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Naminé

Liebe deinen Feind
von

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Kampf im Eis (überarbeitet)*

29.Kapitel
 

Kampf im Eis
 

Naminé seufzte.

Sie hatte keine Schmerzen mehr, wenn sie ihre Schulter bewegte.

Zwar war der Einstich Efals noch zu sehen, doch ein gesunder Schorf hatte sich darüber gebildet und die Wunde begann endlich heilen.

Sias stand neben ihr und lächelte. Der Zorn auf Efal hatte sich langsam ein wenig gelegt, doch Naminé wusste, wenn er wieder auf ihm traf, würde der Streit von vorne beginnen. Schon seit einer Woche befanden sich Techi, Raven und der Elbenjäger wieder auf dem Schiff.

Naminé und Sias hatten beschlossen nachzureisen, wenn es der Elbin wieder besser ging.

„Da es dir ja wieder besser geht, können wir ja morgen zurück aufs Schiff reisen“, verkündete ihr Freund schließlich.

Naminé nickte.

„Und wohin gehen wir danach?“, fragte sie ihn neugierig und ging auf ihm ein wenig zu.

„Ich weiß es noch nicht. Wie wäre es nach Eridá? Die Stadt der Priester?“

Naminé legte leicht den Kopf schief.

„Die Stadt der Priester. Techi wird nicht begeistert sein wird dort mit ihr hingehen. Du weißt, wie sehr sie Magier lieben.“

Sias überlegte kurz.

„Techi kann sich gut dagegen wehren. Ich war schon einmal mit ihr dort. Es war … ganz lustig.“

Naminé kicherte.

„Wir sollten es ihr nicht sagen. Ich glaube kaum das Sie dann noch mit kommen will.“

Sias nickte und strich Naminé durch ihr blondes Haar. „Sie wird diese Überraschung lieben!“
 

Der Abschied von den Eisnormaden viel karg aus.

Ravens Schwester Britta war, die einzige die Tränen in den Augen hatte.

Sie umarmte die Elbin lange, bevor sie Sias und Naminé ziehen ließ.

Die Waldelbin winkte ihr ein letztes Mal zu, bevor sie auf ihrem Widder stieg und mit Sias dem Weg zum Schiff einschlug.

„Ist es wärmer geworden, oder bilde ich mir das nur ein?“, fragte Naminé ihren Freund nach einer Weile.

Sias zuckte leicht mit den Mundwinkeln. „Ein wenig. Wahrscheinlich wird es auf den anderen Kontinenten Frühling.“

Naminé runzelte die Stirn.

„Wir waren also den ganzen Winter hier?!“

Er nickte. Die junge Elbin seufzte.

„Na klasse! Hier vergisst man jegliches Zeitgefühl.“

Sias warf seiner Freundin einen schiefen Blick zu.

„Den nächsten Winter werden wir hier nicht verbringen“, versprach er ihr schließlich.

Die beiden ritten eine ganze Zeit lang schweigend nebeneinanderher.

Beide beobachteten die Tundralandschaft um sich herum.

Die Sonne ließ sein Licht auf den schneebedeckten Boden fallen.

Naminé fröstelte es dennoch, die Sonne hier war nicht gerade warm.

„Wie lange brauchen wir noch, bis wir zum Schiff kommen.“

„Ein paar Stunden werden es noch sein“, antwortete er ihr knapp.

„Ob die anderen sich freuen uns zu sehen?“, flüsterte sie plötzlich kaum hörbar.

„Raven bestimmt aber die anderen beiden …“

Sias sprach nicht weiter, denn er hielt sein Reittier plötzlich an.

„Was ist?“, fragte sie ihn, doch er hob nur die rechte Hand.

Neugierig sah er sich um.

„Beeilen wir uns“, sagte er nun schnell und schlug seinem Widder sanft in die Flanken. „Warum denn?!“

„Frag nicht, sondern komm endlich!“
 

Raven saß unten im Aufenthaltsraum der Crew und spielte mit einem Mitglied Schach.

Der Alchemist lächelte.

Er war schon wieder dabei zu gewinnen, und sein Gegenüber schien das zu wissen, weswegen er ein genervtes Gesicht zog.

„Schachmatt!“, sagte Raven breit lächelnd und setzte seinem Spielstein zum Siegen an.

„Ich hab keine Lust mehr!“, sprach Kilian genervt und lehnte sich zurück.

„Jedes Mal gewinnst du! Wie machst du das nur?“

Raven lächelte still. „Alles Übung.“

Kilian grummelte etwas. Plötzlich ging die Tür auf und Techi trat herein.

Sie bestrafte Kilian mit Nichtachtung, der der Elbin einen schon fast lüsternen Blick zuwarf. „Ich spüre etwas“, sprach sie ohne Umschweif zu Raven.

„Und was spürst du? Doch nicht etwa deine hohen Waldstiefel, die dir auf die Füße drücken?“

Techi sah ihn finster an. „Du Idiot! Nicht so etwas! Ich spüre etwas … anderes“, sagte sie geheimnisvoll zu ihm und sagte sofort zu Kilian.

„Du störst.“

Der Matrose wollte etwas erwidern, doch Raven schüttelte den Kopf und dieser verstand.

Er seufzte und ließ die beiden alleine. „Ist die Präsenz stark?“, fragte er sie schließlich.

Techi nickte. „Ja. Sehr stark sogar.“

Raven biss sich auf die Lippen. „Ist sie nahe?“

„Nicht weit von uns.“

Raven stand schließlich auf. „Bestatten wir ihm einen Besuch ab!“
 

Naminé folgte Sias stumm.

Der Elbenjäger hetzte sein Tier durch die Eislandschaft.

Die Waldelbin verstand nicht, warum er es plötzlich so eilig hatte!

„Was ist denn los?!“, rief sie ihm zu, doch er antwortete ihr nicht.

Die beiden ritten auf einem zugefroren Stück See, unter dessen Eisschicht plötzlich ein riesiger Schatten erschien.

Voller Ehrfurcht sah Naminé dem Schatten nach.

„Was ist das?“, fragte sie leise.

Die Elbin hörte ein knacksen. Sie ob den Kopf und sie sah das Schiff, das nur noch wenige Meter von ihnen entfernt war.

Es knackste erneut und ein Riss tat sich in der Eisschicht auf.

„Oh nein“, murmelte sie und umfasste unbewusst den Anhänger um ihren Hals.

„Naminé!“, rief Sias plötzlich.

Der Riss wurde größer und Wasser begann aus diesem, hervor zu quellen.

Der Elbenjäger rief erneut ihren Namen doch die Waldelbin war wie festgewurzelt, als ein ohrenbetäubender Schrei ertönte, und ein Wesen seinen langen Kopf aus dem Wasser steckte und sie aus schwarzen Augen ansah.

Der Kopf ähnelte dem vom einen Drachen und spitze Zacken sprossen seinem Rücken hinab. Sein restlichen Körper, den Naminé nur erahnen konnte, war schlangenartig.

Die Waldelbin erspähte dünne, kleine Beine, doch es waren so viele, dass sie sie nicht zählen konnte.

Die Augen des Ungeheures waren schwarz uns saßen tief in den Augenhöhlen.

Die Schuppen des Tieres waren schneeweiß und eine dünne Schleimschicht bedeckte diese. Naminé schluckte.

Das Tier beugte seinen Kopf zu ihr hinunter.

Nur noch wenigen Meter trennten sie voneinander.

Die Augen der Elbin waren weit aufgerissen und wehe sie oder ihr Reittier, konnten sich bewegen.

„Naminé!“, rief Sias laut.

Der Elbenjäger war inzwischen von seinem Widder abgestiegen.

Er hielt sein Schwert in den Händen und er starrte die Seeschlange an.

„Naminé!“, sagte er erneut.

Er ging näher auf seine Freundin zu, doch die Schlange drehte plötzlich den Kopf zur Seite und sah Sias an.

Die Schlange begann plötzlich zu knurren und entblößte seine schneeweißen Reißzähne.

Das Tier beugte sich nun zu ihm hinab, als plötzlich ein Pfeil auf ihm zuschoss und ihn zwischen die Augen traf.

Die Seeschlange begann wild zukreischen und sein Schwanz, durchbrach die Eisfläche. Naminé erwachte aus ihrer Starre und sie sah zu Raven und Techi.

Die Hochelbin hielt einen Bogen in der Hand, den nächsten Pfeil in die Sehne gelegt.

„Geh endlich weg du dummes Gör!“, rief sie ihr zu.

Die Seeschlange erschlug erneut um sich und die ersten Eisflächen begann sich voneinander zutrennen.

„Komm her!“, rief Sias ihr zu, und Naminé gehorchte.

Die Waldelbin sprang von ihrem Widder und zog ebenfalls ihren Bogen.

„Was ist das?!“

„Das ist ein Eisbrecher“, antwortete ihr Raven, der einen Stab in den Händen hielt, den sie noch nie vorher an ihm gesehen hatte.

Eine Kugel war auf dem Ende des Stabes, die grünlich glomm.

„Diese Biester sind sehr zäh und auch sehr … unfreundlich“, sprach er weiter und Techi schoss den nächsten Pfeil auf das Untier.

Diesmal entkam es den Angriff.

Der Eisbrecher tauchte plötzlich unter, und das nur um hinter ihnen, aus dem Eis hervor zustoßen.

„Wenn er so weitermacht, treiben wir noch aufs Meer hinaus!“, rief Raven, als er auf seine Füße hinabblickte und sah, das das Eisstück auf dem er stand die ersten Risse zeigte.

„Zum Schiff!“, schlug Sias vor, doch Raven lächelte nur.

„Wenn wir es vor ihm schaffen!“

Der Elbenjäger überhörte dies und sprang ebenfalls von seinem Reittier, bevor er auf das Schiff zurannte. Der Widder und sein Artgenosse flohen von der Eisfläche.

Naminé folgte Sias ebenfalls, genau wie Raven und Techi und der Eisbrecher.

Die Schlange schrie laut auf, bevor sie wieder hinabtauchte.

Die Vier sahen den langen Schatten, der unter ihnen schwamm.

„Schneller! Auf dem Schiff kann er uns nichts mehr antun!“, rief Raven laut und hielt die leuchtende Kugel seines Stabes auf den Schatten der Wasserschlange.

Leise murmelte er ein paar Wörter und der Schatten blieb plötzlich stehen.

Naminé sah Raven erstaunt an und wäre beinahe gestolpert, hätte sie Techi nicht gerade im letzten Moment gepackt.

„Was ist das für ein Stab!“

„Es ist ein Zauberstab, du dumme Nuss! Eigentlich musstest du doch so etwas kennen! Und dieser gehört mir, nur ich habe im Raven gegeben, weil er besser damit umgehen kann!“

„R … Raven kann Ma …!“

Die Waldelbin konnte den Satz nicht beenden, den plötzlich versetzte es ihr einen tiefen, schmerzhaften Stich in ihr Herz.

Kraftlos sank sie zusammen und fiel auf die Eisfläche, die immer mehr und mehr Risse zeigte. „Naminé!“, rief Sias doch seine Stimme entschwand ihr mehr und mehr und all die anderen entwichen ebenfalls ihrem Blickfeld.

Alles um sie herum wurde schwarz, sie sah nur den Schatten der Wasserschlange unter ihr, dessen Umrisse ungewöhnlich grell leuchteten.

„Kannst du nicht mehr weiter, Spitzohr?“, flüsterte er ihr eine kalte Stimme zu.

Naminé fröstelte es bei dem Klang und sie biss sich auf die Lippen.

Erneut wollte sie sich aufrichten, doch sie schaffte es nicht.

„Du hast etwas gesehen, was du nicht hättest sehen sollen“, flüsterte die Stimme weiter.

Der Schatten unter dem Eise, kroch weiter zu Naminé hinauf.

„Du meinst den schwarzen Magiestein?“

Die Stimme lachte. „Ja, genau. Das meine ich! Du hättest so ein schönes Leben haben können, doch wie es aussieht, muss ich dir das gleiche antun, wie ich es bei deinem Bruder getan habe!“

Naminé riss die blauen Augen auf.

„Was?!“.

„Dein Bruder, Cyon, sah auch etwas was er nicht hätte sehen sollen. Das Gleiche wie du! Ich habe ihn nur dafür bestraft und das werde ich auch bei dir tun“, die Stimme seufzte, „es ist nur so Schade um dich! Du bist so ein hübsches Mädchen! Sias wird am Boden zerstört sein, wenn dich mein Eisbrecher gleich töten wird! Aber wie ich ihn ja kenne, wird er schon bald für dich Ersatz gefunden haben.“

Nach diesen Worten durchstieß der Eisbrecher die Eisfläche wenige Meter von Naminé entfernt und die Umgebung der Waldelbin wurde wieder normal.

Die kalte Schwärze wich und nun war wieder die Eislandschaft und dass Schiff zu sehen.

Die Wasserschlange schoss zielgerecht auf Naminé zu, seinen Mund weit aufgerissen um die Waldelbin zu verschlingen.

Naminé schloss die Augen und eine Träne rann ihre Wangen hinunter.

Die Zähne des Wesens waren nur noch wenige Augenblicke von ihr entfernt, als das Tier plötzlich einen lauten, schmerzerfüllten Schrei von sich los.

Naminé spürte, dass ihr warmes Blut entgegenspritzte und schleunigst öffnete sie die Augen. Techi stand vor ihr, Sias Schwert in den Händen, das sie in den Rachen des Ungeheuers gerammt hatte.

„Du machst nichts als Ärger!“, spie die Hochelbin Naminé entgegen, die die Magierin entgeistert ansah.

Techi zog das Schwert aus dem Rachen des Tieres und warf es achtlos auf den Boden neben sich.

Mit ihren Händen formte sie eine große Kugel aus hellem Licht, das sie dem Tier in den offenen Mund warf.

Die Augen der Schlange leerten sich und sie sank hinab in die Tiefen des Sees, wo sie dort von dem Zauber der Elbin in viele kleinen Stücke zerrissen wurde.

Die Explosion des Tieres war als dumpfer Knall zu hören.

Die Magierin ging an Naminé vorbei und auf Raven zu.

Sie entriss dem Alchemisten ihren Zauberstab.

Sias kniete inzwischen neben der Waldelbin und hob sie hoch.

Die Hochelbin war genau wie Naminé mit Blut bespritzt.

„Gehen wir zurück! Ich will endlich nach Hause! Dieses Land kotzt mich an!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2014-03-21T16:44:56+00:00 21.03.2014 17:44
Vielen Dank!
Du hast es mal wieder geschafft, mir den Abend zu versüßen
Bei so einem Kapitel kann der Lesespaß ja auch kann nicht fern bleiben
Woah. Ein epischer Kampf mit dem Eisbrecher
Und das ausgerechnet Techi sie rettet. Wer hätte das gedacht. :D

Ich stell mir das echt unheimlich vor, wenn dieser Schatten unter dir lang rauscht und du weißt nie, ob er nicht in der nächsten Minute vor dir aus dem Eis bricht.
Und als dann auch noch diese Stimme zu ihr spricht *vor Spannung gezittert hab*
Das war, wenn ich mich nicht irre, auch der erste Anhaltspunkt überhaupt, warum ihr Bruder sterben musste.
Und Cyons Mörder hat es wirklich drauf, wenn er sogar so ein Wesen kontrollieren kann. Oh oh. Da kommt sicher noch einiges auf Namine zu

Von:  Ailtvesiki
2013-02-01T16:41:33+00:00 01.02.2013 17:41
wow, spannend! ;)
war das vielleicht linth der da mit naminé über den magiestein gesprochen hat?
jedenfalls ist der sprecher gleichzeitig cyons mörder und wenn er nun auch naminés tod will dann wird es für die waldelbin ganz schön gefährlich!

aber es war nett von techi naminé zu hilfe zu eilen ^^ immerhin sind sie ja nicht die besten freundinnen...

und auf diese stadt der priester bin ich auch schon gespannt! ich nehme mal an da hat dann Sam ihren auftritt? :)


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