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Küchengeflüster

von

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Absturz, der Erste!

Kia lehnte am Wagen und gähnte. Im gleichen Moment durchfuhr ein stechender Scherz seinen Schädel und er stöhnte leise.

„Verdammt...“

Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und ging in die Knie. Er schloss seine Augen und dachte an den gestrigen Abend zurück.

Nachdem er vergeblich auf die vier Freunde in der Bar gewartet hatte, die sich aus für ihn noch unbekannten Gründen nicht mehr blicken ließen, hatte er beschlossen, den Abend trotzig und allein an der Theke zu verbringen.

Nun, allein war ich ja nicht unbedingt, wenn ich da so an den süßen Barkeeper und vor allem...

„...Takashi denke.“, brachte Kia seinen Gedanken laut zu Ende. Ärgerlich murmelte er Takashis Namen durch seine zusammengepressten Lippen und fluchte anschließend noch lauter.

„Dieser Scheißkerl...“
 

Das Geräusch eines herannahenden Zuges unterbrach seinen wütenden Rückblick. Er sah in die vermeintliche Richtung, konnte aber aufgrund des Bahnhofsgebäudes und der angrenzenden Bäume nichts erkennen. Seine Gedanken wanderten augenblicklich zu Kagerou, der, wenn nichts dazwischen gekommen war, in eben jenem sitzen müsste.

Sein Liebster hatte ihm gestern Abend eine SMS mit der Information geschickt, dass er sich in der Frühe auf den Weg zu ihnen machen würde, da er heute doch nicht, wie ursprünglich geplant war, bei der Ausstellung aushelfen musste.

Aufgrund seines Absturzes in der Bar, hatte Kia die Nachricht zwar erst spät gelesen, dafür aber mit großer Begeisterung. Ihm war daher nur soviel Zeit geblieben, dass er es zum einen gerade so pünktlich zum Bahnhof schaffen würde, und zum anderen hatte er sich in seiner Aufbruchshektik zudem die Zeit genommen, den noch schlafenden Freunden eine Notiz zu hinterlassen, in der er sie aufforderte, dass sie ohne ihn frühstücken und sich anschließend allein zum Kletterfelsen aufmachen sollten. Dort würde er dann auf sie warten.

Und wie ich auf euch warten werde! Ihr werdet euer abtrünniges Verhalten von gestern noch bereuen..., dachte Kia überlegen, während er seine Lippen zu einem gemeinen Grinsen verzog.

Kia konzentrierte sich wieder auf Kagerou. Er spürte, dass seine Aufregung und die Spannung, seinen Geliebten zu sehen, wuchs und war entzückt darüber. Obwohl er und Kagerou nun schon eine ganze Weile ein Liebespaar waren, ließen diese berauschenden Gefühle kein Stück nach. Kia grinste vernarrt. Er stellte sich wieder hin und versuchte den pochenden Scherz in seinem Schädel zu ignorieren.
 

Der Zug hatte inzwischen gehalten und Kia blickte ungeduldig vom Parkplatz aus zum Ausgang rüber. Jeden Moment würde Kagerou dort auftauchen und ihm sehr wahrscheinlich einen verärgerten Blick zuwerfen – auf diese beabsichtigte Reaktion freute er sich schon.

Kia nahm an, dass Kagerou hoffte, dass er am Bahnsteig auf ihn warten würde, aber diesen Wunsch wollte er diesem nicht erfüllen. Er lächelte verliebt, wobei seine Augen vor Neckerei blitzten.

„An irgend jemand muss ich meine miese Laune ja auslassen...“, sprach Kia vergnügt zu sich selbst, als er die vertraute Silhouette entdeckte. Ein wissendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht und es wurde breiter, als er die Miene des herankommenden Kagerous erblickte.
 

„Kia!“, rief Kagerou lauter als nötig und blieb angesäuert wenige Meter vor seinem Geliebten stehen. Er musterte Kias Gesicht und entdeckte dabei das schelmische Funkeln in dessen Augen. Ihm war sofort klar, was Kia beabsichtigte.

So?! Du willst mich also ärgern? Dann steig ich doch glatt drauf ein..., dachte Kagerou inspiriert und legte sich seine nächsten Worte sorgfältig zurecht.

„Hey! Wieso standest du nicht mit einem Blumenstrauß wartend am Bahnsteig? Ich hätte mich so gerne in deine starken Arme geworfen, um dir meine Zunge in den Mund zu schieben!“, meinte Kagerou enttäuscht und schlug die Augen nieder.

„Bedeutet das jetzt etwa, dass ich für dich nicht mehr interessant genug bin? Verstehe...“

Kagerou warf Kia nun einen wehmütigen Blick zu, der gepaart mit den Krokodilstränen in den Augen, seinen Höhepunkt in einem herzzerreißenden Schluchzen fand. Er wandte Kia den Rücken zu und war im Begriff zu gehen, als ihn von hinten zwei Arme daran hinderten. Kia umschlang seinen Körper und presste diesen an sich. Kagerou spürte, dass ihm diese Berührung einen wolligen Schauer über den Rücken laufen ließ.

„Du hast gewonnen. Deine schauspielerischen Fähigkeiten kann ich definitiv nicht schlagen...“, flüsterte Kia Kagerou Feuer und Flamme ins Ohr. Er umfasste Kagerous Kinn und drückte es sanft zur Seite, so dass er ihn über dessen Schulter hinweg küssen konnte. Dieser ließ Kia einen Moment gewähren, bevor er ihm den Ellbogen leicht in den Bauch rammte und sich aus der Umarmung befreite. Er wand sich Kia zu und traf auf verwundert dreinschauende Augen.

„Was? Das war jetzt schon alles?! Eine Erwiderung meinerseits und du brichst schon mit deiner Rolle? Ich bin entsetzt! Eigentlich hätte das jetzt noch ein Weilchen hin- und hergehen müssen, oder?“, erwähnte Kagerou im gespielten Zorn.

„Also, wenn du schon so etwas vorhast, dann mach es wenigstens nicht halbherzig! Verstanden?“ Während Kagerou weiter mit strenger Stimme sprach, sah er Kia nachdrücklich in die Augen und amüsierte sich innerlich über das Wechselbad der Gefühle, welches sich auf dessen Gesicht zeigte.

„So. Und nun lass uns losfahren! Ich habe noch nicht gefrühstückt und sterbe vor Hunger...“, erwähnte Kagerou so beiläufig, während er zur Beifahrertür ging, dass Kia nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte. Irgendwie hatte er sich das Ganze anders vorgestellt. Er blickte Kagerou hinterher und überlegte, was da eben falsch gelaufen war.

Eigentlich hatte er vorgehabt, die führende und vor allem austeilende Rolle zu besetzen, aber Kagerou hatte es mal wieder geschafft, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Kia war über die Fähigkeit seines Geliebten immer aufs Neue erstaunt. Kagerou verstand es wirklich, die Gedanken und Gefühle seines Gegenübers richtig zu deuten und dies durchaus auch manchmal zu seinem Vorteil zu nutzen – zumindest innerhalb ihrer Beziehung. Bei diesem Gedanken überzog Kias Gesicht ein schiefes Grinsen. Er ging ebenfalls zum Fahrzeug und blickte über das Autodach hinweg zu Kagerou rüber. Dieser stand abwartend da und zwinkerte ihm verspielt zu. Kia seufzte ergeben. Er öffnete den Wagen, so dass sie beide einsteigen konnten.
 

„Wie geht es Shino?“, wollte Kagerou neugierig von Kia wissen, als sie vom Parkplatz runter fuhren und den Weg Richtung Kletterfelsen einschlugen. Er blickte rüber zum Fahrer, der sich völlig aufs Fahren konzentrierte. Kagerou musste schmunzeln, da Kia dabei noch immer eine irritierte Miene trug.

„Woher soll ich das wissen!? Die vier haben mich am gestern Abend einfach allein in der Bar sitzen lassen. Nun, und als Shino vor diesem Zeitpunkt ging oder eher davon getragen wurde, sah er mehr schlecht als recht aus...“, murmelte Kia mit zunehmendem Verdruss, da er wieder an den gestrigen Abend denken musste.

„So mies? So ein angebrochener Knöchel schmerzt bestimmt ordentlich...“, sprach Kagerou gedankenverloren, während er aus dem Fenster sah. Er ging im Geiste die eigene Verletzungsserie durch, die sich durch seine Zeit als aktiver Kletterer zog. Es war zwar nie etwas wirklich Ernsthaftes dabei gewesen, dennoch hatte er vor allem die wiederholten Verletzungen an den Fingern satt – mal abgesehen von der Hornhaut, die seine Fingerspitzen überzogen und ihn bei seiner Malerei störten.

Seit er dem Klettern weniger Aufmerksamkeit schenkte, hatte er das Gefühl, dass er mit seiner Malerei vorankam und immer häufiger zu einem zufriedeneren Ergebnis kam. Obwohl er zugeben musste, dass das für ihn noch immer die Ausnahme war. Nur weil sein Mentor, aber allen voran Kia, der Meinung waren, dass er ein begnadeter Künstler sei, bedeutete das nicht, dass er ebenfalls so dachte – eher im Gegenteil.

Es gab auf der einen Seite noch so vieles, was er an Grundtechniken lernen musste, um mit deren Hilfe überhaupt erst in die Lage zu kommen, das Ausdrücken zu können, was er sich vorstellte. Daneben musste er auf der anderen Seite hingegen die schmerzlichen Erinnerungen, die er mit der Malerei und dem Klettern verband, in seine Lebensgeschichte einbetten und an ihnen wachsen. Das war natürlich leichter gesagt, als getan, aber er arbeitete daran – dennoch versetzte es ihn noch immer in einen ruhelosen und unzufriedenen Zustand, wenn er Kaitos Namen hörte.

Es hatte ihn erschaudern lassen, als er von Kia erfahren hatte, dass dieser Kaito am Kletterfelsen und später im Hotel angetroffen hatte. Es war nichts Ungewöhnliches, Kaito dort vorzufinden, aber er war froh, dass er nicht dabei gewesen war. Kagerou glaubte zwar nicht, dass solch ein Aufeinandertreffen alte Wunden aufreißen würde, denn soweit war er mit seiner eigenen Aufarbeitung schon gekommen. Dennoch würden ihm seine vielen offenen Fragen den bedingungslosen und gefühlsneutralen Umgang mit Kaito erschweren. Er wünschte sich, dass er später einmal in der Lage war, auf die vergangenen Ereignisse mit einem guten Gefühl zurückblicken zu können.

„ – hörst du mir überhaupt zu?“

Kagerou horchte auf und blickte zu Kia, der, während er zu ihm sprach, für einen kurzen Moment seine hellbraunen Augen auf ihn gerichtet hielt. Für einen flüchtigen Augenblick schwebte Kaitos Gesicht mit seinen tiefgründigen grünen Augen vor Kagerous innerem Auge, bevor er sich kopfschüttelnd davon befreite und Kias Blick erwiderte.

„Was?“, fragte er melancholisch und fuhr sich verlegen mit einer Hand durch seine Haare.

„Drei Groschen für deine Gedanken! Nicht zufällig an einen aufregenden Quickie im Auto, oder?“, entgegnete Kia übermütig und begann entspannt zu lachen.

„Blödmann! Wie kommst du bloß darauf? Eine Nacht ohne mich ist wohl schon zu viel für dich, was!“, erwiderte Kagerou belustigt, während er zärtlich seine Hand auf Kias Oberschenkel legte und seinen Blick verträumt auf die Straße vor ihnen richtete.

„Ich habe über mich nachgedacht, nichts weiter. Nun, und das ich wahnsinnig glücklich mit dir bin. Aber lass dir das Gesagte bloß nicht zu Kopf steigen! Obwohl, wenn ich so richtig darüber nachdenke, dann ist dir das eh schon passiert...“, frotzelte Kagerou lächelnd und drückte sanft Kias Oberschenkel.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll! Behandelst du all deine Bettgefährten so gemein?!“, war Kias spaßige Antwort. Er nahm Kagerous Hand, die auf seinem Schenkel ruhte, in seine und drückte sie liebevoll.

„All meine Bettgefährten?! Gibt es da noch mehr? Aber bevor wir weiter davon sprechen, erzähl mir doch erst einmal, wie sich unser frisches Liebespaar macht.“, wollte Kagerou lachend wissen, der seine Hand aus Kias befreite, um im Rucksack nach der Wasserflasche zu kramen.

„Welches genau meinst du!? Hiroki und Shino? Kouya und Yuu, oder Yuu und Takashi? Hm, oder vielleicht doch Kouya und Takashi?!“, fragte Kia so gelassen, wie es ihm nur möglich war, wenn von Takashi die Rede war. Er wusste, dass er von jenem nichts mehr zu befürchten hatte, dennoch machte ihn der Gedanke nervös, dass sein Liebster auf ihn treffen könnte. Kia war sich all der unschönen Erlebnisse seines Geliebten bewusst und fühlte daher Scham in sich aufsteigen, wenn er nur an sich und seine eigenen Gefühle dachte. Er seufzte leise und überhörte dabei Kagerous Entgegnung.

„Was hast du gesagt?“

„Ich habe gefragt, ob du mich auf den Arm nehmen willst?!“

Kia sah vorsichtig zu Kagerou rüber, der ihn lediglich neugierig anstarrte. Er hatte schon befürchtet, dass Kagerou Schwierigkeiten mit dieser Situation haben würde, aber dem schien nicht so zu sein. Erleichtert darüber begann er zu grinsen.

„Das würde ich nie tun! Wirklich! Und ich meinte die Kombinationen durchaus ernst! Gut, vielleicht würde ich Yuu und Takashi noch streichen, aber den Rest kannst du so stehen lassen!“, meinte Kia bedeutungsvoll, der es sich nicht verkneifen konnte, mit einer Hand durch Kagerous silberweißes Haar zu streichen. Am liebsten wäre er an den Straßenrand ran gefahren und hätte den Kuss dort fortgesetzt, wo Kagerous Ellbogen ihn beendet hatte.

„Kaito und Kouya? Wie meinst du das?“, fragte Kagerou irritiert, der die gefundene Wasserflasche Kia anbot. Dieser lehnte dankend ab und beantwortete stattdessen die Frage.

„Vielleicht liege ich auch falsch, aber ich hatte gestern beim Aufeinandertreffen das Gefühl, dass er echtes Interesse an Kouya zeigte. Ich kann mich auch irren, aber als ich Takashi abends in der Bar ein weiteres Mal traf, fiel seinerseits der ein oder andere zweideutige Kommentar bezüglich Kouya. Okay, vielleicht war ich auch schon zu benebelt vom Alkohol, als dass ich das richtig hätte einordnen können. Aber wie gesagt, es wäre keine Überraschung für mich, wenn ich richtig liege.“

Nachdem Kia seine Erklärung beendet hatte, warf er einen raschen Blick in den Rückspiegel, bevor er die Geschwindigkeit des Wagens drosselte, da sie sich unmittelbar vor der Einfahrt zum Parkplatz befanden, von dem aus sie gemeinsam zum Kletterfelsen laufen würden.
 

„Wie dem auch sei, ich will jetzt nicht weiter über die anderen sprechen...“, wisperte Kia aufgeregt, der das Auto inzwischen geparkt hatte. Er hatte sich abgeschnallt und sich anschließend nah zu Kagerou hinüber gebeugt.

„Ich würde jetzt lieber über dich, oder eher mit deinem Freund hier sprechen...“, hauchte Kia Kagerou verführerisch ins Ohr, während er begann, dessen Hose zu öffnen.

„W- was hast du vor!?“, brachte Kagerou stöhnend hervor, als er Kias Hand in seiner Unterhose spürte.

„Nach was fühlt es sich denn an?“, neckte Kia und küsste Kagerou erst zögernd und dann immer fordernder. Dieser genoss den Kuss und spielte verliebt mit dessen Zunge, während er versuchte nicht laut aufzustöhnen, als Kia begann, die Streicheleinheiten seiner Hand zu verstärken.

„Uhh...ha... Kia...wa-...ahh...warte!“, brachte Kagerou zwischen den sich leidenschaftlich küssenden Lippen hervor. Kia stoppte und sah seinen Geliebten mit glühenden Augen an.

„Warum warten?! Es ist doch niemand zu sehen!“, entgegnete Kia berauscht und begann erneut, Kagerous Gesicht mit Küssen zu übersähen.

„Es könnte aber jeden Moment jemand auftauchen! Du weißt, wie beliebt dieser Parkplatz für Ausflüge ist!“, sprach Kagerou und drückte seinen Geliebten sanft zurück in dessen Sitz. Ihm entging dabei nicht der unbefriedigte Ausdruck, der sich auf Kias Gesicht breit machte. Er seufzte leise und lächelte Kia entschuldigend an.

Es war nicht so, dass er nicht auch Lust hätte, aber die Tatsache, dass dieser Parkplatz meist als Ausgangspunkt für den Weg zum Kletterfelsen genutzt wird, ließ ihn unruhig werden. Er wollte auf keinen Fall, dass sie so von ihren Freunden, oder gar von Kaito, gesehen werden könnten.

Der Gedanke an Kaito ließ seine Erregung schlagartig verpuffen. Er schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln.

„Tut mir leid. Es war dumm von mir, mich so gedankenlos auf dich zu stürzen...“, meinte Kia leise, der Kagerou ein zerknirschtes Lächeln zuwarf.

„Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen! Wären wir nicht ausgerechnet auf diesem Parkplatz, dann hätte ich überhaupt keine Einwände gehabt, hörst du?!“, erwiderte Kagerou aufmunternd, während er sich abschnallte und seine Hose schloss.

„Lass uns einfach zum Felsen gehen und dort frühstücken. Anschließend werde ich dich sichern, damit du auch endlich zum Klettern kommst. Na, wie klingt das?“

Während Kagerou Kia einen fragenden Blick zuwarf, fuhr ein weiteres Auto auf den Parkplatz. Dem entstieg eine kleine Familie, deren Mitglieder fröhlich miteinander schwätzten und aufgeregt die Rucksäcke aus dem Kofferraum nahmen.

„Okay. Aber glaub bloß nicht, dass ich ein drittes Mal bei dir abblitzen werde! Wenn wir heute Abend nach Hausse kommen, dann wirst du das Bett nicht mehr verlassen, verstanden?! Selbst wenn das bedeutet, dass ich dich daran festbinden muss...“, brummelte Kia in übertriebener Enttäuschung, dem der letzte Gedanke ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

„Denk bloß nicht daran! Du brauchst dir das gar nicht weiter auszumalen!“, sprach Kagerou vergnügt, als er das Auto verließ.

„Wir werden sehen...“, murmelte Kia getröstet, während er ebenfalls aus dem Wagen stieg.
 


 

Shino schlug die Augen auf und wünschte sich im gleichen Moment, er hätte es nicht getan. Er verspürte leichte Übelkeit, welche er durchaus hätte aushalten können, wenn da nicht der bohrende Schmerz in seinem Knöchel wäre. Er seufzte leise und dachte an den gestrigen Abend zurück.

Er war betrunken gewesen, das stand außer Frage. Aber hatte er irgendetwas Peinliches angestellt? Er konnte sich an nichts erinnern. Das Einzige, was ihm in den Sinn kam, waren Hirokis leidenschaftliche Küsse, die ihm trotz Schmerzen den Verstand geraubt hatten. Unbewusst berührte er mit den Fingern seine Lippen und schloss verträumt die Augen.

„Brauchst du einen feuchtigkeitsspendenden Pflegestift für deine Lippen?“

Shino zuckte beim Klang der wohlklingenden Stimme zusammen. Er setzte sich vorsichtig auf und blickte irritiert neben sich. Dort traf er auf Hirokis vor Belustigung blitzende dunkelgraue Augen, die frech zu ihm hinauf schauten. Shino hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, dass er dort mehr als Spott sah. War es Begierde? Er verdrängte diesen Gedanken ganz schnell und grinste seinen Futon-Nachbarn schief an.

„Guten Morgen, Hiroki! Du bist schon wach?!“, fragte Shino mit leichter Verunsicherung und blickte sich im gleichen Moment suchend im Zimmer um. Kia war nirgends zu sehen. Dessen Futon sah aus, als wäre er überhaupt nicht benutzt worden. Er lag noch genauso ordentlich wie am Vorabend da. Shino konnte sich kaum vorstellen, dass Kia in einem anderen Raum übernachtet haben könnte.

Hat er bei Yuu und Kouya geschlafen, oder steckt er noch in der Bar? Der hat sich bestimmt aus Frust volllaufen lassen...

Hiroki unterbrach Shinos Gedanken, indem er sich ebenfalls aufsetzte, näher rückte und ihm zärtlich eine ins Gesicht fallende lange Haarsträhne hinter das Ohr strich. Shino versteifte sich und vermied es, in Hirokis Augen zu sehen. Er spürte Erregung in sich aufsteigen und ohrfeigte sich innerlich dafür.

Ich glaube, ich habe meine eigene Lust in Hirokis Augen gesehen... Egal. Dafür ist jetzt eh keine Zeit. Wer weiß, wann die anderen hier hereinplatzen...

Shino versuchte seine Anspannung zu lockern, indem er sich lautstark räusperte und Hiroki, der sich noch immer in äußerst gefährlicher Nähe befand, mit einer Hand sanft zurück auf dessen Futon schob. Dieser ließ es geschehen, aber hielt Shinos Hand fest, als er sie zurückziehen wollte.

„Nun, ich wollte dir eigentlich vorschlagen, deine Lippen mit meiner Zunge zu befeuchten, aber ich muss wohl mit deinen Fingern vorlieb nehmen?!“

Hiroki hatte kaum zu Ende gesprochen, als er auch schon begann, Shinos Handrücken zu küssen. Seine Zunge vollzog auf jenem kreisende Bewegungen und wanderte anschließend in Richtung Zeigefinger davon.

Shino starrte völlig perplex zu Hiroki, der die ganze Zeit seinen lasziven Blick auf ihn gerichtet hielt. Dieser nahm die Spitze des Zeigefingers behutsam in den Mund und fing an, abwechselnd daran zu saugen und sanft zu knabbern.

Shino hielt den Atem an. Er hatte das Gefühl, dass er jeden Moment die Kontrolle über seine eigene Begierde verlor, und er sich trotz nervender Übelkeit, sowie der Möglichkeit von hereinplatzenden Freunden überrascht zu werden, Hiroki hingeben würde. Je länger er darüber nachdachte, desto attraktiver wurde dieser Gedanke, und alles andere schien in der Belanglosigkeit zu verblassen. Er sah in Hirokis vor Verlangen glühende Augen und spürte, wie sein Widerstand brach.

Er griff mit seiner von Hiroki liebkosten Hand nach dessen Kinn, und zwang ihn auf diese Weise wieder näher zu kommen. Shino konnte für einen Augenblick Überraschung in dessen Augen lesen, welche aber sofort durch die nun vollends entfesselte Leidenschaft verdrängt wurde.

Bevor Shino wusste wie ihm geschah, lag er auf dem Rücken und spürte Hirokis forsche Zunge in seinem Mund. Er stöhnte leise und umschlang ungestüm Hirokis Rücken mit seinen Armen. Der Schmerz in seinem Fuß und die Übelkeit schienen wie weggeblasen. Er ließ sich fallen und schwelgte in jeder von Hirokis ungeduldigen Berührungen.
 

„Ngh... Hi- Hiroki wa-... Ohhh... Das ist gut...“, wisperte Shino lüstern, der Hirokis Küsse auf seiner entblößten Brust genoss. Dieser begann mit seiner Zunge Shinos rechte Brustwarze zu umzingeln, während er die andere mit zwei Fingern rieb.

„Ah! Mnh...“

Hiroki hob seinen Kopf, um Shino ins Gesicht sehen zu können. Erfreut stellte er fest, dass diesem seine Liebkosungen mehr als gefielen. Er sah, dass eine leichte Röte Shinos Wangen überzog, und er einen Arm über seine Augen gelegt hatte. Hiroki schmunzelte. Dieser Anblick ließ ihn mutmaßen, dass Shino mit Verlegenheit zu kämpfen hatte – auch wenn er annahm, dass dem eigentlich nicht so sein könnte. Shino strotzte in seinen Augen nur so vor Selbstbewusstsein, auch wenn dessen ruhige und zurückhaltende Art häufig einen anderen Eindruck hinterließ.

„Du siehst total sexy aus, Shino! Habe ich dir das schon gesagt?“, flüsterte Hiroki im berauschten Zustand und beobachtete, wie Shino sich bei seiner Äußerung wand und die Röte im Gesicht zunahm.

„Sei still...“, entgegnete Shino heiser, während er verlegen seinen Kopf zur Seite drehte und den Arm dabei nicht runter nahm.

„Das muss dir nicht unangenehm sein! Wirklich- “

Hiroki hatte plötzlich den urinierenden Shino in der Unterführung vor Augen und fing schallend an zu lachen. Dieses Bild tauchte so unerwartet und ohne Grund in seinem Kopf auf, dass er sich schon fragte, ob ihm sein Unterbewusstsein einen bösen Streich spielen wollte, denn er spürte augenblicklich, dass seine Erregung mit dem anhaltenden Gelächter mehr und mehr schwand.

Mist... Das ist aber auch zu surreal..., dachte Hiroki belustigt und wurde von erneut von einem Lachkrampf geschüttelt.

„Tu- ha tut mir lei- ha ha ha leid, Shino!“, brachte Hiroki lachend hervor, während er sich aufsetzte und sich die Tränen aus den Augen wischte.

Shino sah betreten zu Hiroki hoch und fragte sich, was diesen so zum Lachen gebracht haben könnte. Er richtete sich ebenfalls auf und zog seine Kleidung zu Recht. Er warf Hiroki einen fragenden Blick zu, als dieser erneut begann zu lachen.

„Scheint ja mächtig lustig zu sein, was dir da im Kopf rumschwirrt...“, meinte Shino irritiert, der gerne den Auslöser für Hirokis Anfall erfahren würde.

„Ja. Nein. Ha ha ha... Eigentlich ist das eher total unlustig, aber ich kann nicht anders. Tut mir leid!“ Hiroki lachte erneut ausgelassen, aber zeigte Shino mit einer Hand eine entschuldigende Geste.

„Auf jeden Fall hat das wie eine kalte Dusche gewirkt. Ich sollte aufstehen und im Bad verschwinden.“, sprach Shino leise, der seiner Stimme den unbefriedigten Klang nicht nehmen konnte. Hiroki sah ihn plötzlich mit gejagten Augen an, während sein Lachen schlagartig verstummte.

„Was? Halt! Hier geblieben! Wir sind noch-“

Hirokis Erwiderung ging im Klopfen und der gedämpften Rufe an der Tür unter.

„Hey, Hi-chan!? Bist du, oder seid ihr schon wach?“

„Geistreiche Frage Kouya, muss ich schon sagen! Die machen doch voll den Lärm! Die müssen wach sein, oder wir haben uns im Zimmer geirrt...“

„Hä? Nee! Die haben doch das Zimmer genau neben uns gehabt, oder?“

„Es gibt aber noch ein Zimmer neben uns...“

„Oh?! Stimmt, aber ich dachte...“

Hiroki kniff enttäuscht die Augen zusammen und hörte Shino, der neben ihm saß, leise lachen. Er sah zu Shino rüber, der seinen Blick offen erwiderte und dem ein selbstgefälliges Grinsen auf den Lippen lag.

„Irgendwie finde ich diese Entwicklung jetzt äußerst zufrieden stellend, oder was meinst du? Tut mir ja fast gar nicht leid um deine verpasste Chance!“, entgegnete Shino mit fröhlicher Stimme und zwinkerte Hiroki belustigt zu. Diesem blieb vor Verwunderung der Mund offen stehen. Shino begann sich mit Unterstützung der Gehhilfe aufzustellen, und rief den beiden vor der Tür Stehenden freundlich zu.

„Yuu! Kouya! Wir sind natürlich schon wach! Kommt also rein!“

Die beiden taten wie ihnen zugerufen und Shino verschwand dabei lächelnd im Bad. Hiroki warf den Eindringlingen einen unbestimmten Blick zu und machte sich daran, die Futons an die Seite zu räumen, damit sie Platz zum Frühstücken haben würden.
 

„Wie jetzt? Kia ist schon los?!“, wollte Shino neugierig wissen, der gerade erst wieder aus dem Bad kam und daher Hirokis Unterhaltung mit Kouya und Yuu nur zur Hälfte mitbekommen hatte. Er spähte in die Mitte des Raumes.

Inzwischen war das Frühstück gebracht worden, so dass Shino die drei Freunde auf dem Boden am halbhohen Tisch sitzend vorfand, der mit den verschiedensten Speisen gedeckt war. Shino musterte das Essen. Seine Übelkeit war zwar völlig verschwunden, dennoch ließ ihm das Essen nicht gerade das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er seufzte und wusste aber, dass er das Schmerzmittel nicht auf leeren Magen nehmen durfte und überlegte daher angestrengt, was er folgenlos zu sich nehmen könnte. Shino spürte die fragende Blicke der anderen und schmunzelte.

„Kein Grund zur Sorge! Mir geht es soweit gut. Der Knöchel schmerzt natürlich, aber noch ist es auszuhalten. Was ist nun mit Kia?!“, mochte Shino noch immer wissen, der sich behutsam auf den freien Platz niederließ. Im Augenwinkel konnte er Hirokis skeptisch hochgezogene Augenbraue erkennen.

„Kia ist jetzt wahrscheinlich schon zusammen mit Kagerou am Kletterfelsen. Dort warten sie auf unser Ankommen.“, war Hirokis knappe Antwort, der Shino ohne zu fragen eine Tasse Grünen Tee einschenkte.

„Ich finds toll, dass Kagerou doch gekommen ist! Vielleicht sehen wir ihn ja klettern.“, meinte Kouya aufgeregt, der am liebsten sofort aufgebrochen wäre.

„Also, wenn ich ehrlich bin, dann habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache.“, meinte Yuu unerwartet, der seine vollen schwarzen Haare mit einem Haarband aus dem Gesicht verbannt hatte.

Kouya blickte zu ihm rüber und konnte seine Bewunderung nicht verbergen. Yuu sah einfach atemberaubend aus. Er trug ein langärmliges lilafarbenes Shirt, dessen lange Knopfleiste zur Hälfte geöffnet war. Darunter trug er ein rotes Hemd, dessen V-Ausschnitt den Blick auf seinen hellen und makellosen Hals freigab.

Kouya starrte fasziniert dorthin.

Heute früh habe ich diese Stelle noch geküsst..., dachte er entzückt und spürte, wie seine Ohren mit einem Mal heiß wurden und wandte hastig den Blick ab. Ihm entging dabei aber nicht Yuus wissendes Lächeln, das ihm dieser für einen Moment schenkte.

Das gab Kouya beinah den Rest. Die Hitze breitete sich von seinen Ohren Richtung Gesicht aus. Er schluckte nervös und hoffte, dass die anderen ihn nicht darauf ansprachen.

Kouya schaute sich verstohlen um. Er sah unauffällig zu seinem Bruder rüber, der seine Augen auf Shino gerichtet hielt. Kouya meinte, Besorgnis darin lesen zu können, aber er war sich nicht sicher. Shino selbst schien Hirokis Blick nicht zu bemerken, da dieser mit der Wahl des Essens beschäftigt war. Shino entschied sich für Toastbrot mit Marmelade und verzog beim ersten zaghaften Biss das Gesicht. Kouya musste grinsen.

„Warum hast du ein ungutes Gefühl, Yuu?“, fragte Hiroki auf einmal, während er genüsslich seine Misosuppe schlürfte.

Kouya schaute zurück zu Hiroki, der ihm kurz ein brüderliches Lächeln zuwarf, bevor dieser anschließend zu seinem besten Freund guckte.

„Nun. Na ja, ich kenne Kia ja eigentlich überhaupt nicht, aber ich nehme mal an, dass er über den Fortgang des gestrigen Abend alles andere als glücklich gewesen sein müsste. Immerhin ist niemand mehr von uns wieder aufgetaucht. Mein Mitgefühl hat er auf jeden Fall, aber ich glaube, er wird uns unser Verhalten bestimmt vorwerfen. Was meinst du, Shino?“, beantwortete Yuu mit einem schiefen Grinsen Hirokis Frage und sah hinterher forschend zu Shino rüber, der gerade die Schmerztablette geschluckt hatte.

„Gute Frage. Ich glaube fast, dass Yuu Recht haben könnte. Kia kann ganz schön nachtragend sein, aber vielleicht besänftigt ihn ja Kagerous unerwartete Gegenwart-“

Shino wurde abrupt durch Hirokis laute Äußerung unterbrochen.

„Oder diese wird ihn beflügeln, was ich eher denke!“, meinte Hiroki hastig und sah entschuldigend zu Shino, dem die Unterbrechung aber nichts ausgemacht zu haben schien.

„Sag mal Shino, wie machst du das jetzt eigentlich mit deiner Arbeit im Videoladen? Du kannst ja schlecht rumlaufen...“, wollte Kouya neugierig wissen, der keine Lust hatte, sich über Kias möglichen Vergeltungsschlag Gedanken zu machen.

„Das ist kein Problem, denke ich. Werde einfach kürzer treten und die Arbeit den Fußgesunden überlassen – zum Beispiel Yuu!“, spaßte Shino.

„Glaub aber nicht, dass ich dir dann das rechtmäßig verdiente Geld überlasse!“, konterte Yuu lachend.

„Das musst du auch nicht. So nötig habe ich es dann auch wieder nicht...“, entgegnete Shino heiter.

Kouya sah überrascht zu Shino rüber und begann sich zu fragen, wie sich dieser allein mit seiner Arbeit im Videoladen das Zimmer in der Wohnung leisten konnte. Wie finanzierte dieser überhaupt sein Leben? Kouya beschloss, Shino darauf anzusprechen.

„Aber wie zahlst du dann die Miete, wenn du nicht arbeiten kannst?“

Kouya wusste, dass diese Frage zwar sehr privat war, aber er wollte sie nicht zurückhalten.

Wenn er nicht will, wird er sie auch nicht beantworten..., dachte er und hoffte dennoch auf eine Antwort.

Shino sah für eine Sekunde leicht verunsichert zu Kouya rüber, der seinen Blick mit wachen und interessierten Augen erwiderte. Shino begann zu grinsen und bemerkte, dass sich Hiroki und Kouya mehr glichen, als ihnen selbst vielleicht bewusst war.

Kouyas offene und durchaus herausfordernde Neugier brachte gehörig Schwung in ihr WG-Leben. Shino überlegte, wie sich ihr aller Leben unter dieser veränderten Begebenheit fortsetzen würde. Seine Gedanken wurden erneut von Hiroki, seiner beginnenden Bettgeschichte, unterbrochen.

„Hey Ya-chan! Das ist unhöflich! Du kannst nicht einfach solch private Fragen stellen! Da spielt es auch keine Rolle, dass die befragte Person dein Mitbewohner ist...“, wies Hiroki seinen jüngeren Bruder harsch zurecht, dem der Rüffel prompt ins Gesicht geschrieben stand.

Kouya sah entschuldigend von Hiroki zu Shino, der ihm aber freundlich zulächelte.

„Kein Grund laut zu werden, Hiroki. Die Entscheidung über das Beantworten der Frage liegt letztlich bei mir. Nun, und so privat finde ich sie auch nicht! Kouya hat durchaus das Recht zu erfahren, ob einer seiner Mitbewohner die gemeinsamen Kosten der Wohnung nicht mehr tragen kann.“

Während Shino sich erklärte, blickte er aufmunternd zu Kouya, der ihm ein erleichtertes und zudem außergewöhnlich attraktives Lächeln schenkte.

Verdammt, die gleichen sich wirklich wie ein Ei dem anderen! Wenn es Yuu nicht geben würde, dann hätte ich nichts dagegen, mit beiden... Äh, halt! Was denke ich denn da!? Zurück zum Thema...

Shino unterbrach seinen äußerst unanständigen Gedanken und beantwortete Kouyas Frage.

„Ähm, nun, es ist so, dass ich keine Miete zahlen muss.“
 

Yuu, Hiroki und Kouya hielten in ihren Bewegungen inne starrten verwundert zu Shino, dem diese Blicke dann doch etwas unangenehm waren.

„Wie jetzt?“, kam es beinah gleichzeitig aus Kouyas und Hirokis Mund, die sich daraufhin kurz anschauten und schief zu grinsen anfingen.

Yuu beobachtete die beiden und schüttelte hingerissen den Kopf. Für ihn war das natürlich nicht das erste Mal, dass er mitbekam, dass Kouya und Hiroki die gleichen Dinge sagten oder gar taten, aber er war jedes Mal aufs Neue verblüfft. Es war wirklich schwer zu übersehen, dass die beiden miteinander aufgewachsen waren.

„Wie soll ich sagen... Also... Das Gebäude gehört meiner Familie.“, sprach Shino nun zwar etwas leiser, aber dem ungeachtet mit fester Stimme.

„Was?!“

Kouyas laute Stimme, der die Überraschung über das Gehörte anzuhören war, entlockte Yuu ein verliebtes Lachen, in welches Shino einstimmte.

„Schlag mich, wenn ich falsch liege, aber kann es sein, dass das Gebäude, in dem sich der Videoladen befindet, ebenfalls deiner Familie gehört?“, fragte Hiroki auf einmal und erntete damit Shinos ungläubigen Blick

„Äh, ja, aber woher weißt du das?“ Shino nippte nervös an seiner Tasse Tee. Konnte es sein, dass Hiroki sich über ihn erkundigt hatte?

Nie im Leben! Wozu auch... Reiner Zufallstreffer...

Hirokis Grinsen wurde eine Spur übermütiger.

„Das bedeutet ja, dass Kouya mit seinem Mietanteil dein Leben beziehungsweise das deiner Familie finanziert?!“, schloss Hiroki seine lauten Überlegungen ab, und wartete auf Shinos Erklärung. Dieser rutschte ein wenig unbehaglich auf seinem Sitzkissen umher.

„Theoretisch könnte das so gesagt werden. Dennoch erarbeite ich meinen Lebensunterhalt selbst. Lediglich die Miete ist mir halt erlassen. Aber verrat mir mal bitte, wie du darauf gekommen bist, dass das andere Gebäude ebenfalls meiner Familie gehört?!“ Shinos Frage ließ Hiroki nur arrogant grinsen.

„Och, ich habe da so meine Quellen!“ War alles, was dieser hervorbrachte, und handelte sich dafür von Kouya einen strafenden Blick ein.

„Hey großer Bruder! Mich tadeln, weil ich unhöflich war, aber selbst keinen Deut besser! Kannst DU mir mal verraten, wie ich solch ein widersprüchliches Verhalten einordnen soll?“

Kouya, der Hiroki noch immer böse anfunkelte, begann die Essensreste, die sich problemlos transportieren ließen, zusammenzustellen, um sie später für ihren abschließenden Ausflug zum Kletterfelsen einpacken zu können.

„Kannst DU mir mal verraten, in wen du verliebt bist?!“

Hirokis plötzlicher Themenwechsel schockierte Kouya.

„Wa-... Was mei-.. meinst du da- damit?“, stotterte Kouya hilflos und völlig verdutzt und unterdrückte das Bedürfnis, zu Yuu zu blicken. Er wusste, wenn er diesem Bedürfnis nachgab, wäre es ein Leichtes für Hiroki, seine Gefühle für Yuu zu durchschauen.

„War das so schwer zu verstehen? Ich kann meine Frage auch noch einmal wiederholen, wenn-“

Kouya fuhr Hiroki dazwischen, indem er ihm sein Sitzkissen an den Kopf warf. Er wusste, dass sein Gesicht vor Scham rot angelaufen war und er sich mit dieser Aktion mehr als kindisch benahm, aber er konnte sich nicht anderes helfen. Er senkte den Kopf, und wäre am liebsten im Boden versunken.

„Das war jetzt aber ein krasser Wechsel des Gesprächsthemas, Hiroki! Und ich muss Kouya leider zustimmen, du benimmst dich momentan sehr taktlos! Da spielt es auch keine Rolle, dass die Person einmal der Mitbewohner deines Bruders ist, und es sich zum anderen um deinen Bruder selbst handelt!“, meinte Yuu süffisant lächelnd, der absichtlich Hirokis Worte wiederholte.

Hiroki sah empört zu Yuu, der noch immer spöttisch grinste. Dass Yuu ihm in den Rücken fiel, fand er überhaupt nicht spaßig. Aber er musste auch zugeben, dass er Kouya wirklich arg zugesetzt hatte. Dieser hielt seinen Kopf noch immer gesenkt.

Verdammt! Wieso habe ich mich bloß dazu hinreißen lassen... Jetzt erzählt er mir bestimmt überhaupt nichts mehr... Ich Volltrottel!

Hiroki überlegte fieberhaft, wie er diese Situation wieder gerade biegen könnte, als ein Handy zu klingeln begann.

„Entschuldigt mich...“, sprach Kouya leise, als er aufstand und zu seinem Rucksack lief. Darin kramte er nach seinem Telefon und starrte, als er es gefunden hatte, für einen Moment unschlüssig auf das Display. Die Nummer war ihm nicht bekannt und er zögerte für einen Moment, ranzugehen, aber seine Neugier siegte. Er spürte die fragenden Blicke der anderen im Rücken.

„Ja? ... Häh?! ... Äh... ... Woher hast du meine Nummer? ... Ah. ... Was?! Nein, wie kommst du darauf? ... Ich muss jetzt Schluss machen. ... Ja, ebenfalls. Bis dann.“

Kouya beendete hastig das Gespräch und umfasste das Handy fester in seiner Hand. Er versuchte sich zu beruhigen. Irgendwie schien heute nicht sein Tag zu sein – zumindest seit er das Bett neben Yuu verlassen hatte.

„Wer war es? Etwa Kia?“ Hörte Kouya seinen Bruder sprechen und drehte sich allen wieder zu, während er zurück zu seinem Platz ging.

Yuu sah zu Kouya hoch und hatte ein mieses Gefühl, denn dessen Gesichtsfarbe, die eben noch im dunkelsten Rot leuchtete, trug nun das hellste Weiß – Kouya war leichenblass.

„Alles in Ordnung?“, fragte Yuu mit zunehmender Besorgnis.

„Äh, ja, alles okay. Es war nur Kai- äh, Takashi, der mir viel Spaß beim Klettern wünschen wollte...“, sprach Kouya immer leiser werdend und vermied Yuus Augen.

„Takashi? Woher hat der denn deine Nummer?“, wollte Shino beunruhigt wissen.

„Tja, das wüsste ich auch gern, denn von mir hat er sie nicht!“, antwortete Kouya wahrheitsgemäß und wagte einen Blick auf Yuu, der ihm mit völlig entspannten Gesichtszügen entgegensah.
 


 

„Geht das so, Shino?“

Hiroki sah fragend in den Rückspiegel und traf auf Shinos dunkle Augen, die ein wenig gläsern wirkten, als dieser den Blick erwiderte.

Wenn mich nicht alles täuscht, dann sieht er mit jeder Minute schlechter aus... Vielleicht hätte er doch nach Hause gemusst...

Hiroki unterdrückte erfolglos das hervorbrechende Schuldbewusstsein, während er den Wagen startete und langsam vom Parkplatz rollte.

„Was für eine Frage! Es ist total gemütlich, hier so schräg und im halben Spagat auf der Rückbank zu sitzen! Zu meinem unglaublichen und unverdienten Reichtum, liegt mein Bein zudem auch noch auf dem Schoß meines Sitznachbarn, der sich schon seit geraumer Zeit das Lachen verkneifen muss! Also, wie du siehst und hörst, alles Bestens! Oh, ich vergaß etwas Entscheidendes! Der Schmerz schraubt sich gerade mit jeder Sekunde gehörig in die Höhe... Hat jemand zufällig Morphium dabei? Ja? Nein? Wie schade, war nur so eine Frage...“

Kouya, der neben Shino saß, brach in schallendes Gelächter aus. Yuu, der auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, fing ebenfalls zu lachen an. Lediglich Hiroki, den das schlechte Gewissen immer stärker plagte, blieb stumm und sah erneut in den Rückspiegel, um Shino einen mitfühlenden Blick zukommen zu lassen, aber dieser hatte seinen Kopf zur Seite gedreht und starrte frustriert aus dem Fenster.

„Tut mir leid, Shino! Ich will ja gar nicht la- ha ha ha... Tut mi- ha ha...“, meinte Kouya lachend und blickte entschuldigend zu Shino rüber, der aber weiterhin verstimmt aus dem Fenster sah.
 

Shino schloss die Augen und seufzte lautlos. Er hörte Kouya, der noch immer vergnügt kicherte. Er konnte es ihm eigentlich nicht übel nehmen, wenn er an die Ereignisse der letzten knappen Stunde dachte. Wenn er nicht solche Schmerzen hätte, würde ihm wohl selbst der ein oder andere Scherz über die Lippen kommen, aber so?

Shino wunderte sich eher darüber, dass Hiroki nicht seine Späße mit ihm trieb. Gerade von diesem hatte er ein solches Verhalten erwartet. Stattdessen hatte er das Gefühl, dass Hiroki sich sorgte, oder irrte er sich?

Seine Gedanken wanderten zu den beiden Situationen, die sehr wahrscheinlich der Grund für Kouyas nicht enden wollende Erheiterung waren. Wirklich lustig waren diese eigentlich nicht gewesen, aber wer entscheidet schon, was lustig war und was nicht?

Die erste, der zwei für ihn zum himmelschreienden Situationen, musste er beim Versuch sich anzuziehen erleben. Er hatte sich nach dem gemeinsamen Frühstück zum Umziehen ins Badezimmer zurückgezogen, um dort dann feststellen zu müssen, dass seine enge Unterhose nicht über den Gips passte – zumindest war er nicht in der Lage gewesen, sich sitzend soweit nach unten zu beugen, dass er die bis zum Maximum geweitete Unterhose schmerzlos über das Gipsbein ziehen konnte. Das hatte ihn schon verzweifeln lassen. Aber als er dann noch einen Schritt weiter gedacht hatte, war er kurz davor gewesen, aus dem Fenster zu springen. Er hatte nur eine weitere enge Kletterhose dabei, die selbst bei liebevollem Zureden nicht über den Gips schlüpfen würde – zudem hatte er nicht vorgehabt, die geliehene Hose aus dem Krankenhaus ein weiteres Mal zu tragen. Er hätte zu diesem Zeitpunkt schreien können.

Nach etwa zwanzig Minuten hilflosem und äußerst deprimiertem Sitzen auf dem Fußboden, hatte sich Hiroki an der Tür bemerkbar gemacht und gefragt, ob alles in Ordnung sei.

Er hatte diesem daraufhin sein Problem geschildert. Ihm war dabei nicht das Lachen entgangen, was sich hinterher im Raum nebenan ausgebreitet hatte.

Hiroki hatte ihm anschließend fröhlich spaßend Hilfe angeboten, die er nur angenommen hatte, weil ihn das Gefühl beschlichen hatte, sonst überhaupt nicht mehr aus dem Bad herauszukommen.

Zu seinem Erstaunen hatte Hiroki unglaublich Ernst ausgesehen, als er das Badezimmer mit einer Hose von sich auf dem Arm betrat. Ohne eine dämliche Bemerkung von sich zu geben, hatte er sich sofort an die Arbeit gemacht, ihm aus und in die frische Unterhose zu helfen – lediglich das gelegentlich aufblitzende belustigte Funkeln in den dunkelgrauen Augen, hatte dessen wahre innere Stimmung erahnen lassen.

Hiroki hatte sogar vorgehabt, das Hosenbein, der von ihm geliehenen Sporthose, aufzuschneiden, weil selbst diese zu eng gewesen war, aber das hatte er nicht zugelassen.

Er hatte darauf bestanden, dann doch die eigene Hose anzuziehen, die Hiroki stattdessen aufschneiden musste.

Nach mehr als einer halben Stunde Aufenthalt im Bad, hatte er es dann schließlich erschöpft verlassen können, um sich den breit grinsenden Gesichtern der beiden anderen zu stellen. Diese hatten ersichtlichen Spaß mit der Sache gehabt – besonders Kouya, der das Dauergrinsen nicht mehr hatte abstellen können.

Als wäre das schon nicht genug für seinen jämmerlichen Zustand gewesen, musste er beim Verlassen des Hotels eine weitere unglaublich blöde Situation über sich ergehen lassen.

Er hatte sich gerade auf dem Weg zum Ausgang befunden, als zwei Kinder auf ihn zu gerannt kamen. Der Junge, der sich im Vordergrund befand, hatte dem Mädchen, welches hinter diesem herlief, eine gemeine Bemerkung über die Schulter hinweg zugebrüllt, so dass jener nicht mitbekommen hatte, dass er geradewegs auf ihn zusteuerte.

Trotz des ausweichenden Schrittes zur Seite, war der Knirps an seiner Krücke hängen geblieben und landete, wie er selbst, auf dem Hosenboden. Der Schmerz, der ihm daraufhin durch den Körper geschossen war, hatte ihm schon fast den Atem geraubt. Aber der Spruch, des inzwischen wieder stehenden Jungen, hatte ihm den Rest gegeben.

‚Wieso stehst du auch im Weg rum, du... du Held in Strumpfhosen!?’, hatte ihm dieser nach einer empörenden Vollkörpermusterung zugerufen, während er mit hochrotem Kopf davongelaufen war.

Das Mädchen hatte für einen Moment hilflos zwischen ihm und dem davoneilenden Freund hin- und her geblickt, ehe es sich ebenfalls wieder in Bewegung gesetzt hatte. Bevor es aber im nächsten Gang verschwunden war, hatte es ihm noch hastig eine Entschuldigung zugerufen.

Und dann war es wieder soweit... Gelächter, und das nicht zu knapp! Immerhin waren sie zumindest noch in der Lage, mir aufzuhelfen...
 

Shinos Lippen entfuhr erneut ein Seufzer, welcher aber dieses Mal zu hören war, und ihm sogleich den einen oder anderen betroffenen Blick einhandelte. Er ignorierte sie, und rutschte dabei in eine etwas gemütlichere Position. Diese veranlasste ihn prompt, ein schmerzliches Aufstöhnen zu unterdrücken, da er unfreiwillig sein hochgelegtes Bein bewegt hatte. Er presste angespannt die Lippen aufeinander und versuchte an etwas Schmerzfreies zu denken. Sofort tauchte Hirokis Gesicht vor seinen inneren Augen auf, wie dieses sich in der Absicht näherte, ihn zu küssen. Genervt stöhnte er auf.

Soviel zum Unterdrücken... Ich muss heim, und zwar ganz schnell! Wenn ich mit zum Felsen gehe, dann ist das mein Tod – definitiv...

Hirokis laute Bemerkung riss ihn aus seinen Gedanken.

„Ich glaube, es ist besser, wenn ich dich nach Hause bringe. Du siehst wirklich alles andere als gut aus, Shino. Du hast selbst gesagt, dass dein Schmerz zugenommen hat – nicht erst seit dem unglücklichen Zusammenprall im Ga-“

Als er das Wort Zusammenprall ausgesprochen hatte, fing Kouya erneut laut zu lachen an. Hiroki warf seinem jüngeren Bruder einen strafenden Blick zu, der augenblicklich beschämt die Hand auf den Mund presste.

„Das waren auch meine Gedanken. Es ist wohl wirklich besser, wenn ich diese Party verlasse. Du musst mich aber nicht nach Hause fahren! Ich kann auch mit dem Zug fa-“

Hiroki fuhr Shino vehement dazwischen.

„Bist du noch ganz dicht?! Ah, verstehe. Die Schmerzen lassen dich unzurechnungsfähig werden... Vielleicht sollten wir, bevor dein Hirn völlig aussetzt, einen Vertrag aufstellen, der es mir gestattet, dich selbst mit Einspruch nach Hause bringen zu dürfen. Wie klingt das? Yuu, guck mal bitte im Handschubfach nach. Da müsste eigentlich noch Papier sein...“

Während Hiroki auf seiner äußerst arroganten Art vor sich hin sprach, wusste Shino nicht so recht, ob er diesem mit seinem gesunden Bein in den Rücken treten sollte, oder aber sich einfach erleichtert zurücklehnen sollte und Hiroki Hiroki sein lassen sollte.

„Ich kapituliere. Fahr mich einfach nach Hause...“, flüsterte Shino überfordert. Er legte seinen Kopf zurück und schloss die Augen. Shino spürte, dass ihm mit der gefallenen Entscheidung ein Stein vom Herzen rollte, und er sich nur noch auf sein Bett freute.

„Das wollte ich hören. Kouya, rufst du bitte mal Kagerou oder Kia an, um ihnen mitzuteilen, dass ihr beide allein kommt und es in Ordnung geht, dass Kia euch wieder mit zurück nimmt?“, meinte Hiroki in Kouyas Richtung fragend. Dieser schenkte ihm ein willst-du-mich-auf-den-Arm-nehmen Blick.

„Guck nicht so, ist mir schon klar, dass er dich mitnehmen würde, schließlich wohnt ihr zusammen, aber wegen Yuu...“, entgegnete Hiroki gereizt, der vergeblich im Rückspiegel nach Shinos Augen suchte. Dieser hielt sie noch immer geschlossen, während nun ein halbwegs entspannter Ausdruck auf dessen Gesicht lag.

„Ja, ja, hab´s verstanden.“, erwiderte Kouya brummig, der begann, in seinem Handy nach Kagerous Nummer zu suchen.

Er hatte seinem Bruder die Sache beim Frühstück noch nicht verziehen und wunderte sich gleichzeitig darüber, wie dieser eben jene Angelegenheit so ohne wenn und aber einfach verdrängen konnte.

Kouya befürchtete, dass Hiroki sein letztes Wort dazu noch nicht gesagt hatte, aber das sollte ihm jetzt egal sein. Er würde allein mit Yuu zum Kletterfelsen laufen können und dort mit ihm, und natürlich den anderen, ein paar nette Stunden verbringen. Er musste sich also keine Sorgen über die Anwesenheit seines Bruders machen. Seine ungeheure Vorfreude darauf stahl sich an die Oberfläche, so dass er verliebt zu grinsen begann und Kagerous Nummer wählte.

Nachdem er auf dessen Mailbox gelandet war, probierte er es bei Kia, wo er den gleichen Erfolg hatte. Nach kurzem Austausch untereinander kamen sie zu der Meinung, dass Kia und Kagerou wohl bereits kletterten und somit nicht auf ihre Telefone zugreifen konnten. Sie beschlossen also, eine Nachricht zu hinterlassen und hofften, dass ihre ohne sie getroffene Entscheidung in Ordnung ging.

Kouya verstaute nach getaner Arbeit sein Handy und ließ sich, nachdem er Shino vorgewarnt hatte, behutsam tiefer in den Sitz sinken. Er passte sich dem Schweigen im Auto an, und sah verträumt aus dem Fenster. Hin und wieder versuchte er unauffällig Yuus Gesicht im Außenspiegel zu erhaschen, was ihm aber nicht wirklich gelang, da dieser seinen Kopf ständig in eine andere Richtung bewegte. Kouya schwelgte daher bittersüß in seinem unerfüllten Verlangen und sah kurz zu Shino rüber, der den Eindruck erweckte, dass er schlafen würde. Kouya lächelte voller Mitgefühl in dessen Richtung.

Du hast es heute bisher echt nicht leicht gehabt, Shino! Aber du kannst in den nächsten Tagen auf mich zählen, wenn du Hilfe brauchst...

Eine unerwartete Berührung ließ ihn in seinen Gedanken inne halten. Kouya blickte zu seinem linken Schienbein herunter und erkannte Yuus Hand, die plötzlich unauffällig darauf ruhte.

Yuu! Was, wenn Hiroki genauer hinsieht...

Seine unausgesprochene Frage wirbelte ihm durch den Kopf, als er verstohlen in den Außenspiegel schaute und dort auf Yuus Blick traf. Kouya hatte das Gefühl, ihm würde vor Liebe das Herz zerspringen. Er lächelte entflammt und wünschte sich, dass sie endlich das Auto verlassen konnten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Bell-chan
2009-03-31T12:24:02+00:00 31.03.2009 14:24
*Freu*
das ging ja schnell weiter
nur weiter so
*Streichel*
*schreibfeder in die hand drück*
Von:  Xai
2009-03-30T16:19:33+00:00 30.03.2009 18:19
meow. XD
und wenn hiroki da mal keinen hintergedanken hat *hust*
XD
tolles kappi ^^
schreib mal weiter..
aber ich weiß, erst kommt jetzt das andere..
*wart*
Lieb dich
*chuu*
Von:  Bell-chan
2009-03-26T22:51:21+00:00 26.03.2009 23:51
*grins*
spitze, ich hab mich schon lange nach ein neues kapi gesehnt

Von:  Xai
2009-03-26T21:33:28+00:00 26.03.2009 22:33
uiuiui.. XD woher er nur die handynummer hat.. Oo
und du sagst mir, dass du bei dem dialog ne krise gekriegt hast??
hat sich aber dann gelohnt, der ist toll ^^
aber ich finde die farbkombi von rot und lila etwas gewöhnungsbedürftig.. Oo
ich freu mich auf den nächsten teil.. :)
Von:  Xai
2009-03-22T22:28:38+00:00 22.03.2009 23:28
es geht weiter *jubel*
und Kagerou taucht wieder auf ^^
die anderen zwar noch nciht, aber es kommen ja auch noch 50% ^^
man, was freue ich mich *knuddel*
jetzt musst du aber weiter schreiben, hime-sama ^^ ich bestehe dadrauf :)
also schreib brav weiter, sonst rebelliert das würmchen noch ^^


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