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Kunan

Das Amulett von Thana
von

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Der Auftrag

Der Auftrag
 

Paratas ging im Schwarzen Thronsaal auf und ab. Sein nervöser Blick huschte ständig zu der großen Eingangstür, an der zwei Wachen in schwarzer Rüstung mit einem Speer standen. Gegenüber befand sich ein großer Schreibtisch, hinter dem ein hochlehniger Stuhl stand.

„Verdammt!“, knurrte Paratas. „Wo bleibt er nur?“

In diesem Moment öffnete sich die Tür und eine kleine Gestalt lief in den Schwarzen Thronsaal.

Es war ein hagerer Mann. Zu seiner Glatze und seinen kalten Augen trug er einen schwarzen Umhang. Eine Narbe zierte sein mit Kratzern übersätes Gesicht.

Der Mann hastete zu Paratas.

„Na endlich“, knurrte dieser. Er ging auf den Schreibtisch zu.

„Es tut mir schrecklich Leid, Herr“, sprach der Fremde mit krächzender Stimme. „Es gab Ärger in den Gehegen. Eins wurde nicht richtig verschlossen; wir konnten nur mit Mühe alle Nacs wieder einfangen. Aber ich …“

„Genug davon!“ Paratas wurde zornig. „Es gibt Wichtigeres, als uns um die verdammten Nacs zu kümmern. Dafür sind die Pfleger da! Merk dir das, Krishan.“

„Natürlich, Herr“, sagte Krishan hastig. „Ich hatte nicht die Absicht, Euch mit dieser Angelegenheit zu belasten.“

Sein Herr gebot ihm zu schweigen und deutete auf den Schreibtisch. Krishan trat näher heran und blickte auf die Tischplatte, doch da war keine Tischplatte. Die Oberfläche bestand aus einer Art Bildschirm. Auf ihm war ein schwarzhaariger Junge zu sehen, der eine grüne Tunika trug.

Krishan erkannte ihn sofort.

„Das ist doch der Sohn von diesem Schattenreiter“, sagte er erstaunt.

Paratas musterte seinen treu ergebenen Diener. „Respekt, Krishan, Respekt. Ich hätte nicht erwartet, dass du so viel in deinem winzigen Köpfchen hast und ihn erkennst.“

„Danke, Herr, danke. Ich höre so etwas nicht oft.“

„Was mich auch nicht wundert.“ Paratas seufzte. „Dieser Junge ist seit ein paar Tagen in Kunan.“ Paratas streichelte Krishans Hals mit seinem dünnen weißen Finger. „Wieso weiß ich davon nichts?“

„Es tut mir Leid Herr, aber von der Ankunft des Jungen höre ich zum ersten Mal.“ Paratas’ Fingernagel drückte in Krishans Hals. Als er wieder losließ, floss eine kleine Menge Blut aus einem kleinen Kratzer. Krishan wimmerte.

„Deine Leute haben versagt. Sie sollten ihn und seine Familie doch töten, bevor er nach Kunan kommt.“

„Ich weiß, Herr. Irgendetwas muss da schief gegangen sein.“

„Das sehe ich auch!“, rief Paratas wütend. „Und jetzt sag mir bloß nicht, dass unsere Spione in Kunan ihn noch nicht gefunden haben.“

„Ich habe keine Nachricht bekommen. Sie müssen ihn gut versteckt haben.“

„Natürlich haben sie das!“, bellte Paratas. „Er ist schließlich die einzige Person, die dazu in der Lage ist, unseren Plan durcheinander zu bringen.“

„Es tut mir Leid, Herr, aber wenn ich es gewusst hätte, dass er hier ist, hätte ich Euch selbstverständlich sofort darüber informiert.“

Paratas’ Augen sahen bedrohlich seinen Diener an.

„Das möchte ich auch hoffen.“ Er lächelte. „Doch da ich so gnädig bin, gewähre ich dir noch eine Chance, dies wieder gut zu machen. Wir dürfen nicht zulassen, dass er meinen Plan vereitelt.“

Paratas’ Augen verengten sich.

Krishan lauschte aufmerksam, was jetzt folgte. Denn er wusste, dass er jetzt keinen Fehler mehr machen durfte, wenn er seinen Meister nicht verärgern wollte.

„Töte ihn dieses Mal richtig!“



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