Zum Inhalt der Seite

Koi no nayami ~ 「恋の悩み」

ルキxれいた
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

その絵を眺め枯れて逝く ~ Sono e wo nagame karete yuku

Sorry für die verspätung~ >_<

Ich hatte echt keine Zeit das Kapitel zu überarbeiten und rechtzeitig hochzuladen.

Schule macht mich fertig QQ
 

Anyway~ jetzt ist es ja da. <3

___________________________________
 

その絵を眺め枯れて逝く ~ Looking at the picture that withers and dies
 

Die darauf folgenden Tage zogen sich wie Kaugummi, in den man auf einem heißen Sommernachmittag aus Versehen hineingetreten war.

Die Gazette Bandmitglieder hatten die gesamte Woche vom Management frei bekommen, um sich ein wenig zu erholen bevor es ans intensive Proben für die Tour ging. Es wurde ihnen aber nahe gelegt, wenn möglich in dieser Woche an ihren Songs fürs neue Album zu arbeiten.

„Nehmt euch bitte ein wenig Zeit, euch neue Parts auszudenken und die bereits beschlossenen zu üben und zu verbessern. Ich weiß, dass ihr zur Zeit viel um die Ohren habt, aber ich würde euch trotzdem höflichst darum bitten den Großteil eurer Aufmerksamkeit der Arbeit zu widmen“, hatte Kai ihnen mit einem zuckersüßen Lächeln mitgeteilt. Jeder wusste, dass das allerdings in Wirklichkeit nur Kai’s Art und Weise war ihnen zu sagen: „Eure privaten Probleme sind mir scheiß egal. Ich will, dass ihr schuftet bis zum Umfallen! Und wenn ihr bis Samstag nicht jeder mindestens 3 Songs fixfertig hier auf den Tisch legt, dann schieb ich euch eure Gitarrenhälse bis zum Anschlag in den Arsch, sodass ihr in Zukunft im Rollstuhl performen müsst.“
 

Bis Mittwoch hatte Reita trotzdem keine seiner Bassgitarren auch nur annähernd angerührt und auch am Donnerstag und Freitag schaffte er es nicht, eine einzige anständige Basszeile auf die Reihe zu bekommen. Und das lag nicht daran, dass er zu beschäftigt war.

Ganz im Gegenteil. Eigentlich verbrachte er seine Tage hauptsächlich mit Schlafen und Fernsehen. Wenn es ihn überkam, dann machte er einen kurzen Spaziergang oder schraubte an seinem Motorrad herum. Für alles andere war er einfach zu deprimiert gewesen.

Er hatte noch einige Male versucht Ruki zu erreichen, um mit ihm zu sprechen und ihn zu fragen, wie es ihm ging, allerdings schien dieser sich in seiner Wohnung verbarrikadiert und alle Telefone ausgeschaltet zu haben. Einmal war Reita sogar schon knapp davor gewesen, zu ihm zu fahren und ihn zu besuchen. Er stand sogar schon vor Ruki’s Wohnhaus, traute sich dann aber doch nicht zu klingeln.

Die einzigen Personen zu denen Reita während der Woche Kontakt hatte, waren der Manager Sakai-san und Uruha gewesen. Sakai schrieb ihm manchmal Mails und Uruha rief ihn täglich an, um zu wissen was er so machte und ob er Ruki schon erreicht hätte.

Uruha erwähnte den Vorfall vom Wochenende nicht ein einziges Mal und tat so als wäre nichts geschehen. Reita allerdings fühlte jedesmal ein undefinierbares Ziehen in der Magengegend, wenn er an den Gitarristen und den flüchtigen Kuss dachte.

Ausgezeichnet. Noch eine Sache mehr, die ihm nachts den Schlaf raubte und ihm den Appetit nahm. Seit der Sache mit Ruki hatte er sowieso kaum noch Hunger, aber seit dem Gespräch mit Uruha schien sein Bauch endgültig zu rebellieren und schickte beinahe jede feste Nahrung wieder zurück an den Absender. Eigentlich hatte er immer gedacht, dass man bei Liebeskummer zunahm weil man da Pralinen und Schokoeis in rauen Mengen in sich rein stopfte. Hätte ihn aber auch gewundert, wenn bei ihm ausnahmsweise einmal etwas normal laufen würde.
 

Am Freitag verschickte Kai Nachrichten an alle Bandmember, dass die Besprechung am Samstag von 15 auf 12 Uhr verschoben, also 3 Stunden vorverlegt wurde. Allerdings las Reita diese erst am Samstag 20 Minuten vor zwölf, sodass er sich wahnsinnig beeilen musste um rechtzeitig zu erscheinen. Schließlich schaffte er es, mit fünf Minuten Verspätung in der Company zu sein. Kai war ausnahmsweise gnädig und akzeptierte die schlechte Ausrede, dass Reita noch von seiner Mutter am Telefon aufgehalten wurde bevor er losfuhr. Allerdings auch nur deshalb, weil Uruha und Ruki auch noch nicht da waren.

Völlig außer Puste von der ganzen Hetzerei ließ sich Reita auf einen Stuhl zwischen Aoi und Sakai-san fallen. Der Manager begrüßte ihn freundlich lächelnd, während der schwarzhaarige Gitarrist nur apathisch das Fenster ihm gegenüber anstarrte. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal bemerkt, dass Reita inzwischen zu ihnen gestoßen war. Kurz versuchte der Blonde die Aufmerksamkeit des anderen auf sich zu ziehen, indem er ihm einen guten Tag wünsche, ihn fragte wie’s ihm ging und ihm dabei sogar auf die Schulter klopfte. Für einen kurzen Moment dachte Reita eine Reaktion in Aoi’s Gesicht gesehen zu haben. Andererseits könnte dies auch nur ein nervöses Nervenzucken gewesen sein.
 

Nach ca. 30 Minuten, die Kai dafür gebraucht hatte um Reita eine Standpauke wegen seiner nicht gemachten „Hausaufgaben“ zu halten, kam Uruha zur Tür herein und versuchte sich unbemerkt auf seinen Stammplatz neben dem Fenster zu schleichen.

„Glaub ja nicht, ich hätte nicht bemerkt, dass du genau 31 Minuten und 25 Sekunden zu spät bist!“ meckerte Kai, nachdem er endlich von Reita abgelassen hatte und sich jetzt dem Gitarristen zuwandte. „Darf ich fragen, wo du warst?“

„Tut mir leid, ich wurde von meiner Mutter am Telefon aufgehalten…“, entschuldigte sich der Angesprochene mit einem charmanten Lächeln.

„Die gleiche Ausrede hat Reita heute schon verwendet, also denk die ne Neue aus oder gib zu, dass du verschlafen hast.“

Uruha zog einen beleidigten Schmollmund in Richtung des Bassisten, der daraufhin nur grinsend mit den Schultern zuckte. Wer zu erst kommt, mahlt zu erst. Ganz einfach.

Der dunkelhaarige beharrte allerdings darauf, nicht verschlafen zu haben, denn sonst würde ihr Bandleader nur wieder darauf rumreiten, dass er am Vortag nicht hätte so viel saufen sollen. Reita musste leicht kichern, als er bemerkte, dass Uruha sein Shirt verkehrt herum trug und seine Haare nur schlampig im Nacken zusammengebunden waren. Er kannte den Gitarristen gut genug, um zu wissen, dass dieser wohl erst vor zwanzig Minuten völlig verkatert aufgewacht war.

Das Veilchen, das er ihm die Woche davor verpasst hatte, war schon wieder verheilt und anscheinend hatte Uruha es irgendwie notdürftig überschminkt. Jedenfalls fiel es nicht auf und Kai stellte keine Fragen, da auch Reita’s Nase schon wieder abgeschwollen war und ihren Normalzustand erreicht hatte.
 

Uruha konnte wieder einiges gut machen, indem er dem Leader der Band 5 perfekt überarbeitete Songs auf den Tisch legte. Reita war somit anscheinend der einzige, der wirklich rein gar nichts gemacht hatte, denn sogar Aoi hatte es geschafft zu komponieren – und das in seinem Zustand! Ob Ruki auch die ganze Woche kreativ tätig war, wusste er nicht, aber so wie er den Sänger kannte, hatte dieser sicherlich wie ein Verrückter Songtexte produziert.

Apropos…

„Wo zum Teufel steckt Ruki überhaupt!?“ Kai schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte, was dazu führte, dass der Automatenkaffe des Managers überschwappte und sich auf dem Tisch verteilte. Dieser zückte eilig ein Taschentuch und wischte den Fleck auf, als er versuchte Ruki’s Fernbleiben irgendwie zu erklären.

„Ruki-san hat weder auf Anrufe noch Nachrichten reagiert, es tut mir Leid. Wahrscheinlich weiß er nicht, dass wir das Meeting verschoben haben. Ich habe wirklich ein tausend mal versucht ihn zu erreichen, aber ohne Erfolg.“

„Ist ja nicht zu fassen…“ Kai fuhr sich frustriert durch die Haare. „Einer macht seine Arbeit nicht, einer kommt immer zu spät und einer kommt überhaupt nicht. Und du reiß‘ dich gefälligst mal zusammen, du bist 30 Jahre alt, benimmst dich aber wie ein kleines Mädchen, das gerade von ihrem ersten Freund verlassen wurde!“ Den letzten Satz richtete er an Aoi, der daraufhin endlich mal aufzuwachen schien und betreten den Kopf senkte.

„Jetzt reg dich mal wieder ab“ warf Uruha ein und überdrehte die Augen. „Sakai-san und du werden jetzt versuchen die letzten Schwierigkeiten wegen der Tour mit den Chefs zu klären, während Aoi und ich erst mal die neuen Gitarrenriffs ein wenig durchgehen. Reita wird inzwischen zu Ruki rüber spazieren und die kleine Diva hier her bringen.“

„Wieso ausgerechnet ich?“ beschwerte sich der Bassist.

„Weil du der einzige bist, der jetzt sowieso nichts zu tun hat.“

„Aber-“

„Doch, das ist ne prima Idee“ warf Kai ein und schnappte sich gleich seine Unterlagen um sich mit Sakai-san auf den Weg zu machen. Bevor er den Raum verließ zeigte er mit dem Finger auf Reita. „Sieh zu, dass du Ruki hier her bekommst. Es wär wirklich wichtig wenn er an den Besprechungen teilnimmt.“ Sein scharfer Blick verriet, dass er in Wirklichkeit sagen wollte: ‚Bring mir Ruki - Tod oder lebendig! Und wenn es das letzte ist was du tust!‘
 

Zu Ruki’s Wohnung konnte man vom Companygebäude aus zu Fuß gehen. Normalerweise benötigte man für diese Strecke höchstens zehn Minuten, Reita allerdings stand erst nach 20 Minuten vor dem schicken Wohnhaus. Irgendwie hatte er gedacht, es würde ihm leichter fallen, wenn er lange genug trödelte und somit mehr Zeit hatte sich mental darauf vorzubereiten. Auf dem Weg schrieb er in seinem Kopf ein Drehbuch, wie er sich verhalten und was er sagen würde, wenn er dem Sänger gegenüber stand. Doch je mehr er darüber nachdachte, desto nervöser wurde er.

Irgendwann schaffte er es, nach fünf Zigaretten und einem erneuten Anruf von Kai, dass er sich gefälligst beeilen sollte, vor Ruki’s Wohnungstür im siebten Stock zu stehen. Er musste ziemlich mit seinem Körper kämpfen, beschimpfte sich selbst ungefähr 18 Mal als Weichei, bevor er mit zitternder Hand auf die Klingel drückte. Als er in der Wohnung Schritte vernahm, wurde ihm zuerst heiß, dann kalt und dann schlecht.

„Reiß dich zusammen. Du bist ein Mann. Du bist 29 Jahre alt. Du packst das schon… einfach ganz cool bleiben…“ ermahnte er sich immer wieder leise selbst und atmete tief durch um seinen Puls wieder zurück auf ein menschliches Level zu bekommen. Tatsächlich schaffte er es mit seinem Mantra, ein wenig runter zu kommen, als er jedoch das Schloss klacken hörte, sackte sein Herz wieder zurück in seine Kniegegend.

Er schluckte hart, als sich die Tür einen Spalt öffnete und Ruki’s Augen ihn einen Moment später daraus anfunkelten.

„Hey…“ er lächelte nervös und musste dabei wohl ziemlich bescheuert ausgesehen haben. Ungefähr so wie die ganzen Fangirls immer drein guckten, wenn sie ihnen bei den Autogrammstunden die Hände schütteln durften.

„Was machst du denn hier?“ fragte Ruki und zog die Augenbrauen zusammen.

„Die Frage ist wohl eher was machst DU hier…“ antwortete Reita.

„Ich wohne hier.“

Eins zu null für Ruki.

„Nein, ich meine… wir haben schon seit ‘ner Stunde ungefähr ein Meeting in der Company…“ fügte Reita schnell hinzu.

„Oh…“

Das war alles was er dazu zu sagen hatte? Der Bassist scharrte nervös mit dem Fuß am Boden während er darauf wartete, dass der andere noch irgendetwas anderes machte, als regungslos dazustehen und ihn anzustarren. Er schaffte es zwar nicht ihm in die Augen zu sehen, aber er wusste, dass der Sänger jede Regung seines Körpers genau beobachtete, was ihn ehrlich gesagt noch um einiges nervöser machte, als er sowieso schon war.

Schließlich, es kam Reita so vor als wären inzwischen 2 Stunden vergangen, öffnete der Rothaarige die Tür ganz und der Bassist wagte einen kurzen Blick auf sein Gegenüber.

Ruki trug ausgewaschene Jeans und einen viel zu großen schwarzen Pullover, dessen Ärmel ungefähr zehn Zentimeter länger waren als die Arme seines Trägers. Eigentlich war das Outfit alles andere als Besonders, aber der Sänger sah in Reita’s Augen darin einfach umwerfend aus. Er hatte diesen Schlabber-Pullover immer schon geliebt, in dem Ruki zu Hause meistens rumlief, und um ehrlich zu sein, hätte er ihn darin immer am liebsten sofort aufs Bett geworfen und ihm das Teil dann persönlich vom Körper gerissen – zusammen mit den restlichen Klamotten die er am Körper trug.

„Okay, ich zieh‘ mich um. Dauert nicht lange…“ Mit diesen Worten beendete Ruki Reita’s wunderschönes Kopfkino und verschwand wieder in seiner Wohnung. „Willst du die ganze Zeit da draußen stehen bleiben oder was?“, rief er dem Bassisten zu bevor er im Bad verschwand und Reita zuckte unweigerlich zusammen als ihm bewusst wurde, dass er immer noch wie ein Zinnsoldat am gleichen Fleck stand.

Er betrat Ruki’s Wohnung und schloss vorsichtig die Tür hinter sich, gegen die er sich dann lehnte, um seine zitternden Knie zu entlasten. Der Anblick von Ruki’s Zuhause brachte sein Herz dazu sich unangenehm zusammen zu krampfen. Wie oft hatten sie sich bereits hier im Flur gegenseitig die Kleider vom Leib gezogen, weil sie es vor lauter Lust kaum noch bis ins Schlafzimmer geschafft hatten…
 

Zu Reita’s Überraschung brauchte Ruki wirklich nicht lange um sich zurecht zu machen und stand bereits kurze Zeit später fix fertig im Flur.

Er zog sich die Schuhe und eine Jacke an und tat dann etwas das Reita schon wieder einen halben Herzinfarkt kostete. Er kam den Bassisten, der immer noch an der Tür lehnte so unheimlich nahe, bis sie nur noch wenige Millimeter von einander trennten. Der Rothaarige sah aus unergründlichen Augen zu dem Blonden auf und Reita bemühte sich krampfhaft, den Blickkontakt zu halten.

„Ruki was-“

„Du stehst im Weg.“

Reita schaute sich kurz verwirrt um und realisierte etwas verzögert, dass Ruki damit wohl meinte, dass er die Tür blockierte.

„A-achso…“ er huschte schnell zur Seite damit der andere die Tür öffnen konnte und folgte ihm dann ins Treppenhaus.

Verdammt, was war das denn jetzt gewesen? Das Reita zur Seite gehen sollte, hätte Ruki aber auch anders sagen können. Dieser Blick und diese Nähe… das hatte doch irgendwas zu bedeuten, oder? Oder wünschte er es sich nur, dass es so war?

Er dachte noch den ganzen Weg zu Company darüber nach, traute sich nicht ein Wort zu sagen oder Ruki auch nur anzusehen. Dieser schwieg ebenfalls eisern und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Wie konnte man nur so viel Tabak konsumieren? Den könnte wahrscheinlich nicht einmal Kehlkopfkrebs vom Rauchen abbringen. Der einzige Unterschied würde darin bestehen, dass er sich um zu rauchen die Zigaretten dann in ein Loch in seinem Hals stecken würde, anstatt in den Mund.

„Was glotzt du so?“ fragte er schließlich mit hochgezogenen Augenbrauen. Anscheinend hatte er bemerkt, dass Reita unbewusst auf seinen Hals starrte, als er sich das Szenario im Kopf ausmalte.

„Gar nicht…“ sagte er patzig und schaute eilig in eine andere Richtung.
 

Gottseidank wurde auch Ruki wenige Minuten später nicht von Kai’s Gezeter verschont, der ihm natürlich nicht abkaufte, dass er sein Handy gegen die Wand geschleudert hatte und deshalb nicht erreichbar war.

„Das ist echt die blödeste Ausrede die ich je gehört habe… Welcher Idiot würde absichtlich sein Telefon gegen die Wand werfen?“

Ruki zuckte nur mit den Schultern und legte als Entschuldigung zehn neue Songtexte auf den Tisch.

Reita wurde inzwischen verdonnert sich seine Basszeilen zu Uruha’s neuesten Kompositionen auszudenken. Dazu hatte er sich extra eine Bassgitarre von dem Bassisten von Alice Nine ausborgen müssen und sich dazu noch zehn Minuten anhören müssen wie unprofessionell und grenzdämlich es doch war, alle seine vier Gitarren zu Hause zu Lagern.

Während also Kai und Ruki die neuen Lyrics durchgingen und Aoi und Uruha darüber diskutierten, wer wo ein Solo spielen durfte (eigentlich redete nur Uruha und Aoi bewegte nur ab und zu langsam den Kopf um Zustimmung oder Ablehnung auszudrücken), hatte sich der Bassist mit der geborgten Gitarre auf die Couch am Ende des Raumes verzogen und zupfte unmotiviert irgendetwas darauf herum. Gerade als er dachte einen Einfall gehabt zu haben, wurde er von Kai’s lauter Stimme wieder in seinem Denken unterbrochen.

„Ruki, das kann doch echt nicht dein ernst sein! Das ist viel zu makaber.“

„Wieso? Ich find den Text gut.“ Ruki verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

„Ich bitte dich. Die Frau reißt dem Kerl die Gedärme mit bloßen Händen raus, schneidet ihm den Kopf auf und macht Sushi aus seinem Gehirn… und ach warte… wie war das“ Kai überflog kurz den Text um eine bestimmte Stelle zu finden. „Achja hier. Sie hackt ihm den Pimmel ab und füttert damit ihren Hund!?!“ Plötzlich waren alle Augen im Raum geschockt auf Ruki gerichtet.

„Na und?“ verteidigte sich dieser patzig. „Der Arsch hat ihr das Herz gebrochen. Erst hat er Monate lang mit ihr gevögelt, sie hat ihm seine wildesten und heißesten Sexträume erfüllt und als sie dann was Ernstes wollte, hat er sie fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.“

Reita fühlte sich plötzlich angesprochen und legte die Bassgitarre beiseite.

„Vielleicht hätte sie ihm ja nur ein wenig Zeit geben müssen, darüber nachzudenken?!“ Er konnte es sich einfach nicht verkneifen, seinen Senf dazu zu geben. Schließlich hatte er hier seinen letzten Rest Ehre zu verteidigen.

„Vielleicht hätte sie das auch, wenn er ihr nicht ziemlich deutlich gemacht hätte, dass sie für ihn nicht mehr war als nur ein Sexspielzeug.“ Ruki sah Reita zwar nicht an, aber man wusste ganz genau, dass er mit ihm sprach.

Kai hatte sich unauffällig zu Uruha und Aoi verzogen und beobachtete fasziniert das Schauspiel, das sich plötzlich vor seinen Augen bot.

„Hier geht’s nicht mehr um den Songtext oder?“, nuschelte er leise zu Uruha der daraufhin nur seufzend den Kopf schüttelte, während der Sänger und der Bassist sich noch immer schreiend mit Argumenten und Anschuldigungen bewarfen.

„Ich wusste es…“ sagte er schließlich als ihm die Erkenntnis über Ruki und Reita kam und sah dabei etwas verzweifelt aus. Uruha klopfte dem Drummer aufbauend auf die Schulter. Plötzlich schien auch Aoi durch das Ganze irgendwie wieder zum Leben erwacht zu sein.

„Wenn es nicht um den Songtext geht…“ fragte er Uruha leise. „…um was geht es dann?“

Der Angesprochene klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Wie konnte man nur so verpeilt sein und das nicht kapieren? Aoi lebte wirklich in seiner eigenen Welt.

„Vergiss es. Lehn dich zurück und genieß die Show!“ Uruha grinste und nahm zufrieden einen Schluck von seinem Kaffee. „Ich sag‘ dir, das ist besser als jede Telenovela!“

Reita und Ruki waren inzwischen beide von ihren Plätzen aufgesprungen und standen sich nun gegenüber, um sich besser ins Gesicht brüllen zu können.

„Weißt du, die Schlampe ist eigentlich selbst Schuld dran, dass er sie nicht wollte!“

„Achja!?“

„JA!! Immerhin war sie diejenige, die sofort darauf mit einem anderen gefickt hat!“

Und noch bevor Reita’s Satz vollständig ausgeklungen war, wurde der Raum vom Geräusch einer lauten Ohrfeige erfüllt. Reita‘s Kopf flog zur Seite und auch wenn es verdammt weh getan hatte, so bemühte er sich kurz darauf so auszusehen, als hätte ihm das rein gar nichts ausgemacht.

„Ich. Habe. NICHT. Mit ihm geschlafen!!“, waren die letzten Worte die Ruki ihm noch ins Gesicht brüllte, eher sich umdrehte und zur Tür flüchtete. Bevor er den Raum verließ wandte er sich noch Kai und den Anderen zu.

„Es tut mir leid… ich kann so nicht mehr mit euch arbeiten. Wir müssen dir Tour absagen… ich werde aussteigen.“

Die Augen aller Beteiligten weiteten sich geschockt. Ruki hatte schon oft von einem Ausstieg gesprochen. Aber diesmal schien er es wirklich ernst zu meinen. Er war schon drauf und dran den Raum zu verlassen als Reita ihn noch einmal aufhielt.

„Warte.“ Ruki drehte sich nicht um, blieb allerdings stehen. „Das wird nicht nötig sein…“

Reita ballte die Hände zu Fäusten und atmete tief durch. Man merkte ihm an, dass es ihm schwer fiel, das Folgende auszusprechen.

„Weil… ich nämlich die Band verlassen werde.“

Uruha schlug geschockt die Hand vor den Mund und kam sofort auf Reita zugerannt. Er wusste, dass sein bester Kumpel über so etwas keine Scherze machen würde.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?“ fragte er und packte den Bassisten an den Schultern ihn anzusehen. Dieser senkte nur betreten den Kopf, da er es nicht ertrug seinem Kollegen in die Augen zu sehen.

„Doch. Für den Fall, dass es so weit kommt, habe ich bereits vor einer Woche die Kündigung bei der Company eingereicht. Ihr findet leicht einen neuen Bassisten, aber einen Sänger kann man nicht so einfach austauschen. Deswegen… werde ich zum wohl der Band aussteigen. Mein Vertrag läuft mit Ende der Tour aus. Es ist praktisch schon beschlossene Sache, ich muss nur noch unterschreiben.“

„Da-das kannst du doch nicht machen! Ich meine… Kai, was sagst du dazu?“, der Gitarrist sah Hilfesuchend zu dem Schlagzeuger. Vielleicht konnte der Reita die Sache noch ausreden.

„Kai und ich haben schon darüber gesprochen. Er ist mit mir einer Meinung, dass es das Beste für die Band ist, wenn ich gehe.“ Der Bandleader nickte vorsichtig und senkte dann den Kopf.

„Bitte nicht… wir bekommen das doch hin… wir sind theGazettE! Reita, du kannst nicht aufhören, nach allem was wir erreicht haben!“ Uruha rüttelte den Blonden, als würde er versuchen ihn aus einem Alptraum zu wecken. Reita hob den Blick und sah seinem besten Freund tief in die Augen.

„Sieh’s ein Uruha. Es ist vorbei… Gazerock is dead.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-04-29T23:11:29+00:00 30.04.2010 01:11
Das Kapitel war echt genial, auch wenn das Ende echt traurig war ;_;

Also gerade stand ich echt mehr auf Rukis Seite, weil Reitas Worte einfach total hart waren und ihn ziemlich getroffen haben müssen..ich fand die Ohrfeige mehr als gerechtfertigt xD
Ich bin jetzt total gespannt wie es weitergeht und ich hoffe du schreibst bald weiter^^
Von:  KyosGiftzwerg
2010-04-29T20:01:06+00:00 29.04.2010 22:01
waaaaaaah >.<
ich LIEBE drama einfach!!!
und das hier ist drama pur!
aber immer nur mit happy end.. ich weiß ja nicht obs eins geben wird aber ich hoffe es einfach mal ^-^
freu mich aufs nächste kapitel^^

lg <3
Von:  Schokomaus
2010-04-29T17:37:19+00:00 29.04.2010 19:37
Omg - mehr fällt mir grad nicht ein XD
Ich muss sagen, ich habe diesen Schlagabtausch in Form der Songtext-Diskussion echt gut gefunden ^.^
Nun ich muss sagen, ich bin echt total gespannt wie's nun weitergeht. Wie Ruki reagiert, wie's mit Gazette weitergeht und ach einfach überhaupt wie's weitergeht ^.^
Ich hoffe du schreibst schnell weiter ^.^
Von:  BLVCKMORAL
2010-04-29T16:44:45+00:00 29.04.2010 18:44
wow. der letzte Satz hat extrem gut gepasst.
ehrlich gesagt kann ich Reita schon verstehen.
ich hätte auch keine Lust auf diese ständigen Zankereien.
aber er sollte sich das trotzdem nochmal überlegen.
und dass Kai einfach zugestimmt hat finde ich extrem daneben.
freu mich schon aufs nächste Kapitel.
Von:  Snaked_Lows
2010-04-29T16:02:24+00:00 29.04.2010 18:02
T_____T
was ein drama >________________<
das kapitel war richtig geil, aber das ende so gemein ;______________;
ich hoffe, dass neue kapi kommt bald T__T
Von:  Toffelchan
2010-04-29T15:35:50+00:00 29.04.2010 17:35
hach jah xD
fein geschriebn mal wieder :)

ich bin gespannt, wie Ruki jetzt reagieren wird °__°""
Und auch so halt wie es weitergeht ^^

freu mich wenn's weitergeht ^^
Von: abgemeldet
2010-04-29T15:27:13+00:00 29.04.2010 17:27
Das Kapitel war wirklich toll |D

Die Sache mit den Ausreden war genial!
Die Ausrede von Reita und Uruha ließ Kai durchgehen einigermaßen und der arme Ruki wird gleich zur Sau gemacht wenn er die Wahrheit sagt.. wie ungerecht die Welt doch ist. xD
Ich weiß gar nicht wer mir mehr leid tuen sollte: Reita oder Ruki?
Ich glaube eher Ruki. Bekommt jetzt auch noch vorgeworfen mit nem anderen rumgemacht zuhaben.. mhm. Bin wirklich gespannt wie es weiter geht o__O
Jetzt da Reita seinen Ausstieg angekündigt hat wird es interessant.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel! <3


Zurück