Zum Inhalt der Seite

Was mir schon lange unter den Nägeln brennt!

Kritische Texte oder Denkansätze
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Puppe

Als ich zu Leben erwachte,

hab ich mich gleich gefragt.

Aus was bin ich gemacht?
 

Da schaute ich an mir herab,

was ich so an mir hab,

nur Fetzen als mein Leib,

gefüllt bin ich mit Stroh,

er füllte auch mein Herz so.
 

Bin nur eine Puppe, die an Seidenfäden hängt,

werde willenlos von meinem Meister gelenkt,

weiß nicht, was ich bin,

und was ich hier soll,

was mein Meister so findet toll.
 

Kann ich nur das,

was mein Meister mir zeigt,

lerne ich nur das,

was mein Meister weiß.
 

Bin nur eine Puppe, die an Seidenfäden hängt,

werde willenlos von meinem Meister gelenkt,

ich höre nur, wie mein Meister lacht,

merke ich, wie mir es selbst Kraft schafft.
 

Ich nicke mit dem Kopf hoch,

dabei sehe ich meinen Meister an,

sofort gerate ich in seinen Bann,
 

will ich nie wieder von ihm los,

will noch näher an ihn rann,

merke ich fast regungslos,

hänge ich nur an Seidenfäden an.
 

Bin nur eine Puppe, die an Seidenfäden hängt,

werde willenlos von meinem Meister gelenkt,

nun weiß ich, wo ich bin,

es entsteht mir Freude schon fast,

weiß ich endlich wo ich will hin,
 

spielt er nur mit mir,

hält er gern mich so kurz,

ich hätte so gern ein wir,

mach nie wieder Schluss!
 

Ich bin nur eine Puppe, die an Seidenfäden hängt.

Werde willenlos von meinem Meister gelenkt,

abends hängt er mich zu vielen anderen ich’s,

warten wir alle sehnsüchtigst.
 

Am nächsten Tag hänge ich noch hier,

warte auf ihn, ob er mit mir spielen mag,

als er nicht kam, hätte ich fast etwas gesagt,
 

So warte ich, mit keinem anderen Gesicht,

bete ich, dass er bald hier erscheint,

und sich endlich wieder interessiert für mich,

um wieder mit mir zu spielen meint.
 

Bin ich nur eine Puppe, die an Seidenfäden hängt,

werde willenlos von meinem Meister gelenkt,

diesmal nahm er nicht nur mich,

trieb es mich zur Verbitterung,

zusammen spielten wird doch feierlich,
 

ich gehörte einmal ihm,

dann aber eine anderen auch,

der stümmelte mich hin,

meine Freude verflog im Rauch.
 

Bin nur eine Puppe, die an seinen Fäden hängt,

werde willenlos von meinem Meister gelenkt,

haben meine Fäden sich verknäult,

ich der scharfen Klinge erstmals Aufmerksamkeit Sold.
 

So nahm ich die Schneide voller Wonnen,

auseinander was uns hielt, war endlich veronnen,

voller Angst vor meinem Meister eilt ich davon,
 

Leider weit konnte ich nicht reisen,

mein entflammtes Stroh wollt mich schon rückwärts weisen,

doch ich konnte nimmer mehr so,

Lumpenhände gaben die Schärfe, in die ich floh.
 

Bin nur eine Puppe, die an keinen Fäden mehr hängt,

die willenlos nur vom Sturm ist getränkt,

ich liege nur da,

meine Füllung fließt aus mir,

so schnell wird es mir kaum gewahr,
 

Allein mit mir spielt das Unheil,

bewahrt mich und sollte mich hüten,

aus der Fern ein Heror eilt,

Unheil wickelt es mich in Mythen.
 

Bin nur eine Puppe, die an keinen Fäden hängt,

willenlos werde ich mit Neuen nun beschenkt,

ein Held ist für mich in Sicht,

der mir mehr als nur einen Meister verspricht,
 

gab er mir mehr als nur Stroh,

füllte er mich nun mit Liebe so,

doch zur Gewissheit ihr, hab ich immer die Klinge hier.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück