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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 25
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Suchend glitten ihre Augen über die Menge. Sie wusste, dass sich der Gesuchte auf diesem Empfang aufhielt. Jeder der sich für etwas Besseres hielt, war anwesend. Da war es egal, ob das nun wirklich zutraf, oder nur auf Einbildung beruhte. „Siehst du ihn?“

Ihre Frage galt dem Mann an ihrer Seite.

„Wen? Verdammt Karen, du kannst mich nicht jede Minute fragen, wenn ich nicht einmal weiß, nach wem ich Ausschau halten soll.“ Das Weinglas in seiner Hand schwenkend, warf Brian ihr einen giftigen Blick zu.

„Deinen zukünftigen Schwager auf Zeit.“ Verärgert warf Karen ihm einen Blick zu und stemmte eine Hand in die Hüfte.

„Shay? Der ist … ähm.“ Brian sah sich suchend um, bevor er besiegt mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung.“

Karen machte eine wegwerfende Handbewegung. Wen interessierte schon der Welpe? Ihr kam es heute auf das Alphamännchen an. „Vergiss Shay, der ist das kleinste Problem. Den habe ich schon um den Finger gewickelt.“

Lächelnd legte ihr Brian einen Arm um die Hüfte und beugte sich zu ihrem Ohr. „Genau, deswegen liebe ich deine Finger.“

Karen klopfte ihm mit einer Hand gegen die Brust. „Kleiner, jeder liebt meine Finger.“

Zumindest wenn er etwas von ihr wollte. Sie entwand sich Brians Griff und ging Richtung des Eingangs. Sie hatte ihr Ziel entdeckt und näherte sich langsam. Auf dem Weg dorthin blieb sie noch stehen und warf einen prüfenden Blick auf ihr Dekolletee. Nicht, dass sie ihn ermutigen wollte, doch Männer waren eher bereit mit jemanden zu reden, wenn dieser die richtigen Argumente hatte. Aus ihrer Erinnerung wusste Karen noch, das Liam zu der arroganten Sorte gehörte, bei einer Frau ließ er nur zwei Argumente gelten. Um ihre Ankunft noch etwas zu verzögern, nahm sie sich ein Weinglas vom Tablett eines vorbeieilenden Dieners. So bewaffnet, gesellte sie sich zu der Gruppe, die sich um Liam herum gebildet hatte. Es war keine sehr große Gruppe und es gab nicht sonderlich viel weibliche Konkurrenz. Eigentlich wirkte das alles vielmehr nach Geschäftspartnern, weshalb sich Karen eher am Rand der Gruppe postierte. Jedoch prostete sie Liam lächelnd zu, als dieser in ihre Richtung sah. Das war eine eindeutige Einladung, danach konnte man nur noch warten. Diese Zeit nutzte sie, um sich im Raum umzusehen. Christian ging ihr schon den ganzen Abend ab, was doch seltsam war bei einem solchen Empfang, ebenso wie Shay, doch das hatte nichts zu bedeuten. Sie konnte Juliet bei einer Gruppe Frauen entdecken, jedoch sah sie nicht in ihre Richtung, und wie immer war auch Alan nicht weit von ihr entfernt. Wenn sie nicht von Christian wüsste, welche Aufgabe Alan wirklich hatte, würde sie das schon etwas seltsam finden, oder nein, sie würde eher etwas sehr unschickliches über Juliet denken.

„Ich glaube, wir wurden uns noch nicht vorgestellt.“

Bei der tiefen Stimme neben sich, wandte Karen langsam den Kopf. Lächelnd blickte sie ihren Gesprächspartner an. „Nicht offiziell das stimmt und doch kennen wir uns.“

„Wirklich? Ich denke nicht, dass ich jemanden wie Euch vergessen hätte.“ Auch Liam lächelte, während er sie musterte.

Von Diskretion hatte Liam wohl noch nichts gehört. Man konnte einer Frau nachsehen und sie abschätzen, das schmeichelte ihr sogar, doch das hier wirkte eher, als würde er ein Stück Vieh betrachten. Das war unhöflich und Karen fühlte sich unter einem solchen Blick gar nicht wohl. Aus diesem Grund dauerte ihre Antwort etwas. „Damals war ich auch noch bedeutend jünger und auch eher mit Eurem Bruder befreundet. Wie geht es Sebastian?“

Wäre sie schadenfroh, würde sie sich sogar danach erkundigen, ob ihm das Kloster gefiel, doch das wäre Sebastian gegenüber unfair. Er hatte diese Laufbahn ja nicht freiwillig gewählt.

„Es geht ihm gut.“ Liam betrachtete sie nun stirnrunzelnd, so als wüsste er nicht wo er sie einordnen sollte. „Ich befürchte, Ihr seid mir nun aber ein wenig im Vorteil, Lady.“

Das letzte Wort enthielt eindeutig eine Frage. Karen überlegte einen Moment, bevor sie sich entschloss ihm einen Hinweis zu geben. „Karen. Mein Name ist Lady Karen.“

Sie nannte nicht ihren Nachnamen, doch das war auch nicht wichtig. Frauen stellten sich nur selten mit Nachnamen vor, meistens nur kurz nach der Heirat und die lag bei ihr schon einige Zeit zurück.

„Lady Karen.“ Nachdenklich blickte Liam sie an, bevor er nickte.

„Oh ich glaube, ich erinnere mich an Euch. Seit unserem letzten Treffen seid Ihr wirklich zu einer wunderschönen Frau geworden.“

War das ein… Karen blinzelte einen Moment, doch sie war sich sicher. In Liams Augen war kurz ein Anflug von Gier zu erkennen. Hielt er sie etwa für eine potenzielle Heiratskandidatin, das ja wohl sicher nicht. Hier musste sie einen Riegel vorschieben, solange es noch ging. „Ja, das findet mein Mann ebenfalls.“

Dabei versuchte sie so unschuldig zu klingen, wie es ihr nur möglich war.

Sofort wurde Liams Lächeln um eine Nuance kühler. Man konnte sehen, wie sein Blick über die Männer in ihrer Umgebung glitt. „Natürlich, einer Frau wie Euch ist es sicher nicht schwer gefallen einen Mann zu finden. Darf man fragen wer der Glückliche ist?“

„Man darf.“ Karen konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. Sie mochte ihren Mann wirklich, er war ein guter Freund für sie, aber nicht mehr. Außerdem erntete sie deswegen oft mitleidige Blicke, eben weil er schon etwas reifer war. „Lord Banes hatte das Glück meine Hand zu erhalten.“

Ja und er hatte das Glück gehabt, das sie nichts davon gewusst hatte, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt worden war. Denn ansonsten hätte sie protestiert, was sie trotzdem gemacht hatte, jedoch ohne Erfolg. Manchmal hasste sie ihren Vater wirklich, doch sie hätte es schlechter treffen können. Außer Treue verlangte ihr Mann so gut wie nichts von ihr. Wenn man von der Sache mit dem Sohn einmal absah und das würde sich mit der Zeit ergeben.

An Liams Reaktion merkte man, dass auch er ihren Mann kannte. „Oh. Nun wer kann es ihm verdenken? Nachdem seine letzte Frau verstorben ist, dachte ja niemand mehr, dass er noch einmal heiratet. Es ist schön, dass er sich noch einmal dazu durchgerungen hat. Das bedeutet dann wohl, dass er sich bester Gesundheit erfreut, oder?“

Karen erkannte in seinen Augen, dass es ihm lieber wäre wenn nicht. Dieser Mann war gefährlich und wurde ihr mit jeder Minute unsympathischer. Im Moment zweifelte sie daran, ob sie das Versprechen, dass sie Christian ohne dessen Wissen gegeben hatte, halten konnte. Wo war dieser eigentlich, wenn er benötigt wurde? Normalerweise rettete er sie immer, wenn sie in einer Konversation gefangen war, die ihr nicht behagte. Und es war ja wohl offensichtlich, dass dies der Fall war.

„Es geht ihm gut, danke der Nachfrage.“ Gerade als sie antwortete, legten sich zwei Hände auf ihre Schultern. Erleichtert atmete Karen auf, doch als sie zu ihrem Retter aufsah, war das nicht der, mit dem sie gerechnet hatte.

„Weißt du, es ist nicht gerade die nette Art, seinen Gesprächspartner einfach so stehen zu lassen. Bei deiner Erziehung hat Tante wirklich einiges verabsäumt.“

Normalerweise bekam Brain bei dieser Bemerkung eine entsprechende Antwort, doch diesmal ließ sie es ihm durchgehen. „Tut mir leid, Brian.“

Dann wandte sie sich an Liam. „Lord Feran, darf ich Euch meinen Cousin vorstellen? Lord Brian Charen.“

„Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, Lord.“

Karen konnte spüren wie ihr Cousin den Kopf leicht neigte. In Liams Augen jedoch blitzte nun deutliches Interesse an dem Mann auf. Anscheinend hatten seine Geschwister ihn schon auf den neuesten Stand gebracht, das konnte ja heiter werden.

„Es freut mich ebenfalls, Lord Charen. Vor allem weil mich mein Bruder schon darüber informiert hat, das Ihr Interesse daran hättet, meine Schwester näher kennenzulernen.“

War das eine Fangfrage? Bei Liams Tonfall konnte man das beinahe denken und Karen war sich mit einem Mal nicht mehr sicher, ob Brain sie nun noch immer beschützte, oder als Schutzschild benutzte.

„Ja, das liegt wirklich in meiner Absicht. Natürlich nur, wenn Ihr nichts dagegen habt.“ Noch immer lächelte Brian freundlich, ganz der Schwiegersohn den sich jede Mutter wünschte. Die Frage war nur, ob das zukünftige Schwäger ebenso sahen.

„Im Moment spricht nichts dagegen. Kommt, trinken wir gemeinsam etwas.“ Liam machte eine auffordernde Bewegung zu Brian.

„Entschuldige mich bitte.“ Karens Schultern noch einmal kurz drückend, folgte Brian ihm.

Damit war sie wohl entlassen. Sobald sich zwei Männer unterhalten wollten, waren Frauen nur mehr Nebensache. Eine Eigenart, die Karen nur Recht war, das gab ihr immer Zeit, sich um ihre eigenen Dinge zu kümmern. Aus diesem Grund sah sie Brian noch einen Moment lang lächelnd nach, bevor sie sich wieder den restlichen Gästen zuwandte. Darunter gab es sicher den ein oder anderen interessanten Gast.
 

Christian atmete tief die frische Nachtluft ein. Nach der stickigen Luft im Inneren des Saals war das eine deutliche Verbesserung. Da es bereits Sommer war, ließ auch die Temperatur so eine kurze Pause zu. Natürlich war er nicht alleine. Rida war in seiner Nähe und die Gärten, die sich vor ihm erstreckten waren sicher auch nicht unbesucht. Christian wusste das, weil er selbst ein oft gesehener Besucher dieser Örtlichkeiten war.

„Ganz alleine hier? Das ist selten bei Euch.“

Bei der weiblichen Stimme wandte sich Christian um, sie kam ihm vage bekannt vor. Doch als er die Sprecherin sah, wusste er, dass er diese Stimme sogar sehr gut kannte, nur lange nicht mehr in den Genuss von ihr gekommen war. „Lady Mikaela. Ich wusste gar nicht, dass Ihr bereits eingetroffen seid.“

Lächelnd lehnte sie sich neben ihn an die Brüstung. „Gestern als die meisten Adeligen auf der Jagd waren. Mit zwei Kindern ist es leichter seine Zimmer zu beziehen, wenn nicht so viele Leute um einen herum sind.“

Christian mochte Mikaela, das war schon immer so gewesen. Jedoch hatte sie nie zu seinen Eroberungen gezählt. Früher weil sie die Hofdame der ‚Prinzessin‘ gewesen war und nun weil es nicht ratsam war, sich mit ihrem Mann anzulegen. Bei einem Kampf zwischen Rida und Tailor würde er auf Tailor setzen und wenn seine Einschätzung so ausfiel, konnte er sich zurückhalten.

Aber er schätzte sie als Ratgeberin, wenn sie auch nicht zu seinen engsten Freunden zählte. Er mochte sie einfach, wenn er das auch an nichts festmachen konnte. Durch sie hatte er früher auch einige Einladungen bekommen, die durchaus hilfreich gewesen waren. Man konnte sagen, dass sie eine Art hilfreiche Symbiose verband, wenn Christian auch nie klar war, was sie von ihm bekam.

„Also weswegen seid Ihr hier, so ganz ohne Begleitung?“

„Darf ich das nicht? Auch ich benötige eine Pause.“ Dabei lächelte er und beobachtete Mikaela aus den Augenwinkeln. Sie war gereift seit er sie letztes Jahr gesehen hatte, jedes Jahr schien es etwas mehr zu sein. Doch damit meinte Christian nicht, dass sie älter wurde, sondern innerlich gereift war. Wenn man bedachte wie naiv sie noch vor einigen Jahren gewesen war, war das erstaunlich. Damals wäre sie ihm nie freiwillig, oder gar alleine auf den Balkon gefolgt.

Mikaela lachte bei dieser Antwort amüsiert. „Ihr entschuldigt, wenn mich diese Antwort aus Eurem Mund belustigt. Es nur einfach eine untypische Antwort für Euch.“

Dann verstummte ihr Lachen. „Ich habe mit Raoul gesprochen.“

Christian hob verstehend den Kopf. Daher wehte also der Wind, wenn er auch noch nicht sicher war, was er davon halten sollte. „Und was hat er erzählt?“

„Das Ihr vielleicht etwas Gesellschaft benötigen könntet. Von jemanden der nicht gleich alles weitererzählt, oder sich an Eurem Leid amüsiert.“

Nun das war etwas, das eindeutig auf Mikaela zutraf. Natürlich hätte er dafür auch Karen oder Raoul, doch diese fielen eindeutig in die letzte Kategorie die Mikaela aufgezählt hatte. Juliet hingegen konnte er alles erzählen, doch auch wenn sie ihm Hilfe zugestand, so brachte sie kaum Verständnis für diesen Teil seines Lebens auf. Selbst Rida war ihm da keine Hilfe, er stand ihm zwar immer hilfreich zur Seite, doch was solche Dinge betraf war er eher unbeholfen.

Christian seufzte leise. „Es ist nichts weltbewegendes, wirklich. Nur ich habe einem Jungen beim Training geholfen, mit anfänglichen Hintergedanken, das gebe ich zu, aber gegen Ende hat es mir wirklich Spaß gemacht. Nur dann hat er es plötzlich ohne einen sinnvollen Grund beendet, wenn ich diesen auch zu kennen glaube. Ich hätte nie gedacht, dass mir mein Ruf einmal zum Verhängnis werden könnte.“

Mikaela hörte ihm aufmerksam zu, sagte aber nichts. Nachdem nun aber nichts mehr kam, ergriff sie das Wort. „Ihr habt also einen Korb bekommen.“

„Es wäre nicht der Erste.“ Das war es auch nicht, was ihn so störte. Jedoch war es wirklich schon schlimm wenn Raoul ihm jemanden schickte, um ihm beizustehen. Gut, er war seit einigen Tagen nicht mehr ganz auf der Höhe, ja er konnte sogar ein Datum benennen, wann es angefangen hatte, doch das man es schon als Außenstehender bemerkte? Das war nicht gut. „Nur ist meine Laune seitdem nicht mehr die Beste. Raoul macht sich da eindeutig zu viele Sorgen.“

„Nein.“ Mikaela sah ihn einen Moment streng an, bevor sie wieder lächelte und sich entspannte. „Ihr versucht schon wieder vom Thema abzulenken und zu fliehen. Seht das doch als eine einmalige Gelegenheit, denn das ist sie. Ich bin hier, um Euch zuzuhören, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen, und ich verrate es auch niemanden.“

Eine einmalige Gelegenheit? Nun vielleicht brauchte er wirklich jemanden, der ihm einfach nur zuhörte, ohne ihm gleich wieder einen Rat aufzudrängen, oder ihm einen Vortrag zu halten. „Ich bin eifersüchtig, Mikaela. Ich habe ihn gestern mit einer Frau gesehen und das hat mich gestört. Er hat mich ignoriert, wann immer sich unsere Blicke trafen. Gott, ich habe mich sogar betrunken, was aber auch an dem schlechten Tag lag, der dem Ganzen vorangegangen war.“

Christian wollte in dieser Hinsicht ehrlich sein. Natürlich kannte er dieses Gefühl, doch das war schon eine Weile her, sehr viele Jahre wenn man es genau nahm. Aber es war ja nicht so, dass er etwas für Shay empfand, deswegen war ihm auch diese Eifersucht völlig unverständlich. Außerdem war es eine andere Art als damals. Er fühlte sich wie ein Hundebesitzer, dessen Hund plötzlich freudig einem anderen Herrchen zulief. „Ich weiß nicht was los war, verdammt ich habe ja noch nicht einmal mit ihm geschlafen.“

„Eine ziemlich gute Einschätzung deines Gemütszustandes. Aber wenn du all das weißt, bleibt nur mehr eine Frage übrig.“ Lächelnd legte Mikaela ihre Unterarme auf der Balustrade ab.

„Welche?“ Fragend richtete Christian den Blick auf die Jüngere. Hatte er noch etwas übersehen?

Langsam wandte sie ihm den Kopf zu. „Wenn du all das weißt, was machst du dann noch hier?“

Als Christian schwieg, fuhr sie mit einem Seufzen fort. „Anscheinend magst du diesen Jungen, auch wenn ich dir dabei keine Liebe unterstellen will, aber er ist dir wichtig. Besser gesagt du genießt seine Nähe und siehst ihn schon als dein Eigentum. Ob das nur ist, weil du nicht bekommen hast, was du willst, oder wegen etwas anderem, das kannst du nur auf eine Art herausfinden. Bring es zu Ende, egal wie, dann kannst du daraus noch immer deine Schlüsse ziehen.“

Überrascht hob Christian eine Augenbraue. Er hätte nie gedacht solche Worte aus Mikaelas Mund zu hören. Allerdings entbehrten ihre Worte nicht einer gewissen Logik. Es stimmte. Sich darüber klarwerden konnte er später auch noch, wenn es sicher nur Ersteres war. „Du bist wirklich erwachsen geworden.“

Bei dem erstaunten Tonfall, blinzelte Mikaela kurz. „Ich nehme das einmal als Kompliment an. Und hast du nun eine Lösung für dein Problem gefunden?“

Unschuldig sah Christian sie an. „Problem? Welches Problem, bei mir gibt es nie Probleme.“

Er würde einfach das machen, was er immer machte. Warum er diesmal eigentlich anders handelte, wusste er gar nicht. Besser es war ihm bis zu diesem Zeitpunkt kaum bewusst gewesen. Bis jetzt war er viel zu sanft vorgegangen und einiges an Zeit investiert, die er sonst nur selten aufbrachte. Kein Wunder, dass er da so unpassende Gefühle entwickelte.

„Das wird Raoul freuen zu hören.“ Mikaela richtete sich wieder auf und strich sich ihr Kleid glatt.

Christian griff nach ihrer Hand und führte sie zu seinem Mund. „Vielen Dank, Lady Mikaela.“

„Immer wieder gerne.“ Damit zog sie ihre Hand wieder zurück.

Als sie wieder Richtung des Saals ging, wandte Christian sich wieder dem Garten zu. Es gehörte sich nicht gemeinsam zurückzukommen, egal ob man etwas getan hatte oder nicht. Allerdings hatte Christian es auch nicht so eilig, wieder zurückzugehen. Als sich Mikaela erst einige Schritte von ihm entfernt hatte, hielt er sie noch einmal zurück. „Mikaela.“

Sie blieb stehen. „Ja?“

„Ihr könnt übrigens sagen was Euch schon die ganze Zeit auf der Zunge liegt.“ Das war etwas das alle Frauen sagten, nur selten den Männern ins Gesicht.

„Lord Alrin?“

Sie klang zwar fragend, doch das pure Höflichkeit ihm gegenüber. Ebenso das sie einander wieder höflich ansprachen war normal. Viele Leute hier sprachen sich so an, wechselten aber auf eine persönlichere Ansprache wenn man etwas verdeutlichen wollte. Zumindest wenn man sich näher stand. „Ich verbringe viel Zeit mit Lady Karen, ich bin es gewöhnt.“

Man hörte, dass Mikaela belustigt seufzte. „Männer.“

Doch klang es bei ihr eher amüsiert als resigniert, wie meistens wenn dieser Kommentar benutzt wurde.

Mit einem zufriedenen Lächeln hob er eine Hand, das Zeichen dafür, dass er nun nichts mehr von ihr wollte. Er hörte wie sich ihre Schritte immer weiter entfernten und dann von den Geräuschen des Saals verdeckt wurden. Ein paar Minuten würde er noch warten, bis er ihr folgen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TinaChan
2011-06-13T16:58:14+00:00 13.06.2011 18:58
Schönes Kapitel :D
Arme Karen und doofer Liam xD Der brauch mal n Dämpfer find ich :D
Yay Mikaela ist aufgetaucht :) Das ist schön, sie hat mir schon in der anderen Geschichte gut gefallen, also vom Charakter her. Tailor gegen Rida, ohjee das wäre ja mal lustig anzusehen xD
Aber es ist gut, dass Christian jetzt anscheinend wieder ein Ziel vor Augen hat, bzw. weiß was er jetzt machen möchte.
Ich bin gespannt, wie er das umsetzt :D
Grüßchen, Tina


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