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toot gayi...

zerbrochen
von

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Nachdem sie sich ihren Tee gemacht hatte, gesellte sich Simran zu Dev und Raj ins Wohnzimmer, um keinen Verdacht wegen ihres seltsamen Verhaltens zu erregen. Sie fühlte sich mehr als unwohl, doch sie versuchte es zu überspielen und beteiligte sich ungezwungen am Gespräch der beiden. Raj in die Augen zu sehen, vermied sie jedoch vehement. Da es schon recht spät geworden war, lud Dev Raj noch zum Abendessen ein. Raj wollte ablehnen, doch Dev ließ ihm keine Wahl.

Nach dem Essen saßen die beiden Männer noch ein wenig zusammen, während Simran die Küche aufräumte. Gerade als Raj gehen und Dev ihn zur Tür bringen wollte, klingelte Devs Handy und er bat Simran ihren Gast zu verabschieden. Sie willigte ein, auch, wenn ihr ganzer Körper sich dagegen sträubte.

„Was war heute los mit dir?”, fragte Raj als sie an der Haustür standen. Simran schaute ihn nicht an, aber sie spürte, wie er sie musterte. „... Du sagtest doch, dass... es nichts bedeutet hat. Wieso verhältst du dich dann so anders?”, hakte er nach. Sie sagte immer noch nichts. Was sollte sie denn auch erwidern? Dass es ihr doch etwas bedeutet und der Kuss ihr gefallen hatte? Wie konnte sie? Also atmete sie tief durch und sagte leise: „Du hast Recht, aber an der Tatsache, dass ich mich schuldig fühle, ändert das auch nichts. Ich belüge Dev und ich fühle mich schlecht...” „Dann sag ihm doch die Wahrheit, wenn du dich schlecht fühlst.” Sie antwortete nicht. „Ich verstehe schon... Wir haben beide einen Fehler gemacht und bereuen es. Dass es nie wieder vorkommen wird, wissen wir auch, also sollten wir es vergessen und begraben. Es ist nur eine unnötige Last mehr, die wir unseren Ehen aufbürden.” Simran nickte, aber schaute ihn nicht an. „Ich hoffe, dass der Vorfall unsere Freundschaft nicht gefährdet hat, denn sie ist mir wirklich sehr wichtig.”, ergänzte Raj und legte seine Hand unter ihr Kinn, damit sie ihn ansehen musste. Sie schloss die Augen und öffnete sie kurz darauf wieder. „Nein.... Es ist alles okay... Aber gib mir Zeit. Das ist alles nicht so einfach für mich.” Raj lächelte sanft und umarmte Simran liebevoll. „Dann ist ja gut. Ruf mich einfach an, wenn du mal wieder Lust hast, mich zu sehen, okay?!”, sagte er und löste seine Umarmung wieder. „Also wir sehen uns dann, versprochen?”, meinte er und wandte sich zum Gehen um. Simran zwang sich zu einem Lächeln und sagte leise „Versprochen...” Sie stand noch eine Weile da und schaute ihm hinterher, auch, wenn er schon längst verschwunden war.

Als Simran ins Schlafzimmer kam, lag Dev bereits im Bett und schlief. Sie legte sich zu ihm, aber sie war zu wach, um einzuschlafen. War es wirklich in Ordnung, wenn sie sich weiterhin mit Raj traf? Die Tatsache, dass sie sich geküsst hatten, war nicht wegzudiskutieren, aber es war schließlich nur ein Ausrutscher gewesen, der durch Alkohol verursacht worden war. Im nüchternen Zustand wäre das nie passiert. Auf einer freundschaftlichen Ebene sprach also nichts gegen ihre Treffen. Sie musste nur darauf achten, dass niemand zu weit ging. Und mit der Zeit würden ihre Gefühle für Raj auch verschwinden. Sie redete sich ein, dass es nur eine kleine Schwärmerei war, die wieder verfliegen würde. Raj war anders als Dev und deswegen fand sie ihn anfangs interessant, aber das würde sich schon wieder legen. Liebe konnte das gar nicht sein, versuchte sie sich einzubläuen. Mit diesen Gedanken schlief sie ein, doch ob sie wirklich an sie glaubte, konnte sie nicht sicher sagen....
 

Als Piya von ihrer Geschäftsreise zurück war, versuchte Raj, sich ganz auf sie zu konzentrieren. Sie gingen essen, ins Kino oder trafen sich mit Freunden, da Piya sich eine Weile Urlaub genommen hatte. Er fand es schön, nach langer Zeit mal wieder Zeit mit ihr zu verbringen, doch er merkte, dass etwas fehlte. Früher war er mit diesen kurzen und seltenen Momenten glücklich gewesen, doch seit er Simran kannte, reichte ihm das nicht mehr. Seine einseitige und verfahrene Ehe reichte ihm nicht mehr. Er wollte geliebt und wider geliebt werden und er wollte Zeit mit der geliebten Person verbringen. Nur diese Person war dummerweise Simran und er musste sie sich einfach aus dem Kopf schlagen. Indem er sich auf Piya konzentrierte, versuchte er, weniger an Simran zu denken, doch das funktionierte nicht so, wie er sich das gedacht hatte. Mit jedem Tag vermisste er sie mehr und wollte sie anrufen, doch sie hatte gesagt, dass sie Zeit brauchte und die wollte er ihr geben. Er wusste, dass ihre Beziehung unmöglich und seine Liebe verboten war, doch auf ihre Gesellschaft und Freundschaft wollte und konnte er nicht verzichten. Er wusste, dass es schwer werden würde, doch er nahm sich vor, keine Annäherungsversuche mehr zu starten, da es so oder so nicht sein durfte und er Angst hatte, Simran endgültig zu verschrecken. Er war sich zwar sicher, dass er ihr ebenfalls etwas bedeutete, doch genauso wusste er auch, dass sie die Ehe mit Dev niemals beenden würde. Damit musste er leben, auch, wenn es ihm schwer fiel.
 

Ein Monat verging, in dem sich Simran und Raj nicht sahen. Raj verging beinahe vor Sehnsucht, doch er riss sich zusammen und ließ sich gerade in Piyas Anwesenheit nichts anmerken. Indem er sich auf die Jobsuche stürzte, lenkte er sich ab und tat gleichzeitig auch etwas Sinnvolles.

Bei Simran sah das anders aus. In der Zeit, wo Dev auf Arbeit war, saß sie zu Hause und langweilte sich zu Tode. Sie las sehr viel, schaute Fernsehen und ging ab und zu ein bisschen spazieren. An Raj dachte sie oft, aber die Gedanken schob sie dann sofort wieder beiseite. Sie musste ihn einfach aus dem Kopf bekommen.

Gedankenverloren lief sie eines Vormittages mal wieder ein wenig durch die Stadt, als sie plötzlich bemerkte, dass sie vor Rajs Haus stand. Sie verfluchte sich insgeheim, dass sie sich unterbewusst hierher gezogen gefühlt hatte, drehte auf der Stelle um und wollte gerade verschwinden, als sie plötzlich hörte, wie jemand ihren Namen rief.. Sie ignorierte es und lief etwas schneller, doch dann spürte sie schon eine Hand auf ihrer Schulter. Simran schloss kurz die Augen und drehte sich dann um. Wie es nicht anders zu erwarten war, war es Raj, der sie gerufen hatte. Er trug einen schicken Anzug und hatte ein dickes Grinsen im Gesicht. „Hi!” Simran lächelte nur und fragte sich insgeheim, warum das Schicksal so gemein zu ihr war. „Was machst du denn hier? Wolltest du zu mir?”, fragte er mit einem kleinen Schimmer Hoffnung in der Stimme, den er nicht verbergen konnte. „Äh... Nein, ich habe nur einen kleinen Spaziergang gemacht und bin zufällig hier vorbei gekommen.”, antwortete sie und als sie die Enttäuschung in seinen Augen sah, zupfte sie an seinem Kragen und fügte schnell hinzu: „Und wo kommst du her? Du hast dich ja richtig schick gemacht...” Sein Grinsen kehrte zurück. „Ich komme gerade von einem Vorstellungsgespräch und ich habe den Job bekommen!”, rief er überglücklich und umarmte Simran stürmisch. Diese fühlte sich erst überrumpelt, doch da sie sich ehrlich für ihn freute, erwiderte sie seine Umarmung. Er drückte sie fest an sich und sog ihren Duft ein. Am liebsten hätte er sie noch eine Weile so gehalten, doch er zwang sich, sich von ihr zu lösen. „In zwei Wochen kann ich anfangen.... Aber das heißt leider auch, dass unsere vormittäglichen Treffen vorbei sind...” Dieser Satz verursachte bei Simran einen kleinen Stich, doch das ließ sie sich nicht anmerken und meinte fröhlich: „Ach, Hauptsache ist doch, du hast endlich eine Stelle gefunden! Das ist doch das Wichtigste, hai na?” Sie gab ihm einen Schulterknuff. „Und was hat Piya gesagt? Sie hat sich sicher sehr gefreut oder?!” „Du bist die Erste, die es erfährt. Ich komme ja gerade erst von dem Gespräch. Ich habe zwar versucht, sie anzurufen, aber ich erreiche sie nicht, also werde ich es ihr erst heute Abend sagen, wenn sie nach Hause kommt.” Es herrschte kurz Stille. „Was sagst du: Hast du Lust zur Feier des Tages kurz mit rauf zu kommen und eine Flasche Sekt zu köpfen?”, fragte Raj schließlich erwartungsvoll. Simran sah ihn mit einer Mischung aus Skepsis und etwas Angst an, was er bemerkte und noch schnell anfügte: „Wir können auch in ein Café gehen, wenn du willst... Ich meine...” „Das wäre mir lieber...”, entgegnete Simran und schaute etwas verlegen zu Boden.



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