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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 26
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Shays Blick glitt immer wieder zu der Balkontür hinüber. Seit Christian eine Dame gefolgt war, wartete er die ganze Zeit auf deren Rückkehr. Allerdings war er da nicht der Einzige, wie er bemerkte. Auch der schwarzhaarige Mann, der zweifellos der Ehemann dieser Dame war, warf immer wieder einen Blick auf die gleiche Stelle. Jedoch wirkte er nicht im Mindesten beunruhigt. Was das aber heißen konnte, wollte sich Shay nicht einmal vorstellen. Egal was Christian und seine Begleitung dort draußen trieben, es hielt ihn von seinem Vorhaben ab. Denn solange eine Dame, oder irgendjemand anderes bei Christian war, würde er sicher nicht vor ihm zu Kreuze kriechen. Dass sich die Frau eben mit jemand anderen als Christian treffen konnte, dieser Gedanke kam ihm nicht einmal.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam die Frau wieder zurück und kehrte wie selbstverständlich an die Seite ihres Mannes zurück. Dieser legte auch nur eine Hand besitzergreifend um ihre Hüfte und setzte sein Gespräch mit dem Mann neben sich fort.

Shay wusste zwar nicht, was er davon halten sollte, doch das war auch nicht sein Problem. Er atmete noch einmal tief durch und ging selbst in Richtung des Balkons, ehe ihm noch eine andere Dame zuvorkam. Er konnte Christian schon sehen, noch bevor er den Saal verlassen hatte. Dieser stand für alle erkennbar am Rand des Balkons, die Hände auf das Geländer gestützt, da. Sein Blick lag auf dem Garten, für das Getummel im Ballsaal schien er gar kein Interesse aufzubringen. Liebend gerne hätte Shay nun sein Gesicht gesehen, um zu sehen welchen Gesichtsausdruck er hatte. Auf ihn wirkte er in diesem Moment nur einsam, ein Gefühl das er selbst nur zu gut kannte.

Shay schloss die gläserne Tür hinter sich und ging auf ihn zu. Am Rande nahm er wahr, dass sie nicht ganz alleine waren, da sich auch Christians Diener auf dem Balkon befand. Jedoch stand er gleich neben der Tür, so konnte er unmöglich hören, was er mit dem Blonden zu besprechen hatte. Selbst wenn, war es egal, immerhin war es nur ein Diener.

„Lord?“ Es fiel ihm nicht leicht den Anderen anzusprechen. Nachdem er ihn so behandelt hatte, war das wohl nur natürlich. Und ja, er konnte erkennen, wie sich Christian einen Moment verspannte, bevor er lächelnd den Kopf in seine Richtung drehte.

„Shay. Ich hätte nicht gedacht, dich hier anzutreffen.“

Das Jüngere zuckte nur mit den Schultern. „Es ist ein Ball.“

Nicht gerade eine schlagfertige Antwort, doch das Beste, was ihm im Moment einfiel.

„Ja, natürlich.“ Christian lächelte leicht und wandte sich ihm ganz zu. „Aber verzeih, wenn ich überrascht bin, doch warst du nicht fest entschlossen meine Gesellschaft zu meiden? Schließlich hast du schon die besten Ansätze dazu gemacht.“

War er etwa deswegen verärgert? Shay bildete sich ein, das er da einen verstimmten Unterton vernommen hatte. Das war nun wohl der Moment, in dem er sich entschuldigen sollte und das fiel ihm wirklich nicht leicht. „Also was das angeht, …“

Verlegen brach er ab und warf Christian einen verstohlenen Blick zu.

Dieser lächelte jedoch nur und hielt Shay einladend eine Hand entgegen. „Wollen wir ein Stück gehen? Hier ist vielleicht nicht gerade der Platz für ein längeres Gespräch, da behindern wir nur andere, und es wird langsam kalt.“

Shay runzelte verwirrt die Stirn. Was hatte denn nun das Eine mit dem Anderen zu tun? Man konnte den Balkon doch auch betreten, wenn es kalt wurde. Schließlich hatte man jederzeit die Möglichkeit, wieder zu den Anderen zurückzukehren. Jetzt wo er so darüber nachdachte, es waren schon einige Leute durch diese Tür hinausgeschlüpft, doch nur sehr wenige zurückgekommen. Egal.

Shay schüttelte kaum merklich den Kopf. Christians Einladung gab ihm auf jeden Fall einen kurzen Aufschub. Vor allem war es eine gute Idee, da er nicht wollte, dass Andere mitbekamen was er nun sagte. „Das ist eine gute Idee.“

Damit ging er zu der einen Treppe, die in den Garten hinab führte. Natürlich ergriff er nicht Christians Hand, immerhin war er keine Frau. Männer hielten nicht die Hand eines anderen Mannes, es sei denn es war die ihres kleinen Sohnes.

Christian folgte ihm schweigend, jedoch glitt sein Blick immer über die angrenzenden Gebüsche.

Shay kannte einige verschwiegene Ecken in diesem Garten und wollte eine ansteuern. Doch Christians Hand an seinem Oberarm hielt ihn zurück.

„Das ist vielleicht keine so gute Idee. Wir sollten noch etwas weiter gehen.“

Zwar wusste Shay nicht warum, doch er verließ sich in dieser Hinsicht auf Christian. Dieser hatte bestimmt seine Gründe. „Also was ich sagen wollte…, wegen meiner Worte das tut mir leid. Ich habe nur etwas gehört, das mich verunsichert hat.“

Was es war würde er sicher nicht sagen, dass war ihm zu peinlich.

„Das ich mich nicht nur zu Frauen hingezogen fühle. Ich weiß, Raoul hat mich darüber in Kenntnis gesetzt.“ Nun bog auch Christian ab und führte Shay zu einem kleinen runden Platz. Alles das diesen füllte, waren als Kreis angeordnete Steinbänke und ein kleiner Springbrunnen. Der perfekte Rückzugsort für heiße Nachmittage.

Zu dieser Erkenntnis wäre auf jeden Fall Shay gekommen, doch im Moment dankte er Gott gerade dafür, dass es bereits schon so dunkel war. Natürlich beleuchte der Halbmond die Umgebung noch etwas, aber man konnte bestimmt nicht erkennen, dass er leicht errötet war. Natürlich hatte er nicht erwartet, dass sein Gespräch mit Raoul ein Geheimnis blieb, doch er hatte es gehofft. Nur Christian gegenüber kannte wohl keiner seiner Freunde das Wort Diskretion.

Christian setzte sich auf eine der Steinbänke und stützte seine Handflächen darauf ab. „Du erwartest nun bestimmt eine Antwort darauf, nicht?“

Nun, wenn er es schon so ansprach…. Shay kam näher und setzte sich neben ihn. Bestimmt würde sich die ganze Sache nun aufklären. Gerüchte mussten nicht immer stimmen. „Wenn es keine Umstände macht.“

„Ja, es stimmt. Ich achte bei meiner Partnerwahl nicht unbedingt auf das Geschlecht.“ Dabei zuckte er nur gleichgültig mit den Schultern.

Shays Augen weiteten sich überrascht und er musste den Impuls unterdrücken, von dem Älteren wegzurutschen, das wäre doch etwas zu kindisch gewesen. Jedoch verstieß das gegen alles, das er gelernt hatte. Er sollte nun eigentlich aufstehen und gehen, trotzdem blieb er besseren Wissens sitzen. Es gab einfach noch einige Dinge, die er klären musste. Allerdings war er nicht mehr so sicher, ob er den Wünschen seines Bruders entsprechen konnte, wenn das nun auch eher Nebensache war. Immerhin tat Christian etwas verbotenes und das gab er auch noch so offen und leichtfertig zu. Wie verdorben musste dieser Ort sein, dass er dafür immer wieder Partner fand, die dabei mitmachten? „Aber das ist schlecht, es ist verboten.“

Fassungslos sah er Christian an. Er schluckte kurz vor seiner nächsten Frage, einfach weil er auch Angst vor der Antwort hatte. „Warum?“

„Warum?“ Nun war es an Christian ihn verwundert anzusehen. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln, das man sonst nur Kindern zeigte, die eine dumme Frage gestellt hatten. „Weil es Spaß macht, darum. Weil es mir die Zeit vertreibt und weil mein Gegenüber es auch will. Außerdem ist es mit Männern unkomplizierter. Da kommt nicht gleich der große Bruder, um die Ehre zu retten.“

Es war ein kleiner Seitenhieb auf ihn, doch Shay war von der Antwort so überrascht, dass er nicht darauf einging. Ja, er nahm ihn nicht einmal zu Kenntnis. „Ihr macht das alles nur aus Spaß? Eine Sünde?“

Es fiel ihm nicht einmal auf, dass er die Anrede gewechselt hatte.

„Du willst mir nun doch wohl keinen Vortrag über Gefühle halten, oder? Ich will nur einen Mann sehen, der mit einer Frau schläft, weil er sie liebt. Liebe kann danach kommen, aber es ist keine Voraussetzung.“

Shay wollte schon den Mund zu einer Erwiderung öffnen, unterließ es dann aber im letzten Moment. Nein, er konnte nicht widersprechen. Denn auch wenn seine Erfahrungen gering waren, so hatte er keine seiner Partnerinnen geliebt. Er war einfach nur neugierig gewesen, wie das funktionieren sollte. Doch das war auch nicht der springende Punkt. „Aber es waren Männer.“

„Ich weiß nicht, was daran schockierend sein soll? Ich zwinge niemanden zu etwas, jeder von ihnen kam freiwillig mit mir.“

Es kam Shay vor, als würde er gegen eine Wand reden, eine sehr stabile Wand. Anscheinend wollte Christian keine Argumente gelten lassen, doch es war auch nicht seine Aufgabe sich um sein Seelenheil zu kümmern. Er hatte einen Auftrag von seinem Bruder bekommen und Liams Wünsche waren Gesetz. Nur eine Sache musste er noch klären. „Habt Ihr das alles nur gemacht, ich meine das Training, weil Ihr auch mich zu euren Eroberungen zählen wolltet?“

Diese Frage fiel ihm nicht leicht, doch die Antwort war für ihn sehr bedeutend.
 

Christian seufzte tief. Es war klar, dass diese Frage kommen musste, das ganze Gespräch hatte zu diesem Punkt geführt. Er wusste noch, was er mit Mikaela gesprochen hatte, doch er hatte auch seine Prinzipien und diese brach er nicht, nur weil er dann vielleicht nicht mehr zu seinem Ziel kam. Bis jetzt war er immer ehrlich zu seinen Partnern gewesen, diese wussten immer, was sie von ihm zu erwarten hatten und das war auch ein Punkt, der ihm sehr wichtig war. Shay hingegen wusste das nicht und das sorgte für diese Probleme. „Ja, das war meine Absicht.“

Shay neben ihm sog scharf die Luft ein und stand mit einem Ruck auf. „Ihr habt mich getäuscht!“

Wütend holte er mit der Hand aus.

Christian fing die Faust ab, bevor sie sein Gesicht traf. Vielleicht hatte er es verdient, doch das hieß nicht, dass er es zulassen würde. „Setzt Euch, dann können wir das Gespräch noch wie zivilisierte Menschen zu Ende bringen.“

Um seine Bitte noch zu unterstreichen, wurde der Griff um Shays Faust fester.

Dieser verzog leicht sein Gesicht und befreite seine Faust dann mit einem Ruck. Sich diese reibend, setzte er sich wieder neben Christian, diesmal aber mit deutlichem Abstand. „Dann erklärt Euch.“

Christian konnte sich gerade noch ein Lächeln verkneifen, dieses war im Moment unangebracht. „Ich habe Euch nicht getäuscht. Es gab nie einen Grund Euch darüber aufzuklären. Hättet Ihr Euch hingegen besser über mich informiert, dann wäre es Euch vielleicht selbst aufgefallen.“

„Jetzt ist es meine Schuld!“ Shay fuhr wütend auf, setzte sich aber einen Moment später wieder.

„Teilweise. Ich wusste ja, das Ihr nichts darüber wusstet, doch ich fand, dass es besser wäre, wenn Ihr mir gegenüber nicht so viele Vorurteile hättet. Sonst hättet Ihr mein Angebot niemals angenommen.“ Christian schüttelte den Kopf, so als würde er sich selbst eine Frage beantworten. Sein Blick fiel auf den Jungen neben sich. Ja, er war wütend und verwirrt. Wohl mehr verwirrt als wütend, sicher fühlte er sich auch verletzt. Wenn Christian ihn auch nicht absichtlich getäuscht hatte, so musste es sich für ihn so anfühlen. Dass er nun für Klarheit sorgte, war keine Entschuldigung, da es dafür schon viel zu spät war.

Es dauerte eine Weile, bis Shay etwas darauf erwiderte. „Mein Bruder will, dass ich mich mit Euch anfreunde, weil er sich davon Vorteile erhofft. Ich beuge mich seinen Wünschen, soweit das möglich ist. Im Moment kann ich nicht sagen, ob ich mich mit dem was Ihr macht anfreunden kann, ebenso wenig mit dem was Ihr mir entgegenbringt. Jedoch war mir Eure Gegenwart nicht unangenehm, weswegen ich auch diesmal gerne den Wünschen meines Bruder entsprechen würde.“

Jedes von Shay Worten wurde so bedächtig ausgesprochen, so als würde er sie zuvor noch einmal auf die Goldwaage legen. Christian störte es nicht, dass er seinen Bruder als Entschuldigung nutzte, das war besser, als wenn er den Kontakt zu ihm ganz abbrach.

Entschlossen sah Shay nun wieder auf und traf Christians Blick. „Jedoch bin ich mit dem was Ihr macht nicht einverstanden und ich werde mich ganz sicher nicht so leicht von Euch einwickeln lassen.“

Bei diesen Worten grinste Christian. So leicht? Das konnte man ja als Herausforderung sehen. Zumindest als Aufforderung ihn eines Besseren zu belehren. Nun, Christian gab sich gerne als Lehrer her.

Auch Shay schien der Versprecher aufgefallen zu sein, da er sich verlegen auf die Unterlippe biss. Jedoch unterließ er den Versuch sich zu rechtfertigen, bestimmt um Christian nicht auch noch darauf aufmerksam zu machen.

Leider hatte Christian das schon bemerkt und es überraschte ihn überhaupt nicht, dass Shay abrupt aufstand.

„Ich muss wieder zum Ball, meine Geschwister warten dort.“

Es war eine ziemlich fadenscheinige und eindeutig gelogene Antwort, doch Christian machte ihm den Gefallen und gab sich damit zufrieden.

Christian sah ihm nach, als der Jüngere sich rasch von ihm entfernte. Auf seine Lippen legte sich ein erwartungsvolles Lächeln. Da lagen noch interessante Zeiten vor ihm und er war sicher niemand, der eine Herausforderung und sei sie noch so unvorsichtig ausgesprochen worden, ablehnte. Keine solche Herausforderung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chaos-kao
2011-06-18T18:56:13+00:00 18.06.2011 20:56
xDDDD Ich liebe dieses Kapitel! Diese Aussprache hatte es echt in sich! Ich bin echt gespannt wie Christian ihn einwickeln wird ... und ob er es überhaupt schafft. Allerdings ist Shay ja auch schon minimalst weich gekocht. Zumindest klingt es ab und zu so ... auch wenn er sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt ^^'

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel! ^^
Lg
Kao
Von:  TinaChan
2011-06-15T23:04:34+00:00 16.06.2011 01:04
Hehe tolles Kapitel :)
Das Gespräch zwischen Christian und Shay ist einfach nur..ich weiß nicht, ich hatte die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht :)
Na da hat Shay ja was ausgesprochen xD, das wird er wohl noch längere Zeit bereuen^^ & Christian ist endlich wieder der alte :D
Ich freu mich echt drauf, wies nun weiter geht zwischen den beiden, obwohl ich mich auch freuen würde mal wieder was über Rida und Alan zu lesen, obwohl du ja eig. nicht geplant hattest, soo viel zu den beiden zu schreiben, oder?^^ Zumin. nicht in dieser Geschichte :D
Grüßchen, Tina


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