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toot gayi...

zerbrochen
von

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Nach und nach kamen immer mehr Leute und das Haus und der Garten füllten sich. Die meisten von ihnen waren schon über und über mit buntem Puder bedeckt, auch Naina war nicht verschont geblieben. Zur Begrüßung drückte sie Simran fest an sich und rieb ihr eine ganze handvoll rotes Pulver ins Gesicht. Diese bedankte sich daraufhin, indem sie Naina durch den ganzen Garten jagte und mit grünem Pulver einstäubte. Schutzsuchend versteckte sich Naina hinter Dev, doch das war für Simran kein Hindernis. Sie warf die beiden händevoll Pulver kurzerhand einfach über beide und grinste sie frech an. Dev hob die Augenbraue, nahm seine Frau über die Schulter und trug sie quer durch den Garten zu einer Bank, auf der Karan und Raj saßen und sich unterhielten. Dev stellte Simran mit den Worten „Könntet ihr bitte auf meine Frau aufpassen? Sie dreht mal wieder durch.“ ab und ging vor sich hin grinsend wieder zu Naina. „Was war das denn?!“, fragte Karan verwirrt. Simran zuckte mit den Schultern, nahm sich ein Häppchen vom nebenstehenden Tisch und setzte sich neben die beiden. „Arre, Karan, sag mal, woher kennst du eigentlich diese ganzen Leute?“, fragte sie schließlich mit vollem Mund. „Tja, wer hat, der kann, hai na?!“, meinte er überheblich und zupfte sich am Kragen seiner Kurta. „Jetzt übertreib mal nicht. Ich wette, die Hälfte der Leute sind nur Gäste deiner Gäste und du kennst sie gar nicht.“, sagte Simran und winkte ab. Er sah sie böse an und nahm sie in den Schwitzkasten. Sie griff schnell in ihre Tasche und verteilte eine handvoll Pulver in Karans Gesicht, woraufhin er sie noch fester packte. Raj wollte diese friedliche Idylle ja eigentlich nicht stören, aber er tippte Karan auf die Schulter und sagte: „Tut mir wirklich leid, euch zu unterbrechen, aber da wird nach dir verlangt.“ Er deutete auf die Terrasse, wo jemand heftig winkte und Karans Namen rief. „Zu dir komme ich später noch, junge Dame.“, meinte Karan mit erhobenem Zeigefinger zu Simran und verschwand. Sie streckte ihm daraufhin die Zunge heraus, aber das hatte er schon nicht mehr mitbekommen.

„Ihr beide seid echt wie Kinder.“, meinte Raj abschätzig und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Oh, na Gott sei Dank, bist du ja so erwachsen.“, antwortete sie und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Da sie ein ungezwungenes Gespräch aufbauen wollte, fragte sie: „Wie läuft es eigentlich mit Piya? Alles wieder im Lot?“ Er senkte seinen Blick und meinte: „Da sie auf Geschäftsreise ist, hab ich sie seit einer Woche nicht gesehen und das wird sich für die nächsten zwei Wochen auch nicht ändern. Aber ansonsten ist alles in Butter...“ Das war jetzt nicht so ungezwungen, wie sie es gehofft hatte und so wusste sie nicht, was sie antworten sollte. „Aber ist denn bei euch alles okay?“, fragte Raj, was Simran überraschte. „Ähm... Ja, wieso nicht? Alles in Ordnung...“ „Aha... Und wieso flirtet Dev dann die ganze Zeit mit dieser Frau?!“ Sie sah sich erschrocken um und sah Dev bei Naina stehen. „Achso! Das ist Naina, sie ist eine gute Freundin von uns. Er flirtet nicht mit ihr. Das ist rein freundschaftlich.“ „Ah ja... `freundschaftlich´...“, meinte er und beobachtete sie weiter. Seine Bemerkung verunsicherte Simran und sie schaute die beiden jetzt auch etwas genauer an. Flirteten sie wirklich miteinander?! Sie konnte nichts feststellen, außer, dass sie sich wie immer verhielten.

„Weißt du, nur, weil deine Ehe nicht so läuft, musst du anderen nicht auch noch Probleme einreden.“, meinte sie etwas säuerlich, was sie aber sofort wieder bereute, als sie seinen Blick sah. „Ah! Ich meine... Es tut mir leid. Das war nicht so gemeint...“ „Ist schon gut.....“, meinte er leise und ging. Simran ärgerte sich über ihr mangelndes Feingefühl und lief ihm hinterher. Sie stellte sich vor ihn und verbeugte sich: „Es tut mir wirklich leid. Das war gerade wirklich dumm von mir...“ Raj legte seine Hände auf ihre Schultern und sagte: „Nein, du hast ja Recht. Nur weil ich nicht glücklich bin, sollte ich das Glück anderer nicht zerstören.“ Dann lächelte er sie etwas geknickt an und ging ins Haus. Sie schaute ihm nach und schüttelte ganz leicht den Kopf. Dann ging sie zu Karan, der gerade wieder von der Terrasse gekommen war.
 

Simran und Karan unterhielten sich gerade angeregt als einige Gäste Wasserbomben rausholten und quer durch den ganze Garten warfen. Die mit farbigem Wasser gefüllten Ballons wurden mit einer ganzen Menge buntem Pulver beantwortet. Es begann eine richtige Farbschlacht, von der keiner verschont blieb. Zu allem Überfluss holte Karan dann auch noch den Gartenschlauch raus und hielt ihn zuerst auf Simran und dann in die Menge. Raj war gerade damit beschäftigt, jemandem eine ordentliche Ladung von grünem Pulver im Gesicht zu verteilen als sein Blick zufällig auf Simran fiel. Sie wurde immer noch von Karan mit dem Wasserschlauch attackiert und war mittlerweile vollkommen durchgeweicht. Ihr ursprünglich weißer Salwar, der durch das ganze Pulver und farbige Wasser nun bunt war, klebte an ihrem Körper und betonte ihre Rundungen ungemein. Raj konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden und starrte sie unverhohlen an. Er fand sie so wunderschön und hätte sie am liebsten an sich gerissen und .... Nein, daran durfte er nicht denken. Er zwang sich, seinen Blick zu senken und ging in eine stillere Ecke des Gartens, um zu überlegen, wie es weitergehen sollte.

Nachdem sich der kleine Farbenkrieg ein wenig beruhigt hatte, hielt Simran nach Dev Ausschau, da sie ihn schon seit einer Weile nicht gesehen hatte. Sie ging auf die etwas höher gelegene Terrasse und ließ ihren Blick über den gesamten Garten schweifen. Als sie ihn in einer Ecke entdeckt hatte, schnappte sie sich zwei Hände voll blaues Pulver und lief zu ihm. Da er mit dem Rücken zu ihr stand, umarmte sie ihn von hinten und verteilte das Pulver auf seinem gesamten Oberkörper. Sie drückte sich fest an ihn und sagte: „Das ist dafür, dass du die ganze Zeit verschwunden warst, mein Lieber.” Dann löste sie sich von ihm und zog an seinem Arm, sodass er sich zu ihr umdrehen musste. Simran riss die Augen auf, denn es war Raj! „... Oh! Das... Das tut mir leid. Ich... dachte, du wärst Dev. Ich…”, stotterte sie hilflos und ging einen Schritt zurück. Raj schaute sie einfach nur an und sagte dann leise: „.... natürlich…” Sie standen einfach nur da und blickten einander in die Augen. Dann machte Raj einen Schritt auf sie zu, packte sie am Arm und zog sie hinter ein Gebüsch. Sie schaute ihn entsetzt an, doch sein Gesicht zeigte keine Regung. Langsam, aber bestimmt drückte er sie gegen den Baum, der hinter ihr stand. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Was hatte er vor? Was, wenn sie jemand gesehen hatte?! Sie wollte weg, doch er hielt sie fest, indem er sie mit seinem Körper an den Baumstamm drückte. Sie waren sich so nahe, dass sie sicher war, dass er ihr Herz schlagen spüren konnte. Einerseits war ihr diese Situation nicht unangenehm, doch andererseits hatte sie beißende Schuldgefühle gegenüber Dev und sie machte sich Sorgen, ob sie jemand gesehen haben könnte. Raj schien das jedoch vollkommen egal zu sein.

Es war ihm nicht egal, doch er hatte sich nicht mehr beherrschen können. Als sie ihn gerade so innig umarmt hatte, war es einfach über ihn gekommen. Er wollte Simran spüren, ihr nahe sein, egal, welche Konsequenzen es hatte. Er lebte nur für diesen Moment, auch, wenn er es vielleicht später bereuen würde. Er sah ihr tief in die Augen und wünschte sich, ihre Gedanken darin lesen zu können. Er bemerkte, wie sie anfing, leicht zu zittern. Zur Beruhigung strich er ihr zärtlich über ihr volles Haar und ihre zarten Wangen. Sollte er es einfach wagen.…?

Seine sanften Berührungen brachten sie beinahe um den Verstand. Wieso tat er das? Es durfte nicht sein und trotzdem quälte er sie so sehr. Egal, was er mit ihr vorhatte, sie hatte einfach keine Kraft sich zu wehren. Ihr Kopf sagte ihr, dass es falsch war, doch ihr Herz und ihr Körper waren da anderer Meinung. Sie hielt seinem Blick stand und als sie bemerkte, dass sich sein Gesicht ihrem immer weiter näherte, schloss sie langsam die Augen. In diesem Moment kamen die Erinnerungen wieder hoch. Die Bar. Die Treppe der alten Villa. Der Sternenhimmel. Der Kuss! Sie riss die Augen auf und schaute ihn entsetzt an.



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