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What is love...

... but the strangest of feelings?
von

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Der Knall der Wohnungstür hallte in Ikumas Kopf wieder, gepaart mit dem Bild von Byous Lächeln, diesem wunderschönen Lächeln, welches der Jüngere gerade zerstört hatte. Einen Moment starrte er nur ungläubig zu Ruki, der wieder begonnen hatte seine Brust zu kosen, schob den Kleineren dann gewaltsam von sich und stürmte einfach aus dem Zimmer, raus aus der Wohnung und die Treppe hinunter.

Ikuma hatte sich noch nicht einmal die Hose wieder zugemacht, geschweige denn sich ein Oberteil angezogen, er wollte jetzt einfach nur Byou hinterher. Sein Herz pochte wie wild, einerseits weil er rannte, aber hauptsächlich vor Angst und Wut. Angst, Byou zu verlieren und Wut auf sich selbst, dass er wirklich so dumm gewesen war, sich auf Ruki einzulassen. Dabei mochte er Byou doch, er liebte ihn doch, da war er sich gerade sicher. Warum hatte er sich dessen nicht schon früher sicher sein können, nur eine halbe Stunde früher?

Als er auf die Straße trat, schlug ihm gleich die kühle Nachtluft entgegen. Wirklich kalt war sie zwar nicht, aber um oben ohne herum zu laufen, war es dann doch nicht warm genug. Hektisch blickte Ikuma umher, sah wirklich noch Byou, wie er die Straße herunterrannte und um die nächste Ecke bog. Sofort rannte er dem Älteren hinterher, rannte so schnell er konnte. Er musste Byou einfach erreichen. „Byou!“, rief er immer wieder den Namen des anderen, keuchte nach Luft, weil er es nicht gewohnt war solange so schnell zu laufen, aber er durfte jetzt nicht aufgeben. Er musste Byou einholen.

„WAS?“, blieb der Ältere abrupt stehen und schrie Ikuma an, drehte sich aber nicht zu ihm um und der Blonde glaubte ein leises Schluchzen von dem Größeren zu hören. Allein die Möglichkeit, dass dem so war, versetzte Ikuma einen erneuten Stich ins Herz, er hatte Byou doch nicht weh tun wollen.

Vorsichtig machte er einen Schritt auf den anderen zu, immer bereit wieder loszurennen, wenn der andere es ebenfalls tat. „Byou.“, wisperte er kraftlos, wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Es gab auch keine Worte, die entschuldigen würden, was er getan hatte oder im Begriff war zu tun. Unschlüssig näherte er sich noch weiter, legte dann zaghaft seinen Arme von hinten um den Älteren, drückte sich fest an ihn.

„Byou, es tut mir leid.“, flüsterte er leise. „Ich liebe dich.“ Und dieses Mal meinte Ikuma diese Worte ehrlich. Es war krank, dass erst die Situation gerade in Rukis Zimmer, das Gefühl, dass er Byou verloren hatte, ihm gezeigt hatten, wie wichtig der Ältere ihm war und dass er nicht Rukis körperliche Zuneigung sondern Byous Liebe wollte. Und er wollte sie erwidern. Von dem Größeren erhielt er als Antwort nur ein trockenes Lachen und er spürte deutlich, wie der Körper in seinen Armen sich immer mehr verkrampfte.

„Ich hab gesehen, wie sehr du mich liebst.“, entgegnete der Blonde mit verbitterter Stimme und versuchte sich aus Ikumas Umarmung zu winden, da er einiges stärker als der Kleinere war, gelang ihm das auch relativ schnell. „Lass mich einfach in Ruhe. Geh doch zu Ruki, was anderes wolltest du ja eh nie.“ Jetzt drehte Byou sich doch zu Ikuma. Der Ältere hatte wirklich geweint, seine Wangen waren feucht und seine Augen gerötet. Ikuma fühlte sich von Sekunde zu Sekunde schlechter, wie hatte er nur so ein Arsch sein können, den wunderbarsten Menschen, der ihm je begegnet war, so zu verletzen.

„Ich will dich nicht in Ruhe lassen und ich will Ruki nicht.“ Die Stimme des Jüngeren klang verzweifelter als er wollte, aber Byous Anblick machte ihn einfach fertig. Unsicher streckte er seine Hand nach der Wange des Größeren, wischte ihm sanft die Tränen weg. „Ich will nur dich. Bitte, gib mir eine Chance es zu erklären.“, flüsterte Ikuma, warf dem anderen einen flehenden Blick zu. Er wusste selber, dass er nicht verdient hatte, dass Byou ihm diese Chance gab oder ihm sogar verzieh, aber er wünschte es sich. Er wollte ihn nicht verlieren.
 

*
 

Abwesend rührte Byou mit dem Holzstab in seinem Kaffee, fixierte dabei starr den Pappbecher. Er konnte Ikuma jetzt nicht ansehen, das würde er nicht schaffen. Er wusste ja nicht mal genau, warum er überhaupt hier saß, dem anderen gegenüber. Warum er sich hatte überreden lassen, dem anderen zu zuhören. Und warum er doch ernsthaft mit dem Gedanken spielte, Ikuma einfach in den Arm zu nehmen und zu küssen, bis sie beide den heutigen Abend vergessen würden. Obwohl er es ja doch irgendwie wusste. Er konnte nicht anders, weil er Ikuma liebte. Er war einfach so verschossen in den Kleinen, dass nicht mal die Sache mit Ruki etwas daran ändern konnte. Natürlich tat es weh, es hatte sich angefühlt, wie als hätte ihm jemand sein Herz rausgerissen und zerquetscht, als er die beiden Blonden auf dem Bett erwischt hatte. Aber das Gefühl, welches in diesem Moment überwogen hatte, war die Angst Ikuma wirklich an Ruki verloren zu haben. Er war wütend, nicht auf Ikuma oder auf Ruki, sondern auf sich selber, weil er einfach nicht gut genug für den Jüngeren gewesen war, nicht so gut wie Ruki und er war traurig. Vielleicht war er auch ein wenig verletzt, er hatte sich dem Kleineren geöffnet, weil er dumm genug gewesen war, zu glauben, jemand würde sich ernsthaft für ihn interessieren und nicht für seinen besten Freund.

„Byou?“, riss ihn die Stimme des anderen aus seinen Gedanken. Ikuma klang traurig, ängstlich, besorgt, irgendeine Mischung daraus und am liebsten würde Byou sich einfach über den Tisch lehnen und ihn küssen, machen dass es dem anderen besser ging, aber dazu war er nicht in der Lage. Er würde Ikuma nicht glücklich machen können. Also nickte er nur leicht, sah von seinem Becher auf und bedeutete dem anderen so, dass er zu hörte.

„Ich… ich muss mit dir reden. Hör mir bitte zu bis zum Ende. Bitte.“ Das letzte Wort klang zu flehend, sodass Byou leicht zusammen zucken musste. Er würde zu hören, auch wenn ihm die Worte des anderen weh tun würden, er wollte nicht hören, dass er ausgetauscht wurde, aber er konnte jetzt auch nicht gehen. Wieder nickte er nur kurz und sah dem anderen dann direkt in die Augen. Doch Ikuma wandte seinen Blick gleich ab, starrte auf seine Cola als er anfing zu reden.

Der Kleine erzählte wirklich alles und bei jedem Wort zog sich Byous Brust ein wenig mehr zusammen, schickte stechende Schmerzen in jeden Teil seines Körpers. Ikuma erzählte, wie er eigentlich nur Ruki hatte näher kommen wollen, dass er sich deswegen auf ihn eingelassen hatte und von dem Vorschlag Rukis auf den er sich hatte einlassen wollen. Der Ältere hatte das zwar vorher schon von Ruki gewusst und er hatte ja auch gesehen, dass Ikuma zu ihm hatte gehen wollen, aber es so von dem Kleinen zu hören, war etwas anderes. Und es tat verdammt weh. Wenn er dann zurück dachte an heute und wie Ruki über Ikuma… das war einfach zu viel für ihn. Byou spürte, wie sich schon wieder Tränen in seinen Augenwinkeln bildeten. Ruki hatte so recht gehabt, wie hatte Byou auch ernsthaft glauben können, jemand würde sich in ihn verlieben. Er war so dumm gewesen, so ein Idiot. Die weiteren Worte seines Gegenübers hörte er gar nicht mehr, er nahm gerade nichts mehr war außer der Wut, die sich langsam in ihm aufbaute. Er war nicht wütend auf Ikuma, weil der ihn so hintergangen hatte und auch nicht auf Ruki, schließlich hatte der ihn nur schützen wollen. Er hasste sich selber, weil er dumm, blind und naiv war. Die Tränen rannen ihm mittlerweile unkontrolliert das Gesicht hinunter, tropften in seinen Kaffee und er wollte nur noch tot umfallen, damit er das alles nicht mehr fühlen musste.

„Byou, nein! Byou hör auf zu weinen, bitte.“ Zwei warme Hände legten sich auf seine Wangen und zogen sein Gesicht bestimmt aber zärtlich nach oben, so dass er wieder direkt in Ikumas wunderschöne Augen blickte. Es fühlte sich immer noch so gut an von dem Kleineren berührt zu werden, so beruhigend und angenehm. Langsam sprach der Blonde weiter so leise, dass Byou es fast nicht hören konnte. „Ich war nicht bei Ruki. Ich weiß ich wollte, aber ich war nicht, weil ich lieber zu dir wollte und es war richtig so. Byou, ich war noch nie so glücklich wie an dem Morgen als wir zusammen aufgewacht sind.“ Ikuma machte eine kurze Pause, wischte Byou die letzten Spuren der Tränen ab und versuchte ihn versichernd anzulächeln. Wie sehr der Ältere sich nur wünschte, dass der Blonde ernst meinte, was er sagte. Aber warum war er heute dann auf Ruki eingegangen? Der Blonde konnte Byous Zweifel wohl sehen, wandte kurz den Blick ab, fixierte dann aber wieder die Augen des Älteren, als er weitersprach. „Das heute, es… ich weiß nicht warum ich so dumm war. Aber es hat sich so falsch angefühlt mit Ruki. Auch wenn ich ihn attraktiv finde, ich fühle nichts für ihn, da waren keinerlei Gefühle dabei.“

„Und das soll ich dir glauben?“, erwiderte der Größere nur mit erstickter Stimme. Er wollte das doch so gerne glauben und irgendwie tat er es auch, aber die Worte des anderen waren einfach zu schön, um wahr zu sein. Sein Gesicht hatte er immer noch in Ikumas Händen liegen, die Berührung war so beruhigend.

„Bitte, du musst mir glauben.“ Ikuma klang verzweifelt, genauso wie Byou selber. „Ich hab mich wirklich in dich verliebt. In dich, weil du du bist und nicht weil du bist wie Ruki. Du bist so viel besser, viel wunderbarer und einfach perfekt. Ich hatte noch nie so ein herrliches Kribbeln, nur weil mich jemand küsst und ich hatte noch nie das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, nur weil mich jemand anlächelt und in den Arm nimmt. Aber bei dir habe ich das, nur bei dir. Ich weiß, ich hab es nicht verdient, aber gib mir eine zweite Chance, bitte.“

Ikumas Worte waren so schön, aber gleichzeitig auch so verwirrend und Byou wünschte sich wirklich, dass es stimmen würde. Er wollte es auch glauben, aber gerade war er einfach innerlich zu aufgewühlt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Die Worte des Kleinen bedeuteten doch, dass er ihn nicht verloren hatte, dass er nicht gegen Ruki ausgetauscht wurde, auch wenn die Taten des Blonden etwas anderes gesagt hatten. „Iku, ich…“, begann er stotternd, wusste nicht was er sagen sollte. „Ich kann jetzt nichts dazu sagen, ich weiß es nicht. Gib mir Zeit darüber nachzudenken.“ Die würde er wirklich brauchen, Zeit und Ruhe, um das alles zu verarbeiten. Er liebte Ikuma, das wusste er immer noch genauso sicher, wie heute Morgen als er aufgestanden war, aber er wusste nicht, ob er dem anderen wirklich glauben konnte, ob es nicht wieder dumm wäre sich auf den anderen einzulassen. Aber eigentlich hätte Ikuma Ruki schon gehabt, wenn er nicht dem Größeren hinterher gerannt wäre. Er hatte vielleicht wirklich für Byou auf Ruki verzichtet.
 

*
 

Wie erstarrt blickte Ruki immer noch zur Tür. Er saß seit Minuten auf dem Boden neben seinem Bett und bewegte sich nicht, seit Ikuma panisch aufgesprungen war und Byou hinterherrannte, den Kleineren dabei vom Bett geworfen hatte. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet, weder von Byou noch von Ikuma. Das Byou verletzt wäre, wenn er das hier sah, war ihm schon klar gewesen und Ruki hatte ja auch nicht gewollt, dass sein bester Freund das sieht. Eigentlich war sein Plan mehr der gewesen, dass er dem Größeren morgen erzählt hätte, dass Ikuma ihn geküsst hatte. Dass sie kurz davor gewesen waren miteinander zu schlafen, hätte er dem anderen nicht erzählt. Auf der einen Seite hätte er seinen Freund nicht mehr als nötig verletzen wollen und er hatte auch nicht so weit gehen wollen, aber auf der anderen Seite hatte der Jüngere es ihm wohl doch irgendwie angetan. Und das gerade fühlte sich besser an, als er erwartet hatte. Seine Lippen kribbelten immer noch bei dem Gedanken an die Küsse des anderen.

Ruki konnte verstehen, dass Byou weggelaufen war, als er sie gesehen hatte und es hatte Ruki selber weh getan, Byou so zu sehen. Aber dass Ikuma dem Größeren hinterherlaufen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Ikuma stand doch auf ihn und nicht auf Byou, wieso war er weggelaufen jetzt wo er hätte haben können, was er die ganze Zeit hatte haben wollen? Denn Ruki wäre auf jeden Fall dazu bereit gewesen. Er wusste selber nicht woher dieses plötzliche Verlangen nach dem Jüngeren gekommen war, aber es war nun mal da und von daher hatte er sich eben auch einfach nicht zurückhalten können.

„Hey, Ru-chan.“ Saga stand an den Türrahmen gelehnt, blickte fragend zu dem Jüngeren nach unten. „Was war das denn eben?“ Der Braunhaarige klang belustigt, Ruki war aber gerade so gar nicht zum Lachen zu Mute. Er fühlte sich schlecht, weil er seinen besten Freund so sehr verletzt hatte und weil er Ikuma… ja Ikuma… weil er Ikuma wollte? Wollte er Ikuma? Gerade war der Blonde etwas verwirrt. Saga lief unterdessen in Rukis Zimmer, fischte ihm ein Shirt aus dem Schrank und warf es dem Kleinen zu. „Zieh dich mal besser wieder an, dein Betthäschen kommt wohl nicht wieder.“

Irgendwie schmerzte es Ruki gerade, dass Saga Ikuma so abwertend als ‚Betthäschen‘ betitelte. Wieso machte er sich über sowas denn auch plötzlich Gedanken, vorher hätte es ihn doch auch nicht interessiert? Gedankenverloren zog er sich das T-Shirt über, saß noch immer auf seinem Zimmerboden und starrte ins Leere.

„Sag mal antwortest du mir auch irgendwann mal, oder willst du mich den Rest des Abends ignorieren und hierrumstehen und Löcher in die Luft starren.“ Saga hatte es sich mittlerweile auf Rukis Bett bequem gemacht, blickte den Blonden gelangweilt von oben an. „Alleine ist mir auf der dämlichen Party von deinem Cousin langweilig. Hier gibt es noch nicht mal jemanden, den es sich lohnen würde, abzuschleppen.“ Saga wippte etwas nervös mit den Füßen, aber Ruki hatte gerade herzlich wenig Interesse an seinem Kumpel. Schließlich war in seinem Kopf gerade ein mittelmäßiges Chaos, welches er erst einmal ordnen musste. Was hatte dieser kleine, blonde Junge nur mit ihm gemacht? Eigentlich ja nichts, außer seine Küsse zu erwidern und sich so unheimlich verführerisch unter ihm zu räkeln. Aber die Lippen des Jüngeren hatten sich einfach zu gut angefühlt und Ruki wollte dieses Gefühl wieder.

„Sag mal, träumst du oder bist du geschockt?“, fragte der Braunhaarige, der schon deutlich genervt klang und sich dabei auf dem Bett herum rollte. „Byou kriegt sich schon wieder ein, so wie immer halt. Ich meine, das war ja nicht der erste Typ, den du ihm weggenommen hast.“ Saga hatte durchaus Recht, aber das hier gerade war etwas vollkommen anderes als sonst. Erstens war Byou dieses Mal wirklich verliebt gewesen in den Typen und zweitens hatte Ruki dieses Mal auch mehr Interesse an dem Typen entwickelt, als es ihm lieb war.

„Oder ist dein Ego schon wieder angekratzt, weil er dich ein zweites Mal hat sitzen lassen?“ Jetzt klang der Größere wieder deutlich belustigt, hatte auch wieder sein typisches Grinsen aufgesetzt. „Tja Ruki, vielleicht solltest du mal wieder was tun, bist wohl nicht so heiß, wie du dachtest.“ Der Braunhaarige schlug ihm neckend gegen den Oberarm, schwang sich dann wieder vom Bett und stolzierte zurück zur Tür. „Also, wenn du weiter hier sitzen und nachdenken willst, tu dir keinen Zwang an, aber ich geh wieder zurück. Mal sehen, vielleicht ärger ich deinen Cousin noch ein bisschen oder ich mach ihm doch noch ein Geschenk, schließlich ist es ja sein Geburtstag.“ Und damit war Saga wieder aus Rukis Zimmer verschwunden, ließ den anderen, der immer noch auf dem Boden saß einfach so zurück.

Nach einer Weile schaffte der Blonde es dann doch wieder ins Bett zu klettern. Seine Gedanken kreisten immer noch um Ikuma und um ihre Küsse. Ob es dem Jüngeren etwas bedeutet hatte? So wie es Ruki etwas bedeutete. Eigentlich hatte er das nicht so gewollt. Ruki wollte doch nur zeigen, dass der Jüngere Byou nur ausnutzte, aber jetzt bekam er dieses flaue Gefühl nicht mehr weg, wenn er an Ikuma dachte und vielleicht wollte er es auch gar nicht weg haben, denn es fühlte sich gut an.
 

*
 

Es waren jetzt drei Tage seit Rikus Geburtstag, seit diesem blöden Zwischenfall mit Ruki und Ikuma fühlte sich von Tag zu Tag nur noch schlechter. Byou hatte sich noch nicht wieder gemeldet, aber der Größere hatte auch gesagt, er bräuchte Zeit und Ikuma wollte sie ihm geben. Er war Montag nicht in der Schule gewesen, heute auch nicht und Ikuma machte sich deswegen noch viel mehr Sorgen um den Älteren. Bis jetzt hatte er mit niemandem darüber geredet, was Samstag passiert war und er hatte es auch nicht vor, auch wenn Ayame ihn öfter gefragt hatte, warum er so plötzlich verschwunden war.

Seitdem Ikuma heute von der Schule gekommen war, lag er den ganzen Nachmittag auf seinem Bett und starrte Löcher in die Luft. Innerlich schlug er sich selbst dafür, dass er so dumm war, Byou zu betrügen. Ihm war noch nie etwas besseres passiert als der Blonde und so blöd wie er war, hatte er das erst gemerkt, als er ihn schon verloren hatte.

Seufzend drehte er sich auf den Bauch, vergrub seinen Kopf im Kissen und biss fest in dieses, musste seine Wut ja irgendwie raus lassen, ohne dass seine Eltern etwas davon mitbekamen. Schließlich hatte er nicht wirklich das Bedürfnis mit ihnen über so etwas wie Beziehungen und Gefühle zu reden. Zwar hatte Ikuma ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, aber es gab gewisse Dinge, die er ihnen besser nicht erzählte. Samstag gehörte da definitiv dazu.

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken und er war wahrscheinlich noch nie so schnell aufgesprungen und zu seinem Schreibtisch gerannt wie gerade. Nur um sich dann vollkommen enttäuscht wieder auf die Laken fallen zu lassen. Natürlich war es nicht Byou, das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Nein, es war nur eine Mail von Akiko. Nicht dass er sich nicht über Nachrichten seiner besten Freundin freute, aber er wollte nun mal lieber eine Nachricht von dem Blonden. Und das am liebsten noch heute, denn ab morgen würden die Feiertage beginnen und er mit seinen Eltern nach Hause zurückfahren. Dann wäre er fünf Tage nicht in Tokyo und da wollte er vorher noch so gerne mit dem Älteren reden.

„Ikuma?“ Dieses Mal war es die Stimme seiner Mutter, die ihn unterbrach. Ein unverständliches Knurren kam von dem Blonden und sie betrat vorsichtig sein Zimmer, sah ein wenig besorgt aus. Aber das lag wohl daran, dass der Junge die letzten drei Tage nur in seinem Zimmer und in der Schule verbracht hatte. „Hast du schon gepackt?“ Ikuma schüttelte kurz den Kopf, hatte überhaupt keine Lust zu packen oder weg zu fahren.

„Freust du dich nicht auf Kanazawa? Ich dachte, du wolltest gerne wieder zurück?“ Ikuma hatte die ersten Tage in Tokyo wirklich nur davon geredet wieder zurück zugehen, aber im Moment gab es in seinem Kopf nur ein Thema: Byou. Und da kam der Urlaub unpassend. „Wenn du willst, also wenn es dir lieber ist, kannst du ja deinen Freund fragen, ob er mitkommen will. Dann bist du nicht fünf Tage von ihm getrennt. Überleg es dir, okay?“ Mit diesen Worten schloss seine Mutter die Tür wieder. Seine Eltern wussten wie gesagt nichts von Samstag, also wussten sie auch nicht, dass Byou nicht mehr sein Freund war. Aber Ikuma würde ihn so gerne mit nehmen, nur war er sich sicher, dass Byou nicht mitkommen wollen würde.

Sein Handy klingelte wieder. Dieses Mal war es Ayame, wieder nicht Byou. Vielleicht sollte er es einfach versuchen. Vielleicht sollte er Byou einladen. Auch wenn er nicht glaubte, dass der andere kommen würde. Schnell griff er nach seinem Telefon, öffnete das Nachrichtenfenster und tippte eine kurze Mail. ‚Hey Byou. Ich fahre über die Feiertage nach Hause zurück. Ich weiß es ist seltsam, aber ich möchte, dass du mitkommst. Den Strand mit mir sehen. Ich vermisse dich. Wenn du willst, wir fahren Morgen um acht. Iku‘. Er sendete die Nachricht an Byou, bevor er ins Bad ging, sich schnell fertig machte und umzog, sich dann ins Bett legte.

Eigentlich wollte er schlafen, aber er konnte nicht. Er lag fast die ganze Nacht wach und wartete auf eine Antwort von Byou, aber es kam nichts. Wenn der andere nicht mitkam, vielleicht sollte er dann auch hierbleiben. Schließlich wollte er da sein, wenn Byou bereit war mit ihm zu reden.
 

tbc
 

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so... da ist er byou also hinterher gelaufen... wenn ich erhlich bin, war das in meiner ursprünglichen idee ja anders geplant gewesen, aber dann konnte ich das byou einfach nicht antun (^-^)...
 

und wen es interessiert,was saga so vorhat, hab einen OS dazu geschrieben ^-^...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-05-02T19:10:29+00:00 02.05.2011 21:10
SPANNUNG!!!!
Oh man es wäre so romantisch wenn Byou mitkommen würde!!!
Ach herje das zerwült einen selbst glecih mit!!!
geniales Kappi!!!
LG -^.^-

Von:  Toffelchan
2011-04-21T22:04:20+00:00 22.04.2011 00:04
*________*
armer iku v__v armer byou..... ruki tut mir minimal leid xDD muss er durch

ich hoffe iku und byou finden wieder zueinander ♥ ♥ ♥ ♥~

bin wieder begeistert vom kapi *3* <333 ~
Von: abgemeldet
2011-04-21T19:18:53+00:00 21.04.2011 21:18
finde ich gut, dass du das Byou nich antun wolltest! ^^
und wenigstens kennt er jetz auch die ganze geschichte... -.-

aber Ruki... >__<
bitte was wird denn das noch für ein chaos???
...der hätte ja am anfang ne chance gehabt,
doch jetz soll Byou glücklich werden!!! >___<

ich hoffe wirklich, dass diese geschichte zu einem guten schluss findet >___<
biiitte??

bin gespannt, ob Byou sich entscheidet mitzukommen...
Von:  -ladylike-
2011-04-21T17:37:53+00:00 21.04.2011 19:37
*schnieef*
mann, ich bin stolz auf mich!
ich habe das taschentuch nicht gebracuht ... war aber kurz davor.
die armen persönchen machen aber auch alles so kopliziert ...
okay, ich würde es an ihrer stelle auch kompliziert machen, aber wenn man davorsitzt und das liest, würde man ihnen am liebsten einen arschtritt in die richtige richtung verpassen.
und zwar einen ganz gewaltigen!

na ja, du hast sehr schön geschrieben und ich bin gespannt,
ob das alles noch zu einer vernünftigen lösung kommen wird.

lg,
lady
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-04-21T17:23:47+00:00 21.04.2011 19:23
also gut...
Byou tut mir sooooo leid, aber ich bin froh, dass Ikuma sich wenigstens bei ihm entschuldigt hat^-^ auch wenn das nichts daran ändert, dass sein verhalten scheiße war ò_ó
und Ruki... ja also mit ihm hab ich mal so was von garkein Mitleid :D ich freu mich das er doch auf Ikuma steht, der sich aber anscheinend für Byou entschieden hat^-^ das macht mich doch irgendwie ein bisschen glücklich:D


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