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Aus dem Leben...

Eine kleine Geschichte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Story spielt von Folge Folge 33 bis 36. Komplett anzeigen

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Bombshell (G-Revolution)

Nach dem Weltmeisterschaftsfinale ging wieder alles seinen gewohnten Weg. Fast alle der auswärtigen Teams waren abgereist und der Alltag hatte sie zurück. Die Schule hatte endlich wieder begonnen und Akiras Befürchtungen hatten sich teilweise bewahrheitet. Selbstverständlich hatten viele ihrer Mitschüler sie im Fernsehen gesehen, wie sie mit der BBA Revolution beim Turnier teilgenommen hatte. Viele hatten ihr, die sonst in der Schule sehr zurückhaltend war, gar nicht zugetraut, dass sie so aktiv im Bey-Sport unterwegs war. Hiros geistreiche Entscheidung sie als Ersatzspielerin einzusetzen, hatte ihr Übriges getan und so musste sie zudem auch noch einige Herausforderungen von engagierten Beyblade Fans abwinken. Sonst waren die Meinungen recht geteilt. Einige hatten begonnen sie freundlich auf dem Gang zu begrüßen, ließen sie aber sonst in Ruhe. Andere meinten sich ihr regelrecht aufdrängen zu wollen und davon waren auch manche dabei, die sie um Autogramme unter anderem von Tyson gefragt hatten – genau wie von ihr schon geahnt. Aber am Schlimmsten waren diejenigen, die sie auf dem Nachhauseweg sogar hatte abwimmeln müssen.

Zuhause waren sie und Tyson wieder mit ihrem Großvater alleine, da sich Daichi in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verdünnisiert hatte. Lediglich einen Zettel, dass er trainieren gehen wolle, hatte er zurückgelassen. Auch Hiro hatten die Jugendlichen schon länger nicht mehr gesehen. Dass er, seit er wieder da war, auch nicht wieder bei seiner Familie eingezogen war, sondern alleine lebte, half da ebenfalls nicht.

Eine Woche nach dem Finale wurde dann plötzlich in den Nachrichten bekannt gegeben, dass Mr. Dickinson als Vorstand der BBA zurückgetreten war und die Organisation vollends aufgelöst wurde. Auf dem Weg zum BBA Center, das zu der Zeit bereits umgebaut wurde, waren Kenny, Hilary, Akira und Tyson dann auf Daichi und Max getroffen, bei dessen Vater und ihm sich der Rothaarige zwischenzeitlich einquartiert hatte und wohl vorerst auch dort bleiben wollte.

Wieder einige Tage später hatten die Freunde Mr. Dickinson ausfindig gemacht, dessen Erklärungen für alle recht kryptisch klangen. Die BBA war wohl hinter seinem Rücken verkauft worden, als er noch mit der Organisation der Weltmeisterschaft beschäftigt war. Der Mann hatte sie auf eine Pressekonferenz der neuen Organisation vertröstet, die am Folgetag stattfinden sollte und wo sie sich auch gerade befanden. Anders als erwartet, war dies jedoch keine normale Pressekonferenz. Das Gebäude der BEGA, wie sich die neue Organisation nannte, wurde enthüllt und MingMing, ein Popsternchen, das in letzter Zeit überall zu sehen war, hielt ein Konzert. Lediglich Kenny starrte mit verliebtem Blick auf die Bühne, während der Rest eher genervt von dem ganzen Aufruhr war.

Tyson hielt zudem nicht hinterm Berg, was sein Unverständnis anging, warum gerade MingMing BEGAs Maskottchen war und sie sich selbst sogar als deren Top Bladerin betitelte. Ein Beyblade-Kampf entbrannte, bei dem Max, Tyson und Daichi gegen MingMings Bandmitglieder antreten sollten, die sie auch mit Leichtigkeit besiegen konnten. Als Tyson weiter mit dem Popsternchen stritt, tauchte jemand weiteres auf der Bühne auf.

“Du hast dich nicht verändert, Tyson. MingMing bringt nur etwas Würze in die Eröffnung unseres neusten Unternehmens.” Die hochgewachsene Gestalt eines Mannes erschien und die Augen von Tyson, Max, Kenny und Akira weiteten sich, während Hilary und Daichi verwirrt schauten. Niemand geringeres als Boris, den die Bladebreakers schon in ihrer ersten Weltmeisterschaft hatten kennenlernen dürfen, stand da lächelnd vor ihnen und Akira schnaubte verabscheut.

“Was??”

“Sie stecken also dahinter?”, zischte Max.

“Boris!? Ach so ist das, Sie sind das! Sie haben also die Kontrolle über die BBA übernommen!” Auch Tyson war nicht erfreut über deren Gegenüber und fixierte den Mann mit seinem Blick.

“Natürlich. Wer sonst hätte die Fähigkeit und das Wissen die BBA aufzulösen und eine neue professionelle Liga wie die BEGA ins Leben zu rufen?” Der vermeintlich freundliche Ausdruck in Boris’ Gesicht veränderte sich kein bisschen.

“Es tut mir Leid für dich, aber die BBA existiert nicht mehr. Doch wir von der BEGA-Organisation heißen dich mit offenen Armen willkommen.”, fuhr er fort und erntete ein weiteres Schnauben von der Schwarzhaarigen

“Das kannst du vergessen, Boris!! ‘Herzlich willkommen heißen’, von wegen! Ich hab’ zwar keine Ahnung was du planst, aber eins lass’ dir sagen, Alter: Mit dieser faulen Nummer kommst du auf keinen Fall durch!” Akira war froh, dass sie nicht alleine mit ihrer Abscheu gegen den Mann dastand. Seine kriminellen Aktionen in der Vergangenheit hatten Bände gesprochen und sie würden sicher nicht einfach so auf das Gerede reinfallen - so wie beim letzten Mal. Da war definitiv etwas faul an der Sache.

“Es ist durchaus verständlich, dass du so reagierst. Wenn man bedenkt was alles in meiner wenig ehrenvollen Vergangenheit passiert ist. BEGA jedoch ist eine Organisation, die weltklasse hat. Sie unterstützt die Ideale des Beybladens.”, versuchte der Mann zu erklären und hob beschwichtigend die Hände, um die Jugendlichen zu besänftigen.

“Hey, und du willst, dass ich dir das abkaufe, was?”, schrie ihn Tyson fast schon an.

“Kommt herein, lasst es mich euch beweisen.” Boris drehte sich immer noch lächelnd um und, wenn auch zögerlich, folgte die Gruppe ihm in das neue Gebäude. Gerade als Akira als Vorletzte eingetreten war, wurde Hilary hinter ihr von der Security aufgehalten. Sie war keine offizielle Bladerin und so war es ihr nicht gestattet mitzukommen. Das war der einzige Moment, in dem Akira froh war, dass Hiro sie doch zur Ersatzspielerin gemacht hatte, sonst dürfte sie jetzt auch nicht mit rein. Entschuldigend winkte sie Hilary zu. Sie würden sich später mit dem anderen Mädchen treffen und alles ausreichend bereden, aber im Moment war auch Akira zu neugierig auf das, was da im Inneren auf sie alle wartete.

Das Gebäude war wirklich hochmodern und sie sahen bereits eine Vielzahl an jungen Bladern, die anscheinend schon begonnen hatten hier zu trainieren.

“Hey Leute, wer ist dieser BEGA Typ eigentlich?”, flüsterte Daichi, der mit Max und Akira das Schlusslicht bildete.

“Er ist ein echter Charmeur, Daichi. Weißt du bis vor zwei Jahren hat Boris ein Team mit dem Namen Demolition Boys geleitet. Tala und Bryan waren damals drin. Während der Weltmeisterschaft ist etwas seltsames hinter den Kulissen vor sich gegangen. Boris versuchte die Welt zu übernehmen, indem er die Beyblader zu Soldaten in seiner Beyblade Armee ausbildete. Zum Glück haben wir sie geschlagen und Boris wurde davon gejagt. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Bis heute. Jetzt verstehst du wahrscheinlich warum wir ihm nicht trauen.”, erklärte Max und Akira schnaubte erneut.

“Dieser Widerling hat dafür gesorgt, dass Tala und die anderen keine wirkliche Kindheit hatten. Sogar Kai hatte er eine Zeit lang unter seine Fittiche genommen, da er und Kais Großvater gemeinsame Sache machen wollten.”, zischte das Mädchen wütend. Boris war Schuld, dass so viele Jungs hatten unnötig leiden müssen. Das war für sie einfach unverzeihlich.

“Wer immer sich mit meinen Freunden anlegt, der legt sich auch mit mir an! Dem bring ich die wahre Bedeutung von ‘Let it rip’ bei!”, brummte der Rotschopf wütend und wollte gerade nach vorne rennen, um sich auf Boris zu stürzen, aber Kenny, der direkt vor ihnen ging, hielt ihn davon ab.

“Halt dich lieber ein bisschen zurück bis wir herausgefunden haben was er vorhat, Daichi.”, flüsterte der Braunhaarige, als er den anderen weiter festhielt.

“Aber ich hasse es zu warten. Kann ich ihm nicht wenigstens in den Hintern treten oder so?”, keifte Daichi mit erhobener Faust und Akira zog ihn grinsend in eine halbe Umarmung, während sie weitergingen, um Kenny zu helfen ihn von Boris fern zu halten. Unterdessen kamen sie in einer riesigen Halle an und sie schauten sich erstaunt um. Überall waren Blader und Trainer, auch unzählige Arenen und Trainingsgeräte standen dort.

“Seht euch diese Trainingshalle an. Hier kann man ja sogar mit einem Jet landen. Vielleicht auch mit zweien. Die haben Unmengen von Geräten, das modernste Zeug, und mit so vielen Trainern erhält jeder Beyblader einen absoluten Expertenrat.”, jauchzte Kenny und Akira musste widerwillig zustimmen. Auch sie war überwältigt von diesem Anblick.

“Diese Halle ist der echte Wahnsinn!” Daichi blieb ebenfalls der Mund offen stehen.

“Das Hauptquartier, in dem meine Mutter mit den PPB All Starz arbeitet, ist gegen diesen Schuppen hier ein echter Saftladen.”

“Und das ist nur ein Teil davon. Das erzieherische Trainingsprogramm, das wir unseren Beybladern anbieten beinhaltet auch Mahlzeiten und sogar eine Schlaftherapie. Mein Ziel ist es ähnliche Einrichtungen in jeder Großstadt auf sämtlichen Kontinenten aufzubauen.”, erklärte Boris nun und lenkte die Blicke der Jugendlichen damit wieder auf sich.

“Einrichtungen, was? Meinst du nicht eher Beyblade-Soldaten-Camps, Sergeant Boris?”, wetterte Tyson weiter, jedoch legte ihm Kenny eine Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen.

“Du solltest nicht so vorschnell urteilen, Tyson. Die Leute, die hier bei der BEGA sind, werden zu nichts gezwungen.” Und damit hatte der Kleinere tatsächlich Recht. Das, was die Gruppe damals vor zwei Jahren in Russland gesehen hatte, war um Welten anders gewesen. Aber das hatten sie auch erst sehr spät herausgefunden. Akira blieb ebenfalls misstrauisch.

“Das sollst du glauben, Chef. Dieser Schleimbeutel versteht es einen um den Finger zu wickeln.” Ihr Cousin griff Kenny bei den Schultern, wandte sich dann wieder Boris zu.

“Netter Versuch, man. Na los gib’s zu, du planst doch irgendein faules Ding, stimmt’s?”

“Ja, ich hab’ in der Tat etwas vor, aber nicht, was du denkst, Tyson. Ich habe mich vollkommen geändert.”

“Hä?”

“Lass mich dir meine Motive erklären. Dann wirst du erkennen warum es das Beste für dich wäre der BEGA beizutreten.” Boris begann einen umfassenden Monolog über seine Zeit nach der Weltmeisterschaft, wo sie sein Team besiegt hatten, dem die Freunde mit gemischten Gefühlen folgten. Irgendwann kam er dann auf den Punkt, dass er seine Lektion verstanden hatte.

“Endlich wurde mir klar, beim Beybladen geht es um den Willen des Bladers einen Kampf zu führen, sich zu verbessern und Erfolg zu haben. Man muss die Individualität eines Spielers respektieren. Nur dann kann sich ein überlegener Beyblader aus der Masse erheben und sich einen Namen machen. So wie ich früher gedacht habe, ist es kein Wunder, dass ich versagte. Um meine verrückten Ziele zu erreichen, habe ich die Beyblader in der Tat wie Soldaten behandelt. Wie hirnlose Schachfiguren ohne Seele. Wie dumm war es doch von mir so arrogant und gedankenlos zu handeln? Die sportliche Ehre, die Tugendhaftigkeit der spielenden Kinder, die Träume jedes Einzelnen. Auf all dem habe ich rumgetrampelt wie ein Idiot. Also beschimpft mich so viel ihr wollt. Keine falsche Zurückhaltung. Ich habe Schimpf und Schande verdient. Aber ich will den Schaden wieder gutmachen. Deshalb existiert diese neue Organisation. Aus diesem Grund habe ich die Beyblade Entertainment Global Association gegründet.” Akira war angewidert von so viel Blödsinn, den er versuchte ihnen zu verkaufen und verschränkte die Arme vor der Brust. Was sollte diese übertrieben demütige Selbstdarstellung?

“Begreifst du es? Ich habe es für die Kinder getan. Deshalb ist es so wichtig, dass du dich dieser Liga anschließt, Tyson. Wenn du, der Weltmeister, dich an diesem Unternehmen beteiligst, wäre das ein Anreiz für sämtliche Kinder auf der Welt Profi zu werden.” Der Mann beendete endlich seinen Redeschwall und Tyson platzte wieder der Kragen.

“Jetzt reicht es aber! Wenn du auf einmal so ein Engel bist, warum hast du dann Mr. Dickinson gefeuert? Huh? Erklär mir das doch bitte mal!”

“Die Wahrheit ist, dass alle aufpolierten Firmen neu organisiert werden müssen. Darum bat ich ihn zu kündigen.”

“Zu kündigen? Warum? Er hat seinen Job doch prima gemacht!”

“In der Tat, sobald ich meine Mannschaft zusammen habe, werde ich ihn auch wieder einstellen. Und zwar als meinen ehrenamtlichen Berater.”

//Ehrenamtlich…? Dass ich nicht lache...//, dachte das Mädchen und ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich weiter.

“Wow, das ist wirklich großzügig von dir.” Tyson spielte den Beeindruckten.

“Bist du nun davon überzeugt, dass die BEGA eine wertvolle Einrichtung ist?”, fragte der Mann ihn nun erneut und lächelte wieder.

“Ganz und gar nicht, Boris! Du kannst den ganzen Tag lang quatschen, aber mich wirst du nicht für dumm verkaufen! Du hast dich auch nicht ein bisschen geändert. Im Gegenteil, du trägst so dicke auf, da stellen sich mir die Fußnägel hoch, du Ganove. Du musst echt Nerven haben, um dich so als Wohltäter der Menschheit darzustellen!”, keifte Tyson den Mann nun regelrecht an und hätte er mit seiner Aussage nicht so Recht, hätte Akira ihm schon längst dazwischen gequatscht. Ihr gefiel es eigentlich nicht, dass er hier so am Ausrasten war, aber es war Fakt, dass hier was faul war.

Ein Blader, der zuvor am Trainieren war, tauchte hinter Tyson auf und schnappte den Japaner plötzlich am Kragen, forderte, dass sich Tyson bei dem BEGA-Vorsitzenden entschuldigte. Doch der dachte nicht im Geringsten daran und forderte einen Beyblade-Kampf.

Der Blader stellte sich als Crusher vor und das Match startete. Crushers Blade machte zu anfangs einen schwachen Eindruck, aber schnell wurde klar, dass er zu massiven Drehkräften fähig war. Er erklärte, dass er wegen des Geldes bladet, um seiner Schwester im Krankenhaus zu helfen. Boris habe ihm geholfen und er lasse nicht zu, dass jemand schlecht über ihn redete. Tyson hörte ihm ruhig zu und schien in Gedanken, ehe er sich fing und den Kampf am Ende gewann. Sein Gegner war ein ehrenhafter Kämpfer, das musste er und auch die anderen zugeben. Nach dem Match legte Tyson Dragoon in Akiras Hände, die ihn irritiert entgegen nahm. Kritisch besah sie sich den Blade und erkannte erschrocken, dass Dragoons Powerring zertrümmert war. Das würde wieder einige Bastelstunden in Anspruch nehmen.

“Seid mal bitte ehrlich, so wie Crusher sich im Kampf geschlagen hat, machte er den Eindruck als bloßer Soldat ohne Seele zu sein, der von mir kontrolliert wurde?”, unterbrach Boris das Geschehen und die Jugendlichen sahen ihn wieder an.

“Ich möchte hiermit meine Einladung wiederholen dich der BEGA anzuschließen. Nicht meinetwegen oder der Organisation wegen. Sondern wegen der Kinder da draußen, deren Zukunft viel glänzender aussähe, wenn sie die Chance hätten zu bladen. Wirst du dich uns anschließen?” Wieder wandte sich der Mann direkt an Tyson.

“Du hast eine direkte Antwort verdient. Ich hab’ dir nicht über den Weg getraut und ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt tun sollte, Boris. Aber eins weiß ich genau, Crusher ist ein leidenschaftlicher Beyblader mit echtem Kampfgeist. Und er ist ein ehrenhafter Mann, weil er nicht versucht hat zu mogeln.”, gab der Japaner zu und nickte seinem Gegner anerkennend zu.

“Ein guter Anfang. Zumindest hab ich einen positiven Eindruck gemacht. Ich gebe mich der nicht ganz unbegründeten Hoffnung hin, dass du dich eines Tages der BEGA anschließen wirst.”, lächelte Boris und hielt Tyson versöhnlich die Hand hin, die der Junge etwas widerwillig zum Handschlag nahm. Sie würden früher oder später bestimmt herausfinden, was genau los war. Und so lange könnten sie auch gut den Ball flach halten und sehen was passiert.
 

***
 

Nachdem in sämtlichen Zeitungen veröffentlicht wurde, dass Tyson Profi werden wolle und sich der BEGA anschließt, ging alles drunter und drüber. Die Truppe war sich immer noch uneins, ob Boris ganz der Alte war, der Tyson über den Tisch gezogen, oder ob er sich wirklich geändert hatte. Fakt war, dass es durchaus positiv zu bewerten war, wenn der Bey-Sport als Profisport angesehen werden würde – aber musste gerade Boris den Vorsitz dabei übernehmen? Auch das plötzliche Auftauchen von Sponsoren bei den Grangers Zuhause klang äußerst verlockend für die Jungs. Glücklicherweise ging Tysons und Akiras Großvater dazwischen und erteilte den Jugendlichen eine ordentliche Standpauke. Hiro, der ja bereits als Coach für das Team tätig war, sollte die nächste Anlaufstelle werden, um das Team zu beraten. Sofern er zu finden war zumindest. Sie verteilten sich im Park, in dem Hiro des öfteren war. Tyson und Hilary suchten den einen Teil ab, während Max und Kenny ein anderes Ende und Akira und Daichi den Rest absuchten. Nach einiger Zeit trafen sie sich wieder, vergeblich Tysons großen Bruder zu finden.

“Tyson!” Tala kam mit Bryan und Spencer auf die Truppe zu. Akira lächelten den Russen zu. Sie hatte fast schon damit gerechnet, dass sich die Jungs nach Boris’ Auftauchen bald blicken lassen würden.

“Wenn ihr Flaschen scharf auf ein Rematch seid, könnt ihr haben! Wir haben euch einmal geschlagen, wir werden’s wieder tun!”, wetterte Daichi mit erhobener Faust und brachte Tala zum Lachen.

“Ehrlich gesagt, wir wollten hier nur durchspazieren. Wir sehen uns.” Damit wollten die drei sich wieder abwenden und gehen, wurden jedoch von Tyson aufgehalten, der ihnen hinterher rief.

“Tala, warte ‘ne Sekunde! Ihr wisst Bescheid?” Bryan und Spencer drehten sich wieder um, während Tala mit dem Rücken zu den anderen stehen blieb. Man konnte spüren, wie sich sein Körper vor Wut verkrampfte.

“Über Boris meinst du?”, fragte er rhetorisch. Besorgt sah Akira zu den Jungs hinüber und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Ich weiß nicht genau was ich glauben soll. Ihr kennt ihn doch ganz gut, vielleicht könnt ihr mir aus der Klemme helfen. Spricht Boris die Wahrheit, wenn er sagt, er habe sich gebessert?”

“Tyson-...”, setzte Tala an, wurde jedoch unterbrochen. Er hatte sich immer noch nicht wieder zu ihnen umgedreht.

“Das ist mein voller Ernst, Tala. Ich fühle mich stark genug den nächsten Schritt zu machen und Profi zu werden. Aber andererseits will ich sicher gehen, dass Boris mich nicht über’s Ohr haut.”, erklärte Tyson sein Dilemma und mit einem Mal blickte Tala ihn mit brennenden Augen an.

“Boris würde ich nie über den Weg trauen!”, zischte er.

“Stimmt genau! Und deshalb haben wir beschlossen der Profi-Liga ein für alle Mal den Garaus zu machen.” Bryan meldete sich jetzt zu Wort und verriet das Vorhaben der Russen.

“Problem gelöst! Zerbrich dir also nicht mehr den Kopf über Boris oder über’s Profi werden.” Spencer schien zusammen mit den anderen beiden positiv gestimmt, dass das Anliegen schnell beendet werden könne.

“Falls du immer noch eine Antwort auf deine Frage erwartest: Sieh’ einfach in dein Herz, dort wirst du sie finden.” Tala hoffte, dass die anderen es wirklich verstehen würden.

“Okay, Danke.” Die leichte Verwirrung in Tysons Stimme besorgte Akira noch mehr. Auch wenn die anderen haderten, sie war sich sicher, dass da definitiv was faul an der BEGA war. Talas, Spencers und Bryans Verhalten bestätigte das nur noch mehr. Diese Jungs wussten wozu der Mann wirklich fähig war, hatten es selbst erleben müssen.

“Das musst du verstehen. Die Profi-Liga zu zerschlagen ist der einzige Weg, um Boris zu stoppen. Wir dürfen nicht riskieren, dass er die Hoffnungen und Träume von noch mehr Beybladern zerstört.”, führte der Rothaarige weiter aus.

“Meint ihr das ernst?” Kenny sah ihn ungläubig an und Daichi antwortete nicht minder skeptisch.

“Sieht ganz so aus...”

“Leute, die drei haben Recht. Davon bin ich überzeugt. Diesem Kerl kann man einfach nicht trauen...” Die Schwarzhaarige brach endlich ihr Schweigen und sah in die Runde, die Arme immer noch verschränkt schnaubte sie.

“Ich kann diesen Drecksack echt nicht ausstehen. Damals nicht und jetzt auch nicht.” Zur Bekräftigung schüttelte sie den Kopf und erntete ein leichtes, amüsiertes Lächeln von den Russen.

“War schön euch zu sehen, aber wir haben noch was zu erledigen.” Sie drehten sich erneut um, um zu gehen.

“Tala, vielleicht sollten wir euch begleiten.”, rief Tyson ihnen hinterher und erneut brannte Talas Blick, als er sich ihm wieder zuwandte.

“Kommt nicht in die Tüte! Das Hühnchen, das wir mit Boris zu rupfen haben, geht euch nichts an! Wir werden ganz alleine das Boris-Problem aus der Welt schaffen! So oder so. Wir werden ihn erledigen. Und seine Profi-Liga werden wir mit ihm zerschlagen!” Die Jungs waren eindeutig. Sie wollten sich nicht dazwischenfunken lassen, während sie die alte Rechnung mit ihrem ehemaligen Trainer begleichen würden. Damit verließen sie die Truppe endgültig und Akira seufzte.

“Ach du Schreck!” Tyson sah den dreien entgeistert hinterher. Er wusste scheinbar immer noch nicht so recht, was er von all dem halten sollte.

“Hey Tyson, vielleicht sollten wir ja doch etwas unternehmen...”, versuchte es Hilary.

“Die wollen wirklich versuchen die Liga zu zerschlagen?” Auch Max sah den Russen gedankenverloren hinterher, ehe Kenny ebenfalls versuchte Tyson zu erreichen.

“Hey, Tyson-...”

“Ja, ich weiß, ist ja gut!” Der Weltmeister schüttelte sich, als würde er seine wirren Gedanken loswerden wollen.

“Man, ich brauche wirklich Hiros Rat und ausgerechnet jetzt ist er nirgendwo zu finden...”, jammerte er und kratzte sich verzweifelt am Kopf.
 

Wenig später saßen sie immer noch unentschlossen am Fluss.

“Ich weiß nicht, vielleicht hätten wir mit Tala mitgehen sollen.” Kenny sprach Akiras Gedanken laut aus. Vielleicht wäre Unterstützung für die Russen wirklich keine schlechte Idee gewesen.

“Hör’ mal, Chef. Die haben uns doch gar keine Wahl gelassen. Tala hat klipp und klar gesagt, dass er niemanden in seine Privatfehde mit Boris und der BEGA-Liga mit reinziehen will.” Max hatte mit dieser Aussage allerdings auch Recht. So geladen wie Tala war, wäre er nur noch wütender gewesen, wenn sie alle mitgekommen wären.

“Das stimmt...”

“Also sollten wir uns da auch raushalten, okay?” Auch Tyson versuchte es mit Argumentation, die jedoch alles andere als überzeugt klang.

“Ja, vielleicht.”, antwortete Hilary und sah die anderen an.

Ein synchrones Seufzen entflieh jedem von ihnen. Es war wirklich ein Dilemma.

Plötzlich tauchten die Sponsoren wieder auf, diesmal mit neuen Werbeverträgen, die die Jungs unterzeichneten sollten, doch Daichi ging in die Luft.

“Schiebt euch den Vertrag sonst wo hin! Verschwindet, ihr Blödmänner! Letztes Mal mussten wir schon euretwegen eine öde zwei-Stunden-Tirade von Opa über uns ergehen lassen!”, schimpfte er wütend.

“Reiß’ dich zusammen! Ist doch kein Grund so frech zu werden, Daichi!” Hilary versuchte den Kleinen wieder runter zu holen, während Akira ihm eine Hand auf die Schulter legte.

“Aber andererseits kann ich ihrem leckeren Senf und den super Sportklamotten nicht widerstehen, auch wenn ich dadurch nicht zu einem besseren Beyblader werde...”, grummelte er weiter, mehr zu sich als zu den anderen, aber etwas an dem schien Tyson wachgerüttelt zu haben.

“Du wirst dadurch auf keinen Fall besser...”, flüsterte er und sprang auf einmal auf.

“Ja! Wir bleiben ganz die Alten! Du hast voll Recht, Daichi! Nur weil wir Profis werden, heißt das nicht, dass wir alle auf einmal unser Verhalten total ändern müssen!”, verkündete er stolz. Akira war zwar immer noch nicht dafür, dass sie einfach so bei Boris’ Spielchen mitmachen sollten, aber irgendwo hatte Tyson in seiner Aussage tatsächlich Recht.

“Hey, ja!” Max stand ebenfalls auf.

“Offiziell kriegen wir zwar einen neuen Titel, aber innerlich sind wir doch dieselben! Da fällt mir ein… Hey! Wir wär’s wenn wir Tala unterstützen!”, schlug Akiras Cousin jetzt vor und brachte den Rest zum Grinsen.

“Wurde aber auch mal Zeit, Ty.” Die Schwarzhaarige schlug mit der Faust in die Hand. Sie hätten das direkt von Anfang an tun sollen.

“Cool, hört sich wie ein super Plan an!” Der Amerikaner nickte ihm zu und gemeinsam konnten sie gar nicht schnell genug los zum BEGA-Center.
 

Als sie eintrafen war in der Trainingshalle bereits ein Kampf zwischen Garland, einem BEGA-Top-Spieler, gegen Bryan und Spencer entfacht. Es dauerte nicht lange, ehe Garland die beiden Russen mit Leichtigkeit besiegen konnte.

Bevor jedoch das Match zwischen ihm und Tala beginnen konnte, wurde das Ganze in die große Arena im Gebäude verlegt. Bryan und Spencer waren beide geschlagen und verschwunden und so hing es nun an Tala den Kampf gegen Boris’ Spieler zu gewinnen. Schnaubend hatte er die anderen auf dem Weg zur neuen Location bemerkt.

“Ich hatte euch doch gesagt, dass ihr wegbleiben sollt!”, zischte er, als die Jugendlichen auf ihn zukamen.

“Keine Chance! Du brauchst Unterstützung, keine Widerrede!”, grinste Tyson ihn an, stand mittlerweile direkt vor dem Russen.

“Wir sind für dich da, Tala.” Akira lehnte sich mit einem Arm an der Schulter ihres Cousins ab und zwinkerte dem Rotschopf ebenfalls grinsend zu. Der Rest sammelte sich um die drei. Tala sah sie abwechselnd an und atmete resigniert aus, lächelte dann endlich.

“Elende Sturköpfe...”, flüsterte er und drehte sich, um seinen Weg fortzusetzen, während die anderen ihm folgten.

Es dauerte eine Weile bis das Match starten konnte und nach einiger Zeit wussten sie auch warum. Boris hatte insgeheim veranlasst, dass der spontane Kampf im Fernsehen beworben wurde und allmählich füllte sich die Halle mit Zuschauern.

//Das darf doch echt nicht wahr sein... Der Scheißkerl macht da eine richtige Show draus...//, dachte die Schwarzhaarige wütend und versuchte das Publikum auszublenden. Sie hoffte, dass es Tala schaffte Garland zu besiegen. Sie hatten vorhin zwar nicht viel mitbekommen, aber dass er ein äußerst talentierter und starker Gegner war, war schnell klar gewesen.

Als dann sogar DJ Jazzman eintraf, um das Match zu kommentieren, konnte es endlich losgehen.

Der Russe ging von Anfang an in vollen Angriffsmodus, Wolborg attackierte Garlands Blade unentwegt, der davon nicht sehr beeindruckt schien. Selbst seine Spezial-Attacken sorgen lediglich dazu, dass der gegnerische Blade nur kurz strauchelte, sich aber wieder schnell fing. Tala wurde von Angriff zu Angriff schwächer, genau wie Wolborg und besorgt schaute die Gruppe hinter ihm zu, wie Wolborg sogar fast aus der Arena geflogen wäre, wenn sich nicht im letzten Moment ein Gitter am Rand des Stadiums hochgefahren hätte.

Boris ließ über Mikrophon verlauten, dass der letzte Blade, der sich noch dreht, gewinnt. Ein Rausschmiss aus der Arena zähle nicht als Niederlage. Tala war rasend, aber auch am Ende seiner Kräfte und dass Garland nun den Spieß umdrehte und ordentlich austeilte, machte es nicht besser.

“Garlands Beyblade hat bald keinen Schwung mehr!” Kenny analysierte das Match mal wieder auf Dizzy.

“Ja, aber ich hab’ das Gefühl Talas Beyblade hat auch bald keine Power mehr. Er sollte besser schnell Schluss machen.” Akira nickte zustimmend auf Max’ Aussage. Tala war am Ende, er würde nicht mehr länger durchhalten und das würde gefährlich für ihn werden.

“Genau und das sollten wir ihm besser sofort mitteilen… Mach’ ihn fertig, Tala!”, rief Tyson dem Russen zu, der zum wiederholten Mal aufstand, die anderen gar nicht registrierte.

“Weiter Tala!”, schrie Daichi nun, aber Kenny schüttelte den Kopf.

“Du siehst doch, ihm fehlt die Kraft um weiter zu machen...”

“Der Kampf ist zu hart, Tala kann nicht mehr”, stellte Tyson entsetzt fest.

“Jemand muss dafür sorgen, dass sie aufhören!”, rief Max und Tyson platzte der Kragen, lief zur Arena und adressierte den BEGA-Vorsitzenden, der auf der Empore bei den Tribünen stand und alles beobachtete.

“Erklär’ den Kampf für beendet, Boris, bevor noch jemand verletzt wird! Du steigerst dich da in was rein, aber es ist ein Spiel! Es wird sofort abgebrochen, hast du verstanden?”

“Hey Leute, der amtierende Weltmeister Tyson scheint eine formelle Beschwerde an den Vorsitzenden der BEGA zu richten.”, kommentierte DJ Jazzman das Geschehen.

“Ja, dein Einwand ist registriert. Ich überwache die Situation.”, lächelte Boris und nickte anschließend Garland zu, der damit seine finale Attacke startete, die das gesamte Beystadium inklusive Gitter zerstörte. Als sich der Staub legte, lag Tala reglos am Boden und Garland verließ die Arena wortlos, gesellte sich zu seinen BEGA-Kameraden MingMing und Crusher, die ebenfalls im Stadion standen. Die Freunde rannten auf Tala zu und Tyson kniete sich neben ihn, hob den Russen im Arm an.

“Hey Tala, alles in Ordnung?”, fragte er und sie waren froh, dass er sich regte.

“Ja, ich glaube schon. Mir geht es prima”, witzelte der Rotschopf und Akira musste leise lachen. Dieser Kerl war echt unglaublich. Sie kniete sich zu Talas anderer Seite nieder und half ihrem Cousin den Verletzten besser aufzusetzen. Der Junge war wirklich am Ende.

“Hör’ zu, Alter! Das wird schon wieder. Ich schwör’ dir, wir werden dieser Geschichte auf den Grund gehen.”, versprach der Japaner und Tala schloss die Augen erschöpft.

“Der arme Kerl. Warum hat Boris den Kampf nicht gestoppt?”, fragte Hilary in die Runde und Tyson und Akira wurden gleichzeitig wütend.

“Da hast du’s Tyson! Tala hatte es dir vorher schon gesagt. Brauchst du noch mehr Beweise??”, blaffte sie ihren Cousin an und schnaubte.

“So’n Mist! Zum Teufel mit Profi werden! Zum Teufel mit BEGA! Diese dreckigen Schleimbeutel!”, schrie Tyson sauer.

“Ich schätze jetzt haben wir wirklich den Beweis dafür, was für ein mieser Typ Boris eigentlich ist...” Auch Max war wütend und seufzte.

“Da hast du Recht! Und früher oder später wird er dafür bezahlen was er Tala angetan hat.” Jetzt war es Tysons Blick, der förmlich brannte. Währenddessen versuchte Akira den Russen durchzuchecken und zu analysieren wie schlimm die Verletzungen waren.

“Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.”, grinste der ihr entgegen, spielte auf ihre Hände an, die an seinem Oberkörper entlang wanderten. Doch von dem verschmitzten Lächeln, das sie sonst von ihm kannte, war nicht viel übrig geblieben. Er sah einfach nur fertig aus und Akira knuffte ihm traurig lächelnd gegen die Schulter.

“Tala!” Tyson ignorierte dessen Aussage, war erleichtert, dass der Russe in dem Zustand überhaupt noch wach war. Tala atmete tief durch, schien sich sammeln zu wollen, ehe er Tyson ansah.

“Hör’ mir gut zu: Dieser Boris ist ein gefährlicher Mann. Erinnerst du dich an das Team namens Barthez Battalion?”

“Klar erinnere ich mich! Miguel war in diesem Team.”

“Das Barthez Battalion-Team wurde von der BEGA als Demonstrationsteam zusammengestellt. Und zwar für die Weltmeisterschaft. Deren Coach, Barthez, war Boris’ Agent.”, erklärte Tala und wurde von den anderen geschockt angestarrt.

“Ist das ‘n Witz??”, fragten Daichi und Max gleichzeitig. Sie waren alle fassungslos, dass ihre ehemaligen Turniergegner da scheinbar mit drin gehangen hatten.

“Ich erinnere mich. Das Team fiel durch sein protziges Outfit auf.” Kenny verwies auf die Technik, die Barthez Battalion damals genutzt hatte, besonders die Headsets, über die sie Befehle von ihrem Trainer annehmen konnten.

“Genau. Boris meinte, wenn sein Team bei der Weltmeisterschaft großes Aufsehen erregt, würden seine Jungs zu den populärsten Beybladern werden. Und wenn er die besten Blader kontrolliert, könnte er als nächstes alle professionellen Turniere veranstalten. Zum Glück kam es anders, als er geplant hatte. Mitten in einem Kampf mit dir, Tyson, erkannte Miguel, dass man weder Boris, noch Barthez über den Weg trauen konnte. Und so fiel das Team auseinander. Hinter all dem steckte Boris.” Tala bemühte sich, damit die anderen alle nötigen Informationen bekommen konnten, aber das Sprechen fiel ihm wirklich schwer.

“Das ist ja total verrückt! Jetzt ist klar warum dieser aufgeplusterte Gauner alles kontrollieren will, was mit beybladen zu tun hat.” Und nicht nur Tyson verstand, auch der Rest musste diese Neuigkeit erstmal verdauen.

“Hey Kids, war das nicht der coolste Beybladekampf, den ihr je gesehen habt? Und er wurde präsentiert von BEGA – der Nummer eins im Profi-Beybladen.” DJ Jazzman heizte die Menge an und dem Weltmeister reichte es endgültig. Er drückte Tala wütend, aber vorsichtig in die Arme seiner Cousine, die ihm kurz verdattert hinterher sah. Sie ahnte was nun folgte und konnte es kaum erwarten, dass er Boris ordentlich die Meinung geigte. Während sie den Kopf des mittlerweile wieder Bewusstlosen sorgsam auf ihrem Schoß ablegte, sah sie hinüber zum Geschehen in der Mitte.

“Du hast genug Schmalz gequatscht! Diese BEGA ist ein einziger Betrug! Und er da oben, er zockt euch nach allen Regeln der Kunst ab! Und das kann ich euch beweisen!”, brüllte Tyson den DJ wütend an, der sich zu ihm umdrehte.

“Wow, sieht aus als hätte unser Weltmeister etwas zu sagen.”

“All diese Leute sind meine Zeugen, Boris. Und ich schwöre dir, ich kriege dich dran!” Der Japaner hatte sich wieder Boris zugewandt und blickte ihn erbost an.

“Ja, Tyson hat den Federhandschuh geworfen! Und ich hab’ das komische Gefühl, dass er nicht mehr Profi werden will. Okay, nun hat der Vorsitzende Boris das Wort. Wie läuft denn nun der Hase, Boss? Akzeptieren Sie die Herausforderung?” DJ Jazzman kommentierte unbehelligt weiter und Boris begann nun zu lächeln.

“Ich bin überrascht über deine Vorwürfe, Tyson. Ich dachte immer es wäre der Traum eines jeden jungen Beybladers eines Tages Profi zu werden. Ich akzeptiere auch deine mutige Herausforderung, aber mir ist noch nicht ganz klar, wie das ablaufen soll. Hast du einen Vorschlag wie wir unsere unbedeutenden Differenzen klären können, junger Mann? Wie wäre es mit einem BEGA-Wettkampf? Zum Beispiel mit einem Match mit einem BEGA-Beyblader? Da stellt sich mir die Frage was du als Wetteinsatz bieten kannst. Wenn ich gewinne, werde ich das Beybladen zu einem Profisport machen, wenn du gewinnst, verschwinde ich und dein Mr. Dickinson kann zurückkehren.” Von dem Geschwafel des Mannes wurde Akira übel.

“Leute, das sieht nach einem Riesen-Match aus. Jetzt können wir nur noch abwarten, ob Tyson dem Deal zustimmt. Das wird die Show des Jahres! Wie wird sich Tyson entscheiden?” Und von dem Gelaber von dem DJ mal ganz zu Schweigen.

“Ich nehme deine dämliche Wette an!” Tyson presste die Worte nur so zwischen den Zähnen heraus und begab sich wieder zu seinen Freunden, als Max auf ihn zulief.

“Hey, sieh’ mal! Da kommt Ray!”, rief er freudig.

“Oh ja, ich bin echt happy, man!” Der Chinese kam bei der Gruppe an und wurde von Tyson per Handschlag begrüßt.

//Perfektes Timing!//, dachte Akira erleichtert und auch Hilary freute sich.

“Hey Tyson, sieh’ doch mal da!”, lächelte die Brünette und deutete auf das letzte ehemalige Mitglied der Bladebreakers, das ebenfalls gerade die Ränge hinab stieg.

“Das ist Kai!”, grinste Max und die Schwarzhaarige sah von ihm zum Jungen auf ihrem Schoß, der abgehackt atmete. Er musste dringend ins Krankenhaus.

So bekam sie auch nur aus dem Augenwinkel mit, dass Kai Tysons ausgestreckte Hand ignorierte und zu den BEGA-Bladern ging.

“Was soll denn das??” Max und Ray blickten ihrem alten Freund nicht weniger entgeistert wie Tyson hinterher. Akiras Augen weiteten sich, während ihr der Mund offen stand.

//Dieselbe Leier schon wieder…? Das kann doch nicht sein Ernst sein...//



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