er sich nicht. Er hatte das Gefühl, dass es ihre Freundschaft dämpfen würde.
 

„Wes, komm schon.“, seufzte Blaine, stand auf und zog seinen Freund hoch.
 

„Wo gehen wir hin, Blaine?“, fragte Wes fröhlich und lehnte sich gegen ihn.
 

„Ein Mädchen treffen.“, log Blaine und zog ihn die Treppe hoch. Er ging in sein und Kurts Zimmer.
 

„Wo ist sie?“, fragte Wes, was in einem lauten Wispern endete.
 

„Sie ist hier auf dem Bett. Krabbel da rauf, okay?“
 

Wes kletterte auf das Bett. „Ich sehe das Mädchen nicht, Blaine.“
 

„Du musst dich hinlegen.“, seufzte Blaine.
 

Wes legte sich hin und gab fast sofort ein Schnarchen von sich.
 

„Fühle ich mich deswegen schlecht? Kein bisschen.“ Blaine schaltete das Licht aus und ging hinunter, ziemlich sicher, dass Wes nicht genug Alkohol in seinem System hatte um Gefahr zu laufen sich im Schlaf zu übergeben und zu sterben. Egal, er würde dennoch alle paar Minuten kontrollieren gehen.
 

„Ich verstehe nicht warum er es nicht einfach ruhen lässt!“, sagte Kurt laut und klang… nicht ganz richtig. Zwar war Blaine noch nie zuvor in der Nähe des betrunkenen Kurt gewesen, aber er war sich sicher, dass er nicht mehr ganz nüchtern war. „Ich sollte selber in der Lage sein zu entscheiden was ich mit meinem eigenen Leben anfange, wo ich zum College gehen möchte. Es geht nicht um ihn, Mercedes. Verdammt. Es ist meine Entscheidung. Und er lässt es einfach nicht in Ruhe!“
 

„Ich glaube du bist beschwipst, genervt und wütend.“, seufzte Mercedes. „Ich dachte dass wir uns mit sechzehn einig waren, dass wir keinen Alkohol mehr trinken würden, erinnerst du dich? Leg das weg.“
 

„Ich hatte nur eins.“, schmollte Kurt. „Warum muss er mich wütend machen? Habe ich nicht genug durch gemacht, Mercedes? Und er will es schlimmer machen? Ich vermisse euch!“
 

„Junge, was hast du in letzter Zeit durchgemacht, das nicht deine Schuld war? Wir alle verstehen, dass du eine schwere Zeit hattest, nachdem was im Senior Jahr passiert ist, aber du kannst nicht alles darauf schieben. Du musst es vergessen.“, sagte Mercedes, sehr ungeduldig klingend. „Zumindest hast du jemanden, den es interessiert was du willst.“
 

Kurt gab mehrere Laute von sich und wurde dann ganz still.
 

Blaine ging ins Wohnzimmer, er vermied Kurt anzusehen und setzte sich neben David. „Können wir raus gehen und reden?“
 

„Sicher.“ David nickte, stand sofort auf und folgte Blaine nicht nach draußen aber in die Küche. Er setzte sich an den Tisch und gestikulierte auf den Stuhl neben ihm. „Was ist los? Du siehst traurig aus.“
 

Blaine seufzte und setzte sich hin, legte seine Ellbogen auf den Tisch und legte sein Kinn auf seine Hände. „Ich habe es dir schon gesagt. Ich hab Oh-oh gemacht.“
 

„Wie wär’s, wenn wir erst einmal erwachsen darüber sprechen und nicht wie Kleinkinder?“, forderte David. „Wie hast du dieses Mal die Liebe deines Lebens wütend gemacht Blaine? Könntest du das näher ausführen?“
 

„Ich habe gehört wie er darüber geredet hat, dass er sich wünscht, dass er zur NYU gegangen wäre als ich… als ich geschaut hab, ob sie den Fernseher benutzen. Ich kann nicht beurteilen, ob er wütend ist, weil ich ihn belauscht habe oder ob er wütend ist, weil ich es immer wieder erwähne.“, sagte Blaine miserabel. „Es ist ja nicht so, als ob ich spioniert hätte oder so. Ich habe es bloß gehört und… bin erstarrt. Es ist ja nicht so, als ob ich ihn gebeten hätte zu bleiben, verstehst du? Bevor wir ernsthaft über das College geredet haben, habe ich ihm gesagt, dass er gehen soll. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass er gehen wollte und es wegen mir nicht getan hat und das ist nicht fair.“
 

„Kurt ist ein großer Junge. Kurt kann selber entscheiden, wo er aufs College gehen will.“
 

„Nicht wenn er die falsche Entscheidung trifft und es mir übel nimmt.“, murmelte Blaine. „Aber immer, wenn ich es erwähne wird er wütender.“
 

„Dann solltest du es vielleicht nicht erwähnen? Wenn es ihn nur aufregen wird… warum zwingst du ihn dann dazu darüber zu reden? Wütend werden heißt nicht, dass er es dir übel nimmt. Es heißt, dass er es nicht erwähnt haben will. Wie oft hast du ihn gefragt?“
 

Blaine stöhnte und versteckte sie Gesicht in seinen Händen. „Sehr oft, schätze ich. Ich fühle mich nur wirklich schuldig und ich will nicht, dass er mich später hasst…“
 

„Du hast Kurt nicht gebeten nicht zur… NYU zu gehen, oder? Er kann nicht wütend auf dich sein für etwas was du nicht getan hast.“ David strich durch sein Haar. „Du hast diese schreckliche Angewohnheit aus einer Fliege einen Elefanten zu machen, Anderson. Es ist liebenswert und alles, versteh mich nicht falsch. Es ist sehr süß… aber du kannst dich nicht wegen etwas aufregen, dass praktisch nicht existiert. Mach dir nicht selber Probleme. Warte bis sie passieren und versuche dann sie zu lösen.“
 

„Ja nun, ich hab das Problem bereits verursacht und jetzt ist Kurt angepisst.“ Blaine zeigte auf die Küche. „Und er trinkt? Kurt trinkt nicht. Er ist bloß dramatisch. Das ist alles was der Junge ist. Drama, Drama, Drama, Drama, Drama."
 

David antwortete nicht und hörte seinem Freund einfach zu. Es dauerte einige Minuten bis Blaine sich beruhigt hatte, obwohl er hauptsächlich einige Male dasselbe wiederholte – dass er Angst hatte, dass Kurt es ihm übel nahm, dass er Angst hatte, dass Kurt es ihm in Zukunft übel nehmen würde, wenn er es nicht schon tat, dass Kurt zu dramatisch war, dass er zumindest ein besserer Spion als Kurt war und dass er wirklich lernen musste seinen Mund zu halten. Als er schließlich still wurde, sagte David aufmunternd: „Jetzt da das erledigt ist und du fertig gequatscht hast, denke ich, dass es Zeit ist, sich wieder mit Kurt zu vertragen. Es ist fast Neujahr und hast du nicht so lange darüber geredet wie dein erster Neujahrskuss mit Kurt sein würde?“
 

„Neujahrskuss, Neujahrsshmiss.“, brummte Blaine als er aufstand. „Danke dass du mir zugehört hast, David.“
 

„Du weißt, dass ich für dich da bin, wenn du reden willst, Blaine.“, seufzte David. „Ich werde nach meinem anderen Kind sehen und sicherstellen, dass er noch nicht in seinem Erbrochenen erstickt ist.“
 

„Danke für das Bild. Ich schätze, dass ich versuchen werde Kurts Anfall jetzt zu beenden.“, seufzte Blaine. „Obwohl ich an dem Punkt lieber einfach ins Bett gehen und mit dem betrunkenen Asiaten kuscheln würde.“
 

„Geh und vertrag dich mit deinem Freund.“, sagte David und zeigte in Richtung des Wohnzimmers. „Ich würde vorschlagen, dass du ihm nicht vom betrunkenen Asiaten in seinem Bett erzählst, bevor ihr euch vertagen habt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine gute Art wäre ein Gespräch zu beginnen.“
 

„Können wir uns nicht morgen vertragen, wenn er weniger beschwipst ist?“
 

„Anderson…“
 

„Gut, gut.“ Blaine schob den Stuhl geräuschvoll gegen den Tisch nur um den dramatischen Effekt zu verstärken und dann ging er direkt ins Wohnzimmer bevor er wieder kalte Füße bekommen konnte. Er ließ seine Füße nicht stoppen bis er Kurt erreicht hatte, der noch immer so aussah, als ob er herauszufinden versuchte, ob Mercedes ihm wirklich gesagt hatte, er solle darüber hinweg kommen, was vor mehr als einem Jahr passiert war. Sobald Blaine ihn erreichte, sah der Jüngere ihn mit großen, blauen Augen an.
 

„Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte Blaine sanft und verlagerte sein Gewicht nervös von einem Bein aufs andere, als er auf die Antwort seines Freundes wartete.
 

„Ich werde dort drüben sein.“, sagte Mercedes und zeigte in die Ecke des Raumes wo David sich wieder gesetzt hatte. Sie stand auf und ging leise zu ihm.
 

„Sie werden zusammen kommen, weißt du?“, seufzte Kurt resigniert und rutschte zur Seite um Platz für Blaine zu machen.
 

„Vielleicht ist es gut für sie.“, seufzte Blaine als er sich setzte und presste sich an Kurt, Seite an Seite. Er wartete mehrere Sekunden und schlang seinen Arm um Kurts schmale Hüfte sobald er sich sicher war, dass Kurt den Streit nicht fortführen würde. „Kurt… Sei bitte nicht wütend auf mich, okay? Ich wollte dich nicht aufregen.“
 

„Aber du hast es.“, sagte Kurt laut, aber Blaine dachte, dass es mehr von dem Alkohol kam als alles andere. „Und ich gewöhne mich nur schwer an etwas.“ Seine Nase verzog sich.
 

Seine sofortige Reaktion war die, ihn daran zu erinnern was Mercedes gerade gesagt hatte. Blaine wusste, dass es schwer war damit umzugehen, was Kurt vorletzten Oktober durchgemacht hatte… aber es war vorletzten Oktober. Die Verurteilung war vorbei, es konnte nichts mehr getan werden. Nichts. Also so unsensibel es auch klang… Kurt musste es vergessen und weiter machen. Es war nicht einmal so, dass Kurt immer davon gestört wurde. Es schien, als ob es, wann immer es stressig wurde, wieder hochkam. So funktionierte das nicht. Zumindest nicht in Blaines Welt.
 

„Kurt… Du musst damit aufhören. Du kannst es nur so lange tun. Es ist mehr als ein Jahr her, es-.“
 

„Ich will nicht darüber reden!“, rief Kurt und schmiss seine Hände dramatisch in die Luft. „Ich rede über alles. Ich werde nicht – Ich werde einfach – Ich möchte nicht streiten! Ich möchte nicht so sein!“
 

„Was sein?“, wisperte Blaine und rieb in kleinen Kreisen über seinen Rücken um ihn zu beruhigen.
 

„Ich möchte mit dir zusammen sein.“ Kurt piekste ihn in die Brust, noch immer laut redend. „Nicht in New York. Mit dir. Bei – bei uns zu Hause mit dem Hündchen und deinem dummen Fischbecher. Okay? Okay, Blaine?“
 

„Okay, Kurt.“, nickte Blaine und betete, dass er nie wieder mit einem nicht-ganz-nüchternen-aber-auch-noch-nicht-betrunkenen Kurt Hummel zu tun haben musste. „Okay. Es tut mir Leid. Ich wollte nur, dass du glücklich bist.“
 

„Ich bin glücklich.“ Kurt bewegte sich auf seinen Schoß, trat ihn dabei einige Male und rammte ihn fast mit dem Ellbogen in die Nase. „Ich bin glücklich mit dem sexy Blaine.“

„Es ist 11:58!“, rief Finn auf einmal, machte das Spiel aus und schaltete den Fernseher auf MTV.
 

„Hey, wir waren am gewinnen!“, sagte Puck. „Wir haben dominiert, Mann!“
 

Blaine schlang seine Arme fester um seinen Freund, der noch immer dicht an ihn gepresst war. Die Uhr im Fernsehen brauchte ewig um Mitternacht zu erreichen.
 

„Entschuldige.“, murmelte Kurt müde in sein Ohr, die Arme um Blaines Nacken geschlungen.
 

„Mir tut es auch Leid.“, wisperte Blaine zurück, ihn noch fester umarmend.
 

„FROHES NEUES JAHR!“, riefen Quinn, Puck, Mercedes und David aus, als Rachel und Finn begannen rum zu machen.
 

Kurt presste seine Lippen gegen Blaines und bewegte seine Hände, um Blaines Kopf festzuhalten. Blaine wollte sich allerdings aus dem Kuss nicht lösen und zog seinen Freund noch näher.
 

Es schien, als würden einige Minuten vergehen, bevor Kurt sich schließlich löste. Er war sehr still, die Augen geschlossen, dann öffnete er für ein paar Sekunden seine blauen Augen und blinzelte langsam. „Frohes neues Jahr, Blaine.“
 

„Frohes neues Jahr, Kurt.“ Blaine lächelte ein wenig.
 

„Ein weiteres erstes Mal.“, kicherte Kurt und drückte ihre Nasen zusammen. „Ich liebe dich.“
 

„Ich liebe dich auch, Kurt. Auch wenn du ein wenig beschwipst bist.“
 

Sein jüngerer Freund kicherte nur noch mehr, was Blaine dazu brachte, sich zu fragen, ob er überhaupt ein Wort verstanden hatte, das er gesagt hatte. Blaine hatte wichtigere Dinge um die er sich sorgen musste. Wie zum Beispiel, wo er seinen Freund hinlegen sollte, dessen Augen immer wieder zufielen. Anscheinend mussten die nächsten Neujahrspartys in sehr viel größeren Häusern stattfinden.



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