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Relations

von

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The Shadowside

Jaaaaa endlich geschafft. Ich hab ja soooo lange an diesem Kapitel geschrieben und ich hatte das Gefühl als würde es nie enden.

Gerade habe ich auch so das Gefühl, als könnte ich noch zehn Kapitel über das Pairing schreiben, denn obwohl ich Uruha nicht so mag, so hab ich diesen hier *nach unten deut* toootal lieb gewonnen XDDD

naja ich wünsch euch viel Spaß beim leseeen und ich hoffe natürlich auf ganz, gaaaaaaaaaaaaaaaaanz viele Kommis XDDD

*winke*

wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Kappi XD
 

Kapitel 3
 

„Ich hasse dich“, flüsterte ich atemlos, sah wie seine Augen sich erschrocken weiteten.
 

Ausdruckslos erwiderte ich seinen Blick und fühlte mich plötzlich hundeelend. Ja ich hasste ihn, konnte ihn nicht ausstehen. Sein fröhliches Getue und sein Dauergrinsen ließen Wellen von Abscheu in mir aufsteigen. Ich hatte gehofft ihn dieses eine Mal zum Weinen bringen zu können, aber ich hatte es nicht geschafft. Gleich nachdem er sich gefasst hatte, lächelte er wieder. Wehmütig und traurig, aber er lächelte. Wütend verzog sich mein Mund zu einem Strich und ich hätte ihm am liebsten sein dummes Grinsen aus dem Gesicht geschlagen.
 

„Jetzt weiß ich wenigstens, was Sache ist, danke.“
 

Ich hätte ausrasten können, so sauer war ich auf ihn.
 

„Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Ich hasse dich!“, hörte ich mich kreischen.
 

Parallel dazu schrie ein kleiner Teil in meinem Inneren empört auf. Stumm und ernst stand er da, grinste nicht, lachte nicht. Enttäuscht drehte ich mich um und rannte fort. Egal wohin, Hauptsache weit weg von ihm. Ich wollte ihm dieses unglaubliche Lächeln stehlen, wollte es für mich alleine haben. Ich fand es unfair, dass ausgerechnet er mit diesem wunderschönen Lächeln durch die Welt lief. Ehrlich, mir würde es doch viel besser stehen.
 

Fluchend wie ein Rohrspatz erreichte ich meine Wohnung und pfefferte erst einmal Schuhe und Jacke in die Ecke. Was für ein bescheuerter Tag heute. Ich hätte zu Hause bleiben sollen, dann würde ich mich jetzt nicht so elend fühlen. Jetzt musste ich mich erst einmal abregen. Schnell ging ich ins Badezimmer und spritzte mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht, ehe ich wieder umdrehte und zusammen mit Jacke und Schuhe meine Wohnung wieder verließ. Die Tür knallte hinter mir zu und ich eilte zu meinem Auto.
 

Durch unsere Probe, die erst später am Tag stattgefunden hatte und unser anschließendes „Gespräch“, war es nun ziemlich spät und ich hatte Mühe durch die stark befahrenen Straßen Tokios zu kommen. Ich konnte nur hoffen, dass ich in meinem Aufzug überhaupt reinkam und wenn dann genug Geld mithatte, um mir mein Bewusstsein wegzusaufen.
 

Geschickt parkte ich mein Auto auf dem Parkplatz eines Clubs, den Reita mir letztens empfohlen hatte. Wie ich es bereits erwartete hatte, war es ziemlich voll. Eine Schlange von gut zehn Metern hatte sich davor gebildet und ich hatte wirklich keine Lust ewig hier draußen in der Kälte zu stehen. Hätte ich mich wenigstens vernünftig angezogen, wäre ich ohne zu warten reingekommen. Seufzend wollte ich schon wieder gehen und mich irgendwo in eine Sakebar setzen, aber da rannte ich in jemanden rein, der hinter mir gestanden hatte.
 

„Entschuldigung“, murmelte ich mit einer leichten Röte im Gesicht.
 

Verlegen sah ich hoch und erstarrte. Das Herz klopfte mir bis zum Hals und ein reißender Schmerz wütete in meiner Brust, den ich mir selber nicht erklären konnte.
 

„Uruha?“, hörte ich ihn verwundert meinen Namen sagen.
 

Am liebsten hätte ich jetzt die Augen verdreht. Ja verdammt, ich. Sah sonst noch jemand so aus, wie ich?
 

„Ja ich“, antwortete ich dann schnippisch und blickte ihn angenervt an.
 

„Wo willst du denn hin?“
 

„Nach Hause“, murmelte ich und wollte mich schon wieder abwenden.
 

Ich wollte mich heute wirklich nicht noch mehr mit ihm abgeben müssen. Wie konnte er nur so nett zu mir sein, nachdem ich mich so gemein ihm gegenüber verhalten hatte.
 

„Ach so“, sagte er nur. Komisch bis jetzt hatte er noch nicht gelächelt. Weder das Gesicht verzogen, noch sonst eine Emotion gezeigt. Ich hätte erleichtert sein sollen, wo ich sein Grinsen doch so sehr gehasst hatte, aber das war ich nicht. Anspannung baute sich in meinem Körper auf.
 

„Komm schon“, forderte er mich auf und ging auf den Club zu.
 

Im Schein einer Straßenlaterne erkannte ich nun seine ganze Gestalt, die die Dunkelheit bisher gut verborgen hatte. Es raubte mir fast den Atem und einen Moment lang blieb ich wie angewurzelt stehen, um seine schlanke Gestalt zu taxieren. Ich wusste, dass er lange Beine hatte, aber durch die enge schwarze Hose, die er trug, wirkten sie noch länger. Seine Brille, die er während der Arbeit trug, hatte er jetzt abgesetzt und seine Haare waren locker nach hinten gekämmt. Wirkte er sonst immer wie ein kleiner Lausbub, sah er nun erwachsen und wunderschön aus.
 

Ich zwang meinen Blick woanders hin und schüttelte den Kopf. Widerwillig folgte ich ihm. Eine Stimme in meinem Kopf wollte mich davon abhalten, aber ich hörte nicht auf sie. Schnurstracks lief er am Türsteher vorbei und wurde auch nicht aufgehalten. Mich jedoch, als ich vorbei gehen wollte, wollten sie nicht durchlassen. Ehrlich ich konnte das sehr gut verstehen, dennoch lief ich vor Wut rot an.
 

„Lass mich vorbei und du wirst nachher KEIN Problem haben.“
 

„Hör mal, wenn ich hier jeden Penner reinlassen würde, bin ich bald arbeitslos.“
 

Ich wollte gerade ansetzten richtig Terror zu schieben, da legte sich eine Hand auf die Schulter des Türstehers vor mir. Er war zurückgekommen und redete nun freundlich auf den Türsteher ein.
 

„Ist schon okay Makoto, er gehört zu mir.“
 

Schnaubend beobachtete ich, wie der Typ zögernd mit dem Kopf nickte und mich durchwinkte, was in den Reihen der Wartenden einen Sturm von Buhrufen und Beschimpfungen auslöste. Mit finsterem Blick folgte ich meinem „Retter“. Ich war nicht gerade begeistert davon, dass ich nur wegen ihm reingekommen war, was nur allzu verständlich war.
 

Ich konnte mich noch genau an seinen Einstieg in unsere Band erinnern, den wir zusammen mit Rukis Geburtstag gefeiert hatten, da waren wir beide auch zusammen in einen Club gegangen, in den er nur wegen mir reingekommen war. Nun hatte sich das Blatt gewendet und das gefiel mir ganz und gar nicht gut. Alles was ich wollte, als ich endlich in den Tanzraum trat, war mich abzuschießen und zu vergessen.
 

„Komm setz dich“, sagte er und deutete auf ein freies Sofa.
 

Meine Laune wurde noch schlechter, was eigentlich kaum noch möglich war. Ich hatte absolut keine Lust mir jetzt einen Vortrag über das vergangene Geschehen anzuhören. Mit einem leichten Schmollmund ließ ich mich auf das Sofa fallen. Verwundert musste ich aber feststellen, dass er sich neben mich setzte, anstatt gegenüber. Keine gute Position für ein Streitgespräch. Die Augenbraue hochziehend blickte ich ihn an, aber er erwiderte meinen fragenden Blick nur ausdruckslos.
 

„Was möchtest du trinken?“
 

Seltsam, immer noch kein Lächeln, rein gar nichts von ihm. Wenn ich nicht hundertprozentig wüsste, dass er es war, hätte ich gedacht, dass ich einem Doppelgänger gegenüber saß. Er benahm sich so komisch. Als Antwort auf seine Frage zuckte ich nur mit den Schultern. Ja auch ich durfte mal zickig sein. Wer weiß, vielleicht verschwand er ja dann von selbst? Er sah sich nach einem Kellner um und bestellte. Was genau bekam ich nicht mit, denn ich war zu sehr beschäftigt damit ihn zu ignorieren und den Raum nach einer weiblichen Person abzusuchen, der ich meine Aufmerksamkeit widmen konnte. Aber es war wie immer, wenn Mann sie brauchte waren sie natürlich nicht da.
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass der Kellner zurückkam und ein Getränk vor mir abstellte. Ich wusste jetzt nicht, ob ich es nett oder einfach nur aufdringlich finden sollte, dass er für mich einfach irgendetwas bestellt hatte. Allerdings kam ich dann zu dem Schluss es nett zu finden und schenkte ihm ein dankbares Nicken. Ich glaube ich war einfach zu freundlich in diesem Moment, anders bin ich nicht in der Lage die folgenden Ereignisse zu erklären.
 

Er warf mir nun doch ein leichtes, wie ich fand arrogantes, grinsen zu und hob auffordernd sein Glas. Mit finsterem Blick stieß ich mit ihm an und vermutlich provoziert von seinem Grinsen und seiner leicht arroganten Haltung, kippte ich das Getränk in einem Zug herunter. War wohl keine so gute Idee gewesen, denn gleich als ich das Glas senkte und auf den Tisch abstellte, spürte ich wie sich alles um mich herum ein wenig zu drehen begann. Da musste wohl ziemlich was drin gewesen sein, denn er selber hatte nur einmal kurz an seinem Glas genippt. Ich spürte wie mir der Alkohol bereits in den Kopf stieg und wippte nervös mit den Füßen.
 

Ich konnte seine Blicke regelrecht spüren, das war furchtbar unangenehm. Gelassen wollte ich seinen Blick erwidern, aber dank des Alkohols ging das schon nicht mehr. Aus einem, mir unbekannten Grund, zogen meine Mundwinkel sich plötzlich hoch und ich grinste ihn an. Verdammter Alkohol. Er grinste leicht zurück.
 

Was war das? Mein Herz stolperte leicht und mein Gesicht lief rot an. Innerlich schrie ich wütend auf. Das war ja jetzt mehr als nur peinlich und das ausgerechnet bei ihm. Nun vor Scham rot, wollte ich aufstehen und mich verabschieden, aber er war schneller. Ehe ich mich versah, hatte er mich auf die Beine gezogen und Richtung Tanzfläche mitten ins Getümmel gezerrt. Leicht schwindelig vom Alkohol klammerte ich mich an seiner Hand fest, um nicht die Orientierung zu verlieren. Hoffentlich dachte er nichts Falsches. Endlich blieb er stehen und drehte sich zu mir um.
 

Das Licht malte Muster und wunderschöne Schatten auf sein blütenweißes Hemd und als ich hoch in sein Gesicht sah, konnte ich nicht erkennen, was er als nächstes vorhatte. Wie leicht hatte man es sonst immer in seiner Mimik ablesen können. Daher war er auch ein sehr einfacher Gegner beim Pokern. Ich musste hart schlucken und erstarrte. Er kam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Hüfte. Während ich ihn entsetzt anstarrte und mir ausmalte, was er jetzt alles mit mir anstellen würde, begann er sich langsam zum Takt der Musik zu bewegen.
 

Ich brauchte etwas Zeit, um mich zu fassen und zu begreifen, dass er ernsthaft mit mir tanzen wollte. Die Hand auf meiner Hüfte irritierte mich, ebenso wie die Nähe zu ihm. Mein Gehirn zeigte deutlich, dass es überfordert war, indem es mit Abwesenheit glänzte. Träge durch den Alkohol und die Müdigkeit, drehten sich meine Gedanken in langsamen Kreisen und kamen zu keinem Schluss. Schließlich übernahm mein Körper die Kontrolle und begann wie von selbst sich zum Takt der Musik zu bewegen. Es war seltsam, ich hatte noch nie mit einem Kerl getanzt, zumindest nicht so. Immer wieder berührten sich unsere Körper flüchtig und die Stellen wo ich von ihm berührt wurde, prickelten ganz seltsam. Hatte ich eine Allergie gegen ihn entwickelt? Würde mich nicht wundern.
 

Die ganze Zeit über blieb seine Hand auf meiner Hüfte liegen. Es fühlte sich nicht einmal unangenehm an. Nein eher sogar schön. Ein Lied nach dem anderen endete und ich merkte nur, dass ein langsames begann, als er näher zu mir kam. Erschrocken blickte ich zu ihm hoch. Unsere Oberschenkel berührten sich und während er seine Hand immer noch auf meiner Hüfte liegen ließ, gesellte sich die andere dazu und ich spürte, wie er mich näher zu sich zog.
 

Verwirrt sah ich ihm in die Augen, während er mich im Takt der Musik über die Tanzfläche schob. Sein heißer Körper schmiegte sich eng an meinem und mein Atem ging unweigerlich schneller, während mein Kopf automatisch rot anlief. Genießerisch schloss ich die Augen, öffnete sie aber auch gleich wieder. Zu meiner Schande musste ich mir eingestehen, dass mir diese Situation mehr als nur gefiel. So hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt, es war einfach wunderbar.
 

Ich blickte ihn wieder an und meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Er hatte so einen zärtlichen Ausdruck der Hingabe in seinem Gesicht, dass ich mich, einen leichten Stich der Eifersucht spürend, fragte an wen er wohl gerade dachte. Immer mehr geriet ich in seinen Bann. In sprachlosem erstaunen und Faszination öffneten sich meine Lippen leicht und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden.
 

Etwas veränderte sich plötzlich. Sein Blick schweifte begierig ab und ich hätte schwören können, dass seine Augen ein wenig dunkler wurden. Mein Herz klopfte mit einem Mal lauter und ich musste hart schlucken, um noch Luft zu bekommen. Er beugte sich zu mir herunter. Eine Strähne löste sich und fiel ihm direkt ins Gesicht. Heiß, kam es mir nur so vor, oder war es hier drin wirklich so heiß? Ein leichtes Grinsen spielte um seine Mundwinkel und ich merkte erst jetzt, dass ich erstarrt war.
 

Die Zeit schien zäh, wie in Zeitlupe dahinzufließen und ein erleichterter Seufzer entfuhr mir, als er seine Lippen endlich auf meine legte. Ohne es zu ahnen, hatte ich es herbeigesehnt. Gierig eroberte sein Mund meine Lippen und er nippte leicht an ihnen, ehe er seine wieder auf meine presste und mich in einen Strudel der Verwirrung hineinschmiss. War mein Gehirn vorhin abwesend, so wurde es nun komplett ausgeschaltet. Wie von selbst fielen meine Augen zu und ich drängte mich näher an ihn heran, um ihm so nah wie möglich zu sein.
 

Ungestüm erwiderte ich den Kuss und knabberte leicht an seiner Unterlippe. Noch nie hatte ich mich besser gefühlt und ich wünschte dieser Augenblick würde nie enden. Doch er endete und zwar nicht, weil ich es wollte, sondern weil mein Gehirn dies für den richtigen Zeitpunkt hielt wieder auf Hochtouren zu laufen und ein Eigenleben zu entwickeln. Abrupt löste ich mich von ihm und war dann auch schon auf dem Weg nach draußen. Was hatte ich da eigentlich getan? Ich hatte ihm vor kaum mehr als zwei Stunden noch gesagt, dass ich ihn hasste, hatte ihn wie Dreck behandelt und jetzt war ich hier und knutschte mit ihm rum?
 

Stöhnend vergrub ich meine Hände in meinen Haaren und schüttelte den Kopf. Das durfte doch alles nicht wahr sein, oder? Alkohol, ich hatte Alkohol getrunken, vermutlich lag es daran. Ja, es musste daran liegen, anders war das einfach nicht zu erklären.
 

Ich wollte schon in meinen Wagen steigen und nach Hause fahren, aber dann fiel mir wieder ein, dass ich ja nicht mehr ganz nüchtern war. Wurde also nichts mit dem fahren. Wütend lehnte ich mich an mein Auto und überlegte, wie ich das jetzt handeln sollte, denn meinen Wagen wollte ich nicht unbedingt hier stehen lassen. Klar, ich konnte wieder zurück in den Club gehen und ihn fragen, ob er mich nach Hause fuhr, aber da sprachen zu viele Faktoren gegen.
 

Was sonst? Sollte ich eventuell Reita oder einen der anderen anrufen? Das war ja noch peinlicher. In was für eine Situation hatte ich mich da nur reingeritten? Wütend biss ich mir auf die Lippe und dachte mit finsterem Blick über die Situation nach. Wie hatte ich es nur so weit kommen lassen können? Mein Kopf war wie leergefegt in dem Moment, nur daran konnte es liegen. Anders hätte ich es doch nie so weit kommen lassen, oder?
 

Angeekelt spuckte ich auf den Boden und versetzte meinem Auto einen Hieb. Schmerz durchfuhr meine Fingerspitzen. Fassungslos sah ich auf meine Hand. Na Super, Fingernagel abgebrochen. Zynisch grinsend fragte ich mich, ob es noch irgendein Klischee gab, welches ich heute noch nicht erfüllt hatte. Fahrig fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare, während ich abwesend an meinem Finger nuckelte, in der Hoffnung, dass der Schmerz dann schneller verging. Musste wohl ziemlich bescheuert aussehen, denn ich hörte ein leises Kichern.
 

Biestig hob ich meinen Blick und fuhr die Person vor mir an.
 

„Was gibt’s da zu lachen?“
 

„Nichts, gar nichts.“
 

Innnerlich stöhnte ich auf, denn ich hatte da eben definitiv die falsche Person angefaucht. Der musste ja jetzt denken, dass ich Stimmungsschwankungen habe. Ich schwieg, denn das was als nächstes aus meinem Mund herauswollte, war ganz bestimmt nichts Nettes und ich fand, dass das ihm gegenüber nicht fair wäre. Auch er sagte nichts weiter, sondern nahm meine Hand und sah sie sich an.
 

Zugegeben, es war jetzt nichts schlimmes, aber jeder der sich schon einmal einen Fingernagel abgebrochen hat, weiß, dass es ziemlich lange noch wehtun kann.
 

„Pass auf, dass es sich nicht entzündet, sonst kannst du das Gitarre spielen vorerst vergessen.“
 

Mürrisch dreinblickend entzog ich ihm meine Hand. Genau diese Art war es, die ich nicht mochte.
 

„Jaja, ich mach gleich ein Pflaster drauf“ , brummte ich.
 

„Komm, ich fahr dich nach Hause, sonst stehst du hier noch bis morgen rum.“
 

Er grinste und ich musste feststellen, dass er wieder ganz der Alte war. Sein grinsen war ansteckend, wie ich schon sehr oft am eigenen Leib erfahren hatte und so zogen sich auch diesmal meine Mundwinkel hoch und meine Laune besserte sich automatisch. Dieses Gefühl der Kontrolle und Manipulation, das mich dabei immer verfolgte wollte auch jetzt nicht verschwinden. Ich mochte es nicht kontrolliert zu werden, vermutlich war das der Grund, weswegen ich mit ihm nicht so gut klarkam.
 

Aber jetzt war mit diesen unangenehmen Gefühlen, auch ein anderes mit dabei. Ich runzelte die Stirn und blickte ihn an. Warum hatte ich das noch nie vorher bemerkt? Sein Blick war so klar und durchdringend und haftete an meinen Augen, wie festgeklebt. Ein Schauer durchfuhr mich und ehe ich es ganz begreifen konnte, wandte ich mich von ihm ab. Scheiße, irgendwie flüchtete ich heute andauernd.
 

„Bitte“, murmelte ich und hielt ihm meinen Wagenschlüssel hin, während ich überall hinsah nur bloß nicht in sein Gesicht.
 

Normalerweise ließ ich andere nie mit meinem Auto fahren, aber das hier waren besondere Umstände, also war es okay. Der ganze Tag heute war ein besonderer Umstand, ich sollte aufgeben mir darüber den Kopf zu zerbrechen, dazu war er viel zu hübsch. Missmutig blickte ich ihm nach, als er um das Auto herumging und es aufschloss.
 

„Wollen wir los?“
 

Abwesend nickte ich, zog die Beifahrertür auf und ließ mich auf den Sitz sinken. Ich war so hundemüde, dass ich jeden Moment hätte einschlafen können. Ich schloss die Augen und spürte einige Momente später, wie sich jemand über mich beugte. Ich öffnete meine Augen wieder und sah ihm zu, wie er die Beifahrertür zuzog und mich anschnallte. Äußerst reizend, als wenn ich das nicht alleine konnte.
 

„Danke Mama“, meinte ich süßlich grinsend und warf ihm einen ziemlich angepissten Blick zu.
 

Er wusste doch, dass ich sowas hasste.
 

„Keine Ursache“, hörte ich ihn noch murmeln, dann startete er den Motor und fuhr los.
 

Irgendwie musste ich auf der Fahrt eingepennt sein, denn ich wachte auf, als ich in mein Bett gelegt wurde. Gings noch? Mein erster Impuls war ihn anzuschreien und niederzumachen, aber dann ließ ich es bleiben und stellte mich stattdessen schlafend. Mal sehen, was sonst noch alles passierte. Er zog mir die Schuhe aus, deckte mich zu und gab mir dann auch noch einen Gutenachtkuss. Nicht auf die Stirn, nein direkt auf den Mund.
 

Ich hätte sagen können, dass ich geschockt war, aber das wäre nicht richtig. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich schon darauf gefreut und es geahnt. Nach dem, was eben auf der Tanzfläche abgegangen war, müsste ich wohl ziemlich dumm sein, um nicht zu bemerken, dass unser allerliebster Leader-sama auf Männer stand. Warum er sich ausgerechnet mich ausgesucht hatte, konnte ich noch nicht einmal sagen.
 

Gut, ich war Männern auch nicht abgeneigt, hatte ich vor ein paar Jahren doch ziemlich für einen bestimmten Schauspieler geschwärmt. Wusste keiner und bis jetzt hatte ich auch nur Beziehungen mit Frauen gehabt. Jetzt hatte ich die Gelegenheit und die ließ ich auch nicht verstreichen. Er zuckte erschrocken zurück, als ich seinen Kuss erwiderte und seine Lippen sanft massierte.
 

„Dachtest du etwa ich schlafe?“, fragte ich amüsiert grinsend und setzte mich im Bett auf.
 

„Ja, davon war ich ausgegangen“, antwortete er betreten und sah an mir vorbei die Wand an.
 

„Wolltest du mich im Schlaf überfallen, nachdem du mich vorher abgefüllt hast?“
 

Er hustete verschämt und senkte den Blick. Ich konnte nicht anders, ich musste grinsen. Wo war denn der Selbstbewusste und überlegene von vorher geblieben? Bei ihm schienen die Persönlichkeiten ja zu wechseln, wie die er Unterwäsche. Nun ja so krass war es dann doch nicht, aber konnte ich das wissen?
 

„Nein, so bin ich nicht, das weißt du doch.“
 

Ich antwortete gar nicht erst, sondern warf ihm nur einen zweifelnden Blick aus hochgezogenen Augenbrauen zu. Da er mich jedoch nicht ansah, hatte es keinen Sinn. Ich seufzte.
 

„Das war doch nur ein Scherz.“
 

„Ich weiß“, murmelte er.
 

„Kai“, sagte ich ernst und hoffte, dass er mich endlich ansah.
 

Tatsächlich hob er auch den Kopf, blickte mir aber immer noch nicht in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern, hob meine Hand und strich ihm sanft die Strähne aus dem Gesicht. So langsam löste seine Frisur sich auf und fiel in sich zusammen.
 

„Du solltest öfters so rumlaufen, das steht dir.“
 

Er lächelte. Hatte ich ihm da wirklich ein Kompliment gemacht? Es war einfach so rausgeschlüpft. Verlegen schwieg ich und betrachtete ihn einfach. Er hatte wohl meine Nachttischlampe angeschaltet. Sanftes Licht fiel auf uns und es wirkte weiß Gott ziemlich kitschig. Die Situation wirkte im Moment so aufreizend auf mich, dass ich nicht anders konnte. Ich rutschte näher zu ihm und während meine Augen wie von selbst zufielen, legten sich meine Lippen wieder auf seine.
 

Eine seiner Hände legte sich um meine Hüfte und zog mich näher zu ihm. Gerne folgte ich und drängte mich näher an ihn heran, süchtig nach seiner Wärme suchend. Meine Hände schlichen sich unter sein T-Shirt und fuhren gierig über die erhitzte Haut. Ein Schauer durchfuhr mich und seine Hitze schien sich auf mich selber zu übertragen.
 

Hitzig erwiderte er meinen Kuss und knabberte leicht an meiner Unterlippe. Ich grinste leicht und fuhr mit meiner Zunge sanft über seine Lippen. Er keuchte leise überrascht, öffnete dann aber bereitwillig seine Lippen. Geschickt schlängelte meine Zunge sich zwischen seinen Lippen hindurch und erforschten seine Mundhöhle. Kais schlanker Körper schmiegte sich an meinen und so langsam begann sich etwas bei mir zu regen.
 

Meine Güte, ich bin ja auch nur ein Mann, oder? Mit Genugtuung bemerkte ich, dass ich nun der dominantere war und nutzte das auch gleich aus. Mit meinem Körper warf ich ihn rücklings auf das Bett und kniete mich über ihn. Sanft massierte ich seine Zunge mit meiner und entlockte ihm so mehrere kleine Seufzer.
 

Nach einer halben Ewigkeit löste ich schließlich den Kuss und sah auf ihn hinter. Er lag mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen da und atmete unregelmäßig. Selbst in dem düsteren Licht, konnte ich die leichte Röte auf seinen Wangen erkennen und dieser verruchte und erregende Anblick war es, der mich alles vergessen ließ. Als er dann auch noch die Augen öffnete und mich bittend ansah, war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei.
 

Abermals stürzte ich mich auf ihn und nahm mir einen weiteren Kuss. Er schmeckte so furchtbar süß, dass ich kaum genug davon bekommen konnte. Seine Hände fuhren in meinen Nacken, strichen über meine Haare und krallten sich darin fest. Diese Geste bestätigte mir, dass er nicht gerade abgeneigt war. Grinsend beobachtete ich, wie er sich unter mir mit geschlossenen Augen wand.
 

Nur langsam öffnete er sie wieder, als er bemerkte, dass ich nichts mehr tat. Ich grinste ihn breit an und erntete sofort ein plötzliches erröten seinerseits.
 

„Kawai“, war mein einziger Kommentar dazu.
 

Er wurde fast noch röter und setzte sich wieder auf. Verlegen zuppelte er sich sein Hemd zurecht, fuhr sich durch die Haare und grinste mich nervös an. Um meine Lippen spielte ebenfalls ein leichtes Lächeln, denn er war einfach zu süß.
 

„Also“, verlegen hustete er. „Ich sollte jetzt nach Hause gehen.“
 

Er rutschte vom Bett herunter und stellte sich aufrecht hin. Als er gehen wollte, hielt ich ihn am Arm fest und zog ihn zurück. Nein, ich konnte ihn noch nicht gehen lassen. Eher gesagt, wollte ich es nicht. Verwirrt blickte er zu mir herunter. Vermutlich konnte er nicht begreifen, warum ich ihn zurückhielt. Die ganze Situation war so absurd gewesen, ich wusste gar nicht, wie ich mir das erklären sollte.
 

„Oh, Sorry“, sagte ich und ließ seine Hand wieder los.
 

Er seufzte und setzte sich zu mir auf das Bett.
 

„Sag mal Uruha. Was war das heute Mittag?“
 

Ich war darauf nicht vorbereitet gewesen und so traf mich ganz unerwartet ein scharfer Schmerz in meiner Brust, als ich Kais enttäuschte Miene sah. Nun war es an mir den Blick abzuwenden und von ihm wegzurücken.
 

„Ich weiß es nicht“, murmelte ich und presste die Lippen aufeinander.
 

Ja ehrlich, ich wusste es wirklich nicht. Mir war vermutlich einfach eine Sicherung durchgebrannt. Ich musste da erst einmal in Ruhe drüber nachdenken.
 

„Ist schon okay“, sagte er schließlich lächelnd. „Sag es mir, wenn du dafür bereit bist.“
 

Ich nickte und musste ebenfalls lächeln. Wie stellte der sich das bitte vor? Sollte ich ihm etwa ins Gesicht sagen, dass ich einfach nur angepisst war, dass er meinen alten Job besser machte als ich damals und dass er dabei auch noch mehr Spaß hatte als ich? Wer wäre da nicht ein wenig grob?
 

Gut, grob war untertrieben, aber in dem Moment war einfach mein Temperament mit mir durchgegangen, konnte schließlich auch mal passieren. Na toll, jetzt hatte er meine Stimmung vermiest. Das war auch einer der Punkte, die mich an ihm störte. Immer, egal in welcher Situation, Kai schaffte es einfach mit einem Satz die Stimmung komplett zu kippen, ob nun zum negativen, oder positiven.
 

„Kai, ich bin ziemlich müde“, sagte ich lächelnd und gähnte zusätzlich.
 

„Ja klar, ich mach mich dann mal aus dem Staub“, er grinste und stand auf.
 

„Dann schlaf dich mal gut aus.“
 

Er hob noch einmal kurz die Hand, dann schloss er die Tür und ließ mich alleine in meinem großen Bett sitzen. Schade, eigentlich hätte er auch ruhig bei mir im Bett übernachten können. Wie wollte er jetzt eigentlich noch bis zu sich nach Hause kommen? Ach naja, war ja jetzt auch egal. Ich ließ mich rücklings auf mein Bett fallen und schloss die Augen.
 

~*+*~
 

Laut gähnend verzog ich mein Gesicht und wurde direkt von einem lauten Piepsen und dem darauf folgenden noch lauteren Gelächter wieder zurück in die Realität gerissen. Verwirrt riss ich den Kopf hoch und starrte auf meine allerliebsten Bandkollegen, die sich vor dem Bildschirm des Photographen versammelt hatten und nun laut lachend meine Bilder begutachteten.
 

Oh no, der hatte mich doch jetzt nicht beim Gähnen fotografiert? Und wie er das hatte. Rasch sauste ich von meiner vorherigen Position aus zu meinen Kameraden und betrachtete entsetzt das grässliche Bild, das mich zeigen sollte.
 

„DAS bin ich nicht“, murmelte ich entsetzt.
 

„Na Uru, war gestern ne lange Nacht, nicht wahr“, kicherte Ruki und machte direkt ein Foto mit seinem Handy.
 

„Ich kann zumindest lange feiern. Anders als du werde ich nämlich nicht für minderjährig gehalten“, meinte ich gehässig.
 

Rukis Reaktion darauf war eine rausgestreckte Zunge, was ich mit einem leicht angewiderten Blick belohnte. Ich glaube ich steckte hier wirklich im Kindergarten. Genervt sah ich mich nach dem Photografen um, um diesen zu bitten dieses schreckliche Bild von mir zu löschen, hatte ich doch keine Ahnung von Computern.
 

Dabei begegnete ich Kais Blick, dessen Augen glitzerten schalkhaft und ein leichtes grinsen spielte um seine Mundwinkel. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, wurde ich ein wenig rot und vergaß auch sogleich, was ich vorgehabt hatte. Ziemlich wirr im Kopf stolperte ich zurück vor die Kamera und musste mich ziemlich zusammenreißen. Verdammt, wie konnte er es wagen mich so aus der Fassung zu bringen.
 

Ich brauchte ungewöhnlich lange für dieses Photoshooting, da ich ständig das Gefühl hatte von ihm beobachtet zu werden und das machte mich ziemlich nervös. Dabei verstand ich noch nicht einmal, was mit mir los war. Erleichtert seufzte ich auf, als ich endlich fertig war und flüchtete so schnell wie möglich vom Set.
 

„Guck mal Uru, ich glaub ich mach mir das als Hintergrundbild für mein Handy“, grinste Ruki und hielt mir triumphierend sein Mobiltelefon vor die Nase, wo ich in beeindruckender Weise alle meine Zähne betrachten konnte.
 

Gott, warum schlug mich keiner für diese Dummheit, jetzt hatte ich dem Giftzwerg eine Waffe gegeben, mit der er mich mein Leben lang quälen konnte.
 

„Wirklich sehr lustig“, murrte ich und setzte mich auf einen Stuhl.
 

Jetzt noch in den Aufenthaltsraum zu gehen würde nichts bringen, da nur noch Kai an der Reihe war und wie ich den Leader kannte, würde der nicht lange brauchen, um sein Shooting zu beenden. Danach kamen die Gruppenfotos und dafür würde ich wieder antanzen müssen, also sparte ich mir, faul wie ich nun einmal war, einen Weg.
 

Natürlich wollte ich mir selbst nicht eingestehen, dass das ein Vorwand war, um ihm bei seinem Photoshooting zuzusehen. Aber nun, da ich schon einmal hier saß, hatte ich einfach nichts Besseres zu tun, ob ihr es mir nun glauben wollt, oder nicht. Naja, jedenfalls saß ich hier und sah ihm zu. Auch wenn das, was ich gestern gesehen hatte kaum, oder eher gesagt gar nicht zu übertreffen war, war dieser Anblick auch sehr sehr schön.
 

Er brauchte nicht unbedingt die Schminke im Gesicht, aber was wäre schon ein J-Rocker ohne seine Schminke. Ein stinknormaler Musiker. Ohne es zu merken saß ich also da auf dem Stuhl und sabberte fast bei Kais Anblick.
 

„Mach den Mund zu Uru“, ertönte Aois trockene Stimme.
 

„Äh, was?“, murmelte ich bedeppert und tat automatisch, was er wollte.
 

„Schläfst du noch halb, oder starrst du gerade Kai an?“
 

„Ich bin nicht schwul, wenn du darauf hinaus willst“, antwortete ich zickig und riss widerwillig meine Augen von Kai und musterte Aoi, der neben mir stand.
 

„Wieso sollte ich das? Habe ich dich gerade erwischt?“, kicherte Aoi und rannte dann plötzlich los.
 

„Uruha steht auf Kai, Uruha steht auf Kai“, schrie er dabei und rannte einmal durch die ganze Halle.
 

Mein Gesicht lief knallrot an und reflexartig rannte ich ihm hinterher.
 

„Aoi du Knallbirne, komm sofort her, damit ich dir den Arsch versohlen kann.“
 

Verdammt, warum war ich nur mit diesem Spasten in einer Band? Fluchend rannte ich ihm hinterher und wollte ihm die Gurgel umdrehen, damit er endlich die Klappe hielt. Aber verflucht nochmal, der war schnell. Hinter sich hörte er Kai laut lachend und rannte automatisch schneller, nur um von ihm weg zu kommen.
 

„Uuuh, du willst mir mein Popöchen versohlen? Ich wusste gar nicht, dass du so auf meinen Hintern fixiert bist“, gackerte Aoi während er weiterrannte.
 

Ich unterdrückte einen wüsten Fluch und legte noch einen Zahn zu. Aoi rannte mittlerweile durch die Gänge und brüllte immer noch aus vollem Leib. Nur zu bald sah ich wie Reita und Ruki den Kopf aus der Tür steckten und uns interessiert zusahen. Kameradenschweine.
 

„Ich gebe auf“, stöhnte ich schließlich und blieb stehen.
 

Schwer atmend musste ich mich erst einmal auf den Boden setzen. Verdammte Raucherlunge, ich hatte das Gefühl, als ob ich sterbe.
 

„Wenn ich dich kriege, bist du sowas von Tot.“
 

„Uuh, ich zittere vor Angst“, kicherte Aoi und hüpfte wie ein Flummi vor mir auf und ab.
 

„Uruha steht auf Kai“, summte er fröhlich und rannte dann lachend wie ein kleines Kind davon.
 

Immer noch ziemlich fertig raffte ich mich auf und ging in die Maske, um mein Make-up korrigieren zu lassen. Meine Haare lagen immer noch perfekt. Manchmal war ich echt besorgt, ich wollte mir gar nicht ausmalen, was sie mir alles in die Haare schmierten damit sie so aussahen und auch stundenlang hielten.
 

„Das Gruppenshooting fängt jetzt an, kommst du Uruha?“
 

„Jaja, ich trink nur noch eben was.“
 

Seufzend goss ich mir ein Glas ein und trank es in einem Zug schnell aus. Jetzt musste ich nur noch knapp zwei Stunden mit diesem Kindergarten verbringen und dann würde ich endlich meine Ruhe haben. Ich beeilte mich, um das Gruppenshooting schnell beenden zu können.
 

„Da bin ich schon“, murmelte ich und stellte mich direkt auf meine Position.
 

Ich stand hinter Ruki, aber vor Kai und ungefähr auf der gleichen Höhe, wie Aoi der mich spöttisch angrinste und seine Lippen zu einem lautlosen „Uruha steht auf Kai“ formte. Ich schoss wütende Blicke auf ihn ab, schwieg aber dazu.
 

Der Photograf sagte uns noch kurz in welche Position er uns ungefähr haben wollte, rückte uns näher zusammen und stellte sich dann hinter seine Kamera. Es machte mich nervös Kai so hinter mir stehen zu haben, denn so wusste ich nicht was er tat und konnte in seinem Gesicht auch nicht ablesen, was er dachte. Seit wann hatte es sich so verändert? War es erst seit gestern, dass mir diese ganz normale Aufstellung so unangenehm war? Was hatte er nur mit mir gemacht?
 

Ich spürte seinen Körper an meinem Rücken und noch mehr an meinem Hintern. Ohne es wirklich steuern zu können, breitete sich ein prickeln in meinem Hintern aus. Wie sollte ich das denn jetzt deuten? Ich musste hart kämpfen um die Röte zurückzuhalten, die sich in meine Wangen schleichen wollten.
 

„Uruha-san“, hörte ich den Photografen rufen. „Bitte, entspannen sie ihre Gesichtszüge.“
 

Ich hörte Aoi neben mir kichern, da das sonst immer bei ihm bemängelt wurde. Kurz schloss ich die Augen und versuchte mich zu sammeln. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich eine warme Hand fest an meiner Hüfte fühlte, die diese aufmunternd drückte. Ohne es kontrollieren zu können, entspannte sich mein Körper und auch mein Gesicht unter der Berührung seiner Hand.
 

Zufrieden nickte der Photograf und ich selber hatte Mühe meine Gedanken unter Kontrolle zu halten, damit sie sich nicht auf meinem Gesicht abzeichneten, denn die Hand auf meiner Hüfte bewegte sich in südliche Richtung. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Klar ich konnte mich wehren und ihm sagen, dass er seine Griffel wegnehmen sollte, aber dann würde er aufhören und irgendwie wollte ich das nicht.
 

Nur mit Mühe unterdrückte ich den Impuls mich rückwärts an Kai zu lehnen, dessen vorwitzige Hand sich gerade unter mein Hemd stahl und sich warm und weich auf meinen warmen Bauch legte. Das entzückte Rufen des Photografen sagte mir, dass es mir nicht so ganz gelang meine Emotionen von meinem Gesicht fernzuhalten. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was die Fans denken würde, wenn sie die Fotos sahen.
 

Ich biss mir leicht auf die Lippen und starrte angestrengt an einen Punkt irgendwo hinter der Kamera. Ich musste einen erschrockenen Laut unterdrücken, als Kais Hand in seinen Hosenbund wanderte. Nein, das durfte er doch jetzt nicht tun. Meine Hand zuckte zu seinem Arm und versuchte ihn wegzuziehen.
 

„Wehr dich nicht, man sieht schon nichts“, flüsterte Kai an meinem Ohr.
 

„Verfluchter Sadist“, zischte ich und blickte starr geradeaus.
 

Unfreiwillig lockerte ich meinen Griff, sodass sich Kais Hand noch weiter in meine Hose schlängeln konnte. Ich wollte es ignorieren, wollte nicht wahrhaben, dass ich am liebsten leise geseufzt hätte, als sich Kais Hand auf mein Glied legte. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass es sich Kais Hand auf meiner Boxershorts entgegen reckte. Verdammter Verräter.
 

Ich konnte deutlich hören, wie sich Kais Gesicht zu einem Grinsen verzog und war froh, dass ich es nicht sehen konnte. Der würde nachher ja sowas von Ärger bekommen. So sehr ich mir wünschte, dass das Shooting vorbei war, so sehr hoffte ich auch, dass es nie enden würde. Ich wandte den Blick von der Kamera weg, als Kai dann auch noch seine Hand bewegte und meine Erregung noch ein wenig mehr wuchs.
 

Schamvoll sah ich zur Seite und würde am liebsten mein Gesicht bedecken, aber das ging mit dem ganzen Haarspray leider nicht, also hob ich stattdessen eine Hand und legte sie in einer Anmutigen Geste auf meine linke Gesichtshälfte. Der kleine Finger wanderte automatisch zwischen meine Zähne, sodass ich etwas zum rumkauen hatte.
 

Ich spürte, wie Kai etwas näher an mich rückte und seine Mitte gegen meinen Hintern presste. Schlagartig musste ich mich anstrengen nicht zu erröten. Wenn das hier jemand mitbekam, war der Drummer ja sowas von tot. Ich schloss kurz die Augen und gab mich der Berührung hin. Ich genoss das Gefühl aufsteigender Hitze und bemerkte nur nebenbei, wie die Hand wieder aus meiner Hose verschwand.
 

Ich zwang mich wieder in die Realität zurück zu kehren, denn ich merkte, dass das Shooting vorbei war und Ruki noch eben schnell ein Kommentar für die Fans hintendran hing, da dieses Shooting von einer Filmkamera begleitet wurde. Stöhnend hoffte Uruha, dass die peinliche Szene von vorhin rausgeschnitten wurde.
 

Als die Reihe an ihn kam, stellte er sich höflich vor. Mit halbem Ohr hörte er zu, denn er musste sich konzentrieren um seine Erregung in den Griff zu bekommen. Seltsamerweise half es ihm in solchen Momenten immer, wenn er irgendein Lied von Gackt sang.
 

Irgendwie überstand ich schließlich auch das Interview und konnte mich endlich aus dem Kreis der Kameras bewegen. Mein Gang war vorsichtig und ich vermied es den Drummer anzusehen. Schnell zog ich mich um, kämmte mir die Haare und schminkte mich ab. Als ich schließlich die Location für das Shooting verließ, glich es einer Flucht. Mein Fluchtversuch scheiterte jedoch, als ich um die Ecke lief und direkt in Kais Arme bretterte.
 

„Oh nein“, stöhnte ich, als ich hochsah und ihn erblickte.
 

Er zog daraufhin nur eine Augenbraue hoch und sagte „Wir müssen reden.“
 

Ich nickte, denn ich hatte diese Notwendigkeit bereits geahnt. Zwischen uns war in letzter Zeit einfach zu viel vorgefallen, als dass wir das ignorieren konnten. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn hasse und seitdem kamen wir beide einfach nicht voneinander los. Fast als würde er ständig meine Nähe suchen seitdem ich ihm das gesagt hatte.
 

„Wo?“, fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
 

„Bei mir, ich wohne hier in der Nähe“, sagte er und grinste.
 

Ich zog eine Augenbraue hoch und überschlug im Kopf die Möglichkeiten, die mir blieben. Es waren keine, denn bis zu mir war der Weg bestimmt doppelt so weit. Mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken, was Kai ein strahlendes Lächeln aufs Gesicht zauberte.
 

~*+*~
 

Nur widerwillig betrat ich hinter Kai seine Wohnung. Ich war noch nicht so ganz bereit mich auf die Veränderung die unter Garantie bevorstand einzulassen. Im Moment kam ich mir unglaublich hilflos vor und ich hasste dieses Gefühl. Komisch, ich wünschte mir mich in Kais Arme retten zu können, denn ich hatte seine Umarmung als warm und schützend in Erinnerung. Ich senkte den Kopf und zog meine Schuhe aus.
 

„Komm ins Wohnzimmer“, rief Kai, der bereits die Wohnung betreten hatte.
 

Ich atmete einmal tief durch und ging dann zu ihm. Er saß eingeschüchtert und ziemlich nervös auf dem Sofa. Komisch, jetzt hatte ich das Gefühl die Übermacht zu besitzen. Ich setzte mich neben ihn und schlug selbstbewusst die Beine übereinander.
 

„Und? Was wolltest du bereden?“
 

Kai blickt zu mir rüber und verschränkte nervös die Finger ineinander.
 

„Naja, wegen dem was du neulich gesagt hast.“
 

Er kratzte sich nervös an seinem Hinterkopf und ich musste ein Lächeln unterdrücken.
 

„Ich habe gesagt, dass ich dich hasse“, gab ich ehrlich zu und biss mir kurz auf die Lippe, als ich an diese Narrheit meinerseits zurückdachte.
 

„Ja“, meinte er und spielte weiter nervös mit seinen Fingern. Ich stellte mir gerade vor wie diese Finger etwas anderes taten und schüttelte den Kopf, als ich realisierte was ich gerade dachte. War ich etwa schon so verdorben?
 

„Ich habe darüber nachgedacht. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du mich eigentlich gar nicht hasst“, sprudelte er hervor und blickte mich mit roten Ohren an.
 

„Und?“, fragte ich und verbarg ein grinsen.
 

Das alles kam mir immer mehr wie ein Spiel vor. Alles war so leicht und so genau vorgezeichnet. Es war als handele ich nicht von selbst aus. Ich hörte Kai seufzen und zog eine Augenbraue hoch, als er mir schließlich in die Augen sah.
 

„Mann, machs mir doch nicht so schwer“, murrte er und zog die Augenbrauen zusammen.
 

„Wie bitte? Was kann ich denn dafür? Ich höre nur interessiert zu.“
 

„Sei einfach still und hör zu, ja.“
 

Ich tat was er mir gesagt hatte. Allerdings auch nur, weil ich ziemlich gespannt war, was er sich da zusammengereimt hatte. Sonst hätte ich garantiert mit einem fiesen Kommentar reagiert. Ich mochte es nicht, wenn man mir irgendwas unterstellte. Kai holte noch einmal tief Luft und dann sprudelten die Wörter nur so aus ihm heraus, dass ich ziemlich Mühe hatte ihm zu folgen.
 

„Naja, du guckst mich immer so komisch an und wenn ich dann auf dich zugehe, bist du überhaupt nicht abwehrend. Du hasst mich doch gar nicht, sonst hättest du dich auch nicht küssen lassen und all das. Also habe ich nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass du in mich verknallt bist.“
 

Das alles hatte er gesagt ohne Atem zu holen und holte daher jetzt erst einmal tief Luft, ehe er mich verlegen anstarrte. Ich starrte ihn sprachlos an.
 

„Sag mal, hast du eine multiple Persönlichkeitsstörung?“
 

Die Frage war einfach so aus mir herausgerutscht, ehe ich sie zurückhalten konnte und gleich nachdem ich es auch schon gesagt hatte, bereute ich es. Er blickte mich verwirrt und ein wenig verletzt an, da dies das einzige war, was ich zu seinem Vortrag gesagt hatte.
 

„Nein“, murrte er und wandte sich von mir ab.
 

„Kai, ich. Tut mir Leid, aber jedes Mal, wenn ich mit dir alleine bin bist du anders. Ich hab dir ja zugehört, aber ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.“
 

„Natürlich“, sagte er heiser und ich hatte das Gefühl, als hätte sich gerade eine breite Mauer zwischen uns aufgebaut.
 

Ich wollte das nicht. Ich hatte es genossen ihm so nahe zu sein und ich hatte mich gefreut, jedes Mal wenn ich ihn gesehen hatte. Es hatte mich verwirrt und ich hatte mit Ablehnung darauf reagiert und begonnen ihn zu hassen. Aber war das Hass gewesen?
 

„Kai, bitte“, sage ich und lege ihm eine Hand auf den Oberschenkel.
 

„Was?“, fragte er und sieht mich an.
 

„Ich“, hob ich an und schluckte hart.
 

„Ich weiß doch auch nicht, was ich für dich fühle. Es ist so verwirrend, ich könnte im Dreieck springen.“
 

Ich spürte, wie sich Kais Blick in mich bohrte und hob den Kopf, um ihn anzusehen. Seltsamerweise lächelte er und ich spürte, wie mein Herz einen freudigen Hüpfer machte. Etwas blitzte in seinen Augen auf und ich konnte nicht einordnen was es war. Kai beugte sich vor und legte seine Lippen heißt und verlangend auf meine.
 

Ich konnte meine Reaktion nicht nachvollziehen, es war wie ein plötzliches Handeln ohne Hintergedanken, einfach nur triebgesteuert. Ich beugte mich vor und bewegte meine Lippen unnachgiebig und fordernd auf seinen. Es fühlte sich so gut an und es wurde noch besser, als er darauf einging. Aber so schnell der Kuss angefangen hatte, so schnell endete er auch.
 

„Und? Was hast du jetzt gefühlt?“, fragte Kai und als ich meine Augen öffnete konnte ich sehen, dass er grinste.
 

„Ich fands schön“, murmelte ich und verzog kurz mein Gesicht zu einer überlegenden Miene.
 

„Keine Ablehnung? Also hasst du mich wirklich nicht.“
 

Das Lächeln verschwand nicht von seinem Gesicht, aber ich konnte sehen, wie es einen erleichterten Ausdruck annahm und ein freudiges Blitzen in seine Augen trat.
 

„Scheint so“, sagte ich und unterdrückte das Verlangen ihn abermals zu küssen und rücklings auf das Sofa zu schmeißen. Unwillkürlich fragte ich mich, was es dem Drummer gebracht hatte, außer mich zu quälen.
 

„Ähm, also“, fing Kai dann wieder an zu sprechen und als ich ihn ansah, bemerkte ich, dass er nervös auf dem Sofa hin und her rutschte.
 

„Wollen wir es nicht miteinander versuchen?“, fragte er.
 

Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. Wie kam er denn jetzt darauf? Er bemerkte meinen fragenden Blick und errötete.
 

„Naja, du magst mich, ich mag dich und ich finde wir sollten das nicht unbeachtet lassen. Also ich bin jetzt nicht auf eine Sexbeziehung aus, nicht dass du was Falsches denkst…“
 

„Kai“, warf ich schneidend ein, als mir sein Gebrabbel zu viel wurde.
 

„Halt einfach die Klappe“, sagte ich noch und legte dann meine Lippen wieder auf die von dem Drummer.
 

Begierig leckte ich mit meiner Zunge über seine Lippen und als er sie bereitwillig öffnete, eroberte meine Zunge seinen Mund. Ich spürte, wie er sich näher an mich drückte und musste leicht grinsen. Meine Hände legten sich auf seine Hüfte und während sich unser Kuss weiter intensivierte, zog ich ihn auf meinen Schoß. Er folgte bereitwillig und setzte sich breitbeinig auf meinen Schoß.
 

Meine Hände wanderten von seinen Hüften zu seinem Hintern und legten sich auf die festen Pobacken Kais, um diese leicht zu massieren. Eine vorwitzige Zunge drängte meine zurück und schlüpfte in meine Mundhöhle. Ich hörte ein leises keuchen, welches von Kai kam. Sanft umschlang meine Zunge die von Kai, um sie leicht zu massieren.
 

Nur langsam endete der Kuss und als wir uns voneinander trennten, wollte ich am liebsten einen neuen beginnen. Meine Lippen schnappten nach denen von Kai und meine Zähne fingen seine Unterlippe ein um leicht an ihr zu knabbern. Nun war es Kai, der sich sichtlich widerwillig von mir trennte. Er sah mir in die Augen und ich spürte ein leichtes schaudern, als ich seinem Verlangenden und leidenschaftlichen Blick begegnete.
 

„Ist das jetzt ein Ja?“, fragte er leise, fast flüsternd.
 

Ich lachte leise und nickte.
 

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Pairingwünsche sind immer gern gesehen XDDD

sagt mir was ihr wollt und ich schreibs euch auf *schwör* *lol*

und das Kommi nicht vergessen ja *lieb guckt*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-07-25T20:56:04+00:00 25.07.2009 22:56
einfach nur toll x3 *knuff*

Von:  Mucc
2009-04-15T18:40:27+00:00 15.04.2009 20:40
>D ok,das mag ich!
sehr sehr schön beschrieben/geschrieben!
besonders kai ;)
mehr von ihm XD~


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