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The different faces

yami x yugi
von

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Einander Kennenlernen

„Wirklich?“, fragt er auf einmal etwas überrascht nach.

Nun bin ich es, der skeptisch schaut…was hatte er denn erwartet?

„Ja sicher, warum denn nicht?“
 

„Na…ich dachte schon…wegen Bakura und ähm…den anderen Peinlichkeiten…ich dachte eigentlich, dass du nachher froh bist, wenn ich weg bin“, sagt er, wenn auch leise.

Ich aber lächle und schüttle den Kopf.

Sicher, es war nicht wirklich angenehm für mich, wahrscheinlich auch nicht für ihn, auch wenn seine direkte Ader doch viel grausiger für mich sind als diese Peinlichkeiten und Störenfriede hier um uns herum.

Aber wie könnte ich denn „nein“ sagen?

„Dann bin ich ja erleichtert“, er seufzt vor Erleichterung kurz auf, was mich schmunzeln lässt.

„Hey Atemu…kommst du nachher mit in die Disko?“

„So jetzt reicht es…ich will auf der stelle hier raus!“, Atemu springt hastig auf und schaut diesen Kerl, den ich nicht kenne mürrisch an.

„Nein!“

„Was dagegen, wenn wir hier abhauen?“, fragt er mich, worauf ich einfach nur nicken kann.

Er seufzt zufrieden auf, leert sein Glas, was ich ihm gleich tue und schon gehen wir aus diesem Lokal, mit vielen kleinen Gesprächen und Verabschiedungen, wie ich meine, denn es dauert seine Zeit.

Draußen angekommen, zieht Atemu rasch seinen Schal um den Hals und vergräbt seine Hände, in dem schönen warmen Mantel.

„Erinnere mich das nächste mal daran, dass ich nicht hier hingehe wenn ich mit dir allein sein will.“

Schmunzelnd nicke ich und geselle mich direkt neben ihn.

„Nun...“ er schaut kurz auf seine Armbanduhr.

„...es ist schon reichlich spät…etwas Ruhiges hat jetzt eh nicht mehr offen hier in der Nähe…“, beginnt er und setzt ganz langsam einen Fuß vor den anderen. Ich folge ihm stumm, und doch strahlend.

„Wenn es dich nicht stört…dann, dann könnten wir zu mir…ich wohne ganz in der Nähe“, sagt er, oder eher ist es eine unsichere Frage, wie ich es feststellen muss.

Mich stören…Himmel nein!

Voller Freude in meinem Herzen, könnt eich aufquieken vor Glück.

Ich will zu ihm, ich will wissen wie und wo er wohnt, ich will verdammt noch mal mit diesem Mann alleine sein!

„Es würde mich nicht stören“, antworte ich, dabei muss ich mich aber beherrschen, nicht voller Vorfreude über sein Angebot aufzuschreien.

Ich bin einfach total hibbelig…wegen ihm.

Er lächelt sanft und nickt. Langsam bewegen wir uns durch die kleine Altstadt.

Atemu selbst beschwert sich gerade über die eisige Kälte, was mich immer wieder kichern lässt. Er regt sich nämlich gerade bestialisch darüber auf.

„…das einzig Positive am Winter ist doch auf dem Sofa zu liegen und jemanden neben sich liegen zu haben…mit Kakao, Sahne und einer...“, auf einmal beginnt er zu schwärmen. „Waffel!“

Herzlich lache ich auf.

„Du bist aber auch ein Süßmaul.“

„Na und“, kurz streckt er mir die Zunge heraus, ehe er vor einem Haus stehen bleibt.

Es dauert auch nicht lange, und schon bewege ich mich im Treppenhaus aufwärts, während mein Herz rast wie verrückt. Ich bin total aufgeregt und neugierig, wie mein Schwarm wohl wohnt.

„So, dann trete mal ein, in mein Heim“, lächelt er und hält mir die Tür auf.

Lächelnd tue ich das dann auch, wir kommen in einem etwas kleineren Flur an, wo eine Garderobe und viele Schuhe stehen.

Als er seine Schuhe auszieht, tue ich es ihm gleich.

Auch meine Jacke ziehe ich aus, welcher er mir abnimmt und mit seiner an einem Haken aufhängt.

Dann geht er einfach ein Stück weiter, öffnet eine Tür und schon befinden wir uns im Wohnzimmer.

„Setz dich doch, ich schau mal, was ich noch im Kühlschrank habe“, bietet er mir an, was ich dann auch tue.

Atemu verschwindet dann aber eine Tür weiter, durch das Wohnzimmer.

Es ist die Küche, aber von hier aus, kann ich nur einen Esstisch in Holzfarbe erkennen.

Also sehe ich mich neugierig im Wohnzimmer um.

Das Sofa auf dem ich sitze ist in einem hellen braun gehalten, doch total gemütlich und auch wenn es verdammt klein erscheint, so scheint es doch einfach nur für zwei Personen zum Kuscheln gemacht worden zu sein.

Ein kleiner dunkelbrauner Tisch, ist davor platziert.

Gar der Fernsehschrank ist in einem dunklen braun gehalten.

Das Wohnzimmer drückt sich mit einem einzigen Wort aus - Gemütlichkeit.

Es strahlt es einfach aus.

Kleine Details, wie Kerzen auf dem Tisch und auch auf der Fensterbank, bestätigen mir meinen Verdacht.

Auch das große Bücherregal, passt einfach hier herein.

Ich selbst lese auch sehr gerne. Er anscheinend auch, wie es ausschaut.

Doch als er ins Wohnzimmer kommt, hat er meine volle Aufmerksamkeit.

Mein Herz scheint heute einfach keine Ruhe mehr geben zu wollen.

Allein die Tatsache, er und ich, ganz allein in seiner Wohnung, macht mich irgendwie total nervös.

Im puren Kontrast zu mir, stellt Atemu total gelassen, eine Wasserflasche und zwei Gläser, sowie kleine Knabberrein auf den Tisch.

Dann pflanzt er sich mit Schwung auf das Sofa und lehnt sich lächelnd, wenn auch sitzend zurück.

Die Arme legt er dabei ausgestreckt auf dem Kissen hinter ihm ab.

Ich hingegen sitze eher steif, auf der Kante des Sofas.

Auch meine Hände habe ich zusammengefaltet zwischen meine Oberschenkel gelegt.
 

„Ich dachte mir...“, auf einmal setzt er sich doch etwas auf und kramt in seiner Hosentasche umher, ehe er ein Feuerzeug herausnimmt.

„...wir bleiben bei Wasser, mir scheint, dass du kein großer Trinker bist“, beendet er seinen Satz und zündet zeitgleich die Kerzen auf dem Tisch an.

Eine Handbewegung zur Wand folgt und schon geht das Licht aus.

Etwas unsicher, aber zugleich auch verschämt, sehe ich mich nun in diesem nun noch gemütlicheren Wohnzimmer um.

Das Kerzenlicht ist wirklich schön, es ist auch nicht zu dunkel, da noch von draußen etwas Licht hereinscheint.

Kurz schlucke ich, und verkrampfe immer mehr, gar mein Herz droht zu zerplatzen.

Was hat dieser Mann heute bloß noch mit mir vor?

Ich meine – hallo? - seine Wohnung, das Kerzenlicht, wir auf einem Sofa - ich glaub ich fantasiere zu viel.

„Ähm…ja, ich bin wirklich kein großer Trinker“, antworte ich nach einiger Zeit endlich doch mal auf seine Aussage, und sehe wieder zu ihm.

Er hat längst seine Beine angezogen und gemütlich auf seinem Sofa, total eingekuschelt. Irgendwie ein süßes Bild.

„Du hast es sehr gemütlich hier“, sage ich ihm, worauf er lächelt.

In diesem dunklen Licht, scheinen seine Augen, ein tieferes rot zu tragen, leicht schimmern sie, gar sein Blick wirkt auf einmal viel intensiver.

„Danke…war auch ein wenig Arbeit“, beide seiner Arme legt er auf der Sofalehne ab, welche mehr oder weniger nur aus einem Kissen besteht.

Ein kleines Grinsen huscht über seine Lippen und ab und an, wandert oder mehr noch streift sein Daumen sogar kurz darüber.

„Ja…ist was?“, frage ich total unsicher nach, da er einfach nicht aufhört zu grinsen.

Sein Grinsen aber wird darauf hin breiter, und auf einmal steht dieser Mann auf, stehlt sich vor mich und bückt sich anschließend.

Ehe das ich meinen Speichel herunter schlucken kann, hat er meine Fußgelenke gepackt und mit einem Ruck liege ich mehr oder weniger auf dem Sofa.

Atemu aber platziert sich gleich darauf wieder da hin, wo er eben saß.

„Schon besser…Yugi ich tu dir nichts, kein Grund so steif zu sein“, sagt er leicht schmunzelnd.

Mit roten Wangen setzte ich mich dann etwas auf, meine Füße aber bleiben wie die Atemus auf dem Sofa leicht angewinkelt.
 

„Das Sofa ist auch total gemütlich“, nuschle ich mit rasendem Herzen vor mich her.

Atemu aber lacht auf, und schüttelt kurz den Kopf, wahrscheinlich über mich.

Über meine Art, über mein Verhalten.

Beschämt sehe ich einfach zu meinen Füßen, an welchen ich auch noch anfange zu spielen.

„In meinem zu Hause mag ich es gemütlich. Ehrlich gesagt ist mir so was sehr wichtig, da mein Leben sonst wirklich stressig ist…ein Hin und Her“, erzählt er, seine Stimme ist sanft und tief zu gleich.

„Wegen deinem Beruf…der Stress?“, frage ich nach, und sehe wieder in seine Augen.

„Auch…und…nun ja, anderen Dingen, aber wenn wir uns gut verstehen, wirst du das alles um mich herum noch kennen lernen - wenn du es denn willst?!“, meint er, der letzte Satz aber erscheint mir leicht unsicher. Wieder streift sein Daumen über seine Lippen. Himmel, kann der nicht damit aufhören…das macht mich hibbelig.

Auf seine Frage hin, nicke ich einfach nur, mein Blick aber bleibt verschämt, und scheu.

„Ruhe ist mir sehr wichtig Yugi, aber zugleich brauche ich auch Stress um mich herum - ohne dieses Auf und Ab, kann ich schon gar nicht mehr leben…obwohl ich mir zurzeit, weniger Druck wüsche“, erzählt er einfach weiter. Ich bewundere das, einfach etwas erzählen zu können, mir selbst fällt so was meist sehr schwer.

„Ich gehöre eher zu den ruhigen Menschen“, sage ich unsicher. Was, wenn ich ihm zu ruhig bin…wenn er doch sagt, das er ruhe aber auch stress braucht, vielleicht einen Charakter an seiner Seite, der etwas verrückter ist - wie Mana, vielleicht?!
 

„Aber nicht so ruhig, das du stumm bist. Ich denke, wenn du lockerer wirst, kannst du auch ganz schön frech werden…“, er lächelt süß, was mich innerlich nur noch seufzen lässt.

„Joar…vielleicht…aber wenn, dann hab ich das von meiner Mutter“, nuschle ich vor mich her, und schon lacht Atemu wieder.

Schließlich haftet nur noch ein kleines zärtliches Lächeln auf seinen Lippen, dabei legt er seinen Kopf etwas auf das Kissen der Sofalehne ab.

Er erscheint mir oft so müde, auch jetzt, aber zugleich, wirkt er auch so zufrieden.

Kurz bewegt sich sein Körper, nur um ein Stück in meine Richtung zu rutschen, was mich wieder total kirre im Kopf macht.

Unbewusst knabbre ich auf der Unterlippe herum, ich merke es nicht einmal wirklich.

Wieder ein Stück näher.

Wieder dieser Blick.

Der Ausdruck in seinen Augen, der mir einfach nur durch Mark und Bein geht.

Wieder dieses himmlische Knistern in der Luft, was mir auf eine bestialische aber doch schöne Art und Weise die Lunge zuschnürt.

„Ich mag deine Augen.“

Himmel, total überrascht und zugleich geschmeichelt über sein kleines Kompliment, lächle ich kurz scheu auf. Doch mein Herz hämmert gegen die Brust.

Intuitiv rutsche ich nun auch einen Stück auf ihn zu.

Ich will einfach zu ihm, will einfach seine Nähe spüren.

Als mein Knie an seinem Bein anstößt, bleibe ich genau so sitzen, habe ich doch das Gefühl, das tausende Ameisen über meine Haut laufen.

Schüchtern sehe ich ihn an.

Ich bin total nervös, habe auch Angst und doch gibt es in diesem Augenblick kein schöneres Gefühl für mich.
 

Er aber lächelt und hält seinen Blick wie eben schon aufrecht, doch dann, eine minimale Regung seine Hand kommt mir entgegen. Nicht an meinen Händen, überraschenderweise, an meinem Haar.

Kurz streichelt er mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen meinen Pony hinter mein Ohr, und in diesem Moment kann ich wegen dem Rieseln auf meiner Haut einfach nur die Augen schließen. Gar mein Kopf lehnt sich seiner Hand entgegen.

Sie ist so schön, so geschmeidig und irgendwie gibt sie mir solch ein sicheres Gefühl.

Seine Hand legt sich an meine Wange und sein Daumen streicht immer wieder zärtlich auf und ab.

Als ich die Augen öffne, glühen meine Wangen vor Hitze auf, aber ich bin einfach nur glücklich, von daher lächle ich ihn an.
 

„Erzähl mir ein bisschen was über dich“, seine Stimme ist so leise und sanft - wie seine Finger, welche fortwährend über meine Wange streicheln.

„Mh…was willst du denn wissen?“, frage ich genauso leise wie er. Dennoch wundert es mich, dass er so viel wissen will.

Hatte er mich das nicht schon einmal gefragt?

„Irgendwas, erzähle einfach“, er lächelt kurz und schon kommt er mir wieder näher, nur ein Stück, aber ein weiterer Höhenflug für mein Herz.
 

„Nun ja…“, ich druckse ein wenig herum, und lehne mich immer mehr seiner Hand entgegen.

„Ich weiß nicht…ich mache wirklich nicht viel.“

„Na, aber du hast doch bestimmt ein Lieblingsessen“, sagt er aufmunternd und ermutigend für mich.

„Ja…also...ich mag…mag...“, Himmel, was hat dieser Mann nur vor mit mir, was macht er nur mit mir? Seine Hand, eher seine Finger, nehmen mir meine Wörter, denn nun streichelt er mich auch noch am Hals.

Genüsslich fallen meine Augen zu, ich kann es nicht verhindern.

„...mag…Nudelgerichte, einfach alles was mit Nudeln zu tun hat.“

Trotz geschlossener Augen, merke ich, dass er mir näher kommt, ich spüre es einfach.

Kurz schlucke ich, doch meine Augen öffnen? Nein, zu sehr genieße ich seine geschmeidigen Finger. Und zu viel Angst habe ich, dass wenn ich die Augen wieder öffne, alles um mich herum verschwindet, und es sich am Ende doch nur als ein süßer Traum entpuppt.
 

„Weiter?“, seine Stimme ist noch leiser als zuvor, noch sanfter.

„Mh“, ich lächle sanft, genieße weiter und überlege, was ich ihm noch sagen könnte.

„Ich gehe gerne ins Kino…am liebsten schaue ich Actionfilme“, säusle ich schon fast, irgendwie schmelze ich unter ihm dahin und es ist so schön.

Ich habe das Gefühl, dass ich mich hier und jetzt vollständig fallen lassen könnte.

„Mh“, wieder seufze ich zufrieden auf, seine Finger, gleiten an meinem Hals entlang, bis hin zu meinem Nacken. Er krault mich sanft am Haaransatz und ein minimaler Druck von seiner anderen Hand, zwingt mich dazu, meinen Körper einfach zu ihm zu legen.

Gut, es ist nicht wirklich ein Zwang, eher eine Führung, welcher ich einfach zu gerne nachkomme.

Mein Kopf bettet sich seitlich auf seinen Bauch, ich kann es fühlen.

Und das schöne daran ist, das es sich einfach wundervoll anfühlt.

Von ihm gestreichelt zu werden, ihn so zu riechen wie jetzt. Dieser Duft, er beruhigt mich, als wäre er mir total vertraut.

Und diese Nähe erst. Ich will nie wieder fort von ihm.

Aber ich will nicht untätig bleiben, meine einzige freie Hand, welche sich eben automatisch an seine Hüfte gelegt hat, beginnt ihre Finger zu bewegen.

Leicht streichle ich daran entlang.

Ich will ihm einfach etwas zurückgeben, und zugleich, etwas mit ihm teilen.
 

„Ich mag auch gerne Eis essen, also an wärmeren Tagen“, erzähle ich langsam weiter.

Ich höre wie er atmet, und das was mich am meisten lächeln lässt, ist das was ich höre.

Es ist sein Herzschlag, welcher immer wieder in mein Gehör dringt.

Er ist schnell und vor allem laut.

Und es ist ein wundervolles Gefühl zu wissen, dass ich derjenige bin, der genau dies auslöst.

Auch wenn man es ihm äußerlich nicht anmerken würde. Sein Herz schlägt dennoch und zwar wild.

„Ich geh nur nicht gerne in die Schule“, flüstere ich vor mich her. Warum ich nun mit etwas Negativem komme, weiß ich selbst nicht so genau, vielleicht ist es aber auch die Tatsache, das ich einfach weiß, dass ich diesem Mann alles anvertrauen kann.

„Warum nicht?“, höre ich seine sanfte, fragende Stimmlage.

„Mh…ich bin nicht sonderlich beliebt“, kurz seufze ich aufgrund dieser Tatsache auf, doch Atemus Hände streicheln mich somit nur noch mehr, dieses mal am Rücken entlang.

Eine wohltuende Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus, und im Nu kuschle ich mich immer mehr an diesen Mann heran.

„Ich bin einfach so klein und so schüchtern…ich werde oft nicht für voll, gar überhaupt für ernst genommen…ein Wunder das überhaupt welche Kenntnis von mir nehmen.“
 

„Ach was…man nimmt doch Kenntnis von dir, warum bist du mir denn sonst direkt am ersten Tag im Cafe ins Auge gefallen?“
 

Überrascht sehe ich nun doch zu ihm auf.

Er lächelt weiterhin. Ich aber kann ihn nur skeptisch ansehen.

„Das sagst du jetzt nur so…du hattest doch nie wirklich mit mir sprechen wollen“ sage ich.

Er hatte mir doch immer den Eindruck vermittelt, dass er seine Ruhe haben will.

„Ach Yugi“, er seufzt tief, und schon wandern seine Finger, wegen meiner neuen Haltung, an meinem Hals entlang.

„Das ist jetzt schwer zu erklären…ich…“, er seufzt erneut, und scheint mir nach einem passenden Wort zu suchen.

„Sei mir deswegen nicht böse, ich wollte dir nie den Eindruck vermitteln, dass du mir völlig egal wärst...es war nur...“, wieder stockt er, mir scheint, als wolle er mir nicht ganz die Wahrheit sagen.

„...kann ich dir das ein andermal erklären…mir ist jetzt nicht danach und…ich brauche Zeit dafür.“

Ich blinzle ein paar mal, da ich ihn jetzt gerade nicht ganz verstehe, dennoch akzeptiere ich seine kleine Bitte, also nicke ich, woraufhin er mich wieder anlächelt.

„Ich habe dich zur Kenntnis genommen, mehr als dir bewusst ist“, sagt er nun wieder leise und blickt mich intensiver an als je zuvor.

So wie ich hier liege, will ich mich einfach nicht mehr bewegen, zu nah sind mir seine roten Augen, zu sehr strahlt mich sein Blick an, als das ich mich von ihm abwenden möchte.

Lediglich eine Stelle, ein paar Zentimeter unter seinen Augen erlangt ebenfalls meine Aufmerksamkeit

Diese Lippen, so nah.

Und so anziehend für mich. Unsicher schaue ich wieder zu ihm hinauf, mein Herzschlag schnürt mir die Luft zum Atmen zu.

Kräftig schlucke ich, und sein Blick ist auf einmal auch so anders. Irgendwie sehnsüchtig…ich könnte es nicht anders beschreiben.

Seine Finger streicheln über meinen Kehlkopf und dann, ein kleiner Ruck, welcher mich zwingt ihm näher zu kommen.

Meine Augen huschen wieder zu seinen Lippen. Sein Atem streichelt meine Haut und die Erkenntnis, und das Fühlen, dass es jetzt wirklich passieren wird, lässt meinen Körper einfach erstarren. Und doch, weiß dieser noch, was er machen muss und zwar nur eines.

Atemu küssen, oder eher, mich von ihm küssen lassen.

Flatternde Schmetterlinge, sitzen ungeduldig in meinem Bauch herum und warten gerade jetzt, in diesem Augeblick, einfach nur darauf, losfliegen zu können.

Meine Augen schließen sich halb, voller Sehnsucht betracht ich seine Lippen, welche mir immer näher kommen.
 

„Ich sollte dich nach Hause bringen“, mit einem mal ist er mir nicht mehr so nah, und in Bruchteilen von Sekunden, registriert mein Kopf, was er hier gerade tut.

Er weißt mich ab.

Ich blinze ein paar mal und sehe nur noch sein Hemd vor meiner Nase.

Ich kann das jetzt einfach nicht glauben…das war doch…er wollte doch....

„Es ist schon spät“, fügt er noch hinzu, seine Stimme klingt auf einmal so…nun ja, vielleicht sanft, aber auch total verunsichert.

Sichtlich verwirrt sehe ich zu ihm hinauf, er aber löst seine Hände von mir und drückt mich kurz etwas weg, um selbst aufstehen zu können.

Ich kann ihn einfach nur fassungslos betrachten, zusehen er mir seinen Rücken zeigt und etwas an seiner Kleidung herumzupft.

Enttäuscht richte ich mich auf.

Was hat er nur - will er mich nicht mehr? Ist ihm eben bewusst geworden, das ich vielleicht doch zu langwellig und zu schüchtern bin?
 

„Na los, oder willst du hier Wurzeln schlagen?“, überrascht sehe ich zu ihm auf, er steht unruhig an der Tür doch seine Stimme - er klingt irgendwie glücklich und auch sein Lächeln spricht dafür.

Momentan weiß ich überhaupt nicht was ich denken, gar fühlen soll.

Kurz um gesagt, ich bin total verwirrt.

Doch zum Aufstehen reicht es dann doch noch.

Als er mir meine Jacke hinhält damit ich sie besser anziehen kann, fühle ich mich doch wieder geschmeichelt.

Und dann, er steht mir gegenüber, lächelt mich so süß und lieb an, das ich wieder dahinschmelzen könnte.

Gar sein Tun, lässt meine Wangen erröten, denn er legt mir seinen Schal um…ich meine, seinen Schal.

„Damit du nicht frierst“, antwortet er auf meinen fragenden Blick.

Verschämt sehe ich ihn an.

Habe ich das eben einfach nur falsch verstanden? Oder…braucht er Zeit oder war ich einfach zu schnell in meinem Tun?

Oder spielt er jetzt einfach nur lieb, und serviert mich gleich vor meiner Haustür ab?

Arg, das ist ja nicht auszuhalten! Zu viele Fragen in meinem Kopf.

Plötzlich ergreift er meine Hand und legt sie während wir nach draußen gehen, sanft in die seine.

Meine Herz rast weiter, aus Angst und zugleich auch aus Freude.

Doch die Ungewissheit in mir, überwiegt alles.

Es ist sehr still zwischen uns, doch Atemu wirkt dennoch sehr zufrieden, trägt er immer noch ein kleines Lächeln auf den Lippen. Mir hingegen behagt diese Stille ganz und gar nicht.

Ich will wissen was er hat - oder erwarte ich einfach zu viel…oder…arg, hör auf zu denken Yugi!

„So…da sind wir“, sagt er auf einmal, und somit bleibe ich auch stehen. Hätte er es nicht gesagt, wäre ich wahrscheinlich an meinem eigenen Haus vorbeigelaufen, so sehr war ich in meine Gedanken verstrickt.

„Ja…da sind wir“, nuschle ich eher bedrückt vor mich her.

Er wendet sich komplett zu mir um, steht mir gegenüber, doch seine Hand bleibt dabei in meiner. Er greift sogar noch nach meiner anderen Hand.

Etwas überrascht sehe ich zu ihm hinauf.

In dieser Dunkelheit wirken seine so stolzen Augen, einfach nur majestätisch schön.

„Nun…der Abend hat mir sehr gut gefallen“, er lächelt, ehe er etwas beschämt zur Seite schielt.

„Abgesehen von ein paar Peinlichkeiten“, nuschelt er hinterher, doch dann kichert er kurz auf und schaut wieder zu mir herunter.

Unentwegt ertönt die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf.
 

~Lass dich von ihm nach Hause bringen, und wer weiß… vielleicht gibt es ja noch einen Abschiedskuss~
 

„Ich fand ihn auch sehr schön“, flüstere ich leise.

Ich gehe einen kleinen Schritt auf ihn zu, nur minimal, aber das Streicheln an meinen Händen bestärkt mich dazu.

Mein Herz rast förmlich, schallt durch meinen Körper wie laute Musik in einem viel zu kleinen Raum.

Ich will meinen Kuss! Verdammt noch mal und zwar jetzt!

„Also dann Yugi“, seine Stimme gleicht einem zartem Hauch und auf einmal merke ich, wie er meine Hände von seinen lösen will, doch ich halte sie fest.

Fragend, schaut er mich an.

Ich beiße mir auf die Lippe, ich weiß einfach nichts zu tun - rein gar nichts.

Doch als ich ihn einfach nur verzweifelt ansehe, beginnt er zu sprechen.

„Yugi, ich muss nun wirklich los…es ist reichlich spät…wir sehen uns doch noch“, meint er mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen.

„Ja aber…das sagst du jetzt nur so“, nuschle ich und sehe verlegen weg.

Wir werden uns bestimmt nie wieder sehen, er wird froh sein, das ich gleich hinter meiner Haustür verschwinde und das war’s dann…wieso sollte er mich denn sonst nicht küssen wollen?

„Nein…warum sollte ich das nur so sagen…ich will dich wirklich wieder treffen.“

„Ja…ja“, brummt es leicht beleidigt aus meiner Kehle.

„Yugi…was ist los?“
 

Er stellt die Frage, auf die ich eigentlich gewartet habe, doch nichts entflieht meiner Kehle.

Ich kann ihn nur scheu ansehen.

Er aber wartet und wartet. Er sagt nichts, sondern wartet ganz einfach auf meine Antwort.

Eine grausame Zeit, in der ich hin und her überlege, ob ich ihm das jetzt wirklich so sagen kann.

Irgendwann scheint aber auch er seine Geduld zu verlieren.

„Ist irgendwas…habe ich was falsch gemacht?“

Verschämt sehe ich wieder zur Seite hinunter.

„Du...du…“, ich schlucke kurz kräftig und schließe meine Augen.

„...willst mich nicht küssen“, ein ganz leises Flüstern, mein Herz rast wie verrückt, und doch bezweifle ich, dass er mich überhaupt verstanden hat.

„Ach Yugi“, wieder dieses tiefe Seufzen.

Dann ein Schritt von ihm, er kommt mir ganz nahe.

Eine seiner Hände verlässt mich und kurze Zeit später fühle ich sie unter meinem Kinn, sie zwingt mich regelrecht dazu, ihn anzusehen.

Er lächelt mich warm an, ich aber kann ihn nur verschämt anschauen - Himmel, das habe ich jetzt nicht wirklich gefragt.

Wie peinlich!

„Küsse sind so reuevoll“, sagt er auf einmal, ich kann ihn nur komisch ansehen.

Küsse sind bitte was?

„Ich…bitte verstehe mich nicht falsch…ich will dich nur lieber etwas besser kennen lernen…weil, wenn ich dich jetzt küsse…dann, dann kann ich bestimmt nicht mehr klar denken“, meint er dann, er scheint sich gerade selbst über seine Worte zu wundern doch mit diesen Worten kann ich reichlich mehr anfangen, also lächle ich wieder leicht.

„Würdest du dich mit etwas nicht ganz so Reuevollem zufrieden geben?“

Auf diese sanfte Frage kann ich nur nicken.

Seine Hand, streift von diesem Augeblick an, über meinen Hals, ganz zärtlich. Ich kann nur meine Augen schließen, und dann spüre ich ihn, seinen warmen Atem, der mein Ohr streift.

Mit rasendem Herz, bemerke ich kurz darauf, seine warmen und zugleich so sanften Lippen an meiner Wange. Dann löst er sich, aber nicht ganz, viel mehr streichelt er mich mit seiner Nase, und es tut so gut. Meine Haut wird von einem Rieseln überfallen.

Schmetterlinge huschen in meinen Venen umher.

Gar Blitze befallen mich.

Es fühlt sich einfach nur toll.

Ein tiefes Atmen ist zu vernehmen, so als würde er nach Luft schnappen.

„Bis dann Yugi“, haucht er in mein Ohr, fast schon sehnsüchtig. Aber genau das, lässt meinen Körper von tausenden Blitzen erschlagen.

Ich spüre noch wie er sich von mir löst, und dabei seinen Schal mit sich zieht, dann entfernt er sich von mir.

Als ich die Augen aber öffne, ist er schon fort.

Ich lächle und in meinem ganzen Leben, habe ich mich noch nie so unbefriedigt gefühlt, wie in diesem Augenblick.

Es ist furchtbar. Es ist schön.

Tief puste ich die Luft aus meiner Lunge, und erst jetzt bemerke ich, wie warm mir doch ist.
 

*

„Mama“, etwas beleidigt maule ich sie an, da sie mich seit dem gesamten Essen, so dumm angrinst. Warum? Das ist klar. Wegen gestern Abend, wie ich sie kenne, will sie am liebsten alles wissen.

„Lass mich doch.“

Nun grinst sie noch breiter, aber ehrlich gesagt, kann ich selbst nur lächeln und den Kopf schütteln. Dennoch, meine Wangen sind ziemlich rot, ich weiß es, da ich mich verlegen fühle und gleichzeitig auch irgendwie schäme.
 

„Wie heißt der Kerl?“, der dumpfe Schlag der Zeitung, die nun auf den Tisch knallt, aber auch der leicht gereizte klingende Ton von meinem Vater lassen mich leicht zusammenzucken.
 

Ich senke den Kopf um dem zornigen Blick meines Vaters zu entgehen und gebe nur ein kleinlautes „Atemu“ von mir.

„Atemu…wie weiter…was macht er?“

Ich beiße mir kurz auf die Zunge.

Ich hätte mit Vater reden sollen. Es gibt klare Abmachungen hier im Haus, und die habe ich gestern leicht umgangen. Einfach aus Angst, mein Vater könnte „nein“ sagen, wenn ich ausgehen will.

Ich habe ihm kein Wort gesagt, Mutter gefragt und ihr den Rest überlassen.

Um genau zu sein, ich habe meinen Vater leicht übergangen.
 

„Also…ähm…Atemu Rachjet und…“

„Jetzt ist es aber mal gut…er hat sich doch bei mir vorgestellt“, meine Mutter unterbricht mich, und das lautstark.

Und genau damit senke ich noch mehr den Kopf, da ich genau weiß was jetzt kommen wird...und alles ist meine Schuld.
 

„Bei mir aber nicht…wir haben hier klare Abmachungen und ihr zwei habt mich einfach so übergangen“, kontert mein Vater lautstark zurück.

Meine Gabel legt sich automatisch auf dem Teller ab, ein kleines Seufzen verlässt meine Kehle.

Auch die Wörter, welche sich die beiden nun lautstark an den Kopf werfen, ziehen irgendwie an mir vorbei.

Ich stehe einfach auf, verlasse die Küche und schließe die Tür hinter mir.

Ich weiß noch nicht mal, ob es ihnen aufgefallen ist, dass ich aufgestanden bin…dennoch ich kann diese Streitereien einfach nicht mehr hören, gar ertragen.

Und diesmal bin ich auch noch der Grund dafür.

Verklemmt beiße ich mir auf die Lippen.

Atemu fragte mich mal, ob es mich stören würde, diese Streitereien, ich hatte damals „nein“ gesagt, doch es war eine Lüge.

Aber wahrscheinlich habe ich nur das gesagt was ich eben gerne hätte.

Ich will doch nur, dass es sich legt, obwohl ich innerlich ganz genau weiß, dass dies keine normale Streitereien mehr sind...
 

Geknickt darüber, setzte ich mich einfach in mein Zimmer und versuche mich mit meinen Hausaufgaben abzulenken.

Nach einiger Zeit aber, klingelt mein Handy, welches ich auch gleich nehme.

Vielleicht ist es ja Joey, dann kann ich wenigsten aus dem Haus…

Doch es ist nicht Joey, es ist ein SMS von ihm.

Ich lächle voller Glück und merke wie meine kleine Traurigkeit über meine Eltern im Nu verfliegt.

„Hi Yugi, war ein sehr schöner Abend gestern, musste viel auf der Arbeit an dich denken, doch jetzt habe ich Feierabend! Ich würde mich freuen, wenn du mir am Dienstag mal wieder einen Kaffee (über die Hose schüttest) machst. Lg Atemu
 

Ich lächle, dennoch schäme ich mich, wegen seiner Anspielung.

Der ist doch blöd…warum ärgert der mich so?

Ach man.

Aber Arbeit?

Wir haben gerade mal 14 Uhr, und gestern war ich auch erst gegen 4 Uhr nachts zu hause.

Wann ist der denn dann noch arbeiten gegangen?

Sofort färben sich meine Wangen.

Alleine der Gedanke, dass er extra wegen mir so lange auf war und heute so früh arbeiten musste...

Es verschert mir einen Höhenflug, ein schönes kleines Glücksgefühl im Magen. Rasch schreibe ich zurück.
 

~Ich fand den Abend auch sehr schön, und ja, ich freue mich sehr, wenn ich dir einen Kaffee über die Hose schütten darf!~

Ich grinse breit vor mich her, ich lasse mich doch nicht von ihm ärgern, oh nein!
 

~Ja ja…damit du einen Vorwand findest mir meine Hose entledigen zu können!~

Mit großen Augen starre ich auf die SMS…bitte was….Oh…dieser Mieskerl.

Unwillkürlich muss ich grinsen. An sein zweideutiges Denken, muss ich mich wirklich noch gewöhnen.
 

Kurz zucke ich mit den Schultern und schreibe einfach drauf los.

~Ich würde es auch ohne Kaffee tun~

Ha…mal sehen, was er antwortet!
 

~lacht~

Fragend, sehe ich auf seine Antwort.
 

~Warum lachst du denn jetzt?~
 

~Weil du es eh nicht tun würdest *schmunzelt* so…ich habe noch einiges zu tun, bis Dienstag. Lg Atemu~
 

seufzend lege ich mein Handy fort…wie recht er doch hat.
 

„Yugi!“, mein Blick geht zur Tür und schon erblicke ich meinen Vater.

Irgendwie sagt mir sein Blick nur eines, und zwar, das er verdammt schlecht drauf ist.
 

„Das nächste mal stellst du ihn mir vor, und bevor du das nicht tust, brauchst du gar nicht erst vor die Tür zu gehen!“

Und mit diesen Worten ist die Tür wieder zu.

Erneut seufze ich.

Wie soll ich das bitte schön Atemu erklären?

Arg ich wünschte ich wäre 18!
 

*
 

„Jetzt erzähl…was ist…warum lächelst du so glücklich!“, schon wieder diese Frage von Ryou. So langsam nervt es mich, genauso wie meine Mutter mich nervt und auch Joey.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich keinem davon erzählt hätte. Aber was soll’s.

Wieder antworte ich nicht, und schaue erneut zur Tür. Was soll ich auch antworten?

Er will mich kennen lernen… er und ich waren nur aus…das glaubt mir doch eh kein Mensch…oder?
 

Das klingt so unwirklich, so, als würde ich lügen…was ich aber nicht tue.

Doch schon schwinden meine Gedanken, und mein Herz beginnt von Neuem zu schlagen, gar zu leben, als Atemu das Cafe betritt. Ein so gewohntes bild, doch dieses mal werde ich sofort ganz warm angelächelt.

Ich kann einfach nur zurück lächeln und mein Tablett in meinen Fingern nervös hin und her schieben.

Er steuert geradewegs auf mich zu.

Ich bewundere das…denn ich kann mich kaum bewegen, wie mir gerade auffällt.

„Hi“, piepst es aus mir heraus, verschämt schaue ich zu ihm hinauf. Meine Wangen beginnen zu glühen.

Doch er, er lächelt nur, legt den Kopf leicht schief und sofort schießt mir das ganze Blut in den Kopf.

Er küsst mich. Nicht auf den Mund, nein, auf die Wange, dennoch fühlt es sich so verdammt kribbelnd schön an und es macht mich glücklich und zugleich auch verlegen.
 

„Machst du mir einen Kaffee…ich bin furchtbar müde“, meint er dann ganz leise.

Wieder streift seine Nase kurz und zärtlich über meine Wange.

Zufrieden seufze ich auf, ehe Atemu mich anlächelt und sich anschließend an einen Tisch setzt.

„Aha“, gibt Ryou ein wirkliches dummes Kommentar von sich ab, dabei grinst er auch noch so blöd.

Arg…ich hasse es!
 

Nachdem ich den Kaffee gemacht habe, schreite ich auf ihn zu. Erst jetzt fällt mir auf, wie müde er eigentlich ausschaut.

Auch das Gähnen, welches er gerade von sich gibt, bestätigt es mir.

„Was ist los…schlecht geschlafen?“, frage ich sofort besorgt nach und stelle den Kaffee ab.

„Schlecht ist gut…habe überhaupt nicht geschlafen, und dann, wo ich gerade hätte schlafen können, geht mein blöder Wecker los…wer hat den Mist erfunden…Wecker?!“

Ich kann nur schmunzeln, dennoch frage ich mich warum er nicht geschlafen hat.

„Warst du arbeiten die Nacht?“

„Ich nein“, verwundert schaut er mich an, doch dann schüttelt er kurz den Kopf.

„Das kannst du ja nicht wissen“, meint er, aber irgendwie so leise, so als hätte er mit sich selbst gesprochen.

„Was kann ich nicht wissen?“, frage ich rasch nach.

„Ach Yugi“, er seufzt tief. So langsam mag ich diese zwei Worte mit diesem Seufzer nicht mehr hören

Er hatte sie schon so oft gesagt, mit diesem beiläufigen Seufzen.
 

Er wendet den Kopf von mir ab, und spielt mit seinen Fingern an der Karte herum.

Ist er etwa nervös?

Aber ehrlich gesagt tut er das doch immer.

An irgendwas herum spielen, mal am Streuer, mal an der Karte, oder auch an seiner Tasse…

Oder war er schon immer nervös…wenn ich...

Wieder schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen und auch ein wundervolles warmes Gefühl in mein Herz.

Wenn ich nervös bin, dann…ja dann stottere ich, werde rot, und mache nur Blödsinn, doch er...er bleibt ruhig, nur kleine Anzeichen sind zu sehen.
 

„Es gibt einfach bestimmte Dinge in meinem Leben, die…nun ja...“, er wendet seinen Kopf wieder zu mir.

„…die du wahrscheinlich noch kennen lernen wirst, aber ich will nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen Yugi. Das wäre total unüberlegt.“

Kurz schiebt er den Stuhl neben sich unter dem Tisch hervor, und deutet darauf.

Ich nicke nur und setzte mich.

Dennoch, nervös betrachte ich ihn.

„Ich bin mit Beziehungen, Liebe und alles was damit zu tun hat, arg vorsichtig geworden. Ich möchte dich lediglich erst einmal besser kennen lernen, ehe ich dir alles über mich erzählen kann“, meint er und greift zum Zuckerstreuer.

„Ich möchte mir einfach sicher sein...“, sein Blick wendet sich von mir ab, ein Hauch, von Scham scheint er vor mir verbergen zu wollen, dennoch kann ich es klar und deutlich erkennen.

„...das du es wert bist und das ich dir vertrauen kann“, sagt er leise.

Ich lächle einfach nur, diese Worte schmeicheln mir sehr.

„Wäre das für dich schlimm…wenn wir uns erst einmal kennen lernen?“, mit diesen Worten schaut er wieder zu mir.

Irgendwie scheint er nun ganz anders, so unsicher, und ängstlich.

Wie damals, als er mir seine Nummer gegeben hat.

Ich schüttle den Kopf, frage mich aber dennoch, woher diese Unsicherheit rührt.

Ich meine, er ist doch sonst nicht so…nur, wenn es um…ja…um uns geht…vielleicht auch um eine Beziehung.
 

„Das ist völlig in Ordnung“, ich lächle ihn einfach nur an, woraufhin er zurück lächelt, er scheint für einen kurzen Moment erleichtert, wie ich meine.

Wieder muss ich schmunzeln, hatte er etwa Angst ich würde „nein“ sagen?

Ehrlich gesagt bin ich doch schon glücklich, dass er überhaupt mit mir spricht, gar Zeit mit mir verbringen möchte.

„Danke“, antworte er leise, aber doch so zufrieden.
 

„Und, wie war die Schule?“, frage ich anschließend einfach drauf los.

„Öhm…gut…wie immer. Also…sie war langwellig. Ich fühle mich da immer total unterfordert, zumal unser Lehrer uns eh immer nur Fragen beantworten lässt. Übung für die Prüfung, nennt sich das und Kaffee trinken wir…ist wirklich nichts Tolles“, meint er dann völlig belanglos.

„Und deine?“, fragt er mich nun.

Ich kichere kurz auf.

„Also ich wäre froh, wenn wir nur Fragen beantworten müssten…oder Kaffee trinken würden.“
 

Mein Schwarm beginnt dann herzlich aufzulachen.

„Das kann ich mir vorstellen…ich meinte mehr, weil du erwähntest, dass du dich in der Schule nicht so wohl fühlst“

„Achso“, ich senke kurz den Kopf.

„Na ja…es war wie immer. Außer das Joey mich ständig wegen dir ausgefragt hat...aber als ich ihm den Zettel von Mai gegeben hab war Ruhe.“
 

Schmunzelnd schaut mich Atemu an, doch sagen tut er kein Wort.

Dann tritt Stille ein, welche mich immer wieder verschämt von ihm zum Tisch und umgekehrt blicken lässt.

Dieser Mann macht mich so was von nervös…das ist ja nicht auszuhalten...und dabei macht er nicht mal was.

„Nun...ich habe diesen Samstag Gott sei dank mal früh Dienst“, beginnt er auf einmal.

Sofort blicke ich wieder zu ihm auf, und kann kaum erwarten, was er sagen will.

„Ich würde gerne etwas daheim kochen…wenn du denn Zeit hast.“

Überrascht schaue ich ihn an, ein Lächeln schleicht sich erneut auf meine Lippen.

Er lädt mich gerade zu sich nach Hause ein…ein Essen…oh wie schön.

Doch sofort ertönen die Worte meines Vaters in meinen Kopf.

Ich senke den Kopf.

„Wenn du schon was vor hast, ist das ok Yugi“, höre ich Atemu sagen, irgendwie meine ich, das er enttäuscht klingt.

„Nein, das ist es nicht…also“, nuschle ich vor mich her.

Wie peinlich ist das denn?

Warum muss ich auch so Eltern haben? Ich will sterben, auf der Stelle.
 

„Ja?“

Unsicher blicke ich zu ihm auf, und stupse meine beiden Finger leicht aneinander.

„Also…die Sache ist die…also“, mir ist das so was von unangenehm, so was von peinlich. Ich schwöre es, ich bringe meine Eltern um…alle beide.

„Ja?“.,

Ich senke den Kopf um ihm nicht mehr in die Augen sehen zu müssen.

„Also…mein Vater...nun ja“, verschämt kratze ich meinen Hinterkopf.

„Er lässt mich sozusagen nicht mehr mit dir ausgehen, ehe er dich nicht…nun ja…gesehen, oder gesprochen hat!“

So, jetzt ist es raus, mit roten Wangen, blicke ich ihn an, doch er…ja, er lächelt nur und nickt.

Ich kann ihn nur verdattert ansehen.

„Wann soll ich denn vorbei kommen?“
 

„Ähm“, etwas irritiert über diese Lässigkeit, so als wäre es das Normalste der Welt für ihn, weiß ich im ersten Moment gar nichts zu antworten.

Doch dann raffe ich mich innerlich zusammen.

„Also dann…ähm, wäre 18 Uhr nicht schlecht!“
 

„Gut, dann habe ich danach noch genügend Zeit zum Kochen, es bringt zwar etwas meinen Plan durcheinander, aber damit muss ich wohl leben müssen, wenn ich dich bei mir haben will“, meint er etwas nachdenklich, ehe er kurz einen schluck Kaffee trinkt.
 

Meine Wangen glühen heiß auf. Immer wieder hallen mir seine Worte durch den Kopf.

„Wenn ich dich bei mir haben will...“
 


 

*
 

„Bitte…Papa…muss das denn sein?“, frage ich ihn nun schon zum hundertsten mal.

Ich will das irgendwie umgehen…irgendwie, ist mir das alles doch so furchtbar unangenehm.

„Ja muss…ich darf doch wohl wissen, mit wem du dich rumtreibst“, meint Vater rollend mit den Augen.

Ich weiß, dass ich ihn nerve, doch er nervt mich ja damit auch.

Aber zu spät, es klingelt, und schon grinst mein Vater und steht auf.

Mein Herz beginnt damit zu rasen.

Was…wenn Vater ihn nicht mag oder sonst was...ahh ich will sterben.

Sofort laufe ich nun auch in den Flur, und öffne die Haustür, ich lächle, wenn auch nervös.

„Hi“, piepst es wieder einmal so dämlich aus meinem Mund.

Er schmunzelt nur, ehe er sich zu mir herunter beugt und mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange haucht.

„Hallo“, flüstert er ganz leise, ehe er sich von mir löst.

Verschämt sehe ich zu ihm auf.

Er sieht recht gut aus, so ausgeschlafen, und seine Kleidung, wie so oft, einfach nur klasse, wie ich finde.

„Na dann…komm mal rein“, nuschle ich vor mich her, und schon nickt er.
 

„Papa…das...das ist Atemu, Atemu Rachjet“, total nervös, stehe ich nun vor Atemu und zeige auf diesen, als wir in der Küche ankommen.

Ich will schon weiter reden, aber Atemu schmunzelt mich einfach nur so dämlich an, ehe er auch schon anfängt zu kichern.

„Entschuldige…aber…ach Gott Yugi…sei doch nicht immer so nervös…deine Eltern werden mir schon nicht den Kopf abreißen“, meint er dann, worauf, meine Mutter gleich mitlacht.

„Tschuldige“, nuschle ich peinlich berührt vor mich her, und seufze laut auf.
 

Er lächelt mich kurz an, ehe einer seiner Hände, über meine Wange streift.

Anschließend, steuert er direkt auf meine Mutter zum begrüßt sie ganz herzlich, ohne auch nur einen Ansatz nervös zu sein.

Anschließend geht er zu meinem Vater, aber auch da, scheint er einfach nur er selbst zu sein.

Er wirkt gar nicht nervös und zunehmend wird mir bewusst, wie dumm ich mich doch eben noch bei meinem Vater deswegen aufgeführt habe.
 

Kurz fragt mein Vater ihn aus, was er denn so tut, und wo er überhaupt wohnt. Atemu antwortet ganz lässig. Aber nun, ja nun stutzt er, und schaut meinen Vater etwas perplex an, und ich, ich bin feuerrot im Gesicht.

Immer diese unpassenden Fragen...

„Was macht ihr denn heute Abend?“

„Wir wollten etwas kochen, und reden!“
 

„Reden…nennt man das heute so…natürlich. Yugi hat er dir gesagt, dass er reden will?“
 

„Also ähm…nicht, nicht so direkt!“, stotternd betrachte ich den Boden unter meinen Füßen. Ich bin ja nicht blöd, ich weiß ja was mein Vater meint, aber ich glaube, Atemu meinte das Wort „reden“, wirklich so wie er es sagte.

Boah ist mir das peinlich.

Gar meine Mutter schlägt sich gerade die Hand vors Gesicht.

Etwas verschämt sehe ich zu Atemu hinauf, der aber schmunzelt, ehe er auch schon loskichert.

Dann hebt er seinen Finger in die Luft, und tadelt etwas.

„Herr Muto, Herr Muto“, beginnt er leicht lachend zu sprechen.

„Yugi und ich sind uns gerade erst am kennen lernen, wir reden heute Abend etwas…der Sex kommt erst später. Alles mit seiner Zeit.“

Ich reiße meine Augen auf und ehe ich mich versehe, renne ich aus der Küche.
 

Boah…ich darf ihn garantiert nach diesem Spruch nie wieder sehen. Hat der sie nicht mehr alle? Und Vater…wie denkt der überhaupt?

Mit klopfendem Herzen, hocke ich mich an die Treppe, und seufze tief auf, sehr tief sogar.

Es dauert auch eine ganze weile, bis ich etwas aus dem Raum, aus dem ich geflüchtet bin vernehme.
 

„Yugi? Kommst du? Ich muss dich um 1 Uhr heim bringen!“

Überrascht schaue ich auf, und sehe zu Atemu, der gerade im Flur steht.

„Wirklich?“, frage ich perplex nach, weil ich das jetzt nicht wirklich glauben kann.

Er aber nickt, und schmunzelt nur.

Doch dann schaue ich ihn grimmig an.

„Wie konntest du nur?“ fluche ich leise und gehe auf ihn zu.

Er aber zuckt nur mit den Schultern.

„Wie konnte ich nicht?“, ein fettes Grinsen huscht auf seine Lippen. Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln.
 

„Was denn…wenn dein Vater gleich, beim Wort „reden“ an Sex denkt… soll er die Dinge doch beim Namen nennen“, grinsend öffnet er mir die Autotür.

Doch als er einsteigt, atmet er einmal ganz tief durch.

„Was hast du?“, frage ich besorgt nach, weil es sich so merkwürdig angehört hatte. So, als hätte er sich angestrengt.

„Ich war nervös…musste nur mal durchatmen…du wärst doch auch nervös, wenn ich dir meine Eltern vorstellen würde, oder?“
 

Ich blinzle ein paar mal, und nicke kurz.

Wo war der denn bitteschön nervös?

Er scheint vielleicht einfach ein klasse Schauspieler zu sein. Ich habe es ihm nicht mal ansatzweise angemerkt.

Zugleich fühle ich mich damit auch wieder schlecht.

Ich hätte ihm doch wenigstens was sagen können, über meine Eltern…oder ihm gut zusprechen können.

„Tut mir leid“, entflieht es leise und verschämt aus meiner Kehle.

„Was tut dir leid?“, kurz schaut er mich fragend an, ehe er wieder auf die Straße schaut, da er am Fahren ist.
 

„Na, ich habe dich mit meinen Eltern, etwas alleine gelassen. Ich hätte dir ja auch sagen können, wie mein Vater drauf ist, oder dich eben unterstützen können, anstatt die Küche zu verlassen“, nuschle ich vor mich her.
 

„Ist schon ok, ich glaube du warst nervöser als ich und überhaupt, kann ich deinen Vater ja verstehen. Er macht sich einfach nur Sorgen um dich. Ich meine, ich bin wildfremd, und er will einfach nur, das du in guten Händen bist. Sicher weiß er das jetzt nicht wirklich, ob du bei mir gut aufgehoben bist, aber ich denke, es erleichtert ihn etwas, weil er mich nun kurz gesprochen hat“, erzählt er und lächelt mich kurz an.
 

Ich nicke einfach nur, weiß ich ja das er recht hat, dennoch, sage ich dazu nichts.

Jedoch frage ich mich abermals, wie alt er überhaupt ist.

Er erscheint mir in diesem Augenblick wieder so erwachsen.

Was der immer so von sich gibt...

Würde ich Joey erzählen, was mein Vater gesagt hat, würde er sich darüber totlachen, und sagen, das Eltern eben peinlich wären.
 

*
 

Etwas nervös, aber doch voller Freude im Magen, betrete ich seine Wohnung.

„Ach tut mir leid…ich musste mich so beeilen, damit ich pünktlich bei dir bin“, entschuldigt er sich gleich und hebt nebenbei, ein paar Wäschestücke vom Boden auf.

„Macht doch nichts“, sage ich, und beobachte, wie er sein Zeug anschließend ins Bad bringt.

Dann aber sehe ich verlegen fort, meine Wangen glühen auf wie nichts, aber dennoch kann ich es mir nicht verkneifen, zu ihm herüber zu schielen, zieht er sich doch gerade einfach so ein Hemd über den Kopf.

Er hat einen gebräunten Oberkörper, so kräftige Arme, so stark, und dann noch dieser Bauch...

Yugi schau da weg! ermahne ich mich selbst, doch als er sich ein weißes T-Shirt überzieht tue ich es dann auch.

„Hatte noch nicht mal Zeit zum Duschen…na ja, was solls“, meint er und kommt aus dem Bad.

„Sind echt ätzend, immer diese ungeplanten Überstunden, sollte eigentlich schon um 14 Uhr frei haben, aber nein...“, mault er etwas, und geht Richtung Küche.

„...ich kam erst um kurz vor sechs aus dem Laden….“
 

„Bist du denn nicht müde?“, frage ich gleich nach, und betrachte im gleichen Augenblick seine Küche.

„Oh, etwas Yugi…aber wegen Müdigkeit, lasse ich doch keinen Abend mit dir sausen.“

Verschämt sehe ich ihn an.

Wie er spricht, so direkt, schmeichelt mir irgendwie sehr.

Atemu bückt sich zu einem Schrank, nimmt einen Topf heraus, der wegen des Aufschlagens auf der Arbeitsplatte gleich einen dumpfen Ton von sich gibt.

Dann ertönt ein tiefes Seufzen.

Ich kann ihn nur fragend betrachten.

„Ich hab keine Lust zu kochen“

„Hä?“, total verdattert sehe ich ihn an…aber er wollte doch. Und, überhaupt, wie rasch dieser Kerl doch seine Meinung ändern kann.
 

Anschließend dreht er sich zu mir herum, und grinst dreckiger denn je. So was kenne ich gar nicht von ihm, und irgendwie verunsichert mich das auch noch.

„Wir könnten ja reden“, meint er, leicht herb, und dabei betont er dieses Wort „reden“ auch noch so.

Das Blut in meinen Adern schießt mir sofort in den Kopf, ich reiße sogar meine Augen auf, und bekomme etwas Angst.

Was wenn der mich doch nur verarschen will?

„Also ähm“, mir rutscht das Herz wortwörtlich in die Hose.

„Ach Gott Yugi“, seine lachende Worte, irritieren mich sofort und dann kommt dieser Kerl auch noch auf mich zu, und umfasst meine Hüfte, mit seinen Händen.

„Das war doch nur ein Spaß…du wieder“, er grinst, und schüttelt den Kopf dabei.

„Du bist blöd“, maule ich beleidigt herum, und haue ihn zart auf die Brust.

„Vielleicht“, er schmunzelt, packt anschließend meine Hüfte und hebt mich auf die Arbeitsplatte.

„Du bleibst mal bitte da sitzen“, sagt er, und schon verschwindet er aus der Küche, nicht aber ohne noch einen Spruch von sich zu geben.

„Im Übrigen passt du sehr gut in meine Küche“
 

Verlegen schaue ich mich in der Küche um.

Eine warme Farbe bedeckt die Wände, auch viele Fotos hängen an ihr.

Als ich nach rechts schaue muss ich schmunzeln - seine Kaffeemaschine.

„Ich habe deinen Gebetsaltar gefunden“, rufe ich ihm zu, woraufhin er gleich wieder kommt, in der Hand was zu trinken.

„Magst du was?“, er hebt die Flasche in seiner Hand hoch, ich nicke nur und beobachte ihn dabei, wie er ein Glas aus dem Schrank nimmt, mir etwas einschenkt, und sich einen Kaffee macht.

Es ist still zwischen uns, dennoch ist mir kein bisschen langweilig. Ich finde es einfach nur interessant, und fühle mich wohl hier. Sehr sogar.
 

Scheu sehe ich ihn an, da er mich während des Trinkens so grinsend anschaut.

„Was?“,. frage ich gleich nach.

Sein Grinsen wird breiter, er setzt die Tasse ab, und schreitet auf mich zu, direkt zwischen meine Beine. Ich sitze ja immer noch auf der Arbeitsplatte.

Mein Herz beginnt zu rasen, kurz schlucke ich kräftig, ehe er mir noch ein ganzes Stück näher kommt.

„Ich finds schade, dass ich dich um 1 Uhr heim bringen muss…dabei hätten wir die ganze Nacht reden können“, grinst er, und betont das Wort „reden“ wieder so arg.

„Atemu“, maule ich, und piekse ihm gleich in die Seite. Er aber lacht schon wieder herzlich auf.

„Du kannst es nicht lassen, mich zu ärgern“, maule ich leicht beleidigt herum, dennoch kann auch ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Nein, kann ich nicht!“, er lacht, und schon dreht er sich wieder herum.

„So, ich werde dann mal etwas kochen“, meint er und bückt sich um einen Topf aus einem der Schränke zu nehmen.

Verwundert sehe ich ihn an…aber er sagte doch, er hätte keine Lust?!

„Willst du mir dabei zusehen, oder eher helfen?!“
 

„Ähm…also, ich würde gerne zusehen“, sage ich unsicher, nicht dass er noch denkt ich wäre unhöflich, oder nicht hilfsbereit.

„Wenn das ok ist?“

Er lächelt mich an, und nickt: „Sicher, sonst hätte ich nicht gefragt!“
 

Kaum hat das gesagt hat, beginnt er. Ich finde es einfach interessant, ihm dabei zuzusehen wie er kocht. Egal was er tut, ich würde es mit Interesse beobachten.
 

„Man könnt meinen, du würdest Koch lernen, statt Restaurantfachmann“, meine ich, stelle ich mir doch genau so einen Koch vor.

„Ach was…ich koche eben gerne, und ab und an, schaut man sich viel in der Küche ab.“ Kurz rührt er in seiner Pfanne umher, und ich habe wirklich keine Ahnung, was er kocht, aber es ist mir auch egal. Ich genieße einfach seine Nähe, und ich genieße es, ihm zusehen zu können.
 

„Ich wollte eigentlich nie Restaurantfachmann werden“, beginnt er, während er hier und da, irgendwas würzt.

„Ehrlich gesagt wollte ich immer zur Kripo…aber meine Eltern waren da leider anderer Meinung.“

Überrascht sehe ich ihn an. Er, bei der Kripo, das könnte ich mir jetzt aber ehrlich gesagt, gar nicht mehr vorstellen.

„Und warum jetzt in der Gastronomie?“, frage ich neugierig nach.

„Na…ganz einfach, nach meinem Realschulabschluss, fing der ganze Mist bei mir an. Mein Stiefvater steckte mich in irgendeine IT-Schule…boah“, kurz stöhnt er total genervt auf.

„Weißt du Yugi, ich hasse alles was mit IT, Software, oder irgendwie Computern zu tun hat. Das ist einfach nicht meine Welt. Ich brauche Menschen um mich herum, und jeden Tag, 10 Stunden vor einem PC zu hängen, das wäre einfach nicht meines. Aber mein Stiefvater wollte es so. Und meine Muter, hatte immer den Standartsatz auf Lager, das mein Stiefvater eben recht hat.“

Ich schmunzle, vielleicht hasst er deswegen SMS schreiben. Dennoch hat er meine vollste Aufmerksamkeit, auch wenn er sich, beim Sprechen mehr auf das Essen, als auf mich konzentriert.
 

„Na ja...ich war genau ein Jahr in dieser Schule, und habe ein Jahr, nur die Wand, aus voller Sturheit betrachtet. Ich habe nicht eine einzige Arbeit mitgeschrieben…ich wollte es einfach nicht, und hatte damit irgendwie die Hoffnung, das mein Stiefvater das einsehen würde, und ich dann endlich auf die Schule gehen dürfte, wo ich gerne hin wollte…aber“, er zuckt kurz, eher belanglos mit den Schultern.

„Ich hatte die Rechnung nicht so ganz mit meinem Stiefvater gemacht, als es Zeugnisse gab, und ich keines bekam, sondern nur ein Schriftstück von meinem damaligen Lehrer, flippte mein Stiefvater aus. Ich durfte keinen weiteren Tag auf dieser Schule verbringen, und er stellte mir die Bedingung, sofort eine Lehrstelle zu suchen, oder auf die Straße gesetzt zu werden“, meint er.

Ich senke leicht den Kopf, irgendwie tut mir das jetzt leid für ihn, dennoch, ist mir so, als würde es ihm nichts ausmachen.

„Nun ja…“, es war schon Juli, und wirklich Auswahlmöglichkeiten hatte ich auch nicht gehabt…also dachte ich, gehe ich in die Gastronomie und wenn ich 18 Jahre bin, schmeiße ich die Ausbildung hin, und mache mein Abi nach“, kurz schwenkt er die Pfanne etwas, und schmeißt Kräuter hinein, ehe er auch schon davon probiert.

Ich find es süß, wie er das alles meinetwegen macht.

„Aber erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt“, er lächelt leicht, und greift zeitgleich in einen Schrank, und schon beginnt er den Tisch zu decken.

„Ich denke, es ist für mich ganz gut diese Ausbildung hinter mich zu bringen, danach kann ich immer noch sehen, was ich tue…Fazit ist aber, das ich mein Abi noch nachholen werde. Sicher, zur Kripo möchte ich nicht mehr. Aber vielleicht Berufschullehrer, oder auch irgendwas beim Jugendamt…wir werden sehen.“
 

Überrascht sehe ich ihn an…irgendwie scheinen wir fast den gleichen Berufswunsch zu haben.

„Und im welchen Lehrjahr bist du jetzt?“ frage ich gleich nach, da ich nun doch mal leicht sein Alter hinterfragen will.

So alt kann er ja doch nicht sein…wie ich immer dachte.

„Im dritten, nur noch den Winter und das Frühjahr überstehen, und schon hab ich den Horror hinter mir.“

„Uhm...“ entflieht es mir. Ich kann gerade einfach nicht abschätzen wie alt er ist, aber älter als 24 auf keinen Fall mehr.

Vielleicht war er ja nie ein besonders guter Schüler, und ist sitzen geblieben wer weiß das schon.

Aber es stört mich keineswegs, viel lieber baumle ich meine Beine etwas hin und her, und betrachte mir nun, den feingedeckten Tisch.

Es schaut richtig einladend aus. Zumal ist genau das hier, das erste mal, das jemand anders, als meine Familie für mich kocht. Ich muss zugeben, ich fühle mich total geschmeichelt.
 

„So, ich hatte jetzt nicht wirklich Lust zu kochen, ist nichts Besonderes“, sagt er auf einmal, ehe er sich hinsetzt.

„Kommst du…hab auch extra was mit Nudeln gemacht“

Ich nicke, und muss zugleich schmunzeln.

Ich finds dennoch was total Besonderes.
 

Er hat Bandnudeln, mit Lachs gemacht, wie auch jede Menge frisches Gemüse. Es riecht nicht nur toll, nein, als ich den ersten Bissen nehme, muss ich sagen, das es auch genauso gut schmeckt.

Er aber schaut er mich erwartungsvoll an. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, er will wissen, ob es mir schmeckt.

Ein Lächeln huscht über meine Lippen und ich nicke, ohne das er mich überhaupt wirklich was gefragt hat.

Kurz lächelt auch er, ehe wir beide einfach still gegenüber sitzen und unsere Teller leeren. Ich habe das Gefühl dabei beobachtet zu werden. Eigentlich wäre mir dies unangenehm, aber bei Atemu stört es mich keineswegs. Es verschert mir sogar, ein zufriedenes warmes Gefühl.

Irgendwann fragt er mich auch nach meinen Eltern, wie es denn laufen würde. Ich seufze nur resigniert auf und erzähle ihm dieses mal, doch von meinen kleinen Sorgen, die ich um sie habe. Er hört mir aufmerksam zu, und gibt mir auch sofort, sinnvolle Ratschläge, wie ich finde. Es macht mir einfach Spaß, mich mit ihm zu unterhalten, habe ich doch das Gefühl, dass er mich ernst nimmt. Nicht so wie viele andere. Ich habe einfach das Gefühl, das ich wichtig bin…für ihn.
 

„Wie gesagt, sag deinen Eltern einfach, wie du dich dabei fühlst, wenn sie sich streiten…ich denke dann werden sie auch Rücksicht auf dich nehmen. Es ist ja ihr Konflikt und nicht deiner…sie müssen das klären…egal wie es zwischen ihnen ausgehen mag“, meint er. Ich senke nur kurz den Kopf und nicke. Dennoch habe ich Angst, das die beiden sich wirklich trennen.

„Ich bin aber für dich da…falls du Kummer haben solltest“

Überrascht sehe ich auf und kann nicht anders als lächeln. Mir ist so, als könnte er meine Gedanken lesen.

Im Gesamten, fühlt sich alles, was mit Atemu zu tun hat, so vertraut an.

Unsere Teller sind schon längst leer, und doch sitzen wir hier am Tisch und reden…wie er es zu meinem Vater gesagt hatte. Auch ich frage nach seinen Eltern, da ich glaube, das er auch solch eine Situation durchgemacht hat wie ich. Oder woher weiß er sonst so gut, mit mir umzugehen?!

„Also, na ja…bei meinen Eltern war das anders…“, beginnt er, und seufzt kurz auf.

„Mein Vater war sehr krank und meine Mutter ist Vollzeit arbeiten gegangen, kurz um gesagt, sie war total überfordert mit ihrer Situation...was ich ihr aber auch nicht verübeln kann. Ich meine, sie hatte vier Kinder und einen kranken Mann zu hause. Sie war stets laut, und immer nur aggressiv…anders kann ich es gar nicht ausdrücken“, erzählt er, wobei ich wieder den Kopf senke, mir scheint so, als hätte er keine so rosige Kindheit gehabt. Doch was mich wundert ist, wie er darüber spricht, mehr so, als würde er hier von etwas ganz normalen sprechen, wie von essen zum Beispiel.

„Das einzige was ich ihr übel nehme ist, dass sie sich damals keine Hilfe genommen hat. Sie hatte ihr ganze Familie um sich rum…aber nein“, kurz lehnt er sich auf seinem Stuhl zurück.

„Na ja, aber als mein Vater starb, schien meine Mutter ruhiger zu werden, kurz darauf lernte sie meinen Stiefvater kennen, es dauerte auch nicht lange, ehe wir zusammen in ein Haus gezogen sind. Ab dem Tag war meine Mutter mir fremd, sie war so…“, er wackelt kurz mit dem Kopf, und scheint nach einem Wort zu suchen…„willenlos.“

Mein Stiefvater hatte eben immer recht. Egal was war, meine Mutter äußerte sich nie, ich musste immer mit meinem Stiefvater sprechen“, kurz schmunzelt er, ehe er sich doch wieder aufrecht hinsetzt.

„…das Schlimme dabei war, das mein Stiefvater immer recht hatte…konnte manchmal echt nerven. Am besten man wohnt nicht mit ihm unter einem Dach, und hat keine Verbindlichkeiten mit ihm…kurz um gesagt, ein Telefonat im Monat mit meinen Eltern reicht mir völlig aus“, wieder schmunzelt er, und trinkt rasch einen Schluck Wasser.

„Vielleicht hört sich das jetzt für dich so an, als würde ich meine Eltern nicht besonders mögen, das tue ich schon, nur wir haben einfach keine Bindung…es wurde nie richtig eine aufgebaut!“
 

„Mh…das tut mir leid“, gebe ich bedrückt von mir.

„Muss es nicht Yugi… ich habe es ja versucht, genau genommen als ich 17 Jahre alt war…am ende war ich so sauer, das ich mich übers Jugendamt von meinen Eltern getrennt habe“, er rollt kurz mit den Augen, ich aber muss aufpassen, das ich mich nicht gerade an meinem wasser verschlucke.

„Jugendamt?“
 

„Ja…war eine ätzende Zeit. Nachdem ich mit meiner Ausbildung angefangen habe, hatte ich nur noch Probleme mit meinen Stiefvater. Weißt du, ich kam erst spät abends nach Hause, und dann durfte ich nicht duschen, von wegen ich könnte ja die Nachtruhe stören, essen nach 22 Uhr war auch nicht so seine Welt…und vieles mehr“, tief seufzt er auf.

„Ich habe es nicht mehr ausgehalten…hatte noch versucht übers Jugendamt diese Konflikte zu lösen, oder auch mit meiner Mutter eine Beziehung aufzubauen, leider wurde ich gnadenlos enttäuscht“, wieder zuckt er belanglos mit den Schultern.

„Und nun stehe ich hier und sitze mit dir an einem Tisch…ich muss sagen...“, seine Lippen, zeichnen auf einmal ein zufriedenes Lächeln ab.

„…ich bereue nichts“

Sofort werden meine Wangen von einem zartem rosa bedeckt.
 

Kurz ist es still zwischen uns. Atemu stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab, und schaut mich abermals so an, als wollte er irgendwas mit mir machen. Ich weiß nicht warum ich das meine, es ist einfach dieser vielsagende Blick von ihm. Dieses Flirten, in seinen Augen. Dieses Vorhaben, was mich auf eine wundervolle Art und Weise, einfach nur ganz hibbelig, wie auch nervös macht.
 

„Sollen wir uns etwas auf das Sofa setzten….da ist es gemütlicher“, fragt er mich.

Aber wie - so sanft und leise, aber auch so auffordernd.

Ich kann nicht anders, als zu nicken, dennoch schlägt mein Herz ein gutes Stückchen schneller, weil ich weiß, dass er und ich uns nun gleich etwas näher sein werden. Es wird einfach kein Tisch mehr zwischen uns stehen.
 

Rasch steht er auf, ich folge ihm auf das Sofa, doch diesmal setzte ich mich gleich gemütlich hin, wie es Atemu auch tut. Er schmunzelt kurz darüber.

„Scheinst dich ja wohler zu fühlen, als beim letzten mal“, ergänzt er.

„Ja…irgendwie schon“, antworte ich, ehe ich doch wieder mal meine leicht verschwitzen Hände, an meiner Hose reibe.
 

Dann ist es erneut still. Ich genieße es und wie ich das tue. Ich höre ohne Umschweife mein Herz, welches so laut schlägt. Aber was ich sehe, und damit auch fühle, ist viel schöner.

Immer wieder schaut er mich so bedeutend an, und da, eine kleine Bewegung, die mich lächeln lässt. Seine Finger, krabbeln langsam über das Sofa, zu meiner Hand.

Sofort färben sich meine Wangen rot, ich spüre es. Wieder dieses wundervolle Rieseln auf meiner Haut, nachdem seine Finger, meine Hand berühren. Und wieder streichelt er mich, ganz zart.

Anschließend nimmt er noch seine zweite Hand dazu, und gleitet mit seinen Fingern, einfach an meinen entlang. So, als wolle er sie auskundschaften.

Verlegen sehe ich ihn an, doch er beobachtet sein Tun.

„Du hast wundervolle Hände, weißt du das?“, fragt er mich so leise und zart, wie er mich streichelt.

„Danke“, entkommt es mir verlegen.

„Manchmal, da bereue ich es…dich nicht früher an mich heran gelassen zu haben“, flüstert er leise weiter, und schaut mir nun doch in die Augen. Sein Blick, ist intensiver als je zuvor. Er geht mir durch Mark und Bein. Nimmt mich gänzlich ein, wie nichts Anderes.

„Wirklich?“, frage ich unsicher nach.

Er nickt nur, ehe er daraufhin kurz tief durchatmet, sein Blick verlässt mich.

„Nun…es gibt da noch etwas…was ich dir sagen möchte…und auch sagen muss“, langsam schaut er wieder auf. Mein Herz aber springt, vor Angst. Sein Blick verrät mir einfach nichts Gutes. Ich habe das Gefühl, das er mir nun etwas Schlechtes sagen will. Warum Herr Gott sollte er sonst so schauen…so unsicher, so leicht ängstlich?

„…ich…nun ja“, wieder atmet er etwas tiefer ein, dennoch streichelt er weiterhin meine hand.

„… die Sache ist die. Ich ha-“

Auf einmal wirbelt Atemu mit seinem Kopf um, und schaut in Richtung einer Ablage, aus welcher ein Geräusch ertönt, sein Telefon!

Anschließend, hebt er seinen Arm, und schaut auf seine Uhr.

„Ach du Schreck…das ist bestimmt dein Vater“, meint er, und springt hastig auf. Ich kann ihn nur erschrocken ansehen, und schaue dann auch auf die Uhr, welche mir sagt, das es schon nach 1 Uhr ist.

„Verdammt“, fluche ich leise vor mich her. Ich hatte total die zeit vergessen, Atemu anscheinend auch.

„Ja Herr Muto…es tut mir leid, es ist meine Schuld…ich bringe ihn sofort heim“, mit diesen Worten legt er auch gleich auf.,

Tief seufzt er auf, und ich, na ja, kann ihn einfach nur unsicher ansehen, frage mich, ob Vater nun arg sauer ist.

„Ich musste ihm meine Nummer geben, bevor wir gefahren sind…er ist nicht sehr erfreut“, antwortet Atemu, auf meine unausgesprochene Frage.

„Mh“, ich brumme etwas, ehe ich tief aufseufze.

„Ich wünschte ich wäre schon 18“

„Meinst du, dann wird es besser?“, Atemu schmunzelt mich an, ich aber kann ihn nur entrüstet ansehen, und erspare mir, eine Antwort.

„Na komm, ich fahr dich, sonst dreht er noch durch.“
 


 

So, dann bring ich dich noch vor die Haustür“, lächelt mich Atemu an und steigt gleich darauf hinaus, ich tue es ihm gleich.

Zudem nehme ich auch schon meinen Schlüssel in meine Finger, an welchem ich dann auch, direkt herumfuchtele.

Ich weiß nur eines, das ich nicht von ihm fort will.

„Du…du wolltest mir noch etwas sagen…Atemu?“, frage ich unsicher nach, da wir eben einfach so dummerweise unterbrochen worden sind.

„Ja…wollte ich, aber das hat Zeit“, er lächelt mich an, worauf ich nicke. Ich akzeptiere es einfach, es schient für ihn eben ein unpassender gewesen zu sein.

„Nun dann…also...ich muss dann mal“, nuschle ich über meine Lippen, und deute kurz auf die Tür.

Ich will einfach nicht von ihm fort, und doch, hängt mein Vater mir unbewusst im Hinterkopf, drängt er mich doch, ins Haus zu gehen.

„Ja…das wäre wohl besser“, meint er und schon kommt er einen kleinen Schritt auf mich zu.
 

„Mh“, ich keuche erschocken auf, da er mich einfach so ruckhastig am Handgelenk fasst, und mich sogleich zu sich gezogen hat.

Ein Herzschlag schallt in meinen Ohren wieder. Scheu und auch voller Nervosität schaue ich zu ihm auf. Ich rieche ihn, es ist ein wundervoller vertrauerter Duft.

Kurz darauf huscht ein Lächeln über meine Lippen, da eine seiner Hände meine Wange berührt.

Anschließend, streichelt er mich ganz zärtlich an dieser Stelle.

Und wie er mich ansieht, so lieb, so intensiv. Er verschert mir damit einfach tausende von Schmetterlingen, welche durch meine kleine feinen Venen strömen.

Doch dann schlucke ich, ein minimaler Ruck an meinem Kinn. Zwei seiner Finger drücken meinen Kopf leicht nach vorne, und ehe ich mich versehe, beginnt mein Herz von Neuem zu schlagen - ein völlig anderer Takt, viel schneller, viel aufregender.

Langsam huschen meine Augen zu seinen Lippen, welche auf einmal so nah wie noch nie sind.

Automatisch fallen eine Augen leicht zu, seine Finger am Kinn, führen mich zu ihm, lassen meinen Kopf leicht einknicken.
 

„Yugi Muto, machst du dich jetzt endlich mal ins Haus, wir haben, halb zwei durch“, meine Augen reißen auf, sofort rucke ich zurück von Atemu. Im gleichen Augenblick, werden meine Wangen heiß.

„Vater!“, fauche ich in diesem Augenblick, einfach nur in Richtung Haustür, welche vor ein paar Sekunden aufgegangen ist.

Dieser aber sagt nichts, sondern dreht sich einfach nur um und geht.

Ein tiefes Seufzen lenkt mich wieder zu Atemu.

„Also…tut mir nochmals leid, falls du jetzt wegen mir Ärger bekommst, ich hätte mehr auf die Zeit achten müssen“, beginnt er gleich.

Ich schüttle mit dem Kopf.

„Ach was… ich hätte doch auch-“

„Yugi!“

„Ja ja...ich komme“, brumme ich auf. Himmel kann der stressen.

„So, jetzt aber rein“, Atemu lächelt mich an, beugt sich vor, und schon haften seine Lippen an meiner Wange.

Ich lächle darüber, und genieße das leichte Kribbeln auf meiner Haut.

„Gute Nacht Yugi!“

„Gute Nacht.“
 

Mit diesen Worten dreht er sich um und geht in sein Auto.

Tief seufze ich auf.

„Yugi!“
 

„Du bist soooooooo arg…verdammt noch mal“, fauche ich meinen Vater an, und gehe zur Tür hinein.

„Dieser Mistkerl, hat mir gerade so einen schönen Moment versaut…arg…ich könnte ihn….in der Luft zerfetzten!

Und schon wieder habe ich dieses glückliche, aber auch total unbefriedigte Gefühl in meinen Herzen.

„Was du mir wohl noch sagen wolltest?“, frage ich mich laut, nach dem ich durch das Fenster der Tür sehe, wie er wegfährt.
 

see you
 

neko küsst *3*



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Polarstern
2023-11-27T19:06:41+00:00 27.11.2023 20:06
Liebe Viky,

nachdem ich 7 Days verschlungen und kommentiert habe, hat es mich nun hierher verschlagen. Ja, ich lese jetzt deine alten Stories, die ich damals verpasst habe, als ich aus dem Fandom und Animexx "abgetaucht" war. ^^

Du hast wiedermal einen sehr fesselnden Schreibstil, der mir sehr gefällt. Hier und dort - trotz Beta - noch Rechtschreib- oder Tippfehler. Aber gut, das passiert und störend sind sie beim Lesen auch nicht wirklich.

Ich lese im Moment in jeder freien Minuten und bin super gespannt, wie es wohl weiter gehen mag?! Irgendwie habe ich ja echt Angst davor, was Atemu verheimlicht. Warum er oft nicht schläft, was seine Probleme so sind... Und was er Yugi noch sagen wollte. Er scheint ja wohl bei seinem Verhalten manchmal Psychisch einen weg zu haben o.ô Aber die ganz große "Bombe" kommt wohl noch nicht, das hebst du dir sicher für sehr viel später auf. Ich erwische mich dabei, wild rumzuspekulieren, was es sein könnte. Aber es gibt - wenn ich nicht zu blind bin - noch zuu wenig Anhaltpunkte. Ich hoffe nur, er meint es ernst mit Yugi. Für Yugi lief ja fast alles schon zu einfach bisher. Dafür, dass er sooo schüchtern ist und es Anderen echt schwer macht, ihn kennen zu lernen.

Ich bin einfach mal so dreist und selbstbewusst und fühle mich durch die folgenden 3 Punkte von dir "gegrüßt" >XD""""
1. Ati liebt Süßigkeiten, gibt sich viel Zucker in Kaffee 2. Atis Brille 3. Der Lehrer Berufswunsch XD"

Ich bin wohl viel zu spät dran, als dass du diesen Kommi noch lesen wirst (vielleicht durch Zufall stolperst du doch irgendwann drüber XD).

Ich freue mich auf die nächsten Kapitel und drücke unseren beiden die Daumen, dass sie noch ein Happy End bekommen <3

Polarstern
Antwort von:  Polarstern
27.11.2023 20:08
Achja, ich vergaß: Der Titel - den darf man ja auch nie vernachlässigen. Es scheint wohl jemand mehrere Gesichter zu haben... Ob das etwas mit Atemus Geheimnis zu tun hat?
Ich werde noch ein paar Tage Lesezeit brauchen, das heraus zu finden :-)
Von:  GeezKatsu
2009-05-27T11:02:10+00:00 27.05.2009 13:02
*schmunzel* ein Kommentar ist überflüssig. Ich bin nur positiv überrascht wie Yugi sich geschlagen hat. Klasse Story und die Ideen scheinen nur so zu purzeln. Ich weiß, es liest sich leichter als es zu schriebn, denn ich kenn es auch, wenn vor dem Monitor sitzt und auf die Seite starrt xD
Von:  LostTenshi
2009-05-23T02:17:02+00:00 23.05.2009 04:17
*qiiiiiitsch* Mein Gott ist das süüüüüüüssss! Die Ff ist einfach nur zum wegschmilzen. ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Habe bis eben gelesen. Schon vier Uhr durch *seufz* Das war es aber wert.^^
Du schreibst einfach so tolle FFs Viky. *schmacht* Die FF ist wirklich zuckersüss, ich bekomm bestimmt karies davon LOL

Boarr ey was hat Yugi da für ein nervigen Vater? Das ist ja nicht auszuhalten. mein herz ist fast vor aufregung stehen geblieben und dann DAS! Das ist zum heulen! Man ich war so kribbelig weil ich echt dachte jetzt passiert es. Außerdem will ich endlich wissen was Ati für ein geheimnis hat. Scheint ja nicht dolles zu sein, wenn er so rummacht. Vieleicht hat er ja eine krankheit oder so. Bitte Vikylein ich flehe dich an, keine Krankheit. Das wäre furchtbar...T_T
Würde zumindestens erkläre warum er so wenig Sex hat. *seufz* Bloss nicht. Naja ich werde es sehen. ^^ Ich bin auf jedenfall schon ganz gespannt und aufgeregt. *alles kribbelt*
Wieder eine Favo-FF. ^^
Du hast einfach tolle Ideen und einen angenehmen schreibstil. Weiter so ^^b

glg
Von: abgemeldet
2009-05-22T14:12:56+00:00 22.05.2009 16:12
Ich frag mich jedesmal wie man so schreiben kann wie du, jedes Kapitel nimmt mich so gefangen und reißt mich mit, das ich ein neus kaum erwarten kann.
So süß wie Yugi um den Gute-Nacht-Kuss bettelt... aber die Antwort von Atemu fand ich ja echt der Hammer... ein Kuss ist etwas reuevolles... genau genommen stimmt das ja auch... bin so gespannt was für ein geheimnis er hat und ob Yugi das mit seinen Eltern wieder hin bekommt. Ich hoffe es geht bald weiter....

LG Fairy24
Von:  Haine_Togu
2009-05-20T19:03:05+00:00 20.05.2009 21:03
Hey^^
schön, dass es wieder weitergeht!!! Ich hab mich ja total gefreut, wo ich heute das gesehen hab!!! *strahl*
hach, wie hab ich das vermisst!! <3
Ich fands wieder total schön, wie du die ganze Atmospähre beschrieben hast und wie sich Yugi gefühlt hat, wie er verlegen oder nervös wurde. Einfach toll. Und auch die verschiedenen Facetten von Atemu waren wieder super, wie er auf der einen Seite so unglaublich lieb und sanft war, und dann wieder unseren Yugi geärgert hat und diesen geheimnisvollen Blick drauf hatte! *schnurr*
Ja, und was er Yu-chan wohl noch sagen will bzw. muss?? Ich bin echt gespannt drauf, und was er wohl so erlebt hat, dass er alles langsam angehen möchte??? Ich werde richtig hibbelig, wenn ichdran denke, was ich noch so alles wissen will!! *G*
Man, und Yu´s Vater ist echt doof!! *grummel*
Der hätte doch echt wenigstens ein paar Minuten länger in diesem Haus bleiben können! *weiter grummel*
Naja, auf jeden Fall freu ich mich schon seeeeeeeeeeeeeeehr auf das nächste Kapi!^^
glg
deine Haine-chan <3
Von: abgemeldet
2009-05-18T15:15:51+00:00 18.05.2009 17:15
puh. lasst uns hoffen, dass wir niemals mit solchen eltern zu tun haben oder gar solche werden... *seufz*
atemu und yugi sind wirklich unbeschreiblich süß! ^///^
ich frag mich nur, ob das mit dem reden yugis vater später wenigstens ein bisschen peinlich war... XD
Von:  bluttschatten
2009-05-18T11:12:09+00:00 18.05.2009 13:12
ARRRGG!!! Darf ich dem Vater den Hals umdrehen???
Ich bin schon sehr gespannt was Yami verheimlicht und ich hoffe sehr das sie trotz des Gehimnis noch zusammen finden, wenn nit wein ich ganz doll.

Aber das Kapi war wirklich toll d^^b
Schreib schnell weiter *keks da lass*

lg
bluttschatten
Von:  Dark_Angel_Yami
2009-05-18T08:00:01+00:00 18.05.2009 10:00
Schönes Kapitel ^^
Da sieht man aber mal wieder wie nervig Eltern sein können XD
Dabei (denke ich zumindest mal)sind sie nur besorgt um Yugi.
Bin ja mal gespannt was Atemu Yugi noch sagen wollte XD
Freue mich aus nächste Kapitel.

LG
Dark_Angel_Yami
Von:  Elora_
2009-05-18T06:52:01+00:00 18.05.2009 08:52
schön dass du weitergeschrieben hast.
man war das kapitel knuffig.
wundert mich dass ati kein polizeiliches führungszeugnis und ein gesundheitszeugnis abgeben musste. *g* hätte ja gereicht wenn der vater yugi angerufen hätte.
die szene wo yugi unbedingt seinen gutenachtkuss haben wollte hat mir am besten gefallen. wie ein kleines kind: ich will das jetzt haben und zwar sofort
Von:  Goku17
2009-05-18T00:22:21+00:00 18.05.2009 02:22
*lol*
Armer yugi XD
Zum glück hab ich nich so einen Vater ^^;

Aber allersweeeet war diese Kappi, nur ich frage mich auch, was Ati zu verheimlichen hat *grübel*


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