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What is love...

... but the strangest of feelings?
von

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„Kommst du Schatz? Wir müssen jetzt wirklich los.“ Ikuma stand in der Auffahrt vor ihrem Haus, blickte sich suchend um und wippte dabei leicht nervös auf den Fußspitzen vor und zurück.

„Noch einen Moment, Mama. Bitte, lass uns nur noch kurz warten.“, rief er seinen Eltern zu, die im Auto saßen und warteten. Es war schon viertel nach acht. Natürlich wusste Ikuma, dass Byou nicht mehr kommen würde, der Ältere kam nie zu spät, wenn er also hatte kommen wollen, wäre er schon da. Trotzdem, solange er noch hier stand und wartete, konnte er wenigstens ein wenig hoffen, dass der andere noch auftauchte.

„Ikuma jetzt komm endlich.“ Sein Vater klang deutlich gereizter als seine Mutter, er war nun mal kein besonders geduldiger Mensch. Langsam drehte der Blonde sich um, schlurfte zum Auto. Es war naiv gewesen zu glauben, dass Byou kommen würde, nachdem was Samstag gewesen war, aber dennoch war er jetzt unglaublich enttäuscht. Er würde den Älteren fünf Tage nicht sehen. Okay wahrscheinlich würde Byou ihn auch nicht sehen wollen, wenn er in Tokyo blieb, aber so bestand nicht einmal die Chance, dass sie sich wiedersehen würden.

„Ikuma!“ Überrascht fuhr Ikuma herum, wollte im ersten Moment nicht glauben, wer da vor ihm stand. Ersten weil er mit dem anderen nicht gerechnet hatte und zweitens weil er seine langen, blonden Haare abgeschnitten hatte und jetzt kurze, braun-gefärbte Haare trug. Aber sein Lächeln war immer noch das schönste, welches Ikuma je gesehen hatte.

„Byou?“, wisperte er leise, spürte wie sein Herz begann wie wild zu schlagen. „Du bist hier.“, fügte er nur flüsternd hinzu. Er war gekommen, er war wirklich gekommen. Es war ein bisschen wie ein Traum, aber Ikuma war sich sicher, dass er wach war.

„Du hattest mich doch eingeladen. Außerdem liebe ich dich egal was passiert.“ Sanft lächelnd strich er dem immer noch verdutzten Blonden eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er einen kurzen Kuss auf dessen Lippen hauchte. „Tut mir leid, dass ich so spät bin.“

Ikuma konnte nicht beschreiben wie glücklich ihn diese Worte machten, wie glücklich ihn die Tatsache machte, dass der Ältere hier war. Er strahlte gerade einfach nur über das ganze Gesicht. „Hauptsache, du bist gekommen.“ Zaghaft griff er nach der Hand des Braunhaarigen, zog ihn vorsichtig zum Auto, damit sie endlich losfahren konnten, weil sein Vater schon ziemlich genervt war. Ikuma verstaute Byous Sachen noch schnell im Kofferraum, ließ sich mit diesem dann auf der Rückbank des Wagens nieder. Sein Lächeln würde er wahrscheinlich den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Verliebt kuschelte Ikuma sich die ganze Autofahrt eng an Byou, hielt ihn mit beiden Armen umschlungen. Er wollte den Größeren nie wieder loslassen, viel zu groß war seine Angst, der andere könnte plötzlich doch wieder verschwinden, auch wenn das ziemlich irrational war.
 

Nach sieben Stunden Fahrt kamen sie endlich bei dem Haus von Ikumas Großeltern an. Hier würden sie die nächsten fünf Tage verbringen, da die Eltern des Blonden ihr früheres Haus logischerweise verkauft hatten. Zwar mochte er seine Großeltern ganz gerne, aber mit der Zeit gingen sie ihm einfach immer auf die Nerven und fünf Tage mit den beiden waren da schon ziemlich lange. Aber Byou war ja bei ihm, er würde also einfach die ganze Zeit mit ihm verbringen und darauf freute Ikuma sich tierisch.

„Ikuma!!!“, begrüßte seine Oma ihn laut quietschend und drückte ihren Enkel fest an sich, so wie jedes Mal wenn sie ihn sah, aber irgendwie fand er das ja niedlich. „Mein kleiner Süßer. Gott, wie wir dich vermisst haben.“, sprach sie weiter und kniff Ikuma leicht in die Wange, erblickte ihrem Gesichtsausdruck nach gerade erst, dass anscheinend noch ein Gast gekommen war. „Und wer ist der hübsche junge Mann da?“, fragte sie sichtlich neugierig und ließ von Ikuma ab, um ein Stück auf Byou zu zugehen und diesen genauer zu mustern.

„Das ist Kojima-san. Ikumas fester Freund.“, stellte seine Mutter den Braunhaarigen gleich vor. Sie war unheimlich begeistert von dem Älteren und das war ihr auch deutlich anzumerken. Aber Ikuma war diese Reaktion seiner Mutter sehr viel lieber, als wenn sie homophob wäre. Seine Mutter war generell sehr tolerant gewesen, sie hatte es nicht schlimm gefunden als Ikuma sich geoutet hatte, ihm keine Vorwürfe oder so gemacht. Sein Vater war da ganz anders, wenn Ikumas Mutter nicht gewesen wäre, hätte der den Blonden damals sicherlich rausgeworfen, aber mittlerweile hatte er es wohl akzeptiert. Zumindest hatte er nichts gegen Byou gesagt seit er davon wusste.

„Uh~, so ein hübscher Mann. Mein Enkel hat wirklich einen ausgezeichneten Geschmack.“, kommentierte die Großmutter die Aussage. Byou verbeugte sich geschmeichelt, stellte sich selber noch mal vor und dankte, dass er die Tage ebenfalls hierbleiben durfte. Sein höfliches Auftreten sorgte nur dafür, dass Ikumas Oma ihn noch mehr zu mögen schien. Sie war halt wie seine Mutter, beziehungsweise eher umgekehrt seine Mutter war wie seine Oma. Naja, sie waren ja auch Mutter und Tochter.

Nachdem Byou eine weitere halbe Stunde von Ikumas Großmutter ausgefragt wurde, schafften die beiden Jugendlichen es dann doch irgendwie sich in einem der Gästezimmer zu verkriechen. Das Haus seiner Großeltern war verdammt groß. Da sie es hatten bauen lassen, als noch alle ihre Kinder bei ihnen gelebt hatten, gab es drei zusätzliche Schlafzimmer. Das Gebäude war zweistöckig, wobei Ikuma immer ein bisschen das Gefühl hatte, dass seine Großeltern sowieso nur die untere Etage benutzten. Dort befanden sich neben Küche, Ess - und Wohnzimmer noch deren Schlafzimmer, sowie ein großes Bad. In der oberen Etage gab es die drei ehemaligen Kinderschlafzimmer und ein weiteres Bad. Zwei der Schlafzimmer waren aber anscheinend nach Ikumas letztem Besuch umfunktioniert worden. Denn in einem befand sich nun eine Art Bücherei und das andere war mit Nähmaschinen, Stoffen und Kleiderpuppen übersät.

„Und wo schlafen deine Eltern?“, fragte Byou etwas unsicher, blickte sich in dem Zimmer um, indem ein Doppelbett und ein großer Schrank standen.

„Es gibt im Keller noch das ehemalige Gästezimmer, da schlafen die immer.“, meinte Ikuma lächelnd, warf seine Tasche neben das Bett und ging dann wieder auf den Braunhaarigen zu, schlang seine Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. „Ich bin so froh, dass du mit mir hier bist. Ich war so ein Idiot mit Ruki, ich…“ Byou unterbrach ihn indem er Ikuma einen Finger auf die Lippen legte.

„Lass uns nicht mehr über Ruki reden, bitte. Ich will das einfach vergessen.“, flüsterte der Ältere leise, blickte Ikuma nur einen Moment an, man konnte ihm die Traurigkeit noch immer ansehen, auch wenn er sicherlich versuchte diese zu verstecken. Der Blonde nickte zustimmend, er würde gerade alles tun, was der andere von ihm verlangte, nur um ihn nicht zu verlieren. „Und jetzt lass uns einfach den Urlaub genießen, ich war schließlich noch nie weg.“ Auf Byous Züge schlich sich wieder ein Lächeln, er nahm seinen Finger von Ikumas Lippen und verschloss diese jetzt zärtlich mit seinen eigenen. Sie hielten den Kuss einen Moment, bevor der Ältere sich langsam löste, dem Blonden wieder sein wunderschönes Lächeln schenkte und sich dem Auspacken seiner Tasche widmete.

„Okay, dann zeig ich dir morgen die Stadt und dann können wir Freitag zum Strand fahren.“, überlegte der Jüngere, während er ebenfalls seine Tasche ausräumte. „Und Samstag können wir durch den Kenroku-en laufen oder wir gucken uns das Samurai-Viertel an. Das ist aber nicht sonderlich spannend.“ Ikuma kannte logischerweise so ziemlich alles, was es hier zu sehen gab und das meiste davon war schon beim ersten Mal ansehen langweilig gewesen, aber wenn Byou sich irgendwas davon ansehen wöllte, würde er natürlich mit ihm dahin gehen.
 

*
 

Der Wecker zeigte schon zwei Uhr mittags, als Ruki sich endlich dazu aufraffen konnte, ans Aufstehen zu denken. Heute war der erste Tag der Ferien und zumindest für ihn würden es unheimlich langweilige Ferien werden. Die meisten seiner Freunde waren irgendwo im Urlaub, so wie Byou oder nicht zu erreichen, so wie Saga. Natürlich könnte er auch einfach mit Riku zu ihrer Großmutter fahren, aber darauf hatte er sogar keine Lust. Er würde doch nicht fünf Tage alleine mit seinem Cousin und seiner nervigen Oma in Nanto verbringen. Außerdem kannte er dort niemanden und sein Cousin würde wahrscheinlich eh die meiste Zeit mit seinen seltsamen Freunden von dort rumhängen.

Laut seufzend drehte er sich auf den Rücken, ließ seinen Blick durchs Zimmer wandern, der wie so oft die letzten Tage an Ikumas Shirt hängen blieb, welches über seinem Sofa hing. Ruki hatte es einfach behalten, hatte es über die Lehne gehängt und starrte es jetzt unentwegt an. Warum wusste er selber nicht so genau, vielleicht weil es sich gut angefühlt hatte mit dem Jüngeren. Vielleicht weil das Shirt so gut nach dem anderen roch und allein dieser Geruch Ruki das kribbelnde Gefühl von Samstagnacht zurückgab. Natürlich war das krank, aber der Kleinere würde das Shirt trotzdem behalten.

Ruki hatte die letzten Tage viel über Samstag nachgedacht, war natürlich zu keinem richtigen Ergebnis gekommen. Zumindest zu keinem das ihm sonderlich gut gefiel. Vor allem seit er gestern mit Byou geredet und erfahren hatte, dass er mit Ikuma über die Feiertage weg fahren und dass sie es weiter zusammen versuchen würden. Mittlerweile war Ruki sich nicht mehr so sicher, ob er sich gegen seinen besten Freund würde durchsetzen können, wenn es um Ikuma ging. Immerhin war der Jüngere abgehauen und hatte Byou angefleht ihn zurück zu nehmen und das, obwohl er Ruki hätte haben können. Er hatte den Kleineren für Byou sitzen lassen und das kratzte nicht nur an Rukis Ego, sondern schmerzte ihn auch ein bisschen. Ikuma war ihm doch irgendwie wichtiger, als er gedacht hatte. Noch war er sich zwar nicht ganz sicher, aber er glaubte, dass er sich in den Blonden verliebt hatte. Aber die nächsten Tage würde er ja genug Zeit haben sich darüber Gedanken zu machen.

Mit Byou hatte er gleich Sonntag über die Sache geredet, wobei er ihm dann doch besser nichts darüber erzählt hatte, dass er dabei war Gefühle für seinen Freund zu entwickeln, aber er würde es ihm noch sagen. Dann wenn er sich vollkommen im Klaren über seine Gefühle war. Sicher war es für Außenstehende vielleicht seltsam, dass sie so ohne weiteres miteinander redeten nach Rukis Aktion von Samstag. Aber sie waren nun mal beste Freunde seit sie kleine Kinder waren und sie verband viel mehr, als andere sich vorstellen konnten. Nichts würde jemals zwischen sie kommen, auch nicht dass sie sich in den gleichen Mann verliebt hatten. Egal wer von ihnen am Ende Ikuma bekommen würde, sie wären nachher immer noch beste Freunde. Und Ruki wusste, dass er momentan wohl in der schlechteren Ausgangslage war. Versuchen konnte er es aber allemal.

Das Klingeln seines Handys riss den Blonden aus seinen Gedanken. Langsam erhob er sich von seinem Bett, trottet zum Schreibtisch und kramte sein Telefon aus der Schultasche. Es war Uruha, der anscheinend genauso gelangweilt war wie Ruki. Lächelnd tippte er eine schnelle Antwort an seinen Kumpel, machte sich dann auf den Weg ins Bad, um zu duschen. Vielleicht würde er den heutigen Tag dann doch nicht zu langweilig finden.
 

*
 

Den Rest des gestrigen Tages hatten die beiden damit verbracht es sich bei Ikumas Großeltern gemütlich zu machen, Fernsehen zu gucken und Byou hatte bereitwillig alle Fragen der Großmutter des anderen beantwortet, fand es ganz lustig, wie sehr sich die weiblichen Mitglieder von Ikumas Familie für ihn interessierten.

Heute hatte Ikuma dem Braunhaarigen ein bisschen die Stadt gezeigt, sie waren shoppen gewesen und jetzt saßen sie in einem kleinen Café in der Innenstadt mit Ikumas bester Freundin Akiko, die seit einer halben Stunde erzählte, was alles passiert war, seit der Jüngere hier weggezogen war. Es machte ihm nicht sonderlich viel aus, dass die beiden anderen ihn kaum in ihr Gespräch mit einbezogen. So konnte er seinen Gedanken nachhängen, außerdem sah er gerne seinem lächelnden Freund zu, denn Ikuma wirkte wirklich glücklich im Moment. Das könnte er auch den Rest des Nachmittags machen.

Seit Samstag hatte sich sein Gefühlsleben wieder um hundertachtzig Grad gedreht. Byou war einfach wieder glücklich mit Ikuma, hatte ihm alles verziehen. Obwohl er dem Blonden ja nie wirklich Vorwürfe gemacht hatte. Es hatte gut getan mit Ruki darüber zu reden und den Tag gestern mit Ikuma verbracht zu haben, es war alles wieder in Ordnung und jetzt würde er und der Jüngere auch endlich eine glückliche Beziehung führen können.

„Byou?“, riss ihn Ikumas Stimme aus seinen Gedanken. Verwirrt blinzelte der Älter zu seinem Freund, der in lautes Lachen ausbrach, in das Akiko ebenfalls einstimmte. Der Braunhaarige hatte wohl irgendwas verpasst. „Redest du nicht mit uns, Schatz?“, fragte der Blonde, schob seine Unterlippe gespielt beleidigt nach vorne. Bei den Worten hatte er seine Arme um Byou geschlungen, saß jetzt halb auf ihm und guckte ihn mit Dackelblick von unten an. Byou konnte nicht anders und drückte dem Blonden einen sanften Kuss auf die Lippen, was bei diesem ein kleines Lächeln und bei Akiko ein freudiges Quietschen hervorrief.

„Ihr seid so süß.“, quietschte Akiko, bettete ihr Gesicht in ihren Handflächen und betrachtete die beiden Jungen mit verträumtem Blick. „Also kommt ihr Samstagabend mit uns feiern?“ Die Frage war mehr an Byou gerichtet, weil Ikuma sie wahrscheinlich schon beantwortet hatte. Der Braunhaarige gab ein zustimmendes Geräusch von sich, kassierte dafür auch gleich noch einen Kuss von seinem Freund. Sie verabredeten sich also mit Akiko und ein paar anderen Freundinnen von Ikuma für Samstagsabend, unterhielten sich dann noch eine ganze Weile, wobei Byou wieder eher Ikuma beobachtete, als viel zu reden, bevor sie am frühen Abend zurück zu den Großeltern des Blonden fuhren.

Irgendwie war der Tag doch ziemlich anstrengend gewesen und der Ältere war froh, als er sich nach dem Abendessen endlich unter der Bettdecke verkriechen konnte. Laut seufzend ließ er sich auf das weiche Doppelbett fallen, hatte schon nur noch Shorts an und robbte sich so rücklings nach oben zu seinem Kissen.

„Willst du schon schlafen, Schatz?“, fragte Ikuma, der gerade aus dem Bad zurückkam, ebenfalls nur mit Unterwäsche bekleidet im Türrahmen lehnte. Byou nickte nur, gähnte müde und schlug die Decke über seinen Körper, schloss dann schon seine Augen. Der Braunhaarige hörte ein leises Rascheln, spürte, wie die Matratze sich leicht bewegte und hatte im nächsten Moment Ikumas weiche Lippen auf seinen liegen. „Schlaf gut.“, hauchte der Blonde, legte seinen Kopf auf Byous Brust. Der Ältere seufzte wohlig, schlang seine Arme um den Kleineren und zog ihn sanft näher an sich, hauchte ihm ein leises ‚Gute Nacht‘ entgegen, bevor er ruhig ins Land der Träume glitt.
 

*
 

„Tadaaa!!!“ Ikuma stand mit weitausgebreitete Armen vor seinem Freund, um ihm den Strand zu präsentieren, der sich direkt vor ihnen erstreckte. Es waren schon ein paar andere Leute dort, denn seit es Mai war, hatte das Wetter anscheinend spontan beschlossen auf Sommer umzustellen und so war es, obwohl noch ziemlich früh am Morgen, schon angenehm warm und die Sonne strahlte einladend vom blauen Himmel. Und da Feiertage waren, hatten das wohl einige Leute dazu genutzt hierher zu fahren. „Hab ich nicht gesagt, dass es wunderschön ist?“, wandte der Blonde sich glücklich lächelnd an seinen Freund, umklammerte dessen Arm und zog ihn die Treppen von der Bushaltestelle hinunter zum Sand. Byou besah sich nur alles mit glitzernden Augen und reagierte erst mal gar nicht.

Langsam tapsten die beiden Schüler durch den weißen Sand, suchten sich einen Platz zum Liegen, wo noch nicht allzu viele Leute waren, auch wenn Ikuma sich ziemlich sicher war, dass es im Laufe des Vormittags noch verdammt voll werden würde. Sie breiteten ihre Handtücher aus, zogen sich bis auf die Badesachen aus und Ikuma legte sich mit geschlossenen Augen auf sein Handtuch, genoss die Strahlen der Sonne, die seine Haut angenehm wärmten.

„Schatz, du sagst ja gar nichts.“, wandte der Blonde sich dann irgendwann doch wieder an Byou, der neben ihm auf dem Handtuch saß und mit den Fingerspitzen durch den Sand fuhr. Er zuckte kurz zusammen, als er angesprochen wurde, drehte sich dann aber lächelnd um. „Sorry, aber ich bin ein bisschen… ehm, beeindruckt? Danke, dass du mich mitgenommen hast.“ Der Braunhaarige drehte sich ganz zu Ikuma, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Allzu offensichtlich konnten sie in der Öffentlichkeit ja leider nicht turteln, aber so einen kurzen Kuss würde schon keiner sehen.

„Freut mich, dass es dir gefällt. Und ich bin froh, mit dir hier sein zu können.“, entgegnete der Jüngere, streichelte seinem Freund sachte über den Arm, bevor er sich lächelnd auf den Bauch drehte. „Also sonnen wir uns ein bisschen. Cremst du mich ein?“ Ikuma hatte einen bittenden Blick aufgesetzt und bekam dann auch was er wollte.

Die beiden blieben noch eine Weile in der Sonne liegen, bevor sie sich dazu entschieden ins Wasser zu gehen. Wobei es eher so war, dass Byou das unbedingt wollte, Ikuma hatte ihn gewarnt, dass es eiskalt sein würde, aber der Ältere wollte ja nicht hören. Also trottete Ikuma ihm brav hinterher, konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen als der andere plötzlich entsetzt aufquiekte, weil ihm das Wasser doch zu kalt war. Der Blonde verkniff sich ein ‚Hab ich doch gesagt.‘, sprang stattdessen auf den Rücken des Älteren und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Na los, du wolltest doch. Trag mich ins Wasser.“, befahl Ikuma sichtlich amüsiert, ließ sich von dem Größeren in das wirklich ziemlich kalte Wasser tragen. Sie planschten eine ganze Zeit lang darin rum, schwimmen konnte man das ja nicht wirklich nennen, was die beiden veranstalteten, bis Ikuma es irgendwann vor Kälte nicht mehr aushielt. Sein ganzer Körper zitterte schon und war von einer nicht sonderlich hübschen Gänsehaut überzogen.

„Gehen wir was trinken?“, schlug Ikuma mit immer noch leicht bibbernder Stimme vor, zeigte dabei auf die kleine Strandbar ein Stückchen weiter unten am Strand. Am liebsten hätte er sich ja in Byous wärmende Umarmung gekuschelt, aber das ging hier blöderweise ja nicht. Aber die Sonne schaffte es auch relativ schnell den Blonden wieder auf zu wärmen.

Als die beiden bei der Bar ankamen, hatten sie sogar das Glück, dass sich ein anders Pärchen grad erhob und zwei Hocker frei wurden, auf die sie sich gleich setzten. Ikuma bestellte direkt zwei Cocktails für sie, hatte natürlich gar nicht daran gedacht, dass sie kein Geld hier hatten und man die Dinger ja bezahlen musste. Zum Glück schien Byou das einiges früher aufgefallen zu sein und so kam der Braunhaarige gerade passend mit seinem Geldbeutel wieder zurück. Gott, war Ikuma das wieder peinlich, aber im nächsten Moment hatte schon etwas ganz anderes seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und zwar ein schwarzhaariger Junge, dessen Stimme ihm eindeutig bekannt vorkam und die er hier gar nicht erwartet hatte.

„Riku?“, wandte er sich an den Schwarzhaarigen, der neben ihm stand und gerade dabei war zwei Getränke zu bezahlen, jetzt aber inne hielt und Ikuma nur überrascht anblickte. Wobei Ikuma dank der riesen Sonnenbrille des anderen gar nicht genau sehen konnte, ob er wirklich überrascht war.

„Ikuma, Byou? Was…?“, der andere hatte die Brille abgezogen und es war wirklich Riku. Der aber anscheinend auch nicht überrascht sondern eher ein wenig geschockt aussah.

„Wir machen Urlaub bei Ikumas Verwandten. Und was machst du hier?“, antwortete Byou, der als einziger nicht sonderlich erstaunt zu sein schien. „Scheinst ja auch nicht alleine hier zu sein.“, fügte er lächelnd hinzu und deutete auf die zwei Getränke, die der Jüngere in seinen Händen hielt.

„Ich… ehm. Ich mach Urlaub bei meiner Großmutter und…“ Riku warf einen kurzen Blick auf seine Getränke, bevor er sich kurz nach hinten umdrehte, was Ikuma ja ziemlich seltsam fand. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er behaupten, der Schwarzhaarige wäre nervös. „Ja mit meiner Cousine. Aber keine Angst Ruki ist nicht hier. Aber ich muss auch wieder, sonst wird sie ziemlich zickig.“ Mit diesen Worten war Riku dann auch schon ziemlich eilig verschwunden, äußerst seltsam, wie Ikuma fand, was auch dazu führte, dass er dem anderen ungeniert hinterher starrte. Und eine Cousine war das ganz sicher nicht, der er den Drink in die Hand drückte und von der er als Belohnung fürs Bringen ein Küsschen bekam. Das war definitiv ein Typ, etwas größer als Riku und braunhaarig. Ob er hübsch war, konnte Ikuma nicht genau sagen, erstens weil die beiden doch ein Stück entfernt standen und zweitens weil dessen Sonnenbrille noch größer als Rikus war.

„Riku hat uns voll belogen. Der ist mit so ‘nem Typen da.“, wandte Ikuma sich an Byou, den das aber nicht sonderlich zu interessieren schien, denn er wank nur ab, schaute noch nicht mal zu den beiden anderen rüber. „Lass ihn doch.“, kommentierte er gelangweilt und nippte an seinen Drink. „Im Moment interessierst nur du mich.“, fügte er lächelnd hinzu und strich Ikuma kurz über den Oberschenkel, konnte aufgrund des Tresens ja keiner sehen.

„Hmm… find ich gut.“, entgegnete der Blonde und musste hart an sich halten um seinen Freund jetzt nicht zu küssen, nahm besser einen Schluck von seinem Getränk um seinem Mund irgendeine Beschäftigung zu geben.
 

Die beiden blieben noch bis zum Abend am Strand, bevor sie sich in ein kleines Restaurant mit Meerblick setzten und zu Abend aßen. Ikuma hatte den Tag als wirklich schön empfunden und jetzt hier mit Byou in dem kleinen italienischen Restaurant zu sitzen und ein schönes Essen mit gutem Wein zu genießen, während im Hintergrund die Sonne langsam im Meer versank, machte alles perfekt.

Der Blonde stocherte verträumt in seinen Spaghetti und blickte seinen Gegenüber dabei mit leuchtenden Augen an. Er konnte immer noch nicht so wirklich glauben, dass er so dumm gewesen war, jemals nicht mit Byou zusammen sein zu wollen. Der Braunhaarige war einfach der beste Partner, den man sich wünschen konnte. Zaghaft legte er seine Hand auf die des Älteren, streichelte sanft über dessen Handrücken.

„Ist was?“, fragte der Braunhaarige etwas erstaunt, blickte Ikuma mit einem sanften Lächeln an, erwiderte dann aber das Händchen halten und drückte leicht die des Kleineren. Die Nähe des anderen tat einfach so gut und löste schon wieder ein leichtes Kribbeln in dem Jüngeren aus. „Ich liebe dich.“, meinte er mit sanfter Stimme und dieses Mal meinte er es genauso wie er es sagte und dieses Mal sagte er es auch vollkommen bewusst, dass er es so fühlte.
 

tbc

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und da ist das kapitel schon wieder zu ende...

natürlich ist byou mit ikuma in den urlaub gefahren und natürlich hat er ihm vergeben, immerhinwar er ja abgöttisch verliebt und das änderst sich so schnell nicht...außerdem wollte ich die beiden ja auch zusammen an den strand fahren lassen, immerhin war byou davon am anfang so begeistert...

und was riku da gemacht hat, könnt ihr als OS nachlesen... falls es wenn interessiert mit wem er denn seinen Urlaub verbracht hat... nicht dass das nicht offensichtlich wäre...

so das wars dann auch von mir...

ich hoffe es hat euch gefallen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-05-02T19:35:44+00:00 02.05.2011 21:35
Einfach purer Zucker!!!
Total genial!!!
Ich weis gar nicht was ich an Lob schreiben soll...mir fehlen die Worte vor Begeisterung!!!
Bin gespannt darauf wie es weiter gehen wird!!!
LG -^.^-
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-04-29T19:36:18+00:00 29.04.2011 21:36
Süß!!!!!!!!
Ich freu mich für die beiden! Byou ist soooo toll *-* wie er Ikuma einfach alles verziehen hat und sie jetzt endlich glücklich werden können!
und Ruki... jaa~ *bösegrins*
das er sich in Ikuma verliebt hat, ihn aber nicht haben kann, macht mich glücklich ^-^
das befriedigt meine sadistische ader xD
man merkt, ich bin hier nicht wirklich ein Ruki-Fan.
wenn er unglücklich ist, geht es mir gut :DDDDD
also, ich freu mich auf das nächste Kapitel und ich les jetzt auch mal deinen neuen OS, weil ich den ja noch garnicht kenne *hust*

GlG
deine Lieblingsschwester^-^
Von:  KenTsu
2011-04-28T20:04:11+00:00 28.04.2011 22:04
also ich finde auch das ruki bleiben soll wo der "pfeffer" wächst. gomen ruki ich mag ihn ja selber sehr gern. aber eben hier nich. ich will nich das ruki ikuma bekommt der soll bitte bei byou bleiben die beiden passen so schön zusammen.
ich will aber auch nich das ruki zu sehr darunter leidet, er is doch sonst immer ganz knuffig und lieb.
danke das du byou hast auch mit in den urlaub fahren lassen. das war defintiv eine gute entscheidung und auch das er ikuma verziehen hat.

ich freu mich schon aufs next chap.

lg
Von: abgemeldet
2011-04-28T18:46:13+00:00 28.04.2011 20:46
:DDD

danke, danke, danke, danke, usw. ^__^

das war soooo ein tolles kapitel!!! *quietscht*

schön, dass die beiden jetz wirklich glücklich sind
wollte Byou sich mit seiner frisur offiziell von Ruki abheben?

...wo wir gerade bei ihm sind...
also ich finde, er sollte sich von Uruha trösten lassen
und Ikuma und Byou glücklich sein lassen *hust*

...so... und jetzt geh ich Rikus geschichte lesen! ;)
Von:  Toffelchan
2011-04-28T16:28:18+00:00 28.04.2011 18:28
awwwwwwwwwwww !!!!!!!
ich bin froh, dass byou doch noch gekommen ist, um mit ihm in den urlaub zu fahren *3* <3333~~~
die beiden sind mega süß zusammen *O* ich mag sie
ich liebe ruki ohne ende, aber in der ff soll er gefälligst weg bleiben XDDDDD lol

frue mich aufs nächste kapi *3* <333~
Von:  -ladylike-
2011-04-28T15:47:53+00:00 28.04.2011 17:47
hach, das ist süß!
die zwei sind soo toll zusammen und der urlaub ist auch ein sehr gutes element.
ich freu mich sehr, das ich diese geschichte gefunden habe!
*freu*


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