Zum Inhalt der Seite

Love and death

Tote haben es auch nicht leicht
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Shoppen für Anfänger

„Können wir jetzt endlich los?“

Leicht genervt seufzte Sasuke auf. Wie oft hatte er in den letzten Minuten diese Frage vernommen? Von Mal zu Mal klang Sakura quengeliger. Wie ein Kleinkind.

„Ich bin gleich soweit.“

„Das hast du auch vor einer halben Stunde gesagt!“ meckerte Sakura weiter.

„Entschuldige, aber von dem Training verschwitzt wollte ich nicht in die Stadt. Ich brauche doch nur noch meine Schuhe“, rechtfertigte sich Sasuke.

„Du bist ein Kerl. Was brauchst du eigentlich so lange unter der Dusche“, warf Sakura ihm vor.

Genervt verdrehte Sasuke die Augen. Auch wenn Sakura ihm momentan gewaltig auf die Nerven ging, so konnte er ein kleines Schmunzeln nicht zurückhalten. Seitdem er Sakura versprochen hatte, dass sie heute in die Stadt gehen würden, war Sakura nicht mehr zu halten. Den ganzen Tag schon wollte sie nichts anderes. Missmutig hatte sie abgewartet, wie Sasuke den Unterricht im Dojo absolvierte, zu Mittag gegessen hatte und anschließend unter die Dusche gegangen war.

Kaum hatte Sasuke seine Schuhe fertig angezogen, packte Sakura ihn auch schon am Arm, zog ihn vom Bett, was Sasuke nur noch mehr grinsen ließ. Sakura war wie ausgewechselt. Gestern, auch nach den heißen Quellen, war sie ihm gegenüber nur verhaltend gewesen. Doch kaum hatte Sasuke heute Morgen vorgeschlagen, dass sie in die Stadt konnten…

Auch wenn Sakura so eventuell etwas nervig war, entsprach dieses Verhalten doch eher dem, wie Sasuke es sich wünschte. Wie Sakura wirklich war.

Während Sasuke mit Sakura das Haus verließ, strahlte seine Freundin von einem Ohr zum anderen. Ja, seine Freundin. Es war noch ziemlich ungewohnt für Sasuke, Sakura so zu bezeichnen. Aber es gefiel ihm. Und da Sakura nicht länger sauer auf ihn war, konnte Sasuke sich nun an die Arbeit machen und dafür sorgen, dass Sakura ihm wieder vertraute.

„Laufen wir hin?“ erkundigte sich Sakura nach einem Moment.

Gerade waren sie an einer Haltestellte für die S-Bahn vorbeigegangen. Unter normalen Umständen hätte Sasuke diese eigentlich benutzt. Doch mit Sakura im Schlepptau konnte er wohl kaum S-Bahn fahren. Autofahren war schon genug problematisch. Außerdem war sie danach in der Regel erschöpft. Wenn sie dann noch shoppen gingen…

„Wir laufen“, bejahte Sasuke Sakuras Frage.

Das würde wohl noch etwas dauern, bis sie da waren, dachte sich Sasuke. Mit der S-Bahn brauchte er vielleicht 15 höchstens 20 Minuten. Je nachdem wie der Verkehr in der Stadt war. Zu Fuß war der Weg länger und würde auch anstrengend sein, bei so vielen Menschen, die sich auf den Straßen Tokios herum trieben.

Immer wenn jemand durch Sakura hindurch lief, beschwerte sie sich. Dennoch schien dies kein Dämpfer ihrer guten Laune zu sein.

Die meiste Zeit gingen sie schweigend nebeneinander her. Es würde ja auch wirklich zu merkwürdig aussehen, wenn Sasuke augenscheinlich Selbstgespräche führte. Dessen schien sich Sakura ebenfalls bewusst zu sein, denn sie versuchte nicht mit Sasuke ein Gespräch zu führen. Zumindest hoffte Sasuke, dass dies der Grund für ihr Schweigen war. Wenn sie immer noch sauer auf ihn war…

„Sag mal, wie machen wir das eigentlich mit den Kleidern anprobieren?“ durchbrach da auch schon Sakura Sasukes schwermütige Gedanken.

Bevor Sasuke Sakura eine Antwort geben konnte, runzelte er irritiert die Stirn. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Wie würde das nur aussehen, wenn Sasuke, voll beladen mit Frauenkleidung, in einer Umkleidekabine verschwand und sie anschließend auch noch kaufen würde? Die Blicke anderer waren ihm schon jetzt sicher.

Verdammt! Das hatte Sasuke total vergessen! Es wäre besser gewesen, wenn er Ino bescheid gesagt hätte. Dann stände er jetzt nicht vor diesem Problem! Ob er sie noch schnell anrufen sollte? Aber eigentlich hatte er sich darauf gefreut, mit Sakura etwas alleine zu unternehmen. Wenn sie in die Quellen gingen, waren Kakashi und Itachi immer dabei. Kaum kamen sich Sakura und Sasuke etwas näher, störte irgendwer aus der Familie sie. Auch wenn Sasuke Einkaufen nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählte, so war es doch eine gemeinsame Zeit mit Sakura.

Sasuke seufzte schwer. „Dann werde ich mich wohl zum Idioten machen“, erklärte Sasuke.

Sakura selbst schien auf den Gedanken, Ino anzurufen, nicht zu kommen. Oder sie wollte es genauso wenig wie Sasuke. Dankbar lächelte Sakura Sasuke zu und hakte sich bei ihm unter.
 

Vollauf begeistert ging Sakura von einer Abteilung zur nächsten. Klapperte einen Laden nach dem anderen ab und fand überall Klamotten, die ihr gefielen. Es war einfach herrlich! Und da das Wetter Sakura egal sein konnte, konnte sie sich sowohl dünne T-Shirts und Tops, wie auch weiche, warme Pullover kaufen. Außerdem konnte sie anziehen was sie wollte. Schließlich konnten außer Sasuke und Kakashi niemand sie sehen. Dann konnte sie auch mal etwas gewagtere Klamotten anziehen.

Allerdings beschlich Sakura das Gefühl, alles würde sie wohl doch nicht alles bekommen können. Schließlich musste Sasuke das alles bezahlen und auch wenn seine Familie vermögend war, so hieß das nicht, dass sich Sakura gleich alles kaufen konnte, was sie wollte.

Wie gerne würde Sakura auch ein paar ihrer eigenen Kleidung aus ihrem zuhause holen. Aber bisher war ihr noch keine gute Idee eingefallen, wie sie das bewerkstelligen sollte. Schließlich musste Sasuke mit. Irgendeinen Vorwand benötigten sie, damit Sasuke auch in ihr Zimmer gelassen wurde.

Sakura zuckte mit den Schultern. Dieses Problem konnte sie auch erst einmal ein wenig nach hinten verschieben. Jetzt zog sie dieses süße, weiße Sommerkleid vom Kleiderhaken. Es hatte kurze Ärmel und einen Glockenrock. Sicherlich würde es um ihre Beine im Wind schwingen. Außerdem war es eng geschnitten, würde ihre Taille betonen. Und der Ausschnitt war nicht so tief, dass man erkennen würde, dass sie das Dekolté nur notdürftig ausfüllte. Es hatte einen geradlinigen Ausschnitt. Die kurzen Ärmel waren so geschnitten, dass es den Anschein einer kleinen Überzugsjacke erweckte.

Sofort hatte sich Sakura in dieses Sommerkleid verliebt. Sie musste es haben. Aber natürlich erst einmal anprobieren.

„Sakura, spinnst du?“ fuhr Sasuke den jungen Geist an.

Erschrocken zuckte Sakura zusammen, als Sasuke ihr das Kleid aus der Hand riss und sich hektisch umsah.

„Entschuldige“, murmelte Sakura leise vor sich hin.

Sie war so von dem Kleid begeisterte gewesen, dass sie es einfach vom Kleiderbügel genommen hatte und das Kleid damit für Außenstehende in der Luft schwebte. Glücklicherweise hatte Sasuke Schlimmeres verhindern können. Niemand schien es bemerkt zu haben.

„Du sollst mir doch sagen, wenn dir etwas gefällt“, zischte Sasuke ihr zu.

Zähneknirschend nickte Sakura. Shoppen war nicht mehr das, was es einmal war, seitdem Sakura auf Sasuke angewiesen war. Außerdem kostete es sie gewaltig viel Kraft, wenn Sasuke ihr beim Umziehen half. Und Sasuke schien es nicht anders zu ergehen, während sie regelmäßig halbnackt vor ihm stand.

„Such dir erst noch etwas aus, bevor wir in die Umkleide gehen“, schlug Sasuke vor.

Sakura nickte und setzte ihre Suche fort. Bisher hatten sie noch nichts gekauft. Lediglich mehrere Kleidungsstücke in verschiedenen Läden zurücklegen lassen. Sasuke hatte Sakura ein Limit von etwa 65000 bis 70000 Yen gesetzt. Obwohl es von Sasuke mehr als großzügig war, so wollte sie es doch nicht gänzlich ausschöpfen. Schließlich wollte Sakura Sasuke nicht ausnehmen. Trotzdem würde sie sich schon einige Kleidungsstücke zulegen.

Nach kurzer Zeit war Sasuke bereits wieder vollständig unter Kleidungsstücken verschwunden. Sakura erbarmte sich und verschwand mit Sasuke in einer der kleinen, engen Umkleidekabinen.

„Das hier zuerst!“ entschied Sakura und zog das hübsche, weiße Sommerkleid aus dem Klamottenberg. Beinahe hätte Sasuke alles fallen lassen. Im letzten Moment konnte er die Kleidungsstücke auf einer kleinen Sitzfläche ablegen. Wofür das gut war, hatte sich Sakura schon immer gefragt. Für die Klamotten reichte der Platz so gut wie nie. Und wenn Sasuke sich nicht davor gestellt hätte, dann würde der Großteil davon sicherlich auf dem Boden liegen.

Während Sasukes Beine dafür sorgten, dass die Kleidungsstücke an Ort und Stelle blieben, drehte er sich zu Sakura um und begann ihr – wie schon so oft heute – ihr Top und den Rock auszuziehen.

„Ich komme mir wie ein kleines Kind vor, dass nicht in der Lage ist, sich selbst anzuziehen“, meckerte Sakura und verzog das Gesicht.

„Ich kapier nicht, warum du Top und Rock nicht einfach aus lässt. Dann müsste ich es dir auch nicht die ganze Zeit an und ausziehen!“

Auf Sasukes Worte hin verschränkte Sakura die Arme vor der Brust und blickte Sasuke finster an.

„Ich lauf doch nicht halb nackt durch die Gegend!“

„Außer mir sieht dich doch keiner.“

„Und was ist, wenn hier noch irgendwo ein paar Menschen sind, die wie Sensei Kakashi das zweite Gesicht haben? Vergiss es! Außerdem sagst du das nur, damit du mich jederzeit anglotzten und begrapschen kannst!“

Sasuke murmelte etwas vor sich hin. Wenn sich Sakura nicht verhört hatte, war es etwas in der Art wie > Und was wäre so schlimm daran? <

Innerlich lächelte Sakura in sich hinein, nach außen tat Sakura erbarmungslos. Wenn sie sich jetzt eine Schwäche erlaubte, würde sie über Sasuke herfallen. Auch wenn sie ihm die Lügerei und den Betrug von gestern noch nicht verziehen hatte, so sorgte das Wissen, dass er sie liebte, dazu, dass Sakura einen perversen Gedanken nach dem anderen hatte. Jetzt konnte sie schließlich auch mit ihm ins Bett steigen, ohne sich anschließend zu fragen, was anschließend wohl als nächstes geschah.

Sakura hatte ihre Arme über den Kopf ausgestreckt. Rock und Top lagen bereits auf dem Boden, Sasuke zog ihr das Kleid über. Sakura schob alle anderen Gedanken beiseite, als sie sich ihm Spiegel sah.

Das Kleid war einfach anbetungswürdig, entschied Sakura. Außerdem sah sie darin einfach fabelhaft aus!

Mit einem breiten und zufriedenen Lächeln drehte sich Sakura um sich selbst. Besah sich genau.

„Das Kleid muss ich unbedingt haben!“ teilte Sakura ihre Entscheidung Sasuke mit.

Sasuke machte sich nicht erst die Mühe um zu sehen, wie teuer das Kleid war. Vielmehr gab er sich seinem Schicksal hin und half Sakura wieder aus dem Kleid, nur um ihr in das nächste Outfit zu helfen.
 

Sasuke bezahlte an der Kasse. Es war bereits später Nachmittag oder früher Abend. Je nachdem wie man es sah. Auf jeden Fall war es 18:10 Uhr. Langsam war es Zeit, dass sich Sakura für die einzelnen Kleidungsstücke entschied. Die erste Fuhre bezahlte Sasuke gerade.

Neben dem weißen Sommerkleid hatte Sakura auch noch ein grünes Sommerkleid gewollt, eine enge Jeans – in der Sakuras Hintern wirklich gut zur Geltung kam, fand Sasuke – ein roter und schwarzer Pullover – einer davon sogar aus Kaschmir – und ein gelbes T-Shirt.

Jetzt fehlten ja nur noch die anderen geschätzten hundert Läden, in denen Sakura andere entsprechende Kleidungsstücke hatte zurücklegen lassen. Gut 27000 Yen waren bis jetzt weg. Blieben Sakura noch etwa 40000 Yen zum Ausgeben.

„Oh, bevor ich es vergesse“, begann Sakura, als Sasuke mit zwei großen Taschen in der Hand das Modegeschäft verließ.

„Ich benötige auch noch Unterwäsche.“

Stirnrunzelnd blickte Sasuke zu Sakura. Sie verstand auch, ohne das er etwas sagte.

„Na, weißt du, zu den Klamotten, die ich habe, kann ich doch nicht immer denselben BH tragen! Außerdem ist es total eklig immer denselben Slip anzuhaben.“

„Aber es sieht doch niemand! Außerdem wirst du nicht schmutzig. Und unhygienisch ist es schon gar nicht. Schließlich bleibt den Körper immer in diesem Zustand.“

„Ist doch egal! Es ist eklig!“ beharrte Sakura und zog Sasuke in den nächsten Laden, wo Sakura mehrere Kleidungsstücke sich zurücklegen lassen hatte.

Während sich augenscheinlich Sasuke an der Kasse die einzelnen Kleidungsstücke erneut besah, entschied Sakura welche davon sie haben wollte. Sasuke seufzte auf. Worauf hatte er sich nur eingelassen? Inzwischen bereute er es, Ino nicht doch dazu geholt zu haben. Das war einfach nicht sein Ding. Gut, ihm gefiel es, wenn Sakura in der Umkleidekabine ihm eine kleine Modenschau mit Stripeinlage lieferte, aber der Stress, bis Sakura etwas hatte, das ihr gefiel und bis sie sich entschieden hatte… Das war einfach zu viel für ihn. Jetzt wusste Sasuke, was die anderen Jungs aus seiner Klassen früher immer für Probleme hatten, wenn sie sich beschwerten, dass ihre Freundinnen einkaufen wollten. Und die hatten sicherlich nicht mit in die Umkleide gedurft.

Kurz darauf bezahlte Sasuke. Dieses Mal hatte sich Sakura einen hellen Jeansrock, einen schwarzen Bleistiftrock und einen weiten roten Glockenrock ausgesucht, ebenso ein smaragdgrünes T-Shirt, ein rotes Longshirt und zwei Tops in schwarz und rot. Jetzt hatte es ihn etwa 20000 Yen gekostet.

Während die Verkäuferin seine beziehungsweise Sakuras Einkäufe einpackte, ließ Sasuke seinen Blick durch das Kaufhaus schweifen. Es war wie ein gewaltiger Donut gebaut. Wer auch immer der Architekt war, er hatte wohl eine Vorliebe für diese frittierte Süßigkeit. Es gab drei Stockwerke, die man durch Rolltreppen erreichen konnte. Im unteren Stockwerk konnte man hauptsächlich Lebensmittel und Dekorationssachen kaufen. Der zweite Stockwerk war vor allem für die Kleiderläden und auch Schuhgeschäfte gab es reichlich. Sasuke war froh, dass Sakura nicht auch noch Schuhe wollte. Das wäre auch wirklich zu weit gegangen, vor allem, wo sie doch bei ihm daheim immer barfuss war. Im dritten Stock gab es einen großen Buchladen, der sich über das halbe Stockwerk erstreckte. Die andere Hälfte nahm ein Medienunternehmen in Beschlag, das Gamerherzen höher schlagen ließ.

Da es Freitagabend war, füllte sich das Einkaufszentrum zusehends. Tagsüber waren zumeist nur Hausfrauen und ältere Menschen unterwegs. Wenn dann die Schule und die Universität vorbei waren, füllten etliche Schüler die Gänge. Ebenso diejenigen, die gerade von der Arbeit kamen und sich noch schnell etwas kaufen wollten.

„Sasuke, vielleicht gehen wir jetzt schnell erst die Unterwäsche kaufen. Nicht, dass dafür am Ende kein Geld mehr über bleibt“, schlug Sakura vor, während die Verkäuferin Sasuke drei weitere volle Taschen überreichte. Mit einem Seufzen nahm Sasuke diese entgegen Es wäre sicherlich auch noch mehr Geld vorhanden, wenn Sakura sich nicht andauernd die teuren Boutiquen aussuchen würde, dachte sich Sasuke. Beschweren wollte er sich aber nicht. Sowohl Sakura als auch er waren so etwas gewöhnt.

„Es ist wirklich nett von Ihnen, dass sie für ihre Schwester so viele Kleidungsstücke kaufen“, bemerkte die junge Frau und lächelte Sasuke zu.

Sie sah gut aus, mit ihrem langen, glatten dunklen Haar und der zierlichen Figur. Sicherlich einen zweiten Blick wert.

„Ja, sie ist ziemlich krank und ich wollte ihr etwas Gutes tun“, versuchte Sasuke eine notdürftige Erklärung zu liefen.

Plötzlich grummelte Sakura neben ihm los und packte ihn beim Arm. Bevor sie ihn wegziehen konnte, verabschiedete sich Sasuke schnell. Bevor sich Sasuke über Sakuras Verhalten wundern konnte, blieb er abrupt stehen. Während Sakura ihn skeptisch ansah und verlangte, dass sie weiter gingen, versteckte sich Sasuke schnell hinter einer Schaufensterpuppe.

„Sasuke, was soll der Mist?!“ verlangte Sakura zu wissen und gesellte sich zu ihm.

„Da vorn“, war alles was Sasuke sagte und deutete mit dem Kopf auf das gegenüberliegende Geschäft.

Dort standen Ino, Neji, Hinata, Sai und Naruto. Während Ino und Naruto ebenfalls einige Taschen mit sich herumschleppten, blickte Neji gequält drein, Sai blickte gelangweilt geradeaus und Hinata wurde rot, als Naruto sie ansprach.

Verdammt! Er musste hier weg und zwar, bevor seine Freunde ihn sahen. Ino würde verstehen, was hier vor sich ging. Aber wie sollte Sasuke den anderen klar machen, warum er, voll bepackt mit fünf Tüten Frauenkleidung, durch die Gegend lief? Offensichtlich alleine.

Nein, lieber ging er ihnen aus dem Weg.

„Oh, lass uns bitte zu Ino gehen“, bat Sakura neben ihm, doch Sasuke schüttelte entschieden den Kopf.

Als seine Freunde alle in ein Schaufenster blickten, sah Sasuke seine Chance gekommen. Mit den Tüten in der Hand kam er hinter seinem Versteck hervor und beeilte sich, seinen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen. Zum Glück musste er nur drei Geschäfte weitergehen, dann war er auch schon in einem Dessousgeschäft.

„Sasuke, mal im Ernst, was sollte das?“ verlangte Sakura zu wissen, als sie Sasuke endlich eingeholt hatte. Sasuke tat so, als interessiere er sich für einen nachtblauen Spitzen-BH, während er leise zu Sakura sprach. Es waren nur wenige Frauen da, eine mit ihrem Freund, die ihn alle nicht weiter beachteten. Schließlich gab es genügend Männer, die ihren Frauen und Freundinnen als Überraschung Unterwäsche kauften.

„Ich will nicht, dass die anderen mich sehen. Wie soll ich ihnen denn erklären, dass ich so viele Frauenkleidung gekauft habe? Außerdem bezweifle ich, dass die fünf hierher kommen werden und du wolltest dir ja sowieso Unterwäsche kaufen. Also los, fang an dir was auszusuchen.“

Auf seine Worte hin verdrehte Sakura die Augen, begann aber auch sogleich mit ihrer Suche.

„Ich denke, ein weißer, roter und schwarzer BH sollten vorerst einmal reichen. Aber Slips brauch ich ein paar“, erklärte Sakura.

Sasuke nickte, auch wenn er nicht so ganz wusste, worüber Sakura sprach. Vielmehr blickte er sich immer wieder um, hielt Ausschau, ob seine Freunde nicht vielleicht doch noch herkamen, weil sie ihn gesehen hatten. Als nach einer gefühlten Stunde – in Wahrheit waren wohl nicht mehr als fünf Minuten vergangen – Sasuke mit Sakura immer noch ungestört Unterwäsche besichtigen konnte, entspannte er sich und half Sakura bei ihrer Auswahl. Wenn er schon alles bezahlte, hatte er auch ein Mitspracherecht, fand Sasuke. Da außer Sasuke niemand in den Genuss von den Dessous kommen würde – zumindest wäre es so besser für jeden anderen – konnte Sakura sich auch etwas kaufen, dass Sasukes Geschmack entsprach. Sakura stimmte ihm zu, unter der Vorraussetzung, dass es schwarz, weiß und rot sein musste.

Damit war Sasuke zufrieden. Doch bevor es an die BH-Auswahl ging, schnappte sich Sakura mehrere Slips und auch den ein oder anderen Tanga. Das war noch recht billig, für 2700 Yen. Die BH’s, hatte Sasuke bereits festgestellt, würden wohl etwas teurer werden.

„Der sieht gut aus“, meinte Sasuke und hielt Sakura einen schwarzen Spitzen-BH vor, der mit dünnen, silbrig glänzenden Nadelstreifen durchzogen war.

Anstatt den BH zu nehmen, suchte Sakura bei den entsprechenden BH’s nach ihrer passenden Größe und zeigte Sasuke welchen.

„Musst du den auch anprobieren? Ich kann wohl kaum in die Umkleide gehen. Wie sieht das denn aus? Ein Typ mit BH in der Umkleide?“

Erst jetzt war es Sasuke aufgefallen. Das konnte er unter keinen Umständen tun. Sakura kam wohl zu dem selben Schluss.

„Ja, wir wollen ja nicht, dass du als Perversling abgestempelt und rausgeworfen wirst. Es wird auch so gehen.“

Erleichtert atmete Sasuke auf, nahm den BH von Sakura entgegen. Und gefror in der nächsten Sekunde zur Eissäule.

„Hey, Sasuke! Was machst du denn hier?“

„Hab doch gesagt, dass ich Sasuke hier drin gesehen hab.“

„War klar Naruto. Du musst ja auch immer in Dessousgeschäfte spannen.“

„Stimmt nicht, du Idiot!“

Während sich Sai und Naruto stritten, drehte sich Sasuke langsam um. Den BH hatte er noch immer in der Hand, die fünf vollen Einkaufstüten standen zu seinen Füßen.

„Hey, für wen kaufst du denn bitte einen BH?“ fragte Neji mit hochgezogener Augenbraue.

„Ich, äh…“

„Und die ganzen Klamotten! Sag mal, bist du eine Transe und hast es uns all die Jahre verheimlicht?“ mischte sich nun auch Naruto ein.

Sasuke merkte, wie sich seine Wangen langsam rot färbten. Das war ja wohl das Schlimmste, was ihm in seinem Leben bisher zugestoßen war. Wie sehr wünschte sich Sasuke ein Loch herbei, in dem für immer verschwinden wollte.

Sasuke fiel einfach nichts ein. Neji hatte inzwischen die Arme vor der Brust verschränkt und Naruto wollte in den Taschen wühlen. Wenigsten hatte Sasuke so etwas zu tun und hielt Naruto davon ab.

„Baka! Ich bin doch keine Transe!“ zischte er seinen langjährigen Freund an.

„Hey, schon gut“, meinte Naruto und hob beschwichtigen die Hände. Anscheinend blickte Sasuke finsterer drein als er dachte.

„Sicherlich vertreibt sich Sasuke seine Zeit mit wechselnden Frauenbekanntschaften, denen er regelmäßig etwas kaufen muss, um sie bei Laune zu halten. Auch eine Art der Trauerbewältigung.“

Bei Sais Worten wäre Sasuke beinahe ausgeflippt. Am liebsten hätte er diesem Idioten eine rein gehauen. Lediglich Sakuras Hand auf seinem Arm hielt ihn davon ab. Was hatte Sakura nur einmal an diesem Sack gefunden?

„I-ich bin mir sicher, dass das so nicht stimmt“, meldete sich nun Hinata das erste Mal zu Worte und versuchte die Situation zu entschärfen. Auch Neji und Naruto hielten offensichtlich zu Sasuke.

„Er wird schon seine Gründe haben“, begann Neji, als er unterbrochen wurde.

„Oh, der ist hübsch!“ fiel Ino dazwischen und nahm Sasuke den BH ab. Anscheinend war es ihr Versuch, die Situation zu entschärfen.

„Das ist Sakuras Größe. Sie ist auch hier, oder? War doch klar. Warum sollte Sasuke auch so etwas für sich kaufen? Mal ehrlich.“

Sasuke klappte der Mund auf, Sakura neben ihm kicherte, während Neji die Stirn runzelte, Naruto blöd dreinschaute und Hinata nicht so ganz wusste wie sie mit Inos Worten umgehen sollte. Sai dagegen ballte seine Hände zur Faust und erdolchte Ino mit Blicken.

„Äh, ups“, brachte Ino verlegen hervor.

„Spinnst du? Wie kannst du nur so über Sakura reden? Sie ist tot!“

Inos Versuch, die Situation zu entschärfen, war wohl ziemlich nach hinten losgegangen. Sasuke dachte panisch nach, wie er das alles erklären sollte. Sakura dagegen schien wohl nicht nachgedacht zu haben. Zumindest konnte er sich ihr Verhalten anders nicht erklären.

Statt ihn nach der Suche für eine Erklärung zu helfen, schnappte sich Sakura kurzerhand den BH, den Ino immer noch in Händen hielt. Mit dem knappen Kommentar: „Das ist meiner.“

Gebannt verfolgten acht Augenpaare, wie der BH in der Luft schwebte. Sasuke seufzte genervt auf.

„Sakura, spinnst du? Hör auf damit!“

Ohne nachzudenken hatte er gesprochen und Sakura den BH wieder aus den Händen gerissen.

Erst als ihn jetzt seine Freunde mit großen Augen ansahen, fiel Sasuke auf, was er getan hatte. Erneut seufzte Sasuke auf. Dieser Tag war wirklich viel zu stressig.

„Ich kann es euch erklären. Kommt mal mit“, begann Sasuke, legte den BH wieder weg und verließ den Laden. Er musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass seine Freunde ihm folgten


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh ha! Wie Sasuke das wohl seinen Freunden erklären will? Ob er es schafft? Werden sie ihm glauben? Lasst euch überraschen! *g*
Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. Ich hatte wirklich meinen Spaß beim Schreiben. Eine ausgiebige Shoppingtour und Sasuke ein wenig quälen. Herrlich xD
Im Moment kam ja jetzt nicht wirklich was mit Orochimaru. Keine Sorge, wird sich im nächsten Kapi schon wieder ändern. Sollen Sakura und Sasuke ihre gemeinsame Zeit genießen, solange sie es noch können ;) Mal schauen, wie lange die zwei noch zusammen sein können...
Wie hat euch das Kapi gefallen? Ich hoffe die Shoppingtour war nicht zu übertrieben... Bis nächste Woche *wink* Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2014-08-24T12:19:42+00:00 24.08.2014 14:19
Und da bin ich auch schon :D Hei :D
Oh Gott das war ja mal ein Hammer Kapitel!! :D
Ich hab so viel gelacht :')
Zuerst braucht Sasuke so lange und dann das shoppen :'D
Und dann sehen ihn auch noch seine Freunde mit dem BH in der Hand oh Gott :'D
Super super super Kapitel!! *-* Ich stürz mich gleich aufs nächste ;)
Ganz liebe Grüße
Antwort von:  Yuri91
24.08.2014 14:31
*g*
Danke. Ja, ich wollte Sasuke hier mal ein wenig leiden lassen udn was ist immer schlimm für Kerle? Shoppen xD
Ich mach mich auch grad mal dran, dass ich deine Kommis lesen xD
Von:  dragonfighter
2014-08-15T08:45:39+00:00 15.08.2014 10:45
Ich fand es nicht übertrieben aber sehr lustig. Vor allen dingen das Ende XD
Aber Sasuke tut mir ja schon leid, der arme... Auf jeden fall wird Sai ihn dafür hassen.
Wenn er es nicht eh schon tut. Echt süß von ihm das er sich nur für sie zum Depp macht, so etwas hätte ich von diesem Uchiha niemals erwartet. Mein Respekt Sasuke.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht und wie er es den anderen erklären will. Auf jeden fall muss Sakura ihm dabei behilflich sein, unbedingt ;)
Sie hat es ja auch schon geschafft mit Itachi zu kommunizieren obwohl er sie ja nicht sehen konnte...
ich werde ungeduldig auf das nächste Part warten ;D
LG
Dragonfighter
Antwort von:  Yuri91
15.08.2014 15:29
*g*
Danke. Das freut mich, dass es dir so gefällt :)
Jaaaa, Sasuke hat sich ja auch oft genug wie ein Arsch verhalten. also MUSS er sich ja auch mal zum Deppen machen *g*
Antwort von:  dragonfighter
15.08.2014 17:08
XD
Von: abgemeldet
2014-08-15T07:21:27+00:00 15.08.2014 09:21
Oh armer Sasuke xD
Ich hatte einen dauer-lachflash das ganze Kapitel hindurch xD
Das war so Klasse xD
Antwort von:  Yuri91
15.08.2014 15:28
*lach*
Das freut mich ^.^
Danke
Von:  Aiyumii
2014-08-15T06:43:31+00:00 15.08.2014 08:43
uii schöönes kapi =)
und yeahy jetzt erfahren auch endlich ihre Freunde das sie noch da ist =)
ich freu mich für sie und mit Sasuke hab ich deswegen mitleid =/
Naja und neue BH's gibt es dann wohl doch nicht für Sakura :D
naja muss Sasuke wohl doch nochmal mit ihr los ;)

ach ist einfach so schön zu lesen =)
machst du wirklich klassen *daumen hoch*

naajaa ich freu mich aufs nächste Kapi was hoffentlich bald kommt :P

Lg Aiyumii =^.^=
Antwort von:  Yuri91
15.08.2014 15:28
danke schön ^.^ Freu mich riesig :)
Von:  fahnm
2014-08-14T19:59:06+00:00 14.08.2014 21:59
Hammer Kapi^^
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 22:02
thx :)
Von:  Kleines-Engelschen
2014-08-14T19:33:00+00:00 14.08.2014 21:33
ein tolles kapitel. bin gespannt wie die anderen reagieren ^^ mach weiter so

greetz
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 21:33
danke ^.^ Ich hoffe ich enttäusche dich mit der Reaktion der anderen nicht ;)
Von:  Cosplay-Girl91
2014-08-14T18:36:49+00:00 14.08.2014 20:36
cooles Kapi.
Wie viele Kapitel sind es denn jetzt noch??

LG
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 20:38
danke schön ^.^
Noch 9 kapitel, einschließlich epilog.


Zurück