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Durch die Zeiten

oder die Wahrheit dahinter
von

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Kaffe....?

Severus las die Vorladung mit einem Stirnrunzeln, er war nur sehr begrenzt begeistert, aber er wusste, dass das sein musste, es ging um Harry, er musste also kommen, ob er wollte, oder nicht. Die Verhandlung würde schnell stattfinden.
 

Das war es nicht, was ihm Sorgen machte, sondern der Bericht eines Wizgamontmitgliedes, der schreib, dass das Mädchen einsehen würde, dass es von Dumbledore manipuliert und benutzt werden sei. Dass man aufgrund der Einsicht eine Strafmilderung wohl verantworten könne. Also, dass sie davon absehen wollten, Granger nach Askaban zu bringen, die Meinungen gingen in die Richtung, dass sie Granger zurück in die Muggelwelt bringen wollten, was bedeutete, dass ihre magischen Kräfte entzogen werden würden und dass sie zurück zu ihren Eltern kommen sollte, die bei dem Prozess und der Urteilsverkündung ebenfalls anwesend sein würden.
 

Er traute dem verschlagenen Luder nicht, er ahnte, dass sie etwas plante, er wusste, sie konnte gefährlich werden, allein ihr Wissen um Magie konnte ein Heidenchaos anrichten, Tränke konnte man auch als Muggel oder Squibb anfertigen.
 

Für Severus war die Strafe für versuchten Mord schlicht nicht hoch genug, doch er konnte nichts dagegen unternehmen, das konnte nicht mal Tom, das Wizgamont hatte das beschlossen und sofern sie das nicht abschaffen wollten, was keiner von ihnen vorhatte, würden sie sich dem Urteil fügen müssen. Doch er würde das Gör beobachten lassen, jahrelang, wenn es sein musste. Er traute ihr nicht, absolut nicht, hatte es nie getan, seit er wusste, wie sie von Dumbledore bevorzugt wurde, mehr noch als Potter, Harry... sein Sohn, wie auch immer.
 

Er sah auf die Uhr. Gleich war ohnehin Mittag, das hieß, dass Harry in einer Stunde spätestens hier sein würde, um von hier aus wieder nach Riddle Manor zu gelangen. Wie immer. Dann musste er es ihm sagen. Ob er wollte, oder nicht, er wusste nicht, wie Harry reagieren würde und er fürchtete, es würde nicht sonderlich gut sein. Kurz überlegte er, auch noch Tom zu rufen, ließ es aber dann sein, so drastisch war das nun auch nicht, aber er würde nachher mit Bill reden, damit der im Falle eines entsprechenden Urteils die Vorkehrungen treffen konnte.
 

So verging die Zeit schnell, bis es klopfte und Harry seinen Kopf durch die Tür steckte, noch immer zierte ein breites Grinsen das Gesicht, der Junge war, nach dem gemeinsamen Wochenende mit Tom, sichtlich gut gelaunt. Noch überraschter war er, als der ihm auf ein Mal eine lange Packung auf den Schreibtisch legte, auf der groß und breit ‚Pralinen’ stand. „Harry?“
 

Harry grinste nur, er strahlte den Anderen an. „Das sind Pralinen!“
 

„Das hätte ich nicht gedacht, bedenkt man, was da drauf steht...“
 

Der Jüngere lachte leise. „Ich hab sie dir aus Deutschland mitgebracht! Es sind Dunkle, nichts zu Süßes, mit Whiskey, ein Paar auch mit Rum oder Kaffee.“ Er schloss verträumt die Augen, dachte an all die Dinge, die sie an dem Wochenende noch alles unternommen hatten. Das Musical, war der helle Wahnsinn gewesen, die Darsteller, die nur Millimeter an ihnen vorbei gerast waren, mit ihren Rollschuhen. Die Besichtigung der bayrischen Hauptstadt, der Besuch des riesigen Zirkus. Es war einfach traumhaft gewesen...
 

Severus hob eine Augenbraue, erbarmte sich aber dann und löste die goldene Schleife, hob den Deckel. Nun, zumindest sprang ihm tatsächlich kein Scherzartikel entgegen. Vorsichtig nahm er eine der dunklen Pralinen, biss hinein. „Ich muss sagen, sie schmeckten nicht so schrecklich, wie ich vermutet hatte,“ stellte er fest. Dann aber wurde er ernst. „Harry, morgen wirst du nicht in der Schule sein.“
 

„Was ist denn los?“, fragte der Jüngere, setzte sich jetzt.
 

„Grangers Verhandlung.“
 

„Oh...“
 

„Sie wollen sie vermutlich einfach in die Muggelwelt schicken, da sie Einsicht heuchelt.“
 

„Oh...“
 

Es tat Severus irgendwie leid, als er sah, wie das eben noch so glückliche Gesicht fiel. Aber er konnte nichts dagegen tun, es musste gesagt werden.
 

Harry starrte auf seine Hände. Seine gute Laune war gerade schlagartig verflogen. Und zwar vollkommen und unwiderruflich. Natürlich hatte er gewusst, dass der Prozess irgendwann stattfinden würde, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es jetzt schon sein würde. Er schlang seine Arme um seine angezogenen Knie. „Wann morgen?“
 

„Gleich um zehn Uhr,“ erklärte Severus, der sich zurückhalten musste, um Harry nicht einfach durch die Haare zu streichen. Er war auch wenig überrascht, als auf ein Mal der Kamin aufflammte, Tom heraus trat und den Jüngeren ohne ein Wort in den Arm nahm.
 

Tom hatte über ihre Verbindung den rapiden Stimmungswechsel mitbekommen und hatte, ohne es zu merken, ein Gespräch mit Shacklebolt schlagartig unterbrochen, begonnen, vorsichtig in Harrys letzten Gedanken zu wühlen und war dann aufgestanden, ohne ein Wort der Erklärung, war durch den Kamin gegangen und schloss den Jüngeren sofort fest in die Arme.
 

„Tut mir leid,“ murmelte Harry, dem klar war, warum der Andere vermutlich aufgetaucht war. „Ich wollte dich nicht stören...“
 

Tom seufzte nur leise. Wann würde dieser kleine Dummkopf nur endlich begreifen, dass er wichtiger war, als die Anderen? „Lass deine Ohren nicht hängen,“ lächelte er nur und küsste Harry. „Ich bin morgen dabei,“ versprach er, nickte Severus dann zu. „Ich denke, du auch. Wir sehen uns dann morgen.“ Mit Harry auf dem Arm trat er durch das Feuer, in sein Zimmer, legte ihn dann auf ihr Bett und setzte sich zu ihm. „Lass dich doch von so einer nicht so mitnehmen,“ lächelte er, küsste den Jüngeren und kraulte ihn etwas. „Und morgen ist es vorbei, dann musst du dich nicht mehr mit ihr abgeben...“
 

Harry lächelte etwas und nickte, küsste den Anderen dann: „Du solltest zurück, die vermissen dich sicher schon...“
 

„Sollen sie doch,“ hauchte Tom nur, während seine Hand unter das Hemd des Jüngeren glitt. „Ich bin hier gut beschäftigt...“
 

Harry wollte etwas sagen, doch als die Finger über den Ansatz seines Schwanzes glitten, blieben ihm die Mahnungen im Halse stecken. Zu sehr genoss er, was da geschah.
 


 


 


 

„Ruhe im Saal!“
 

Nervös setzte Harry sich auf einen der Plätze, sah zu Tom, der seine Hand einfach nur drückte. Sein Blick glitt über die andern Anwesenden. Viele kannte er, es waren Toms Anhänger, er kannte sie durchaus, dazu Bill und Charlie, die Zwillinge, die ihn eben etwas gepiesackt hatten und die Eltern von Hermine Granger, mit starren Gesichtern und nach vorn gerichtetem Blick. Ein Ausdruck, den Harry kannte – von den Dursleys.
 

„Miss Hermine Granger, bekennen Sie sich für schuldig?“
 

„Ja,“ gab Hermine ruhig zurück, ihre Augen fest auf Harry gerichtet, sie tobte innerlich, aber das war egal, sie wusste, sie würde lebend raus kommen und frei sein, dann konnte sie immer noch tun, was sie vor hatte, selbst ihre Eltern standen hinter ihr, vielleicht das erste Mal seit drei Jahren. Nein, seit der Brief von Hogwarts gekommen war. Von denen würde Einiges abhängen. Sie zu manipulieren war spöttisch einfach gewesen!
 

„Sie sind zumindest einsichtig,“ gab einer der Männer zurück. „Das erspart es dem Opfer, aussagen zu müssen. Wir sind zu einem Urteil gelangt. Aufgrund der Jugend der Angeklagten wollen wir von einer Inhaftierung in Askaban absehen. Stattdessen wollen wir sie in die Muggelwelt entlassen, nachdem wir ihre Zauberkraft vollständig gebannt haben Gibt es Einwände?“
 

Harry blickte auf seine ehemalige Freundin, er hatte ein schlechtes Gefühl, ein sehr Schlechtes und ihr Blick war ihm unheimlich. Automatisch legte er eine Hand auf seinen Bauch, spürte, wie der Ältere dasselbe tat, ihre Finger miteinander verwob und ihn kurz küsste. Doch er sagte nichts, er wollte Hermines Leben nicht noch mehr zerstören, als seine pure Existenz es so schon getan hatte.
 

Die drei Männer die dort standen, sahen sich eine Weile im Zuschauerraum um und blieben gerade bei ihm hängen, so, dass Harry noch mehr unter den fragenden Blicken schrumpfte und sich an den Älteren drückte. Er sah nicht, wie die Anderen sich abwandten, als Toms Augen sich zusammen zogen und kurz gefährlich aufleuchteten, nur der beruhigende Griff um seine Taille.
 

„Dann wird das Urteil gültig,“ sprach nun die anwesende Frau: „Hermine Marie Granger, Sie werden aus der magischen Welt verbannt, Sie dürfen sie nie wieder betraten, Ihre magischen Kräfte werden Ihnen vollständig entzogen und Sie werden für mehrere Monate unter Hausarrest stehen, ohne die Begleitung eines Elternteils dürfen Sie nirgends hin gehen. Eventuelle Kinder, die Magie in sich tragen, werden Ihnen entzogen und in Heimen untergebracht werden, Sie haben nicht das Recht, einen Mann zu heiraten, der magische Kräfte besitzt. Auch haben Sie nicht das Recht, je wieder einen magischen Gegenstand zu nutzen. Das Urteil wird sofort vollstreckt werden.“ Dann stand die Frau auf, hob den Zauberstab der Angeklagten. „Harry James Potter, als Hauptgeschädigter haben Sie das Recht, den Stab zu brechen.“
 

Sofort schüttelte Harry heftig den Kopf. Das konnte er nicht, er wollte es auch nicht, er wusste, was dem anderen Mädchen dieser Stab einmal bedeutet hatte, er wusste, wie wichtig der Zauberstab normalerweise war und das Geräusch, wenn er knackte, das er ja kannte, machte ihn einfach nur krank.
 

Tom wollte aufstehen, aber Sirius Black war es, der noch schneller vorn war, selbst noch schneller, als Severus, der ebenfalls aufgestanden war. Er schnappte der Frau den Stab aus der Hand, starrte Granger sekundenlang an. Dann krachte es. Einfach so und mit nur einer Hand, während die pechschwarzen Augen sich noch weiter verdunkelten.
 

Harry zuckte bei dem Geräusch zusammen, er wollte dieses Geräusch nicht hören, das klang, wie seine eigenen, brechenden Knochen.
 

‚Sie sind es nicht,’ versuchte Tom, den Jüngeren zu beruhigen. ‚Ich würde nie zulassen, dass dir je wieder jemand so weh tut,’ er drückte den Anderen eng an sich, strich ihm über den Rücken, während er beobachtete, wie der magische Sog dem Stab entwich, dann einfach so verschwand.
 

Und noch viel mehr Freude bereitete es ihm, das Zucken in Grangers Gesicht zu sehen, als das einst magische Werkzeug zu nichts Anderem, als einem Stück kaputtem Holz wurde. Er beobachtete, wie Sirius die beiden Stücke je noch ein Mal brach, dann vor die Füße des Mädchens.
 

„Es ist vorbei,“ sprach Tom leise auf Harry ein, dessen Hände sich inzwischen hinter seinem Nacken verkrampft hatten. Er wusste, er musste den Jüngeren hier raus bringen, bevor der Rest der Strafe vollstreckt werden würde. „Severus, ich bringe Harry hier raus, das ist zu viel für ihn.“
 

Der Tränkemeister starrte auf seinen Sohn, dessen Katzenohren eng gegen seinen Kopf gepresst lagen und der sich an seinen Geliebten klammerte, ohne aufzusehen. Etwas musste ihn vollkommen wahnsinnig gemacht haben, denn auch der Schwanz des Jüngeren lag nicht wie sonst um seine Taille sondern hatte sich um die von Tom gewickelt. „Bring ihn raus und beeil dich,“ gab er knapp zurück. „Sie beginnen gleich mit dem anderen Teil.“
 

Tom nickte einfach nur und brachte Harry raus aus dem Raum und hoch in sein eigenes Büro. Raus gehen war nicht drin, da draußen gierte die Presse. Er setzte sich, küsste den Jüngeren sanft auf den Kopf. „Wir sind raus, “ sprach er dann leise. „Du wirst nichts mehr hören... wer hat dir den Arm gebrochen?“, fragte er dann dunkel.
 

„Nicht...“, versuchte Harry den Anderen abzulenken, während er sich langsam wieder entspannte,
 

„Beende diesen Satz nicht,“ befahl Tom leise. „Es ist schlimm! Es ist Folter! Und es hätte nie geschehen dürfen...“, er küsste den Jüngeren erneut, sanft, zärtlich und ausdauernd. „Niemandem sollte so etwas geschehen...“ Und obwohl sie nicht mehr im Gerichtssaal waren, konnte Tom die Macht der Wizgamontmitglieder spüren, die dem Gör ihre Kraft entzogen. Er hielt Harry, kraulte ihn an seinen immer noch angelegten Ohren. „Beruhig dich...“
 

Nur langsam kam Harry wieder runter, es war eigentlich wirklich peinlich. Was sollte denn schon groß geschehen? Er war in einem Gerichtssaal gewesen, abgeschirmt von allen, die er als seine Familie sah! Langsam lockerte er den eisernen Griff um Toms Nacken, lehnte sich gegen ihn und merkte selbst, wie die Spannung seinen Körper verließ und jetzt ließ auch die anfängliche Übelkeit, die er seit dem Morgen gespürt hatte, langsam nach.
 

Tom lächelte etwas, als er merkte, wie Harry sich beruhigte. „So ist es gut,“ lobte er leise. Diese Nacht war die Erste seit Langem gewesen, in der der Jüngere wieder Alpträume gehabt hatte – und Tom hatte sie live mitbekommen. Sein Onkel, die Angst vor ihm, die Folterungen durch Dumbledore... ja, er wusste, warum Harry das Geräusch des gebrochenen Stabes so wahnsinnig gemacht hatte. „Du hast heut Nacht nicht wirklich gut geschlafen,“ merkte er leise an. „Vielleicht solltest du es jetzt tun,“ schlug er vor. „Jetzt noch zum Unterricht zu gehen, ist ohnehin überflüssig. Schlaf einfach...“ Er küsste Harry erneut
 

Und tatsächlich spürte Harry seine Müdigkeit deutlich. Er entspannte sich vollkommen unter Toms streichelnden Fingern und letztendlich fielen ihm doch die Augen zu.
 

Sanft legte Tom den Jüngeren auf das Sofa in seinem Zimmer, nahm dessen Schwanz von seiner Taille und strich über das nun wieder weniger angespannte Gesicht. Dann deckte er den Jüngeren zu, mit der Decke, die er hatte besorgen lassen, als er von der Krankheit des Jüngeren erfahren hatte. Er küsste ihn noch mal auf die Stirn, öffnete dann die Tür zu dem anderen Raum, der vor dem Seinen lag. „Was gibt es, Lucius?“, fragte er seinen Stellvertreter ruhig, einer der Wenigen, die nicht bei Gericht waren, da irgendwer ja wohl oder übel hier Anrufe entgegen nehmen musste.
 

Der Blonde musterte seinen Boss, der hier eben regelrecht durch gejagt war. „Was hatte Harry gerade?“, fragte er leise. „Sollte er nicht bei dem Prozess sein?“
 

„Die kleine Ratte hat einen Weg gefunden, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und er musste nicht aussagen, aber es ist etwas geschehen, dass alte Erinnerungen wach gerufen hat und er hätte fast eine Panikattacke bekommen.“
 

„Und jetzt?“
 

„Er schläft,“ erklärte Tom und rieb sich kurz die Stirn. „Ich fasse es nicht! Ich weiß, diese Göre plant etwas!“
 

„Severus hat bereits von Bill ein Kommando zu ihrer dauerhaften Beschattung angefordert und einsetzen lassen,“ gab der Blonde nur zurück. „Bestehend aus einem Deutschen, einer Griechin und einem Russen, der besonderes Training in Geistmagie hat. Wenn sie etwas plant, werden wir sofort bescheid wissen.“
 

„Und er sagt, er will keinen Sohn,“ lächelte der Andere nur, sah zu der Tür, hinter der sein Kleiner schlief, wobei Nagini in dessen Nähe war. „Ich will noch mal runter und sehen, dass sie die magische Welt verlässt, sollte Harry aufwachen, ruf mich sofort.“
 


 


 


 

Hermine lächelte kalt, als sie in ihrem Zimmer im Bett lag, das erste Mal seit Jahren voll umsorgt mit frischem Tee neben sich und einem Teller frisch gebackenem Kuchen. Doch das tröstete nicht über die höllischen Schmerzen hinweg, die sie noch hatte. Vor drei Tagen hatte man ihr genommen, was ihr am Meisten bedeutet hatte. Ihre Magie, das, was sie besser gemacht hatte, als ihre ahnungslosen Menschen und der Rest ihrer beschränkten Umgebung! Sie war schon immer besser gewesen, wenn man ihr nahm, was sie so besonders machte, würde sie ihnen Alles nehmen!
 

Und ihre Eltern würden Teil ihres Werkzeuges werden. Sie hatte mit ihrem Vater und ihrer Mutter geredet, ihnen vorgeweint, dass die Hexen und Magier ihr erzählt hatten, dass sie anders sei und zu gut für Muggel, dass man diese niederen Wesen versklaven und töten solle, dass sie darauf geeicht hatte werden sollen, Menschen wie ihre guten, gläubigen, rechtschaffenen Menschen zu töten und als sie sich gewehrt habe, habe man sie verklagt, dabei wäre der Junge, den sie hatte umbringen wollen, der Schlimmste von allem! In Gottes Namen hatte sie etwas tun wollen, um diese Wahnsinnigen aufzuhalten! Einige Krokodilstränen und verletzte Blicke und sie hatte ihre Eltern da, wo sie sie als Kind schon immer gehabt hatte.
 

Die Beiden hatten sie getröstet und ihr versichert, dass sie das Richtige getan hatte. Dass sie dem katholischen Glauben entsprechend gehandelt habe, dass sie ein gutes Kind sei und es gut wäre, dass sie diese teuflischen Kräfte verloren habe. Sie müssten nur genug hohen Muggeln die Freaks zeigen, dann würde es Krieg geben und eine Schnellfeuerwaffe sei ein weit wirksameres Mittel, als ein dummer Zauberstab. Sie würden ihnen heimzahlen, dass ihre Tochter so lange gelitten hätte.
 

Seit sie wieder hier war, umsorgte ihre Mutter sie wie ein kleines Kind, redete mit ihr, las ihr aus der Bibel vor und was noch alles. Hermine ertrug es, als nötigen Teil ihrer Rache. Allein konnte sie das nicht abziehen, dieses Mal würde sie Hilfe bitter benötigen. Man hatte ihr ihre heiß geliebte Magie genommen, sie würde den Anderen alles nehmen und Potter selbst töten, langsam und grausam! Zusammen mit Riddle und Snape und Dumbledore, diesem lügenden Verräter! Das waren die Leute, die sie sehen wollte und sie wollte die Scheiterhaufen entzünden auf die diese ekligen Irren gebunden werden würden!
 

Die Augen des Mädchens leuchteten unheimlich auf, aber das war ihr nicht bewusst, während sie hämisch kicherte. Sie mochte keine Magie mehr haben, aber sie wusste sehr wohl, sie man in die Winkelgasse gelangen konnte und allein der Anblick würde reichen, um alle von der Existenz von Hexen und Magiern zu überzeugen!
 

Allein diese Pläne ließen sie vergessen, dass ihr alles weh tat. Ihr Körper schien immer noch zu brennen, das Entziehen der Magie konnte auch ohne Weiteres als Folter durchgehen und das nur wegen eines Freaks, der sich an seinen eigentlich größten Feind verhurte und so alles verriet, was je gezählt hatte.
 

„Ich werde euch zerstören, alle,“ versprach sie erneut, dann sackte sie zurück in das von Wärmflaschen bequemer gemachte Bett und erneut sank sie in einen erholsamen Schlaf.
 


 


 


 

„Harry?“, fragte Draco besorgt, er hielt beide Pferde an den Halftern, während er die alles sagenden Geräusche hinter dem Busch wahr nahm.
 

„Dein Vater ist Schuld,“ jammerte Harry nur, als sein Magen endlich aufhörte so heftig zu protestieren. Er fühlte sich immer noch so an, als müsse er sich gleich wieder übergeben, aber Harry wusste, es konnte nur noch Galle kommen.
 

„Warum ist Dad Schuld, dass du kotzt?!“, fragte der Blonde irritiert, musterte Harry aber dann mitleidig. Der Jüngere war bleich und wackelig auf den Beinen. Rasch band Draco die Zügel der Tiere an einem Baum fest, half Harry auf einen großen Stein am Wegrand und gab ihm dann einen Schluck Wasser, damit der Jüngere seinen Mund ausspülte.
 

„Weil sein Käse einfach eklig war! Das hat er doch mit Absicht gemacht! Das war gemein!“, und auch, wenn Harry wusste, dass es wirklich, wirklich mehr als albern war, musste er mit den Tränen kämpfen.
 

„Öh...,“ irgendwie fühlte Draco sich gerade schrecklich überfordert. Was war denn in Harry gefahren? Er sah den verdächtig zitternden Mund, hielt sich aber stark zurück. „Warum mit Absicht? Dad isst den Käse schon immer und wenn du ihn so wenig magst, warum hast du ihn dann überhaupt gegessen? Das war dann wohl eher saudumm von dir! Man isst nichts, was man nicht verträgt! Warum beklaust du ihn überhaupt immer?“
 

„Weil er gemein ist,“ nuschelte Harry. „Und weil ich es immer tue!“ Tja, und da war sie, die erste Träne.
 

„Also du bekommst wirklich keinen Kaffee mehr! Erst springst du rum, wie ein Schnatz, dann wirst du total... weibisch!“, ja, das war es, versicherte Draco sich selbst. Kaffee, Harry vertrug ihn wirklich nicht, immer, wenn der Andere auch nur einen Schluck davon trank, wurde er vollkommen bekloppt. Gestern hatte er erst getobt, weil ein Hauself ihm bei irgendwas hatte helfen wollen, dann hatte er geheult, weil er den Elf angefahren hatte, dann hatte er wieder getobt und sich selbst beschimpft, weil er sich für einen Schwächling hielt und am Ende hatte seine Mutter Harry einen Beruhigungstrank geben müssen, um den Jüngeren so weit zu beruhigen, um ihm einen Schlaftrank einflößen zu können.
 

„Ich kann nichts dafür!“, wimmerte Harry, der sich irgendwie gerade selbst sehr dumm vorkam und doch nicht aufhören konnte. Vor Allem, da er wusste, dass das, was er getrunken hatte, nicht wirklich Kaffee gewesen war, sondern schwarzer Tee mit etwas Sahne. Was auch eklig geschmeckt hatte. „Dein Dad hasst mich!“
 

„Tut er nicht! Schon lang nicht mehr, sonst wärest du gar nicht hier, du Dummkopf!“
 

„Du... du hast mich auch nicht mehr lieb!!“, schluchzte der Grünäugige nun verzweifelt auf. „Warum schreist du so?“
 

„Oh Merlin,“ stöhnte Draco nur. „Ich glaub, das ist nicht nur der Kaffee,“ er setzte sich neben den Jüngeren, schloss ihn in die Arme. „Ich mag dich immer noch und du bist nur so komisch drauf, weil Kaffee und die Entfernung zu Tom dir gar nicht gut tun. Das ist die Bindung, sie will nicht, dass ihr soweit voneinander entfernt seid,“ meinte der Blonde, strich durch die Haare des Anderen, wie immer darauf bedacht, den Katzenohren nicht zu nahe zu kommen. Wer wusste, so wie Harry sich benahm, würde das nur zur nächsten Krise führen.
 

Harry schniefte etwas. „Darum fühl ich mich so komisch?“, fragte er dann. „Und... du magst mich wirklich noch?“
 

„Ich mag dich, auch, wenn du im Moment echt anstrengend bist, Schlimmer, als Ron.“
 

„Tut... tut mir leid,“ flüsterte Harry. „Ich weiß selbst nicht, was los ist, “ gab er zu. „Und ich vermisse ihn...“
 

„Und dabei ist Tom erst drei Tage weg,“ seufzte Draco und überlegte sich verzweifelt, wie das weitergehen sollte. Der Minister war auf einer wichtigen Konferenz im Ausland, er hatte nicht gewollt, dass Harry sich langweilte, darum hatte er ihn nach Malfoy Manor gebracht, nur für eine Woche, aber schon am ersten Abend hatte Draco den Jüngeren in seinem Zimmer weinen gehört, als er danach rein gekommen war, hatte er den Jüngeren mit nassen Wangen und seinem Teddy im Arm gefunden, eng in sich zusammengerollt.
 

Tja, und ab gestern hatte Harry dann das zeitweilige Spinnen angefangen. So, wie gerade jetzt. Wegen eines Käsebrötchens, das er eigentlich gar nicht hätte essen sollen. Und dem Kaffee, den er aus irgendeinem Grund immer wieder zwischen die Finger bekam. Vermutlich, weil er die Hauselfen bestach.
 

Vielleicht wurde es doch Zeit, Tom zu bitten, zurück zu kommen, oder Harry zu sich zu nehmen. Das hier ging auf keine Kuhhaut. Harry hatte keinen Spaß, er konnte kaum schlafen, ihm war oft schlecht. Es war das erste Mal, seit der Jüngere versucht hatte, sich selbst vom Astronomieturm zu stürzen, dass er länger als ein paar Stunden von Tom getrennt war und offensichtlich hatte der Bund sich noch nicht genug gesetzt, um so viel Abstand zu erlauben. Blieb die Frage inwiefern das Tom beeinflusste. „Komm jetzt, Harry. Du bist ziemlich bleich. Reiten wir zurück und sehen zu, dass wir dich ins Bett bekommen.“
 

„Ich will nicht ins Bett,“ begehrte Harry auf. Er hatte in letzter Zeit wieder oft Alpträume, er vermisste den warmen Körper neben sich, die Hände, die ihn streichelten, das Kraulen. Die Gewissheit, sich in die Arme des Älteren flüchten zu können. Gestern hatte er von der Verhandlung gegen Granger geträumt, dem brechenden Zauberstab und auf ein Mal war er wieder bei den Dursleys gewesen, dann in Dumbledores Büro. Es war drei Uhr nachts gewesen, als er aufgewacht war und den Rest der Nacht hatte er damit zugebracht, aus dem Fenster zu starren.
 

„Du wirst dich hinlegen!“
 

„Wozu soll das gut sein?“, fragte Harry weinerlich und schwang sich wieder auf das Pferd, dass er ritt.
 

„Ganz einfach, zulassen, dass du vom Pferd kippst, werd ich auch nicht!“
 

Harry stöhnte, gab aber nach. Erneut fühlte er das Band in seinem Kopf nach, doch er wollte nicht zu weit gehen, Tom nicht stören. Die Sitzung war sicher wichtig und dann einfach in Gedanken mit dem Älteren zu reden, war sicher zu ablenkend für diesen. Jeden Abend fühlte er sich in den Arm genommen und fühlte sich danach oft schlechter, als zuvor. Alleingelassen in dem riesigen Bett in dem kalt wirkenden Zimmer.
 

Draco verdrehte nur die Augen, er ritt hinter Harry, nur um sicher zu gehen. Im Manor angekommen brachte er den Jüngeren ins Bett, erst dann ging er zu seinem Vater, ließ sich in dessen Büro auf einen der Stühle fallen. „Das ist nicht mehr lustig!“
 

Lucius hob eine Augenbraue. „Was ist los?“, fragte er seinen Sohn ruhig. Er war in Vertretung von Tom natürlich in England geblieben. „Hat er schon wieder Kaffee getrunken?“
 

„Jap,“ gab Draco zurück. „Und ich hab immer noch keine Ahnung, welcher der verdammten Hauselfen ihn damit versorgt! Er hat mitten beim Reiten nen Heulkrampf bekommen! Erst hat er gemeint, dass du ihn hasst und als ich gesagt habe, dass er sich das einbildet, hat er gedacht, ich hätte ihn ‚nicht mehr lieb’ Genau das waren seine Worte! Die Bindung hat sich noch nicht gesetzt und je länger diese Trennung dauert... können wir nicht den Lord holen?“, bat er dann leise. „Ich will nicht, dass Harry sich weiter in den Schlaf heult. Ich meine, er hat sogar gebrochen, er war käseweiß und hat gezittert, aber er wollte trotzdem nicht ins Bett. Ich mache mir wirklich Sorgen.“
 

„Hassen?“, fragte Lucius, fast schon etwas beleidigt. Er hasste Harry wirklich nicht. „Ich lasse zu, dass er mich beklaut, statt mit gemeinen Zaubern zu antworten!“, er hasste den Jungen schon lange nicht mehr, nicht, seit er wusste, was alles geschehen war, seit er gesehen hatte, wie gut Harry seinem Lord tat, der endlich effektiv arbeitete.
 

„Ich sag doch, er tickt langsam durch! Es ist das erste Mal, dass die Beiden getrennt sind und dann auch noch so lange! Ich glaub einfach nicht, dass Harry das noch lange durchhält,“ gab Draco zu. „Er hat schon in der ersten Nacht geweint, danach hab ich nichts mehr gehört, aber die Hauselfen sind sich sicher, dass er kaum schläft. Das kann nicht gesund sein. Und er hat doch gesagt, wir sollen bescheid sagen, wenn etwas nicht stimmt.“
 

„Du hast Recht,“ stimmte Lucius zu. „Es passt mir zwar nicht wirklich, aber wenn er sich erbricht, ist es eindeutig, dass ihr Bund sich noch nicht genug beruhigt hat,“ stimmte er zu. „Tom sollte den Jungen zu sich holen.“
 

„Ja,“ nickte Draco erleichtert. „So hat er sicher keine Ferien. Er würde vermutlich lieber stumm und still zu den Füßen von Tom sitzen, statt mit mir zu reiten. Und eigentlich sollte ich wirklich sauer sein.“
 

„In dem Fall... kann er wohl wirklich nichts dafür,“ seufzte Lucius nur. „Schläft er denn jetzt?“
 

„Ich hab keine Ahnung,“ gab Draco zurück. „Ich habe ihn in sein Zimmer gebracht, aber wenn er nachts nicht schläft, warum sollte er es dann jetzt tun?“
 

„Wo du Recht hast...“
 

„Wenn Harry geht, kann dann...?“
 

„Ja,“ gab Lucius nach. Er hatte aufgehört, zu hoffen, dass Dracos abartige Faszination für den jüngsten Sohn der Weasleys irgendwann in nächster Zeit nachlassen würde. Und je mehr er mit seinem Erben diskutierte, umso weniger ließ der sich von dem Wahnsinn dieser Verbindung überzeugen. „Aber nur er, sollte ich die Zwillinge sehen, werde ich dich höchstselbst...!“
 

„Ich verspreche, ich bringe sie nicht her,“ grinste der Kurzhaarige strahlend und stürmte los, vermutlich irgendwo zu einem Kamin, wo er mit Ron flirten konnte, die Beiden redeten jeden Tag stundenlang.
 

Dann nahm er selbst eine Hand voll Floopulver und ließ sie in die kleinen Flammen fallen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mikan000
2010-08-27T09:48:53+00:00 27.08.2010 11:48
Harry ist schwanger, oder?
Granger kann es nicht lassen. *grrrrrr*
Es wird zu einen Krieg kommen, nicht?!?
Diese seltendämmliche Kuh, weiss sie überhaupt was sie plant?!?
Tolles Kapitel. ^^
Von: abgemeldet
2010-08-08T12:46:30+00:00 08.08.2010 14:46
Hey^-^
Endlich komme ich auch dazu ein Kommi zu schreiben, obwohl ich das Kapi schon vor Ewigkeiten gelesen habe *-*
Naja...
Also, das Kapitel ist al wieder echt gut, aber am Ende etwas verwirren °-°
Hermine ist so dumm! Sie plant schon wieser was!
Armer Harry... Q.Q (schreib ich das eigentlich dauernd? Er tut mir halt Leid... >.<)
Von:  Omama63
2010-08-07T13:20:02+00:00 07.08.2010 15:20
Ein super Kapitel.
Hermine kann es einfach nicht lassen. Sie plant schon wieder etwas gegen Harry.
Armer Harry. Bin schon gespannt, warum es ihm so schlecht geht.
Von:  strify09
2010-08-07T09:30:22+00:00 07.08.2010 11:30
hallöle,
das kap, ist super,
sehr schön geworden, freu mich schon auf dir fortsetzung ^.^
lg strify

Von:  ai-lila
2010-08-06T12:54:14+00:00 06.08.2010 14:54
Hi~~

Hoffe mal, das Hermines Bewacher nicht pennen und den Ernst der Lage rechtzeitig erkennen.
Nicht, das es wieder zu irgendwelchen Hexenverbrennungen kommt. <.<

Und Harry ist weibisch und weinerlich??? ^^
Dann hält er Draco ja ganz schön auf Trab. *g*
Aber die Sache mit dem Übergeben ist schon etwas ernster. Oder??? ^^°

Es wird glaube ich wirklich Zeit, das Tom zurückkehrt.
Ansonsten bekommt der gute Mann ein Nervenbündel zurück, wenn er denn wieder da ist.

Das war ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste Kapi.
lg deine ai
Von:  aYaKaShI
2010-08-06T06:27:47+00:00 06.08.2010 08:27
mai mai
da wird doch wohl nicht wer schwanger sein^^

lg aya
Von:  AngelHB
2010-08-05T19:45:03+00:00 05.08.2010 21:45
HI!

Wieder ein sehr schönes Kap. Bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.

LG Angel
Von:  mathi
2010-08-05T19:03:32+00:00 05.08.2010 21:03
huhu^^
das kapitel war klasse
ob es wirklich nur an der trennung zu tom liegt?
bin schon auf montag gespannt
mathi
Von:  sann
2010-08-05T18:04:37+00:00 05.08.2010 20:04
tolles kapi
hat mir sehr gefallen
was plannt granger?
schreib schnell weiter
Von:  Caratinu
2010-08-05T17:05:53+00:00 05.08.2010 19:05
Tolles Kapitel
lg cara


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