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Am Ende des Weges...

wartet auf Manche von uns, ein Happy End...
von

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I.Prologue

„Annemieke van Dam…liefde van mijn leven…so viele Jahre beschreiten wir unseren Weg nun schon gemeinsam, habe viele Höhen gehabt aber auch unzählig viele Tiefen und trotzdem liebe ich dich noch immer, wie am ersten Tag.“ Wietske griff nach Annemiekes Hand und hielt sie zärtlich in ihrer. Die Augen ihrer Freundin wurden ganz glasig und sie konnte nur noch mit Mühe und Not die Tränen zurück halten. „Ich kann mir ein Leben ohne dich an meiner Seite nicht mehr vorstellen und hoffe das noch viele weitere gemeinsame Jahre auf uns warten. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel du mir bedeutest, deshalb stell ich dir einfach diese Frage.“ Sie holte noch einmal tief Luft und Annemieke schien den Atem an zuhalten. „Zal je met me trouwen Annemieke schluckte schwer und dann liefen die Tränen über ihre Wangen. „Wietske...ja...ich will dich natürlich heiraten.“ Von einem Moment auf den nächsten schmiss sie sich in Wietskes Arme und küsste sie ungestüm.
 

Noch immer kam es den beiden surreal vor. Ein Jahr war vergangen, Pläne wurden gemacht und die Hochzeit stand kurz bevor. Es würde eine kleine Hochzeit nur mit der Familie und den engsten Freunden werden, eine Feier mit den Kollegen würde folgen. Was zählte war einfach nur, dass Annemieke und Wietske glücklich wurden und das auch ganz offiziell. Dazu brauchte es kein großes Tamtam oder eine riesige Hochzeit, es brauchte einfach nur zwei Liebende und das stille Versprechen für immer für einander da zu sein, sich zu Lieben und zu ehren, bis das der Tod sie scheiden würde.
 

Das Leben prüft den Menschen immer wieder aufs Neue. Nichts bekommt man geschenkt und für alles muss man kämpfen. Manche werden vom Leben mehr geprüft und getestet, während andere anscheinend beschwingt und ohne große Probleme durch sein Leben ging. Annemieke und Wietske gehörten zweifelsohne zu der ersten Gruppe, dennoch hatte sie nach Jahren zu einander gefunden und waren mehr denn je darin bestärkt für immer zusammen bleiben. Den einen ganz besonderen Menschen erkennt man manchmal sofort, manchmal aber erst nach Jahren. Hat man diese besondere Person aber erst mal gefunden, dann sollte man sie nicht gehen lassen, denn was ist, wenn es im Leben nur eine große Liebe gibt?
 

Nehme deine Hand ganz zärtlich,

seh dir lange in die Augen.

Ziehe dich nah an mich heran,

und halt dich innig in meinem Arm .

Spür wie die Körper sich erwärmt,

wie du sanft meine Wange streifst.

Wie unsere Lippen sich treffen,

und wir lange so veharren.

Lös mich langsam von deinen Lippen,

meine Gedanken schwirren umher.

Auf der langen Suche nach Halt,

traf ich deine schöne Gestalt.

So steh ich nun mir dir im Arm,

glücklich und lächelnder Natur.

Vergess bei dir alle Sorgen,

die mich quälen jeden Morgen.

Neig mich vorsichtig herüber,

flüstere dir leise in dein Ohr:

„Mein Sonnenscheinchen ich liebe dich so sehr,

bleib bei mir und geh niemals fort.“


 


 

(Textstelle: Auszug aus Regentropfen - Ostermontag (Pasen Teil 2))
 

(Gedicht: www.gratis-gedicht.de/Liebesgedichte_156/Bleib-bei-mir_5280.html)

II.harmony!?

Liebe Leser,

Ich schreibe schon seit einer ganzen Weile, in meiner knappen Freizeit, an dieser Fanfic. Sie stellt eine indirekte Fortsetzung zu "Regentropfen" da, kann aber auch ohne diese zuvor gelesen zu haben, angeschaut werden. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß und wer will kann auch ein Kommentar hinterlassen.

Ganz liebe Grüße Deanna_
 

Der silberne Passat bog auf den Feldweg ein und wirbelte die trockene Erde auf. Es war Zeit, dass bald wieder Regen vom Himmel auf die Erde fiel, selbst die Frühlingsblumen am Wegesrand waren schon halb vertrocknet.
 

„Mama, de bloemen.“ Catharina lehnte sich zu ihrer Tochter Anna herüber und strich ihr durch das schulterlange, braune Haar. „We hoeven maar een klein beetje water.“ Cornelis drehte sich zu seiner ältesten Tochter und seiner kleinen Enkelin um und forderte ihre Aufmerksamkeit ein. „Denkt daran, dass Annemieke sich gewünscht hat, dass wir vorwiegend Deutsch sprechen sollen.“
 

Er selbst war weniger glücklich mit dem Wunsch seiner Tochter, aber das war ja noch das Kleinste was ihn störte. Seine jüngste Tochter würde dieses Wochenende in dem kleinen Ferienort Molkwerum ihre Verlobte Wietske heiraten. Dass, er sich mit seiner Familie überhaupt auf dem Weg dorthin befand, lag wohl nur daran, dass seine älteste Tochter Catharina ihn darum gebeten hatte. Andernfalls hätte Cornelis diese Feier wohl boykottiert.
 

Die eine Tochter vom Mann verlassen und nun alleinerziehende Mutter von einem vierjährigen Mädchen und die andere Tochter lesbisch, Musicaldarstellerin und schon bald mit einer Frau verheiratet. Was hatte er bloß falsch gemacht?
 

„Hast du gehört Anna, sprich doch bitte Deutsch ja?“ Anna lächelte ihre Mutter an und drückte ihren Teddy an sich. „Ja, Mama.“ „Het is een schandaal.“ Antonia, die Mutter von Catharina und Annemieke wandte ihren Blick vom Fenster ab und blickte Finster zu ihrem Mann herüber. Er hatte sie fast gezwungen mit zu kommen und dementsprechend war ihre Laune auch im Keller.
 

Sicher Annemieke war ihre Tochter, aber musste sie deshalb alles gut heißen und dann auch noch dabei sein? „Antonia.“ Cornelis legte seine Hand auf ihren Schoß und streichelte ihr Bein. „Nur zwei Tage, dann ist ja alles vorbei. Es ist ihre Hochzeit, versuch einfach dich zusammen zu reißen ja?“ Antonia atmete geräuschvoll aus und wandte ihren Kopf wieder in Richtung Fenster. „Wenn du meinst.“
 

Catharina fuhr sich durch das lange blonde Haar und seufzte schwer. Das konnte ja noch heiter werden. Ihre Eltern waren ganz und gar nicht begeistert davon, dass ihre jüngste Tochter eine andere Frau heiratete. Die Niederlande waren in solchen Dingen eigentlich sehr tolerant, aber ihre Eltern gehörten noch zum alten Eisen, wie man in Deutschland wohl sagte und sie empfanden es noch immer, als etwas Unnormales.
 

„Mama, Wanneer wir sind da?“ Catharina musste etwas über das Kauderwelsch ihrer kleinen Tochter lächeln. „Guck mal, das Haus dahinten, müsste es schon sein.“ Sie war froh, dass die Fahrt erst mal vorbei war. Es würde, dort angekommen, sicher auch nicht gerade harmonisch zu gehen, aber dann war sie wenigstens nicht mehr in ein Auto, mit ihren Eltern gefangen.Cornelis lenkte den Wagen, auf den nächsten Weg und dannwaren sie auch schon da.
 

Die Feier würde auf den Grundstück des Ferienhauses von Wietskes Eltern stattfinden. Da aber nicht alle dort untergebracht werden konnte, schliefen noch ein paar Familienmitglieder bei den Hövels im Ferienhaus, die natürlich auch eingeladen waren und dann noch im Ferienhof der van Hoofs, die ihr Haus auf der anderen Seite hatten.
 

Aus dem Küchenfenster konnte Annemieke den silbernen Passat ihrer Eltern sehen und plötzlich wurde ihr ganz schlecht und kalter Schweiß ran ihre Schläfen hinab. Einerseits freute sie sich unwahrscheinlich doll, dass ihre Eltern wirklich kamen, trotz des ganzen Stresses, den es deshalb schon gegeben hatte. Annemieke hatte zum Ende hin, nicht mehr daran geglaubt, dass ihre Eltern kommen würden, aber Wunder schienen immer wieder zu geschehen. Aber in diesem Fall hatte das Wunder den Namen Catharina und war ihre ältere Schwester. Sie war ihr unendlich dankbar und trotzdem hatte Annemieke Angst, wie sie sich nun die nächsten 2 Tage verstehen würden.
 

Wietskes Eltern und Geschwister waren schon gestern gekommen und waren in ihrem eigenen Ferienhaus untergebracht, während ihre eigenen Eltern und ihre Schwester für die Tage neben an, bei den van Hoofs im Haus schlafen würden, genauso wie Annemiekes gute Freundin Lia, die zu den wenigen nicht verwandten Gästen zählte. Annemieke und Wietske wollten diese Feier nur mit ihrer Familie und den engsten Freunden. Zu Hause in Bremen würden sie nochmal mit ihrem Freundeskreis feiern.
 

„Alles gut Schatz?“ Annemieke spürte, wie ihre Verlobte, ihre Hände auf die Schultern legten und ihren zitternden Körper fest zuhalten schienen. „Meine Eltern sind gerade angekommen.“ Mehr musste sie nicht sagen. Wietske hatte das Drama haut nah mit erlebt und an vielen Abenden hatte sie ihre Freundin trösten müssen. In ihr war ein gewisser Hass gegenüber den Eltern von Annemieke aufgestiegen. Sie hatte ja vorher schon gewusst, dass nicht alle Menschen dem Thema Homosexualität so offen gegenüber standen, wie es bei ihrer Familie der Fall gewesen war. Sicher auch sie hatten Zeit gebraucht um das zu verdauen, aber im Endeffekt stand das Glück des eigenen Kindes nun mal an erster Stelle.
 

Davon schienen Annemieke Eltern allerdings noch nichts gehört zu haben und so wäre die Hochzeit noch fast ins Wasser gefallen. Wietske erinnerte sich nur ungern daran zurück, wie furchtbar ihre Freundin gelitten hatte und sogar gar nicht mehr heiraten wollte. Wietske schlang ihre Arme um den Körper ihrer Freundin und drückte sie an sich.
 

„Alles wird gut, du bist ja nicht allein mit ihnen.“ Annemieke nickte und drehte ihr Gesicht zu Wietske. „Warum können meine Eltern nicht so toll wie deine sein?“ Wietske lächelte und strich Annemieke eine Strähne aus dem Gesicht. „Wenn es deine Eltern wären, dann fändest du sie sicher nicht mehr so toll.“ Wietske gab ihr einen kurzen Kuss, ergriff Annemiekes Hand und zog sie nach Draußen, wo schon ihre Eltern aus dem Auto gestiegen waren und von Wietskes Vater Pieter begrüßt wurden.
 

Annemiekes Herzschlag wurde immer schneller und trotz der recht frischen Temperatur fühlte sie sich völlig durch geschwitzt. Innerlich sprach sie sich immer wieder Mut zu und drückte Wietskes Hand so sehr, dass es beiden schon etwas weh tat. „Nun geh schon.“ Wietske schubste sie etwas voran und stellte sich dann zu Lieke, die gerade mit Jara und Jasper Fußball gespielt hatte.
 

Bisher war alles so positiv verlaufen, aber es waren ja auch nur Wietskes Familie und Freunde da gewesen und eben Lia, aber der war es egal, ob Annemieke nun lesbisch oder hetero war, solange sie ihr nicht an die Wäsche ging und glücklich war. „Ik hoop dat alles loopt soepel.“ flüsterte Lieke Wietske ins Ohr, ehe sie den Ball wieder weg schoss und die beiden Kinder hinterher flitzten. Diese nickte nur und beobachtete Annemieke, deren Schritte schwer und nervös wirkten. Wenn sie ihr irgendwie helfen hätte können, dann hätte Wietske nicht gezögert, aber sie konnte ihr nicht helfen.
 

Annemiekes Schritte wurde immer langsamer desto dichter sie zum Auto ihrer Eltern kam. Sie rechnete schon mit dem Schlimmsten. Es war besser nicht zu viel zu erwarten, als später enttäuscht zu werden. Immerhin waren ihre Eltern ja nur auf ausdrücklichen Wunsch ihrer Schwester hier.
 

Eben diese stieg gerade aus und befreite auch Anna aus ihrem Sitz. Als die Kleine ihre Tante erblickte, gab es kein Halten mehr und sie rannte geradewegs in die Arme von Annemieke. „Tante Annemieke.“ Anna quiekte vergnügt auf, als sie ihrer Tante in die Arme fiel und diese sie beschwingt im Kreis drehte und vorsichtig an sie drückte. „Daar mijn Angel.“ Annemieke gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ das Mädchen wieder nach unten.
 

Die sah ihre Tante etwas böse an und verschränkte die Arme vor ihrem kleinen Oberkörper. „Aber Tante Annemieke.“ Sie zog einen Schmollmund, die ersten Erwachsenen lachten schon leise. „Ich denken, wir spreken Deutsch.“ Jetzt lachte auch Annemieke und strubbelte durch das Haar der Kleinen. „Du kannst dir gern aussuchen was du sprichst ok?“ Anna nickte und begrüßte nun auch Wietske. Die Beiden hatten einander am Anfang gar nicht gemocht, aber Mittler Weile ging es schon. Wietske musste ab und zu mal einen Erdbeerlolli rausrücken, dann war Anna ihre beste Freundin.
 

Nun kam auch Catharina auf Annemieke zu und umarmte ihre Schwester liebevoll. „Na Schwesterchen, kommst du nun auch endlich unter die Haube?“ Beide lachten und Annemieke boxte ihre Schwester freundschaftliche in die Schulter. „Ja ich dachte mir, bevor ich noch alt und runzlig werde, suche ich mir wen.“ Sie blickte zärtlich in die Richtung von Wietske, wo diese gerade versuchte Anna, Jara und Jasper, einander näher zu bringen.
 

Catharina begrüßte nun auch den Rest der Anwesenden, die hauptsächlich Wietskes Familie waren. „Goede dag Papa.“ Annemieke streckte die Hand nach ihrem Vater aus. „Ach nun mach dich doch nicht lächerlich und komm her.“ Wo Cornelis noch die ganze Zeit dachte, dass nun etwas zwischen ihm und seiner Tochter stand, war das Gefühl wie weg geblasen. Sie zu sehen, so glücklich und unbefangen, war etwas anderes. Er öffnete seine Arme und zog seine Jüngste an seine Brust. „Wie die Zeit doch vergeht.“ murmelte er in ihr Ohr und küsste sie auf das blonde Haar.
 

Annemieke war sichtlich erleichtert darüber, dass das Zusammentreffen mit ihrem Vater so gut gelaufen war. Jetzt musste sie ja bloß noch ihre Mutter überleben, aber das würde wohl nicht so einfach werden. Schon von Weitem aus, konnte Annemieke den verbitterten Gesichtsausdruck ihrer Mutter sehen. Er glich beinahe dem Ausdruck, den ihre Mutter gehabt hatte, als sie ausgezogen war um Musicaldarstellerin zu werden. Er sprach nichts anderes als Abwertung und Ablehnung. Aber Annemieke wollte sich nicht entmutigen lassen. Ihre Mutter würde sich ja wohl mal für ein paar Tage zusammen reißen können. „Mutter.“ Die zierliche Frau mit dem rot blonden Haar wandte sich zu ihrer Tochter um und musterte sie eingehend. „Annemieke.“ Sie nickte ihrer Tochter zu und ging dann an ihr vorbei, als ob sie zwei Fremde waren.
 

Aber vielleicht waren sie sich mit den Jahren auch einfach fremd geworden. Annemieke war ja schon froh, dass ihre Mutter nicht gleich wieder mit Streit begonnen hatte.
 

Halbwegs zufrieden mit der Situation geleitete sie ihre Familie zum Ferienhaus der van Hoofs. Cornelis hatte seine Schwiegertochter in Spe recht verhalten begrüßt und Antonia hatte sie ganz gepflegt einfach ignoriert. Als Annemieke die Koffer ihrer Familie abstellte fuhr sie sich durch das lange blonde Haar und atmete erleichtert auf. Wenn sie sich auch noch mit ihren Eltern über die Tage ein Haus hätte teilen müssen, dann hätte sie wohl einen Nervenzusammenbruch erlitten.
 

„Ich bin froh, dass ihr hier seid. Eine Hochzeit ohne meine Eltern hätte mich traurig gemacht.“ Sie fühlte sich ein bisschen in die Zeit zurück versetzt, als sie noch ein Kind gewesen war und sie größten Respekt vor ihren Eltern gehabt hatte. „Nun ja, du weißt warum wir hier sind.“ Antonia griff in ihren Koffer und zog ein dickes Buch heraus, dass sie auf den Nachttisch legte. „Ja.“ Annemieke versuchte nicht allzu traurig zu klingen.
 

„Annemieke..“ Ihr Vater kam auf sie zu und legte seine Hand auf ihre angespannte Schulter. „Du wolltest das wir kommen und hier sind wir, aber erwarte nicht, dass wir so tun, als würden wir das hier billigen, denn das ist nicht der Fall. Wir sind immer noch der Meinung, Christian hätte gut zu dir…“ „Papa nein! Hör auf damit, wenn ihr nur gekommen seid um mich davon abzuhalten, Wietske zu heiraten, dann hättet ihr nicht kommen sollen. Denn das werdet ihr nicht schaffen. Ich liebe sie und daran ändert ihr auch nichts!“ Wütend schlug Annemieke die Tür und rannte mit Tränen in den Augen hinüber zum Haus der Hövels.
 

„Annemieke, alles in…?“ Aber da war Annemieke auch schon an Lia vorbei und ins Haus gegangen. Wietske die mit ihr dort gestanden hatte, reagierte schnell und rannte hinter her.
 

Sie fand ihre Verlobte im Gästezimmer, bitterlich weinend und die Knie an ihren Körper gezogen. Zärtlich strich Wietske ihr eine Strähne aus dem Haar. „Was ist los?“ Annemieke sah sie kurz an und schlang dann ihre Arme fest um den Körper ihrer Freundin. Sie verstand ja selbst nicht mehr, wie ihre Eltern sowas sagen konnten. Wann würden sie endlich akzeptieren, dass ihre Tochter einen anderen Weg gewählt hatte, als den, der für sie vorgesehen war? Andere konnten das doch auch und das ohne gleich auf die Barrikaden zu gehen, warum dann ausgerechnet ihre Eltern nicht? „Die Hochzeit wird eine einzige Katastrophe…“

III.the way I hurt you

Liebe Leser,

Nun geht es auch schon weiter. Ich werde immer Dienstag und Samstag ein Update machen, manchmal vielleicht auch mal ein Tag später, sollte ich es vergessen ^^

Vielen Dank anSonnenscheinMie und nun viel Spaß <3

GLG Deanna_
 

Wietske schloss leise die Tür hinter sich, nachdem sie einen letzten Blick auf Annemieke geworfen hatte, die erschöpft in ihren Armen eingeschlafen war.
 

Wietskes Eltern, Pieter und Helena standen zusammen mit Lia vor der Tür und sahen Wietske erwartungsvoll an. „Was ist denn mit Annemieke?“ Der Ausdruck ihrer Mutter war ganz besorgt und innerlich freute sich Wietske, dass ihre Eltern Annemieke akzeptiert hatten. Sie räusperte sich. „Es war wohl keine so gute Idee, Annemiekes Eltern einzuladen. Sie hatten wohl Streit.“ „Oh.“ Kam es von den Dreien und sie sahen betreten zu Boden.
 

Von Anfang an, hatten eigentlich alle gewusst, dass es nicht gut gehen würde, aber irgendwie hatten sie dann doch auf ein Wunder gehofft. „Und was machen wir nun?“ Wietske fuhr sich durch das Haar und überlegte, was sie nun tun sollten. „Ich werde wohl mal mit ihren Eltern sprechen und für Annemieke wäre es bestimmt gut, wenn sie etwas abgelenkt wäre. Lia was hältst du davon, wenn du dir Annemieke schnappst und später mit ihr in die Stadt fährst.“ Lia sah auf und nickte. „Wollten wir so oder so noch, weil sie noch was braucht für die Hochzeitsnacht.“ Sie wurde ein bisschen rot und ein zaghaftes Lächeln legte sich auf die Lippen Aller.
 

„Gut dann wäre das ja geklärt, aber bist du sicher, dass du mit Annemiekes Eltern reden solltest?“ Pieter sah seine Tochter fragend an. Er selbst hatte auch schon überlegt mal rüber zu gehen, vielleicht half es was, wenn sie von Eltern zu Eltern mit einander sprachen. „Du könntest mich begleiten, immerhin seid ihr ja in der gleichen Situation.“ Pieter nickte und ging mit seiner Frau wieder die Treppe hinab.
 

Er selbst konnte sich nicht im Geringsten vorstellen, so mit seinen Kindern umzugehen. Sicherlich war auch das nicht seine Vorstellung für ein Leben seiner Tochter gewesen, aber man arrangierte sich eben damit. Das Rad der Zeit lief unaufhaltsam und Dinge die für ihn früher sonderbar waren, galten heute als ziemlich normal. Die Welt entwickelte sich ständig weiter und er wollte dem Glück seiner Tochter nicht im Weg stehen, wenn auch er hoffte, dass er trotzdem Enkelkinder bekommen würde.
 

In einer Zeit, wo die Emanzipation der Frauen niemals größer war, wartete man als Vater ziemlich lange darauf, die Freuden des Großvater Daseins zu genießen. Er hielt es für wahrscheinlicher, dass Levian eher Vater wurde, als seine Töchter überhaupt Mutter.
 

Lieke, die völlig in ihrem Beruf, als Anwältin aufging, zeigte keine Ambitionen sich zu binden, Wietske heiratete eine Frau, wo es auch nicht gerade einfach war Kinder zu bekommen. Aber wenigstens konnte man sich auf Levian verlassen. Der war schon 4 Jahre mit seiner Freundin zusammen und er ahnte, dass es auch nicht mehr lange dauerte, bis er sie fragen würde. Aber jetzt musste er erst mal eine Hochzeit überstehen, ehe er sich der anderen zu wenden konnte.
 

Später am Tag, alle waren sehr beschäftigt, für Morgen alles vorzubereiten, schlich Wietske sich hoch in das Gästezimmer, wo noch immer ihre Annemieke lag und schlief. Eigentlich hatte sie alle Hand voll zu tun, aber sie musste jetzt endlich nach ihr sehen.
 

Vorsichtig öffnete sie die Tür uns lugte hinein. Die Decke war ein wenig von Annemiekes Körper gerutscht und ihr T-Shirt entblößte im Moment mehr als es verdeckte. Zärtlich lächelnd, setzte sich Wietske an ihr Bett und strich über den nackten Bauch ihrer Freundin, die daraufhin den Mund zu einem Lächeln verzog. „Sonnenscheinchen.“ flüsterte und küsste ihre Verlobte federleicht. Ihre Augen zuckten leicht und nach und nach kam wieder Leben in ihren Körper. Sie wirkte nicht mehr so blass und erschöpft, wie noch vor ein paar Stunden, als sie die Augen aufschlug und Wietske zaghaft anlächelte.
 

„Legst du dich kurz zu mir?“ fragte Annemieke verhalten und lächelte schüchtern. „Ja.“ hauchte Wietske und krabbelte mit unter die Decke. Sofort legte sich Annemieke ganz dicht an den Körper ihrer Freundin. Ihre Finger verflochten sich miteinander und so lagen sie eine Weile einfach nur still dar. Keine wagte diese Stille zu durchbrechen. Annemieke fuhr mit ihrem Finger über den Arm von Wietske. „Ich möchte nicht mehr raus, lieber will ich mich mit dir hier noch ein bisschen vor der Welt verstecken.“ Wietske kicherte leise und hauchte einen Kuss auf ihre Finger. „Nichts lieber als das, aber wir heiraten Morgen und ich will das es perfekt ist. Für dich, für mich…für uns.“
 

Annemieke sagte nichts dazu, sie wollte auch, dass es perfekt war, aber wie konnte es das werden, wenn so viel Hass und Ablehnung in der Luft lag, aber sie sprach ihre Gedanken nicht aus. Ein leises Klopfen an der Tür ließ beide aufschrecken und dann schoben sich schon die Köpfe von Jara, Anna und Jasper durch den Türspalt. Die Drei lächelten und stolperten mehr schlecht als recht in das Zimmer.
 

„Na was gibt es denn?“ Die Beiden Mädchen schoben den inzwischen 4 jährigen Jasper vor, der aber genauso nervös war, wie die beiden anderen. „Wir sollten mal gucken, ob ihr schon wach seid und wenn nicht, dann hätten wir euch geweckt.“ Es schien, als schmollten die Drei, weil sie nun Niemanden mehr wecken konnten. Wietske klopfte auf die Decke. „Wollt ihr mit zu uns ins Bett kommen?“ Die Knirpse sahen einander an und nickten dann. Schnell flogen Schuhe und Jacken in sämtliche Richtungen und die 3 Kinder hopsten freudig ins Bett.
 

Annemieke lehnte sich zu Wietske hinüber. „Und so ist das dann jedes Wochenende, wenn wir eigentlich ausschlafen wollen.“ Wietske kicherte und knuddelte Anna durch, die das Gleiche gerade bei ihr hatte versuchen wollen. „Ich freu mich schon darauf.“ Annemieke lächelte und kuschelte sich zusammen mit Jara und Jasper unter die Decke, wo die Knirspe ihr immer wieder in den Bauch pieksten und ihr sagen wollten, dass sie schon wussten, wo die Babys her kamen. Die Stimmung war gelöst und fröhlich, der Streit von vorhin schien fast vergessen und Wietske war froh, dass es Annemieke jetzt wieder besser ging. Nach einiger Zeit wurde es verdächtig ruhig. Die drei Kinder waren beim Toben eingeschlafen und lagen jetzt eng aneinander gekuschelt zwischen ihnen beiden.
 

Wietske streckte ihre Hand nach Annemieke aus und sie standen leise auf. „Komm lass uns gehen.“ Beide schlichen aus dem Zimmer und schlossen leise die Tür. Als sie die Treppe hinab stiegen, hielt Annemieke, Wietske plötzlich fest. „Ist was?“ Annemieke sah verlegen zur Seite. „Heiratest du mich auch, wenn ich so eine verkorkste Familie habe?“ Wietske sah sie überrascht an und nahm dann das Gesicht ihrer Freundin zwischen die Hände. „Ich heirate doch dich und nicht deine Familie. Und selbst wenn sie mich auf das Übelste beschimpfen würden, dann würde das nichts an meinen Gefühlen zu dir ändern. Annemieke ich liebe dich egal was ist. Ich will mein restliches Leben mit dir verbringen.“ Annemieke blinzelte die Tränen weg und küsste ihre Freundin zärtlich. „Manchmal weiß ich nicht, wie ich Jemanden wie du verdient habe. Ich liebe dich auch.“ Sie küssten sich noch einmal kurz und gingen dann Hand in Hand die Treppe hinab und nach Draußen, wo der Rest noch am werkeln war.
 

Bloß Annemiekes Eltern machten sich rar, aber das passte ihr auch ganz gut. Die Anderen sahen auf und atmeten erleichtert auf, als sie sahen, dass Annemieke wieder strahlte. „Alles wieder gut, mein Kind?“ Pieter legte den Arm väterlich um die Schulter seiner baldigen Schwiegertochter. „Ja es geht schon wieder viel besser. Macht euch keine Sorgen.“ Lia kam aus dem Haus von Wietskes Familie und knuffte ihre Freundin in die Seite. „Schön, dass du wieder da bist, wollen wir dann los?“ Annemieke sah sie irritiert an. „Wohin denn?“ „Na du weißt schon, wegen der Hochzeitsnacht und so?“ Annemieke lief rot an, immerhin stand noch immer Pieter neben ihr.
 

„Ja na klar, lass uns schnell los machen, ehe wir nichts mehr finden.“ Annemieke wandte sich ihrer Verlobten zu. „Schaffst du es nochmal 2 Stunden auf meine Hilfe zu verzichten?“ Wietske lächelte und küsste ihre Freundin kurz, aber zärtlich. „Ja klar und nun schnell, ich will Morgen Abend auch was Schönes zum Auspacken haben.“ Sie verpasste Annemieke einen Klaps auf den Hintern, die daraufhin nur noch röter wurde.
 

Als sie um die Ecke ging, trat Helena hinter ihre Tochter. „Das hast du eindeutig von deinem Vater, früher hat er sowas auch immer gemacht.“ Pieter grinste und versetzte seiner Frau auch einen Klaps auf den Hinter. Alle Beteiligten mussten lachen und Wietske konnte sich einfach nur freuen, so liebevolle Eltern zu haben.
 

Einige Zeit später, das Zelt für Morgen stand, Tische und Stühle waren aufgestellt. Eline und Catharina dekorierten das Zelt noch, während Jan die Aufgabe hatte sich um die 3 Kinder zu kümmern. In Haus war Helena damit beschäftigt, der Hochzeitstorte den letzten Schliff zu geben. Pieter werkelte an der Anlage herum, sodass sie morgen auch Musik hatten. Wietske hatte gerade nochmal nachgesehen, ob alles in Ordnung war. Kleid, Schmuck, Unterwäsche, die sie schon mit Eline besorgt hatte und sie hatte nochmal mit dem Floristen gesprochen wegen der Blumen. Der Cateringservice hatte sich selbst gemeldet und bestätigt, dass alles in Ordnung war und sie Morgen gegen halb 6 mit dem Essen kamen. Zufrieden setzte sich Wietske auf ihr Bett. Jetzt musste sie bloß eines erledigen und dafür würde sie wohl wirklich die Unterstützung ihres Vaters brauchen.
 

Sie hörte auf dem Weg nach unten, wie ihr Vater ein niederländisches Lied sang, allerdings waren seine Gesangskünste nicht sonderlich ausgeprägt, aber laut ihrer Mutter war er der beste Sänger, den sie kannte. Anscheinend waren das dann nicht ganz so viele.
 

Schmunzelnd betrat Wietske die Küche und versuchte einen Blick auf die Torte zu erhaschen. „Wietske!“ Sie zuckte zusammen und wurde so gleich aus der Küche geschoben. „Vergifniß.“ Rief sie ihr zu und stellte sich neben ihren Vater. „Papa?“ Er sah auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ja Kindchen, was hast du denn?“ Wietske verzog das Gesicht. Kindchen? Das konnte wohl kaum sein Ernst sein.
 

„Erstens: Sag bitte nicht Kindchen zu mir, ich bin schon 30 und werden Morgen heiraten und zweitens: Kommst du mir rüber zu den van Dams. Ich möchte jetzt mit ihnen sprechen, solange Annemieke noch mit Lia unterwegs ist.“ Er legte den Schraubenzieher zur Seite und erhob sich. „Natürlich komm ich mit, aber ob ich nicht mehr Kindchen sage, kann ich noch nicht versprechen.“ Er lächelte und legte den Arm um seine Tochter. „Ich bin dann mal kurz mit Wietske weg.“ Zusammen machten sie sich auf den kurzen Weg und bereits Draußen trafen sie auf Annemiekes Eltern, die auf den Stühlen vor ihrem Ferienhaus saßen. Jetzt da sie den Eltern ihrer Liebsten so direkt gegenüber stand, fühlte sich Wietske etwas mutlos und war umso glücklicher ihren Vater dabei zu haben.
 

Cornelis sah von seiner Zeitung auf, Antonia machte sich nicht mal die Mühe interessiert zu wirken. Sie mochte Wietske beinahe noch weniger, als die Vorstellung, dass Annemieke lesbisch war. Insgeheim gab sie Wietske die Schuld dafür, dass Annemiekes Leben solch eine Wendung genommen hatte. „Hallo.“ sagte Wietske zögernd und blickte Cornelis direkt in die Augen. „Ich muss mit ihnen beiden reden.“ Antonia klappte ihr Buch geräuschvoll zusammen. „Wir aber nicht mit dir.“ Ihre Stimme klang, messerscharf und eiskalt.
 

„Antonia.“ Cornelis sprach auf seine Frau mit beruhigendem Ton, aber sie schien nicht vor zu haben, den Mund zu halten. „Nichts Antonia! Ich bin sicher nicht hier, weil ich es wollte oder weil ich das alles hier toll finde. Ganz im Gegenteil, ich werde niemals verstehen, warum meine Tochter dich heiraten will. Sie könnte wen Besseres haben. Sie könnte alles haben und dann wählt sie das Nichts.“ Wo Wietske noch versucht hatte ruhig zu bleiben, sah sie jetzt keinen Grund mehr dazu.
 

„Hören sie sich manchmal eigentlich selbst zu? Wenn ja dann wüssten sie, was sie für einen Mist reden. Verdom! Es ist doch egal, ob Annemieke nun einen Mann oder Frau liebt, es geht nicht um das Geschlecht, es geht um die Person selbst. Sie liebt mich und ich liebe sie. Aber ich habe sie nicht auserwählt, weil sie eine Frau ist. Gäbe es einen Mann, der wie Annemieke ist, dann würde ich vielleicht ihn lieben. Ich verlange nicht, dass sie Annemiekes Entscheidung akzeptieren, aber ich bitte sie darum, sie nicht noch unglücklicher zu machem. Ich wünschte sie hätten gesehen, wie sie geweint hat als sie von Catharina erfahren hat, dass ihre Eltern nicht kommen wolle. Sie liebt sie beide immer noch von ganzen Herzen und das wird auch nicht geändert durch das was sie tun. Aber sie beide, sehen nur ihre Entscheidung, aber nicht das dahinter auch ihre Tochter steht.“
 

In Wietskes Augen hatten sich Tränen gesammelt und sie gab sich erst gar nicht die Mühe sie zurück zu halten. Pieter nahm seine Tochter in den Arm und drückte sie an sich. Er selbst war überrascht von den Worten seiner Tochter und das stimmte ihn nachdenklich. Er sah auf. „Ich hoffe ihr werdet darüber nachdenken und nicht nur an euch denken, denn hier geht es um eure Tochter.“

IV.get dressed

Hallo liebe Leser,

heute folgt nun der 4.Teil meiner neuen Fanfic. Ich mlöchte mich herzlich beiSonnenscheinMie bedanken, die mich mit ihren langen Kommentaren echt umhaut <3 Und asnsonsten wünsche ich viel Spaß und ein schönes Wochenende ^^

GLG Deana_
 

Den Blick starr auf einen undefinierbaren Punkt fixiert, blickte Annemieke aus dem Fenster. So wie sie mit Lia vom Hof gefahren war, stiegen in ihr wieder die Gefühle von vormittags empor und verschlechterten ihre Laune erheblich. Fragen, die sie vorhin erfolgreich verdrängt hatten kamen ihr wieder in den Sinn und kreisten unerbittlich in ihrem Kopf umher. War es falsch ihre Eltern einzuladen? Hätte sie nicht so kopflos davon rennen sollen? Sollte sie sich der Situation stellen?
 

„Denk niet zo veel over.“ Lias Hand legte sich auf Annemiekes Knie und streichelte beruhigend darüber. Annemieke war dankbar für diese Geste, aber am liebsten wäre sie jetzt bei Wietske gewesen und hätte in ihren Armen gelegen. „Ich weiß, aber es ist sehr schwer, nicht nachzudenken.“ Sie seufzte leise und wendete ihren Blick wieder von Lia ab, Richtung Fenster.
 

Die Landschaft zog schnell an ihr vorbei und verwandelte sich langsam in ein typisch niederländisches Stadtbild. Im Moment war ihre Lust nach Dessous zu shoppen zweifelhaft gering, aber sie wusste sehr wohl, dass es ein Versuch war sie abzulenken und irgendwie war sie dann doch dankbar, ein bisschen Abstand zu gewinnen. Zielsicher steuerte Lia das Auto vor das kleine, aber dennoch sehr geschmackvoll wirkende Dessousgeschäft zu.
 

Lia hätte es nie für möglich gehalten, dass es sowas hier gab, aber das Leben hielt ja ständig irgendwelche Überraschungen für die Menschen bereit. „Wie kommt es eigentlich, dass du erst heute, einen Tag vor deiner Hochzeit danach guckst?“ Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht von Annemieke. „Wietske ist furchtbar neugierig und es ist äußerst schwer etwas vor ihr zu verbergen. Ich möchte einfach, dass sie gar keine Ahnung hat. Vom Kleid bis zur Unterwäsche soll einfach alles perfekt sein.“ Sie strahlte und ihre Augen hatten einen eigentümlichen Glanz angenommen.
 

Lia und Annemieke waren schon seit Studienzeiten befreundet, aber Lia hatte es noch nie erlebt, dass ihre Freundin so etwas für Jemand anderen empfunden hatte. Sie waren für einander da gewesen, hatten die Tränen des Anderen getrocknet und mit ihm gelacht, wenn es was zu lachen gab. Ihre Verbindung war eng und stark aber sie war ein Nichts im Vergleich zu dem was Annemieke und Wietske verband. Lia war nicht neidisch auf Wietske, aber sie musste sich eingestehen, dass wohl jeder Frau und jeder Mann gern solch eine Beziehung zu seinem Partner haben würde. Annemieke betrachtete Lia von der Seite und dann schnippte sie kurz mit dem Finger um ihre Freundin ins Hier und Jetzt zurück zu holen. „Maakt me bang, maar niet zo.“ „Sorry.“
 

Annemieke zog Lia an sich und strubbelte durch ihr braunes Haar. „Ich bin wirklich froh das du da bist.“ Lia lächelte und strubbelte ebenfalls durch das Haar von Annemieke. „Ich hab dir doch versprochen Brautjungfer zu sein, egal welchen Typen du heiratest.“ Sie steckte ihrer Freundin die Zunge raus und handelte sich dafür einen bösen Blick ein. „Ich heirate aber nicht irgendeinen Typen. Ich heirate die wundervollste Frau der Welt.“ Lia verzog das Gesicht gespielt genervt. „Oh bitte erspar mir die Lobeshymnen auf Wietske. Ich weiß schon, sie ist so schön, perfekt, lebenswert, kann super Küssen und der Sex…“ Annemieke hielt Lia den Mund zu. „Sei bloß nicht so fies zu mir, ich heirate Morgen.“
 

Annemieke öffnete die Tür und Lia tat es ihr gleich. „Erinnere mich daran, falls ich heirate, dass ich nicht so unausstehlich wie du werde.“ Annemieke schnappte nach Luft, musste dann aber Grinsen, als sie sah, dass auch Lia ein dickes Grinsen auf den Lippen trug. „Du kannst es nicht lassen oder?“ Lia harkte sich bei ihr unter und zog sie dann in das Geschäft. „Niemals.“ Lachend betraten sie das Geschäft.
 

Annemieke hatte sich schon im Internet ein bisschen schlau gemacht und Bilder von dem Laden gesehen, aber die Realität übertraf die Bilder noch um ein Vielfaches. „Wow.“ kam es aus Beider Mund. Der kleine Laden war in sanften Tönen gestrichen und die Lichtarrangements schufen noch eine zusätzlich sehr angenehme Stimmung. Alles schien seinen Platz zu haben, es lag kein Teil rum. So klein der Laden von Draußen gewirkt hatte, so weitläufig war er im Innenraum. Leise Musik war im Hintergrund zu hören, ansonsten war es still hier und im ersten Moment war auch keine Verkäuferin zu erkennen.
 

Annemieke und Lia bewegten sich mit solcher Ehrfurcht durch den Laden, als könnte ein Windhauch die edlen Stoffe zerstören. Die Kleidungsstücke sahen sehr teuer aus und wie geschaffen für eine Hochzeitsnacht. „Geen angst.“ Eine ältere Frau mit leicht ergrautem Haar trat aus dem Schatten und lächelte ihre Kundinnen freundlich an. Annemieke ermschrak sich so sehr, dass sie nach hinten stolperte und fast in einen Ständer mit weißen Corsagen gefallen wäre. „Alles gut Annemieke?“ Lia musterte sie besorgt und legte vorsichtshalber den Arm um ihre Freundin. „Ja.“ Sagte sie noch etwas erschrocken und streckte der Frau, ihr gegenüber die Hand, entgegen.
 

“Goede dag.“ Sie fand endlich ihre Sprache wieder und straffte die Schulter. Irgendwie brachte diese Frau sie völlig aus dem Konzept dabei tat sie ja noch nicht einmal etwas. „Ik ben op zoek naar ondergoed.“ Die ältere Frau lächelte. „Dann sind sie bei mir genau richtig.“ „Sie sprechen Deutsch.“ „Ja, weil der Ort so dicht an der Deutschen Grenze liegt. Aber nun wollen wir mal was Passendes für sie…“ Dabei deutete sie zwischen Annemieke und Lia hin und her, Annemieke nickte ihr zu. „…suchen. Gibt es einen besonderen Anlass?“
 

Annemieke strahlte und kicherte verlegen. „Ich werde Morgen heiraten.“ „Hoe mooi.“ Seufzte die Frau träumerisch und zog Annemieke bestimmt weiter nach hinten in den Laden. Geschäftig ging sie hinter die Theke und zog ein Maßband hervor. „Ich muss kurz mal Maß nehmen, damit auch alles schön sitzt und genau passt.“ Die Frau schien in ihrem Beruf sehr gut aufzugehen und machte sich auch sofort an die Arbeit. Annemieke erinnerte das Ganze, an die Schneiderinnen im Theater, wenn diese Maß für ein Kostüm nahmen. Dennoch mochte Annemieke das nicht so gerne, aber es sollte später ja auch genau passen und so ließ sie die ältere Frau ohne Umschweife Maß nehmen.
 

Diese notierte hin und wieder ein paar Zahlen, runzelte hin und wieder nachdenklich die Stirn und betrachtete Annemieke von allen Seiten. Lia, die auf einem Stuhl saß und ihren Kaffee trank, den die Verkäuferin ihr gebracht hatte, musste wegen Annemiekes Gesichtsausdruck immer wieder leise kichern. „Klaar.“ rief sie aus und schnappte sich ihren Zettel. „Sie haben wirklich sehr gute Maße, wir werden schon etwas Schönes zum Auspacken für ihren Liebsten finden.“
 

Jetzt hielt es Lia nicht mehr auf dem Stuhl und sie rutschte vor Lachen vom Stuhl. Die Verkäuferin betrachtete sie nachdenklich. „Einfach ignorieren.“ meinte Annemieke und folgte dem emsigen Verkäuferin noch weiter in das Innere des Ladens. „Also, an was hatten sie denn gedacht oder was gefällt ihrem Zukünftigen denn?“ Annemieke sah sich nun doch genötigt, klar zu stellen, dass sie eine Frau heiraten würde. „Also meine Verlobte, findet das mir schwarze Spitze sehr gut steht.“ Der Verkäuferin schien zuerst nicht zu merken, was Annemieke gerade gesagt hatte. „Ja das stell ich mir bei ihnen gut vor, ihre Haut hat einen schönen milchigen Ton und schwarz bildet da einen schönen Kontrast. Ihre Verlobte hat wirklich ein gutes Auge…“
 

Jetzt hielt die Frau inne und drehte sich leicht zu Annemieke. Diese ging im Kopf schon sämtliche Möglichkeiten durch, wie die Verkäuferin jetzt reagieren konnte. Über einfaches ignorieren bis hin zum Ladenverbot auf Lebenszeit, kam ihr so ziemlich alles in den Kopf. Aber diese Verkäuferin war immer für eine Überraschung gut.
 

„27 Jahre verkaufe ich schon feinste Dessous, aber noch nie an eine Frau, die verlobt ist mit einer anderen Frau.“ Ein breites Lächeln schlich sich auf ihre schmalen Lippen. „Das ist aber auch aufregend.“ Annemieke und Lia sahen sich skeptisch an. „Aufregend?“ „Ja natürlich, Frauen haben ganz andere Ansprüche, es ist immer eine schöne Aufgabe, etwas zu suchen, das eine Frau glücklich macht.“ Annemieke atmete erleichtert auf. Mit einer aufgeregten Verkäuferin konnte man ja arbeiten.
 

Sie klatschte in die Hände. „Nun aber los, wir werden sicher Zeit brauchen.“ Gesagt, getan. Mit dem Zettel in der Hand, Annemieke und Lia im Schlepptau, ging sie die Ständer entlang, hielt Kleidungsstücke hoch, klemmte sie sich unter den Arm oder hing sie wieder zurück. Ab und zu hielt sie Sachen vor Annemiekes Körper, schüttelte den Kopf und oder nickte freudig.
 

Eine halbe Stunde später stand Annemieke in der Umkleide und war gerade dabei eine Corsage aus schwarzer Spitze anzuprobieren, die nahezu durchsichtig war und nur an den wichtigen Stelle von rötlichem Rosengesticken verdeckt wurde. Annemieke blieb fast der Atem weg, als sie die letzen Bänder geschnürt hatte und sich nun im Spiegel ansah „bin das wirklich ich?“ flüsterte sie ihrem Spiegelbild entgegen und trat dann rückwärts aus der Kabine. Alle waren sich auf der Stelle einig. „Dit is het!“
 

„Ich hab bestimmt alles nur noch viel schlimmer gemacht.“ Wietske schlug ihre Hände über dem Kopf zusammen und ärgerte sich maßlos über sich selbst. Warum zum Teufel hatte sie sich nicht zurück halten können und diese Sache Annemieke regeln lassen. Sie konnte ihre geliebte Freundin schließlich nicht vor allen Bösen dieser Welt schützen, egal wie sehr sie es auch wollte.
 

„Wietske.“ Pieter legte seinen Arm, um die Schulter seiner Tochter und zog sie ein Stückchen zu ihm. „Ich finde du hast alles richtig gemacht. Jemand musste den Beiden mal sagen, dass sie ihrer Tochter mit ihrem Verhalten sehr weh tun.“ „Ach Papa ich hätte mich trotzdem nicht einmischen sollen. Was wenn sie jetzt morgen gar nicht kommen werden? Annemieke wird tot unglücklich sein und das an dem glücklichsten Tag unseres Lebens. Ich wollte alles richtig machen und hab dann alles falsch gemacht.“
 

Sie sank mit dem Kopf auf den Tisch und fing leise an zu weinen. Pieter wollte noch etwas sagen, aber nun mischte sich seine Frau Helena ein. „Ich glaube es ist besser wenn du gehst, Schatz. Das ist eine Sache unter Frauen.“ Man sah das es ihm nicht behagte, dass er nichts für seine Kleine tun konnte, aber letztlich ergab er sich der Frauenpower von Helena sowie Eline und verschwand nach Draußen zu Jan.
 

Helena nahm den Platz ihres Mannes ein und gab ihrer Tochter ein Taschentuch. „Wir müssen reden Wietske. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Gespräch mal führen würde, aber nun ist es wie es ist.“ Wietske sah sie an und wischte sich die Tränen von der Wange. „Ab Morgen wirst du nicht nur Verantwortung für dein Leben tragen sondern auch für das Leben Annemieke. Alles was du nun tust hat unmittelbar Wirkung auf euch beide. Du kannst nicht mehr so kopflos durch die Welt wandeln. Und auch, wenn du denkst, das Richtige zu tun, kann das immer noch das Falsche sein.“
 

Helena nickte Eline zu. Diese verstand und räusperte sich, setzte an zum Sprechen. „Du möchtest Annemieke am liebsten vor der ganzen Welt beschützen und ihr alles Negative abnehmen, aber so funktioniert eine Ehe nicht. Jan hat das am Anfang auch gemacht, aber so geht das eben nicht. Ihr seid jetzt zu zweit und tragt gemeinsam Verantwortung. Ihr seid kein Einzelkämpfer mehr, sondern Teamspieler. Manchmal ist es besser etwas im Team zu machen, aber manchmal muss man seine Probleme auch allein lösen und kann nur auf die mentale Unterstützung seines Partners hoffen. Es mag sein, dass du lieber nicht mit Annemiekes Eltern hättest reden sollen, aber es ist nun zu spät, es ist geschehen. Sie wird dir nicht böse sein, aber du solltest mit ihr darüber reden ja?“ Wietske nickte nur stumm.
 

Bisher hatte sie die Ehe so noch gar nicht gesehen. Wietske hatte gedacht es würde sich nicht viel ändern. Nun gut, Annemieke würde ihren Nachnamen tragen, es gab gewisse Steuervorteile, aber das war es so ziemlich, hatte Wietske angenommen. Jahre schon lebten sie und Annemieke zusammen, waren ein Paar, eine Einheit, aber irgendwie hatte jeder von ihnen noch immer die alleinige Verantwortung für sein Leben gehabt, aber ab Morgen war das anders. Sie würden für immer miteinander verbunden sein. Wietske hatte etwas Angst vor dem Gedanken, aber es erfüllte sie auch mit beständigem Glück, den Rest ihres Lebens, für Annemieke da zu sein.
 

„Ich danke euch…euch beiden. Ich muss wohl zu geben, dass ich etwas blauäugig im Bezug auf die Ehe war, aber ich weiß, dass ich bereit bin, Verantwortung für uns beide zu übernehmen. Ich liebe sie mehr als mein Leben, es soll nichts zwischen uns stehen. Ich möchte mit ihr alt werden…meine Liebe…ich meine…es ist..es soll…“ „Es ist gut Wietske, du hast es verstanden und das wollten wir erreichen. Mach dir keine Sorgen. Alles wird wieder gut ja?“ dies mal war ihr Nicken schon kräftiger. „Und nun komm, lass uns zu deinem Vater gehen, bevor er vor Sorge noch meinen Mann zu Tode nervt.“
 

Die drei Frauen sahen sich an und mussten lachen.
 

Nicht lange nachdem die Drei nach Draußen gegangen waren, kamen auch Lia und Annemieke wieder. Die Tüten drückte Annemieke ihrer Freundin Lia in die Hand, die gleich darauf, damit verschwand. „Na hast du mich vermisst?“ Annemieke lächelte und schloss ihre Verlobte fest in die Arme. „du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr.“ Wietske gab ihr einen sanften Kuss und hielt sie noch einen Moment an sich gedrückt. „Alles ok mit dir Schatz?“ Annemieke musterte ihre Freundin und sah einen undefinierbaren Blick in ihren Augen. „Wir müssen dringend reden.“

V. I wish you´re were here...

Hallöchen Leser,

Dies Mal gibt es ein Sonder-Update, einfach nur um eine Freundin etwas aufzuheitern...
 

So sehr Annemieke sich auch anstrengte und sich dagegen wehrte, sie konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass etwas geschehen sein musste. In welchem Ausmaß es stand, wusste sie nicht, aber Wietske hatte diesen schuldbewussten Ausdruck in den Augen, als ob sie was angestellt hatte.
 

„Was ist denn los Schatz?“ Schweigend waren sie ein paar Meter gegangen und bisher hatte Wietske nicht wieder etwas gesagt. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, sprach sich selbst Mut zu. Annemieke würde schon nicht sauer sein, aber was wenn doch? Wietske sah den glücklichsten Tag ihres Lebens schon, wie er zum unglücklichsten Tag werden würde und das nur, weil sie ihren Mund nicht hatte halten können. „Ich glaube ich habe einen Fehler begangen.“
 

Annemieke blieb abrupt stehen und zwang damit auch Wietske zum Stillstand, da sie sich an den Händen gehalten hatte. Das Entsetzen war im Gesicht von Annemieke abzulesen. Wenn Jemand so etwas zu seinem Partner sagte, dann kam dabei am Ende nichts Schönes bei raus. Aber das war doch Wietske, ihr geliebtes kleines Erdbeerchen, sie machte doch sowas nicht. Unmöglich sie würde doch nicht ihre eigene Verlobte betrügen.
 

Wietske sah den geschockten Ausdruck ihrer Freundin und zog sie ganz schnell an sich, um sie fest im Arm zu halten. „Keine Sorge, nicht was du jetzt denkst.“ Annemieke entspannte sich sichtlich und schlang auch ihre Arme um den Körper von Wietske. „Jag mir bloß nicht wieder so einen Schrecken ein. Ich dachte mein Herz würde stehen bleiben.“ „Es tut mir leid, dieser Satz war wirklich scheiße gewählt.“ „Ist schon gut und nun sag endlich was los ist, was hast du denn getan?“ Wietske löste sich von Annemieke nahm wieder ihre Hand und zog sie auf die Bank, die auf dem Grundstück der Hövels unten am See stand.
 

Für einige Minuten legte sich wieder ein Schweigen über die beiden jungen Frauen, dies mal war es jedoch irgendwie ein an genehmes Schweigen, einfach nur kurz sammeln und Klarheit schaffen. „Während du mit Lia weg warst, war ich bei deinen Eltern.“ Wietske sah auf ihre Füße, als wären sie das Interessanteste auf der ganzen weiten Welt.
 

Annemieke war leicht zusammen gezuckt und bedachte ihre Freundin mit einem durch dringenden Blick. „Aber warum das denn?“ Wietske sah auf und drückte Annemiekes Hände. „Du weißt doch warum. Ich wollte mit ihnen reden, sie umstimmen, ihnen klar machen, dass sie so mit dir nicht umgehen können. Annemieke es tut mir schrecklich weh, wenn ich sehe, wie sehr du darunter leidest und ich nichts tun kann. Mir hat es nicht gereicht nur deine Tränen zu trockenen und dich im Arm zu halten. Ich hasse es so hilflos zu sein, ich möchte was tun und…“
 

Annemieke hatte ihren Zeigefinger auf die Lippen von Wietske gelegt. „Ganz ruhig Schatz.“ Sie zog Wietske dann wortlos an ihre Schulter und hielt sie einfach nur fest. Für einen Moment schlossen sie die Augen und fühlten nur die Wärme des Anderen, doch dann ergriff Wietske wieder das Wort, sie musste das einfach los werden. „Ich bereue nicht was ich getan habe, auch wenn Eline und Mama etwas anderes sagen, aber es musste einfach mal gesagt werden, so geht das doch nicht weiter. Wenn sie nur zum Streiten gekommen sind, dann hätten sie auch…“
 

„Es sind meine Eltern Wietske, ob sie es nun billigen oder nicht, ich will nicht heiraten, wenn sie nicht da sind. Ich weiß, dass es wohl besser wäre, sie nicht hier zu haben, aber es ist doch meine Familie.“ Annemieke strich Wietske eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich weiß zu schätzen, was du für mich getan hast und ich hoffe, dass es vielleicht auch was gebracht hat, aber bespreche, dass doch das nächste Mal mit mir ja?“ Wietske wurde rot und verbarg ihr Gesicht an der Schulter ihrer Verlobten.
 

„Ich bin wieder über das Ziel hinaus geschossen oder?“ Annemieke lachte leise. „Ja ein bisschen, aber dafür liebe ich dich ja auch. Deine Impulsivität, dein großes Mundwerk, dein rot werden und all die anderen kleinen Dinge. Fehler macht jeder, aber manchmal ist es gar nicht so schlimm und man lernt doch auch aus Fehlern.“
 

Wietske nickte und küsste dann Annemiekes rechte Wange. „Mama und Eline haben mir irgendwie ganz schön Angst gemacht. Sie haben was von gemeinsame Verantwortung und so geredet, ich kam mir nochmal vor wie 14.“ „Sie meinten es ja nur gut.“ Annemieke lehnte ihren Kopf gegen Wietskes Schultern und schloss wieder ihre Augen. „Ik hou van je meer dan mijn leven en niet verander je fouten.” Wietske lächelte selig.
 

„Habe ich erwähnt, dass ich diesen Brauch furchtbar finde?“ Annemieke hatte ihre Arme schmollend vor ihrem Körper verschränkt und tapste ungeduldig von einem auf den anderen Fuß hin und her. „Du wolltest es doch etwas mehr deutsch und es ist nun mal brauch, dass Braut und Bräutigam, in diesem Fall die zwei Bräute, die Nacht vor der Hochzeit nicht gemeinsam verbringen.“
 

Lia steckte Annemieke die Zunge raus und harkte sich bei Eline ein, die genau dieselbe Meinung vertrat und Wietske schon am Arm hatte. „Dat kan je niet doen.“

Wietske befreite ihren Arm und ergriff demonstrativ Annemiekes Hand. „Ich bleibe bei Annemieke.“ Pieter und Helena amüsierten sich köstlich, während Catharina mit Anna auf dem Arm, amüsiert daneben stand und sich schwer tat, ihre kleine Schwester nicht aus zulachen. „Ihr seid doch selbst schuld.“ sagte nun auch Jan, der mit Jara und Jasper im Schlepptau, auf der Veranda auftauchte. „We zullen veel plezier hebben.“
 

Jara klatschte freudig in die Hände und rannte zu Wietske, nahm sie bei der Hand und zerrte so doll, wie Kraft in ihrem kleinen Kinderkörper steckte. Wietske sah Annemieke kurz an und dann nickten beide. „Na gut.“ Ergebend ließen sie die Hände los, wobei Wietske fast mit Jara im Gras gelandet wäre. „Sehr schön.“ Lia klatschte in die Hände. „Dann gehst du…“ Sie deutete auf Wietske. „…mit Eline, Jan, Jara und Jasper schon mal bei ihnen mit ins Haus. Und du Annemieke, kommst mit Catharina, Anna und mir, in unser Ferienhaus.“ Annemieke seufzte innerlich. Das konnte ja was werden, die letzte Nacht, als freie Frau verbrachte sie unter einem Dach mit ihren Eltern, die sie am liebsten mit einen gut aussehenden Mann verheiratet sehen würde. Der Abend konnte nur lustig werden.
 

„Ihr dürft euch natürlich noch angemessen verabschieden, ihr werdet euch Morgen erst beim Standesamt wieder sehen.“ Beide grummelten etwas Unverständliches. Das schien ja noch eine Ewigkeit zu sein, obwohl sie sich Morgen um 11 schon wieder sehen würden, der Tag hatte trotzdem einfach zu viele Stunden. „Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend, ab morgen da wirst du mich nie wieder los.“ Wietske kicherte leicht, wurde dann aber wieder ernst.
 

Sie nahm Annemiekes Gesicht in ihre Hände und ganz ihr einen zärtlichen Kuss. „ewig dein…ewig mein…ewig unser.“ Flüsterte sie Annemieke danach ins Ohr, die daraufhin strahlten wie ein Honigkuchenpferd. „Ich liebe dich.“ hauchte sie Wietske gegen die Lippen und verschloss deren Mund ein weiteres Mal. Wie eine Ertrinkende, klammerten sich beide aneinander und wünschte sich selbst heute nicht trennen zu müssen, aber Brauch war Brauch und es würde sicher auch lustig werden.
 

„Jetzt reicht es aber, ihr könnt Morgen Abend noch ganz viel rum knutschen.“ Jara kicherte leise und flüsterte Jasper was ins Ihr, der dann auch kichern musste. „Was gibt es denn hier zu kicher?“ Wietske hatte sich von Annemieke gelöst und rannte auf die Knirpse zu und jagte diese freudig quietschend ins Ferienhaus der Hövels. „Ich freu mich schon, wenn ihr beide Mal Kinder habt.“ Sagte Lia zu Annemieke und zog diese weiter hinüber zum anderen Grundstück. „Ich glaube das wird noch dauern, außerdem ist das nicht ganz so einfach.“ Catharina mit Anna auf dem Arm lief neben ihr und klopfte ihrer kleinen Schwester auf die Schultern.
 

„Ihr schafft das schon, selbst ich habe es geschafft und ich wollte nie Kinder.“ Anna, die schon in den Armen ihrer Mutter schlief, bekam das gar nicht mehr mit. „Hey ja du redest da von meinem kleinen Krümmelchen.“ Catharina und Lia lachten. „Nur solange sie lieb ist oder?“ Annemieke murmelte in ihren nicht vorhandenen Bart.
 

„Sagt mal, wo waren eigentlich Lieke und Levian, ich habe sie den ganzen Nachmittag nicht gesehen.“ Die beiden sahen sich vielsagend an und grinsten verschmitzt. „Alles klar, sie planen also etwas?“ „keine Ahnung uns hat Niemand was gesagt.“ Catharina konnte schon, als Kind nicht sonderlich gut lügen und jetzt als erwachsene noch weniger. Wie sie sich so als Sekretärin durch schlug und ihrem, zugegebenermaßen Arschloch von Chef, nicht ständig sagte, was sie von ihm hielt, war Annemieke ein großes Rätsel. „Also gut und was machen wir nun?“ „Lass dich überraschen.“ Die Beiden zogen Annemieke ins Haus und gingen direkt in den Keller.
 

Unterwegs trafen sie Antonia, die allerdings nur nickte und dann weiter ging. Insgeheim hatte Annemieke gehofft, das Wietskes Einsatz was gebracht hatte, aber leider sah es nicht danach aus. Lia machte das Licht an und ein Billardtisch kam zum Vorschein. „Cool, kam es über Annemiekes Lippen und wie ein kleines Kind zu Nikolaus schnappte sie sich einen Stab und sah die beiden Frauen siegessicher an. „Haltet schon mal euer Geld fest.“
 

Mit Jasper auf der einen Seite und Jara auf der anderen Seite, betrat Wietske das Ferienhaus der Hövels, wo zu ihrem Erstaunen auch Lieke saß, die sich heute den ganzen Nachmittag rar gemacht hatte. Sie strahlte und hielt ihrer großen Schwester einen großen Besser mit Eis, weiße Schokolade, hin. „Was soll ich denn damit?“ Lieke grinste und hielt ihr eine DVD hin. „Pretty Woman.“ Wietske quietschte laut auf und hielt sich dann den Mund zu.
 

„Wie toll. Eis und der schnulzigste Liebesfilm der Welt. Du kennst mich einfach zu gut.“ Sie umarmte Lieke und dann Eline. Jan stand etwas verdattert in der Ecke. „Ich muss den jetzt aber nicht gucken oder?“ Die drei Frauen lachten. „Nein Schatz, du kannst zu Levian gehen, der angelt am See unten. Pass aber auf, dass Jasper nicht ins Wasser fällt.“ Jasper ließ Wietskes Hand los und folgte seinem Vater nach Draußen. „Und wir machen jetzt einen richtigen Mäddelsabend.“ Lieke hielt das Eis und die DVD in die Hand. Jara hielt auch ihre Hand hoch und kicherte. „Also dann Mädels, ab in das Wohnzimmer.“
 

Im Gänsemarsch gingen sie in das etwas um dekorierte Wohnzimmer. „Hast du das gemacht?“ Lieke nickte und ließ sich auf die weichen Kissen fallen. „Und Levian hat mir geholfen, wenn auch widerwillig.“ Wietske nickte und ließ sich ebenfalls in die Kissen fallen. Levian war wohl der einzige aus ihrer Familie, der noch Schwierigkeiten mit ihrer Entscheidung hatte. Als Jugendlicher war Annemieke seine erste große Liebe gewesen und irgendwie konnte er sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass ausgerechnet seine älteste Schwester, nun seine Traumfrau ehelichte. Er selbst war seit Jahren vergeben, aber die erste große Liebe, wenn auch einseitig, war immer etwas Besonderes, egal was oder wer da des Weges kam.
 

„Gib mir mal das Eis.“ Wietske zuckte zusammen und gab Eline dann mechanisch den Eisbecher. „Alles in Ordnung?“ Wietske blinzelte leicht abwesend und sah dann Eline verwirrt an. „Ja warum fragst du?“ „Ich habe dich schon viermal oder so nach dem Eis gefragt.“ „Sorry ich war kurz in Gedanken.“ Eline musterte sie eindringlich, ehe Jara zwischen sie krabbelte und sich an Wietske kuschelte. „Darf ich hier liegen?“ Wietske lächelte wieder und streckte die Arme aus. Freudig schlüpfte Jara in die Kuhle und legte ihren Kopf auf Wietskes Brust. Sie kicherte leise.
 

„Je hart slaat heel snel.” Flüsterte sie dann andächtig und drückte ihren Kopf noch fester an Wietskes Brust. Diese wurde etwas rot und lächelte verlegen. “Ich bin aufgeregt wegen Morgen.” Jara sah sie aus glitzernden Augen an. “Ich möchte auch heiraten, wenn ich groß bin. Die Kleider sind so toll.” Ihr Kinderlächen erfüllte den Raum und auch die anderen beiden Frauen mussten kichern. “Ja die kleider sind dabei das Tollste. Weißt du denn schon wen du heiraten möchtest?” Jara wurde etwas rot um die Nase und nickte leicht. “Nick.” Nuschelte sie und verbrub so gleich ihren kopf an Wietskes Oberkörper. “Was hat sie gesagt?” fragte Wietske leise Eline.
 

“Nick, das ein Junge aus ihrer Kindergartengruppe, er ist wirklich ganz niedlich. Seit er Jara ein Gänseblümchen gescchenkt hat, redet sie schon von Hochzeit.” Wietske und Lieke lachten leise und Jara guckte hoch. “Mama!” sagte sie böse und machte einen Schmollmund. “Was denn, ich hab nicht gesagt.” „Natürlich.“ „Erzähl doch mal was von diesem Nick, wie ist er denn so?“ Jara strahlte wieder, setzte sich auf und tat ihre kleinen Hände in ihren Schoss. „er hat ganz doll blonde Haare und so richtig grüne Augen, wie du.“ Jara zeigte auf Wietske, die lächelte. „Er spielt schon in einem Verein Fußball und es gibt im Kindergarten Niemanden der besser ist, als er.“ Jaras Gesichtsausdruck wurde schwärmerisch. „Das ist so süß, die erste Liebe.“ Die drei erwachsenen Frauen seufzten leise.
 

„Wer war denn deine erste große Liebe?“ fragte Lieke auf einmal. Sie lachte. „Ich war 8 und gerade in die 2.Klasse gekommen. Er hieß Benji und hatte rabenschwarze Haare. Er war süß aber er hat mich nicht beachtet. Und deine?“ Lieke legte die Stirn in Falten. „Bastian. Da war ich schon 13, wir waren auch eine Weile zusammen, aber dann ist er weg gezogen.“ „Daran erinnere ich mich noch, du warst tot traurig.“ Lieke nickte und blickte träumerisch drein. „Und deine große Liebe war schon immer Annemieke?“ Wietske schüttelte den Kopf. „Mit 5 war ich in einen Stanley verliebt, aber dann kam Annemieke und es machte boom.“

VI.Family Portait

Hallo liebe Leser,

Jetzt wie geplant das Update zum Dienstag, dass ich Montagabend schon hochgeladen habe, damit vorallenSonnenscheinMie nicht solange warten muss.

Vielen Dank an eben diese und viel Spaß beim lesen ^^
 

„Hier kommt die Braut, hier kommt die Braut…“ murrend zog Wietske das Kopfkissen neben ihr, über ihre Ohren und versuchte Jaras Gesang etwas zu dämpfen, aber eher mit mäßigem Erfolg. „Mama, Tante Wietske will einfach nicht aufstehen.“ Seufzend sah Wietske mit einem Auge unter der Decke hervor. Jara stand im Gästezimmer, bereits mit Lockenwicklern in den Haaren und einen dünnen Unterkleidchen. Sie wurde aschfahl, sollte es wirklich schon so spät sein?
 

In einem Ruck flog das Kissen gegen die gegenüberliegende Wand und fiel dort leise raschelnd zu Boden, während Wietske nach dem Wecker griff. „God verdom, es ist ja erst halb 8.“ grummelnd ließ sie sich zurück in ihr Bett fallen. Die Tür des Zimmers knarrte leise und Lieke betrat das Zimmer. Erleichtert stellte Wietske fest, dass auch sie noch recht verschlafen aussah. „Kann mir mal einer sagen, warum Jara schon fast fertig ist?“ Das kleine Mädchen strahlte und wollte gerade anfangen zu erzählen, da steckte Jan seinen Kopf zur Tür rein und sah verdattert in die kleine Frauenrunde.
 

„Also ich soll dir von meiner Frau ausrichten, dass Jara als Blumenmädchen ausfällt, wenn du nicht in 5 Minuten am Frühstückstisch sitzt.“ Jara zog eine Schnute, als hätte ihr Vater gerade das Ende des Welt verlauten lassen. „Tante Wietske! Raus aus dem Federn.“ „Stresst doch nicht alle so rum, wir haben doch noch massig Zeit und außerdem war die Nacht einfach zu kurz. Wenn es hoch kommt, habe ich 4 oder 5 Stunden geschlafen. Ich werde eh grauenvoll aussehen und das auf meiner eigenen Hochzeit.“
 

Jan fuhr sich durch das braune Haar und dankte Gott dafür, dass er nicht mitbekommen hatte, mit welchen Problemen sich seine Frau am Hochzeitstag hatte rum schlagen müssen.
 

„Du wirst nachher traumhaft aussehen.“ Versprach Lieke und zog Wietske mit der Hilfe von Jan aus dem Bett. Als Wietske noch immer keine Anstalten machte sich richtig zu bewegen, griff Jan unter ihre Arme und Beine, so dass er sie ohne Probleme hoch heben konnte. „Jaaaaa….aaannnn, was soll das denn werden?“ Aber er ignorierte sie und trug Wietske vorsichtig die Treppe hinab. „Mensch jetzt lass mich runter.“ Sie wehrte sich ein wenig halbherzig musste gleichzeitig aber auch zu geben, dass sie diese Aktion leicht amüsierte.
 

Unten in der Küche war der Tisch bereits gedeckt und Jan setzte Wietske auf einem freien Stuhl ab. Als Eline sah, wie ihr Mann Wietske in die Küche trug, musste sie erst mal laut hals lachen. „Übst du schon für heute Abend, wenn du dich von Annemieke über die Schwelle eures Häuschen tragen lässt?“ Wietske griff nach einem Brötchen und drückte es leicht zusammen. „Ach nein, ich war deinem Göttergatten bloß nicht schnell genug. Ich hoffe du hast dir keinen Bruch gehoben?“ Jan hielt triumphierend seine Oberarme in die Luft und spannte sie an. „Ach was bei dir Fliegengewicht doch nicht.“
 

Alle Beteiligten lachten und setzten sich langsam an den Frühstückstisch. Auch Jasper kam aus dem Badezimmer geschlürft und sah noch sehr müde aus. „Was habt ihr denn mit meinem Ringträger gemacht?“ fragte Wietske als Jasper auf ihren Schoß kletterte und sich an sie kuschelte. Jan sah unschuldig in Richtung Fenster. „Ach naja, wir hatten gestern so viel Spaß noch beim Angeln und außerdem hat Jasper beim Trinken mein Bier mit seiner Limo verwechselt und so wie er aussieht hat er wohl mehr als nur ein paar Schlucke genommen.“
 

Jan kratzte sich verlegen am Kopf und mied den Blick seiner Frau. „Das besprechen wir später.“ Sagte sie böse funkelnd und fuhr ihrem Söhnchen durch die Haare. „Jasper, wenn du noch müde bist, dann kannst du noch etwas schlafen gehen.“ Jasper schüttelte den Kopf und klaute sich die Unterseite von Wietskes aufgeschnittenen Brötchen. „Das geht nicht, Tante Wietske braucht mich doch.“ „Na gut, aber wenn was ist, dann sag Bescheid ja?“ „Ja Mama.“
 

Nach einigen Minuten der Stille und des gemütlichen Essens, ergriff Wietske wieder das Wort. „Also was steht denn jetzt alles an?“ Lieke griff in die Tasche ihres Bademantels und kramte eine, schon recht zerknitterte, Liste hervor. „Also um halb 9 kommen die beiden Friseusen, spätestens um 10 musst du in deinem Kleid stecken, denn um halb 11 müssen wir los. Eline und ich kümmern uns darum, dass Jasper, Jara und Jan ordentlich angezogen sind und dann kümmern wir uns um uns selbst. Mama kommt dann auch noch und hilft dir beim Kleid und allem.“ Jan hob abwehrend die Hand. „Was soll, dass heißen, ihr dafür sorgt, dass ich gut aussehe?“
 

Lia saß am Bett von Annemieke und strich ihr eine Strähne wirrer Haare aus dem Gesicht. Es tat ihr leid, ihre Freundin jetzt schon aus dem Land der Träume zu holen, aber hier in der Realität wartete ihr eigener persönlicher Traum darauf, von ihr geträumt zu werden. „Annemieke, du musst jetzt aufstehen.“ Annemieke verzog das Gesicht und drehte ihren Rücken ganz demonstrativ Lia zu. „Ist sie schon wach?“ Catharina stieß die Tür auf, die dann gegen die Kommode krachte. „Ja jetzt bin ich wach.“ murmelte Annemieke und sah genervt in die Runde.
 

„Da ist aber jemand bester Laune.“ Sagte Lia schmunzelnd und musste dann dem Ellenbogen von Annemieke ausweichen. Nachdem ihre Mutter gestern noch einen halben Aufstand angezettelt hatte, weil die 3 ihr zu laut gewesen waren, mochte Annemieke ihre Mutter noch weniger. Wobei sie nicht gedacht hatte,dass das nochmal möglich sein könnte.
 

„Am besten wir lassen dich erst mal wach werden. Um dreiviertel 8 erwarten wir dich unten zum Frühstück, aller spätestens ja?“ Annemieke nickte und sank zurück in die warmen Kissen. Ihr Blick glitt zu dem Fenster mit milchigem Glas, das glänzte und das tat es nur, wenn die Sonne schien. Annemieke lächelte und erhob sich wieder. Mit nackten Füßen tapste sie über die alten Holzdielen und öffnete das knarrende Fenster.
 

Milde Frühlingsluft schlug ihr entgegen und die Sonne strahlte vom Himmel, nur einige wenige Wolken waren am blauen Himmel aus zumachen. „Das Wetter stimmt schon mal.“ Sagte Annemieke zu sich selbst und ließ das Fester einen Spalt offen. Noch etwas verschlafen setzte sie sich auf den Stuhl vor die Kommode, über der ein Spiegel hing. Annemieke griff nach der Bürste und kämmte die Knoten aus ihren langen Haaren. „Jedes Mal der gleiche Scheiß.“ fluchte sie.
 

„Man darf nicht Fluchen.“ Annas liebliche Kinderstimme erklang und das kleine Mädchen schlüpfte durch die Tür. Ihre kleinen Fingerchen umklammerten einen alten Stoffteddy. Alles in Allem, sah auch sie noch ganz schön verschlafen aus. „Na Mäuschen, wer sagt denn sowas?“ Anna hüpfte auf Annemiekes Schoß und fuhr sich durch die Schulterlangen braunen Haare, die sie eindeutig von ihrem Vater geerbt hatte. „Großvater sagt das.“
 

Sie griff nach der Bürste in Annemiekes Händen und bürstete, das nicht vorhandene Haar ihres Teddys. Sie erkannte diesen kleinen Bärchen, er hatte ihr als Kind gehört und beim Auszug, hatte sie ihn bei ihren Eltern gelassen. Später, sollten den Teddy einmal ihre Kinder bekommen. Dass, er jetzt in Annas Besitz war schmerzte die junge Frau ein wenig, bedeutete es doch, eine weitere Distanz zwischen ihr und ihren Eltern.
 

„Alles gut Tante Annemieke?“ Sie blinzelte die Tränen weg und setzte ein Lächeln auf. „Ja natürlich. Soll ich deine Haare kämen?“ Anna quietschte vergnügt auf und übergab ihrer Tante die Bürste wieder. Nach einigen Minuten der Stille, sah Anna ihre Tante durch den Spiegel an und runzelte nachdenklich die Stirn, was Annemieke einfach nur süß fand. „Warum habe ich eigentlich nicht so schönes blondes Haar, wie du und Mama?“ Annemieke legte die Bürste bei Seite und strich mit den bloßen Fingern, durch das samtige Haar ihrer Nichte.
 

„Weil dein Papa doch braune Haare hat. Du weißt doch, wenn eine Frau und ein Mann sich ganz doll lieb haben, dann bringt der Storch ihnen ein Kind. Dann hat das Kind manchmal Haare wie der Papa oder Haare wie die Mama, dass weiß man vorher nicht so genau.“ Anna dachte anscheinend darüber nach und legte ihre kleine Stirn wieder in Falten. „Das klingt logisch.“ Anna strahlte. „Weißt du überhaupt was logisch heißt?“ Annemieke musste lachen, als ihre kleine Nichte ahnungslos den Kopf schüttelte. „Das sagt Großmutter immer.“
 

Man merkte ganz genau, dass Anna viel Zeit bei ihren Großeltern verbrachte, was ja auch nicht verwunderlich war, da Catharina ja arbeiten musste um ihre kleine Familie zu ernähren. Cornelis und Antonia hatten ihrer Ältesten angeboten bei ihnen ein zu ziehen, aber das hatte sie abgelehnt, wollte weiterhin so unabhängig wie möglich bleiben. Bei akuter Geldnot rief sie auch nicht ihre Eltern an, sondern ihre kleine Schwester, das war aber bisher erst einmal vorgekommen und Annemieke erinnerte sich noch genau, wie peinlich es Catharina gewesen war. Aber ehe Anna hungern musste, sprang sie eher über ihren Schatten. Mit Unterhalt vom Vater ihrer Tochter konnte sie nicht rechnen. Er war jünger wie sie und studierte noch, da war erst mal kein Geld zu erwarten.
 

„Nun gut, lass uns runter gehen und frühstücken, sonst komm ich am Ende noch zu spät zu meiner eigenen Hochzeit.“ Anna lächelte, sprang vom Stuhl und griff nach der Hand ihrer Tante. „Du und Tante Wietske, ihr bleibt doch für immer zusammen oder?“ Annemieke blieb stehen und hockte sich vor Anna.
 

„Liebe ist manchmal ein ganz schön hartes Stück Arbeit, aber es lohnt sich immer. Und solange ich lebe, werde ich immer daran arbeiten, dass ich für immer mit Wietske zusammen bin.“ Anna nickte, wenn auch Annemieke bezweifelte, dass ihre kleine Nichte, es richtig verstanden hatte.
 

Anna flitzte die Treppe runter und sprang dort direkt ihrem Großvater in die Arme, der am Ende der Treppe stand. Ein komisches Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit und sie hoffte, es bedeutete nichts Schlechtes. Cornelis ließ seine Enkelin runter und sah dann hoch zu seiner jüngsten Tochter. „Guten Morgen.“ sagte Annemieke und wollte sich an ihrem Vater vorbei schieben, doch dieser hielt sie am Handgelenk fest.
 

„Ich muss kurz mit dir reden.“ „Ich muss zum Frühstück.“ „Nur 5 Minuten, mehr nicht.“ Sie seufzte ergeben. „Ich bin in 5 Minuten wieder da Catharina.“ Schon war die Tür ins Schloss gefallen und sie stand mit ihrem Vater auf der überdachten Veranda des Häuschens. „ Also was ist?“ Er räusperte sich und nahm auf dem Stuhl Platz. „Wietske wird dir sicher schon erzählt habe, dass sie gestern bei uns war oder?“ Annemiekes Gesicht wurde auf einmal ziemlich blass. Sollte ihr Vater sich jetzt etwa entschuldigen und seine Fehler einsehen? Aufgeregt schlug ihr Herz gegen ihre Brust. „Ja das hat sie.“ Sagte Annemieke und war bemüht ihre Stimme ruhig und an teilnahmslos klingen zu lassen.
 

„Ich muss sagen, dass ich, nein wir, also deine Mutter und ich, ganz schön überrascht waren, wie Wietske dich verteidigt hat. Es ist ihr wirklich ernst mit dir.“ Cornelis rückte seine Brille zurecht und faltete seine Hände in seinem Schoß zusammen. „Natürlich ist es ihr ernst mit mir. Papa wir sind seit beinahe 5 Jahren zusammen und kennen uns schon seit fast 25 Jahren, hast du denn gedacht, dass ist alles nur ein Spiel um euch zu ärgern?“ „Natürlich nicht, aber ich hielt es für eine Phase, hoffte es sogar. Du warst von den Männern enttäuscht, ich nahm an du hattest die Schnauze voll und wolltest mal was Neues ausprobieren. Nie im Leben habe ich gedacht, dass du diese Frau dann auch heiratest. Ich finde es nach wie vor nicht richtig.“
 

Annemieke schnappte nach Luft. Wo das Gespräch so gut begonnen hatte, schien es jetzt genau in die andere Richtung zu laufen. „Das ist nicht dein ernst oder? Wo ist denn das Problem dabei?“ Cornelis erhob sich von seinem Stuhl und trat an das Geländer, der Veranda. „Es ist unnormal.“ Annemieke fehlten schlicht weg die Worte. Unnormal? Das war sein Problem? Einfach weil es nicht der Norm entsprach und seine Tochter dadurch unterscheidbar von all den Gehirnlosen Marionetten der Welt machte?
 

„Papa, für viele Frauen auf der Welt ist es ziemlich normal eine andere Frau zu lieben. Normal liegt immer im Auge des Betrachters und für mich ist das alles hier normal. Mein Leben mit Wietske, mein Leben auf der Bühne, die Fans, das Reisen, keinen festen Wohnort. Das ist mein Leben und ich mag es so, wie es ist. Sicherlich werde ich mich auch irgendwann nach Ruhe und Beständigkeit sehnen, aber nicht jetzt. Ich bin erst 30, ich will noch viel von der Welt sehen. „Und wenn du Ruhe und Beständigkeit willst, wie du sagst, dann tauschst du Wietske gegen einen Mann aus, der zu deinem Lebensstil passt?“
 

Erschrocken hielt Annemieke die Luft an. „Was? NEIN! Natürlich nicht, du verstehst mich einfach nicht und du willst es auch gar nicht oder? „ „Ich gebe mir größte Mühe es zu verstehen, aber tut mir leid, da gibt es für mich nicht viel zu verstehen. Eine Frau gehört zu einem Mann. Ich habe nichts gegen die Emanzipation der Frauen, sollen sie Karriere machen und dann erst mit Mitte 30 Kinder kriegen, aber Frauen die Frauen heiraten? Das geht zu weit.“ Annemieke zwang sich ruhig zu bleiben. „Das führt doch zu nichts. Lass uns einfach, uns heute nicht die Köpfe abreißen. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr direkt nach der Zeremonie fahren, ich wünsche mir bloß, dass ihr auf dem Standesamt dabei seid und dass du mich an Wietske übergibst. Mehr will ich doch gar nicht ja?“
 

Cornelis drehte sich zu seiner Tochter um und sah sie entschuldigend an. „Es tut mir leid Annemieke, aber ich kann dich nicht übergeben, das ist gegen meine eigenen Vorstellungen. Wir werden kommen, wir werden uns zurück halten und euch auch gratulieren, aber mehr nicht. Mehr kann ich dir nicht geben.“ Enttäuscht drehte sich Annemieke von ihrem Vater weg, wollte nicht, dass er ihre Tränen sah. „Es tut mir wirklich leid.“ Und dann verschwand er wieder im Haus. Annemieke wischte über ihre Wangen und ging dann auch in die Küche. „Kann einer Pieter holen, ich muss mit ihm sprechen?“

VII. In the shadows

„Lia, was ist los?“ Die junge Frau hatte aufgeregt gegen die Haustür geklopft und war dann schnell eingetreten und beinahe in das Zimmer gestolpert, in dem Eline gerade Jara das Kleid zu machte. „Wo ist Wietskes Vater?“ Pieter, der gerade neben Jasper hockte und seine kleine Krawatte zu Recht machte, sah auf und sah Lia unsicher an. „Hier bin ich, was ist denn bloß los Lia, du bist ja ganz aufgeregt.“ „Ich weiß nicht genau was los ist, aber Annemieke hat mit ihrem Vater gesprochen und danach ist sie ziemlich fertig zu uns gekommen und hat gefragt, ob du kommen kannst?“
 

Pieter fuhr sich durch sein schütteres Haar und sah Eline fragend an. „Ich schaff das schon alleine. Versucht möglichst unauffällig aus dem Haus zu kommen, nicht das Wietske noch etwas mit bekommt ja?“ Die beiden nickten und verschwanden dann recht schnell. „Ist alles in Ordnung Mama?“ Jasper sah zu seiner Mutter an und legte seine kleinen Kinderhände auf ihr Kleid, dass sie bereits trug. „Ja mein Angel, alles gut. Nun komm mal her und wir binden deine Krawatte mal richtig.“ Sie lächelte, obwohl sie sehr besorgt war. Wenn doch bloß alles gut werden würde, dachte sie und wandte sich ihrem kleinen Sohn zu.
 

Schnellen Schrittes überquerten Pieter und Lia das Grundstück und traten dann in das Ferienhaus der van Hoofs ein. Sie hörten wie Cornelis sich in der Küche mit seiner Frau unterhielt, aber vom Rest der Meute war nichts zu sehen. „Sie sind sicher schon oben.“ Pieter folgte Lia und hörte leises Stimmengewirr aus den oberen Räumen. Ana flitzte an ihm vorbei und Catharina rannte hinter her. „Dort ist ihr Zimmer.“ Lia deutete auf die Tür rechts von ihnen beiden und ging selbst in ein anderes Zimmer, immerhin mussten sie sich trotzdem noch fertig machen und an Hand der Koffer, die nun im Flur standen, waren die Friseusen auch schon da.
 

Pieter klopfte an die alte Holztür und trat dann ein. Leise schloss er die Tür hinter sich und sein Blick suchte nach Annemieke. Sie stand am offenen Fenster, der Wind wehte durch ihr langes blondes Haar und auch ihr langer Morgenmantel bewegte sich hin und wieder durch den milden Frühlingswind. „Annemieke.“ Sie schien so in Gedanken versunken, dass die junge Frau gar nicht mitbekommen hatte, dass ihr baldiger Schwiegervater eingetreten war. Auch nach mehrmaligem ansprechen reagierte sie nicht und er berührte leicht ihre Schulter.
 

Erschrocken fuhr sie zusammen und sah ihn dann aus Tränen getränkten Augen an. Es zerbrach ihm das Herz, warum musste sie an einem solch besonderen Tag nur so schrecklich leiden? „Annemieke, was ist los?“ Ohne ein Wort zu sagen, schlang sie ihre Arme verzweifelt um ihn. Sie brauchte Wietske und doch hatte sie nach Pieter gefragt. Sie dürfte ihre Freundin nicht sehen, erst in ein paar Stunden, aber würde sie in 3 Stunden tatsächlich freudestrahlend vor den Altar treten können? „Bitte Annemieke rede doch mit mir?“
 

Annemieke merkte das erste Mal, wie viel Wietske wirklich von ihrem Vater hatte. Ihre Stimme hatte den gleichen sanften Klang und sie verwandten beide dieselben Worte, dieselbe Art sie aus zu sprechen. „Ich muss dich um etwas bitten. Mein Vater…“ Ein Schluchzer erfasste ihren Körper und zwang sie für einen kurzen Moment zu schweigen. Beruhigend fuhr Pieter über ihren bebenden Körper und drückte sie fest an sich. Es kam ihm wie verkehrte Welt vor. Er gewann mit Annemieke nicht nur eine Schwiegertochter dazu, nein er gewann noch eine Tochter dazu. Er war für sie viel mehr Vater, als ihr eigener es im Moment war.
 

„Mein Vater wird mich nicht an Wietske übergeben, er weigert sich strikt dagegen.“ Pieter fühlte wie sich Annemieke zwang stark zu sein und das tat ihm noch mehr leid. Vielleicht wäre es besser die Hochzeit abzusagen und es zu verschieben. Sie war doch tot unglücklich und so sollte sie den glücklichsten Tag in ihrem Leben nicht verbringen. „Und was wünscht du dir jetzt von mir, soll ich dich an Wietske…“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich dachte eher, dass du Wietske an mich übergibst?“ Sie sah ihn hilflos an und mit Angst vor Ablehnung, in den Augen.
 

Ein zartes Lächeln legte sich auf seinen Mund. „Natürlich.“ Er küsste ihr blondes Haar und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Aber Annemieke, bist du sicher, dass du trotzdem heute heiraten willst?“ Sie löste sich ein wenig von ihm und ergriff die Kette an ihrem Hals. Der Verlobungsring von Wietske hing dort. Unschlüssig drehte sie ihn, in ihren Händen hin und her. „In guten, wie in schlechten Zeiten, nicht wahr?“ Er nickte und ging.
 

Wietske saß Mittler Weile vor dem großen Spiegel im Badezimmer und hinter ihr stand eine Friseurin, etwa so alt wie sie selbst, die ihre blonden Haare kunstvoll hochsteckte. Das angenehme Gefühl der Vorfreude war einem Gefühl von Besorgnis gegenüber Annemieke gewichen. Sie hatte mit bekommen, wie Lia hier gewesen war um ihren Vater zu holen, den anscheinend Annemieke sprechen wollte. Am liebsten wäre sie sofort rüber zu ihrer Verlobten gerannt, aber dann hatte sie sich auch schon setzen müssen und nun wartete sie geduldig darauf hier endlich weg zu kommen. Mit etwas Glück bekam es Niemand mit, wenn sie kurz zu Annemieke rüber lief.
 

„Dafür dass sie heute heiraten, sehen sie aber ganz schön besorgt aus.“ Die Friseurin schenkte ihr durch den Spiegel einen lächelnden Blick und steckte noch eine Haarnadel in die Frisur. „Ich bin etwas in Sorge wegen meiner Verlobten. Ihre Eltern machen etwas Stress und ich fürchte sie kommt damit schlechter klar, als sie zu geben würde.“ Das Gesicht der Frau wurde nachdenklich und sie hielt kurz inne. „Ihre Eltern akzeptieren ihre Entscheidung nicht, oder?“ Wietske schüttelte traurig den Kopf. „Ich wünschte, wir hätten sie nicht eingeladen, ich habe auch vorher gewusst, dass das nur schief gehen konnte. Aber ich würde auch nicht ohne meine Eltern heiraten wollen.“
 

Dann klopfte es an der Tür und ihr Vater lugte hinein. „Papa.“ Am liebsten wäre Wietske jetzt aufgesprungen und hätte ihn sofort ausgefragt, aber die Friseurin drückte sie sanft zurück n den Stuhl. „Alles in Ordnung Wietske?“ Sie sah ihn irritiert an. „Ja, bis auf die Tatsache, dass ich mir Sorgen um Annemieke mache. Warum warst du bei ihr?“ Sein Blick glitt zu er Frau hinter Wietske, welche sofort verstand. „Ich bin in 5 Minuten wieder da.“ Dankbar nickte Pieter und schloss die Tür hinter sich.
 

„Es gab wieder Streit mit ihren Eltern.“ Wietske stand fassungslos auf. „Ich wusste es, sie hätte nicht kommen…“ „Ganz ruhig Schatz.“ „Ich WILL mich aber NICHT beruhigen! Jetzt sag schon, was war noch?“ So kannte er seine kleine Wietske gar nicht. Die pure Angst und Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Cornelis wird Annemieke nicht an dich übergeben, er weigert sich.“ Wietske setzte sich wieder und legte ihre Hände vor das Gesicht. „Und nun?“ Sie sprach ohne ihren Vater an zu sehen. „Nun ja, ich werde dich an Annemieke übergeben und nicht umgekehrt. Das wollte Annemieke von mir. Ich tue das gerne, aber ich bin mir nicht sicher, ob es heute richtig ist zu heiraten. Sie sah furchtbar traurig aus.“
 

Wietske konnte nur mit Mühe ihre Tränen unterdrücken. Väterlich legte Pieter seinen Arm um die Schultern seiner Tochter. „Hast du das auch zu ihr gesagt?“ Er nickte verhalten. „Aber sie will es trotzdem. Ich glaube, auch wenn es ihr weh tut, wie es gerade ist, so ist der Wunsch dich zu heiraten viel stärker und größer, als alles was ihre Eltern ihr antun könnten.“ Wietske lehnte sich gegen ihren Vater und schloss für einen Moment die Augen. „Ich hoffe alles wird gut.“ „Das hoffe ich auch mein Schatz, dass hoffe ich wirklich für euch.“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und ließ dann die Friseurin wieder in das große Badezimmer. „Du wirst sehen, alles wird gut, ich weiß es.“ Er schenkte ihr ein letztes Lächeln, bevor er wieder verschwand.
 

Während die Friseurin, ihre Arbeit noch vollendete und Wietske dann auch noch dezent schminkte, war diese in Gedanken versunken.
 

Wegen Annemiekes Eltern hatten sie schon so viele Kompromisse gemacht. Erst hatten sie in Deutschland heiraten wollen, immerhin war es das Land in dem sie zu einander gefunden hatten, sie lebten, arbeiteten und liebten hier. Nach Holland zu fahren, war meist nur noch ein Gefühl von Urlaub, obwohl es doch ihre Heimat war. Aber wegen Cornelis und Antonia, hatten sie ihre Pläne verändert und heirateten nun doch in ihrer Heimat. Selbst dann waren sie noch nicht zufrieden gewesen, hatten immer etwas gefunden, dass geändert werden mussten damit sie auch kamen und letztlich musste Catharina sie noch beinahe zwingen.
 

Wietske hatte das Gefühl, sie hätten erst dann Ruhe gegeben, wenn dieser Christian neben Annemieke stand und sie ihn heiraten würde. Es war ja eine Sache, wenn sie was gegen ihre Hochzeit hatten, aber eine anderen wenn sie versuchten diese zu zerstören. Hoffentlich würden sie nicht allzu oft, zu ihren Schwiegereltern müssen, sonst würde Wietske sich irgendwann strikt weigern. „Klaar.“ rief die Friseurin und weckte Wietske aus ihrem Komaähnlichen Zustand. Wietske sah in den Spiegel und das was sie sah, machte sie glücklich, wenigstens etwas…
 

Vorsichtig, streifte Annemieke die durchsichtigen Strümpfe über ihre langen Beine und harkte sie oben ein. Das Gleiche machte sie mit dem anderen auch noch. Sie griff nach der schwarzen Korsage und streifte sie sich über. Gerade als sie überlegte, wie sie diese allein anbekam, legte sich eine fremde Hand auf ihre Schulter. „Warte ich helfe dir.“ Es war Lia, die unbemerkt eingetreten war.
 

Annemieke nickte und blickte in den Mannsgroßen Spiegel vor dem sie stand. Dann aber sah sie an ihm vorbei, aus irgendeinem Grund fand sie nicht, dass sie heute gut aussah. Natürlich ihre Haare waren wunderschön hochgesteckt und feine Perlen hatte man ihr eingeflochten, aber ihr Körper stieß sie heute irgendwie etwas ab. Sie wusste nicht woran das lag. Gestern noch, da hatte sie sich unglaublich sexy gefühlt und heute schon, als ob sie fett wie ein Pfannkuchen wäre. Der Druck auf ihren Oberkörper erhöhte sich, als Lia die Bänder straff zog und durch die Schlaufen zog. Annemieke hatte das Gefühl man würde ihr die Luft zum atmen nehmen und das lag nicht an der Korsage allein.
 

Diese elenden Streitereien machten sie ganz müde und matt, raubten ihr die Kräfte. „Nicht die Schultern so hängen lassen.“ Holte Lia sie aus ihrer Starre zurück. „Sorry.“ besorgt blickte Lia über den Spiegel in Annemiekes Augen. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Annemieke wollte schreien und sagen, dass nichts in Ordnung war, dass nichts nach Plan lief, dass ihre Hochzeit sicher ein Fiasko werden würde, aber sie schwieg, lächelte und nickte. Sicherlich war es nicht die beste Entscheidung, zu schweigen, aber was würde es jetzt noch ändern. Alle waren perfekt, hatten sich so viel Mühe gegeben um diesen, ihren Traum wahr werden zu lassen und dann war es ihre eigene Familie die alles zerstörte.
 

Sie hatte so verbissen dafür gekämpft, dass ihre Eltern her kamen und am Ende zerstörte das alles. Sie hatte nicht daran gedacht, wie sich Wietske dabei fühlte, wenn sie selbst traurig war. Es hatte nur noch den Wunsch gegeben, eine richtige Familie zu haben, die auch zu ihrer Hochzeit kam. Vielleicht hätten ihr Catharina, Lia und Anna reichen sollen, aber nein sie hatte mehr gewollt, alles und das war jetzt das Problem. „Bist du dir sicher? Du siehst ganz schön mit…“ „Wirklich! Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich bin bloß aufgeregt.“
 

Annemieke wollte Lia gar nicht anlügen, aber was würde es schon ändern, wenn sie von ihren Ängsten wüsste. Nichts! Reden half auch nicht immer. Es konnte nicht alle Probleme lösen, manchmal musste man durch gewisse Dinge allein durch. „Nun gut, ich bin dann jetzt auch fertig. Jetzt das Kleid.“ Lia öffnete den weißen Sack und holte das weiße Brautkleid heraus. „Es ist so schön.“ flüsterte Lia andächtig und fuhr über den Stoff. Auch Annemieke musste Lächeln und spürte wieder dieses Gefühl von Glück und Vorfreude.
 

So sehr sie diese Situation auch belastete, einer Sache konnte sie sich immer sicher sein. Wietske liebte sie von ganzen Herzen und genau deshalb würden sie heute auch, trotz aller Widrigkeiten heiraten. Sie dachte an Wietske, die sicher jetzt auch ihr Kleid anzog und Helena die ihr dabei half. Sie schob den Gedanken bei Seite und sah zu Lia, die ihr helfen würde. Es war doch egal wer ihr half, solange es Menschen waren, die sie liebte und dir ihr etwas bedeuteten. Lia öffnete den Reisverschluss des Kleides und hielt es Annemieke hin. Diese stieg ehrfürchtig in das Kleid aus feinstem Stoff. Es passte immer noch wie angegossen, als ob man sie praktisch eingenäht hätte.
 

Lia schloss den Reisverschluss und rückte alles zurecht. Sie harkte den Schleier in der Frisur ein und hängte Annemieke das Medaillon um, das Bilder von ihr und Wietske enthielt. Die Tür ging knarrend auf und Anna steckte ihren Kopf zwischen den Spalt. „Ich soll mal gucken, ob ihr schon…oh wie schön.“ Annas Augen fingen an zu strahlen und sie schloss die Tür leise hinter sich. „Also kann ich so gehen?“ Anna nickte heftig und streckte ihre Finger nachdem Kleid aus.
 

„Das fühlt sich an wie Meines.“ Annemieke lächelte und zog einen Stuhl heran, auf den Anna dann kletterte. Jetzt konnten sie sich beide im Spiegel an sehen. „Das ist, weil es der gleiche Stoff ist.“ Anna lächelte und nahm Annemiekes Hand. „Du bist so ein schönes Blumenmädchen, alle werden dich bewundern.“ Anna wurde prompt rot. „Aber Tante Annemieke du bist doch viel schöner, als ich.“ Lia lachte. „Einigen wir uns darauf, dass ihr beide gleich schön seid?“ Die beiden nickten zustimmend und Anna verließ mit Lia schon mal das Zimmer.
 

Annemieke griff in eine kleine Kommode und zog ihr Handy heraus. Sie musste kurz mit Wietske reden.

VIII. I tell you

Liebe Leser, willkommen zum Dienstags-Update ^^ Mein herzlicher Dank gilt Annemie_chan, du bist supi <3 Und viel Spaß nun beim Lesen.

Liebe Grüße Deanna_
 

Eine Hochzeit ist nicht nur ein Fest, eine Veranstaltung zu der man seine Liebsten einlädt oder einfach nur die Verbindung zweier Parteien mit nachfolgendem Steuervorteil. Eine Hochzeit ist etwas, dass man mit Worten nicht beschreiben konnte, das nicht dem Verstand oder der Vernunft folgte. Eine Hochzeit ist das Gefühl, die eine Person gefunden zu haben und sie für immer bei sich zu haben. Seit Jahrhunderten wurden Hochzeiten zu wirtschaftlichen, kulturellen oder friedengebenden Gründen geschlossen, manchmal auch einfach nur, weil man als Ehepaar die bessere Wohnung bekam.
 

Im Laufe der Zeit war der eigentliche Gedanke der Eheschließung verloren gegangen. Paare fuhren nach Las Vegas und schlossen für 50 Dollar im Sparpaket eine Ehe, die letztlich nicht mal 50 Stunden hielt und im Bestfall wieder annulliert werden konnte. Eine Hochzeit ist etwas Großes, etwas Romantisches, etwas magisches, es ist das deutlichste Zeichen ewiger und aufrichtiger Liebe. Zu einer Hochzeit gehörten wunderschöne Brautkleider, eine riesige Torte, atemberaubende Blumengestecke, der erste Tanz als Ehepaar, der manchmal auch so gleich der letzte im Laufe einer Ehe sein würde. Es ging dabei nicht darum, wie man seine Verwandten beeindrucken konnte, wen man nicht an einen Tisch setzen konnte, wer was trug oder eben nicht. Letztlich sollte es nur um 2 Menschen und die wahre Liebe gehen.
 

Aber, weil das Leben sich nicht an menschliche Regeln hält, konnte einer Hochzeit schon mal Drama und viel Kummer voraus gehen. Das bedeutete aber nicht, dass man sich weniger liebte oder diese Ehe nicht genauso halten konnte, wie mit einer perfekten Hochzeit. Denn eine Ehe ist nur der Anfang von etwas Neuem, das gespannt darauf wartet entdeckt und gelebt zu werden…
 

„Annemieke?“ Wietskes Stimme am anderen Ende der Leitung klang erstaunt, aber gleichzeitig erleichtert und überglücklich. „Hey Schatz.“ Annemieke biss sich auf die Lippen und atmete geräuschvoll ein und aus. „Ist alles in Ordnung?“ Wietske setzte sich auf ihr Bett und strich ihren Rock glatt. Sie hatte gerade nach unten gehen wollen, doch dann hatte ihr Handy geklingelt, Annemieke Stimme war erklungen und sie hatte sofort gewusst, dass etwas sein musste.
 

„Ja…ich weiß nicht genau…Hat dein Vater schon…?“ „Ja hat er. Er wird mich an dich übergeben. Er hat mir auch von der Sache mit deinen Eltern…“ „Deswegen ruf ich nicht an.“ Wietske bekam es langsam mit der Angst zu tun, warum rief Annemieke jetzt noch an, es waren kaum noch 20 Minuten bevor sie sich auf den Weg machte und Annemieke dann etwa 10 Minuten früher fahren würde. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ Herz, war wohl das richtige Wort. Sie musste es jetzt wissen, ganz sicher gehen, dass es nie zwischen ihnen stehen würde, dass es hier einzig und allein um ihre Liebe ging und um nichts anderes.
 

„Geht es hier bei noch um uns?“ Wietske runzelte verwirrt die Stirn und schwieg für einen Moment in ihr Handy. Ihre Finger hatten sich in den feinen Stoff ihres Kleides gebohrt und sie fühlte wie er sich kühl und glänzend gegen ihre Fingerspitzen schmiegte. „Wietske, sag doch bitte was.“ Annemieke klang verzweifelt, den Tränen nah. „Bitte weine nicht.“ flüsterte Wietske ins Telefon und hätte Annemieke am liebsten in ihre Arme geschlossen.
 

„Natürlich geht es heute nur um uns, das ist doch unsere Hochzeit. Ich habe vor einem Jahr um deine Hand angehalten, weil ich dich liebe, weil ich mein Leben mit dir teilen möchte. Du sollst für immer das Erste sein, dass ich am Morgen erblicke und das Letzte, wenn ich am Abend meine Augen schließe. Ich heirate dich nicht, weil ich Angst habe, dass es etwas bedeutet, wenn ich es nicht tue, sondern weil ich es von ganzen Herzen will. Du bist die Liebe meines Lebens, ob nun mit Trauschein oder ohne.“ Annemieke nicke, bis ihr einfiel, dass Wietske das natürlich nicht sehen konnte.
 

„Ich hatte Angst, es würde irgendwie zwischen uns stehen, dieses ganze hin und her, dieser Streit mit meiner Familie, dass es nicht mehr um uns ging, nur noch darum unsere Liebe noch zu festigen…“ „Annemieke unsere Liebe ist so gut, wie sie ist und der Trauschein wird nichts daran ändern. Er gibt oder nimmt dir nicht das Gefühl zu mir zu gehören. Es ist nur ein Blatt Papier. Er bedeutet nur so viel, wie du ihm Bedeutung bei misst. Also verpass dir jetzt den letzten Feinschliff, steig in 10 Minuten in das Auto und heirate mich in 40 Minuten. Dann wird alles gut, dann werde ich dich für immer beschützen…“
 

Annemieke fühlte, dass es die einzig richtige Entscheidung gewesen war, nochmal bei Wietske anzurufen um ihre letzten Zweifel zu beseitigen. Mit so einem flauen Gefühl im Magen hatte sie wirklich nicht heiraten wollen, das wäre einfach nicht richtig gewesen.

Sie legte ihr Handy auf die Kommode, schlüpfte in ihre cremefarbenden Schuhe und betrachtete sich nochmal in dem großen Spiegel.
 

Überrascht stellte sie fest, wie sehr ihre Augen strahlten und dass eine leichtes Lippen auf ihren Lippen lag. Es waren bei Weitem noch nicht alle Probleme aus dem Weg geräumt, aber sie fühlte sich nun leichter und befreit, fast schon Frei und Schwerelos. Sie hatte eindeutig einmal zu oft Wicked gesehen. Mit bester Laune verließ sie ihr Zimmer und traf dort auf dem Flur Anna, die noch Bonbons in ihre kleine Handtasche tat, die sie offensichtlich bei ihrem Großvater aus der Tasche geklaut hatte, denn Minzbonbons aß auch wirklich nur er.
 

Schuldbewusst, sah Anna ihre Tante an, aber Annemieke konnte ihr gar nicht böse sein und außerdem waren es ja nur ein paar Bonbons. „Ich verrate es keinem, versprochen.“ Anna strahlte und machte dann ihre Tasche zu. „Geht es gleich los?“ Annemieke nickte und streckte ihrer kleinen Nichte ihre Hand entgegen, die in Handschuhen aus feinster Seide steckten. Anna lächelte und ging Hand in Hand die Treppe hinab.
 

Lia und Catharina standen unten vor dem Spiegel und zupften nochmal alles zu Recht, was ihrer Meinung nach noch nicht so recht saß oder sich verschoben hatte. „Mama.“ Quietschte Anne vergnügt und sprach die letzte Treppenstufe hinab. „Ja Schatz, was ist…?“ Catharina hielt die Luft an und drehte auch Lia in Richtung Annemieke. „Wow.“ Die beiden Frauen waren sich ganz schnell einig. Sofort stürmten sie auf Annemieke zu und betrachteten sie von allen Seiten.
 

Natürlich hatten sie das Kleid gesehen, Lia auch schon an Annemieke, aber jetzt so völlig fertig angezogen, mit der Frisur, den Schuhen und dem Schmuck, wirkte es ganz anders. Annemieke sah aus wie eine Prinzessin. „Antonia, jetzt komm, sonst fahren die Kinder ohne…“ Schlagartig blieb Cornelis stehen und betrachtete das Bild, dass seine jüngste Tochter gerade bot.
 

Er schluckte merklich und nestelte nervös an seiner Krawatte herum. Es war solange her, dass er Annemieke im Kleid gesehen hatte, dass er fast vergessen hatte, wie schön sie doch darin eigentlich war. Als Vater neigte man recht schnell dazu, seine Tochter nicht als Frau zu sehen, sondern nur als das kleine Mädchen, von früher. Er musste sich selbst wohl eingestehen, dass er noch nie eine Frau gesehen hatte, die so wunderschön ausgesehen hatte. Nicht seine eigene Frau bei der Hochzeit oder Catharina bei ihrer Hochzeit vor 6 Jahren. Annemieke glich einer Fee. Sie wirkte so zerbrechlich und gleichzeitig so stark wie eine Löwin. Für einen Moment konnte er sogar ausblenden, dass er doch eigentlich gegen die Hochzeit war und war ganz einfach mal der Vater, der er doch für seine Kinder sein sollte.
 

Er löste sich aus seiner Starre und ging einige Schritte auf Annemieke zu. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie schön du bist.“ Annemieke wurde rot und räusperte sich. Damit hatte sie nun dann nicht gerechnet und eigentlich wollte sie sich darüber nicht freuen, aber jetzt in diesem Moment, war sie einfach nur froh, dass ihr Vater sie wenigstens hübsch fand. „Danke.“ gab sie klein laut zurück und ließ ihren Vater vorbei gehen.
 

Dann hörte sie Absätze auf dem Boden klackern und im nächsten Moment kam ihre Mutter Antonia um die Ecke und blieb ebenfalls stehen, als sie ihre Tochter sah. Abschätzend musterte sie ihre Tochter und ihr Blick blieb am Hals ihrer Tochter hängen. „Das Medaillon.“ Einst hatte es ihrer Mutter gehört, ehe sie es Annemieke, damals noch ein Kind von 9 Jahren, geschenkt hatte. Antonia hatte Annemieke immer darum beneidet, sie hatte es auch immer haben wollen. Vielleicht war das auch Grund mit dafür, dass sie ihrer eigenen Tochter nie so richtig nah kam. Weil sie immer das Gefühl gehabt hatte ihre eigene Mutter liebte ihre Enkelin mehr als ihre eigene Tochter.
 

„Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass ich es trage.“ Antonia setzte wieder einen unterkühlten Blick auf. „Es gehört ja dir.“ Sie ging zu ihrem Mann, blieb aber nochmal kurz stehen. „Das Kleid ist schön.“ Dann ging sie zum Auto und stieg ein. Der Rest war etwas irritiert und folgte den Zweien zu den Autos. Annemieke lächelte leicht. Anscheinend besaß ihre Mutter doch noch ein Herz und mochte sie ein wenig. Ein wenig erleichtert ging sie zum Auto und stieg nach Anna ein. Aufgeregt spielte sie mit ihrer Tasche und dachte einfach nach.
 

Wietske legte auf und steckte ihr kleines Handy in ihre Tasche. Sie würde wohl lügen, wenn sie sagte, dass sie dieser Anruf nicht verwirrt hätte. Annemieke machte sich schon wieder viel zu Viele Gedanken und das vor allem völlig unnötig. Aber Wietske hatte jetzt zu mindestens das Gefühl ihrer Verlobten ein wenig Angst genommen zu haben und das war ja die Hauptsache. „Kommst du?“ Helena lugte durch die Tür und lächelte ihre Tochter freudestrahlend an. „Du bist so schön.“ Tränen bildeten sich in ihren Augen, die sie weg zu blinzeln versuchte. Wietske fühlte sich geschmeichelt und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen.
 

Vorsichtig folgte sie ihrer Mutter, die dann hinter ihr die Treppe runter ging und ihr half, dass Kleid hoch zu halten. Auf der Veranda hörte sie erst angeregtes Tuscheln und dann angehaltenes Schweigen, dass nur von Jasper unterbrochen wurde, der Niesen musste und damit alle zum Lachen brachte. Pieter trat hervor und reichte seiner Tochter galant seine Hand. „Darf ich bitten?“ Wietske lächelte ihn an und nickte. Als er sie vorsichtig in seine Arme zog, hauchte er ihr einige Worte an das rechte Ohr. „Du siehst atemberaubend aus.“ Ihre Wangen wurden wieder warm und dann legte er ihr etwas in die Hand.
 

„Was ist das?“ Sie betrachtete das kleine Samtsäckchen und befühlte den Inhalt. „Mach es auf.“ Behutsam öffnete sie das Säckchen und zum Vorschein kam ein silbernes Armband mit einem kleinen Herzanhänger, einer Sonne und einer Erdbeere. Erstaunt betrachtete sie das feingliedrige Schmuckstück und strich mit den Fingerspitzen darüber. „Es gehörte meiner Mutter, sie hat es als 15 Jährige von meinem Vater bekommen. Kurz bevor sie starb, gab sie es mir und meinte ich sollte es meiner ersten Tochter schenken, die den heiligen Bund der Ehe eingeht und ja nun stehst du hier vor mir und wirst gleich heiraten. Es ist nun dein. Ursprünglich war nur das Herz daran befestigt, aber ich dachte als Zeichen eurer Liebe, würden eine Sonne und eine Erdbeere sehr gut passen. Und wenn irgendwann deine Tochter heiratet, dann kann sie noch etwas ran machen, je nachdem wie ihr mögt.“ Wietske strahlte und warf sich ihrem Vater an den Hals. „Dankje wel Papa.“ Pieter lächelte und es war ein einvernehmliches „ohh“ von der Veranda zu hören.
 

Mit zitternden Fingern versuchte Wietske das Armband zu befestigen, aber es gab keine Chance, ihre Mutter half ihr und strahlte ebenfalls. „Jetzt bist du perfekt.“ flüsterte sie und drückte die Hand ihrer Tochter. Völlig überwältigt trat Wietske raus auf die Veranda zu den anderen und wurde erstaunt betrachtet. „Das Kleid ist so toll.“ Seufzte Eline träumerisch und lehnte sich gegen ihren Mann. „Du warst mindestens genauso schön bei unserer Hochzeit.“ Flüsterte er ihr zu und gab Eline dann einen Kuss. Wietske fühlte sich enorm geschmeichelt und bedankte sich brav für alle Komplimente. Pieter legte ihr, eine Jacke um die Schultern und führte sie dann richtig Tür.
 

Suchend sah sie sich nach Levian um, den sie aber nirgends ausmachen konnte. Etwas traurig folgte sie ihrem Vater, der gerade Tür öffnete. Erschrocken sprang Levian, der gerade davor gestanden hatte zurück und hätte sich fast noch auf den Hosenboden gesetzt. Wieder stahl sich ein Lächeln auf Wietskes Gesicht. Seit er hier war, hatte Levian sich ziemlich rar gemacht und die meiste Zeit geangelt oder beim aufbaumen geholfen, wenn Wietske nicht da war. Er hob den Kopf und fuhr sich nervös durch das braune Haar. „Hey Wietske.“ Betont lässig, wie er sich immer gab, steckte er seine Hände in die Taschen seiner Stoffhose. „Hallo Levian. Ich freu mich, das du jetzt da bist.“ Er räusperte sich und versuchte Wietskes Blick auszuweichen.
 

„Naja ist ja deine Hochzeit und ich weiß was es für dich bedeutet.“ Sein Körper entspannte sich etwas und er lächelte seine Schwester schief an. An der Hand ihres Vaters stieg sie die Treppe hinab und dann schloss sie Levian sofort in ihre Arme. Er verspannte sich wieder, aber Wietske ließ ihn nicht los. „Ich hätte es nicht schön gefunden, wenn du nicht dabei gewesen wärst und was auch immer zwischen uns steht, naja du bist noch immer mein Bruder und der wirst du auch immer bleiben, verstanden?“ Levian nickte etwas unbeholfen und befreite sich aus der Umarmung seiner großen Schwester.
 

Der Rest folgte nun und sie verteilten sich auf die Autos. Annemieke war 10 Minuten vorher schon zum Standesamt von Molkwerum gefahren und wartete dort nur noch auf ihre Braut. Verträumt sah Wietske aus dem Fenster und betete einfach nur dafür, dass nun alles gut gehen würde und dass der Tag schön verlief.
 

(Wem die szene mit dem Anruf und der Frage, ob es dabei noch um die beiden geht, bekannt vorkommt, dass kann daran liegen, dass ich mich dabei vom ersten Film zu "sex and the city" inspirieren lassen hab.)

IX. I don't believe that anybody feels the way I do about you now

Als Annemieke mit ihre Familie und Freunden beim Standesamt in Molkwerum ankam, stand die Sonne bereits hoch am Himmel und strahlte durch das Blätterdach, der großen Eichen, die links und rechts vom Standesamt standen. Anna hüpfte voller Vorfreude aus dem Auto und wäre dabei fast über ihr Kleid gestolpert. “Let op.” Cornelis half seiner Enkelin wieder auf die Beine und fuhr ihr dann durch das braune Haar. “Opa. Meine Haare.“ Das kleine Mädchen zog eine Schnute und stampfte dann beleidigt an ihm vorbei, um sich von ihrer Mama wieder die Haare richten zu lassen.
 

Es hatten bereits alle ihre Autos verlassen, nur noch Annemieke saß im Auto und starrte auf die offene Tür und ihren Vater der vor ihr stand und seiner Tochter seine Hand reichte. “Kommst du Annemieke?” Sie sah auf und blickte ihn irritiert an. Einmal benahm er sich so abweisend und ein anderes Mal, benahm er sich so lieb und zuvor kommend. Sie hatte keine Lust auf seine Spielchen, sollte er sich doch erst mal entscheiden, was er wollte und was nicht. “Nein danke, ich denke, dass schaffe ich gerade noch allein.” Erhobenen Hauptes stieg sie aus dem Auto und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie schwierig es ohne Hilfe nun wirklich war.
 

Cornelis bedachte sie mit einem undurchschaubaren Blick. Auch wenn er nicht viel von dieser Hochzeit hielt, schmerzte ihn die Distanz die sich nun zwischen ihm und seiner jüngsten Tochter gebildet hatte. „Darf ich bitte mal durch.“ Annemieke schob sich an ihrem Vater vorbei und ging zu dem Rest ihrer Verwandtschaft und Freunde, die schon auf sie warteten.
 

Anna ergriff die Hand ihrer Tante und strahlte sie an. „Mijn hart klopt echt snel.“ flüsterte das kleine Mädchen und drückte die Hand von Annemieke. „Mijn hart ook.“ Beide kicherten leise und gingen dann zur Standesbeamten, die schon an der Tür auf sie wartete. „Een mooie goede dag.” Grüßte sie die Beamtin und reichte Annemieke freundlich ihre Hand. Ein ehrliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Annemieke erwiderte den Gruß und folgte der Frau.
 

Innerhalb des Gebäudes erklärte die Beamtin ihr einiges zum Ablauf und fragte nach einem persönlichen Ehegelöbnis. Annemie beantwortete eilig alle ausstehenden Fragen und ging, immernoch mit Anna an der Hand und dem Rest im Schlepptau in dem Raum, in dem Die Trauung statt finden würde. “Vragen?“ Annemieke lächelte unsicher und zupfte ihr Kleid zu Recht. „Ze spreken ook Duits?“
 

Die Standesbeamtin lachte und entschuldigte sich dann. „Ja natürlich, ich hatte wohl vergessen, dass sie ihre Trauung gerne in Deutsch wollten. Darf ich fragen warum, wo sie doch beide aus den Niederlanden kommen?“ Annemieke sah sich unsicher um, aber ihre Verwandten und Freunde hatten schon Platz genommen, nur noch Anna hing an ihrer Hand. „Angel, geh doch bitte zu deiner Mama ja?“ Anna nickte und hopste fröhlich zu ihrer Mama und setzte sich auf deren Schoß.
 

„Nun ja, meine Verlobte und ich leben schon sehr lange in Deutschland und arbeiten auch dort. Ich habe auch keine besonders schönen Erinnerungen an die Niederlande. Aber heute ist mein Hochzeitstag und ich will da keine alten Kamellen raus holen, ok?“ Die Beamtin lächelte entschuldigend und setzte sich nach vorn an ihren Schreibtisch.
 

Annemieke stand noch ca. 5 Minuten bei Lia und Catharina, die nochmal alles richteten, ehe ein anderer Mitarbeiter in den Saal kam um zu sagen, dass die andere Braut eingetroffen war. Als Annemieke das hörte schlug ihr Herz plötzlich ganz schnell und ein Strahlen schlich sich auf ihre Lippen. „Frau van Dam, ich möchte sie bitten, jetzt nach vorn zu kommen, mein Kollege wird ihre Braut und deren Familie gleich hinein begleiten.“
 

Annemieke trat angespannt nach vorn und zupfte nervös an ihrem Kleid. „Ganz ruhig.“ Lia war noch kurz an sie heran getreten und drückte ihr einen Blumenstrauß aus weißen Rosen in die Hand. „Den hast du vergessen.“ Annemieke atmete erleichtert auf und drückte Lia einen Kuss auf die Wange. „Dankje wel.“ hauchte sie und wandte sich wieder nach vorn. Als Stimmengewirr zu hören war, drehte sich Annemieke wieder um und sah wie Wietskes Familie ihre Plätze einnahm.
 

Lieke und Helena winkten ihr zu und machten einen Daumen hoch um zu signalisieren, wie schön sie ihre zukünftige Schwiegertochter fanden. Und dann plötzlich wurde Musik eingespielt und Wietske kam an der Hand ihres Vaters Pieter in den Saal hinein. Annemieke musste schwer schlucken und zudrückte dabei fast ihren Blumenstrauß.
 

Wietske war einfach wunderschön. Nein, nicht nur wunderschön, sie sah einfach nur atemberaubend schön aus. Annemieke fand kein Wort, dass auch nur im Entferntesten ausdrücken konnte, wie sie Wietske beschreiben sollte. Ihr schneeweißes Kleid, trägerlos und mit feinen Ornamenten im Brustbereich, bestickt, stand Wietske ausgezeichnet und betonte alle Vorzüge die sie zu bieten hatte. Die Raffung am unteren Teil des Kleides gab ihm nochmal eine besondere Note und passte einfach perfekt zu Wietske. Ihre Haare waren hochgesteckt und nur einzelne Strähnen fielen Locker aus der Frisur heraus, ob nun gewollt oder nicht, Annemieke fand, das Wietske noch nie schöner ausgesehen hatte.
 

Der durchsichtige Schleier fiel ihr locker über das Gesicht und trotzdem ließ er noch immer Wietskes feine Gesichtszüge erkennen. Unbewusst hatte sie, wie alle anderen Erwachsenen im Raum die Luft angehalten und musste nun erst mal kräftig durch atmen.
 

Wietske wurde unter den glühenden Blick von Annemieke prompt rot, was ihr Make up, aber dann doch sehr gut verdeckte. Pieter strahlte neben seiner Tochter mindestens genauso, wie Annemieke und Wietske zusammen. Es war im Raum fast toten still, nur die leise Musik und das angeregte Tuscheln von Jara und Anna war noch zu hören.
 

Wietske beschritt den Gang zu Annemieke mit doch recht wackligen Knien, war froh darüber das ihr Vater sie an der Hand hielt, sonst wäre sie wohl wegen der Flut an Gefühlen und Emotionen einfach zusammen gesagt. Vorn angekommen, drückte Pieter seiner Tochter noch einen Kuss auf die Stirn, ehe er Wietskes Hand in die ausgestreckte Hand von Annemieke legte. „Pass gut, auf mein kleines Mädchen auf ja?“ Er hatte Tränen in den Augen und wandte sich schnell ab um sich neben seine Frau Helena zu setzen, die ihm zärtlich über die Wange strich.
 

Annemieke drückte Wietskes Hand, beugte sich leicht zu ihr herüber, hob ihren eigenen Schleier an und flüsterte ihrer Verlobten dann etwas zu. „Du bist so schön.“ Wietske lächelte verlegen und erwiderte die zärtlichen Worte. Die Standesbeamtin räusperte sich verhalten und beschaffte sich so, die Aufmerksamkeit des Brautpaares. Sie hielten einander fest bei den Händen und lächelten die Beamtin an.
 

„Geachte aanwezigen.“ Sie ordnete nochmal ihre Unterlagen und fuhr dann fort. „Wir haben uns heute hier versammelt, weil diese 2 jungen Frauen, den heiligen Bund der Ehe eingehen wollen.“ Dabei sah sie zwischen Wietske und Annemieke hin und her, die eigentlich nur Augen für einander hatten, aus reiner Höflichkeit aber ihre Aufmerksamkeit der Standesbeamtin schenkten.
 

„Beziehungen sind nicht einfach, es bedarf ständiger Arbeit und nicht selten wird man auch kämpfen müssen. Für seine Träume, Wünsche und Sehnsüchte, aber nun muss man dies nicht mehr allein machen. Man hat Jemanden an seiner Seite, der einen bedingungslos liebt und auch ans Ende der Welt gehen würde. Viele davon wissen gar nicht mehr, was sie überhaupt an ihrem Partner haben, um so mehr freut es mich als Standesbeamte, wenn ich zwei Menschen trauen kann, in den noch das Licht ihrer Liebe in ihren Augen abzulesen ist, wo ein Blick des anderen ausreicht um noch zu erröten, wo Liebe nicht selbstverständlich ist. Und so ein besonderes Paar habe ich heute vor mir und es ist mir eine Ehre sie zu trauen.“
 

Aus den hinteren Reihen war schon leises Schluchzen zu hören und Annemieke ging jede Wette ein, dass es Lia war, denn sie war furchtbar nah am Wasser gebaut und immer die Erste die weinen musste. Die Standesbeamtin sah über die beiden Bräute hin weg und lächelte in die Runde, ehe sie sich wieder den beiden Frauen zu wandte. „In euren gemeinsamen Leben werdet ihr sicher noch viele Steine auf eurem weg finden. Nicht jeder wird diese Liebe billigen und manchmal wird es euch sehr ungerecht vorkommen, aber gemeinsam werdet ihr alles schaffen was ihr euch vorgenommen hat. In Liebe werdet ihr für immer vereint sein und dies werdet ihr mit euren Ehegelöbnissen beteuern.“
 

Die Standesbeamtin nickte Annemieke zu. Sie hob erst ihren eigenen Schleier hoch und dann den von ihrer Verlobten, sodass sie einander ungehindert in die Augen sehen konnten. Dann umfasste sie ihre Hände zärtlich und küsste vorsichtig Wietskes Fingerspitzen. „Wietske, mein kleines Erdbeerchen.“ Leises Kichern erklang von der Hochzeitsgesellschaft und Wietske selbst wurde ganz warm, es war ihr doch etwas peinlich, dass Annemieke diesen Namen hier sagte.
 

„Jeden Moment, auch jetzt wo du wieder rot wirst, erinnerst du mich daran, warum ich dich liebe und wie sehr ich dich liebe. Du bist mein Leben, ohne dich fühle ich mich leer und einsam. Nur zusammen fühle ich mich komplett. Ich hatte nie gedacht so Jemanden wie dich zu finden und dann standest du im zarten Alter von 5 Jahren vor mir und ich war einfach hin und weg. Ich danke Gott dafür, dass du meine beste Freundin und meine große Liebe wurdest. Ich bin mir mehr denn je bewusst, was ich für ein Glück hatte. Du bist alles was ich mir je gewünscht habe, was ich mir je wünschen werde und das größte Glück meines Lebens.“
 

Wietske wollte ihre Hände von Annemieke lösen und sich die Tränen vom Gesicht wischen, aber diese kam ihr zu vor und wischte sie sanft von Wietskes Wange. Am liebsten wäre Wietske ihrer Freundin jetzt um den Hals gefallen, aber sie riss sich zusammen, hob den Kopf und blickte in Annemiekes strahlende Augen.
 

„Irgendjemand hat mal gesagt, wenn man es aufhört zu suchen, dann ergibt sich die Sache mit der Liebe ganz von allein. Als Kind von 5 Jahren sah ich eine Sternschnuppe am Himmel und wünschte mir nichts sehnlicher, als eine Person, mit der ich meine Geheimnisse teilen kann, die mich akzeptiert wie ich bin und die mich liebt mit allen meinen Fehlern, die ich habe. Und dann kamst du durch die Hecke und um mich war es geschehen. Mijn kleine fee, Liefde van mijn leven, ich habe dich nie wieder gehen lassen und auch, wenn wir nicht immer zusammen sein konnten, so warst du doch immer in meinem Herzen. Ich freue mich auf ein Leben, in den du das erste sein wirst was ich sehe, wenn ich aufwache und das letzte was ich sehe, bevor ich die Augen schließe und schlafe.“
 

Sie atmete tief und durch und sah Annemieke dann fest in die Augen. „Jij bent de zon die mijn leven verlicht. Ik hoop dat de zon nooit op mijn leven.” Annemieke lächelte und küsste dann sanft Wietskes Handrücken. „Das hast du schön gesagt.“ Flüsterte Annemieke und blinzelte die Tränen, in ihren Augenwinkeln weg.
 

Das Schniefen und Schluchzen war lauter geworden und Mittler Weile konnte kaum ein Anwesender noch seine Tränen verbergen und wollte das letztlich auch gar nicht mehr. „Das war wirklich wunderschön.“ Sagte die Standesbeamtin und musste ebenfalls blinzeln. Sie schlug ihr Buch auf und sah die beiden Bräute wieder an.
 

„Ich frage nun dich, Wietske van Tongeren, willst du die hier anwesende Annemieke van Dam heiraten, sie lieben, ehren und beschützen, bis das der Tod euch scheidet? So antworte bitte mit ja, ich will.“ Wietske sah Annemieke an und war sich noch nie im Leben einer Sache so sicher, wie in diesem Moment. Alle Widrigkeiten und die Tränen, die sich vergossen hatte, waren nicht mehr wichtig. Jetzt zählte nur noch eines. „Ja, ik will.“
 

Man hörte das synchrone ausatmen aller Beteiligten. „Wat is er aan de hand?“ fragte Anna flüsternd ihre Mutter und erntete nur ein leises Kichern, aus dem gesamten Saal. Die Standesbeamtin ließ sich von dem Flüstern nicht beirren und machte weiter.
 

„Und nun frage ich auch dich Annemieke van Dam, willst du die hier anwesende Wietske van Tongeren lieben, ehren und beschützen, bis das der Tod euch scheidet? Wenn ja, antworte mit: Ja, ich will.“
 

Annemiekes Blick straf flüchtig den Blick ihrer Eltern, die ziemlich teilnahmslos da saßen. Keine Gefühlsregung kam über das Gesicht ihrer Mutter Antonia, nicht dass Annemieke es anders erwartet hatte, dennoch verunsicherte sie es und Zweifel krochen in ihr empor. Ihre Mutter hatte nie einen Hehl daraus gemacht, was sie vom Lebensstil ihrer Tochter hielt und auch jetzt war ihr das Grauen regelrecht ins Gesicht geschrieben. Antonia hatte ihrer Tochter nie ihr Glück gegönnt und wollte nicht einsehen, dass das was sie als „das Beste“ für ihre Tochter betrachtete nicht das Beste war.
 

Für einen Moment war alle Aufmerksamkeit auf Annemieke gerichtet und ihr wurde furchtbar heiß und sie fühlte sich unwohl. Doch dann sah sie in Wietskes Gesicht, sah ihr strahlendes Lächeln. Ja diese Frau war ihre Gegenwart und auch ganz bestimmt ihre Zukunft. Mit dem heutigen Tage würde sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen und nochmal von vorne beginnen. Denn in Liebe vereint, war alles möglich.
 

Annemieke straffte ihre Schultern, sah Wietske fest in die Augen und sagte: „Ja, ich will.“ Wietske wirkte erleichtert und eine zentnerschwere Last schien von ihren Schultern zu fallen. Die Standesbeamtin legte ihr Buch nieder und sah in die Runde.
 

„Wenn Jemand was gegen diese Verbindung hat, so möge er jetzt sprech en oder für immer Schweigen.“ Annemiekes Herz sprang wild in ihrer Brust hin und her, ängstlich blickte sie ihre Mutter an, der man das Widerwort förmlich auf den Lippen ansah, aber sie schwieg, dieses eine Mal, tat sie das Richtige und behielt ihre Worte für sich.
 

„Wenn das so ist, dann bräuchten wir jetzt die Ringe.“ Eline und Jasper sprangen, gingen gemeinsam auf das Brautpaar zu und überreichten Annemieke und Wietske die beiden silbernen Ringe. Mit zitternden Fingern streiften sie sich die Ringe über und warteten praktisch nur noch auf das „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ Annemieke atme tief durch, hoch wieder Wietskes Schleier hoch. Ihre Hand fuhr sanft über Wietskes Wangen und sie lächelten einander an. Wietske tat es ihr gleich. Dieser Moment war so unendlich kostbar, nur noch dieser Kuss und dann waren sie verheiratet, hoffentlich glücklich bis zu Ende ihres Lebens.
 

Und weil die Standesbeamtin gnädig war, sagte sie das natürlich und so gleich fielen sich Annemieke und Wietske weinend um den Hals und küssten sich, als ob ihr Leben davon abhing. Wenige Augenblicke später, lösten sie sich von einander und küssten sich noch einmal zärtlich und voller Gefühl.

X. I never find a person like you

„Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wunderschön du heute aussiehst, Annemieke.“ Wietske strahlte ihre Frau an und blickte vom Gesicht ihrer Liebsten zu den silbernen Ringen an ihren Fingern. Ganz plötzlich waren sie verheiratet, nur ein paar Worte, Gelöbnisse, 2 Ringe und ein Kuss. War das Leben manchmal wirklich so verdammt einfach? Mit dem Finger schnipsen und man wurde glücklich, ohne wenn und aber? Wietske befand, dass es heute einfach so sein musste. Mit Annemieke, der Frau, die sie liebte, sei 5 Minuten ihre Frau, stand sie noch immer im Saal und hielt einfach nur Annemiekes Hand.
 

„Das kann ich nur zurück geben, ich wollte vorhin einfach nur auf dich zu rennen, dich an mich drücken und küssen. Ich hätte gar keine Hochzeit gebraucht, alles was ich brauche und will, bist du.“ Wietske lächelte. „Aber es war trotzdem einer der schönsten Momente meines Lebens, als du „Ja ich will“ gesagt hast. Mein Herz schlägt noch immer ganz schnell.“
 

Ab diesem Moment war ihr Leben wie ein Traum, der wundervollste Traum, den man träumen konnte und den das Leben nicht besser hätte schreiben können. „Ich liebe dich so sehr, Frau van Tongeren.“ Annemieke lächelte verlegen und legte ihre Arme um Wietskes Nacken. „Ich liebe dich auch, meine Frau.“
 

Und dann war es plötzlich wieder, wie beim ersten Kuss. Das Gefühl der tanzenden Schmetterlinge, die schwitzigen Hände, das Kribbeln von den Haarspitzen bis zu den Zehen. Liebe konnte so schön und einfach sein. Annemieke löste langsam den Kuss und strich mit ihrem Daumen über die Lippen ihrer Frau. „Wenn ich gewusst hätte, dass sie Küsse mit dir, jetzt nachdem wir geheiratet haben, noch besser anfühlen, hätte ich dich schon vor Jahren geheiratet.“ Wietske lachte leise und legte ihre Lippen wieder auf die ihrer schönen Frau.
 

Wenn es nach den beiden Frauen gegangen wäre, hätten sie noch ewig so dar gestanden, sich geküsst und einfach nur die Nähe zu einander genossen, aber da warteten ja noch Gäste, die Fotos machen wollten und Blumenkinder, die endlich ihre Blumen werfen wollten. „Ich fürchte wir müssen jetzt langsam mal vor die Tür gehen.“ brachte Wietske zwischen zwei Küssen hervor und lehnte ihren Kopf ein Stück zurück. „Du hast Recht.“ flüsterte Annemieke heiser, deren Lippen rötlich glänzten und vom vielen Küssen, noch voller, als sonst waren. „Ich wäre trotzdem am liebsten jetzt allein mit dir.“ Sie fuhr mit ihren Fingern über Wietskes nackten Arm und verursachte eine leichte Gänsehaut. „Später, mein Schatz, später.“
 

Ihre Hände in einander verschränkt, schritten sie den langen Flur entlang Richtung Ausgang. Kurz davor blieben sie stehen, sahen sich nochmal tief ich in die Augen und stießen dann die Tür auf.
 

„HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.“ Kam es aus allen Ecken und sie sahen in die Gesichter ihrer Familien und Freunde, die das Brautpaar einfach nur anstrahlten. Annemieke und Wietske waren ganz überwältigt, obwohl sie ja wussten, dass das geschehen würde. „Dankje wel.“ Sagten beiden synchron, was die Hochzeitsgesellschaft dazu veranlasste laut auf zu lachen.
 

„Küssen!“ rief Lia und wurde dann von Cornelis leicht angestupst. Das tat der Stimmung aber kein Abbruch und kurz darauf erklang im Chor immer wieder „Küssen“. Wietske und Annemieke lächelten beide verlegen, nickten dann aber.
 

Sofort zückten sämtliche Anwesende ihre Kameras oder Fotohandys und als sich die beiden küssten, konnten sie das kleine Blitzlichtgewitter noch durch die geschlossenen Augen erahnen. „Hach Gott sie sind so ein süßes Paar.“ Seufzte Eline und lehnte sich gegen Jan, der seinen Arm um sie legte. Auch Pieter legte seinen Arm um die Schultern seiner Frau und Levian tat es ihm gleich, der aus Mangel an seiner Freundin, dann seine Schwester Lieke umarmte, was wieder für schmunzeln sorgte.
 

„Dürfen wir jetzt die Blumen werfen?“ fragte Jara ihre Mutter und sah herüber zu Anna, die auf der anderen Seite auch schon ungeduldig von einen auf den anderen Fuß hopste. „Gleich mein Schatz, ich sage dir Bescheid.“ Jara wirkte unzufrieden, beugte sich aber ihrem Schicksal. Annemieke umschloss wieder Wietskes Hand und durchschritt mit ihr die große Eichenholztür. „Jetzt darfst du.“ Jara zuckte zusammen, öffnete ihr kleines Körbchen, nickte vorher noch Anna zu und dann warfen beide Mädchen, halbwegs synchron ihre Blütenblätter auf das frisch vermählte Paar.
 

Die beiden strahlten noch mehr, wenn das überhaupt möglich war. Als beide, bei den Blumenkindern angekommen waren, strich Wietske, Jara über ihr hochgestocktes Haar und bedankte sich ganz herzlich. „Das ist so süß von euch.“ Sagte Annemieke, den Tränen nahe und tupfte mit einem Taschentuch leicht über ihre Augenwinkel. Wietske nahm Annemieke in den Arm und hielt sie einfach nur fest. Ihr war auch zum Heulen zu Mute so glücklich war sie, aber sie schaffte es dann doch mehr sich zu kontrollieren, als Annemieke.
 

Nach und nach kamen die Verwandten und Freunde auch zu ihnen und gratulierten nochmal persönlich. Annemieke übertrug Jara und Anna derweil die Aufgabe, auf ihre beiden Brautsträuße auf zupassen, was die beiden Kinder auch sehr ernst nahmen.
 

Jasper war etwas bedrückt, dass er nichts zu tun hatte, deshalb beschlossen die beiden Frischvermählten, das Jasper der erste Kuss gebührte, den sie als Ehepaar Jemand anderem geben würden. Der kleine Junge wurde ganz rot, hielt dann aber seine Wange hin. Annemieke küsste ihn Links und Wietske rechts auf die Wange. Nebst in diesem Moment drückte Levian ab und lächelte triumphierend. „Das kannst du dann allen Kindern im Kindergarten zeigen.“ Scherzte er und zeigte Jasper das gemachte Bild. „Dann werden alle Mädchen neidisch auf euch.“ Sagte Jara, die Pieter auf dem Arm hatte, damit auch sie besser gucken konnte.
 

Alle Frauen lachten unisono und das Brautpaar strahlte immer ein bisschen mehr, als der Rest der versammelten Mannschaft. Letztlich stießen auch Cornelis und Antonia zu dem Brautpaar. Widererwartend ließ sich Annemiekes Mutter sogar dazu herab ihre Tochter kurz und flüchtig zu umarmen und Wietske die Hand zu geben. Mit einem „Die Kleider sind wirklich schön“ stolzierte sie auch schon zum Auto.
 

Annemieke rollte mit den Augen, machte sich aber nicht zu viele Gedanken darüber, das war immerhin mehr, als von ihrer Mutter zu erwarten gewesen war. „Auch von mir Herzlichen Glückwunsch, ich freu mich für euch beide.“ Wietske lag ein bissiger Kommentar auf den Lippen, aber er sollte nicht gesagt werden. Die Wogen hatten sich gerade erst etwas geglättet. „Danke, wir sind froh, dass ihr dabei wart.“ Wietske versuche sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich ohne die van Dams, sicher viel Kummer und Tränen erspart hätten, aber heute ging es einfach nur um das Glücklich sein an sich, um die Liebe und ewige Treue.
 

Annemieke umarmte ihren Vater und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das Wietske nicht verstand. Da er aber lächelte, hatte sie sich wohl auch bedankt bei ihm. Nach und Nach löste sich die kleine Gruppe auf und alle machten sich auf zu den Autos. Es würde wieder zurück zu den Ferienhäusern gehen, wo heute ausgiebig gefeiert wurde. Helena und Pieter fuhren schon mal vor, während Lia, Catharina und Eline noch den beiden Bräuten halfen mit ihren Kleidern in ein Auto zu kommen.
 

Jan und Levian waren in zwischen dazu beordert sich um die 3 Kinder zu kümmern, während Cornelis und Antonia noch Wietskes Eltern auch zur Hand gehen würden. „Es ist echt nicht leicht. Warum konntet ihr euch nicht was weniger auslandendes zum Heiraten anziehen?“ Lia wischte sich über die Stirn und verstaute die letzten Zentimeter von Annemiekes langem Kleid sorgfältig im Auto. „Vorhin warst du noch ganz hin und weg von dem Kleid.“ Merkte Annemieke an und hatte schon wieder Wietskes Hände in den Ihrigen.
 

Heute war sie besonders süchtig nach der Nähe zu ihrer Frau. Ob es allein an der Tatsache lag, dass sie nun auch auf dem Papier zusammen gehörten oder an was anderem, war ihr eigentlich egal. Hauptsache sie konnte ihr liebstes Erdbeerchen spüren, auf welche Art auch immer. „Nun ja, da hast du auch noch allein in einem Auto gesessen.“ Wietske giggelte leise und strich mit ihrem Daumen über Annemiekes Handrücken. „Wir werden schon irgendwie wieder zurück nach Molkwerum kommen.“ Annemieke nickte lächelnd und lehnte sich gegen Wietske, die noch etwas mit ihrem Kleid kämpfte. „So ich denke, das wars. Ihr könnt dann jetzt auch fahren."
 

Eline setzte sich ans Steuer, während Lieke und Catharina bei Lia einstieg. Eigens für die Rückfahrt wurde in Elines Familienkutsche ein kleiner Vorhand angebracht, der Fahrerraum von der Rückbank trennte. Das fiel dem Brautpaar erst jetzt auf und sie hatten während der Fahrt ihren Heidenspaß die Vorhänge auf und zu zuziehen und Eline damit etwas zu ärgern. „Ich schmeiß euch gleich unterwegs raus, dann könnt ihr von mir aus trampen.“
 

Annemieke und Wietske pressten die Lippen auf einander und verhielten sich ganz still. Das hielt in etwa 3 Sekunden, dann lehnte sich Wietske zu Annemieke und flüsterte ihr was ins Ohr. Prompt wurde Annemieke rot und schlug gespielt nach ihrer Liebsten. „Es ist ganz und gar nicht nett, dass jetzt zu sagen, wo ich eh schon so große Sehnsucht nach dir habe.“ Wietske kicherte und fuhr mit ihren Fingerspitzen sanft über Annemiekes Kinn, hinab zu ihrem Hals und über die Haut, die das Brautkleid am Dekolleté frei gab.
 

„Na gefällt dir das?“ fragte Wietske leise und knabberte an Annemiekes Ohr, die erschrocken nach Luft schnappte. „Nicht so laut sonst merkt Eline noch…“ „Ich bin nicht taub.“ Kam er trocken von vorne und Eline machte die Musik lauter. Beide sahen sich an und mussten einfach lachen. Ja vor einer Mutter konnte man einfach keine Dämlichkeiten verstecken.
 

Den Rest der Fahrt begnügten sie sich einfach damit die Hand des anderen zu halten und hin und wieder sanfte Küsse auszutauschen, die sie immer wieder unterbrachen, wenn sie drohten aus dem Runder zu laufen. Eline räusperte sich einige Mal. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam das Hochzeitsauto an und Annemieke, als auch Wietske waren glücklich die kleine Konservenbüchse, Namens Auto wieder zu verlassen.
 

Kaum aus dem Auto kamen auch schon Jara und Anna aufgeregt angerannt. „Tante Wietske, Tante Annemieke, die Torte ist so toll.“ Die Kinderaugen strahlten und ehe man es sich versah, zog Anna auch schon an der Hand von Annemieke und Jara an der von Wietske. „Nicht so schnell, wir kommen ja kaum hinter her.“ protestierte das frisch vermählte Paar, aber die Kinder kanten kein Erbarmen und so stiefelten die beiden mit ihren hohen Schuhen durch das Gras.
 

Kurz dachte Annemieke darüber nach, wie sie diese Flecke je wieder aus ihren neuen Schuhen kriegen würde, da waren sie aber auch schon beim Partyzelt angekommen, unter dem alle Gäste mit einem Glas Sekt in der Hand standen und dem Brautpaar zu prosteten. Annemieke und Wietske mussten nach diesem Gezerre erst mal tief durchatmen. „Was habt ihr denn mit den beiden gemacht?“ Anna sah Jara an und Jara Anna. „Die Beiden brauchen doch immer so lange und darum haben wir dafür gesorgt, dass sie ganz schnell kommen.“ Sagte Jara, als ob es das Logischste auf der ganzen Welt war, vielleicht aber auch nur in ihrer kleinen Kinderwelt.
 

„Nun da ihr ja jetzt hier seid, können wir ja endlich auf euch anstoßen.“ sagte Jan und reichte den beiden Frauen jeweils ein Glas mit Sekt und den Kindern ein Glas mit Robby Bubble. Es hätte sicher wieder riesen Gezeter gegeben, hätte er den Kindern einfach nur Saft gegeben. Pieter und Helena hielten als Erste ihre Gläser in die Höhe. „Auf das frisch vermählte Brautpaar, das eure Liebe ewig halten mag…“ „und dass nichts euch je trennen wird.“ Kam es überraschenderweise noch ergänzend von Annemiekes Vater Cornelis.
 

Erst wirkten Wietske und Annemieke irritiert, doch dann strahlten beide wieder in die Runde und erhoben ebenfalls ihr Glas. Nach einem Schluck von kühlen Sekt, ergriff das Brautpaar das Wort. „Wir möchten uns wirklich ganz herzlich dafür bedanken, dass ihr gekommen seid.“ Wietske umschloss Annemiekes Hand lächelte ihr zu. „…wir freuen uns über jeden Einzelnen, dass er sich die Mühe gemacht hat her zu kommen und diesen Tag mit uns zu feiern. Vielen, vielen Dank. Ihr seid einfach die Besten.“ Fuhr Annemieke fort und lächelte anfangs ihren Eltern zu.
 

„Nun genug geredet, jetzt wollen wir doch mal der Hochzeitstorte zu Leibe rücken.“ Man hörte ein kurzes, aber kräftiges Ja von Jasper, der sich schnell hinter seinem Papa verbarg, als alle ihn schmunzelnd ansahen. Die Hochzeitstorte stand direkt hinter Annemieke und Wietske. Sie war ein Traum aus Erdbeeren, Sahne, Biskuiteboden und Buttercreme. Eigentlich viel zu schön zum anschneiden.
 

„Lasst uns erst mal ein paar Fotos machen, bevor wir die Torte anschneiden.“ Schlug Annemieke vor und schon zückte die Partygesellschaft die ersten Fotoapparate. Es entstanden Fotos allein von der Torte, mit Annemieke und Wietske oder auch mal einzeln. Einmal schlichen sich Jara, Anna und Jasper auf ein Foto. Natürlich konnten die Kinder nicht an sich halten und steckten einen Finger kurz in die Torte. Was prompt von Levian auf Bild gebannt wurde.
 

Nachdem Anna und Jara Levian quer durch das Zelt gejagt hatten, wurde nun doch endlich die Torte angeschnitten. Cornelis übergab seiner Tochter und Schwiegertochter ein großes Küchenmesser, das Wietske skeptisch betrachtete. Ihr fiel wieder das Kinderpflaster ein und sie musste plötzlich lachen, was den Rest etwas irritierte. Letztlich legten beide ihre Hände um den Griff des Messers und durchschnitten die Torte, was natürlich fotografiert wurde.

XI. It´s Partytime

„Die Torte schmeckt so lecker, kriege ich noch ein Stück, bitte?“ Jara wischte sich mit dem Handrücken über den mit Torte beschmierten Mund und hielt dann ihrem Papa ihren Teller hin. „Erst wenn du aufhörst dir mit der Hand über den Mund zu wischen, dafür gibt es auch Servierten.“ „Hör, hört. Es steckt doch noch ein richtiger Vater in Jan.“ Die anderen lachten und Jan gab sich schmollend und desinteressiert, als er für seine Tochter noch ein Stück Torte organisierte. „Nimm dir das nicht so zu Herzen, Schatz.“ Sagte Eline, als Jan sich wieder neben sie setzte.
 

„Aber die Torte schmeckt wirklich total lecker, Mama. Du bis eben doch die Beste wenn es um sowas geht.“ Lies Wietske verlauten und schob sich gleich noch ein Stück Torte in den Mund. „Du hast da was Schatz.“ Sagte Annemieke und fuhr mit ihrem Daumen über die Mundwinkel ihrer Frau, die das Gesicht zu einem Lächeln verzog. „Du hast da auch was.“ Wietske grinste, beugte sich hinab zu Annemieke und fuhr mit ihrer Zunge über Annemiekes Mundwinkel. „Buhh das will doch keiner sehen.“ rief Lieke lachend und streckte ihrer älteren Schwester die Zunge raus.
 

„Sei mal ganz still, sonst verweise ich dich unserer Feier.“ Lieke zuckte mit den Schultern. „Da hat Annemieke ja auch noch ein Wort mit zureden. Ich bin doch ihre Lieblingsschwägerin.“ Unabhängig davon natürlich auch ihre einzige, aber da fiel jetzt einfach mal dezent unter den Tisch. Lieke legte ihren Arm um Annemieke und grinste sie an. Diese grinste zurück und legte ihren Kopf gegen Liekes Schultern. „Tut mir leid Schatz, aber sie bleibt.“ Wietske tat etwas beleidigt, war aber nach einem sanften Erdbeerkuss, den Levian natürlich auf Foto festhielt, wieder guter Dinge und ließ sich die Hochzeitstorte schmecken.
 

Aller Wahrscheinlichkeit würden sie noch die nächsten 2 Wochen von dieser Torte essen, vermutete Annemieke, als sie sich noch ein Stück holte, alle restlichen Anwesenden, aber kein Stück mehr wollten. Wenn man die Torte etwas drehte, dann sah sie noch wie neu aus. „Was machen wir bloß mit dem vielen Kuchen? Ich wollte mich nicht die nächsten Wochen vom Kuchen ernähren und bis wir wieder zur Arbeit müssen dauert es ja auch noch wieder 2 Wochen.“ „Nun so schnell wirst du uns ja auch nicht wieder los, wir werden den Kuchen schon noch schaffen.“ Erwiderte Lia und sammelte die Krümel von ihrem Teller. „Nun ihr habt jetzt genug Torte gegessen, ich will endlich ein paar schöne Fotos vom Brautpaar machen.“ Sagte Levian und hielt seine, sehr teuer aussehende, Kamera in der Hand.
 

Es war wirklich ein glücklicher Zufall, dass Levian eh in der Fotobranche war und so konnten sich Annemieke und Wietske das Geld für einen professionellen Fotografen sparen. „Nun hetzt doch nicht so oder liegt noch was an?“ Levian grinste und schüttelte dann den Kopf. „Folgt mir einfach.“ Wietske stand auf und streckte ihre Hand nach ihrer Freundin aus, die diese dankbar annahm. Außerhalb des Zeltes hatte man einen Bogen aus verschiedensten Blumen aufgebaut unter den Levian seine Schwester und seine Schwägerin manövrierte. „Der ist aber schön.“ Schwärmte Annemieke und wunderte sich darüber, ob er vorhin auch schon da gewesen war oder ob sie ihn einfach schlicht weg übersehen hatte.
 

„Und jetzt darunter stellen. Annemieke links und Wietske rechts.“ Er deutete mit seinen Finger hin und her, rannte nochmal zu den Beiden und überprüfte ob alles richtig saß. „Ja genauso und jetzt lächeln.“ Nach einigen Klicks veränderte Levian nochmal ihre Position und holte später noch die Kinder mit auf das Bild und zuletzt gab es ein Gruppenfoto. Antonia weigerte sich erst, wurde aber von Annas Blick dann doch erweicht und brachte letztlich sogar ein Lächeln zu Stande. „Gut und nun nochmal ein Bild wo ihr beide euch küsst.“ „Aber das hast du doch vorhin schon gemacht.“ Wietske wirkte irritiert und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte.
 

„Ja aber da hatte ich nicht meine richtige Kamera, das holen wir jetzt nach.“ Annemieke amüsierte Levians Hektik enorm und es fiel ihr auch gar nicht schwer zu lächeln. „Und nun küssen.“ Annemieke strich über Wietskes Wange und zog sie dann dichter um sich letztlich liebevoll zu küssen. Für einen kurzen Moment verschwamm wieder alles um ihnen herum und sie lösten sich erst von einander, nachdem Levian bereits das dritte Mail gesagt hatte, dass er das Bild im Kasten hatte „Oh sorry, wir haben das gar nicht mit bekommen.“ „Ja das haben wir gemerkt.“ Lachten die Anderen.
 

Nachdem auch die Fotosession vorbei, ging es an das obligatorische Brautstrauß werfen, wobei man sich noch nicht ganz einig war, ob die beiden Brausträuße geworfen werden sollten oder nur einer oder am besten gar nicht. Die Anzahl der ledigen Anwesenden war ja eher gering. Da waren ja nur Lia, Catharina und Lieke. „Lohnt sich das überhaupt?“ fragte Wietske in die Runde und hielt ihren Strauß in der Hand. „Ich weiß nicht.“ Gab Pieter zu bedenken und nahm einen Schluck seines Kaffees.
 

„Du Tante Annemieke dürfen wir auch mitmachen?“ Anna hatte sie angestupst und sah sie nun auch großen Kulleraugen an. Annemieke lächelte. „Ja natürlich dürfen Jara und du auch mit machen.“ „Ich auch?“ fragte Jasper ganz schüchtern und drückte seinen Plüschhund an sich. Annemieke lächelte und sah dann Wietske an, die ebenfalls lächelnd nickte. „Dann haben wir ja genug Freiwillige.“ Die Kinder rannten schnell zu der Stelle wo schon die Anderen standen und positionierten sich. Es war beschlossen worden, dass jetzt doch beiden Blumensträuße geworfen werden.
 

„Seid ihr bereit?“ rief Annemieke, die ihren Strauß zuerst in ihre Richtung werfen wollte. „3..2..1..“ Der Brautstrauß fiel in hohen Bogen zu der Gruppe und alle streckten die Hände danach aus, was für die Kinder natürlich zum Nachteil war und Lia dazu verhalf den Strauß zu fangen. „Yeah!“ Sie hielt den Strauß in die Höhe. „Ich bin die nächste, aber ich bräuchte dann auch noch einen Mann.“ Die Anderen lachten und Lia umarmte Annemieke.
 

Jara, Anna und Jasper wirkten wenig begeistert und deshalb beschlossen, Pieter, Cornelis und Jan den Kindern zu helfen. Jan nahm Jasper auf seine Schulter, Pieter Jara und Cornelis seine Enkelin Anna. Annemieke freute sich, dass ihr Vater sich auch an dieser Aktion beteiligte, Mittler Weile wirkte auch ihre Mutter etwas aufgetaut und wechselte hin und wieder ein paar Sätze mit Helena.
 

„Jetzt müssen wir es aber schaffen.“ Verkündete Anna und hielt ihre kleine Hand in die Höhe, wieder mussten alle Anwesenden lachen. „Okay dann fang ich mal an.“ Sagte Wietske, stellte sich mit dem Rücken zu den anderen und holte viel Schwung. „3..2..1..“ Wietske warf etwas flacher, s hätten ihn die Kinder sicher auch allein bekommen. Nach etwas Gedrängel fing Jasper ihn mit Hilfe seines Vaters auf. „Juhu!“ rief der kleine Junge und schnupperte an den Blumen.
 

Jan ließ seinen Sohn runter und gratulierte ihm natürlich. Anna und Jara wirkten stark betrübt, weshalb Jasper auf Anraten seines Vaters den Beiden jeweils eine Weiße Rose aus dem Strauß gab, was wiederum dazu führte, dass er von Jara und Anna ein Kuss bekam. Während Jara ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange gab, drückte Anna Jasper gleich einen Kuss auf den Mund, was beide prompt rot werden ließ und für den nächsten Lacher in der Runde sorgte.
 

„Anna also?“ Eline sah ihren Sohn fragend an, der seinen Hund wieder an sich drückte. Er sah sie an und legte den Kopf schief. „Wenn sie möchte.“ Jetzt konnte sich keiner vor Lachen mehr halten und Jasper wirkte reichlich irritiert, warum nun alle lachten. „Oh ich muss mich setzten.“ Sagte Annemieke, immer noch nach Luft schnappend und legte ihren Arm um Wietske die schon längst wieder saß und was getrunken hatte. „Kinder sind wirklich so süß.“ Flüsterte Wietske und Annemieke konnte nur bestätigend Nicken. Schade das Kinder nicht immer so waren, wie die drei Knirpse gerade.
 

„Was überlegst du?“ fragte Wietske ihre Frau und lächelte sie an. „Ach über dies und Jenes, mein Kopf ist heute voller Gedanken, aber es sind schöne Gedanken.“ Wietske küsste Annemiekes Stirn. „Das ist schön, immerhin ist heute ein ganz besonderer Tag.“ Annemieke legte ihren Kopf auf Wietskes Schulter und schloss kurz die Augen. Der Tag war wirklich wunderschön, bis auf ein paar kurze Unterbrechungen, aber das gehörte wohl irgendwie doch dazu. „Nicht einschlafen Mädels. Ihr müsst jetzt noch Tanzen.“ Catharina klatschte in die Hände umso auf sich aufmerksam zu machen. Annemieke öffnete die Augen. „Ach herrje das Tanzen hätte ich ja fast vergessen.“ Wietske schmunzelte und half Annemieke auf die Beine.
 

Pieter stellte sich an die Anlage, neben Levian, der schon wieder seine Kamera am Wickel hatte und machte die Musik an. Es ertönte „Hero“ von Mariah Carey. Das Brautpaar lächelte. Wietske streckte ihre Arme nach Annemieke aus und zog sie dann dicht zu sich. Im leichten Takt der Musik bewegten sie sich, mit jedem Schritt sich noch enger aneinander schmiegend. Warum konnte man Momente wie diese nicht einfach in eine Flasche fühlen, so perfekt und rein.
 

Das Klicken um sie herum oder auch die anderen Tanzpaaren nahmen beide gar nicht richtig wahr. Für die Dauer dieses Liedes gab es in ihrer Welt nur sie beide und das Gefühl wollten sie solange genießen, wie es ging. Sie hatten die Köpfe auf die Schulter des jeweils Anderen gelegt und ihre Körper dicht aneinander gespresst, es passte kein Blatt mehr zwischen die Beiden.
 

„Ich kann noch immer nicht glauben, was heute geschehen ist.“ Flüsterte Wietske dicht an das Ohr ihre Frau. „Ich auch nicht, ich auch nicht.“ Gab Annemieke zurück und küsste Wietskes Schultern leicht. Leider endete auch irgendwann der schönste Tanz und 3 Minuten waren natürlich auch keine Ewigkeit. Es folgten ein paar schnellere Lieder und ein paar flippigere, die sich mit Brautkleidern nicht ganz so gut tanzen ließen. Nach gefühlten 100 Tänzen, schmerzenden Schultern und brennenden Füßen, ließen sich Annemieke und Wietske auf ihre Stühle plumpsen.
 

„Dieses Kleid ist der Traum, aber es ist nicht dafür geschaffen, es einen ganzen Abend lang zu tragen.“ Wietske nickte. „Wollen wir uns jetzt doch schon umziehen?“ Sie hatten damit schon gerechnet und vorher zusammen 2 Kleider gekauft, schlicht und champagnerfarben, einander sehr ähnlich und doch getrennt durch winzige Unterschiede. „Wir verschwinden mal für 10 Minuten ok?“ rief Annemieke ihrem Vater zu, der gerade auch am Tisch saß und ein Bier trank. „Aber anständig bleiben.“ Scherzte er und wandte sich wieder seiner Frau zu.
 

Annemieke war noch immer mächtig irritiert über das Verhalten ihres Vaters. Natürlich sie freute sich, wie kein Anderer hier, dass er nicht mehr so abweisend war, aber sie legte kein Wert darauf, dass so mit ihr spielte. „Kommst du Schatz?“ Händchen haltend gingen sie in ihre Häuser zurück und kamen nach geschätzten 15 Minuten wieder raus. Ihr Make up, die Frisur und alle kleinen Accessoires passten einfach perfekt zu den anderen Kleidern.
 

Levian schien etwas enttäuscht, da er gerne noch mehr Bilder von seiner Schwester im Brautkleid gehabt hätte und von dessen Braut, aber beiden waren in ihren neuen Kleidern nicht minderschön. Und mit 5 Kilo weniger Stoff, konnte man doch gleich noch viel besser tanzen. Gegen Abend kam dann auch das bestellte Essen sehr pünktlich, sodass um halb 8 gegessen werden konnte. Als bereits alle am Tisch saßen und praktisch schon ihre Gabeln in der Hand hatten, erklang Pieters Stimme, der verkündete, dass er nun noch gewillt war eine Rede zu halten, falls kein anderer wollte.
 

Keiner erhob Einwand, waren sie doch froh, dass ihnen diese Aufgabe nicht zu viel. Cornelis wirkte etwas verwirrt und schien selbst gar nicht daran gedacht zu haben, dass er als einer der Brautväter ja eine Rede hätte halten können.
 

„Ich bin nicht so gut im Reden halten und ich hoffe natürlich das ich euch nicht langweile.“ Ein kichern ging durch die Reihen und Anna konnte es sich nicht verkneifen was zu sagen: „Du bist toll Pieter.“ Daraufhin mussten wieder alle lachen und Catharina war fast der Meinung, dass man den Kindern heute wohl den Mund zu kleben musste. „Als Wietske, Annemieke das erste Mal mit uns brachte, da waren sie beide Kinder und spielten mit Puppen, tobten durch die Gegend und brachten uns nicht selten um den Verstand. Ich habe meine Tochter immer um eine Freundschaft wie die zu Annemieke beneidet, ich hatte auch einen besten Freund, aber wir waren einander nie so nah gewesen, wie die beiden sich.“ Die anderen lachten und man hörte leises Gemurmel.
 

„Jeder Mensch ist insgeheim immer auf der Suche nach dem perfekten Gegenstück, einem Seelenverwandten und nur die wenigsten haben das Glück ihn auch zu finden und beinahe noch weniger finden ihn schon im Kindesalter und können ihn dann auch bei sich halten. Liebe ist ein kostbares Geschenk und es hat lange gedauert, bis ihr es angenommen habt und auch wenn ich nicht immer begeistert war von der Tatsache, dass nun gerade ihr euch liebt, könnte ich heute nicht stolzer sein. Meine liebe Wietske ich bin nach wie vor neidisch auf dich, aber nicht weil, ich nicht meinem Seelenverwandten gefunden habe, sondern weil du noch viel Zeit mit Annemieke haben wirst. Genießt diese Zeit, denn manchmal vergehen die Jahre viel zu schnell. Ich stoße auf eure bedingungslose Liebe an.“
 

Pieter hob das Glas und alle hielten ihre Tassen oder Gläser n die Luft. „Auf die bedingungslose Liebe.“ Ertönte es im Chor. Danach wurde das Büfett eröffnet und die ganze Mannschaft feierte noch bis weit nach Mitternacht.
 

Erst gegen 3 Uhr morgens waren die letzten im Bett und auch das Brautpaar konnte gehen…

XII. Home sweet Home

Ich danke meinem eigenen kleinen Erdbeerchen <3 Hab dich lieb <3 <3 <3
 

Wietske hielt den kleinen roten Brief in der Hand, den ihr Pieter und Helena vor 10 Minuten in die Hand gedrückt hatten und wog ihn sanft hin und her. „Was glaubst du was da drin steht?“ fragte sie an Annemieke gewandt, die ihre dünne Jacke enger um sich zog.
 

„Ich denke das bekommen wir erst raus, wenn du den Brief endlich mal aufmachst.“ Sie lächelte, trat einen Schritt auf Wietske zu und nahm ihr den Brief aus der Hand. „Da ist eindeutig was drin, mal gucken was.“ Annemieke öffnete unter den interessierten Blick von Wietske den Brief und ein Schlüssel mit einem kleinen Herzen viel heraus. Irritiert hob ihn Wietske auf und betrachtete den Schlüssel.
 

„Das ist ein Haustürschlüssel, aber er sieht nicht aus, wie der von unserem Ferienhaus oder der von Elines Ferienhaus. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es der Schlüssel zum Haus der van Hoofs ist oder?“ Annemieke schüttelte den Kopf und zog dann noch einen kleinen Zettel heraus, den sie wieder entfaltete. „Das ist wohl des Rätsels Lösung Schatz.“ Sagte sie lächelnd und hob den Brief in die Höhe. „Soll ich mal vorlesen?“ Wietske nickte und schaute Annemieke interessiert an.
 

„Liebes Brautpaar, nun da ihr auch die Hochzeitsfeier überstanden habt, ist es an der Zeit, euren Ehrentag mit der Hochzeitsnacht zu besiegeln. Wer aber will das schon tun, in einem Haus mit den Eltern, den Freunden oder Verwandten? Aus diesem Grund haben wir hier noch eine Überraschung für euch. Das neue Ferienhaus, am Ende der Straße, soll eures sein und der Schlüssel verschafft euch Einlass. Ihr seid nun ebenfalls eine Familie und habt euch, euer eigenes Ferienhaus verdient. Ich hoffe ihr freut euch darüber und habt eine unvergessliche Nacht. Liebste Grüße von Helena und Pieter.“
 

Annemieke sah fassungslos von dem Briefchen zu Wietske und wieder zurück. „Ich glaube das nicht.“ Sagte sie mit heiserer Stimme und musste sich an ihrer Frau festhalten um ihr Gleichgewicht zu halten.
 

Wietske ging es nicht anders, sie nahm den Zettel und lass ihn Wort für Wort, nochmals. Sie wusste ja diese ihre Eltern manchmal zu spontanen und verrückten Ideen neigten, aber das war dann doch was ganz anderes. Ein Ferienhaus nur für ihre kleine Familie, war einfach unglaublich. Wie viel Geld mussten ihre Eltern dafür bezahlt haben? Wie konnte sie da je wieder gut machen.
 

„Alles ok Schatz?“ Annemieke hatte Wietske sanft an der Wange berührt und ihre langsam fließenden Tränen von eben diesen gewischt. Wietske sah Annemieke irritiert an, nickte dann ehe sie wieder den Kopf schüttelte. „Ich bin einfach überrascht, das hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Annemieke zog Wietske in ihre Arme und gemeinsam warteten sie, bis die Tränen wieder versiegt waren.
 

„Wollen wir mal gucken?“ Wietske nickte, griff nach Annemiekes Hand und gemeinsam verließen sie das Grundstück von Wietskes Eltern. Der Sandweg war vereinzelt durch Laternen erleuchtet und ermöglichte es dem Brautpaar sicheren Schrittes zu ihrem neuen Ferienhaus zu kommen. Als sie vor ca. einer Woche hier her gekommen waren, hatten sie sich noch gefragt, wem das neue Ferienhaus wohl gehörte, alle hatten gesagt, dass es noch keinen Besitzer hatte und nun wussten sie es.
 

In Gedanken malte sich Wietske schon ein bisschen aus, dass sie gern einen Garten anlegen würde wollen und später dann ein Klettergerüst für ihre Kinder. Die Möglichkeiten schienen beinahe grenzenlos.
 

„Glaubst du sie haben auch alles schon schön hergerichtet?“ Annemieke hatte die Stille durchbrochen und sah ihre Frau von der Seite an. „Ich denke wohl nicht, dass sie uns in ein leeres Haus schicken, schon gar nicht in unserer Hochzeitsnacht.“ Sie zwinkerte vielsagend und verstärkte den Griff um Annemiekes warme Hände. Sie würde es nicht zu geben, aber ein bisschen nervös und aufgeregt war sie schon und das nicht nur, wegen des neuen Ferienhauses.
 

Seit sie verheirateten waren hatte Wietske den Eindruck, jeder Kuss und jede Berührung von Annemieke würde sich anders, einfach intensiver anfühlen, was ja eigentlich gar nicht sein konnte. Ein Stück Papier machte aus zwei Menschen ja Niemand anderes. Trotzdem war dieses Gefühl da und an Annemiekes Lächeln wusste sie, dass ihre Frau auch so fühlte. „So da wären wir.“ Gemeinsam standen sie vor den weißen Gartenzaun, an dem Plötzlich ein Namensschild ging, das vor ein paar Tagen noch nicht da gewesen war. „W.& A. van Tongeren“ Annemieke quietschte vergnügt auf und öffnete die kleine Tür, die sie auf den Hof

brachten.
 

Entsprechend der Jahreszeit, blühten hier Blumen in den verschiedensten Farben und Formen. Fackeln mit einer kleinen, brennenden Flamme steckten im Boden, im Abstand zu einander, jeweils rechts und links des gepflasterten Weges. „So viel zu der Frage, ob sie was vorbereitet haben.“ Sagte Annemieke amüsiert und beschritt Hand in Hand mit Wietske den Weg, der sie zum Inneren des Hofes brachte.
 

Hier empfing sie großes Herz aus Rosen, die in einem Beet eingearbeitet waren. „Oh God.“ Sprachen sie unisono und hielten sich erschrocken die freie Hand vor den Mund. „Deine Eltern sind verrückt.“ Meinte Annemieke die zuerst ihre Sprache wieder gefunden hatte. „Das sehe ich auch so.“ erwiderte Wietske noch etwas irritiert, eh sich ein strahlendes Lächeln auf ihre Lippen legte.
 

Wie lange hatten ihre Eltern das wohl schon geplant, es war wirklich traumhaft schön. Wietske ließ Annemiekes Hand los und hockte sich vor die Rosenbüsche. Ein intensiv süßlicher Duft umfing ihre Sinne und berauschte sie ein wenig. „es ist einfach nur unglaublich.“ Flüsterte Annemieke, neben ihr, die sich zu ihr gesellt hatte. Für einen Moment sprach keine der Frauen ein Wort, denn es bedürfte auch keiner Worte.
 

Das hier war ein Traum, den beiden träumten, aber nicht gehofft hatten, sich ihn so bald zu erfüllen und nun war er wahr geworden einfach so und ohne große Umschweife. Vielleicht war das Leben doch schöner, als es sich manchmal zeigte.
 

Annemieke streckte ihre Hand nach einer Rose aus, die leider abgeknickt war und trennte sie ganz vom Rosenstock. „Was hast du…“ Sie legte ihre Finger auf Wietskes Lippen und schüttelte leicht den Kopf. „Psssst.“ Wietske sah in Annemiekes Augen und nickte dann auch. Vorsichtig und darauf bedacht sich selbst nicht weh zu tun, entfernte sie die wenigen Stachel der Rose. Ihre freie Hand griff nach Wietskes Hand und zog sie dichter zu sich, sodass sie an die Haare ihre Frau kam. Sich etwas streckend und immer noch mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, steckte sie die Rose in Wietskes Haare. Ihre Hand wanderte über Wietskes Wange zu deren Lippen, bevor sie ihre eigenen Lippen zärtlich auf die ihrer Freundin legte.
 

„Ich finde ihr passt gut zusammen.“ Nuschelte Annemieke in den Kuss und zog Wietske noch etwas dichter zu sich. Wietske blieb beinahe die Luft bei diesem Kuss weg. Noch nie war sie mit so viel Gefühl und Liebe geküsst worden, auch nicht von Annemieke dessen war sie sich komplett sicher. Eine gefühlte Ewigkeit und doch viel zu früh lösten sich ihre Lippen von einander und sie lächelten einander einfach nur noch an.
 

„Ich weiß, ich habe es dir heute schon öfter gesagt, aber ich kann nicht anders, als es wieder zu tun.“ Wietske legte ihre Hand oberhalb von Annemiekes Brust, wo sie ein wenig ihrer nackten Haut, mit ihren Fingerspitzen striff. „Du bist so atemberaubend schön und ich bin überglücklich, dich an meiner Seite zu haben. Ich liebe dich und jeden Tag, den ich mit dir verbringe, verliebe ich mich wieder aufs Neue in dich. Ich kann mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen.“ Annemieke legte ihre Hand auf die von Wietske. Da es ihr aber an Worten mangelnde um auch nur im Entferntesten beschreiben zu können, was sie wirklich für ihre Frau empfand, drückte sie ihre Lippen wieder sehnsüchtig auf die ihrer Frau.
 

Es war nur die bloße Berührung der Lippen und trotzdem, bedeutete dieser Kuss als jede Geste es jemals könnte. Sie lösten sich wieder von einander und mussten dann beide lachen. „Ich bin ganz kitschig geworden, wegen dir.“ Annemieke wirkte ehrlich beleidigt und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Willst du schon den ersten Streit vom Zaun brechen Schatz?“ Wietske neigte den Kopf hin und her, grinste dann aber und drückte ihrer Frau einen Kuss auf die Wange. „Das würde ich nie wagen, Frau van Tongeren.“ Annemieke strahlte.
 

Es war zwar noch etwas ungewohnt, aber es gefiel ihr jetzt schon so. Sie würde zwar als Künstlername weiter van Dam nehmen, trotzdem war es ein unbeschreibliches Gefühl, jetzt den gleichen Nachnamen wie Wietske zu tragen.
 

„Wollen wir mal gucken, was es drin noch zu sehen gibt?“ Annemieke nickte lächelnd, ergriff wieder Wietskes Hand und schlenderte mir ihr die Terrasse rauf, auf der schon ein kleiner runder Tisch und 4 Stühle standen. Die Tischdenke war nicht ganz der Hit, aber Annemieke wusste jetzt schon, dass sie die Tischdenke mit den Erdbeeren drauf, für den kleinen Tisch haben wollte.
 

„Wollen wir?“ Wietske hielt den Schlüssel in die Höhe und steckte in dann ins Schloss, dass leise klickend aufging. Vorsichtig stieß Wietske die Tür auf und wollte gerade eintreten, als Annemieke sie an der Hand zurück hielt. „Was ist denn los?“ Sie sah ihre Frau verwirrt an. „Kennst du nicht den Brauch, dass der Bräutigam seine Braut in der Hochzeitsnacht über die Schwelle ihres Hauses oder ihrer Wohnung trägt?“ Annemieke sah sie fast schon empört an, dass sie daran überhaupt nicht gedacht hatte.
 

„Das heißt du willst mich jetzt über die Schwelle tragen?“ Wietske musste leise lachen und erntete dafür einen bösen Blick von Annemieke. „Mach dich nicht lustig, ich mag diesen Brauch und dich werde ich gerade noch schaffen.“ Annemiekes Augen funkelten entschlossen und wenn das der Fall war, so wusste Wietske, sollte man Annemieke lieber machen lassen. „Gut dann versuch dein Glück und wenn es nicht klappt, dann trag ich dich ins Haus okay?“ Annemieke nickte recht widerwillig, war aber entschlossen es zu schaffen.
 

Gerade jetzt war es Wietske wieder allgegenwärtig, warum sie Annemieke so liebte. Ihre Sturheit war ab und zu recht nervig, aber trotzdem war es eine ihrer besten und mit Abstand süßesten Eigenschaften die sie hatte.
 

„Bereit?“ Wietske nickte und versuchte sich möglichst leicht zu machen, allerdings blieb noch die Frage wie man sich möglichst leicht machte. Sie zog einfach mal den Bauch ein, was natürlich auch nicht gerade leichter machte. Annemieke nahm all ihre Kraft zusammen, legte ihre Arme um Wietskes Oberkörper und unter ihre Kniekehlen. Leise zählte sie bis 3 ehe sie Wietske hochhob. Diese quietschte leicht auf und klammerte sich an Annemieke die jetzt doch etwas unsicher auf ihren hohen Schuhen stand. Trotzdem schaffte sie es ihre Frau zu halten, jetzt mussten nur noch die 3 Schritte ins Haus geschafft werden. „Geht’s Schatz?“ Annemieke schnappte sichtbar nach Luft und wurde ganz rot im Gesicht ganz so einfach schien das doch nicht zu sein. „Ja… geht…schön.“ Hauchte sie und überschritt mit Wietske im Arm die Haustür.
 

Erst mal ein paar Schritte Gegangen war es gar nicht mehr so schwer und Annemieke stellte Wietske ruhig wieder auf dem Boden ab. Sie streckte ihre Arme, die zugegebener Maßen nun doch ein wenig weh taten, aber wer was wollte musste auch dafür arbeiten.
 

Wietske lächelte sie strahlend, was schon wieder für alle Strapazen entschuldigte. „Du bist eben doch meine kleine, persönliche Heldin.“ Sagte sie sanft, legte ihre Arme um Annemiekes Nacken und küssten sanft ihre Lippen. Diese musste den Kuss aber schnell wieder unterbrechen, da sie immer noch hektisch ein und aus atmete.
 

Wietske strich ihr zärtlich über die Wange und küsste sie auf die Stirn. „Wollen wir mal gucken?“ „Ja gerne.“ Erwiderte Annemieke und folgte Wietske in die Küche.
 

Alle Ferienhäuser in dieser Straße waren nachdem selben Prinzip aufgebaut und deshalb waren auch alle vom Lageplan der Zimmer ziemlich gleich. „Hm noch ziemlich leer, aber ich glaube nachdem sie das Haus gekauft haben, war kein Geld mehr für Einrichtung:„Na ich hoffe mal das es noch für ein Bett gereicht hat.“ Meinte Annemieke amüsiert und kicherte über den Gedanken, hier vielleicht irgendwo auf dem Boden…
 

Prompt wurde sie rot, was Wietske mit einem Kichern quittierte. Sie klapperten noch die anderen Zimmer ab, die ebenso leer waren, bis auf die beiden Badezimmer, in denen es schon Toiletten, Dusche und Waschbecken gab. Das letzte noch verbliebende Zimmer war das eigentliche Elternschlafzimmer, an dessen Tür ein großes Papierherz ging. „Ich glaube ihr sind wir richtig.“ Meine Annemieke lächelnd und öffnete die Tür und sie sollte Recht behalten.
 

In dem geräumigen Zimmer stand ein großes Bett, mit schmiedeeisernen Rahmen und weißen Vorhängen, die kunstvoll über die Stangen geschlungen waren. Nachtschränkchen in dunklem Holz und ein ebenso dunkelholziger Schrank standen im Raum. Das Licht war leicht gedämpft und lange Vorhänge bewegten sich im Wind des an geklappten Fensters. Leise Musik ertönte, aus einer kleinen Anlage, die an der Wand befestigt war. Auf den kleinen Nachtschränkchen stand eine Flasche Champagner im Eiskühler und eine silberne Platte, über die ein Deckel gestülpt war.
 

Sichtlich begeistert, freute sich das frischvermählte Ehepaar und warf sich, als ob sie sich abgesprochen hatten, in das große Bett. Lachend lagen sie nun auf dem Rücken und drehten sich langsam zu einander. „Das kommt mir immer noch wie ein Traum vor.“ sagte Annemieke schwärmerisch und wickelte eine ihrer Strähnen um ihre Finger. Wietske beugte sich lächelnd über ihre Frau. „Dann sorge ich dafür das dieser Traum nie endet“ und küsste Annemieke dann sanft.

XIII. Love and Passion ( I )

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

XIV. Love and Passion ( II )

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

XV. Sometimes wishes come true

Hallo liebe Leser,

nun folgt das letzte Kapitel meiner Fanfic. Vielen Dank an meine treuen Leser, ob sie sich nun gezeigt haben oder nicht, ich habe mich über jedes Kommentar und jeden Favoriteneintrag gefreut ^^ In diesem Sinne nun viel Spaß beim Epilog *wink*

Liebe Grüße Deanna
 

Schnell atmend sprang Annemieke aus der U-Bahn und rannte dabei fasst noch eine Passanten um, die gerade in die U-Bahn steigen wollten. Normalerweise hätte sich die junge Niederländerin natürlich dafür entschuldigt, aber heute hatte sie beim besten Willen keine Zeit dafür.
 

Hektisch sah sie auf ihre Uhr. 15:23. Vor 20 Minuten hatte Wietske sie angerufen und sie gebeten ganz schnell nach Hause zu kommen, es gab wichtige Neuigkeiten, die man unmöglich am Telefon besprechen konnte und die auch nicht bis heute Abend warten konnte. So hatte Annemieke gegen den Willen ihres Chefs die Proben vorzeitig verlassen. Für den Gedanken, dass ihre Handlung vielleicht Konsequenzen haben könnte, hatte sie gar keine Zeit. Zu viele fragen schwirrten ihr durch den Kopf, was war es bloß, dass so wichtig war, dass Wietske am Telefon sogar geweint hatte?
 

Annemieke wusste, dass ihre Frau heute einen Termin bei ihrer Frauenärztin hatte, mal wieder durchchecken, ob alles in Ordnung ist. Seit sie beide vor einem Jahr geheiratet hatten, waren beide bestrebt ihr Glück perfekt zu machen und auch ein Kind zu bekommen.
 

Vor einem halben Jahr, nach endlos erscheinenden Beratungsgesprächen und vielen Untersuchungen hatten sie sich für eine künstliche Befruchtung mittels anonymen Spendersamenzellen entschieden, bisher allerdings ohne nennenswerten Erfolg. 3 Versuche und noch immer keine Schwangerschaft. Annemieke wusste wie sehr es an ihren nerven und Gefühlen zerrte, bei Wietske wahrscheinlich noch mehr als bei sich selbst.
 

Die Frage, wer ihr gemeinsames Kind bekam, hatte nie wirklich zur Diskussion gestanden. Wietske wollte so gerne Mutter werden und Annemieke erfüllte ihr diesen Wunsch sehr gerne, soweit es in ihrer Macht lag. Aber leider hatte sich ihr beider größter Wunsch noch nicht erfüllt und auch die letzte Befruchtung war wohl schief gegangen, wie ihnen der Arzt vor wenigen Wochen mitgeteilt hatte.
 

Danach war Wietske furchtbar traurig und niedergeschlagen gewesen, hatte sich nicht einmal im Stande gefühlt ihren Beruf auszuführen und so war es nun Annemieke, die die Brötchen für ihre kleine Familie verdiente, die im Moment nur aus ihnen beiden und Hugo bestand.
 

Seit einigen Tagen, aber hatte Wietske unter Bauchschmerzen gelitten und war beim Arzt gewesen, der sie an ihre Frauenärztin verwiesen hatte. Seitdem hatten noch größere Ängste die beiden Frauen gequält. Was, wenn sich etwas entzündet hatte und die Möglichkeit ein Kind zu bekommen, damit völlig ausfiel? Wie sollten sie damit leben, wie sollte vor allem Wietske damit leben, die jetzt schon daran zerbrach.
 

Abwesend sprintete Annemieke die letzten Meter von der U-Bahnstation zu ihrem zu Hause, einen schönen Wohnung am Rande der Stadt, ideal um dort Kinder aufzuziehen.
 

Nur unter größter Anstrengung konnte Annemieke ihre eigenen Tränen unterdrücken, sie durfte jetzt nicht schwach werden, musste für ihre geliebte Frau stark sein, aber es fiel auch ihr immer schwerer. Und die Tatsache, dass Wietske auch noch am Telefon geweint hatte, machte die Sache nicht gerade besser. D
 

as durfte einfach nicht sein, das hatten sie nicht verdient, nach all dem hin und her, der Hochzeit, die erst gedroht hatte zu platzen und dem ganzen ewigen Kampf um Akzeptanz und Toleranz. Wo blieb da denn die Fairness? War das die Strafe für ihr sündiges Leben als Lesben?
 

Annemieke wollte nicht mehr denken, drehte ihren Ipod noch lauter um ihre eigenen Gedanken nicht zu hören, sie machten die junge Frau nur noch wuschiger, als sie es ohne hin schon war. als sie endlich die Tür zu ihrem Wohnhaus erreicht hatte, brauchte sie mehrere Versuche um überhaupt den Schlüssel ins Schloss zu bekommen. „so ein Scheiß.“ fluchte sie und trat gegen die Tür.
 

In diesem Moment trat ein älterer Herr aus der Tür und Annemieke schlüpfte ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbei. Es war der alte Herr Hermann, aus der Wohnung neben ihm, das würde sicher noch Ärger geben, aber Annemieke hatte ganz andere Sorgen als die Langeweile eines alten Mannes. Vor ihrer Haustür stehend atmete sie nochmal tief durch und zwang sich zu Ruhe und Ordnung. „Sei stark.“ Sagte sie immer wieder, ehe sie die Tür aufschloss und in ihre dunkle Wohnung trat.
 

Es hatte nicht den Anschein, als wäre Jemand hier, aber Wietskes Mantel und Schuhe standen noch im Flur, als würde sie wohl da sein. Vorsichtig schloss Annemieke die Tür hinter sich und entledigte sich ihrer überflüssigen Klamotten.
 

„Wietske?“ rief sie leise in die Wohnung und sah in sämtlichen Räumen nach ihrer Frau, bis bloß noch das Gästezimmer übrig blieb. Mittler Weile war es kein Gästezimmer mehr, In ihrem anfänglichem Eifer hatten es beide neu gestrichen und es wartete bloß noch darauf für ein Kind eingerichtet zu werden.
 

Im Moment stand dort nur ein alter Schaukelstuhl, den Wietskes Vater Pieter für sie restauriert hatte, es war der Gleiche in dem Helena schon die kleine Wietske im Arm gehalten hatte und sie in den Schlaf gesungen hatte.
 

Mit zitternder Hand öffnete Annemieke die Tür und hörte Wietske leise ein holländisches Lied summen, während sie selbst im Schaukelstuhl vor dem Fenster saß. „Wietske?“ wiederholte Annemieke ihre Frau, schloss die Tür hinter sich und ging auf ihre Frau zu. Plötzlich verstummte Wietske.
 

„Annemieke, endlich bist du da.“ Diese kniete sich vor Wietske und strich ihr sanft über die noch immer feucht glänzende Wange. „Was ist denn los mein kleines Erdbeerchen?“ Wietske sah Annemieke an und ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Vorsichtig öffnete sie ihre linke Hand, in der sich ein Foto befand. „Was ist das?“ fragte Annemieke irritiert. Wietske erhob sich ein Stück, griff nach der Hand ihrer Frau, um ihr das Foto in diese zu legen.
 

„Das erste Foto von unserem gemeinsamen Kind.“



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Von:  SonnenscheinMie
2011-08-27T11:29:08+00:00 27.08.2011 13:29
Oh je, der Epilog... das Ende des Weges ist erreicht... so schnell ist die Zeit seit meinem Urlaubsbeginn vergangen dass diese wundervolle Geschichte schon zu Ende ist… ich hab diesen Tag befürchtet.. ^.^

ich bin dir wirklich dankbar dafür, für jedes einzelne Wort und die ganze Zeit die du dafür aufgewendet hast. Ich kann es immer noch nicht glauben, das ist so schön geworden und ich habe gelacht und geweint und mitgelitten, von der ersten bis zur letzten Sekunde. <3

Wirklich schade dass ich die letzten zwei Teile hier nicht lesen konnte, aber ich hab dir ja schon gesagt wie ich sie finde… heiß und einfach total wunderschön geschrieben. *schwärm* <3 <3 <3

Und jetzt also der letzte Teil, eine kleine Ära geht zu Ende. ^.^

Ich werde da zum Abschluss auch wieder eine ganz lange Besprechung schreiben.. ^.^

<< Schnell atmend sprang Annemieke aus der U-Bahn und rannte dabei fasst noch eine Passanten um, die gerade in die U-Bahn steigen wollten.>>

wieder so ein genialer Einstieg, eben in Gedanken noch bei den beiden in der Hochzeitsnacht und wumms, zurück in die hektische Wirklichkeit. *lach*
Aber warum hat sie es denn so eilig? ^.^

<< So hatte Annemieke gegen den Willen ihres Chefs die Proben vorzeitig verlassen. >>

sie… sie war alleine… arbeiten? *staun*

<< dass Wietske am Telefon sogar geweint hatte? >>

hoffentlich ist alles in Ordnung..

<< Annemieke wusste, dass ihre Frau heute einen Termin bei ihrer Frauenärztin hatte >>

ok, jetzt hab ich einen Verdacht. ;)

<< Annemieke wusste wie sehr es an ihren nerven und Gefühlen zerrte, bei Wietske wahrscheinlich noch mehr als bei sich selbst. >>

die armen.. :( das Drama hört bei den beiden nie auf… :(
*tränchen wegwisch* :(

<<Aber leider hatte sich ihr beider größter Wunsch noch nicht erfüllt und auch die letzte Befruchtung war wohl schief gegangen, wie ihnen der Arzt vor wenigen Wochen mitgeteilt hatte. Danach war Wietske furchtbar traurig und niedergeschlagen gewesen, hatte sich nicht einmal im Stande gefühlt ihren Beruf auszuführen und so war es nun Annemieke, die die Brötchen für ihre kleine Familie verdiente, >>

schade dass sie kein Glück hatten, sie tun mir so leid, und vor allem Wietske, dass sie da richtig in ein Loch gestürzt ist und nicht mehr arbeiten kann… *wietsi tröst*

<< Seitdem hatten noch größere Ängste die beiden Frauen gequält. Was, wenn sich etwas entzündet hatte und die Möglichkeit ein Kind zu bekommen, damit völlig ausfiel? Wie sollten sie damit leben, wie sollte vor allem Wietske damit leben, die jetzt schon daran zerbrach >>

ooooooooooooh… das darf nicht sein… :’(

<< Nur unter größter Anstrengung konnte Annemieke ihre eigenen Tränen unterdrücken, sie durfte jetzt nicht schwach werden, musste für ihre geliebte Frau stark sein >>

*schnief* :’(

<< Das durfte einfach nicht sein, das hatten sie nicht verdient, nach all dem hin und her, der Hochzeit, die erst gedroht hatte zu platzen und dem ganzen ewigen Kampf um Akzeptanz und Toleranz. Wo blieb da denn die Fairness? War das die Strafe für ihr sündiges Leben als Lesben? >>

das mit dem sündigen Leben mag ich mal überhört haben… -.- allem anderen geb ich recht, das ist einfach nicht fair, dass es die zwei jetzt auch noch so schwer haben und ihr Wunsch einfach nicht in Erfüllung gehen mag. *seufz*

<< „so ein Scheiß.“ fluchte sie und trat gegen die Tür. In diesem Moment trat ein älterer Herr aus der Tür und Annemieke schlüpfte ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbei. >>

das war jetzt irgendwie auch ein bisschen amüsant, ich hab mich an den Hochzeitstag zurückversetzt gefühlt als sie da auch so geflucht hat, als sie ihre Haare gekämmt hat. ^^ und manche älteren Leute haben einfach schlechtes Timing ^ ^

<< Im Moment stand dort nur ein alter Schaukelstuhl, den Wietskes Vater Pieter für sie restauriert hatte, es war der Gleiche in dem Helena schon die kleine Wietske im Arm gehalten hatte und sie in den Schlaf gesungen hatte. >>

wie süß, wieder so eine schöne Verbindung zu früher… <3 <3

<< Mit zitternder Hand öffnete Annemieke die Tür und hörte Wietske leise ein holländisches Lied summen, während sie selbst im Schaukelstuhl vor dem Fenster saß. >>

eine schöne Vorstellung… <3 sie kommt mir grade irgendwie ein bisschen in ihrer eigenen Welt vor, kann das sein?

<< Wietske sah Annemieke an und ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Vorsichtig öffnete sie ihre linke Hand, in der sich ein Foto befand. „Was ist das?“ fragte Annemieke irritiert. Wietske erhob sich ein Stück, griff nach der Hand ihrer Frau, um ihr das Foto in diese zu legen. „Das erste Foto von unserem gemeinsamen Kind.“ >>

*strahl* so ein schönes Ende, es hat doch geklappt… das freut mich für die beiden.

Und jetzt ist die Geschichte zu Ende, wirklich schade wie gesagt.. Da wird ganz schön was fehlen… *lächel* Es war wirklich schön, wenn es auch allgemein etwas dramatischer geworden als du gedacht hast, aber bei den beiden geht es eben ohne Drama nicht ganz… ^^
Abschließend hoffe ich, dass sich auch noch ein paar deiner anderen Favoriteneinträge zu Wort melden, das hast du doch einfach verdient. Freu mich auf alle deine nächsten Geschichten, die du dir ausdenkst.:))
Und ich schließe meine lange Besprechung mit einem einzigen Wort:
DANKE!! <3

*knuddel* Mie~ <3

Von:  SonnenscheinMie
2011-08-16T08:37:00+00:00 16.08.2011 10:37
Guten Morgen...
und dir auch schon gleich mal zum Einstieg danke :)
Das war wieder mal ein sehr schöner Teil. Ich hab mich schon gefragt was da jetzt noch vor der Hochzeitsnacht passieren könnte dass das noch ein ganzes Kapitel wird - damit hab ich ja wie Annemieke und Wietske überhaupt nicht gerechnet... *lächel* Ein eigenes Ferienhäuschen, eine total schöne Idee. :))
Die zwei sind immer noch total süß zusammen, ach ja... *schwärm*.
Zu den Beschreibungen muss ich glaube ich nichts sagen, du hast das einfach drauf dass man sich da gleich reinversetzen kann.
Und die ausführliche Besprechung dann wenn ich mich von meinem Zuckerschock erholt habe im Verlauf des Tages. *lächel*
*knuddel* Mie~ <3 <3

Von:  SonnenscheinMie
2011-08-13T07:49:27+00:00 13.08.2011 09:49
Samstag morgen doch schon wieder relativ früh aufgestanden und heute hat es wieder mit einem Update geklappt. *grins und freu*
wenn ich sehe wie weit die Geschichte schon fortgeschritten ist find ich das irgendwie schade dass das jetzt doch nur noch so wenige Teile sind ;)) (Aber das allerbeste kommt sowieso zum Schluss, oder? *frechgrins*)
Was für eine schöne Hochzeitsfeier. *schwärm* dass es so schön wird, das haben sich die beiden wirklich verdient.
Die Szenen mit den Kindern sind immer noch voll lustig und auch Annemieke und Wietske … sie sind einfach ein süßes Paar zusammen, die Unterhaltungen zwischen den beiden und das zwischen durch immer – wie das beim Kuchen essen… *grins* Levian, den du ja am Anfang fast vergessen hast bekommt jetzt als Fotograf auch noch seinen berechtigten größeren Auftritt, das hast du gut gemacht! <3
In ihren Partykleidern sehen Annemieke und Wietske bestimmt auch sehr hübsch aus. *schwärm*
Die Ansprache von Pieter ist auch sehr schön geworden, ach Wietskes Familie ist einfach toll und das ist hier wieder mal bewiesen… ^.^

<< Warum konnte man Momente wie diese nicht einfach in eine Flasche fühlen, so perfekt und rein.<<

das frage ich mich auch öfter mal. Solche Flaschen wären wirklich eine sehr praktische Erfindung… „Ich wollte ich wüsst, wie man Zeit in eine Flasche füllt..“ ; )) *sing* <3

Wieder ein wundervoller Teil… <3 hat wieder sehr großen Spaß gemacht ihn zu lesen :))
*knuddel*
Mie~ <3

Von:  SonnenscheinMie
2011-08-10T18:13:32+00:00 10.08.2011 20:13
so die kleine Erdbeere meldet sich wieder zu Wort, mit ein bisschen Verzögerung… ^. ^ hatte ja den neuen Teil schon am Morgen vor der Arbeit gelesen weil ich einfach nicht mehr abwarten konnte und schon trotz der frühen Stunde einen riesengrossen Zuckerschock bekommen. Mensch, wie süss war denn nur dieser neue Teil…
Ich war und bin immer noch hin und weg davon, das war total toll, hast du wie immer unglaublich gut gemacht <3 <3 <3 <3
hab dann schon während der Arbeit die ganze Zeit reingeguckt, das ist so genial, süß, niedlich, und die beiden zusammen... hach... *schwärm* ♥ wie sie erst nach der Trauung nicht voneinander lassen können, das mit dem „Frau van Tongeren“ und überhaupt, und vor allem die Szene im Auto, echt süß ♥ ♥ ♥
dann draußen als sie zu den anderen gehen und Jasper, Jara und Anna sind einfach auch total süß, erst das mit dem Blumenstreuen und dann dem Küsschen für Jasper und die Ankunft wie sie das glücklich verheiratete Paar wegziehen..
Schön übrigens auch, dass Annemiekes Eltern zumindest mal ein kleines bisschen vernünftig gewesen sind, mehr als diese paar Worte konnte man ja nicht von ihnen erwarten aber wenigstens etwas. Mögen tu ich sie immer noch nicht…
Schade dass das Ende des Weges schon bald auch wieder dem Ende zugeht, es macht so sehr Spaß es zu lesen… *lächel* hast du toll gemacht <3
*knuddel*
Mie~ <3 <3 <3

Von:  SonnenscheinMie
2011-08-06T17:42:20+00:00 06.08.2011 19:42

oh schön, endlich geht es weiter... ich hab ja zu dem Teil ne schöne CD mit Hochzeitsmelodien gehört und wirklich wieder vor lauter Rührung geweint… diese Geschichte wird wirklich immer schöner… *lächel* *tränchen wegwisch* <3

<< stand die Sonne bereits hoch am Himmel und strahlte durch das Blätterdach, der großen Eichen, die links und rechts vom Standesamt standen. >>

wieder ein richtig toller Einstieg mit diesen Beschreibungen… *schwärm*

<< “Opa. Meine Haare.“ Das kleine Mädchen zog eine Schnute und stampfte dann beleidigt an ihm vorbei, um sich von ihrer Mama wieder die Haare richten zu lassen. >>

echt süß die kleine. *grins*

<< Einmal benahm er sich so abweisend und ein anderes Mal, benahm er sich so lieb und zuvor kommend. Sie hatte keine Lust auf seine Spielchen, sollte er sich doch erst mal entscheiden, was er wollte und was nicht. >>

*lächel* und du bist sicher, dass das ihr Vater ist und sich nicht doch noch irgendwer hier eingeschlichen hat? *grins* Mich erinnert die Beschreibung an eine gewisse andere Person, nur hat die liebe Annemieke die Spielchen da immer bereitwillig mitgemacht… ;))

<< Ze spreken ook Duits? >>

für sie die wichtigste Frage… die Erklärung die sie dafür hat ist sehr nachvollziehbar und sie hat Recht, heut ist nicht der rechte Tag um über die unschöne Vergangenheit zu reden.

<<„Ganz ruhig.“ Lia war noch kurz an sie heran getreten und drückte ihr einen Blumenstrauß aus weißen Rosen in die Hand. >>

sie ist so eine liebe tolle Freundin.

<<Annemieke musste schwer schlucken und zudrückte dabei fast ihren
Blumenstrauß. Wietske war einfach wunderschön. (….) >>

*schwärm* <3 irgendwann will ich auch mal so tolle Beschreibungen können wie du in der Szene jetzt mit dem Brautkleid …

<<Wietske wurde unter den glühenden Blick von Annemieke prompt rot, was ihr Make up, aber dann doch sehr gut verdeckte. >>

süüüüüß <3

<< das angeregte Tuscheln von Jara und Anna war noch zu hören. >>

die Kleinen sollen doch still sein. *grins*

<< Wietske beschritt den Gang zu Annemieke mit doch recht wackligen Knien, war froh darüber das ihr Vater sie an der Hand hielt, sonst wäre sie wohl wegen der Flut an Gefühlen und Emotionen einfach zusammen gesagt. >>
ach ja, ich kann es mir wirklich vorstellen… (aber umgekehrt wäre es doch schöner gewesen, es hat ein bisschen was gefehlt, aber wie gesagt das macht nichts, es war ja nur eine echt blöde Idee meinerseits… ,))

<< „Pass gut, auf mein kleines Mädchen auf ja?“ Er hatte Tränen in den Augen und wandte sich schnell ab um sich neben seine Frau Helena zu setzen, die ihm zärtlich über die Wange strich. >>

nicht nur er, ich auch.

<< Dabei sah sie zwischen Wietske und Annemieke hin und her, die eigentlich nur Augen für einander hatten, aus reiner Höflichkeit aber ihre Aufmerksamkeit der Standesbeamtin schenkten. >>

na super, du kannst das aber auch gut, erst weinen dann lachen… *grins* wie gütig von den beiden, ihr auch mal Aufmerksamkeit zu schenken. ^^

<< Aus den hinteren Reihen war schon leises Schluchzen zu hören und Annemieke ging jede Wette ein, dass es Lia war, denn sie war furchtbar nah am Wasser gebaut und immer die Erste die weinen musste. >>

Ich war aber schneller als Lia… diese herrliche Ansprache die die Standesbeamtin hält, einfach schön. *lächel*

<< mein kleines Erdbeerchen. >>

wie böse von ihr. *grins* das und Wietskes Erröten auch noch in ihrem Ehegelöbnis anzusprechen.. aber es ist wieder so schön geschrieben und man merkt echt nicht dass es dir schwer gefallen ist, nein, es passt alles. *lächel*

<< ohne dich fühle ich mich leer und einsam. Nur zusammen fühle ich mich komplett. >>

wir wissen ja wozu es führt wenn sie länger von Wietske getrennt war… *seufz*

<< Am liebsten wäre Wietske ihrer Freundin jetzt um den Hals gefallen >>

noch nicht. *lächel*

<<Als Kind von 5 Jahren sah ich eine Sternschnuppe am Himmel und wünschte mir nichts sehnlicher, als eine Person, mit der ich meine Geheimnisse teilen kann, die mich akzeptiert wie ich bin und die mich liebt mit allen meinen Fehlern, die ich habe. >>

:’(( wieder so richtig traurig-schön… ich musste da wirklich an die kleine traurige Wietske aus der Feengeschichte denken wie ungeliebt sie war…

<< Und dann kamst du durch die Hecke und um mich war es geschehen. >>

das wusste sie schon damals, wie süß.. <3 *quietsch* <3

<< Mijn kleine fee, Liefde van mijn leven >>

kleine Fee wäre auch ein schöner Name für sie, wie „Sonnenscheinchen“ *lächel*

<< Das hast du schön gesagt.“ Flüsterte Annemieke und blinzelte die Tränen, in ihren Augenwinkeln weg. >>

ja das hat sie. *schwärm * *ebenfalls tränchen wegwisch*

<< Wietske sah Annemieke an und war sich noch nie im Leben einer Sache so sicher, wie in diesem Moment. Alle Widrigkeiten und die Tränen, die sich vergossen hatte, waren nicht mehr wichtig. Jetzt zählte nur noch eines. >>

dass sie die Frage richtig beantwortet. *lächel*

<< „Ja, ik will.“ Man hörte das synchrone ausatmen aller Beteiligten. >>

*ebenfalls ausatme*

<< Annemiekes Blick straf flüchtig den Blick ihrer Eltern, die ziemlich teilnahmslos da saßen. Keine Gefühlsregung kam über das Gesicht ihrer Mutter Antonia >>

wie ich die beiden verabscheue, das ist grauenhaft, die vermiesen wirklich alles und sind einfach nur böse. Wären sie nur beide weggeblieben… -.- sie haben der armen Annemieke die ganzen letzten Tage so sehr vermiest… und jetzt … nicht mal das… sitzen da wie zwei Steinfiguren…. (Und meine Idee haben die beiden auch torpediert, vor allem Papa mit der Weigerung sie zu übergeben. *lach*)

<<. Ja diese Frau war ihre Gegenwart und auch ganz bestimmt ihre Zukunft. Mit dem heutigen Tage würde sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen und nochmal von vorne beginnen. >>

den zweiten Satz hab ich vorhin beim ersten Lesen irgendwie nur überflogen… jetzt freu ich mich natürlich das zu lesen, das ist zumindest ein bisschen was von… ;)

<< „Ja, ich will.“ >>

Es ist geschafft. *lächel*

<<„Wenn Jemand was gegen diese Verbindung hat, so möge er jetzt sprech en oder für immer Schweigen.“ Annemiekes Herz sprang wild in ihrer Brust hin und her, ängstlich blickte sie ihre Mutter an, der man das Widerwort förmlich auf den Lippen ansah, >>

oh je nein… *angst*

<< aber sie schwieg, dieses eine Mal, tat sie das Richtige und behielt ihre Worte für sich. >>

Na zum Glück hat sie nichts gesagt, das hätt ich ja gerne mal erlebt was dann passiert wäre...

<< Mit zitternden Fingern streiften sie sich die Ringe über und warteten praktisch nur noch auf das „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ >>

die wichtigste Aussage des Tages? *lächel*
<< Dieser Moment war so unendlich kostbar, nur noch dieser Kuss und dann waren sie verheiratet, hoffentlich glücklich bis zu Ende ihres Lebens. >>

das hoffe ich doch auch für sie beide. *lächel*

Ach je und dann ist es schon wieder vorbei… das geht immer so schnell… :’(
Ich will nicht dass diese GEschichte schon bald endet... *schmoll*

Aber zum Glück geht’s von heute auf Dienstag nicht so lang. *grins*

*knuddel* Mie~

Von:  SonnenscheinMie
2011-08-03T18:14:25+00:00 03.08.2011 20:14
>>>, der erste Tanz als Ehepaar, der manchmal auch so gleich der letzte im Laufe einer Ehe sein würde. >>

das ist irgendwie lustig. *lächel*

<< konnte einer Hochzeit schon mal Drama und viel Kummer voraus gehen. <<

was hier sehr gut passt ;)

<<. Denn eine Ehe ist nur der Anfang von etwas Neuem, das gespannt darauf wartet entdeckt und gelebt zu werden…<<<

ach ja, auch wieder ein schöner Satz. <3

<< Wietske bekam es langsam mit der Angst zu tun, warum rief Annemieke jetzt noch an >>

das frage ich mich auch. Da hätte ich mich erschreckt…

die Arme Annemieke musste ja auch schon oft wegen ihrer Liebe zu Wietske weinen… *seufz*

Was Wietske sagt ist auch voll toll, jeder einzelne Satz. *grins*

<< Überrascht stellte sie fest, wie sehr ihre Augen strahlten und dass eine leichtes Lippen auf ihren Lippen lag. >>

es geht ihr besser, wie schön. *grins*

<< Frei und Schwerelos. >>

musste das jetzt sein? das find ich jetzt etwas arg wicked… *hihi* „Mir setzt man keine Grenzen, ich halt mich nicht daran…“ *sing* ;))

<< Sie hatte eindeutig einmal zu oft Wicked gesehen. >>

*lach* mitspielen sollte sie darin anstelle es nur zu sehen ;) und darüber denk ich schon seit dem Sonntag nach als wir dieses Interview gefunden hatten. ^.^

Annemiekes Eltern sind im Moment grade auch nicht so ganz schlimm… vielleicht reißen sie sich doch noch zusammen.

Aber Wietskes Mama mag ich dafür wirklich. Ihre Familie ist super. *grins*

Diese zwei Szenen mit den Erinnerungsstücken, Annemiekes Medaillon und die Kette von Wietske, das war wirklich etwas das mich total berührt hat, was war eine sehr schöne Idee.

Schön dass Levian mal wieder auftaucht. Er findet es ja traurig, dass Wietske seine erste große Liebe heiraten wird, klar dass er sich versteckt hat, aber er wird drüber weg kommen *grins*

Wietske lässt ihre Verlobte hoffentlich nicht allzulange warten. ^.^

Ich hoffe auch mit ihr dass der Tag schön verläuft. <3 Freu mich auf die Hochzeit. <3

Alles Liebe, Mie~

Von:  SonnenscheinMie
2011-07-30T08:14:03+00:00 30.07.2011 10:14
Samstag morgen und das Kapitel ist freigeschalten, schön :) *freu*

Oh je, der Titel verheißt ja auch nichts Gutes..

was für ein Einstieg, Lia die reingestürmt kommt und alle in ihren Vorbereitungen unterbricht und Aufregung verbreitet...

<<Versucht möglichst unauffällig aus dem Haus zu kommen, nicht das Wietske noch etwas mit bekommt ja?“ >>
das ist nicht so leicht...

<< Jasper sah zu seiner Mutter an und legte seine kleinen Kinderhände auf ihr Kleid, dass sie bereits trug. >>
der Kleine ist einfach echt niedlich...
<< Wenn doch bloß alles gut werden würde, <<
das hoffe ich auch... es ist bislang so traurig... :’(
<< Leise schloss er die Tür hinter sich und sein Blick suchte nach Annemieke. Sie stand am offenen Fenster, der Wind wehte durch ihr langes blondes Haar und auch ihr langer Morgenmantel bewegte sich hin und wieder durch den milden Frühlingswind. „Annemieke.“ Sie schien so in Gedanken versunken, dass die junge Frau gar nicht mitbekommen hatte, dass ihr baldiger Schwiegervater eingetreten war. >>
die Sätze mag ich wieder besonders gerne, kann mir das richtig vorstellen wie sie da steht und nachdenkt...
<< Es zerbrach ihm das Herz, warum musste sie an einem solch besonderen Tag nur so schrecklich leiden? >>
oh ja, das ist eine gute Frage... *seufz*
<< Annemieke merkte das erste Mal, wie viel Wietske wirklich von ihrem Vater hatte. Ihre Stimme hatte den gleichen sanften Klang und sie verwandten beide dieselben Worte, dieselbe Art sie aus zu sprechen. >>
auch ein schöner Satz, genauso dass er eine Tochter dazugewinnt und keine Schwiegertochter, voll schön.
<< Sie löste sich ein wenig von ihm und ergriff die Kette an ihrem Hals. Der Verlobungsring von Wietske hing dort. Unschlüssig drehte sie ihn, in ihren Händen hin und her. „In guten, wie in schlechten Zeiten, nicht wahr? >>
so lange die schlechten Zeiten vor und nicht nach der Hochzeit eintreten...

<< Sie hatte mit bekommen, wie Lia hier gewesen war um ihren Vater zu holen, <<
dachte ich mir doch dass sie es mitbekommen hat...

<< „Dafür dass sie heute heiraten, sehen sie aber ganz schön besorgt aus.“ >>
das hat sie richtig erkannt..
<< Wietske stand fassungslos auf. „Ich wusste es, sie hätte nicht kommen…“ „Ganz ruhig Schatz.“ „Ich WILL mich aber NICHT beruhigen! Jetzt sag schon, was war noch?“ So kannte er seine kleine Wietske gar nicht. Die pure Angst und Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. <<
Sie leidet auch so sehr... ach Annemiekes Eltern sind fürchterlich... machen die beiden unglücklich anstelle glücklich :’(

<< Selbst dann waren sie noch nicht zufrieden gewesen, hatten immer etwas gefunden, dass geändert werden mussten damit sie auch kamen und letztlich musste Catharina sie noch beinahe zwingen. >>
das ist so gemein :(
<< Wietske hatte das Gefühl, sie hätten erst dann Ruhe gegeben, wenn dieser Christian neben Annemieke stand und sie ihn heiraten würde. Es war ja eine Sache, wenn sie was gegen ihre Hochzeit hatten, aber eine anderen wenn sie versuchten diese zu zerstören. >>
mit dem letzten Satz hast du so Recht ^ ^
<< Wietske sah in den Spiegel und das was sie sah, machte sie glücklich, wenigstens etwas>>
sie sieht bestimmt toll aus. <3
<<. Sie griff nach der schwarzen Korsage und streifte sie sich über. >>
unter das weiße Kleid was schwarzes? Ich hab erst gedacht sie zieht die erst abends an... ;))
<< Natürlich ihre Haare waren wunderschön hochgesteckt und feine Perlen hatte man ihr eingeflochten, >>
bestimmt voll schön, wie Wietske...
<< Sie wusste nicht woran das lag. Gestern noch, da hatte sie sich unglaublich sexy gefühlt und heute schon, als ob sie fett wie ein Pfannkuchen wäre. Der Druck auf ihren Oberkörper erhöhte sich, als Lia die Bänder straff zog und durch die Schlaufen zog. Annemieke hatte das Gefühl man würde ihr die Luft zum atmen nehmen und das lag nicht an der Korsage allein. Diese elenden Streitereien machten sie ganz müde und matt, raubten ihr die Kräfte >>
*annemieke tröst*
<< Es hatte nur noch den Wunsch gegeben, eine richtige Familie zu haben, die auch zu ihrer Hochzeit kam. >>
der Wunsch ist verständlich... :(
<< So sehr sie diese Situation auch belastete, einer Sache konnte sie sich immer sicher sein. Wietske liebte sie von ganzen Herzen und genau deshalb würden sie heute auch, trotz aller Widrigkeiten heiraten. >>
genau, das ist doch das wichtigste.
<< Sie harkte den Schleier in der Frisur ein und hängte Annemieke das Medaillon um, das Bilder von ihr und Wietske enthielt >>
das erinnert mich irgendwie an etwas... *lächel*
<<. Die Tür ging knarrend auf und Anna steckte ihren Kopf zwischen den Spalt. <<
da ist die Kleine wieder, das ist eine wirklich liebe :))
<< Annemieke griff in eine kleine Kommode und zog ihr Handy heraus. Sie musste kurz mit Wietske reden. >>
Davon lässt sie sich einfach nicht abbringen, aber Reden ist glaube ich schon erlaubt, oder? Sie dürfen sich ja nur nicht sehen... *grins*
Auf das Gespräch bin ich gespannt und auch wie es sonst so weitergeht,

wieder ein total schöner Teil. Und das Drama überwiegt im Moment sehr, mal sehen wo sich die Romantik versteckt... *lächel* und was du dir sonst noch einfallen lassen hast.. Ich liebe diese Geschichte... *lächel* <3

GLG, Mie~

Von:  SonnenscheinMie
2011-07-26T09:29:18+00:00 26.07.2011 11:29
In Kurzfassung hab ich ja schon geschrieben dass es ein wunderschöner, wieder sehr berührender Teil ist, aber auf die übliche < Besprechung > musst du natürlich nicht verzichten.. <3 und ich würde dir wünschen dass sich andere Leser vielleicht auch einmal zu Wort melden, die Geschichte und du habt es wirklich verdient *knuddel*
Wieder ein netter Einstieg, die kleine Jara ist einfach zu knuddelig…
Wietske ist einfach nicht zum frühaufstehen geboren.
<< Jara zog eine Schnute, als hätte ihr Vater gerade das Ende des Welt verlauten lassen. „Tante Wietske! Raus aus dem Federn.“ >>
na für die Kleine ist es ja vielleicht auch das Ende der Welt…
<< Ich werde eh grauenvoll aussehen und das auf meiner eigenen Hochzeit. >>
Sie wird wunderschön aussehen, bestimmt. *lächel* da gebe ich Lieke recht.
Jan ist auch toll. *grins* ein sympathischer Mann ^.^
Aber was machst du denn mit dem armen kleinen Jasper… ihm einfach ein Bier unterschieben dabei ist er doch noch so klein… das war aber nicht nett von dir ;)
<<Tante Wietske braucht mich doch. >>
Süß.. *grins*
<< Lieke griff in die Tasche ihres Bademantels und kramte eine, schon recht zerknitterte, Liste hervor. >>
Listen sind was sehr praktisches wenn man sie nicht verliert… *grins* da hat Wietske ja ein ganz schön dichtes Programm zu absolvieren… aber zwei Friseusen nur für sie und ihre doch nicht allzu langen Haare? da muss das schon eine unglaublich komplizierte Frisur sein.^ ^
<< Es tat ihr leid, ihre Freundin jetzt schon aus dem Land der Träume zu holen, aber hier in der Realität wartete ihr eigener persönlicher Traum darauf, von ihr geträumt zu werden. >>
wiedermal so ein wunderschöner Satz. *schwärm*
<< „Da ist aber jemand bester Laune.“ >>
sie ist nur müde ^ ^
<< Nachdem ihre Mutter gestern noch einen halben Aufstand angezettelt hatte, weil die 3 ihr zu laut gewesen waren, mochte Annemieke ihre Mutter noch weniger. >>
die Mutter soll ihre Klappe halten. -.-
Anna ist auch eine liebe Kleine… <3 Dass sie diese Weisheit mit dem Fluchen von ihrem Opa hat, wundert mich überhaupt nicht. *lach*
Das mit dem Teddy ist eine interessante Anekdote aus ihrer Vergangenheit… aber so traurig, irgendwie… *seufz*
<<„Alles gut Tante Annemieke?“ >>
nein, im Moment glaube ich nicht so sehr… ;) die Szenen mit den Kleinen gelingen dir auch immer dass sie einfach nur süß sind, so wie mit Jara, Jasper und Wietske jetzt auch hier mit Annemieke und Anna… echt süß <3 Und ich hoffe nicht, dass Anna dadurch dass sie so viel bei ihren Großeltern ist irgendwann genauso fürchterlich wird..
<<. Mit Unterhalt vom Vater ihrer Tochter konnte sie nicht rechnen. Er war jünger wie sie und studierte noch, da war erst mal kein Geld zu erwarten. >>
aber wenn er mit dem Studium fertig ist und nen ordentlichen Job hat, dann ist er fällig. *lach*
<< „Du und Tante Wietske, ihr bleibt doch für immer zusammen oder?“ >>
eine gute Frage. *lächel* Und Annemiekes Antwort ist auch sehr schön… <3
<< Sollte ihr Vater sich jetzt etwa entschuldigen und seine Fehler einsehen? >>
das wäre zu schön. *seufz*
<< ist es ihr ernst mit mir. Papa wir (….) kennen uns schon seit fast 25 Jahren >>
fast ihr ganzes Leben lang. *lächel*
<< Du warst von den Männern enttäuscht, ich nahm an du hattest die Schnauze voll und wolltest mal was Neues ausprobieren. >>
ach halt doch die Klappe, Papa… Also wirklich! (Ich hab ja hier wieder an die Vergangenheit die sie bei mir hatte gedacht und fand diesen Satz von daher noch fürchterlicher ;))
<<Und wenn du Ruhe und Beständigkeit willst, wie du sagst, dann tauschst du Wietske gegen einen Mann aus, der zu deinem Lebensstil passt?“ <>
Jetzt geht’s aber los… darf ich ihn bitte umbringen? *kopfschüttel* und was er danach sagt, das ist … unmöglich… ich hasse ihn… -.-
<<. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr direkt nach der Zeremonie fahren, ich wünsche mir bloß, dass ihr auf dem Standesamt dabei seid und dass du mich an Wietske übergibst. Mehr will ich doch gar nicht ja? >>
es ist aber schon zu viel das sie möchte.. :’(
<< aber ich kann dich nicht übergeben, das ist gegen meine eigenen Vorstellungen. >>
also wenn ich das lese, könnte ich mich auch grade übergeben… (blödes doppeldeutiges Wort, aber es passt einfach..) ich hasse ihn und seine dumme Frau einfach… das ist so gemein, wenn es Annemieke doch so wichtig ist und sie ja uch unbedingt ihre Eltern dabei haben wollte und die sind einfach nur fies…
was für ein trauriges Ende, ich bin echt mal gespannt wie es noch weitergeht …
*knuddel * GLG, Mie~ <3

Von:  SonnenscheinMie
2011-07-25T08:25:50+00:00 25.07.2011 10:25
Um 00:25 war es freigeschaltet. *grins* War wohl nichts mit < gestern > ;) Aber hauptsache heute morgen hatte ich was zu lesen und ich hab heute nicht gewartet bis ich alles andere beantwortet hatte:D
<< Wietske hatte diesen schuldbewussten Ausdruck in den Augen, als ob sie was angestellt hatte. >>
das hat sie ja auch…
<< Aber das war doch Wietske, ihr geliebtes kleines Erdbeerchen, sie machte doch sowas nicht. Unmöglich sie würde doch nicht ihre eigene Verlobte betrügen. >>
Das wäre ja fürchterlich, wenn sie das tun würde… *kopfschüttel* zum Glück wissen wir ja schon, was sie wirklich gemacht hat.
<< Wietske sah den geschockten Ausdruck ihrer Freundin und zog sie ganz schnell an sich, um sie fest im Arm zu halten. >>
Verlobte… nicht Freundin. *grins* Und irgendwann hat mal zu mir jemand gesagt, dass man „geschockt“ eigentlich gar nicht sagt, sondern „schockiert“ richtig ist. *lächel*
<< Wietske löste sich von Annemieke nahm wieder ihre Hand und zog sie auf die Bank, die auf dem Grundstück der Hövels unten am See stand. >>
Immer wieder zwischendurch diese kurzen Beschreibungen, das find ich einfach schön.<3
<<Wietske sah auf ihre Füße, als wären sie das Interessanteste auf der ganzen weiten Welt. >>
*grins*ja, wirklich sehr interessant ^ ^

<< Es tut mir schrecklich weh, wenn ich sehe, wie sehr du darunter leidest und ich nichts tun kann. Mir hat es nicht gereicht nur deine Tränen zu trockenen und dich im Arm zu halten. Ich hasse es so hilflos zu sein, ich möchte was tun und >>
ach je, die arme Wietske… :’(

<< „Ich weiß, dass es wohl besser wäre, sie nicht hier zu haben, aber es ist doch meine Familie. >>
das ist sie immer noch, da hat Annemieke recht, so grauenhaft sie sind…
<< Wietske wurde rot und verbarg ihr Gesicht an der Schulter ihrer Verlobten. >>
süß, wieder ihr Rotwerden <3

<< „„Ja ein bisschen, aber dafür liebe ich dich ja auch. Deine Impulsivität, dein großes Mundwerk, dein rot werden und all die anderen kleinen Dinge. Fehler macht jeder, aber manchmal ist es gar nicht so schlimm und man lernt doch auch aus Fehlern.“ >>
das hat sie schön gesagt. *lächel*
<< „Ik hou van je meer dan mijn leven en niet verander je fouten.” >>
ich habs verstanden ^^
<< „Habe ich erwähnt, dass ich diesen Brauch furchtbar finde?“ <<
der ist wirklich furchtbar. Das hätten sie sich sparen können.. ^ ^
<<dass Braut und Bräutigam, in diesem Fall die zwei Bräute >>
*grins*
<< „Ich bleibe bei Annemieke.“ >>
ab morgen ja. ^^
<< Das konnte ja was werden, die letzte Nacht, als freie Frau verbrachte sie unter einem Dach mit ihren Eltern, die sie am liebsten mit einen gut aussehenden Mann verheiratet sehen würde. <<
oder auch nicht unbedingt gut aussehend, einfach nur ein Mann. *lach*
<<. Das schien ja noch eine Ewigkeit zu sein, obwohl sie sich Morgen um 11 schon wieder sehen würden, der Tag hatte trotzdem einfach zu viele Stunden. <<
In dem Fall hat der Abend und die Nacht zu viele Stunden…
Eine schöne Verabschiedung… *schwärm* <3
<< Catharina konnte schon, als Kind nicht sonderlich gut lügen und jetzt als erwachsene noch weniger. Wie sie sich so als Rechtsanwältin durch schlug, war Annemieke ein großes Rätsel. <<
Ist nicht Lieke die Anwältin? *nachdenklich guck*
<<. „Haltet schon mal euer Geld fest.“ >>
oh das ist ja mal eine ganz andere Seite von ihr… ^ ^

<< Lieke grinste und hielt ihr eine DVD hin. „Pretty Woman.“ Annemieke quietschte laut auf und hielt sich dann den Mund zu. >>
Du meinst Wietske, oder? ; )
<< „Und wir machen jetzt einen richtigen Mäddelsabend.“. <<
aber immer schön anständig bleiben… *lach*

<< Als Jugendlicher war Annemieke seine erste große Liebe gewesen (…) <<
ach je wie süß… *lächel*
<< „Je hart slaat heel snel.” Flüsterte sie dann andächtig und drückte ihren Kopf noch fester an Wietskes Brust. (….).” >>
voll schön. Und da haben wir ja die Szene in der es um die ehemaligen ersten Lieben geht.. da hattest du mir irgendwann davon erzählt., daran erinner ich mich noch.
<< „er hat ganz doll blonde Haare und so richtig grüne Augen, wie du. (…).“ >>
sie ist total begeistert. <3
<< da war ich schon 13, wir waren auch eine Weile zusammen, aber dann ist er weg gezogen. >>
das ist aber schade… Und der Name Bastian, den mag ich.. ^ ^
Wieder ein wunderschöner Teil, danke für diese herrliche Geschichte und alles andere.
*knuddel*
Mie~ <3 <3

Von:  SonnenscheinMie
2011-07-23T15:07:12+00:00 23.07.2011 17:07
huhu… <3
na endlich geht’s weiter, ich hab schon so neugierig darauf gewartet… endlich ist es freigeschaltet… *grins* und wie sage ich immer, die langen Kommentare hast du dir schon verdient, wenn du schon diese herrlichen Geschichten schreibst… ^ ^
<< War es falsch ihre Eltern einzuladen? <<
nein, denn egal wie schlimm sie sind, Eltern müssen doch eigentlich schon zu einer Hochzeit eingeladen werden, oder?
<< Hätt sie nicht so kopflos davon rennen sollen? >>
zu spät ;)
<< „Denk niet zo veel over.“ >>
ein guter Ratschlag, aber leider ist es nicht immer so leicht, nicht nachzudenken.. :(
<< aber am liebsten wäre sie jetzt bei Wietske gewesen und hätte in ihren Armen gelegen >>
verständlich, die Arme… :( Aber Lia ist doch auch eine ganz liebe gute Freundin… <3
„Ich weiß, aber es ist sehr schwer, nicht nachzudenken.“ Sie seufzte leise und wendete ihren Blick wieder von Lia ab, Richtung Fenster.

< Wie kommt es eigentlich, dass du erst heute, einen Tag vor deiner Hochzeit danach guckst? >>
eine berechtigte Frage, und Annemiekes Antwort ist auch einleuchtend. *lächel* Obwohl es ja Wietske irgendwie auch geschafft hat, das vorher zu erledigen. ^.^
<< Ihre Verbindung war eng und stark aber sie war ein Nichts im Vergleich zu dem was Annemieke und Wietske verband. >>
sie sind eben nur allerbeste Freundinnen und die anderen beiden eben schon immer füreinander bestimmt <3
<< „Ich hab dir doch versprochen Brautjungfer zu sein, egal welchen Typen du heiratest.“ Sie steckte ihrer Freundin die Zunge raus und handelte sich dafür einen bösen Blick ein. „Ich heirate aber nicht irgendeinen Typen. Ich heirate die wundervollste Frau der Welt.“ >>
ich kann nichts dafür, aber wenn du über < irgendwelche Typen > schreibst muss ich grinsen und denk mir meinen Teil dazu… *stillschweig* ;)
<< „Oh bitte erspar mir die Lobeshymnen auf Wietske. Ich weiß schon, sie ist so schön, perfekt, lebenswert, kann super Küssen und der Sex…“ Annemieke hielt Lia den Mund zu. >>
aber wo sie recht hat. *grins*
<< „Erinnere mich daran, falls ich heirate, dass ich nicht so unausstehlich wie du werde.“ >>
das ist ja gemein, auch wenn sie es nicht ernst meint ;)
<< Der kleine Laden war in sanften Tönen gestrichen und die Lichtarrangements schufen noch eine zusätzlich sehr angenehme Stimmung. (…) <<
wieder eine sehr schöne Beschreibung. *lächel*
<< Annemieke und Lia bewegten sich mit solcher Ehrfurcht durch den Laden, als könnte ein Windhauch die edlen Stoffe zerstören. Die Kleidungsstücke sahen sehr teuer aus und wie geschaffen für eine Hochzeitsnacht. <>
ein schöner Satz <3
<< Annemieke ermschrak sich so sehr, dass sie nach hinten stolperte und fast in einen Ständer mit weißen Corsagen gefallen wäre. >>
*grins* ein bisschen aufgeregt und ungeschickt, die Gute, was? ^ ^
<< „Sie sprechen Deutsch.“ „Ja, weil der Ort so dicht an der Deutschen Grenze liegt.“ >>
das ist ja ein Zufall :D
<< Annemieke strahlte und kicherte verlegen. „Ich werde Morgen heiraten.“ „Hoe mooi.“ Seufzte die Frau träumerisch >>
ja das ist es… *ebenfalls seufz* <3
<< Annemieke erinnerte das Ganze, an die Schneiderinnen im Theater, wenn diese Maß für ein Kostüm nahmen. Dennoch mochte Annemieke das nicht so gerne, aber es sollte später ja auch genau passen und so ließ sie die ältere Frau ohne Umschweife Maß nehmen. >>
sehr brav von ihr, wenn alles perfekt sein soll, muss das alles auch perfekt passen. *grins*

<< wir werden schon etwas Schönes zum Auspacken für ihren Liebsten finden. >>
*lach* Wie herrlich… *grins* mir geht’s grad wie Lia, obwohl ihr Lachanfall ja eigentlich gemein ist, aber das ist wirklich zum Grinsen :D

<< „27 Jahre verkaufe ich schon feinste Dessous, aber noch nie an eine Frau, die verlobt ist mit einer anderen Frau.“ Ein breites Lächeln schlich sich auf ihre schmalen Lippen. „Das ist aber auch aufregend.“ <<
die Verkäuferin find ich auch irgendwie toll, eine gute Reaktion von ihr ^ ^
<< Eine halbe Stunde später stand Annemieke in der Umkleide und war gerade dabei eine Corsage aus schwarzer Spitze anzuprobieren, die nahezu durchsichtig war und nur an den wichtigen Stelle von rötlichem Rosengesticken verdeckt wurde. >>
sie sieht bestimmt toll aus.. <3
<< Wietske schlug ihre Hände über dem Kopf zusammen und ärgerte sich maßlos über sich selbst. Warum zum Teufel hatte sie sich nicht zurück halten können und diese Sache Annemieke regeln lassen. >>
ach Wietske, ist doch schön dass du ihr helfen willst… Ein Satz weiter wäre „Verlobte“ aber besser als nur „geliebte Freundin“ *lächel*
>> Jemand musste den Beiden mal sagen, dass sie ihrer Tochter mit ihrem Verhalten sehr weh tun. <<
Richtig!
>> „Das ist eine Sache unter Frauen.“ <<
Ähm… ok… was kommt jetzt? *erschreck*
<< „Ab Morgen wirst du nicht nur Verantwortung für dein Leben tragen sondern auch für das Leben Annemiekes.“ >>
die Ansprache hast du gut gemacht, auch wenn Wietskes Mutter sie ziemlich lange aufgeschoben hat, es musste auch noch sein…

<< „Du möchtest Annemieke am liebsten vor der ganzen Welt beschützen und ihr alles Negative abnehmen“ >>
so ist es..
<< Wietske hatte gedacht es würde sich nicht viel ändern. Nun gut, Annemieke würde ihren Nachnamen tragen es gab gewisse Steuervorteile, aber das war es so ziemlich, hatte Wietske angenommen. >>
<< Wietske hatte etwas Angst vor dem Gedanken, aber es erfüllte sie auch mit beständigem Glück, den Rest ihres Lebens, für Annemieke da zu sein. >>
die beiden werden es sicherlich schaffen… *kopfnick*

<< Ich liebe sie mehr als mein Leben, es soll nichts zwischen uns stehen. Ich möchte mit ihr alt werden…meine Liebe…ich meine…es ist..es soll…>>
*tränchen wegwisch*
<<. „Und nun komm, lass uns zu deinem Vater gehen, bevor er vor Sorge noch meinen Mann zu Tode nervt.“ >>
Die Männer wieder… *lach*

<< Die Tüten drückte Annemieke ihrer Freundin Lia in die Hand, die gleich darauf, damit verschwand. >>
Richtig so, Wietske darf das nicht sehen was da drin ist. Aber warum sind es denn mehrere Tüten? *grins* haben die zwei einen Großeinkauf gemacht? *grins*
<< „Na hast du mich vermisst?“ Annemieke lächelte und schloss ihre Verlobte fest in die Arme. „du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr.“ >>
<3
und dann ist der Teil auch schon wieder vorbei… also wie bisher, schönes und traugies oder nachdenklich wechselt sich wirklich gut ab… <3 Freu mich schon auf den nächsten Teil… :))
*knuddel* GLG, Mie~chan



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