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Koi no nayami ~ 「恋の悩み」

ルキxれいた
von

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君のせい - 僕のせい ~ Boku no sei - Kimi no sei

Hallo zum 2ten Kapitel von Koi no nayami~

Freut mich, dass ihr wieder dabei seid. ^^
 

Ich habe das Kapitel ca 3 mal überarbeitet und bin immer noch nicht zufrieden und ich wette, ich habe sauviele Fehler drin. Aber ich hab mir echt mühe gegeben sie auszubessern ^^;

Ich hab leider die Angewohnheit Wörter einfach so auszulassen... >_> Man glaubt es kaum, aber das Hirn ist eben doch schneller als die Finger~ |"D
 

Anyway~ ihr werdet den Sinn eines Satzes hoffentlich auch verstehen, wenn irgendwo ein Wort fehlt. Gomen trotzdem~
 

Alright~ start!
 

___________________________________
 

君のせい - 僕のせい ~ Your fault - my fault
 

Eigentlich hätte Reita am liebsten dem kindischen Drang nachgegeben einfach aufzustehen, weg zu rennen und Uruha in dem Café sitzen zu lassen. Allerdings würde es wenig bringen, denn irgendwann würde er den anderen wiedersehen müssen und dann wär alles noch peinlicher. Außer er setzte sich im Ausland ab. Geld hätte er ja genug. Er könnte sich Kenji schnappen und mit ihm dann in den nächsten Flieger nach – irgendwohin – steigen. In Neuseeland soll’s angeblich sehr schön sein. Wo war Neuseeland nochmal?

„Hallo? Lebst du noch?“ Reita merkte erst etwas verspätet, dass Uruha mit der Hand vor seinem Gesicht rumwedelte.

„Äh, was?“

„Gott, du tust fast so als hätte ich dir gesagt, dass du gleich sterben müsstest“ beschwerte sich Gitarrist und rollte mit den Augen.

„Nein, das wäre mir nämlich lieber gewesen.“

„Jetzt hör aber auf. Eigentlich bin ich derjenige, der jetzt geschockt sein müsste. Immerhin hab ich gerade erfahren, dass mein bester Freund schwul ist. Bei Ruki hab ich’s ja gewusst …aber DU? Obwohl… geahnt hab ich’s irgendwie schon immer. Du hast mich immer so komisch angesehen beim Duschen nach dem Fußballtraining.“

Reita versteckte sein knallrotes Gesicht hinter seinen Händen und gab einen gequälten Laut von sich. Oh ja, sterben wäre ihm eindeutig lieber gewesen.

„Hey, das war‘n Scherz.“, versuchte Uruha seinen Kumpel zu beruhigen. „Jetzt reg‘ dich mal ab. Ist ja nicht so als wenn wir’s nicht alle geahnt hätten, dass da was läuft. Es war ja schon ziemlich offensichtlich. Außerdem ist es völlig in Ordnung. Ist ja eure Sache und ich bin der letzte der was gegen Schwule hat. Immerhin siehst du ja wie ich auf der Bühne rumrenne, da werde ich nicht selten von Männern angemacht. Und ich bin es, den alle für den Homo der Band halten!“

Uruha lachte und auch Reita konnte sich jetzt ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Weißt du noch was das erste war, das Aoi zu mir gesagt hat, als ich ihn nach seiner Nummer gefragt hab, weil ich ihn zu unseren Bandproben einladen wollte?“

„Er hat gesagt: ‚Tut mir Leid, ich bin nicht schwul, aber ich hab einen Freund dem du sicher gefallen würdest.‘“, antwortete Reita und musste nun auch lachen, als er sich daran erinnerte.

„Ja genau! Da fällt mir ein…“ Uruha rieb sich nachdenklich am Kinn. „…er hat mir diesen Freund von ihm nie vorgestellt. Schade eigentlich. Vielleicht hab‘ ich was verpasst.“

Reita sah ihn kurz verdutzt an, ehe er drauflos prustete und sie beide in schallendes Gelächter ausbrachen. Der Bassist fühlte sich plötzlich irrsinnig erleichtert. Es war, als wäre er einen riesengroßen Stein losgeworden, den er schon seit Wochen mit sich herumschleppen musste. Wieso hatte er Uruha nicht schon früher von der Sache mit Ruki erzählt? Vielleicht hätte es gut getan jemanden zu haben mit dem er darüber reden hätte können.
 

Sie scherzten noch ein paar Minuten über Uruha’s weiblichen Touch und ehemalige freizügige Kostüme, bevor auf dem Tisch wieder Ruhe einkehrte. Reita’s Kaffee war inzwischen schon eiskalt geworden. Er leerte ihn trotzdem in einem Zug.

Auch Uruha’s Glas war schon leer und deshalb bestellte er bei der Kellnerin zwei Bier. Reita trank eigentlich keinen Alkohol, aber Uruha hatte schon viel zu schnell bestellt, als das er sich hätte wehren können.

„Also…“ Uruha begann nun wieder ernster zu sprechen und sah den Bassisten eindringlich durch seine dunklen Augen an. „… was genau ist passiert?“

Der Andere nahm einen tiefen Atemzug schloss die Augen für einen Moment und entließ schließlich die Luft aus seinen Lungen mit einem gedehnten Seufzer.

„Ruki und ich wir…“ begann Reita nun schon zum zweiten Mal. „…wir hatten Sex.“ So.

Jetzt, da Uruha sowieso Bescheid wusste, konnte er auch gleich mit der Tür ins Haus und musste nicht mehr lange um den heißen Brei herum reden. Er beugte sich jetzt vor zu Uruha um möglichst leise sprechen zu können. Uruha lag mittlerweile schon fast mit dem ganzen Oberkörper auf der Tischplatte um Jedes von Reita’s Worten verstehen zu können.

Der Braunhaarige nickte auffordernd - als Zeichen, dass Reita weitererzählen sollte.

„Naja… das erste Mal war irgendwie nie geplant gewesen… während unserer letzten Tour, ich glaube es war vor dem dritten Konzert oder so, da haben wir uns ebenfalls gestritten… und dann wollten wir es in seinem Zimmer ausdiskutieren… haben dann dabei den kompletten Inhalt der Minibar vernichtet... und dann… naja…“ Er stoppte und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Uruha’s vielsagendes Grinsen bestätigte ihm, dass er das darauf Folgende nicht näher erörtern musste. Bevor er weiter sprach atmete er erneut tief ein.

„Jedenfalls… haben wir uns geschworen, dass es eine einmalige Sache bleiben sollte.“

„Aber ihr habt euren Schwur gebrochen.“, schlussfolgerte Uruha ernst. Reita nickte und wollte gerade wieder zum sprechen ansetzen als sie von der Kellnerin unterbrochen wurden, die ihnen ihre Getränke brachte. Kurz richteten sie sich wieder auf um einen Schluck von ihren Bieren zu machen, ehe sie wieder die Köpfe zusammensteckten, als würden sie einen geheimen Plan aushecken.

„Anfangs haben wir uns selten getroffen… manchmal nach den Konzerten oder nach den Aufnahmen. Es war ne Art gemeinsames Hobby, könnte man so sagen. Mit der Zeit wurde es regelmäßiger und wir unternahmen auch in der Freizeit mehr miteinander, fingen sogar an, einen Teil unserer Klamotten bei dem jeweils anderen zu bunkern.“

„Stimmt du hast auffällig oft bei Ruki übernachtet oder umgekehrt.“

„Hm… Jedenfalls… Vor vier Wochen zirka hat er mich gefragt ob ich mit ihm zusammen sein will.“

„Und…?“, fragte Uruha nachdem Reita eine Sprechpause einlegte.

„Ich hab ‚nein‘ gesagt.“

„Wieso?“

„Na weil ich Schiss hatte. Ich dachte, eine Beziehung würde alles kaputt machen. Sexfreundschaften sind einfach, aber in einer festen Beziehung muss sich schon richtig anstrengen. Ich dachte, das würde ich nie hinbekommen. Außerdem hatte ich hatte ich Angst, dass irgendwas davon an die Öffentlichkeit kommt. Ich meine, wie du selbst gesagt hast, es war wirklich schon auffällig. Und über meine Gefühle war ich mir auch nicht wirklich im Klaren. Ich hatte ihn zwar gern, aber ich war mir nie sicher ob ich auch in ihn verliebt war, oder ob ich einfach nur scharf auf ihn war.“

„Wie hat er reagiert?“

„Er hat gemeint wieso ich ihm das nicht schon früher gesagt habe, dann hätte er sich gar nicht erst Hoffnungen gemacht. Dann hat er mir meine Sachen, die ich bei ihm hatte in die Hand gedrückt und mich rausgeworfen. Aber das war ja noch nicht alles… Drei Tage später bin ich zu ihm, weil er meinte ich sollte ihm seine Klamotten zurückbringen. Und als ich bei ihm zu Hause ankam, hatte er gerade Sex mit irgend ´nem anderen Kerl.“

„Oh…“, war das einzige was Uruha dazu jetzt spontan einfiel.

„Da kam ich mir dann ehrlich gesagt ziemlich verarscht vor. Zuerst redet er noch so schmalzig daher, von Zusammensein und Liebe und dem ganzen Scheiß und dann hüpft er gleich wieder mit dem Nächstbesten in die Kiste. Na schönen Dank auch.“ Reita wurde beim erzählen seiner Story zunehmend wütender. Irgendwie kam gerade alles wieder hoch, was er in letzter Zeit versucht hatte zu verdrängen. Er merkte nicht einmal, dass er zum Ende hin immer lauter wurde und mittlerweile sicherlich das ganze Café mitbekommen hatte um was es ging. Es war ihm aber auch egal. Ohne seinem Band um die Nase erkannte ihn eh keiner.

Er nahm sein Bier in die Hand und leerte die Hälfte des Glases auf einmal. Danach schüttelte er sich ein wenig auf Grund des bitteren Nachgeschmacks. Uruha starrte ihn nur erstaunt an. Dieser hatte Reita sicherlich noch nie zuvor so erlebt.
 

Der Bassist stellte sein Glas wieder geräuschvoll zurück auf den Tisch und sank schließlich auf mit dem Kopf auf seine Unterarme.

„Weißt du was das schlimme daran ist?“, fragte er mit verzweifelter Stimme. Sein Kumpel wollte gerade nachfragen, da sprach Reita schon von selbst weiter.

„Als ich ihn mit diesem anderen Typen da gesehen hab, da hab ich erst gemerkt, dass ich mich doch verliebt habe. Und zwar ganz gewaltig.“ Er seufzte frustriert gegen seine Unterarme.

„Das… ist wirklich scheiße…“, stellte Uruha intelligent fest. Reita lachte, aber es klang ziemlich verzweifelt. „Hast du es ihm dann nicht gesagt?“

„Zuerst war ich so sauer wegen dem anderen Kerl, dass ich ihn nur angeschrien habe. Danach hab ich versucht mich zu entschuldigen und es ihm zu erklären. Er hat gesagt er ließe sich von mir nicht mehr verarschen. Im Endeffekt meinte er, er will mich nicht mehr sehen. Was ja unmöglich ist, da wir ja zusammen arbeiten müssen. Deshalb hat er auch damals schon zu euch gesagt, dass er keinen Bock mehr auf die Band hat. Ja und seitdem… fangen wir jedes Mal zu streiten an, wenn wir uns begegnen.“

Nach diesem Sprechdurchfall richtete Reita sich wieder auf und trank sein Bier nun ganz aus. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine Beine langsam zu kribbeln begannen. Das war bei ihm immer das erste Zeichen, dass der Alkohol seine Wirkung zeigte.

„Du weißt, dass das so nicht weitergehen kann, oder?“, sagte Uruha schließlich ernst und sah Reita eindringlich an. „Die ganze Band leidet schon an euren Launen und ich weiß nicht wie lange Kai das noch aushält.“

„Ich weiß…“, antwortete Reita kleinlaut. „…Ich will nicht, dass die Band sich trennt. Ich will nicht, dass Ruki aussteigt, auch wenn ich das heute so gesagt habe.“

„Ach was, wir werden und schon nicht trennen.“, meinte Uruha und lächelte leicht. Reita hätte ihm nur zu gern geglaubt. „Gib mir mal dein Handy.“

Reita runzelte verwirrt die Stirn, zog aber dann sein Mobiltelefon aus seiner Hosentasche und drückte es dem Gitarristen in die Hand. Dieser nahm es entgegen und tippte eilig irgendwas darauf herum, ehe er sich über den Tisch lehnte und das Gerät Reita ans Ohr hielt. Aus dem Lautsprecher ertönte ein Freizeichen.

„Was wird das?“, fragte Reita und zog seinen Kopf etwas zurück um aufs Display gucken zu können. Und als er sah WEN er da gerade anrief, sackte ihm sein Herz in die Hose. Schnell wollte er Uruha das Telefon aus der Hand reißen um aufzulegen, bevor der andere abnahm. Dieser jedoch zog das Telefon eilig zurück und sah Reita ermahnend an.

„Du wirst dich jetzt für heute entschuldigen und ihm sagen, dass du mit ihm reden willst.“, beschloss er und hielt Reita das Telefon wieder zurück ans Ohr. Es tutete immer noch. War ja klar, dass Ruki nicht abnahm wenn er sah, dass Reita ihn anrief.

Reita nahm schließlich das Telefon selbst in die Hand, legte jedoch nicht auf, kaute nur nervös auf seinen Fingernägeln herum, als darauf wartete ob der andere nicht vielleicht doch noch abhob. Allerdings meldete sich bloß die Mobilbox. Reita wartete auf den Piepton.

„Hey… ich bin’s…Reita. Ich… wollte mich nur entschuldigen wegen heute. Ich wollte nicht streiten…Es…tut mir leid.“ Er stoppte und atmete noch einmal tief durch. „Kann ich mal vorbeikommen? Ich würde gern mit dir reden… ruf mich bitte zurück.“

Danach legte er sein Handy wieder auf den Tisch und fuhr sich mit den Handflächen frustriert das Gesicht, ehe er Uruha ansah.

„Zufrieden?“ fragte er patzig.

„Ja.“ Uruha lächelte und streckte eine Hand aus um mit ihr eine von Reita’s zu schnappen. „Das wird schon wieder. Wir haben bis jetzt noch alles hingekriegt.“ Er drückte Reita’s Hand einmal aufmunternd, ehe er sie wieder losließ.
 

~
 

Ruki seufzte laut, als er seine Wohnung betrat, lehnte sich noch eine Weile an die geschlossene Wohnungstür, ehe er sich die Schuhe und Jacke auszog. Er schmiss seine Tasche in irgendeine Ecke des Flures und schleppte sich in die Küche. Aufräumen wäre wieder einmal Dringend nötig, wie er fand, allerdings hatte er weder die Zeit noch die Lust dazu. In und neben der Spüle türmten sich die dreckigen Teller und Gläser und der Küchentisch war über und über voll mit irgendwelchen Zetteln, Prospekten und ungeöffneten Briefen.

Er sah schon kommen, dass er eines Abends heimkam und kein Strom und Warmwasser mehr hatte, weil er seine Rechnungen nicht bezahlt hatte. Aber er war einfach nicht in Stimmung um die Post zu öffnen. Auf einen Tag mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an.

Der rothaarige Sänger öffnete die Kühlschranktür. Eigentlich nur aus reiner Gewohnheit, denn er wusste ganz genau, dass ihn darin nichts als ein paar abgelaufene Milchprodukte erwarteten. Er nahm einen Jogurt genauer unter die Lupe. Der war schon mehr als 3 Monate über dem Verfallsdatum. Ruki verzog das Gesicht und beförderte den Becher in den Mülleimer.

Er warf der Milchpackung einen skeptischen Blick zu. So weit er sich erinnern konnte, war die noch länger im Kühlschrank als der Jogurt. Wer weiß, vielleicht begann das Teil ja irgendwann einmal zu leben und kroch von selbst aus ihrem frostigen Gefängnis. Er jedenfalls, würde das Ding nicht anfassen.

Er schloss vorsichtig die Kühlschranktür, um das Milchmonster nicht aufzuwecken und nahm sich ein Glas Wasser, setzte sich dann an den Tisch und zündete sich eine Zigarette an. Der Aschenbecher war auch schon wieder am Übergehen.

In der Wohnung war es unangenehm still, vor allem seit er seinen Hund bei einer Bekannten abgegeben hatte, da er zu wenig Zeit hatte sich um ihn zu kümmern. Er vermisste ihn wahnsinnig.

Nach der aufgerauchten Zigarette ging er Duschen, zog sich um und machte es sich vor dem Fernseher bequem. Er zappte sich durch die Kanäle, fand aber nichts Interessantes und wurde schließlich auf sein Telefon aufmerksam, dass auf dem kleinen Couchtisch lag und ihm anzeigte, dass er eine neue Nachricht auf der Mobilbox hatte. Er drückte auf ‚abhören‘ und lauschte, wer ihm denn etwas so Wichtiges zu sagen hatte.

Die Stimmte die durch den kleinen Lautsprecher drang ließ ihn zusammenzucken. Er wollte gleich wieder auflegen, schaffte es aber nicht sich zu bewegen. Erst als die Nachricht zu Ende war, nahm er das Handy und beförderte es mit einem lauten Schrei in die andere Ecke des Zimmers. Er beobachtete wie das Gerät am Laminatboden in seine Einzelteile zerschellte.

Er stützte seine Unterarme auf den Knien ab und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Er spürte wie seine Lippen zitterten, sich irgendein Kloß in seinem Hals bildete und dort anschwoll, sodass es wehtat als er ihn runter zu schlucken versuchte.

Aber noch bevor die erste Träne sich aus seinen Augenwinkel lösen konnte, stand er auf und kramte aus einer Schublade eine winzige Plastiktüre, die weißes Pulver beinhaltete. Damit begab er sich wieder zurück zur Wohnzimmercouch.
 

Bereits 10 Minuten später lehnte er sich entspannt zurück und beobachtete fasziniert wie die Formen und Farben vor seinen Augen zu einem einzigem abstrakten Brei verschwammen und seine Gedanken in ein tiefes dunkles Loch gesogen wurden, bis in seinem Kopf nichts weiter als endlose Leere herrschte. Sein Hirn war eine Wüste ohne Sand und Hitze, in der es weder eine Band, noch irgendeinen Reita gab, sondern nur ihn und den sanften Beat seines immer ruhiger werdenden Herzschlags…
 

~
 

„Liebe ist scheiße!“, verkündete Reita monoton, nachdem die beiden Freunde für längere Zeit geschwiegen hatten und stützte dabei trotzig sein Kinn auf einer Hand ab. Uruha lachte laut auf.

„Wem sagst du das.“, bestätigte er und schüttelte lachend den Kopf. „Aber du bist nicht der einzige, der im Moment solche Probleme hat.“

„Nicht?“ Der Blonde hob fragend die Augenbrauen.

„Aoi und Michiko haben sich getrennt. Sie hat ihn vorgestern aus heiterem Himmel rausgeschmissen.“

Reita setzte sich aufrecht hin und starrte Uruha ungläubig an. Das konnte doch nicht wahr sein. Die Beiden wahren schließlich DAS Traumpaar schlecht hin gewesen und das schon seit über vier Jahren.

„Aoi hat’s mir vorgestern erzählt. Angeblich hat sie es satt gehabt, die Beziehung die ganze Zeit geheim halten zu müssen und dass Aoi andauernd unterwegs war. Sie will eine Familie gründen, heiraten und Kinder kriegen, sagt sie. Sie glaubt nicht, dass Aoi ein guter Vater wäre.“

Das erklärte dann auch warum Aoi in letzter Zeit so seltsam drauf war - also noch seltsamer als sonst.

„Krass…“ gab Reita wenig geistreich von sich und musste sich auf diesen Schock hin erst einmal eine Zigarette anzünden.

Die Packung war schon wieder leer und das obwohl er sich am Morgen noch eine neue gekauft hatte. Naja, die Lunge sollte schließlich auch ein wenig mit dem Herzen mitleiden bei dem ganzen Liebeskummer-Scheiß. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn schon die Milz keinerlei Mitgefühl hatte und eiskalt einfach mit der Leber rummachte und…

Was zum Henker dachte Reita da eigentlich? Er hätte das Bier echt nicht austrinken sollen…

„Weißt du was?“, holte Uruha’s Stimme den Bassisten wieder in die Realität zurück. „Wir sollten mal wieder so richtig einen drauf machen… wie in alten Zeiten. Nur du, Aoi und ich. Und dann gehen wir Weiber aufreißen! Oder Kerle... in deinem Fall…“ Uruha kicherte fies, woraufhin Reita ihn nur total empört anstarrte.

„Niemals!“

„Doch, vertrau mir. Das wird euch auf andere Gedanken bringen!“

„Nein.“

„Ach komm schon… vielleicht findest du einen, der noch besser im Bett ist als Ruki!“

„Wann hab ich gesagt, dass Ruki gut im Bett ist?“

„Ist er es denn?“

„Das geht dich einen Scheißdreck an!“

„Ich hab also voll ins Schwarze getroffen…“

„Na und?!... äh, ich meine… NEIN!!“

„Oh wie süß! Du bist knallrot Rei-chan~“

„Halt die Klappe!!“

„Ist er eigentlich oben oder unten? Nein sag nichts, lass mich raten…“

„Ich warne dich…“

„Ich wette du lässt ihn die ganze Arbeit machen… bei deiner Faulheit würd‘s mich nicht wundern…“

„URUHA!!!“

„Ruki’s Stimme klingt sicher atemberaubend wenn er so hemmungslos vor sich hin stöhnt...“

„Okay. Das war‘s…“

„HEY! Aua!! Ah, verdammt, lass meine Hals los!!… Nein, nicht die Haare!! Nicht die Haare!!.. Au! … Fuck… HERRGOTT NOCHMAL REITA, STELL DEN SCHEISS BIERKRUG WIEDER HIN!!“
 

~
 

„Geht’s wieder?“, fragte Reita vorsichtig, als er Uruha eine mit Eiswürfeln gefüllte Plastiktüte reichte, die er im Sushi-Restaurant gegenüber geholt hatte. Er setzte sich zu Uruha auf die Parkbank als dieser sich das Eis ans rechte Auge presste und dabei ein schmerzverzerrtes Gesicht machte.

Nachdem die beiden in dem Café eine Schlägerei begonnen hatten und die Kellnerin sich mutig dazwischen geworfen hatte, als Reita versucht hatte Uruha mit seinem Schal zu erwürgen, wurden sie schließlich von einem sumoringer-artigen Koch aus dem Lokal geworfen.

„Jaja schon okay…“ meinte der Gitarrist und lächelte schief. „Wie geht’s deiner Nase?“

„Hat aufgehört zu bluten. Aber ich glaube sie ist trotzdem gebrochen.“ Reita tastete vorsichtig seinen leicht geschwollenen Nasenrücken ab.

„Ist bei dir doch eh egal...“ bemerkte Uruha und kicherte leise. Der andere lachte ebenfalls, was weh in den Rippen tat, da er vorher von Uruha einen ziemlich festen Fußtritt einkassiert hatte.

„Das letzte mal, dass wir uns so geprügelt haben, war in der Mittelschule...“, erinnerte sich Reita nach einer kurzen Gedankenpause.

„Stimmt… damals sind wir danach sogar auf der Krankenstation gelandet. Du hast versucht mich mit einem Bleistift zu erstechen.“

„Aber erst nachdem du den scheiß Stuhl nach mir geworfen hast. Ich hatte eine Gehirnerschütterung und musste genäht werden. Die Narbe sieht man übrigens heute noch…“ Reita strich sich die Haare aus der Stirn, woraufhin eine etwa ein Zentimeter lange weiße Narbe sichtbar wurde.

Uruha grinste und hielt dem Bassisten seinen Unterarm vors Gesicht.

„Siehst du den kleinen schwarzen Fleck da? Das ist immer noch die abgebrochene Bleistiftmine von damals.“

„Du hast das nie rausnehmen lassen? Tut das nicht weh?“

„Nö, keine Spur.“, der Dunkelhaarige drückte zum Beweis auf dem Fleck herum. „Außerdem… wird mich dieser kleine Punkt mein Leben lang an meinen allerbesten Freund erinnern. Mit viel Fantasie sieht der Fleck sogar ein bisschen aus wie ein Herz.“

„Oh man, und ich dachte ich bin der Homo von uns beiden.“ Reita lachte und stupste den anderen leicht mit dem Ellenbogen an.
 

Die Beiden saßen noch lange auf der Parkbank und sprachen über ihre Schulzeit und ihre ersten gescheiterten Bandprojekte. Sie hatten schon ewig nicht mehr so viel geredet und gelacht. Reita fühlte sich so wohl wie lange nicht mehr und vergaß für einige Zeit sogar seinen Liebeskummer. Vielleicht sollte er in Zukunft mehr Zeit mit dem Gitarristen verbringen, denn dieser schien seiner Seele wirklich gut zu tun.
 

Kurz nach Mitternacht fuhr Uruha Reita zu seinem Appartement, obwohl sie Beide eigentlich wenig Lust hatten, den netten Abend zu beenden. Der Bassist schlug sogar vor, dass der Andere bei ihm übernachten und mit ihm die ganze Nacht Videospiele zocken könnte. Allerdings wollte Uruha am nächsten Tag zu seinen Eltern fahren und deshalb verschoben sie ihren Konsolen-Abend auf nächste Woche.

„Also nächste Woche Samstag um 18 Uhr bei mir. Versprochen?“, fragte Reita noch einmal und fühlte sich auf einmal wieder wir ein 5-Jähriger der gerade eine neue Freundschaft geschlossen hatte und sich mit dieser zum Sandburgbauen am Spielplatz verabredet hatte.

„Ja versprochen“ antwortete Uruha und lächelte.

„Okay. Wir sehen uns eh noch nächste Woche in der Company. Danke für’s Heimfahren und… tut mir Leid wegen deinem Auge.“ Reita besah sich noch einmal schuldbewusst den Wangenknochen seines Freundes, der Mittlerweile schon stark geschwollen war.

„Ach schon okay. Die Tour ist erst in drei Wochen, bis dahin ist das wieder weg. Außerdem sieht deine Nase noch schlimmer aus.“ Uruha streckte dem Anderen frech die Zunge heraus.

Reita lachte und wollte gerade die Autotür öffnen um aus dem Auto auszusteigen, als Uruha ihn sanft an der Schulter berührte.

„Reita, warte...“, sagte er und sah den Blonden auf einmal seltsam ernst an. Dieser ließ sich darauf wieder zurück in den Sitz fallen, gewillt seinem Freund zuzuhören.

„Was ist denn?“, fragte er als der Gitarrist allerdings keine Anstalten machte noch irgendetwas zu sagen. Aber umsonst hätte er ihn ja schließlich nicht aufgehalten. Nach einigen Sekunden des Schweigens schien Uruha jedoch seine Sprache wieder gefunden zu haben.

„Warum Ruki?“, fragte er und sah Reita aus unergründlichen Augen an. Dieser runzelte nur verwirrt die Stirn.

„Was meinst du?“

„Wieso du dich ausgerechnet in ihn verliebt hast… wieso nicht in einen anderen von uns? … ich meine… was ist mit mir? Bin ich nicht dein Typ? Bin ich nicht attraktiv genug? Was hat er, was ich nicht habe?“

Er schien eine Antwort zu erwarten, aber Reita konnte nichts weiter machen, als den anderen einfach nur mit großen Augen anzustarren. Das konnte doch gerade nicht wirklich geschehen sein? Wer war dieser Mensch der da neben ihm im Auto saß? Der Uruha, den er kannte hätte jedenfalls niemals so etwas daher geredet.

„Was redest du da für einen Scheiß?“ Reita lachte unsicher und hoffte, dass Uruha ihn gleich mit einem ‚War nur ein Scherz‘ aus dieser unangenehmen Situation erlösen würde und sie sich dann lachend von einander verabschieden würden, aber der andere sah ihn nur weiterhin erwartungsvoll an.

Er hatte also keine Wahl. Er musste Uruha jetzt wohl erklären, dass man sich als Homosexueller nicht einfach so in hetero Männer verliebte und erst recht nicht in seine besten Freunde und dass dies nichts mit dessen Attraktivität zu tun hätte.

„Weißt du Uruha, ich-“

Weiter kam er allerdings nicht, denn da hatte der Gitarrist den Bassisten schon am Nacken zu sich gezogen und seine Lippen auf die des Anderen gepresst. Reita war zu geschockt um zu reagieren, geschweige denn zu agieren und als das plötzliche aufgetretene Ohnmachtsgefühl aus seinem Körper wieder verschwunden war, war der flüchtige Kuss auch schon wieder vorbei gewesen.

Uruha schien allerdings nicht minder schockiert über seine eigene Tat gewesen zu sein.

„Oh mein Gott! T-Tut mir leid!“ sagte er schnell und wendete seinen Blick von dem Blonden ab.

„Sch-schon gut…“ Reita zögerte nun keine Sekunde mehr, sondern riss die Autotür auf, schlug sie hinter sich zu und stürmte in sein Wohnhaus.
 

„Verdammt…“ Uruha fuhr sich mit zittrigen Fingern über seine Lippen und ließ schließlich seine Stirn auf das Lenkrad sinken. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht?

Nun würde er zu Hause bestimmt seinen ganzen Alkoholvorrat aufbrauchen müssen, um schlafen zu können…
 

_____________________________
 

eeeendlich ist der lange Uru-Reita part vorbei~

Hallelujah! Die beiden sind echt schon anstrengend geworden, was? |D
 

Soushite... nächstes Kapi: 26.4. ^^

Ich hoffe ihr seid wieder dabei <3
 

Wie wird Reita wohl reagieren wenn er Uruha wieder sieht und wie werden die Beiden ihre verletzungen Kai erklären? >:D



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-04-25T19:17:58+00:00 25.04.2010 21:17
Das Kapitel war wirklich toll!
Der Dialog zwischen Uru und Reita vor der Prügelei..
einfach epic! ~ |D

Du hast wirklich einen tollen Schreibstil.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel ~
Von:  BLVCKMORAL
2010-04-20T20:37:52+00:00 20.04.2010 22:37
omg. das wird immer spannender. XD
ich mag deine Art zu schreiben.
und ich finds lustig wie Uru und Rei miteinander umgehen. :>
freu mich schon aufs nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2010-04-19T21:59:52+00:00 19.04.2010 23:59
Oh, deine FF klingt aber schon mal richtig toll!!
Ich bin nach den zwei Kapiteln echt schon voll drin und bin gespannt, wie es weiter geht.
Dein Schreibstil ist auch total super!
Die Story wirkt irgendwie richtig real~
Gefällt mir wirklich gut!

LG
Aki
Von:  Rizuloid
2010-04-19T16:05:35+00:00 19.04.2010 18:05
Woahahaha~
Haaach ich liebe Uruha abgöttisch <333
Die Dialoge zwischen ihm und Reita sind herrlich ^o^
Aber Ruki Q_____Q
Reita soll einfach bei ihm auftauchen und ihm alles was er für ihn fühlt vor die Füße schmeißen >o<
...naya, wenn´s wirklich so einfach wär.
Bleiben wa mal realistisch "xD

Toooolles Kapitel Hiki <3
Ich empfehl deine FF mal weiter, du hast eindeutig zu wenig Kommis >3<
*knuddel*
Von:  Toffelchan
2010-04-19T13:36:20+00:00 19.04.2010 15:36
yeahhhh~
fein hiki °____°
*pat pat*
schön geschrieben xD

bin gespannt wie sich das mit Uru und rei entwickelt °___° xD
tse küsst uruha den reita eifnahc so °__° krass krass xD
war lustig :)

♥~
Von:  Snaked_Lows
2010-04-19T13:21:17+00:00 19.04.2010 15:21
woooooooooooah wie kannst du DA aufhören O_________O
das kapitel war richtig geil!!
bei deinem schreibstil, kann man einfach nicht aufhören zu lesen.
und das ende war echt gemein >______<
kann es gar nicht abwarten, bis es weiter geht *_____*
Von: abgemeldet
2010-04-19T11:39:40+00:00 19.04.2010 13:39
Uruha ist schon echt zu weit gegangen mit seinen Worten, kein Wunder das sie sich da eine Schlägerei liefern xDD Aber es hörte sich auf jedenfall schmerzhaft an o.o
Und Ruki macht sich kaputt ;_; Er hat mir so leid getan wie er da so einsam in seiner Wohnung ist..
Nya auf jedenfall war ich auch total überrascht das Uruha Rei geküsst hat o.O Es war voll fies an der Stelle aufzuhören *schnief*
Nyaa auf jedenfall freu ich mich schon auf das nächste Kapi^^


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