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Neu im Chaos

Chris und Ryan One
von

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Das erste Treffen

Vor Aufregung konnte ich diese Nacht kaum schlafen. Der Straßenlärm, an den ich mich immer noch nicht gewöhnt hatte, trug den Rest bei. Da würde ich morgen früh viel Kaffee brauchen. Ich wälzte mich im Bett hin und her und stellte mir dauernd irgendwelche Fragen. Was würden sie zu mir sagen? Ob sie mich mögen? Trafen die Behauptungen vielleicht zu, die ich in der Schule gehört hab? Nein, das glaub ich eigentlich nicht. Das wäre doch wirklich zu krass gewesen.

Warum bin ich eigentlich ein Emo geworden? Bin ich überhaupt ein richtiger Emo? Ich hatte im Internet von so genannten Fake-Emos gelesen. Das waren Typen die sich nur als Emo ausgaben weil ihnen der Style so gefiel. Sonst nichts. Hoffentlich halten die mich nicht für so einen. Das bin, und will ich nicht sein.

Ich blickte zur Zimmerdecke und beobachtete die Lichtstreifen die die vorbeifahrenden Autos rein warfen. Das war irgendwie beruhigend.

Ich hatte schon das Gefühl ein echter Emo zu sein. Aber wahrscheinlich wusste ich noch nicht genug darüber um das sagen zu können. Ich beschäftigte mich damit erst seit etwa zwei Wochen. Das mag einigen zu voreilig vorkommen, aber wenn ich mich wirklich für eine Sache interessiere dann bringt mich auch nichts davon ab. Ich wollte unbedingt ein waschechter Emo werden.

Ich hatte mich schon immer für besondere Gruppen interessiert. Zum Beispiel war ich mit fünf Jahren in einen Indianerverein eingetreten, das war immer sehr schön gewesen. Mit sieben machte ich bei den Pfadfindern mit. Ja, ich weiß das das uncool war, aber es hatte mir trotzdem Spaß gemacht. Hatte sogar ein paar Auszeichnungen bekommen. Dann mit zehn wollte ich unbedingt ein Ritter werden. Weil mich auf einem Mittelalter Festival ein paar Schaukämpfe sehr begeistert hatten. Meine Mutter hatte zwar dazu gesagt, dass es zu gefährlich wäre mit Schwertern auf einander loszugehen. Auch wenn es nur Holzschwerter waren. Ich wusste wirklich nicht was daran gefährlich sein sollte. Naja, auch egal. Das Mittelalter begeisterte mich heute immer noch, sogar mehr als früher.

Plötzlich riss mich ein vorbeifahrender Lastwagen mit seinem Scheppern aus meinen Gedanken. Ich drehte mich wieder um.

Morgen in der Gruppe werde ich wahrscheinlich sowieso viel mehr übers Emo sein erfahren. Die werden mich wohl kaum abweisen, nur weil ich kaum was darüber wusste.

Wäre super Emos als Freunde zu haben. Alex, Lisa und Michael gingen mir doch gelegentlich auf die Nerven. Zwar nur wenn sie über andere herzogen oder blöde Sprüche machten, aber sie waren andererseits auch ganz ok als Klassenkameraden. Obwohl Lisa manchmal etwas zu weit mit ihren Annäherungsversuchen ging. Letzte Woche war sie mir doch tatsächlich fast bis nach Hause gefolgt. Aber irgendwann hatte sie es aufgegeben. Ich schätzte mal das lag an den High-Hills die sie anhatte. Ich hatte mir nichts anmerken lassen. Sollte sie nur machen, mir war das fast egal. Aber sie drauf ansprechen und zu riskieren die drei als Freunde zu verlieren wollte ich auch nicht. Dann wäre ich in der Schule ja alleine. Zu mir einladen würde ich die drei allerdings nicht. Wüsste gar nichts mit ihnen anzufangen. Und Lisa war einfach nicht mein Typ. Ich stand mehr auf ruhige Mädchen.

Ich drehte mich wieder um und schliff endlich ein.

Am Morgen wachte ich erst um zehn Uhr auf. Was für mich schon ziemlich spät war. Aber heute war ja Sonntag.

Was hatte CrazyPinki noch mal gesagt wann ich kommen sollte? Um vierzehn Uhr. Dann hatte ich noch genug Zeit.

Ich schlug meine Decke zurück und stand auf. Sollte ich mich vielleicht jetzt schon fertig stylen? Wieso nicht. Aber was soll ich nur anziehen. O man was für eine weibische Frage

Ich Duschte schnell und entschied mich danach für eine schwarze Röhrenjeans und ein schwarzes Shirt mit weißem Druck, das so was wie ein Engel mit Graffiti darstellte. Dazu zwei schwarz weiß karierte Schweißbändchen und eine Kette mit einem Löwenanhänger, der einen Stern in der Tatze hielt. Natürlich würde ich noch meine neuen Chucks anziehen. Im Großen und Ganzen sah ich echt aus wie ein Emo von den Bildern im Internet. Bis auf die Haare, die meisten hatten ja schwarze. Trotzdem wollte ich sie mir nicht färben, das wäre mir eine zu große Veränderung gewesen. Es gab ja schließlich auch blonde Emos.

Kajal trug ich nur ein bisschen auf. Hatte mich immer noch nicht dran gewöhnt dunkle Augenränder zu haben. Zu viel stand mir auch nicht gut. Dann glättete ich mir noch die Haare und fertig war ich.

Es war gerade erst mal Mittagszeit also aß ich erstmal mit meiner Familie. Meine Eltern fragten mich nicht warum ich auf einmal so anders aussah. Nur Maria schaute mich komisch an.
 

"Was hast du den heute noch vor?" fragte sie und spielte mit ihrer Puppe die sie mit an den Tisch gesetzt hat.

„Ich treffe mich mit Freunden“. Antwortete ich knapp. Maria ist echt manchmal so was von neugierig.

„Was sind denn das für Freunde?“ Meine Mutter setzte sich gerade mit an den Tisch.

"Nur welche die ich in einem Chat kennen gelernt habe". Hoffentlich stellte sie mir jetzt nicht so viele Fragen. Am Ende traut sie dem ganzen nicht und lässt mich nicht gehen. Nicht das ich darauf gehört

hätte wenn sie es mir verbot.
 

Stattdessen kam von ihr nur ein "Aha".

War sie jetzt misstrauisch oder nicht? Wenn sie nicht mehr dazu zu sagen hat auch ok. Musste ich mich nicht mit ihr auseinander setzten.

"Komm aber nicht so spät nach Hause!"

"Ja, ist ok".

Ich schaute noch mal in den großen Spiegel der im Flur hing, dann auf die Uhr. Halb zwei. Dann mach ich mich mal auf den Weg. Der Park in dem wir uns treffen wollten liegt etwa siebzehn Straßen entfernt. Mit der S-Bahn würde ich dafür schätzungsweise fünfzehn Minuten brauchen. Konnte ja auch etwas früher da sein.

Jetzt wurde ich noch aufgeregter als Gestern und die Nacht über zusammen. Vermutlich sah man mir das auch an. Muss mich unbedingt beruhigen, sagte ich mir. Was würden die denn denken wenn ich da als totales Nervenbündel ankam und völlig sprachlos war.

Ok einfach alles auf einen zukommen lassen, mal sehn was heute noch so passiert. Wird schon nicht so schlimm werden. Hoffentlich.

Jetzt wurde es aber höchste Zeit los zu gehen. Nur ein paar Schritte von der Haustür entfernt war schon einen S-Bahn Station. Als sie kam stieg ich ein und setzte mich hinten hin. Ich schaute mich kurz um und sah dann aus dem Fenster. Diese Bahn hatte ihre guten Tage schon längst hinter sich. Obwohl das nicht allzu lange her sein konnte. Dennoch sah man nahezu an jeder Fensterscheibe große und lange Kratzer von Fingernägeln oder andern spitzen Sachen. An der Außenwand waren überall Graffiti geschmiert worden. Was dieses Gekritzel heißen oder darstellen sollte wusste wohl keiner. An der einen oder andern Sitzbank fand man auch mal einen langen schlitz. Wohl von einem Messer oder so. Und natürlich Unmengen an Kaugummi darunter. So stellte ich mir immer die Großstadt vor als ich noch in meinem kleinen Landdörfchen wohnte. Voll mit Graffiti und an jeder dunklen Ecke steht ein Dealer. Nicht das ich schon einen gesehen hätte. So was war halt charakteristisch für eine große Stadt, fand ich.
 

Ich beobachte die verschiedenen Leute die ein und wieder ausstiegen. Bilde ich mir das nur ein oder starren mich mansche komisch an? Ach was. So anders sah ich auch wieder nicht aus. Naja fast, den Kajal konnte man schon seltsam finden, aber ich hatte ja nicht so viel drauf. Das konnte man aus einer Entfernung von mehr als fünf Metern gar nicht sehen. Ansonsten war normal gekleidet. Trotzdem sah ich wie zwei Mädchen die mich beim Einsteigen sahen etwas tuschelten und gelegentlich zu mir sahen. Redeten die etwa über mich. Ich schenkte ihnen keine weitere Aufmerksamkeit. Die waren bestimmt nur so drauf wie Lisa, sonst nichts. Was ging mich das an? Es war mir vollkommen gleichgültig. Oder vielleicht nicht? Ich war es einfach nicht gewöhnt dass man mich auf eine Art ansah die Verachtung oder Witz beinhaltete.

"Nächster Halt Parkallee. Umsteigen zu…"

Hier stieg ich aus. Ich sah mich um und fand dann den Weg der zum Park führte. Als ich um die Ecke einer hohen Häuserfront trat sah ich den großen Platz schon.

Nachdem ich durch den raffiniert gewölbten Bogen ging, der den Eingang markierte, sah ich mich erstaunt um. Vor mir lag eine beeindruckende Parkanlage. Die, mit hellem Kies bedeckten, Wege waren von weißen stattlichen Birken eingerahmt. In der Ferne erkannte ich die Umrisse eines großen Brunnens, der sich in der Mitte des Parks befand.

Als ich den Weg ein Stück folgte sah ich hinter einer Biegung eine kleine Gruppe unter einen Baum stehen. O man das waren sie bestimmt.

Ok jetzt heißt es ruhig bleiben. Ich ging lässig auf sie zu. Die die mit dem Rücken zu mir standen drehten sich um als ich schon ganz nah war. Wow, sahen die cool aus.

Scheinbar gelassen sagte ich "Hallo, ich bin Chris".

Da kam gleich ein Mädchen zu mir schüttelte mir etwas wild die Hand.

"Hi, ich bin Jessy. Schön dass du gekommen bist". Sie grinste mich regelrecht an.

Aha. Das war die die sich im Chat CrazyPinki nannte. Niedliches Mädchen, klein und bunt. Sie hatte einen kurzen weißen Rock und ein weißes Top an. Dazu viele rosafarbene Accessoires. Ihre langen blonden, mit pinken Strähnchen, Haare gingen ihr bis zum Po. Sie wirkte wirklich ganz schön aufgedreht mit dieser schrillen Farbe. Also irgendwie passte die nicht so richtig ins Bild. Aber was soll’s.

"Das ist Bianca". Sie deutete auf das Mädchen das neben ihr stand.

"Hey Ho". Begrüßte sie mich und lächelte.

Bianca war auch niedlich und sah schon ganz anders aus als Jessy. Sie trug eine dünne schwarze Hose ein schwarzes Top und darüber eine kurzärmlige Jacke, auch schwarz. Sie wirkte auf mich eigentlich sehr ruhig. Weshalb ihre Piercings nicht so recht zu ihr passten. Wie auch immer, der erste Eindruck kann täuschen.

Nachdem ich die Mädchen gemustert hatte blickte ich zu den Jungs. Einer stand links von Jessy ein anderer hinter ihm an einen Baum gelehnt.

"Hallo, ich bin Vincent. Und der hinter mir ist Ryan".

Vor mir stand ein großer schlanker Junge, ganz in schwarz mit roten Schmuck und einem Lippenpiercing. Also der sah echt nach einem echten Emo aus. Genau wie die im Internet. Vielleicht sollte ich mir auch ein Piercing machen lassen. Ob mir das auch so gut stehen würde wie ihm?

Der Junge dahinten schien mich gar nicht wahr zu nehmen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte auf den Boden. Die Kapuze seines schwarzen Shirts hatte er übergezogen und sein Gesicht wurde von seinem langen Pony verdeckt. Von der Statur her war er eher zierlich. Soweit ich das sehen konnte. Er hielt von der Sache hier wohl herzlich wenig.

Selber kam ich mir ja auch etwas komisch vor. Aber man musste sich halt erst kennen lernen. Später werden wir hoffentlich lockerer miteinander umgehen können.

"Setzen wir uns doch dort auf die Wiese". Sagte Jessy als Vorschlag.

Es waren wohl alle mit einverstanden. Wieso auch nicht, immerhin war Heute ein sehr sonniger Tag von denen es in nächster Zeit nicht mehr so viele geben würde. Es war ja schon September. Es war zwar nicht so warm, aber Hauptsache die Sonne schien.

Alle gingen Jessy nach, die hatte sich bereits hingesetzt und bedeutete Bianca sich neben sich zu setzen. Gegenüber von ihnen setzte sich Vincent und ich. Und Ryan links von Vincent.

So, was jetzt? Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte.

"Schön dass jetzt noch einer zu uns gekommen ist", sagte Jessy. "Vor ein paar Wochen ist auch Robert dazu gestoßen. Der konnte heute leider nicht mitkommen, aber sicher kommt er das nächste Mal".

"Ja, is leider viel zu selten dass wir alle mal Zeit haben um uns zu treffen". sagte Bianca mit einem Unterton von gespieltem Bedauern in ihrer Stimme. „Weißt du vielleicht warum er nicht kommen konnte, Ryan?“

„Nein“, sagte er knapp mit leiser Stimme.

"Du bist neu hierher gezogen, oder Chris?", fragte Vincent.

"Ja, vor etwa vier Wochen".

"Auf welche Schule gehst du denn?"

"Aus die Herman Müller Realschule. Wieso?"

"Weil es hier in der Gegend so mansche Schulen gibt die für ihre Diskriminierungsskandale bekannt sind. Mit dieser hast du es gut getroffen. Es gibt weit aus schlechtere".

"Ja du hast sicher schon gemerkt das dich andere Leute manchmal komisch ansehen oder?", fragte Jessy.

"Naja, in der Bahn kam es mir schon so vor als würden mansche mich anstarren". Gab ich zu.

"Das liegt daran das Emos einen nicht so guten Ruf haben. Die Leute denken wir wären so was wie selbst zerstörerischer Außenseiter. Das stimmt natürlich nicht", erklärte Vincent.

"Ja, in meiner Schule hab ich auch schon gemerkt das mansche schlecht über Emos reden".

"Wenn ich dir einen Tipp geben darf, du solltest nicht als Emo in die Schule gehen. Sonst kann es leicht passieren dass du nicht akzeptiert wirst und zum Mobbing-Opfer wirst".

Hab mir auch schon öfter darüber Gedanken gemacht ob ich mich jetzt immer so kleiden soll oder lieber nicht. Vincent hatte wahrscheinlich recht damit. So wie Alex und die andern über Emos herziehen wäre es sicher nicht ratsam so im Unterricht aufzutauchen.
 

"Ok, mach ich nicht".

Jessy nickte zustimmend. "Ja, das Ganze ist wirklich mehr als blöd. Selbst auf der Straße hat man nicht seine Ruhe. Immer wenn Bianca und ich durch die Straßen laufen kommt früher oder später so ein dämlicher Typ und macht uns blöd an. Nur weil wir anders aussehen. Da bin ich doch froh wenn Vincent dabei ist, da kommen die Typen nicht".

Jessy und Bianca grinsten Vincent an.

"Wieso haben Emos den so einen schlechten Ruf? Ich kann an dem ganzen nichts Schlechtes erkennen". Ja was war eigentlich der wahre Grund warum andere uns schief ansehen. Ich meine wir sehen doch nicht bedrohlich aus oder machen komische Sachen.

"Ich schätzte mal das liegt Hauptsächlich daran, weil die meisten denken wir würden uns ritzen. Aber Emos die das machen sind entweder nur dumm oder leiden unter dem Borderline Syndrom wobei man nicht anders kann als sich selbst zu verletzten. Ich meine man ritzt sich doch nicht einfach nur weil man denkt man sei ein Emo. Das gehört wirklich nicht dazu. Nur leider denken die meisten das“. Er senkte kurz den Kopf, als er sah dass ich ihn mit großen Augen ansah. „Sorry wen ich jetzt etwas klugscheißerisch klang“.

„Ach was, gar nicht“.

Dann sagte Bianca. "Mansche gehen auch soweit das sie denken Emos seien potenzielle Selbstmörder. Kennt ihr das Lied weswegen sich angeblich so ein Typ umgebracht hat. Warum weiß keiner genau. Und nur weil der Mitglied auf einer Emo Homepage war denken alle drüber, dass der sich nur umgebracht hat weil er ein Emo war. So was Dämliches. Findet ihr nicht?"

"Die meisten sehen halt nur die schlechten Sachen und nicht die Guten". Sagte ich.

Das war echt eine interessante Unterhaltung. Wie ich mir dachte erfuhr ich viel mehr über Emos. Ich wusste doch gleich dass die Behauptungen aus der Schule falsch waren. Die plapperten bloß alles nach was sie von anderen gehört haben, ohne selber zu wissen ob es auch stimmt.

Alle wussten wirklich viel darüber was es bedeutet ein Emo zu sein. Aber es wunderte mich das Ryan noch kein Wort gesagt hatte. Er saß einfach nur da und hörte zu. Er war wohl nicht sehr gesprächig.

"Sorry, aber ich muss jetzt langsam los. Muss noch was für morgen erledigen". Vincent stand auf, blickte zu Ryan und der stand auch auf.

"Wann können wir und das nächste Mal treffen?", fragte ich.

"Kann ich nicht sagen, das ist immer sehr kurzfristig. Ich sag dir Bescheid wenn es soweit ist. Gibst du mir deine Nummer?"

"Klar". Ich sagte ihm also meine Nummer. Dann ging er, Ryan folgte ihm.

Nun saß ich mit den zwei Mädchen alleine.

"Wir machen uns dann mal auch auf den Weg. Wir könne ja noch zusammen zur Haltestelle gehen".

Schade dass das Treffen nicht länger gedauert hat, aber ich konnte verstehen dass sie nicht viel Zeit hatten. Ich hatte ja auch nicht so viel, weil ich oft länger für die Schule lernen musste und manchmal auf Maria aufpassen musste, da meine Mutter auch berufstätig war.

Wir drei gingen also die Straße entlang. Es herrschte in dieser Gegend nicht so viel Betrieb da es hier nur Wohnhäuser und keine Geschäfte oder so gab. Es dämmerte auch schon.

Ein schöner Tag war das gewesen. Ich hatte neue Freunde kennen gelernt und alle schienen sehr nett zu sein. Aber eines ging mir nicht aus dem Kopf. Warum hatte Ryan überhaupt nichts gesagt. Das ging mich zwar nichts an, aber ich wollte es einfach wissen.

"Warum war Ryan eigentlich so still?", fragte ich die beiden Mädchen.

"Keine Ahnung", sagte Bianca und zuckte mit den Schultern.

"Kann er mich vielleicht nicht leiden?"

"Nein, das glaub ich nicht. Ryan ist nicht der Typ der andere ohne Grund nicht mag", sagte Jessy.

"Ist er denn immer so?"

"Mmh, jetzt wo du es sagst. Er ist erst vor ein paar Tagen stiller geworden. Früher war er nicht so. Aber ich hab echt keinen Schimmer woran das liegt. Schüchtern ist er nämlich auch nicht".

"Ich dachte du gehst auf die gleiche Schule wie er?", fragte Bianca, Jessy.

"Ja, schon. Aber ich sehe ihn dort kaum. Es ist ja nicht so dass wir in die gleiche Klasse gehen".

"Ach so, ich dachte ihr würdet in der Schule immer zusammen sein".

"Nee, leider nicht".

"Nun Chris, wenn es um Ryan geht fragst du am besten Vincent! Die zwei sind die besten Freunde, wie du vielleicht gesehen hast".

Mittlerweile kamen wir an der Haltestelle an. Da kam auch schon die Bahn. Wie stiegen ein und setzten und zusammen auf einen vierer Platz. Die Leute schauten uns schon wieder so an. Egal. Daran muss ich mich wohl gewöhnen, wenn ich mit andern Emos zusammen war. So machte es mir weniger aus als wenn ich alleine bin. Also was soll‘s wenn die klotzen.

"Gibt es eigentlich nur uns hier an Emos?". Mich wunderte, dass es nur vier gab, plus diesen Robert. Dachte so eine Jungendbewegung hätte viel mehr Anhänger.

"Nö, in andern Bezirken gibt es noch viel mehr. Aber die wohnen halt viel zu weit weg. Also können wir sie so gut wie gar nicht treffen. Es sei denn, es sind Ferien".

"Ja, kurz vor Weihnachten machen wir immer ein großes Treffen und dieses Jahr ist es hier bei uns. Toll nicht? Ich freu mich schon wahnsinnig drauf", sagte Bianca.

"Nächster Halt: Karl Hans Straße umsteigen zu…"

"Hier müssen wir raus. Also bis demnächst". Sie standen auf.

"Ja, bis bald".

Als sie ausgestiegen waren winkten sie mir noch zum Abschied zu. Niedlich die zwei.

Als ich zu Hause ankam war es gerade mal halb sieben. Ich ging ins Bad und wusch mir das Gesicht. Dann ging ich ins Wohnzimmer wo mein Vater und Maria auf unserer großen Couch vor dem Fernseher saßen.

"Bin wieder da", meldete ich mich.

"Du kommst aber früh wieder. Hat es dir gefallen?“, fragte mein Vater.

"Ja". Was sollte ich darauf schon sagen.

Meine Mutter kam aus der Küche. "Da bist du ja wieder, Chris“. Sie wand sich an alle. „Kommt alle das Essen ist fertig!" Dann steuerte sie wieder auf ihren Herd zu.

"Ich komme gleich, will mich noch schnell umziehen".

In meinem Zimmer zog ich mir eine schwarze Sporthose und ein weißes Shirt an. Tat irgendwie gut von den engen in die bequemen Schlabberklamotten zu schlüpfen. Ich war sowieso eher der sportliche Typ.

Nach dem Essen lernte ich noch Mathe. Nächste Woche hatte ich ein paar Arbeiten vor mir, in Mathe, Deutsch und Biologie. Da hieß es lernen, lernen, lernen. Das fiel mir zum Glück nicht so schwer. Ich war zwar kein Bücherwurm aber meine Eltern, insbesondere meine Mutter, bestand auf gute Noten. Das war aber auch das einzige was sie von mir verlangte.

Ich legte mich danach ins Bett und dachte über das Treffen nach. Das nächste Mal werde ich Vincent fragen was mit Ryan los ist. Konnte aber auch sein das er sagte das das mich nicht anging. Da hatte er aber auch Recht. Es ging mich wirklich nicht an, warum Ryan so war wie ich ihn beim Treffen erlebt habe. Aber ich wollte auch mit ihm Freundschaft schließen. Ich musste bloß aufpassen dass er mich nicht für eine neugierige Nervensäge hält. Wenn ich hinter seinen Rücken die andern über ihn ausfragte. Aber Vincent würde das wohl nicht an ihn weiter sagen. Ich war nun mal so ein Mensch der alles in seinem Leben in Ordnung haben möchte. Natürlich ging das nicht immer, aber die Dinge die ich ändern konnte änderte ich auch zu meiner Zufriedenheit.

Ich war mal gespannt wo mich die Freundschaft mit den Emos noch hin führen wird. Ich bin irgendwie auch stolz drauf einer von ihnen zu sein. Ich zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch und schlief ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2009-01-07T15:07:46+00:00 07.01.2009 16:07
mhmm... der kapittel war text mässig viel profesioneller... XD XD

nur weiter so.... aber ich würde vieleicht mehr absätze rein tun, es ist sonst sehr ansträngend für di augen.. (aber jedem das seine)

ich finde die story sonst sehr gut....


aber ich würde auch in der schule so rumlaufen, weil das mein style ist und ich mich nicht gerne für andere ändere. und wenn ich gemobbt werde das ist mir eigendlich wurst.. XD XD aber es ist gut!! ^^

0_o Nyoko
Von:  Misuzu
2008-11-23T18:31:05+00:00 23.11.2008 19:31
wuiii nächstes Kap vorbei ^^

ehrlich gesagt hab cihs nur überflogen Xd mag ncht so lange Gespräche *hust*
vielleicht amchste bissl mehr Absätze rein, aber s wahrscheinlich Geschmackssache ^^

acjh ja und du hast mittendrin falsche "-Striche gemacht

so dann les ich mal weiter

lg
Msu
Von:  Marge91
2008-11-13T21:43:23+00:00 13.11.2008 22:43
sehr schön
du wirst immer besser
bin schon mal gespannt wie es weiter geht ä
lese gleich mal weiter
mfg Marge91
Von:  Yu-
2008-09-24T21:06:10+00:00 24.09.2008 23:06
mir hats gefallen
ein schönes kapitel
Von:  Koibito
2008-09-22T08:58:38+00:00 22.09.2008 10:58
Ich hab zwar noch nicht alles gelesen, aber bisher gefällt es mir gut und ich freu mich schon, wenn ich weiterlesen kann.^^
Von:  LukeDaSilva
2008-09-15T17:43:13+00:00 15.09.2008 19:43
aber echt!ö.ö
*Jlumynhi zustimm*
auf der anderen seite...praktisch für die leute, die sich mit emo nicht so auskennen =D die kriegen gleich nen guten einblick ^^
und was die haare angeht...ich mag blonde emos x3 das ist dann mal was anderes zwischen den ganzen schwarzen köpfen @.@
nya~ freu mich schon auf das nächste kapi =3

LG Sosho
*knuddel*
Von:  Ilumynhi
2008-09-14T23:52:58+00:00 15.09.2008 01:52
boah O.O vincent is aber en besserwisser, der labert ja wie so ein psycho experte. pass ploz auf das der nich angeberisch rüberkommt.

tzjaja, ryon is halt schüchtern gegenüber fremden ö.ö


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