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Unter dem Banner des weißen Raben

eine Wichtelgeschichte für Wieldy - Winterwichteln 2008
von

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Kapitel 3

3. Kapitel
 

Im Hauptlager des Großen Heeres, in der Ebene vor Hoxne, Ostanglien – August 869 Anno Salutis
 

Halfdan Ragnarsson saß wie gewöhnlich mit einem weißen Gewand und Kettenhemd bekleidet auf seinem Hochstuhl und hielt einen Kelch Wein in der Hand. Auf dem Tisch vor ihm lagen Landkarte, Pergamente mit Berichten und andere Korrespondenz. In einer Nachricht seines Bruders und Mitanführers des Großen Heeres Ubba Ragnarsson berichtete dieser in seiner knappen Art von der Rekrutierung einer Einheit von zehn Schiffen aus Halland und es fiel der Name Harteknuth Sigurdsson, einem Neffen des Königs von Halland. Von diesem hatte Halfdan bereits gehört. Ein cleverer Anführer, der trotz weniger Männer und nur mit zwei kleinen Schiffen ausgestattet sich fette Beute während seiner Raubzüge im Frankenland verschafft hatte. Nach Ubbas Einschätzung war er der fähigere der drei Kommandanten von Halland und nun auf dem Weg zu ihm um seine Dienste anzubieten. Das klang viel versprechend. Halfdan konnte immer fähige Leute gebrauchen.

Halfdans nächstes Ziel war die endgültige Eroberung des Königreich Ostanglien und die Beseitigung des angelsächsischen Königs Edmund. Schon bald würde er sich mit den Truppen seines Bruders Ivor vereinigen der von York kommend quer durch das riesige Gebiet von Mercia marschierte um sich in der Gegend um Hoxne mit den restlichen Truppen seiner beiden Brüder Halfdan und Ubbas zu treffen. Ubbas selbst würde in den nächsten Tagen von seinem Streifzug an die See in das Hauptlager des Großen Heeres zurückkehren und dabei frische Truppen aus Danemark, Schweden und Halland mitbringen.
 

Ein wohlbekannter Schatten tauchte neben ihm auf und verharrte schweigend an seiner Seite, darauf wartend bis das Wort an ihn gerichtet wurde. Der Heeresführer, der die Vierzig bereits überschritten hatte und in dessen Haar mehr Grau als Blond zu finden war, richtete seine immer noch scharf blickenden blauen Augen auf seinen persönlichen Seiðmenn. „Was gibt es, Fridleiv?“

Grüne, durchdringend blickende Augen, in einem schmalen Gesicht welches von schulterlangem, dunklem Haar umrahmt war – eher ungewöhnlich für einen Nordmann – richteten sich auf den Heeresführer der Dänen. „Er ist hier, nur einen Tagesmarsch entfernt. Ich habe sein Schiff vor einem Mond recht nah an unserem Stoßtrupp vorbeifahren gesehen. Inzwischen befindet es sich auf dem Weg hierher, an der Küste entlang. Einer unserer Späher berichtete von einem zweiten Schiff, von den Angelsachsen an Land weiter Flussaufwärts zerstört, die Mannschaft getötet.“

Halfdan fragte nicht wer Er war. Sein jüngerer Bastardbruder hatte natürlich die Nachricht von Ubbas entdeckt und sein Mienenspiel beim Lesen beoachtet. Fridleiv hatte eine gute Menschenkenntnis und ein feines Gespür für Zusammenhänge. Man munkelte, dass der jüngste Ragnarspross so manches sah, was Normalsterblichen normalerweise verwehrt blieb. Nicht umsonst war er einer der mächtigsten Seiðmenn die ihm je begegnet waren. Bedauerlicherweise war ihr Ansehen unter den Wikingern nicht sehr hoch im Gegensatz zu ihren weiblichen Parts, den Völvas. Er, Halfdan, wäre ein Idiot wenn er sich nicht die Macht und die besonderen Fähigkeiten seines persönlichen Seiðmenn zu Nutze machte.

Wie vermutet war ein Trupp von Halldan unter der Führung von Harteknuth nach einem monatelangen Alleingang durch Ostanglien zu seinem Großem Heer hinzu gestoßen. Es war an der Zeit einen Herold zu schicken und den königlichen Spross von Halldan in sein Lager einzuladen.
 

Ein unverhoffter Anblick bot sich der Mannschaft des schmalen Langbootes dar, als sie vor der Küste des Gebietes um Hoxne an Land wegen Nachschub für Proviant und neue Nachrichten gingen. Der Herold war mit einem feinem Wams bekleidet und was für einen hartgesottenen Wikinger aus Halland recht ungewohnt war, er war sowohl frisiert als auch parfümiert. Ein Höfling und kein echter Mann eben! Die Seefahrer grinsten nur.

Harteknuth hob seine Brauen im offensichtlichen Erstaunen als sein Blick auf das Banner fiel, welches der Herold mit sich führte. Es zeigte anstatt eines schwarzen einen weißen Raben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thetis
2009-02-09T15:14:43+00:00 09.02.2009 16:14
XDDD
ein höfling und kein echter mann...
es macht spaß die geschichte zu lesen wie die wikinger so mancher sache gegenüberstanden.
ein richtiger mann muss eben stinken!!! XD


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