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The Mask

True Love never dies
von

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12. Kapitel

12. Kapitel

Währenddessen in den Kellergewölben der New Yorker Oper:
 


 

Es ist jetzt genau ein Jahr her, dass Nicky mich verlassen hat. Ich glaube, ich werde nie darüber hinwegkommen, aber das letzte was ich damals und auch heute noch will ist, dass ich sie zu irgendetwas zwingen muss. Trotzdem ist es mein größter Traum sie wieder bei mir zu haben, auch wenn das ziemlich unmöglich ist.

Ich lebe mittlerweile in New York, im Manhattan Opera House. Nicky ist wahrscheinlich immer noch in Paris oder sonst wo. Nur ich konnte nicht mehr dort bleiben, alles hat mich an sie erinnert, also bin ich vor acht Monaten hierher gezogen.
 

Es war ein wenig komisch, denn als ich angekommen war hatte ich mir eigentlich vorgenommen ein paar Jahre daran zu arbeiten und mir eine richtig schöne große Wohnung in den Kellergewölben der New Yorker Oper zu bauen. Doch als ich ankam, befand sich hier schon eine Wohnung mit zwei Stockwerken. Genau so wie ich sie auch gebaut hätte. Es gibt hier ebenfalls einen See und als ich herkam dachte ich, ich wäre mit dem Schiff wieder nach Paris gebracht worden und wieder in meinem alten „Keller“.
 

Genau wie in Paris kommt man durch Falltüren oder durch einen Spiegel herrunter. Von da aus, muss man durch einige Tunnel und Gänge, bis man den See erreicht. Auch hier gibt es die Sirenen, die mich warnen, wenn jemand meine Gewölbe betritt. Ich kann es nämlich immer noch nicht leiden, hier unerwünschten Besuch zu haben.

Naja, vom See aus geht es dann direkt in den Salon mit einer großen Treppe in den zweiten Stock. Im unteren Stock gibt es eine große Küche mit einem Esszimmer und einer Art „Kuschelraum“, dort ist der gesamte Boden mit Kissen und Decken bedeckt. Im oberen Stock befinden sich mein Schlafzimmer, zwei Badezimmer - wofür zwei? Es wird mich eh nie wieder ein Mädchen besuchen -, eine Art Büroraum und ein Zimmer mit einem Sofa und Bücherregalen voller Bücher. In jedem der Zimmer ist nur das beste des Besten, keine kleine Dusche, nein ein riesiger Whirlpool. Kein kleines Bettchen, nein ein riesiges Bett in Form eines Schwans, dass wahrscheinlich für fünf Personen reichen würde. Genauso auch in allen anderen Räumen. Das einzige was mir fehlt ist............Nicky.

Ich vermisse sie so sehr. Immer wenn wir uns geküsst haben stand mein Herz still.

Sie war für mich das wichtigste auf der Welt, auch wenn wir uns gar nicht lange gekannt haben. Bestimmt hat sie mich schon vergessen.

Aber ich habe alles kaputt gemacht damals. Es war nur meine Schuld.

Das Tier, das in mir die Oberhand gewonnen hatte, ist nun endgültig weggesperrt.

Ich will jetzt bis an mein Ende einfach nur noch hier unten leben und mir Opern ansehen und mein restliches, einsames Leben lang singen.
 

Als ich hier herrunter kam, war das erste was ich hört ein Geräusch von etwas das gegen eine Wand oder ähnliches kracht. Ich bin dann in die Wohnung gegangen und hab nachgesehen, habe aber außer einem Zettel zuerst nichts gefunden.

„Lieber Erik,

du weißt nicht wer ich bin und woher ich dich kenne und vielleicht ist das auch gut so.

Aufjedenfall kenne ich dich besser als du ahnst.

Ich habe schon vor Jahren diese Wohnung für dich eingerichtet und gebaut.

Ich wusste immer, dass du irgendwann hier herkommen würdest.

Wenn du diesen Zettel liest, werde ich wohl auch bald erfahren, dass du da bist.

Ich freue mich so, dass du hier bist.
 

P.S.:Bitte sieh nach ob das Haustier, das für dich bestimmt ist, noch da ist. Ich hoffe, denn ich weiß nicht, wann du hierher kommst. Er...wird...nicht schwer zu überhören sein.

Übrigens, der kleine heißt Moony.“
 

Ich weiß bis heute nicht von wem der Zettel kommt. Ich habe aber ziemlich schnell rausgefunden wer Moony ist.

Ein Katzenbär – oder Kleiner Panda -, der mir mittlerweile nicht mehr von der Seite weicht. Der kleine macht nur Ärger. Er macht so ziemlich alles kaputt und sitzt mir den ganzen Tag auf dem Kopf. Für seine Größe – die glaube ich ganz normal ist – ist er recht leicht. Er ist etwas ganz besonderes, nicht nur für mich, der Kleine hat nämlich zwei schwarze, fedrige Flügel auf dem Rücken. Überaus ungewöhnlich, aber egal.

Aber er hat einen wichtigen Platz in meinem Leben eingenommen. So wie es hoffentlich auch mein Geschenk für Nicky vor einigen Monaten getan hat.
 

Ich habe auch wieder Briefe an die Direktion geschrieben und sie haben sofort alles eingewilligt. Ich habe nun wieder meine eigene Loge, bekomme dreißigtausend Dollar Monatsgehalt, kann so ziemlich alles was mit Musik zu tuen hat bestimmen - der Direktor vertraut auf mein Urteil - und mich stört hier unten keiner. Ich würde nur gerne wissen von wem dieser Brief kam.

Ich habe vor zwei Jahren begonnen eine eigene Oper zu schreiben. Ich habe sie dann nochmal überarbeitet. Sie gibt eigentlich genau mein Leben wieder – natürlich mit ein paar Abwandlungen.

Es geht um einen Mann, „Das Phantom“, der in einem Wald in einer Höhle lebt. Er trägt eine Maske, weil sein Gesicht darunter fürchterlich entstellt ist und er ist besessen davon Frauen in seine Höhle zu bringen und sie zu zerstückeln. Irgendwann entführt er wieder eine Frau, diesmal ein junges Mädchen. Sie heißt Cassy und ist wohl eine Anspielung auf Christine. Das Phantom verliebt sich in die junge blonde Sängerin. Sie leben eine Zeit lang in seiner Höhle bis der Ehemann von Cassy, Pierre, kommt und versucht seine Frau zu retten, doch die junge Sängerin erschießt ihren Gatten und opfert sich ganz dem Phantom. Ende erster Akt.

Im zweiten Akt schließt das Phantom, das Pierre in der Nähe der Höhle vergraben hat, einen Pakt mit dem Teufel. Gegen einen Preis – Pierre wird wiederbelebt – bekommt das Phantom das schönste Gesicht der Welt. Cassy hat nun keinerlei Interesse mehr an dem Phantom und flieht bei der nächstbesten Gelegenheit mit ihrem Gatten. Auf der Flucht stirbt Pierre, weil er von einem Polizisten versehentlich für den Frauen-Killer gehalten wird. Dadurch bricht der Bann und das Phantom sieht wieder aus wie zuvor. Cassy ist schon längst über alle Berge und so versucht das Phantom sich vor lauter Trauer umzubringen. Dabei sieht ihn ein anderes junges Mädchen. Er trägt seine Maske nicht, aber sie stört es nicht. Sie verliebt sich in ihn und hält ihn davon ab sich umzubringen. Sein ganzes Wesen ändert sich durch sie. Er wird lammfromm und ist so verliebt in sie, dass er alles für sie tuen würde. Die Oper endet, dann mit einem wunderschönen Duett, „ Mehr will ich nicht von dir“, zwischen dem Phantom und dem zweiten Mädchen, Nelly.

Das zweite Mädchen bezieht sich natürlich auf meine Nicky...
 

Ich habe sogar den Direktor überredet mich die Hauptrolle übernehmen zu lassen. Ich war nie bei einer Probe. Aber ich kann so wie ich bin auftreten. Keinem wird es auffallen, dass ich eine Maske trage und unerträglich hässlich bin. Es gehört eben zu meiner Rolle.

Das einzige Problem ist, dass ich die Castliste gesehen habe.

„Phantom – Mister Butler (ich habe den Direktor gebeten mich Gerry Butler zu nennen)

Cassy – Miss Dáae (verdammt!)

Pierre – Mister Tonaer

Nelly – Miss Hastings“
 

Christine!

Nein! Warum gerade sie?!

Was ist wenn dadurch wieder das Tier die Oberhand in mir gewinnt!?

Verdammt!

Aber ich werde mich zusammenreißen.

Vielleicht können wir ja sogar sowas wie Freunde werden?

Wir müssen jetzt schließlich eine Zeit lang zumindest ein vorerst glückliches Pärchen spielen. Sie wird mich erkennen.

Aber ich werde nicht ausrasten!

Sie interessiert mich nicht mehr!

Wenn es Nicky wäre...

Ich werde mich einfach verhalten wie jeder andere Schauspieler auch!
 

Ich liebe den Gesang und in letzter Zeit habe ich selbst viel gesungen. Natürlich habe ich auch für die Premiere heute Abend geprobt, aber vorallem kann ich mich so am besten ausdrücken. Ich habe einfach den Drang das was ich fühle in einem Lied wiederzugeben.

Auch jetzt habe ich wieder dieses Gefühl und singe:

„Jede Nacht träum' ich von dir.

Jede Nacht ist es nur ein Schein.

Wünscht du wärst jetzt hier bei mir.

Lass die Träume wieder wahr sein.

Lass und von vorn beginnen.

Lass die Liebe wieder gewinnen.

Jede Nacht bin ich einsam.



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