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toot gayi...

zerbrochen
von

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Ihre Lippen waren nur noch Millimeter voneinander entfernt, doch als Raj Simrans Blick bemerkte, hielt er inne und schaute sie fragend an. Sie drehte den Kopf ein wenig zur Seite, aber blickte ihm weiterhin in die Augen, dann schob sie ihn langsam von sich weg. „Raj, wir....?” Er wusste erst nicht, was sie meinte, doch an ihrem Blick konnte er es ablesen. „.... damals auf der Treppe...?”, fragte er leise. Sie schaute ihn entsetzt an. Hatte sie da gerade richtig gehört? Er wusste es also noch? Aber er hatte doch gesagt, dass auch er sich an nichts mehr erinnern konnte. Hatte er sie angelogen? Ihre Gedanken wirbelten nur so in ihrem Kopf umher. „Du weißt es also noch? Aber du sagtest doch... Wieso hast du mir nichts gesagt?!”, brachte sie flüsternd heraus und schaute ihm fest in die Augen. Er erwiderte ihren Blick und antwortete: „Hättest du es denn wissen wollen?” Darauf wusste sie keine Antwort. Sie hatten sich damals geküsst, aber was war danach passiert? Wie sie nach Hause gekommen war, wusste sie noch immer nicht. Sie hatte doch nicht etwa mit ihm...? Er schien ihre Gedanken lesen zu können und sagte: „Keine Angst, mehr als der Kuss ist nicht passiert...” Sie schloss die Augen und atmete aus. Wenigstens das. Aber selbst der Kuss war Betrug an Dev und sie konnte nicht fassen, dass sie das getan hatte. Sie nahm die Hände vor ihr Gesicht und musste aufsteigende Tränen unterdrücken. Raj stand da und sah sie an. Ihr ganzer Körper strahlte Verzweiflung aus. Er wollte sie trösten und legte die Arme um sie. Die Kraft, sich zu wehren, hatte sie nicht. Sie legte den Kopf auf seine Schulter und atmete schwer. Er strich ihr über den Kopf und streichelte ihren Rücken. „Wenn du nicht willst, dass es etwas bedeutet, dann tut es das auch nicht...“, sagte er leise. Sie schaute ihn an und löste sich aus seiner Umarmung. „Was heißt `Wenn ich es nicht will´. Es ist einfach so. Es bedeutet nichts.”, sagte sie mit zitternder Stimme. „Wir sind beide verheiratet und das ist nur passiert, weil wir angetrunken waren. Das war einfach der Moment und weil wir uns beide alleine gefühlt haben...” Raj stand nur da mit ausdrucksloser Miene und schaute sie an. Simrans Gedanken rasten und sie glaubte selbst nicht an die Worte, die sie gerade gesagt hatte. Natürlich hatte der Kuss eine Bedeutung, aber das konnte und durfte sie sich nicht eingestehen. „Wirst du es Dev erzählen?”, unterbrach Raj ihre Überlegungen. „... Äh, ich... Nein. Das war ein dummer Fehler und es würde ihn nur unnötig aufregen...“, dachte sie laut. „Ich habe es Piya auch nicht erzählt.”, sagte er und Simran nickte ohne ihn anzusehen. Wie sollte es nun weitergehen? Sie wusste, dass sie Dev nie wieder in die Augen schauen konnte. Auf einmal drängten sich Gedanken in ihren Kopf, die sie bisher nicht hatte wahr haben wollen. Sie hatte den Kuss mit Raj genossen. Das Gefühl, dass seine Lippen bei ihr ausgelöst hatten, war unvergleichlich gewesen und es wäre gerade beinahe wieder passiert. Sie konnte einfach nicht mehr leugnen, dass ihre freundschaftlichen Gefühle für ihn zu Liebe geworden waren. Doch fühlte er genauso oder war sie nur eine kleine Abwechslung zu seiner drögen Ehe mit Piya. Sie wollte die Antwort nicht wissen, denn so oder so hätte sie ihr das Herz gebrochen. Sie strich sich die Haare zurück und sagte dann: „Ich... Ich werde jetzt gehen.” Dann ging sie und schaute ihn nicht nochmal an.

Er schloss die Augen und atmete ein Mal tief ein und wieder aus. Dann lehnte er sich mit dem Rücken an den Baum und ließ sich auf den Boden sinken. Es war mittlerweile dunkel geworden und er starrte in den dunklen Himmel. Raj bereute nicht, dass er versucht hatte, Simran zu küssen, denn sie hatte sich nicht gewehrt und er war sicher, dass sie seine Gefühle durchaus erwiderte, doch das änderte nichts daran, dass er Ehebruch begangen hatte und Simran dazu verführen wollte. Er überlegte hin und her und kam doch zu keiner Lösung. Er beschloss abzuwarten, was Simran als nächstes tun würde... Nur daran konnte er festmachen, wie sein weiteres Schicksal aussah.
 

Simran lief quer durch den Garten und suchte Dev überall. Sie wollte einfach nur nach Hause. Als sie ihn nirgends fand, sagte sie Karan, dass er Dev Bescheid sagen sollte, dass sie gegangen war und rief sich dann ein Taxi.

Nachdem sie in ihrer Wohnung angekommen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, sank sie zu Boden und brach in Tränen aus. Sie stütze ihr Gesicht in ihre Hände und versuchte sich zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht. Zu verzweifelt war sie im Moment, zu verwirrend waren ihre Gefühle und Gedanken. Sie saß einfach nur da und ihr rannen Tränen die Wangen herunter.
 

Als Dev gegen Mitternacht nach Hause kam, hatte Simran sich bereits ins Bett gelegt. Ihre Tränen waren versiegt, doch schlafen konnte sie nicht. Sie lag da und starrte in die Dunkelheit. Dev zog sich um und legte sich zu ihr ins Bett. „Bist du wach?”, flüsterte er leise, woraufhin sie einen zustimmenden Laut von sich gab. „Wieso bist du denn vorhin einfach verschwunden? Die Stimmung war doch so toll...” Simran atmete tief ein. „Ich... Mir ging es nicht so gut…”, ihre Stimme versagte fast. „Es tut mir so leid.”, brach es aus ihr hervor. Sie drehte sich zu Dev um und schlang ihre Arme um ihn. Ihre Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten. Dev war überrascht und wusste nicht, wie er reagieren sollte. „Hey, schon gut... So schlimm ist es nun auch wieder nicht.”, versuchte er sie zu beruhigen und strich ihr über den Kopf. Doch Simran schluchzte weiter und hielt Dev ganz fest. Nach einer Weile schlief er ein, aber Simran fand keinen Schlaf. Sie machte sich selbst solche Vorwürfe, dass sie und Raj sich geküsst hatten. Wie hatte sie so schwach sein können? Doch am meisten ärgerte es sie, dass sie es nicht wirklich bereute. Ihre Gefühle für Raj waren um ein Vielfaches größer als sie für Dev jemals hätten sein können. Wieso hatte sie das Schicksal zusammengeführt, wenn ihre Beziehung sowieso unmöglich war? Sie versuchte, sich einen Ausweg aus ihrer Situation zu überlegen, doch sie kam einfach zu keiner Lösung. Schließlich fiel auch sie in einen unruhigen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen beschloss Simran nach dem Frühstück zu Karan zu fahren und ihm beim Aufräumen zu helfen. Er freute sich, sie zu sehen und gab ihr auch sofort Aufgaben, die sie erledigen sollte. Sie war wirklich mehr als dankbar für diese Ablenkung und vertiefte sich darin, die Küche aufzuräumen. Ihre Gedanken an Dev und Raj versuchte sie beiseite zu schieben. Später half sie Karan im Garten die Bänke und Tische wieder an ihren ursprünglichen Platz zu stellen oder sie in den Keller zu verfrachten. Kurz nach 12 waren sie damit fertig. Da beide zu faul zum Kochen waren, bestellten sie sich eine Pizza und verschlangen sie dann gierig.

„Vielen Dank für deine Hilfe. Ich hatte ja gehofft, dass vielleicht noch irgendjemand anderes zum Helfen kommen würde, aber da hab ich mich ja anscheinend irgendwie getäuscht...”, sagte Karan schließlich und verdrehte die Augen. „Tja, da sieht man mal wieder, wer die wahren Freunde sind.”, lachte Simran und schlug ihm auf den Rücken, sodass er sich an seinem Pizzastück verschluckte. Nachdem er das Stück herunter gewürgt hatte, fragte er: „Wieso warst du gestern eigentlich so schnell verschwunden? Ging es dir nicht gut? Du sahst so blass aus...” Simran schaute zu Boden und wusste nicht, was sie sagen sollte. Karan war ihr bester Freund. Sollte sie ihm von der Sache mit Raj erzählen? Sie wollte sich endlich jemandem anvertrauen, aber sie hatte Angst, dass er sie verurteilen würde. Er riss sie aus den Gedanken, indem er mit seiner Hand vor ihrem Gesicht herumwedelte. „Ich... hatte schreckliche Kopfschmerzen. Ich musste einfach nach Hause und mich ein bisschen hinlegen”, log sie schließlich. Irgendwann würde sie es ihm erzählen, aber nicht jetzt. Nicht, solange sie keine Lösung für ihr Dilemma gefunden hatte. Danach plauderten sie noch ein Weile über die neusten Gerüchte im Freundeskreis bis sich Simran am späten Nachmittag nach Hause machte.
 

Als Simran zu Hause ankam, hörte sie Stimmen aus dem Wohnzimmer und ging nachschauen. Dort saßen Dev und Raj auf der Couch und lachten laut! „Oh, Simi, schon zurück?! Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich Raj eingeladen habe. Wo du doch den ganzen Tag bei Karan warst, dachte ich, ich könnte mir auch mal Besuch einladen.”, sagte Dev als er auf Simran zukam und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Sie war vollkommen verwirrt, murmelte etwas Unverständliches und verschwand ins Schlafzimmer. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, setzte sie sich auf das Bett und versuchte sich zu beruhigen. Dass sie Raj so schnell wiedersehen würde, hätte sie nie gedacht. Wie sollte sie Abstand zu ihm gewinnen, wenn Dev sich jetzt ständig mit ihm traf? Sie konnte ihm den Umgang mit Raj schließlich schlecht verbieten. Nachdem sich ihre Atmung wieder normalisiert hatte, ging sie in die Küche und machte sich einen Tee. Wie sollte es jetzt bloß weitergehen? Ihre Gefühle spielten verrückt und sie wusste sich einfach nicht zu helfen....



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