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Relations

von

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Uruha knows best

"Hey, Aoi. Komm mal her."
 

Der Gitarrist hob den Kopf und sah von seinem Musikmagazin hoch.
 

"Was ist denn Uruha?"
 

Er hatte absolut keine Lust von seinem Stuhl aufzustehen, den er gerade so schön warmgesessen hatte.
 

"Komm einfach her und schau dir das an. Wenn ich es dir erzähle, glaubst du mir eh nicht."
 

Aoi seufzte und stand die Zeitschrift auf den Tisch vor sich legend auf.

Langsam und lustlos schlenderte er zu Uruha rüber, der an der Türschwelle zur Eingangshalle stand und vorsichtig hineinspähte.
 

"Was ist denn?"
 

"Komm, guck mal."
 

Uruha deutete in die Eingangshalle und hatte ein merkwürdiges Grinsen auf dem Gesicht.
 

"Wie kann ich was sehen, wenn du mit deinem fetten Arsch im Weg bist?"
 

"Hallo? Mein wunderschöner Hintern ist nicht fett. Kai sagt, dass mein Hinterteil perfekt ist."
 

Eingebildet und überheblich blickte Uruha auf Aoi hinunter.
 

"Uruha", seufzte Aoi und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
 

"Kai ist in dich verliebt und mit dir zusammen, natürlich sagt er, dass dein Hintern toll aussieht. Was soll er auch anderes sagen?"
 

Als Aoi bei ihm ankam, machte Uruha ihm Platz und ließ ihn einen Blick auf die Szene, die sich hinter der Tür abspielte werfen.

Reita balzte, wie ein Hahn auf Crack, eine ältere Frau an, die Aoi nicht kannte.

Irgendwie sah man Reita in letzter Zeit ständig mit diesem Typ älterer gut aussehender Frau.

Wäre Aoi nicht so verwundert, würde er wohl eifersüchtig auf Reita sein, aber dazu kam er in diesem Moment gar nicht.
 

"Wer ist das?"
 

"Ich habe keine Ahnung."
 

Aoi warf Uruha einen skeptischen Blick zu.
 

"Und warum zeigst du mir das?"
 

Uruha rollte die Augen und warf seine Haare so übertrieben tuntig zurück, dass Aoi sich stark zusammenreißen musste, um den Lead-Gitarristen nicht auszulachen.
 

"Na schau dir Reita doch an. Das ist doch sowas von ärmlich, da kann man ja nur Mitleid bekommen."
 

Aoi nickte und grinste, was allerdings kläglich scheiterte.
 

"Ja es ist echt traurig das mit anzusehen und was willst du jetzt von mir?"
 

"Ich wollt mir das Ganze nicht alleine antun."
 

"Okay, ich habs gesehen, darf ich meine Aufmerksamkeit jetzt wieder meinem Heftchen widmen?"
 

"Aoi, Reitas Versagen in Hinsicht von Beziehungen ist wichtiger, als dein dreckiges Pornoheftchen."
 

"Wie kommst du darauf, dass ich Pornoheftchen lese?"
 

Aoi runzelte die Stirn und sah Uruha scharf an.
 

"Jeder Mann liest Pornohefte, das ist nichts wofür man sich schämen muss. Erst recht nicht vor einem Freund."
 

"Freund? Ich würde eher sagen Arbeitskollegen."
 

"Wie gemein."
 

Uruha zog eine süße kleine Schmolllippe, allerdings zog dies nicht bei Aoi.

Er verwechselte ihn vermutlich mit Kai, von dem er alles bekam, sobald er das tat.

Tja, wenn man sich selbst tagtäglich mit Haarspray bis zum abwinken besprühte, besaß man nicht nur sein selbsteigenes Atom- nein, Ozonloch, sondern auch eine unterdurchschnittliche Hirnkapazität.
 

"Ja, ach ich bin gemein zu dir. Armes Urupon."
 

"Nenn mich nicht so, kommen wir lieber auf Reita zurück."
 

Aoi verdrehte die Augen, eine standardisierte Reaktion in Bezug auf Uruha.
 

"WAS ist denn mit Reita?"
 

Aoi rieb sich die Stirn, um die aufsteigenden Kopfschmerzen zu bekämpfen.
 

"Na, das ist doch so offensichtlich. Reita ist unfähig eine Frau anzubaggern, weil er schwul ist."
 

Säße Aoi jetzt an einem Tisch, hätte er demonstrativ den Kopf auf den Tisch geknallt.

Da er jedoch nicht an einem saß, begnügte er sich damit Uruha einen Blick zuzuwerfen, der ihm klar machen sollte, dass seine Vermutung absolut daneben und an den Haaren herbei gezogen war.
 

"Guck nicht so."
 

Aoi rieb stärker an seinen Schläfen, denn die Kopfschmerzen wollten nicht weggehen, nein viel eher wurden sie schlimmer.
 

"Bitte Uruha", seufzte er.
 

"Nur weil du und Kai und Ruki schwul sind, heißt das nicht, dass auch der Rest der Band schwul ist."
 

"Wie kommst du denn darauf? Nein, du bist nie und nimmer schwul, dafür hast du zu wenig Modebewusstsein."
 

Aoi klappte der Mund auf.

Zweifelnd sah er an sich hinunter.

Was hatte Uruha gegen seinen Kleidungsstil?

Dieser etwas heruntergekommene Schlabberlook war doch momentan absolut angesagt in Hollywood.

Ja gut, er hatte sich vorher auch schon so angezogen und er würde sich auch noch so anziehen, wenn dieser Look längst wieder out wäre, aber immerhin ging er im Moment mehr mit der Mode, als Uruha.

Dies war ein Triumph, der hoffentlich noch ein wenig andauern würde.
 

"Jedenfalls weiß ich auch, wen er versucht zu vergessen, indem er mit diesen Weibern flirtet."
 

"Ach ja? Und wen?", grummelte Aoi verstimmt.
 

Warum regte er sich eigentlich so auf?

Diese Kommentare waren doch eh Standard, wenn man mit Uruha befreundet war.
 

"Miyavi."
 

Aoi glaubte sich verhört zu haben.
 

"MIYAVI??"
 

"Ja, Miyavi", grinste Uruha.

"Frag mich nicht, wie er das geschafft hat. Um ehrlich zu sein hätte ich Reita mehr zugetraut. Aber Miyavi ist in Ordnung. Immerhin hätte es ja schlimmer kommen können."
 

Aoi wollte nicht wissen, wen Uruha sich unter schlimmer vorstellte, war Miyavi alleine doch die Personifikation des Wortes schlimm.

Nichts gegen Miyavi.

Der Kerl war echt in Ordnung und ein guter Kumpel, aber Aoi konnte ihn sich kaum in einer Beziehung vorstellen.

Der, oder diejenige, die es treffen würde, musste bestimmt Nerven wie Drahtseile haben und eben das war etwas, was der Bassist an einigen Stellen und bei den meisten Themen vermissen ließ.

Er stieß leise die Luft aus und schüttelte den Kopf.
 

"Ja, das hab ich mir auch gedacht."
 

"Du hast dir was gedacht?"
 

Verwundert blickte Aoi hoch, denn die letzten Worte kamen weder von ihm noch von Uruha.
 

"Ah hey Reita", sagte Uruha möglichst scheinheilig.
 

"Aoi hat gerade gesagt, dass er die Pausen zu kurz findet und ich hab ihm zugestimmt."
 

"Ah ja", sagte Reita, allerdings war ihm anzusehen, dass er stark am Wahrheitsgehalt der Worte zweifelte.

"Wie auch immer. Die Pause ist jetzt zu Ende, kommt ihr?"
 

"Ja sofort, Aoi und ich wollten uns noch ein Getränk ziehen."
 

Reita zog eine Augenbraue hoch.
 

"Was willst du denn kaufen.. Tomatensaft?"
 

Uruha verzog das Gesicht.
 

"Da wir dank Ruki und Saga kein Bier mehr in der Auswahl haben, muss ich wohl auf einen Saft zurückgreifen."
 

Aoi grinste und schüttelte den Kopf.
 

"Ruki konnte da nichts für. Er konnte doch nicht ahnen, dass Saga so ein Problem damit hat, dass Ruki nun mal die dominante Rolle im Bett hat. Um ehrlich zu sein, hätte ich das auch nicht gedacht, aber in unserem kleinen Vocal steckt wohl mehr als wir gedacht haben."
 

Reita nickte und grinste verschämt.

Saga und Ruki waren seit ungefähr einer Woche ein Paar und offensichtlich glücklich verliebt, denn man sah kaum eine Pause, in der die beiden nicht aneinander hingen.

Zu Aois Überraschung aber war es nicht Ruki, der auf Sagas Schoß saß, sondern Saga auf Rukis.

Offen gestanden, hatte Aoi nach den vielen Saufabenden mit Ruki eher gedacht, dass dieser eher der Passivere war.
 

Saga schien dies wohl auch gedacht zu haben, denn er hatte vor zwei Tagen in einer Art Verzweiflungsakt versucht Ruki mit Hilfe von fünf aus dem Getränkeautomaten gezogenen Bierdosen betrunken zu machen.

Da sie noch nicht lange zusammen waren, hatte Ruki ihm wohl noch nicht gesagt, dass er Bier nicht vertragen konnte.

Wie auch immer.
 

Saga hatte Ruki das Bier aufgedrängt und nachdem Ruki zwei der fünf Dosen ausgetrunken hatte, hatte er sich herzhaft über der Kloschüssel ergeben und war nachher am nächsten Tag nicht einsatzfähig gewesen.
 

Als Konsequenz hatte die Verwaltung der PS Company beschlossen das Bier aus dem Sortiment zu nehmen und durch Tomatensaft zu ersetzen.

Die anderen Musiker waren durch diesen Verlauf der Dinge nicht gerade gut auf die beiden zu sprechen, denn immerhin konnte man sich nun nicht mehr ein kleines Bier zur Beruhigung der Nerven gönnen, wenn es zu stressig wurde.

Aoi war schon gespannt, was an Rukis Geburtstag passieren würde, denn sicherlich waren alle darauf aus sich an ihm, oder Saga zu rächen.
 

„Naja ich gehe dann schonmal vor“, sagte Reita, der offensichtlich verstanden hatte, dass Uruha gerne mit Aoi alleine reden wollte.
 

„Gib ma Geld“, sagte Uruha zum schwarzhaarigen Gitarristen und wandte sich dem Getränkeautomaten zu.
 

Wahllos zog er ein paar Geldstücke aus der Hosentasche und reichte sie Uruha.
 

„Nächstes Mal bezahlst du die Runde.“
 

Dieser schmiss das Geld in den Automaten, starrte einen Moment konzentriert auf den Inhalt und tippte dann eine Nummer ein.

Er bückte sich, zog die Dose Kirschsaft, die er sich soeben mit Aois Geld gekauft hatte heraus.

Als wäre es das natürlichste der Welt, öffnete er die Dose, während er sich daran machte er sich daran zurück zum Probenraum zu gehen.
 

„Hallo?“
 

Fassungslos lief Aoi ihm hinterher und beobachtete, wie Uruha die Dose an die Lippen setzte und einen kräftigen Schluck nahm.
 

„Und was ist mit mir?“
 

„War nur Geld für ein Getränk.“
 

Aoi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er schloss ihn wieder.

Er schüttelte den Kopf und dachte sich, dass es einfach typisch für Uruha war und er sich einfach nicht darüber aufregen sollte.

Das wäre einfacher getan, wenn Uruha nicht gerade seinen Lieblingssaft, Kirsche, gekauft hätte.

Er spießte ihn mit seinen Blicken auf, aber Uruha schien das nicht zu stören.
 

„Komm, dann gib mir wenigstens einen Schluck ab. Ich hab auch Durst.“
 

Uruha warf ihm einen gespielt entsezten Blick zu.
 

„Auf keinen Fall, das fiele unter die Kategorie indirekter Kuss. Falls du es noch nicht bemerkt hast, bin ich vergeben, also kommt das nicht infrage.“
 

Er grinste und nahm noch einen provozierenden Schluck Kirschsaft.

Die Haare in den Nacken werfend stolzierte er dann davon und ließ Aoi alleine stehen.

Von wegen indirekter Kuss, diese Diva war einfach nur zu geizig zum Teilen, das war der Punkt.
 

~*+*~
 

Es war gerade ein wunderschöner, Samstagabend.

Aoi saß in seinem bequemen, kuscheligen Wildledersessel und sah sich im Fernseher, irgendwelche Dramen an.

Als dann jedoch Fuurin Kazan begann, schaltete Aoi aus.

Das musste er sich heute nicht antun.

Wie man auf die Idee kommen konnte so eine komplizierte Serie zu drehen, war ihm fremd.

Die meisten schauten sie bestimmt nur, weil Gackt mitspielte.
 

Er schüttelte den Kopf und legte den Kopf in den Nacken.

War das schön.

Endlich mal seit langem mal wieder ein freier Tag.

Morgen mussten sie dann wieder im Studio aufkreuzen und den nächsten Song aufnehmen und ausfeilen.
 

Er streckte sich genüsslich und überlegte, ob er nicht endlich mal sein Buch zu Ende lesen sollte.

Wenn sie auf Tour gingen, würde er eh nie dazu kommen.

Gerade machte er sich daran aufzustehen, da klingelte es an der Tür.

Verwundert hielt Aoi in einer halb stehenden, halb sitzenden Position inne und starrte die Tür verwundert an.
 

Seine Bandkollegen waren doch nicht etwa auf die glorreiche Idee gekommen, ihm einen Besuch abzustatten?

Nein, die hatten doch selber genug mit sich zu tun. Zumindest die drei vergebenen.

Reita wahrscheinlich auch, aber da wollte Aoi sich nicht festlegen.

Es klingelte ein zweites Mal und nun eindringlicher, sodass Aoi sich wiederwillig erhob und zur Tür schlurfte.

Er öffnete sie und sah den Kleineren vor der Tür abwartend an.
 

„Was kann ich für dich tun, Ruki?“
 

„Uruha meinte wir würden uns bei dir treffen“, sagte der Vocal und sah ihn abwartend an.
 

„Darf ich auch reinkommen, oder willst du mich draußen stehen lassen?“
 

„Nein, nein komm rein.“
 

Aoi trat zur Seite und machte Ruki Platz, sodass dieser eintreten konnte.

Ruki hüpfte geradezu aus seinen Schuhen und lief direkt ins Wohnzimmer.

Seufzend bückte Aoi sich und stellte Rukis Schuhe vernünftig in das Schuhregal.

Als er dann in sein eigenes Wohnzimmer trat, sah er bereits Ruki in seinem allerliebsten Wildledersessel sitzen, die Beine auf den Tisch liegend.
 

Er schüttelte den Kopf und stockte, als er die Tüte aus weißem Plastik neben Rukis Schuhen auf dem Tisch stehen sah.

Er zog eine Augenbraue hoch und sah Ruki scharf an.

Dieser grinste und sah Aoi süffisant an.
 

„Na, wird wohl nichts aus deinem ruhigen Wochenende.“
 

Sein grinsen wurde mit jeder Sekunde gehässiger.

Aoi verengte die Augen zu Schlitzen und feuerte wütende Blicke auf Ruki ab, der dies mit einem gehässigen Lachen kommentierte.

Was du kannst, kann ich auch, dachte sich Aoi und setzte nun ebenfalls ein Lächeln aufs Gesicht.
 

„Ach und du verträgst immer noch kein Bier Takanori-chan?“
 

„Offensichtlich nicht, oder?“
 

Rukis grinsen verschwand und er setzte eine düstere Miene auf.

Er blickte durch Aoi hindurch und schien über etwas nachzudenken.

Anscheinend hatte er einen wunden Punkt getroffen, denn Ruki sah nicht gerade glücklich aus, während er so durch Aoi hindurch Löcher in die Wand bohrte.
 

„Hey, das kommt schon wieder in Ordnung. Du solltest mit ihm reden.“
 

Na toll, kaum hatte einer seiner Freunde eine traurige Miene aufgesetzt, musste er den Seelenklempner spielen.

Nicht, dass er es nicht mochte, aber im Moment stand ihm irgendwie nicht der Sinn danach.

Aber was tat Mann denn nicht alles für seine Freunde.
 

„Natürlich, aber er lässt in letzter Zeit so schlecht mit sich reden.“
 

„Ich will mich ja jetzt nicht in euer Liebesleben einmischen, aber wie wäre es, wenn du ihn ab und zu mal nach oben lässt. Ich meine, ich kann verstehen, dass Saga in seinem Stolz ein wenig gekränkt ist.“
 

Ruki seufzte und raufte sich die Haare.

Die Situation schien wohl doch ein wenig komplizierter zu sein, als Aoi gedacht hatte.
 

„Würde ich ja auch, aber du hast keine Ahnung, wie süß und aufreizend er ist, wenn er sich bei der kleinsten Berührung windet und stöhnt. Seine Lippen sind so .. ach Mann es geht einfach nicht. Ich habs doch versucht.“
 

Das waren definitiv zu viele Informationen, dachte Aoi sich und bemühte sich das eben gehörte so schnell wie möglich aus seinem Kopf zu streichen.
 

„Ja, ich verstehe ja.“
 

Nun gut, eben das tat er nicht, aber um ehrlich zu sein, wollte er auch nicht verstehen.

Er war so ganz froh mit seinem Leben als Heterosexueller und war der festen Überzeugung, dass er eh nicht viel verpasste.

Besser er blieb bei dieser Überzeugung, sonst kam er ganz schön in Bedrängnis, sollten seine Kollegen davon Wind bekommen.
 

„Aber vielleicht solltest du Saga zuliebe heute betrunken bei ihm auftauchen. Ich meine ja nicht sturzbetrunken, sodass du nichts mehr weißt nachher, sondern so weit betrunken, dass du ihm ne Chance geben kannst sich auch einmal zu beweisen. Vielleicht findest du dann ja Gefallen an Saga als Aktiven Part.“
 

Gott er hasste solche Gespräche echt.

Warum musste er dann immer solchen Müll labern, obwohl er doch eigentlich keine Ahnung hatte.

Ruki jedoch schien nicht zu denken, dass er Müll laberte, denn er lächelte ihn nun ein wenig froher an.
 

„Danke Aoi. Du bist echt ein Freund.“
 

Ehe sie noch ein tiefschürfenderes Gespräch anfangen konnten, klingelte es zum zweiten Mal an diesem Tag an Aois Tür und er stand seufzend auf.

Jetzt kam wohl der Rest der Chaostruppe.

Wie sehr er sich doch darauf freute.
 

Er öffnete die Tür und seufzte laut auf, als er Kai und Uruha davorstehen sah.

Die beiden kümmerten sich nicht darum, ob er sie nun hereinbat, sie traten einfach ein.

Eher gesagt trat Uruha einfach ein und Kai kam hinter ihm, nachdem er Aoi entschuldigend angelächelt hatte.

Zusammen mit Kai betrat auch ein Kasten Bier die Wohnung.
 

Aoi schüttelte den Kopf und folgte den beiden ins Wohnzimmer, nachdem er Uruhas Schuhe sorgfältig neben Rukis stellte.

Kai wusste wenigstens, wie man sich zu benehmen hatte, wenn man fremde Wohnungen betrat.

Wurde langsam Zeit, dass er Uruha umerzog.

Aoi bat zu Gott, dass es nicht anders herum geschehen würde.

Wie nicht anders zu erwarten, hatten Kai und Uruha es sich auf dem Sofa bequem gemacht.

Dort, wo Aoi gesessen hatte, nachdem er von Ruki aus seinem Lieblingssessel vertrieben worden war.

Die einzige Sitzgelegenheit, die ihm jetzt noch blieb war ein alter klappriger und unbequemer Holzstuhl.

Ach hatte er bis eben doch einen schönen freien Tag gehabt, dachte er und setzte sich demonstrativ genervt seufzend auf den Holzstuhl.
 

„Na Ruki, schön brav Sake mitgebracht?“
 

Uruha, die Beine übereinander geschlagen, eine Hand auf Kais Oberschenkel gelegt, grinste den kleinen Vocal an.

Kai verzog keine Miene, kannte er doch die Streitereien zwischen Uruha und Ruki zu genüge.

Aoi schüttelte den Kopf.

Welcher Gott war so fies gewesen und hatte ihn in diese Band gesteckt?
 

„Ach halt doch die Klappe Uruha.“
 

„Wow ich bin beeindruckt von deiner Schlagfertigkeit Ruki. Ist Saga jetzt auf Sake umgestiegen, um dich ins Bett zu bekommen?“
 

Kais Hand legte sich jetzt auf Uruhas und drückte diese leicht, um seinen Freund daran zu hindern weitere Gemeinheiten auszustoßen.

Man konnte Ruki ansehen, dass er das Thema nicht hatte ansprechen wollen.

Der Kleine Vocal schien vor Wut beinahe Funken zu sprühen.
 

„Noch ein Wort Uruha und du darfst morgen sehen, womit du dir deine ach so tollen Beine rasierst.“
 

„Soll das eine Drohung sein“, fragte Uruha und zog eine Augenbraue hoch.

„Als wenn du danach noch in meine Wohnung kommst.“
 

„Ja, wir haben uns alle ganz doll lieb, ich weiß“, rief Kai laut dazwischen und blickte seinen Schatz Uruha tief in die Augen, um ihn von weiteren Kommentaren abzuhalten.

Bei diesem klappte das auch sehr gut, wobei das auch nur an dem zweideutigen Blick liegen konnte, der ihm nachher mehr versprach, würde Uruha jetzt von Ruki ablassen.
 

„Warum seid ihr eigentlich hier? Ich kann mir besseres vorstellen an meinem freien Tag von euch belagert zu werden. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber eigentlich möchte ich meine Ruhe haben“, warf Aoi nun ein wenig angepisst in den Raum.

Ruki warf ihm einen Blick zu, der nicht weniger angenervt war.

„Dann schmeiß die beiden raus, damit sie sich gegenseitig zu Hause quer durch den Raum vögeln können und wir machen uns dann einen schönen Fernsehabend.“

Aoi schien von diesem Gedanken eher weniger begeistert.

Frustriert seufzte er auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Sollten sie doch machen, was sie wollten.

Solange seine Wohnung heil blieb, sollte es ihm egal sein.
 

„Ach macht doch was ihr wollt“, grummelte er jetzt und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Wie auch immer. Da wir jetzt alle da sind, können wir auch anfangen.“
 

„Alle?“ Ruki hob den Kopf und sah Uruha verwirrt an.
 

„Aber Reita fehlt doch noch.“
 

Uruha seufzte und lehnte sich nach vorne. „Reita ist nicht da und wird auch nicht kommen, weil ich ihm nicht gesagt habe, dass wir uns treffen.“
 

„Ja, und warum?“
 

„Nein, wir sind doch nicht hier wegen dem Vorfall heute Morgen, oder?“, rief Aoi genervt.
 

Mit einem Blick in Uruhas Gesicht jedoch wurde ihm eben dies bestätigt.

Dieser grinste hinterhältig, als ob er schon irgendeinen perfiden Plan ausgeheckt hätte.
 

„Was ist denn heute Morgen passiert?“, fragte Ruki, auf einmal wieder hellauf interessiert.
 

„Uruha ist der Meinung, dass Reita nur mit älteren Frauen ausgeht, weil er verbergen will, dass er eigentlich schwul ist“, informierte Aoi ihn freundlich.
 

„Genau das habe ich auch gedacht, seit er die zweite von der Sorte mitgebracht hat.“
 

Ruki machte große Augen, anscheinend überrascht, dass Uruha auf dieselben verdrehten Ideen kam wie er.

Ja, schwule Raucher wurden sich mit der Zeit immer ähnlicher.

Aoi schüttelte den Kopf.

So sehr sich Ruki und Uruha auch ständig angiften mochten, sie waren trotzdem gute Freunde.
 

„So und ich bin der Meinung, dass wir ihn schleunigst mit Miyavi verkuppeln sollten, sonst ist der arme Junge den Rest seines Lebens geschädigt.“
 

„Da stimme ich zu“, rief Ruki sofort, was Aois Vermutung natürlich bestätigte.

„Der war doch von Anfang an in den verknallt.“
 

Aoi sah Kai an und rollte mit den Augen.

An den Haaren herbei gezogen war das.

Kai grinste nur zurück und blieb weiterhin stumm.
 

„Jetzt nur noch die Frage, wie wir das anstellen sollen.“
 

„Ich bin für die Schocktherapie“, meldete sich Ruki auch gleich.

„Wir laden beide auf einen Saufabend ein, füllen sie ab und stecken sie zusammen ins Bett. Früher oder später werden sie dann schon zusammen kommen. Wenn nicht, ist Reita eben nicht schwul.“
 

„Und dass Miyavi schwul ist, davon geht ihr aus?“
 

„Natürlich. Uruha und ich haben ihn mal mit Maya knutschend auf der Toilette erwischt.“
 

Es war immer wieder verblüffend was für Informationen in Uruhas und Rukis Köpfen steckte.

Aoi selber hätte so etwas sofort wieder aus seinem Gedächtnis gelöscht.
 

„Der Arme Reita“, murmelte er nur und wandte sich dann den Bierkästen auf dem Boden zu.

Er nahm sich eine Flasche, öffnete sie und kippte erst einmal einen Schluck.

Das Ganze Gespräch war einfach nur lächerlich, als ob sie nichts anderes zu tun hätten.
 

„Also beschlossene Sache und jetzt können wir trinken.“
 

Auch Uruha schnappte sich jetzt eine Flasche und brachte Kai auch eine mit.

Der Rest des Abends war nicht weiter erwähnenswert.

Sie hatten sich nicht unbedingt besoffen, aber bis auf Kai konnte sonst keiner mehr geradeaus laufen.

Er war derjenige, der Ruki nach Hause bringen durfte, den man bekanntlich nicht mit Uruha zusammen steckte, wenn dieser auch angetrunken war.

Er tat Aoi schon ein wenig Leid, aber nicht allzu sehr.
 

Er beschloss eben noch einmal Saga anzurufen, um ihn über Rukis Zustand zu informieren.

Nach dem Telefon angelnd, fiel er fast von seinem Sessel und brauchte mehrere Anläufe, um Sagas Nummer korrekt einzutippen.

Hibbelnd wartete er, dass am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde.

„Hallo?“, meldete sich nach einer gefühlten Ewigkeit die Stimme von Saga.
 

„Hallo Saga, hier ist Aoi“, plärrte er in den Telefonhörer.
 

„Oh Mann, was willst du denn von mir?“
 

„Wo bist du jetzt?“
 

„Zu Hause im Bett und bis eben habe ich geschlafen.“
 

Man merkte ihm an, dass er genervt war, aber das störte Aoi im Moment wenig.
 

„Oh, dann lass ich dich weiterschlafen und sag dir nicht, dass Ruki gerade von Kai nach Hause gefahren wird, weil er zu viel Sake getrunken hat.“
 

„Was?“
 

Auf einmal klang Saga hellwach und Aoi konnte beinahe bildlich sehen, wie Saga senkrecht im Bett saß und er fing ziemlich unmännlich an zu kichern.
 

„Sag mal danke und mach dich schnell auf den Weg, sonst ist er eingepennt bevor du da bist.“
 

„Danke Aoi und ruf mich mal öfters an, wenn du solche Informationen bekommst.“
 

Saga legte auf und Aoi tat es ihm nach.

Seufzend lehnte er sich in seinem Sessel zurück und schlief im nächsten Moment auch schon ein.
 

~*+*~
 

„Danke Aoi“, fuhr Ruki ihn am nächsten Morgen giftig an.
 

Aoi der selber noch ein wenig müde und schlapp war, sah ihn verwundert an.
 

„Keine Ursache“, murmelte Aoi zurück und setzte sich eine Zigarette in den Mund steckend.
 

Ruki baute sich vor ihm auf und nahm ihm die Zigarette aus dem Mund.

Nebenbei bemerkt stand er heute merkwürdig steif und aufrecht.
 

„Hast du nen Besen im Arsch?“
 

„Einen Besen nicht, aber dafür hatte ich gestern etwas anderes in meinem Arsch. Dank dir.“
 

„Meine Güte, jetzt reg dich nicht auf.“
 

„Ich reg mich aber auf.“
 

„Warum? In einer Beziehung geht es um geben und nehmen. Selber Schuld, wenn du dich betrinkst.“
 

„Guten Morgen Ladies“, trällerte es von irgendwo hinter Rukis Rücken und im nächsten Augenblick tauchte Kai in Aois Blickfeld auf.
 

Er hatte sein übliches strahlendes Lächeln aufgesetzt, das einem glatt die Augen verätzen konnte.

Aoi nickte ihm zu und lächelte.

Irgendwie war das ansteckend.
 

„Na Ruki. Was stehst du hier wie ein Brett rum?“
 

Ein lautes zischen ertönte und Ruki fuhr zusammen, sein Gesicht schmerzvoll verziehend.

Aoi konnte nicht anders, er musste losprusten.

Kai schien ein paar Momente zu brauchen, bis er verstand, was diese Situation bedeutete.
 

„Huch, wie ist das denn passiert?“
 

„Aoi hat gepetzt“, knurrte Ruki zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
 

„Aah. Sei ihm nicht böse, er hat es bestimmt nur gut gemeint.“
 

„Ich habe am eigenen Leib gespürt, wie gut er es gemeint hat, glaub mir.“
 

„Jetzt tu nicht so, als hättest du keinen Spaß daran gehabt.“
 

Daraufhin schwieg Ruki und Aoi lächelte befriedigt.

Hatte er also das richtige getan für die beiden.

Tja, wenn Ruki sich bei ihm ausheulte, musste er sich auch auf Konsequenzen gefasst machen.

Aoi war nicht der Typ, der die Hände in den Schoß legte und allen Dingen seinen Lauf ließ.
 

~*+*~
 

Sich fragend, was genau er hier tat stand Aoi vor dem Club, den Uruha und Ruki als perfekt für ihren perfiden Plan Reita Zwangszuverschwulen, Aoi nannte das jetzt mal so, denn um nicht anderes schien es sich zu handeln da Reitas Meinung hier außen vor gelassen wurde, angesehen hatten.

Seine Kumpels, hatten anscheinend die komplette PSCompany eingeladen, denn Aoi konnte jetzt schon nicht mehr zählen, wie viele Bekannte an ihm vorbei in dem Klub gegangen waren.

Sie hatten sich für neun Uhr verabredet.. im Club.

Warum stand er also immer noch hier vorne?
 

Er wusste es selber nicht, aber wahrscheinlich wollte er nur noch ein wenig Ruhe haben, bevor er sich in diesen Wahnsinn stürzte.

Den Kopf schüttelnd beschloss er nun auch rein zu gehen.

Vielleicht konnte er es ja auch noch verhindern.

Aussichtslos, er selber wusste, dass Uruha und Ruki nicht zu stoppen waren, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten.
 

Er betrat den Club und da wurde ihm eben dies bestätigt, denn das Erste, was er sah, war Reita, der mit dem Rücken am Thresen lehnte, den Kopf zwischen den Schenkeln einer jungen Frau, die ihm eine Flasche Wodka an die Lippen hielt und ihm das Brennbare Material unnachgiebig in den Mund kippte.

Aoi schüttelte den Kopf.

DAS war jetzt echt übertrieben.

Er wandte seinen Blick von dieser Szenerie und suchte nach seinen anderen Bandkollegen.
 

„Ihr habt ja die ganz schweren Geschütze aufgefahren“, sagte er dann, als er sie gefunden hatte.

Wie nicht anders zu erwarten, saßen Saga und Ruki eng umschlungen aufeinander.

Es war immer wieder verwirrend zu sehen, wie der 13cm größere Saga auf dem Schoß von Ruki saß und von diesem ganz offensichtlich begrabbelt wurde.
 

„Tja, der Arme ist so leicht zu durchschauen“, grinste Kai, der sich nun anscheinend auf Rukis und Uruhas Seite geschlagen hatte.

War auch nicht anders zu erwarten, Aoi hoffte nur, dass Kai die beiden bremste, wenn sie zu wild wurden.
 

Er setzte sich neben die beiden, da er Saga und Ruki nicht stören wollte.

Trotzdem klebte sein Blick unaufhörlich an den beiden.

Uruha, der dies bemerkte stieß ihn in die Seite.
 

„Glotz nicht so, du solltest dich daran gewöhnt haben.“
 

„Mich irritiert dieser Anblick trotzdem.“
 

Er riss seine Augen von diesem überaus verstörenden Szenario und sah sich schließlich interessiert um.

Hinten auf der Tanzfläche konnte er Miyavi erkennen, der anscheinend versuchte sich an Takeru ranzumachen.

Der Kleine schien ganz verstört und schien nicht zu wissen, wo er seine Hände lassen sollte, da Miyavi ihm ziemlich nahe rückte.
 

„Uruha“, meinte Aoi und deutete auf die beiden.

„Wenn du nicht aufpasst, geht dein Lockvogel heute Abend mit jemand anderes ins Bett.“
 

Uruha warf einen uninteressierten Blick auf die beiden und wank ab.
 

„Mach dir da mal keine Sorgen. Nao holt den da schon raus, siehst du?“
 

Aoi sah wieder zurück auf die beiden und tatsächlich.

Nao hatte sich zu den beiden gesellt und errettete den Chibi aus seiner vetrackten Situation.

Erstaunt zog Aoi eine Augenbraue hoch.

Uruha, der das bemerkt hatte, grinste und beugte sich zu Aoi.
 

„Nao hat Takeru unter seine Fittiche genommen, scheint als ob er ihn ganz gut leiden kann. Seitdem sie zusammen in Deutschland aufgetreten sind, sieht man die beiden ständig zusammen.“
 

„Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“
 

„Das ist, weil du immer so verpeilt durch die Gegend rennst und die Augen nicht aufmachst.“
 

Damit wandte Uruha sich von ihm ab und beugte sich zu Kai rüber.

Irgendwie war Aoi ja schon neidisch, wie er so seine Bandkollegen beobachtete, die alle in einer glücklichen Beziehung waren.

Bis auf Reita, aber mit dem wollte Aoi sich nicht unbedingt vergleichen.
 

„Time to take Action“, sagte Ruki und drückte Saga sanft von seinem Schoß, drückte ihm einen entschuldigenden Kuss auf die Lippen und stand auf.

Interessiert verfolgte Aoi Rukis Weg und war nicht sonderlich verwundert, als er sah, dass ihr kleiner Vocal auf Miyavi zusteuerte.

Er legte dem um einiges Größeren eine Hand auf die Schulter und deutete in ihre Richtung.
 

Miyavis Gesicht erhellte sich und er nickte.

Sogleich kam er auch in Rukis Schlepptau zu ihrem Tisch und ließ sich neben Aoi fallen.

Ruki grinste hinterhältig, was Miyavi nicht bemerkte.
 

„Hey, wie geht’s?“
 

„Oh, hi. Du kommst gerade passend Miyavi. Wir waren gerade dabei ein kleines Trinkspiel zu starten. Wenn du möchtest, kannst du gerne mitmachen.“
 

Uruha grinste den großen Solokünstler an und wank, ohne auf eine Antwort zu warten nach einer Bedienung.

Es dauerte knapp eine halbe Stunde, dann hatten die drei Musiker es geschafft Miyavi abzufüllen.

Uruha, der sich ehrenvoll geopfert hatte, saß nun auf Kais Schoß und pennte friedlich.

Es war absolut entwürdigend Uruha mit offenem Mund, aus dem sich ein Sabbertropfen seinen Weg über das Kinn zum Hals suchte und lauten Schnarchen zu sehen.

Angewidert verzog Aoi den Mund und schmiss Uruha eine Serviette an den Kopf, damit er sich diesen Anblick nicht mehr antun musste.
 

„Aoi, komm wir schaffen Miyavi und Reita weg“, rief Ruki und rüttelte ihn an der Schulter.
 

Aoi nickte und stand auf.

Kai packte sich Uruha, nahm ihn auf seine starken Arme und verfrachtete ihn schon einmal in sein Auto.

Nachdem er den braunhaarigen Gitarristen auf die Rückbank verfrachtet hatte, kam er zurück und half Ruki mit Reita.
 

Ihm selber, der den um einige Zentimeter größeren Miyavi stützen musste, wurde natürlich nicht geholfen.

Der größere schwankte heftig und zog jedes Mal Aoi mit sich und lallte irgendeinen Mist.
 

„Aoi, du bischn gansch Lieber“, lallte Miyavi und warf sich Aoi an den Hals.
 

„Geh weg von mir du Spast“, keifte Aoi und drückte Miayis Kopf zur Seite.

Doch Miyavi wäre nicht Miyavi, wenn er sich davon so leicht abhalten lassen würde.

Er wandte sich kichernd aus Aois Griff und krähte „Aber Aoi-schan, nischt sou schüschtern“ und ehe Aoi es sich versah, hatten sich Miyavis Lippen auch schon auf seine eigenen gelegt.
 

„Du Penner, lass das“, fauchte Aoi und knockte Miyavi erst einmal aus, indem er ihn zu Boden schmiss, wo dieser sogleich einschlief.
 

Genervt seufzend packte Aoi den schlafenden Solokünstler und schleppte ihn in Richtung Ausgang.

Als er schon fast draußen war, kam ihm Kai entgegen und erbarmte sich ihm zu helfen.

Zusammen nahmen sie ihn in die Mitte und schleiften ihn zu Kais Auto.
 

„Sag mir bitte, warum ich das mitmache“, stöhnte Aoi und streckte sich, nachdem sie Miyavi zu den anderen beiden Schnapsleichen auf die Rückbank verfrachtet hatten.
 

„Weil du keine andere Wahl hast“, sagte Ruki, der am Auto gelehnt und geraucht hatte.

„Ich geh wieder rein. Heute übernachte ich bei Saga, also macht euch keine Sorgen. Ihr beide erledigt ja den Rest, oder?“
 

„Keine Sorge, wir machen schon die Drecksarbeit“, grinste Kai und salutierte vor Ruki, der ebenfalls lachen musste und ihnen zuwinkte, während er zurück in den Club ging.

Aoi setzte sich auf einen Wink Kais hin ins Auto, wo ihm ein absolut widerwärtiger Gestank nach Alkohol entgegen schlug.

Er schüttelte den Kopf und kurbelte erst einmal das Fenster runter.

Kai setzte sich hinters Steuer und warf einen kurzen Blick nach hinten zu den drei Schnapsleichen, die einen Wettbewerb veranstalteten, wer in kurzer Zeit mehr Bäume absägte.

Aoi schüttelte den Kopf und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
 

„Ich hoffe nur wir kommen bei Reita an, bevor einer der drei aufwacht.“
 

Kai nickte und warf noch einen leicht ängstlichen Blick nach hinten.

Aoi konnte ihn nur zu gut verstehen, denn so wie die drei gesoffen hatten, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass sie sich übergaben.
 

„Ich pass auf, keine Sorge“, sagte Aoi schließlich und warf Kai einen beruhigenden Blick zu.
 

Gott, diesen Stress hätte er sich echt nicht antun müssen, aber was tat man alles für seine Freunde.
 

~*+*~
 

Nun waren zwei Tage vergangen, seit der Nacht im Club und die GazettE-Members trafen sich mal wieder um zu Proben.

Drei der Mitglieder waren bereits eine Viertelstunde eher aufgetaucht und hockten nun im Probenraum.

Wie hypnotisiert starrten zwei der Member auf die Tür, während der dritte in der Runde sich gelangweilt seinem Papierkram widmete.

Die Tür öffnete sich und urplötzlich fingen die beiden Musiker an zu jubeln.
 

„Was ist den mit euch los?“, fragte Aoi verwundert und schloss die Tür hinter sich.

Er war extra fünf Minuten eher gekommen, um auch ja vor Reita aufzutauchen.

Was er sich davon versprach, er wollte das Spektakel hier auf jeden Fall mitbekommen und ein Teil davon hatte er ja jetzt schon abbekommen.
 

„Ach Mann, du bist es nur Aoi“, murrte Ruki und lehnte sich in seinem Sessel wieder zurück.

„Ich dachte es wäre Reita.“
 

Seufzend ließ sich Aoi auf das Sofa fallen und schlug die Beine übereinander.

„Anhand eurer Reaktionen nehme ich an, dass ihr mehr wisst, als ich, oder?“
 

„Ja, Miyavi wurde am nächsten Tag um drei Uhr gesichtet, wie er Reitas Wohnung verließ. Nicht zu vergessen das Abschiedsküsschen, das er Reita gegeben hat“, Uruha grinste versaut und sogleich konnte Aoi sich denken, was dieser unter Küsschen verstand.

Er wollte auch gar nicht wissen, woher Uruha das wusste.

Er konnte sich gut vorstellen, dass der Gitarrist sich vor Reitas Haus mit einem Fernglas auf die Lauer gelegt hatte.
 

„Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass euer Plan hinhaut. Als ob Reita sich von euch einreden lässt, dass er schwul ist, einfach dadurch, dass ihr ihn mit Miyavi in ein Bett steckt.“

Aoi schüttelte den Kopf.
 

„Lässt er bestimmt. Wollen wir wetten?“, krähte Ruki.
 

Fast wie bestellt ging die Tür auf, Reita trat ein und wie auf Knopfdruck fingen Ruki und Uruha an zu johlen.

Ein unterdrücktes Stöhnen ertönte und Reita machte Anstalten wieder zu durch die Tür zu verschwinden.
 

„Ey, hiergeblieben“, rief Uruha und sprang auf.

Er wuselte zu Reita rüber und ehe dieser gucken konnte, saß er auch schon auf dem Sofa und wurde von den beiden Anstiftern, wie Autos angeglubscht.
 

„Was denn?“, fragte Reita genervt und sah zu Aoi rüber.

Leider musste er zugeben, dass er ebenfalls nicht anders schaute.

Dementsprechend verzog Reita auch das Gesicht und starrte stattdessen an die gegenüberliegende Wand.
 

„Wir wissen alles“, offenbarte Uruha und grinste wieder dreckig.
 

„Gar nichts wisst ihr“, murrte Reita und verdrehte die Augen.
 

„Dann erzähl es uns“, kicherte Ruki und grinste Reita widerwärtig fröhlich an.

Doch noch ehe Reita etwas sagen konnte, flog die Tür auf und ein buntes Etwas hereinwuselte.
 

„Reitalein, warum hasst du mich im Auto eingeschlossen? Willst du mich loswerden?“
 

„Hast du im Ernst so lange gebraucht, bis du kapiert hast, dass du auch ohne Schlüssel aus dem Auto kommst?“

Reita schüttelte den Kopf.

Miyavi schmollte gespielt und ließ sich auf Reitas Schoß fallen.
 

„Du bist so gemein zu mir, dabei warst du gestern noch ganz anschmiegsam.“

Miyavis Hände wanderten tiefer und wurden abrupt von Reitas gestoppt.
 

„Fuck, lass das.“
 

„Oh, ist dir das peinlich?“

Er lachte und küsste Reita mitten auf den Mund.

Aoi, der bis eben noch mit offenem Mund zugesehen hatte, blickte durch die Runde.

Ruki hatte wie Aoi den Mund sperrangelweit offen und schien jeden Moment vom Stuhl zu fallen.

Uruha war das schon ein wenig stilvoller, denn er hatte den Mund wenigstens geschlossen, blickte aber mit derselben entgeisterten Miene auf die zwei neben sich.

Kai hatte den Blick von seinen Papieren gehoben und beobachtete die beiden genau.

Seine Miene war kaum zu erkennen, da er seine Brille trug und sich das Licht darin spiegelte.
 

„Ähm ja, dann wissen wir ja jetzt Bescheid“, meinte Aoi und riss damit alle aus der Erstarrung.

Miyavi grinste ihnen zu und ließ von Reita ab.
 

„Er ist ja allerliebst, wenn ihm etwas peinlich ist“, grinste er und strich Reita über die Wange.
 

„Nimm deine Pfoten weg“, fauchte Reita, während Ruki den Mund schloss und in ein unkontrolliertes Kichern ausbrach.

Aoi hüstelte, Uruha lachte und Kai setzte seine Brille ab.
 

„Also seid ihr zwei jetzt..?“, fragte Ruki und hielt sich eine Hand vor dem Mund, um sein Grinsen zu verbergen.
 

„Nein, verdammt und jetzt geh von meinen Beinen runter.“

Der Bassist schubste Miyavi von seinen Beinen und schlug sie dann übereinander.

Miyavi stolperte über seine eigenen langen Beine, brachte es aber irgendwie fertig nicht hinzufallen und richtete sich dann auf.
 

„Ich geh dann mal wieder. Wir sehen uns dann morgen Reita“, meinte Miyavi grinsend und verließ winkend den Raum.

Unheilvolles schweigen folgte und zahlreiche blicke richteten sich auf Reita.
 

„Ihr habt ehrlich?“
 

„Was denkst du von mir? Der Typ hat mich begrabbelt und ich bin ihn ewig nicht losgeworden“, sagte Reita und schüttelte den Kopf.

Aoi konnte jedoch erkennen, dass ein leises grinsen um seine Mundwinkel spielte und er nicht annähernd so angenervt war, wie er tat.
 

„Dann ist nichts gelaufen?“
 

„Nein“, fauchte Reita, dem Kais Frage ziemlich auf die Nerven ging.

Kai warf Ruki und Uruha einen Blick aus hochgezogenen Augenbrauen zu.

Na seht ihr, es hat nichts gebracht wie ich gesagt habe, schien der Blick zu sagen und Aoi stimmte ihm zu.

Das war alles absolut überflüssig gewesen, wie er es schon von Anfang an gesagt hatte, aber es hatte ja niemand auf ihn hören wollen.
 

„Na, dann lasst uns mal mit den Proben anfangen“, sagte Ruki betreten, um vom Thema abzulenken und stand auf.

Kai nickte und stand auch auf.

Nach und nach folgten die anderen und stellten ihre Instrumente ein.

Man spürte die ganze Zeit während den Proben, dass Reita und auch Uruha nicht so ganz bei der Sache waren.

Aber gut, jeder hatte mal einen schlechten Tag.
 

Kai korrigierte die beiden und dann hatte es sich gegessen, immerhin waren die Proben ja zum proben da.

Da erwartete niemand, dass sie gleich perfekt waren und sie konnten sich Fehler erlauben.

Zeitig hörten sie auf und gingen nach Hause.

Aoi freute sich auf einen ruhigen Abend, als er den Flur herunter lief und aus dem Gebäude trat.

Er war schon fast aus dem Tor raus, als er merkte, dass seine Tasche fehlte.
 

Das war doch wieder typisch, dachte er seufzend.

Wenn er schon etwas vergaß, dann war es etwas Wichtiges.

Er drehte um und lief zurück.

Nur wiederwillig betrat er das Gebäude wieder, denn durch diesen Umweg verpasste er seinen Zug.
 

Genervt riss er die Tür ihres Probenraumes auf und erstarrte.

Reflexartig flüchtete er wieder nach draußen und knallte die Tür hinter sich zu.

Er hatte eben doch nicht wirklich Reita und Miyavi knutschend auf dem Sofa erwischt, oder?
 

„Aoi?“

Die Tür ging wieder auf und Reita stand vor ihm.

„Ähm sorry, ich habe glaube ich gestört. Ich wollte nur meine Tasche holen, ich hab sie hier vergessen“, plapperte Aoi drauf los und ging an Reita vorbei in den Raum.

Er wich Miyavis Blick aus, der es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte und ihn breit grinsend entgegen blickte.
 

„Aoi“, setzte Reita wieder an und trat hinter ihn.

„Echt, du brauchst mir nichts erklären. Ich halt auch die Klappe, aber bitte verschon mich mit Erklärungen, ja?“

Er schnappte sich seine Tasche und machte sich so schnell wie möglich aus dem Staub.

Mann das war ja komisch gewesen.
 

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ich finds nicht so gelungen, aber naja ^^

ich warte auf Kommis ^.^

Pairingwünsche werden immer gerne entgegen genommen XD

kann alles mögliche sein, ich werd schauen ob ichs realisieren kann



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-04-28T20:28:59+00:00 28.04.2008 22:28
jaaaaa ich finds toll!!
und das der kuppelversuch noch auf anhieb funktioniert hat! XD
toll geschrieben!!
mach weiter sooo!!
*keckse geb*

mlg


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