Zum Inhalt der Seite

Shadow of the Black Cat

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Katze blickt dem Tod entgegen...

Shadow of the Black Cat – Kapitel 5

Die Katze blickt dem Tod entgegen...
 

Es ist bereits nach ein Uhr nachts, doch Sven liegt immernoch wach auf der unbequemen Matratze ihres kleinen Motelzimmers. Er weiß, dass er eigentlich schlafen sollte um fit für die morgige Mission zu sein, aber ihm geht einfach zu viel im Kopf herum... Über Eve und Chronos....und über Train... Er nimmt seinen Hut, den er wie immer locker auf dem Gesicht liegen hat, und legt ihn auf dem Nachtkästchen zu seiner linken ab. Besorgt betrachtet er die, mit einem altmodischen Muster bemalte, rotbraune Decke über ihm.
 

»War es wirklich eine gute Idee Train einfach so mitzunehmen...? Ich meine, im Grunde weiß ich nichts über ihn... außer, dass er Black Cat ist. All diese Geschichten die man als Sweeper hier und da über ihn aufschnappt, waren meist nur, bei einem Bier mit den Jungs weitergegebene Legenden... Man hört sie, denk sich „nette Geschichte, aber vermutlich ohnehin erlogen...“ das hab ich zumindest bisher immer gedacht... Aber nach der Nummer heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Diese Kerle hatten wirklich Angst vor Train,... sieht so aus als wäre er im Untergrund noch um einiges bekannter... Ich meine er war ein Killer! ...Kann man sich innerhalb so kurzer Zeit wirklich so Grundlegend verändern... Können wir ihm wirklich trauen...??«
 

Sven liegt noch eine ganze Weile grübelnd herum, bis ihn schließlich doch die Müdigkeit übermannt...
 

Nach einem ausgedehnten Fühstück in einem nahegelegenen Bistro, das einen großen Teil ihrer letzten Ersparnisse verbrauchte, machen sich die drei auf den Weg, um die am Vortag errungene Information zu überprüfen. Sven konnte Train davon überzeugen, dass er seine Wette erst dann entgültig gewonnen hätte, wenn sich herausstellt, dass Pullman sich tatsächlich in dem alten Lagerhaus aufhält. Im Grunde war er erleichtert, dass er den allerletzten Rest Geld nicht auch wieder für eine sinnlose Fressorgie rausschmeißen musste...

„Das da muss es sein...“

Eves ausgestreckter Arm weist auf einen, fast vollständig von einem Bauzaun umstellten, grauen Betonbau.

„Wir sollten als erstes rausbekommen, wie viele von denen sich tatsächlich da drin aufhalten.“

Train nickt Sven zustimmend zu.

„Irgendeinen subtilen Plan?“

Sven sieht sich den Block genau an und versucht dessen Gesamtgröße abzuschätzen.

„Wir sollten versuchen einen Zugang übers Dach zu finden. Dort werden sie uns am wenigsten erwarten und wir haben einen guten Überblick über die Lage.“

„Guter Plan. Und wie kommen wir unbemerkt da rauf?“

„Wie wärs damit?“

Sven zeigt auf einen Kran der direkt neben dem Gebäude steht. Er und Train klettern über den grauen Metallzaun, während es Eve gelingt sich zwischen zwei schlecht verketteten Segmenten hindurch zuquetschen. Leicht geduckt sprinten sie daraufhin über die freie Fläche vor dem Gebäude auf den Kran zu. Sie klettern so leise wie möglich an dem wackligen Hals der Maschine hoch und springen von da aus über eine gewagte Distanz hinweg, auf das Dach des Hauses, wobei Train Eve auf dem Rücken trägt, da selbst Sven es nur knapp über die Kante des Betonblocks schafft. Über einen rechteckigen Lüftungsschacht gelangen die drei ins Innere der Lagerhalle, wo sie sich zunächst in einem kleinen separaten Büro wiederfinden. Durch die großen Fenster aus mattiertem Glas können sie verschwommen die Umrisse des Lagerbereichs erkennen. Durch die leicht geöffnete Tür sind gedämpfte Stimmen zu hören. Train lehnt sich geräuschlos an die Wand direkt neben der Tür und lässt diese langsam einige Zentimeter weiter aufgleiten. Sven und Eve rücken ebenfalls näher. Unten sind zwischen ein paar Containern und Kisten, einige Ledersessel, eine Couch und ein kleiner Tisch zu erkennen. Zudem liegen überall Flaschen, Fastfoodverpackungen und anderer Müll herum. In den Clubsesseln sitzen drei Zigarren rauchende Kerle, zwei von ihnen offenbar in ein Schachspiel vertieft. Einer der beiden hebt den Arm und lässt zögerlich einen schwarzen Springer Richtung Gegner wandern. Eve atmet angespannt ein, als sie sein Gesicht erkennt, doch Sven hält ihr sachte die Hand vor den Mund, damit sie nicht bemerkt werden. George Pullman ist etwa anfang 30, groß und schmächtig, trägt einen teuer wirkenden, dunkelblauen Nadelstreifenanzug und an seinen Händen glitzern mehrere goldene Ringe. Er überblickt das Schachbrett und kratzt sich dabei nachdenklich am Kinn. Bevor er schließlich einen weiteren Zug macht, streicht er noch einmal durch seine kurzen schwarzen Haare. Bis auf den Dreitagebart sieht er exakt wie auf dem Steckbrief aus. Train zieht leise seine Hades hervor und blickt Sven an. Gerade als dieser ihm das Zeichen zum Angriff geben will, durchbricht ein kreischendes Quietschen die Ruhe. Die riesige Schiebetür der Halle wird von einem einzigen Mädchen mit schulterlangen, dunklen Haaren und Schuluniform aufgeschoben. Die drei Kerle blinzeln in das hereinfallende Sonnenlicht.

„Kannst du nicht einfach den Hintereingang benutzen, Kyoko!? Verdammt nochmal, wie oft hab ich dir eigentlich gesagt, dass das hier nicht mehr lange ein Versteck sein wird wenn du ständig so auffällig hier reinplatzt!“

Das Mädchen namens Kyoko, grinst die drei entschuldigend an, um das Tor sofort wieder mit dem selben ohrenbetäubenden Krach zu schließen. Pullman sieht sie an, als wäre er kurz davor die Beherrschung zu verlieren.

„Was willst du Göre überhaupt schon wieder hier? Ich dachte ich hätte dir bereits mehr als deutlich erklärt, dass ich keine große Lust habe, mich deinem Boss anzuschließen..!“

Kyoko lässt sich lässig auf einen freien Sessel fallen und zieht ein Snickers aus der kleinen roten Umhängetasche, die sie bei sich trägt.

„Du weißt doch, dass ich erst dann wieder zu meinen Leuten zurückkehren kann, wenn ich euch überzeugt habe... Mein Boss ist da sehr streng. Also wirst du mich so schnell wohl nicht los, Georgie... „

„Ich hab bereits gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst!“

Kyoko sieht ihn desinteressiert an.

„... auch n Snickers??“

Pullman ignoriert sie und widmet sich wieder seinem Schachspiel. Train und Sven beobachten die neue Situation kritisch... Sie sind sich unsicher ob sie einen Angriff wagen sollten während das Mädchen unter den Feinden ist. Doch plötzlich wird ihnen die Entscheidung abgenommen, als ein rot leuchtender Feuerball auf sie zuschießt und die Tür zu ihrem Unterschlupf aus den Angeln reisst. Train und die anderen konnten gerade noch in Deckung gehen, den Vorteil des Überraschungseffekts haben sie allerdings vorerst verloren. Train fängt sich als erster wieder und rennt kurzerhand mit gezogener Waffe durch den nun freien Türrahmen. Geschickt wie eine Katze weicht er den augenblicklich von unten auf ihn zurasenden Kugeln aus und springt seitlich über das Geländer der kleinen Treppe, um hinter einer großen, massiven Kiste Deckung zu suchen. Sven, der Trains Aktion richtigerweise als Ablenkungsmanöver gedeutet hat, packt Eve am Arm und zieht sie in die hinterste Ecke des kleinen Raumes. Vor den Augen der Feinde versteckt, ist ihr so möglich ihren rechten Zeigefinger in ein Skalpell zu transformieren. Sven kennt diese besondere Transformation bereits und weiß, dass es für Eve sehr schwer ist die nötige Konzentration aufrecht zu erhalten, damit die Klinge nicht an Schärfe verliert. Dafür ist die Schneidekraft des Messers aber stark genug, um mit einem bisschen Druck, die dünne Blechwand des Büroraumes zu durchtrennen...

Der Kugelhagel auf Train hat sich derweil gelegt, und er schielt vorsichtig an der Kante der Kiste vorbei. Pullman steht mit gezogener Pistole zwischen den beiden anderen Kerlen, während Kyoko noch immer in dem Sessel hockt und genüsslich den letzten Rest ihres Snickers verdrückt.

„Schluss mit dem Versteckspiel, du hast keine Chance also komm raus!“

Pullmans Stimme klingt gleichzeitig genervt und gelangweilt. Train wittert seine Chance.
 

» Der Typ unterschätzt mich und hat scheinbar von Eve und Sven nichts mitbekommen... Es dürfte eine Kleinigkeit sein ihn abzulenken um Sven eine Chance für einen Überraschungsangriff zu geben... «
 

Train verlässt seine Deckung und tritt vor die Drei.

„Also schön, wer zur Hölle bist du und was willst du von uns?!“

Train grinst ihm frech entgegen.

„Mein Name ist Train Heartnet und ich bin hier um dich festzunehmen.“

Die Lässigkeit mit der Train, in anbetracht der Situation, spricht, verunsichert Pullman für einen Moment. Gerade als er etwas entgegnen will, springt Kyoko von ihrem Platz auf und kommt ihm zuvor.

„Sagtest du Train Heartnet? Oh wow! Du bist Black Cat?? Ich fass es nicht, dass ich dich tatsächlich kennen lerne! Mein Boss erzählt ständig von dir!... Und du bist auch noch verdammt süß!!“

Völlig euphorisch wirft sie ihm eine Kusshand zu, während Train sie einfach verwirrt anstarrt.

„Ich kann es kaum erwarten den Anderen zu erzählen, das ich den legendären Black Cat persönlich kennengelernt habe! Ooooww... Creed wird ausflippen!!“

Trains Gesicht verfinstert sich augenblicklich.

„Sagtest du Creed?“...
 

Sven und Eve haben sich in der Zwischenzeit unbemerkt einen Weg nach draußen gebahnt und beobachten die Szene aus ihrem Versteck, einem ausgeschlacheteten Autofrack. Sven versucht verzweifelt einen Plan zu entwickeln um die Situation schnellstmöglich wieder zu ihren Gunsten zu drehen.
 

» Fürs erste haben wir keine andere Wahl als im Hintergrund zu bleiben... Wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt können wir aus dem Überraschungseffekt einen Vorteil ziehen... Ich schätze Train wird eine Weile ohne uns zurechtkommen müssen... Das dürfte für Black Cat aber kaum ein Problem sein... «
 

„Hey,... ich hab dich was gefragt! ...Also, was weißt du über Creed?“

Kyoko sieht ihn mit undefinierbarem Gesichtsausdruck an, als hätte sie kein Wort verstanden. Train hebt gereizt seine Waffe.

„Ich warte...!“

Plötzlich verzieht sie ihr Gesicht zu einem breiten Grinsen.

„Ohhh, du bist noch viiel süßer wenn du sauer bist!!“
 

Sven und Eve werfen sich vielsagende Blicke zu...
 

Train scheint allerdings allmählich die Gedult zu verlieren, denn er bewegt seinen Arm blitzschnell nach rechts und gibt zwei Warnschüsse auf das, noch immer unvollendete Schachspiel ab. Die beiden Könige fallen mit einem leisen klopfen auf den Betonboden. Die beiden Kerle hinter Pullman werfen sich nervöse Blicke zu und schleichen geräuschlos Richtung Hintertür um sich aus größerem Ärger herauszuhalten.

„Weißt du, das war nicht nett! Georgie wollte das sicher noch zu ende spielen...“

Pullman dreht sich entnervt zu ihr um.

„Halt die gefälligst die Klappe!... Ich will es genießen diesen Mistkerl fertig zu machen, und du störst mich dabei ganz empfindlich!“

Kyoko zieht einen Schmollmund und rückt ihre rote Plüschtasche zurecht.

„Na schön, ich merke schon wenn ich nicht erwünscht bin! Kyoko geht nach hause! ...Bis bald Mr. Black, ich hoffe wir sehn uns mal wieder!“

Kyoko zwinkert ihm gut gelaunt zu und hopst auf die Hintertür zu.

„Nein! Warte, ich bin noch nicht fertig mit dir!“

Train will ihr folgen, kann sich aber mitten im Schritt plötzlich nicht mehr bewegen. Pullman grinst ihn selbstgefällig an. Kyoko verschwindet derweil durch eine schäbige Metalltür ins Freie.

„Was ist los, Black Cat? Hast du etwa plötzlich Probleme dich zu bewegen?“

Das Grinsen wird zu einem kalten Lachen.

„Du solltest das nächste Mal besser aufpassen was um dich herum passiert.... oder eher... unter deinen Füßen...“

Train wendet den Blick zum Boden, wo er aber im ersten Moment nichts besonderes an seinen Füßen oder dem Betonuntergrund feststellen kann... bis ihm die Richtung der Schatten um ihn herum auffällt... Das spärliche Licht, das durch die matten Fenster in das Lagerhaus fällt, lässt die Schatten der Kisten und auch seinen eigenen nach Süden fallen... Pullmans Schatten ersteckt sich allerdings genau in die entgegengesetzte Richtung! Außerdem ist er nicht, wie gewöhnliche Schatten, ein direktes Ebenbild von seinem Besitzer, sondern verläuft in einer völlig anderen Körperhaltung über den ebenen Grund. Obwohl Pullman, mit den Händen in den Hosentaschen, lässig vor ihm steht, sieht es so aus als würde sein Schatten-Ich nach Trains Beinen greifen... Tatsächlich hat er das Gefühl, als würde er den festen Griff von menschlichen Händen um seine Knöchel spüren...

„Was-...Was zur Hölle ist das?“

Nachdem sein Versuch, sich zu befreien mehrfach missglückte, hebt Train seine Waffe, zielt auf Pullmans rechtes Bein und gibt einen direkten Schuss auf den nur wenige Meter entfernt stehenden ab. Pullman zuckt nichtmal mit der Wimper als das Geschoss auf ihn zurast, denn innerhalb eines Sekundenbruchteils erhebt sich vor ihm eine schwarze, leicht transparente Wand in der die Kugel kurzerhand stecken bleibt. Train starrt ihn nur verwirrt an, während die Wand sich innerhalb weniger Sekunden wieder auflöst und die Kugel klirrend zu Boden fällt.

„Das ist.. doch ...unmöglich!“

Train versucht sich verzweifelt eine Erklärung zusammen zu reimen, kann aber nichtmal einen Ansatz finden.

„Hehe, du scheinst leicht verwirrt zu sein, nicht war? Sag bloß das ist das erste mal, dass dein Gegner ein Meister des Tao ist?“

„Tao...? Ich dachte immer, dass alle der legendären Taoisten in dem großen Krieg vor 25Jahren gefallen seien....“

Pullman macht einen Schritt auf ihn zu, wobei sich der Griff um Trains Beine verstärkt.

„Ohh nein! Einige wenige überlebten und verbargen sich vor Chronos, und das all die Jahre... Die meisten verzichteten darauf, ihre Fähigkeiten weiterhin zum Kampf einzusetzen, da sie sich vor der großen Macht die Chronos gewonnen hatte fürchteten... Wie dem auch sei... einer von ihnen hat sich bereit erklärt eine neue revolutionäre Organisation zu unterstützen und deren Mitglieder ebenfalls mit der Macht des Tao auszustatten... Und so gelangte auch ich zu dieser neuen Kraft...Meine Fähigkeit ist es...“

Er hebt langsam den Arm, wobei sich, parallel dazu, eine leicht verschwommene Schattenhand vor ihm aus dem Boden erhebt.

„...meinen eigenen Schatten zu kontrollieren und dessen Konsistenz zu ändern!“

Mit einer schnellen Armbewegung lässt er die Schattenhand auf Train zuschnellen der nicht ausweichen kann und einen ungebremsten Schlag auf die Brust einstecken muss, der ihn einige Meter nach hinten schleudert, wo er unsanft auf dem Boden landet. Der Schlag war heftig genug, um ihm einige Rippen zu prellen und Train kann sich nur schwer keuchend wieder aufrappeln. Pullman startet schon wieder einen Angriff, aber diesmal bemerkt Train den schlangenähnlichen Schatten der über den Boden auf ihn zuschießt, bevor dieser ihn erreichen kann und weicht mit einem weiten Sprung auf die nächste Kiste aus.

Pullman macht zügig einige Schritte auf ihn zu, bevor der Schatten schließlich mit neuem Schwung an der Wand der Box empor gleitet. Train weicht erneut aus, nur um sofort nach der Landung wieder einen Schatten auf sich zuschießen zu sehen.

„Du kannst nicht ewig ausweichen Black Cat! Außerdem solltet du dich nicht der falschen Annahme hingeben, das wäre bereits alles was mein Schatten drauf hat!“

Pullman erhebt noch einmal seinen rechten Arm, diesmal ist seine Hand geformt, als würde sie eine unsichtbare Pistole halten. Die schwarze Hand die daraufhin aus dem Boden aufsteigt, ist aber keineswegs leer, sondern hält etwas, das wie der leicht verzerrte Umriss eines Kleinkalibers aussieht. Die Hand drückt ab und Train springt schnell aus der Schussbahn und rollt sich auf dem harten Beton ab. Gerade als er sich blitzschnell von seinen Knien erhebt, schießt direkt vor seiner Nase ein weiterer Arm aus dem Boden und er blickt frontal in den tiefschwarzen Lauf der Schusswaffe, die nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt ist. Es ist kein Laut zu hören als der halb transparente Zeigefinger den schwarzen Abzug drückt...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück