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Ein philosophisch-moralisches Paradoxon

oder wieviele Züge braucht man, um Seto Kaibas Herz zu gewinnen?
von

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Bauernumwandlung

Drei Tage sind nun vergangen seit ich dir gegenüber diese Äußerung gemacht habe, die dich - so hoffe ich - zum nachdenken gebracht hat. Nun, es reicht eigentlich schon aus, dass sie dich verwirrt.
 

Ich konnte dir ansehen, dass du während des Unterrichts darüber nachgedacht hast. Vielleicht nicht die ganze Zeit, aber zehn Minuten reichen durchaus aus und ich glaube, dieser Satz und mein Verhalten geraten auch keineswegs so schnell in Vergessenheit. Immerhin bin ich eindeutig von der Norm abgewichen, nicht wahr? Und so etwas kannst du nicht ignorieren.
 

Tja, genau darauf basiert nun auch meine Taktik und ich muss sagen, es ist wirklich schwer sie umzusetzen, aber der Versuch ist es wert und die Tatsache, dass die erste Phase Erfolg hatte, beweist meine Theorie.
 

Ich hatte den Eindruck, dass du versucht hast, mich nach dem Unterricht anzusprechen. Vielleicht täusche ich mich, aber normalersweise verschwindest du immer als Erster aus der Klasse. Nun, an dem Tag nicht. Vielleicht hattest du aber auch kein dringendes Meeting, wer weiß. Zum Glück ist auf Yugi Verlass, denn wie immer wich er mir nicht von der Seite und wie ich richtig vermutet hatte, würdest du mich keineswegs vor ihm ansprechen. So wichtig war es dir dann auch wieder nicht, nicht wahr? Darauf habe ich allerdings gebaut.
 

Die nächsten Tage waren wirklich eine Zerreißprobe, das muss ich schon sagen. Zum einen, weil ich mir größte Mühe gegeben habe, Dir aus dem Weg zu gehen, natürlich ohne dass einem meiner Freunde dieser Umstand auffällt. Das hätte nur Fragen nach sich gezogen. Fragen wird es noch früh genug geben.
 

Nun, es ist mir relativ gut gelungen und ohne falsche Bescheidenheit muss ich sagen, dass ich mich auch bei unseren Aufeinandertreffen unter Kontrolle hatte, was gar nicht mal so leicht ist, das kannst du mir glauben! Immerhin provozierst du mich genauso gerne wie ich dich. Und nach meiner kleinen Aktion neulich schien es dir wohl ein Bedürfnis, dies zu tun. Tja, Pech. Ich war die Ruhe selbst. Zumindest äußerlich. Dein "Köter" habe ich nur mit einem Schulterzucken quittiert und auf deine anderen verbalen Attaken bin ich überhaupt nicht eingegangen. Brachte mir übrigens ein Lob von Tea ein. Sie meint, ich hätte mich im Gegensatz zu dir sehr erwachsen verhalten.
 

Dich hat das natürlich irritiert, nicht wahr? Ich habe es dir angesehen. Es ist schließlich eine Veränderung von dem normalen, montonen Ablauf der Dinge, so wie du ihn schätzt. Du magst keine Veränderungen. Das weiß ich. Weil man sie eben nicht vorhersehen kann, sie sind nicht berechenbar. Aber notwendig. Manchmal tun sie weh, manchmal machen sie uns Angst, aber nun, ich denke, es kommt darauf an wie man mit ihnen umgeht.
 

Meine Gefühle für dich haben mein Leben auch ganz schön verändert, das kannst du mir glauben. Ich habe das nicht so einfach weggesteckt, wie es vielleicht erscheinen mag. Die ersten Tage habe ich mit Verleugnung verbracht. Ja, das schien mir das effektivste Mittel. Nur, dass es nicht funktioniert hat. Leugnen führt zu nichts. Es ändert auch nichts. Die Dinge verschwinden nicht, nur weil man sie versucht auszublenden.
 

Im Prinzip ist es ähnlich wie bei diesen Trauerphasen, du weißt schon. Tea hat mir das mal erzählt. Was im Grunde schon eine gewisse Ironie ist, oder? Ich meine, Trauer mit sich verlieben zu vergleichen. Aber es ist tatsächlich so, zumindest in meinem Fall, ich kann ja nicht für jeden reden. Aber meine Lage ist ja auch nicht unbedingt vergleichbar mit der Allgemeinheit. Sich in den Erzfeind zu verlieben, ist eher der Eintritt in eine Extremsituation.
 

Also, am Anfang stand die Verleugnung. Ich wollte es nicht wahr haben. Frei nach dem Motto: "Es darf nicht wahr sein, ich werde erwachen, das ist nur ein böser Traum!" Ist ja auch verständlich, oder? Dann brachen die Emotionen nur so aus mir heraus. Das volle Programm. Von Wut bis Ruhelosigkeit. Ich konnte sogar nicht schlafen. Gut, das lag auch daran, weil ich abends, allein im Bett, dauernd an dich denken musste und naja, diese Gedanken waren nicht unbedingt mit Entsetzen verbunden.
 

Anschließend habe ich Orte unserer gemeinsamen Begegnungen aufgesucht. Ja, ich geb´s zu, ich hing sogar ab und an vor deiner Firma rum.
 

Tja und schließlich habe ich es mir dann eingestanden und mich damit abgefunden und - was noch wichtiger ist - versucht nach vorne zu blicken. Dabei bin ich auf diese Idee gekommen. Also, diesen Versuch.
 

Aber zurück zum Wesentlichen.
 

Die zweite Phase meines Plans läuft also schon. Morgen werde ich sie offiziell einläuten. Ich denke, drei Tage Wartezeit sind genug. Ein Tag wäre zu wenig gewesen und eine Woche zuviel, also sind drei Tage die goldene Mitte.
 

Ich frage mich, was du gerade denkst. Sind meine Berechnungen richtig und du machst dir wirklich Gedanken über mein absonderliches Verhalten, wenn du gerade mal nicht dabei bist Firmen zu übernehmen oder neue DuelMonster-Strategien gegen Yugi zu entwickeln. Ich hoffe, dass ich Recht habe. Davon hängt schließlich alles ab, aber hey, ich bin zuversichtlich. Ja, das bin ich wirklich. Keine Ahnung, worauf dieser Optimismus basiert, vielleicht entspricht er einfach meiner Natur. Ist ja auch egal, oder?
 

Nein, ich bin eigentlich sicher, dass du dir Gedanken machst. Heute Morgen hast du es jedenfalls. Ich war aber auch gut. Dein "Na, Köter, mal wieder eine Nacht im Hundeheim verbracht?" hat mich zwar nicht kalt gelassen, aber ich habe mir äußerlich nichts anmerken lassen. Ich weiß, dass du mit irgendeiner plumpen Erwiderung gerechnet hast, du hast mir auch genug Zeit gegeben, eine zu finden, aber ich stand nur da und habe nichts gesagt. Meine Miene war so ausdruckslos wie deine es sonst ist und ich konnte sehen, dass dir dein spöttisches Grinsen vergangen ist. Dass Joey Wheeler einmal nicht auf deine Angriffe anspringen würde, damit hast du wohl nicht gerechnet, was? Ich glaube, du warst sogar enttäuscht. Ja, einen Moment lang hatte ich echt den Eindruck.
 

Glaub mir, ich habe gut darüber nachgedacht ob ich diese Grenze überschreiten will. Ich hab mich gefragt, ob es nicht vielleicht nur die Neugier ist, die mich antreibt. Der Wunsch das Altbekannte gegen das Neue einzutauschen, so ne Art kranke Mutprobe, aber nein, so ist es nicht. Und ich bin mir auch im Klaren darüber, dass ich, wenn ich die Grenze erst einmal tatsächlich überschritten habe, ich nicht so einfach wieder zurück kann. Doch das will ich auch gar nicht. Nicht jetzt, wo ich eine Vorstellung von dem habe, was mich erwartet.
 

Vielleicht wäre es nie soweit gekommen, wenn ich an diesem Tag nicht mit Mokuba geredet hätte. Im Grunde war es echt ein merkwürdiger Zufall, ich meine, dass ich auf ihn treffe und auch, dass wir reden. Uns über dich unterhalten. Yugi würde es ganz sicher als Schicksal bezeichnen. Vielleicht hat er sogar Recht. Ich weiß es nicht, aber das ist ja auch nicht so wichtig. Das Einzige was zählt ist, dass es passiert ist und ich glaube einfach mal daran, dass es etwas gutes hat, zu etwas gutem führen wird. Aber wir werden sehen, nicht wahr? Zumindest verstehe ich dich nun besser. Das ist doch schon einmal ein Anfang.
 

Und wie gesagt, Joey Wheeler gibt nicht auf. Joey Wheeler hat den Kampf gerade erst aufgenommen und ich befürchte, dieses Mal wirst du der Unterlegene sein, doch ich schätze, das wirst du verkraften können, denn im Grunde hast du ja auch was zu gewinnen.
 

Nun, ich hoffe du bist bereit für den nächsten Zug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-04-07T08:03:01+00:00 07.04.2013 10:03
Hey ^_^

kann man gut verstehen, dass Joey da erstmal verleugnen muss, und der vergleich mit mit der Trauer, finde ich auch nicht so abwegig. ... *seuftz* wann Kaiba wohl darauf anspringen wird? ... Mokuba? – Was hat der den noch mit der Sache zu tun, hat er Joey verraten, das er Chancen hätte? hm .. spannend :D

CuCu Jyorie

Von:  Shimizu-chan
2010-10-13T20:56:58+00:00 13.10.2010 22:56
tja joey is ebend unberechenbar :D
er is ja auch ein schlaues kerlchen
aber ich versteh es immer noch nich so genau, was er jetzt vor hat
will er das sich kaiba in ihn verliebt, das er über joey nachdenkt oder so
is auf jeden fall logisch oder... und tea soll ma nich so sein
joey kann auch ma erwachsen sein xDDDDD oder muss man mit allem aufhören was einem spaß macht wenn man erwachsen werden will o.Ô
freu mich schon aufs nächste kappi *knuff* :] *dir n keks schenk* ^-^


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