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Die Dunkelheit zum Licht

yami x yugi
von

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Hass und Eifersucht

~~Yugi~~
 

„Du hast eine Wunschvorstellung von Liebe… und es kotzt mich an, wenn du davon sprichst!“ Ich schließe die Augen, er ist mir so nahe, seine Stimme ist fest, streng und vor allem laut und voller Verachtung gegen mich.

Ich kann ihn fühlen, seinen Körper, gar seinen Atem, ich spüre auch seinen Blick, welcher so voller Hass auf mir ruht.

Ich traue mich nicht mal mehr mich zu bewegen, gar zu atmen.

„Deine Wunschvorstellung von Liebe… sie gibt es nicht… gab es nie… sie ist eine verdammte Lüge!“, kaum merklich schlucke ich und zittere auf, als sich auf einmal seine Hand an meinen Hals legt.

Mit Tränen in den Augen, sehe ich schwach zu ihm auf. Er drückt nicht wirklich zu, sondern eher, drückt er mich leicht gegen die Wand.

„Deine Wunschvorstellung von mir… ist auch eine Lüge“ Seine Stimme zischt in mein Ohr, sein Blick ist des Todes geweiht, es ist nicht anders auszudrücken.

„Was?“, flüstere ich ängstlich, da ich ihn nicht verstehe.

Ich verstehe nicht, warum er so was sagt, und ich verstehe nicht, was er überhaupt sagen will.
 

„Nicht was… wie hieß er denn?“

„Ich verstehe nicht“, wieder schließe ich die Augen, schlucke hart, da er an meinem Hals drückt, dieses mal fest.

„Tu nicht so dumm… wie hieß er, der Mann… denn du so geliebt hast… wie hieß er… warum der tote Mann… warum keinen Namen… los, antworte… wie hieß er?“, er schreit mich an, mein Körper sackt in mich zusammen und doch zu gleich, erlegt sich alles in mir.

Ein heftiger Schluchzer verlässt meine Kehle.

„Yami“, flüstere ich, ganz leise, und doch, ist Atemu mir so nahe, dass er es gehört hat.

Seine andere Hand legt sich nun auch an meinen Brustkorb, kurz drückt er mich heftigst gegen die hinter mir liegende Wand.

„Ich bin deine Wunschvorstellung“, seine Stimme schlägt auf mich ein, wie ein Schlag ins Gesicht.

„Am ersten Tag im Restaurant… hast du mich Yami genannt“, seine Stimme ist auf einmal arg leise und doch verdammt hart. Seine Hände lösen sich von mir.

„Vom ersten Tag an wolltest du mich ändern… mich zu jemand machen, der ich nicht bin!“
 

Ich schnappe tief nach Luft und öffne meine Augen, verzweifelnd sehe ich ihn an, ehe ich voller Scham den Kopf senke.

„Ich bin ich, Yugi… niemand sonst. Du kannst mich nicht zu dem machen, was du liebst!“

Seine Stimme ist ruhig, aber irgendwie doch so unerträglich für mich.

Dieses mal weine ich, und zwar wegen dem Scham und der Wahrheit in mir.

Atemu hat so Recht. Die Erkenntnis trifft mich wie ein gewaltiger Schlag ins Gesicht.

Ich liebe ihn nicht… ich liebe die Vorstellung von ihm… ich liebe Yami.

Ich schäme mich deswegen so sehr, dass ich mich nicht mal mehr traue den Mund zu öffnen.
 

„Und jetzt hol mich hier raus… das ist ja wohl das mindeste, was ich erwarten kann“, höre ich seine Stimme, sie scheint mich erschlagen zu wollen, ihn ansehen, dass kann ich nicht. Zu groß ist der Scham, zu klein mein Mut.

„Es tut mir leid, Atemu“, flüstere ich leise und verlasse mit gesenktem Kopf den Raum.

Im Flur der Kanzlei angekommen, suche ich mir einfach nur eine Ecke, oder eher eine Wand, an der ich hinunterrutschen kann. Ich setze mich zu Boden und will einfach nur weinen.

Er wusste es, die ganze Zeit.

Er wusste mehr als ich es je gewusst hätte.

Ich will Yami, doch er ist nicht Yami und er wird es auch nie sein.

„Herr Muto… alles in Ordnung?“, die Stimme meines Anwalts ist arg besorgt.

Ich nicke kurz und wische mir die Tränen fort.

„Holen sie in da raus… egal, was es kostet“, sage ich leise.

Er nickt, lächelt und hält mir ein Taschentuch entgegen.
 

Noch nie habe ich mich in meinem ganzen Leben so mies gefühlt. Ich habe das Gefühl, jemanden benutzt zu haben, für mich, für meine Wunschvorstellung. Es war mir nie so bewusst, aber nun.

Verbittert beiße ich mir auf die Lippen… ob ich ihn arg damit verletzt habe?

Er muss verletzt sein, denn sonst hätte er sich nicht so darüber aufgeregt… aber… er liebt mich doch gar nicht… und er wird es auch nie tun - nicht nach dem hier.

Es wird Zeit loszulassen, es wird Zeit, Auf Wiedersehen zu sagen.

Blicke nach vorne, Yugi, und bleib nicht hier sitzen… in der Vergangenheit.

„Yugi“, überrascht schaue ich auf und erblicke ihn.

Er steht gegenüber von mir und hat die Arme vor seiner Brust verschränkt.

Sein Blick ist emotionslos, so wie so oft.

„Ich habe Hunger!“

Blinzelnd schaue ich ihn an.

Mittlerweile weiß ich zu gut, was er damit meint.

Es heißt so viel wie: Yugi, könntest du mir bitte was kochen, denn ich mag was du kochst.

Nur verstehe ich nicht, warum er mir so was sagt, jetzt, nachdem… was eben passiert ist.

Doch zu groß ist mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, also nicke ich und erfülle ihm diesen Wunsch.

„Ich koche dir sehr gerne etwas“, sage ich, mehr oder weniger leise. Langsam stehe ich auf, wische mir noch ein paar letzte Überbleibsel meiner Tränen hinfort und trotte ihm hinterher.
 

Im Wagen angekommen, sehe ich mehr oder weniger aus dem Fenster.

Diese Stille um uns herum lastet auf mir, wie ein gewaltiger Fels.

Tief atme ich ein, dann wieder aus.

„Wenn du nun nach Hause willst, dann kann ich das verstehen“, meine ich leise, doch ihm in die Augen sehen, das kann ich einfach nicht.

Doch als er beginnt zu lachen, schaue ich doch zu ihm. Mein Blick ist fragend, aber auch unsicher. Was ist bitte schön so witzig?

Er bekommt sich dann wieder ein, seine Augen, betrachten mich scharf.

„Ich gehe erst, wenn ich bekomme, was ich will!“
 

~~Atemu~~
 

Ich kann nicht sagen, wie viel Hass ich in mir trage, aber ich fühle es in jeden Stück Knochen in meinem Körper.

Das er mich nicht liebt, war mir nach ein paar Tagen schon bewusst, doch das mit diesem Yami - es war ein schneller Gedankenzug - ich habe einfach in dem Augenblick eins und eins zusammen gezählt.

Diese Erkenntnis erschüttert mich mit Hass und Zorn.

„Wenn du nun nach Hause willst, dann kann ich das verstehen“, seine Stimme ist voller Reue und so leise wie ein lauer Windzug.

Herzhaft lache ich auf.

Nach Hause… Ich habe kein zu Hause.
 

„Ich gehe erst dann, wenn ich das bekomme was ich will“, antworte ich ihm, und sehe ihm in seine großen Augen, welche mich so ungläubig betrachten. Als würde ich in einer anderes Sprache sprechen.

Was dachte er denn?

Dachte er wirklich, ich würde abhauen, ich will das, was mir zusteht.

Und vor allem, will ich das er zerbricht, in vielen kleinen Einzelteile, ich will das er weint, dass er auf dem Boden zu mir kriecht und mich fragt, ob ich ihm verzeihe, weil er mich so ausgenutzt hat… für seine Wunschvorstellung.

Noch nie hat es jemand gewagt, mich so derartig zu beleidigen, gar zu benutzen.

Das wird er mir noch büßen… heute noch.

Und erst wenn ich Genugtuung und Befriedigung gefunden habe, dann werde ich gehen und ihn verkümmert und alleine zurücklassen.
 

„Aber..“, er schaut mich verblüfft an, doch ich betrachte ihn mit einem scharfen Blick, was seinen eigenen nun doch von mir abwendet und ihn zum Schweigen bringt.

Mürrisch zünde ich mir eine Zigarette an, worauf Yugi seufzt.

„Halt bloß deinen Mund, ich rauche wo und wann ich will“, schnippe ich, bevor er mir wieder zuvor kommt.

Er aber schüttelt mit dem Kopf.

„Deswegen habe ich nicht geseufzt“, meint er leise und schaut zu mir hinauf.

Seine Augen betrachten mich traurig, aber zugleich auch fragend.

„Was willst du denn genau von mir?“
 

Nun bin ich es, der ihn etwas verblüfft anschaut.

„Sex natürlich“, antworte ich rasch. Ist er den blöd?

„Ist das alles?“, es war keine Frage, es war mehr oder weniger eine Feststellung, seine Stimmlage hat ihn verraten.

Er legt den Kopf nun schief, sein Blick wird durch dringlicher den je.

Meiner hingegen bleibt emotionslos, wie immer.

„Ist das alles, was du von mir willst?“

Wieder diese Frage, die mich nicht antworten lassen will.

Ich will und kann einfach nicht antworten.

Meine Lippen schweigen, doch mein Herz scheint nun zu schreien, doch es wird ignoriert. Denn ich will es nicht hören.
 

„Ja“, knapp antworte ich, mein Blick bleibt emotionslos und kühl.

Er schaut mich weiterhin an.

Dann nickt er und schaut wieder aus dem Fenster.

Warum werde ich bei Yugi nie das Gefühl los, als würde er mich einfach zu gut kennen, als würde er mein innerstes sehen?

Wie am ersten Tag im Restaurant.

Es ist mir so fremd und es macht mir Angst.

Die weitere Fahrt verläuft still, bis wir schließlich bei ihm ankommen.
 

„Gott sei Dank“, ist das erste, was seufzend über meine Lippen kommt, als ich das Sofa sehe und mich schon mehr oder weniger draufschmeiße.

Meine Füße habe ich rasch auf dem Tisch abgelegt.

Tut das gut, wieder auf etwas anständigen zu sitzen.

„Ich will einen Drink“, rufe ich durchs Haus und schaue Richtung Tür, in welcher Yugi steht.

Sein Blick ist immer noch traurig, aber auch so reuevoll.

Er nickt und schon verschwindet er in der Küche.

Muss er so schauen? Argh… das ist ja nicht auszuhalten! Ich ertrage diese Traurigkeit in seinen Augen einfach nicht.
 

„Bitte“, ein piepsige Stimme ertönt, dann ein Geräusch, von dem Abstellen eines Tabletts.

Ich nicke einfach nur, ich kann ihm nicht mehr in die Augen sehen.

Als er verschwindet, sehe ich ihm nach. Er geht in die Küche und kocht mir ganz brav etwas.

Ich könnte ich umbringen, doch ich kann es einfach nicht.

Ich hasse seine traurigen Augen - ich weiß warum und doch schiebe ich es vor mich weg.
 

Als er mich nach einiger Zeit zu Tisch bittet, komme ich.

Ich habe eigentlich gar keinen Hunger mehr, mir ist alles vergangen. Dennoch setzte ich mich und trinke erstmal einen Schluck Rotwein, welcher mir Yugi eingeschenkt hat.

Er sitzt gegenüber von mir, sein Blick, traurig und verschämt.

Er kann mir nicht mal mehr richtig in die Augen sehen.

Immer wieder gleitet sein Blick zu seinem leeren Teller, dann kurz zu mir hinauf.

Mürrisch darüber, beginne ich zu essen - eher zwinge ich mich dazu.

Ich will ihn anschreien, doch ich kann es nicht, wenn er mich so anschaut - wenn er nichts isst.

Nach einigen Minuten lege ich Messer, wie auch Gabel auf den Tisch und schmeiße den blöden Teller zu Boden.

„Es schmeckt beschissen“, maule ich ihn an.

Sicher es schmeckt hervorragend, und doch, suche ich einfach nur einen Grund, ihm meine Wut aufzutischen.

Yugi zuckt kaum merklich zusammen, als der Teller zu Boden fällt und schon senkt er den Kopf.

Dann ist es still.

Ich schaue ihn an. Mein Herz rast vor Wut immer schneller.

Er sagt nichts - ich sage nichts.

Das Einzigste, was diese eiserne Stille zwischen uns zerbricht, ist das herzzerreißende Schluchzen von Yugi.

Er steht rasch auf, der Stuhl kratzt dabei über die Kacheln am Boden, dann läuft er an mir vorbei.

„Yugi, ich…“

Ich senke den Kopf - Ich wollte doch, dass er weint, doch nun.

Verklemmt beiße ich mir auf die Lippen.

Ich weiß genau, was ich will… doch ich weiß auch, dass ich es niemals haben kann.

Leicht verzweifelnd schaue ich auf den Teller, ehe ich traurig aufseufze und aufstehe, nur um meinen Müll wegzuräumen.
 

Anschließend bestreite ich einen schweren Weg, wie ich meine. Es sind nur ein paar Treppen, welche ich hinauf gehe, dennoch fällt es mir schwer.

Nachdem ich ihm in seinem Zimmer vorfinde, kniend vor seinem Bett, seinen Kopf, in seinen Armen verschlungen und wimmernde Laute von ihm vernehme, bleibe ich einfach still an der Tür stehen.
 

Ich kann ihn nicht traurig sehen, weil ich es bin, der ihn traurig macht.
 

Mein Mund öffnet sich nach einiger Zeit, doch kein Laut will über meine Lippen kommen.

Ich kann so was nicht… ich kann es einfach nicht. Nie habe ich so was erfahren, nie so etwas kennen gelernt.

Wie kann man Trost schenken, wenn man nicht weiß wie?

Innerlich seufze ich tief über mich selbst auf, ehe ich einen kleinen Schritt nach vorne wage, dann einen Weiteren.

Somit aber schaut Yugi mich an, seine großen hellen Augen, bedeckt von Tränen.

„Ich sagte doch bereits, dass es mir leid tut… es war nicht meine Absicht, dich auszunutzen… ich wollte das nicht… es tut mir wirklich leid!“, wimmert er. Ich glaube ihm jedes Wort, ich hatte es schon geglaubt, als er es mir in der Kanzlei sagte, doch…

„…Dein ‚Tut mir leid’, bringt mir aber nichts“, sage ich, dieses Mal aber doch sehr leise.
 

„…Aber… ich…“

Ich schüttle den Kopf.

Er soll nichts mehr sagen. Eben wollte ich ihn noch vor mir sehen, genau so, wie jetzt, in diesem Augenblick, doch es bringt mir nichts - es befriedigt mich nicht - es ist keine Genugtuung für mich.
 

„Schlaf… du musst müde sein…“, meine ich leise und schreite zu seinem Bett, um danach die Bettdecke anzuheben.

Überrascht schaut er mich an, eine letzte Träne kullert über seine Wange, ehe er sich langsam erhebt und sich hinlegt.

Die Decke ist rasch über ihn gelegt, anschließend setze ich mich auf die Bettkante, überkreuze mein Bein und verschränke meine Arme vor meiner Brust, während ich aus dem Fenster sehe.

Mehr Trost kann ich ihm nicht geben - zu mehr, bin ich einfach nicht fähig.
 

~~Yugi~~
 

Ungläubig starre ich ihn an… was wird das denn jetzt?

Als er dann aber die Decke anhebt, weiß ich gar nicht, was ich denken soll, gar fühlen.

Er ist ihm so unglaublich ähnlich… gerade in diesem Augenblick… ihm, meinem Yami.

Ohne darüber nachzudenken, lege ich mich nun hin und schiele zu ihm hinauf.

In dieser Dunkelheit, meine ich, dass er es wirklich ist.

Wie er da sitzt, wie damals… Yami hatte sich immer zu mir gesetzt, gerade wenn ich Kummer hatte. Er hatte mich aufgefordert zu schlafen, anschließend hatte er sich an mein Bett gesetzt und aus dem Fenster geschaut.

Es war seine Anteilnahme an meinem Kummer, es war sein Trost.

Er hatte immer über meinen Schlaf gewacht.
 

Tröstest du mich nun auch… Atemu?

Ich habe das doch gar nicht verdient… nicht von ihm.

Ein mattes Lächeln huscht über meine Lippen, ein warmes vertrautes Gefühl schleicht sich in meine Venen… gerade, wenn er jetzt hier an meinem Bett sitzt.

Doch wie soll ich das schaffen? Wie nur.

Ich kann Yami und Atemu kaum gedanklich trennen, wie soll ich es dann in meinem Herzen schaffen?

Ein letztes Mal betrachte ich ihn… wie er nun dort sitzt, genauso wie er damals, ehe ich meine Augen schließe und langsam aber sicher in den Schlaf gleite.
 

Am Morgen aber fühle ich mich total ausgelaugt und matt.

Mein Körper ist so schwer… vielleicht von der Last, welche auf mir ruht.

Mein schlechtes Gewissen gegenüber Atemu plagt mich sehr.

Ich hätte ihn nie ändern dürfen, es nie in Angriff nehmen. Was erlaube ich mir überhaupt? Ich kann doch nicht einfach einen Menschen nehmen und ihn von Grund auf ändern wollen… so was geht nicht… niemand darf das. Egal ob er einen schlechten oder einen guten Charakter besitzt. Jeder ist wie er ist, so sollte man doch auch bleiben.
 

Ich blicke mich in meinem Zimmer um, ich bin alleine, er ist nicht hier und ehrlich gesagt, bin ich froh darüber… ich schäme mich zu sehr, als ihm in die Augen sehen zu können.

Yami ist tot, und er wird auch nie wieder kommen. Und Atemu ist eben Atemu, es sind zwei verschiedene Menschen… so einfach ist das. Aber… es ist nicht einfach für mich.

Aber ich muss Akzeptieren, dass ich aus Atemu keinen Yami machen kann… ich muss lernen, die Gefühle, welche ich für Yami besitze frei zu lassen… ich muss ganz einfach los lassen… einfach nur loslassen.
 

Nach dem Gang zum Bad, schleiche ich mich mehr oder weniger in Richtung Küche, da ich ihn dort vermute… mir ist so unbehaglich dabei… so unwohl.

Und da sitzt er auch, vor seiner Nase die Zeitung, und auf dem Tisch liegen seine Zigarette, und direkt daneben, dampft eine Tasse Kaffee vor sich her.

Kurz schaut er über die Zeitung hinweg, seine roten Augen fixieren mich für einen kurzen Moment, ehe er sich wieder der Zeitung widmet.

Mit rasendem herzen, schleiche ich zur Kaffeemaschine und lasse mir nun auch einen Kaffee ein.

Unsicher schiele ich von der Seite zu ihm, er aber in diesem Moment auch zu mir.

Damit sehe ich rasch wieder fort.

Gott, was und vor allem wie muss er nur über mich denken?
 

„Ich habe Hunger, Yugi.“

Ich reiße die Augen auf, als ich seine Stimme vernehme, aber sie ist nicht herb, sie ist einfach neutral. Im gleichen Moment könnte ich wegen seinem Satz einfach umkippen.

Den Kopf senkend, schmunzle ich leicht und nicke kurz mit dem Kopf.

Am Anfang sagte er, er würde nie Frühstücken.

Nervös trapple ich also zum Schrank, um dort Teller heraus zu nehmen, welche ich anschließend auf den Tisch stelle.

Somit legt Atemu die Zeitung zur Seite und auf einmal schaut er mich an.

Ich muss sagen, ich bin etwas verwirrt, da sein Blick anders ist, als ich es erwartet habe.

Er schmunzelt, und ein paar Sekunden später grinst er breit vor sich her, während er seinen Kopf auf seiner Hand abstützt.

„Was?“, frage ich ungläubig nach.

Macht er sich gerade etwa lustig über mich?

Dachte ich eben noch, er würde meine Situation vielleicht nach empfinden können?

„Ich meinte eigentlich einen anderen Hunger…“

„Atemu!“, maule ich los, und sehe ihn böse an. Ist ja wieder so typisch für ihn… dieser… in Bruchteilen von Sekunden, beginne ich dann aber, genau deswegen zu grinsen.

Sein Blick gleitet gleich darauf über meinen Körper, was meine Wangen erröten lässt.

Doch mein Grinsen wird breiter… und dann lache ich.
 

„Wie kann man nur… so… so sexbesessen sein?“, ich ergreife mir ein Handtuch, um ihm damit spielerisch eins überzuziehen und schüttle lachend den Kopf.

Es tut wirklich gut, auf einmal etwas zu lachen… ich fühle mich damit frei.
 

„Na…“, auf einmal zieht er mich am Handgelenk, zu sich auf den Schoss und genau damit bleibt mir das Lachen im Halse stecken.

Mein Herz beginnt zu rasen, kaum merklich schlucke ich und schaue ihm, in seinen rot glänzenden Augen.

Es ist nicht Yami… es ist nicht mein Yami… wimmere ich gedanklich in mich hinein.

Doch ich wehre mich nicht, ich tue gar nichts, um aus dieser Situation zu entfliehen.

„Bekomme ich jetzt mein Frühstück…“, seine Hand streift über meinen Hand, anschließend über meinen Brustkorb, was mir ein kleines Seufzen entlockt.

„…oder willst du mich auf ewig hier wohnen lassen?“

Ich blinzle ein paar mal, das schöne Gefühl auf meiner Haut schwindet mit diesem Satz und dem überheblichen grinsen Atemu’s.
 

Böse blicke ich ihm in die Augen und verschränke meine Arme vor meiner Brust.

„Ich kann dich auch raus werfen!“

Er grinst breit und legt den Kopf etwas schief, während seine Hand weiter an mir hinunter gleitet.

„Ich kann dich auch vergewaltigen.“
 

„…und ich kann auch mal ganz schnell meinen Anwalt anrufen und ihm sagen, dass du doch nach Ägypten willst“, schelmisch grinse ich zurück.

Er schaut mich unbeeindruckt an, seine Hand, welche an meinem Hosenbund herumfuchtelt, gleitet wieder hinauf und bleibt an meinen Wangen haften, ehe sein Daumen über meine Lippen streift.

Starr bleibe ich sitzen und ignoriere die Gefühle dabei - Ich muss es schaffen, ich muss ihn und Yami trennen!
 

Erneut streift er über meine Lippen, wieder kribbelt meine Haut dabei auf und als er mir näher kommt, mit seinem Kopf, schlägt mein Herz einen ganzen Takt schneller.

„Mmh“, ein heftiger Atemzug entflieht über meine Lippen, als ich seinen warmen Atem auf den Lippen spüre. Kurzerhand fallen sogar meine Augen zu… ohne das ich es ändern könnte.

Mein Gewissen aber klagt mich an… du Lügner… schreit es mir immer wieder zu… doch ich will es nicht hören. Ich will mir etwas vorspielen… verdammt… ich will, dass er mich küsst.

Denn auch wenn es falsch ist… fühlt es sich doch so herrlich gut an.
 

Kurzerhand überfallen mich auch schon seine Lippen, er nimmt sie sich einfach, macht sie zu seinem Eigentum.

Seine Hände umfassen mich, drücken mich leidenschaftlich an sich heran, während seine Zunge sich Einlass nimmt.

„Mmmh“, tief seufze ich auf… ich habe das vermisst, diese Lippen, dieser Geschmack, diese tiefe Leidenschaft, die er immer an sich hat.

Unser Kuss wird tiefer, unsere Zungen wilder.

Meine Hände umfassen nun auch seine Schultern. Nun bin ich es, der mich an ihn drückt.

Ich will seine Lippen auch gar nicht mehr loslassen. Nie wieder.

Am liebsten will ich einfach nur alles um mich herum vergessen und mich das Falsche tun lassen.

Weil das Flasche sich so wundervoll anfühlt.

Tief atme ich durch die Nase ein und aus, schlänge mich schon fast gegen seinen Körper, was ihn in den Kuss grinsen lässt.

Anschließend sind es seine Hände, die mich erneut aufseufzen lassen, da sie zu meinem Hinterteil streifen und diesen auf einmal massieren.
 

Ich stelle mir vor, es wäre Yami… ich stelle mir vor, er wäre es. Ich stelle mir einfach vor… das er es ist, der mich gerade auf eine so wundervolle Art und Weise anmacht.

Es fällt mir auch nicht schwer, es sind die gleichen Hände… die gleichen Lippen, und auch wenn ich Yamis Lippen nie berührt habe, habe ich mir immer vorgestellt, dass sie sich so anfühlen.
 

Doch seine Lippen verlassen mich, um gleich darauf meinen Hals zu berühren.

Sofort gebe ich ihm den nötigen Platz dafür.

Warme Lippen streifen meine Haut, Zähne knabbern an mir herum, Hände, welche nur mich berühren, streifen unter mein Hemd und verwöhnen meine Haut.

„Yami“, tief stöhne ich auf, als er in meinen Hals beißt. Ein erregender Schmerz breitet sich in meinen ganzen Körper aus. Er lässt mich taub, aber zugleich auch so unendlich frei werden.

Ich will mehr davon… von dem allen.

Meine Hände greifen nach seinem Haar, vergraben sich darin und drücken ihn fester an mich heran.

Doch nichts kommt mehr… nichts passiert.

Nun bin ich es, der die Augen öffnet und etwas blinzle.

Doch mir bleibt gar keine Zeit nach zu denken, denn schon werde ich weggedrückt. Im nächsten Augenblick werde ich auf den Boden befördert.
 

Ich falle seitlich hin und verziehe für einen kurzen Moment das Gesicht wegen des Aufpralls, ehe ich rasch und fragend zu ihm aufsehe.

Doch er steht schon über mir, sein Blick ist vernichtend… sein Blick ist voller Hass.

Er beugt sich vor, ergreift mein Hemd mit seiner Hand und zieht mich leicht daran herauf.

In Bruchteilen von Sekunden, sehe ich noch, wie er seine rechte Hand erhebt und diese zu einer Faust ballt, ehe mir klar wird, dass er mich schlagen will.

Meine Augen pressen sich zusammen.

„Yami… ähm… Atemu… ich…“

Ich erwarte den Schmerz, doch nichts…

Meine Augen bleiben zusammen gekniffen, und mir wird klar, dass ich eben ‚Yami’ zu ihm gesagt habe.
 

Auf einmal werde ich am Hemd höher gezogen, ängstlich öffne ich die Augen und sehe ihn, direkt vor mir.

Sein Atem streift mein Gesicht und seine Augen, sprechen von Hass, Zorn und vom Tot.

Ich schlucke schmerzhaft meine Angst hinunter und doch habe ich immer noch Angst.

„Ich hoffe, dass dein Yami sich im Grabe umdreht, wenn er sieht, dass du mich küsst… ich hoffe, dass wenn du stirbst, er dich verachtet, für deine Taten… ich hoffe, dass du in deinem Tot alleine vor dich herbüßen wirst, für das, was du hier tust!“
 

Ein letzter Ruck an meinem Hemd, ehe ich wieder zu Boden gedrückt werde und genau dort liegen bleibe.

Ich schließe meine Augen, um nicht zu weinen, und doch sind die Tränen zu viele.
 

Er geht an mir vorbei, seine Schritte hallen mir in meinen Kopf.

„Yugi…“

Mit Tränen in den Augen sehe ich zu ihm hinauf.

Sein Blick ist so kalt… er lässt mich zittern.

„…heute Nacht nehme ich mir, was mir zusteht!“

Schockiert sehe ich ihn an, mein Atem hält an, und mir ist so, als wäre das ein Alptraum, doch es ist keiner.

Seine Stimmlage, sein verachtender Blick… alles an ihm, sagt mir, dass er es tot ernst meint.
 

„Heute Nacht bist du mein… ob du nun willst oder nicht!“
 

~~Atemu~~
 

Mit einem letzten vernichtenden Blick sehe ich ihn an. Er wie er weinend auf dem Boden liegt und nicht fassen kann, was ich sagte. Anschließend drehe ich mich um und verlasse die Küche.
 

Yami… Yami… ich wünschte, ich könnte Yugi diesen Namen in den Mund stecken, so sehr, dass er daran erstickt.

Ich wünschte, dieser Mistkerl würde leben, damit ich ihm selbst in den Tod befördern könnte.

Wütend knalle ich die Haustür hinter mir zu, packe meine Zigaretten aus, um mich irgendwie wieder zu beruhigen. Die kalte Luft, kühlt meinen Körper langsam ab, und die Zigarette entnimmt mir etwas Wut… nur gering, aber es hilft, um nicht das Haus gleich in Brand zu setzten.
 

Gestern Nacht war alles noch anders.

Als Yugi einschlief, schaute ich zu ihm herunter. Das Mondlicht bedeckte seine Haut und ich verspürte das erste Mal in meinem Leben, so etwas wie Ehrfurcht.

Ehrfurcht vor dieser unschuldigen Schönheit. Dieser weißen Haut, diesem Körper, welcher so feminin gebaut ist, so als wäre er eher für eine Frau gemacht wurden, und doch, ist er zugleich doch so männlich.

Den roten kleinen schmalen Lippen, die noch nie jemanden berührt hatten außer den meinen.

Sorge breitete sich in meinem Gesicht aus, als ich seine Gesichtzüge betrachtete.

Er schlief nicht gut, gar in seinem Schlaf plagte ihn sein Gewissen, mir gegenüber.

Mein Körper drehte sich langsam zu ihm um, leise, bedacht darauf, ihn nicht zu wecken.

Zärtlich strich ich ihm eine Ponysträhne hinfort, um anschließend über seine warme weiche Wange zu streicheln… wenn auch zögernd.
 

Ich fragte mich, ob ich es Schuld sei, dass es so weit kam… vielleicht hätte ich mich mehr anstrengen sollen, vielleicht mehr kämpfen und mich nicht gleich von dem Tag an, als dem mir bewusst wurde, dass er mich nicht liebt gegen ihn stellen sollen.

Warum habe ich das getan?

Die Antwort erklärt mein Stolz und meine Kränkung, welche ich hatte, als ich es wusste… als ich wusste, dass er mich niemals lieben wird.
 

Meine Hand glitt anschließend über sein Gesicht, und strich mit meinen Fingern über seine Lippen, woraufhin er im Schlaf lächelte, und leise meinen Namen über seine Lippen flüsterte.

Ich lächelte leicht, betrachtete ihn weiter und weiter. Nie hätte ich mich an ihm satt sehen können, niemals!

Doch als die Sonnenstrahlen über das Bett glitten, seufzte ich auf. Am liebsten wollte ich die Zeit still stehen lassen und einfach so hier sitzen bleiben.

Ich entschloss mich aber, hinunter zu gehen, und darauf zu warten, dass er wach wird.

Ich entschloss mich in dieser Nacht, um seine Liebe zu kämpfen, doch ich wurde an diesem Morgen mit einem Namen verletzt - Yami.
 

Er wird mich niemals lieben, weil er ihn liebt.
 

Erneut zünde ich mir eine Zigarette an, mürrisch schaue ich in Yugi’s Garten umher.

Wenn er mich nicht lieben will, dann wird er es eben tun müssen… er wird es tun, wenn auch nur für eine Nacht.

Ich werde mir die Liebe, die ich haben will, von der ich immer wollte, dass es sie gibt, nehmen.

Diese Aufrichtigkeit… diese Aufopferung, diese Liebe, die Yugi diesem Yami gibt… Diese Liebe, die ich immer haben wollte.
 

Wenn ich sie nicht haben darf… dann darf sie niemand bekommen.
 

Ich drehe mich um, als ich ein knackenden Geräusch höre, und als ich Yugi sehe, welcher gerade versucht aus einem Fenster abzuhauen, schreite ich rasch zu ihm.

„Willst du abhauen?!“, murre ich ihn an.

Er bleibt schockiert am Fenster hocken.

„Mach das du ins Haus kommst… los!“, fauche ich ihn an, worauf er zusammenzuckt.

Ich zeige mit dem Finger ins Haus. Er soll sofort auf der Stelle wieder rein gehen.
 

„Aber Atemu… lass uns doch reden… du kannst… kannst doch nicht…“, mein Blick wird wütender, und schon schreitet er von der Fensterbank, wieder ins Haus.

„Du… du… hast das doch nur so gesagt… oder… also?“

Ängstlich stottert er vor sich her, seine Augen schauen mich bittend an, doch es prallt an mir ab.
 

„Mach die Fenster zu!“, ist das nächste was ich sage, und er tut es, doch als das Fenster zugeht, rennt er im Haus weg.

Nun bin ich es, der läuft und zwar ins Haus rein. Ich finde ihn rasch, er hängt am Telefon und wählt die Nummer die Jeder auswendig kann.

Die Polizei.

Herzlich lache ich auf, komme ihm näher, und gerade noch als Yugi „Hallo“ sagt, ziehe ich den Stecker der Telefonanlage.
 

„Tze… Tze Yugi… so willst du also unsere Beziehung beenden…?“, hämisch grinsend über seine Naivität, schüttle ich den Kopf, und schreite auf ihn zu.

Ängstlich blickt er mich an.

„Du… du bist doch krank!“, schreit er, doch seine Stimme zittert, kurz darauf, will er erneut versuchen vor mir zu flüchten, doch nicht mit mir.

Rasch habe ich ihn gepackt und zerre ihn, mit viel Kraft, auf einen Stuhl in der Küche.
 

„Bitte, Atemu… bitte… es tut mir so leid“, wimmert er und die ersten Tränen kullern ihm über seine geröteten Wangen.

Es ist die Angst, die aus ihm spricht… nur die Angst.

Ich grinse und ergötze mich an seinem Leid, an seiner Angst und an seinem Bild.

Genugtuung, pure Genugtuung, er tat mir weh und nun wird er es mir büßen.
 

„Wage es ja nicht, noch einmal wegzulaufen“, zische ich ihm in sein Ohr und drücke ihn mit meiner Hand an seiner Schulter, fester in den Stuhl, ehe ich kurz von ihm fort gehe.

In einen seiner Schränke finde ich auch das, was ich suche.

Als ich wieder zu ihm komme, weint er immer noch. Seine Augen aber flehen mich an, ihm nichts zu tun.

Ich drücke seine Hände hinter den Stuhl und verbinde sie mit Klebeband.
 

„Atemu… bitte… du weißt gar nicht, was du tust“, er wimmert wie ein räudiger Welpe… ich genieße es wie nichts anderes auf der Welt.

Antworten tue ich ihm nicht, viel eher beuge ich mich zu seinen Füßen, um diese auch noch festzubinden, anschließend sehe ich zu ihm hinauf.
 

„Du sollst nicht weinen“, flüstere ich, und komme seinem Gesicht näher. Streichle seine Tränen hinfort, weil ich sie nicht mag, nicht an ihm… immer noch. Weil ich es bin, der diese Tränen verursacht… weil ich es bin!

Tief sehe ich ihm in die Augen, er aber schluckt kräftig seine Angst hinunter - vergeblich.

„Wenn du jetzt ganz brav bist und hier nicht versuchst abzuhauen… dann bin ich gewilligt, dir heute Nacht nicht so arg weh zutun“, flüstere ich, und streife mit meiner Nase, über seine Wange bis hin zu seinem Ohr.

Seine Haut… ich liebe sie… ich will, dass sie mir gehört.

„Also sei ganz brav und…“, ich flüstere mit belegter Stimme in sein Ohr. Ungeduld und Vorfreude auf ihn, überwältigen meinen Körper mit berauchenden Gefühlen.

„… warte… bis ich wieder komme!“

Ein Hauch, ein bestimmender erotischer Ton.

Ich rieche an seinem Hals, küsse seine Haut, ehe ich sein Kinn in meine Hände nehme, und ihn so zwinge, mich anzublicken.

„Hast du das verstanden?“

Er nickt, und ich bin es, der zufrieden vor sich hergrinst.
 

Er ist es einfach, die Person, die ich will… er ist mein Licht.

Er ist mein Gegenpol und ich weiß, dass er mich anzieht wie ein Magnet.
 

„Ich will heute Nacht deine Liebe haben… mein kleiner Hikari!“

Meine Lippen flüstern, meine Augen schließen sich, ehe ich meine Lippen bestimmt auf die seinen lege.

„Was?“, ist das einzige, was noch über seine Lippen gleitet. Ich ignoriere es und mache mir seinen Mund zu meinem Eigentum.

Doch er antwortet nicht.

Nicht eine einzige Reaktion.

Mein Herz zieht sich fest zusammen, als ich mich von ihm löse.
 

Nachdem ich meine Augen öffne und in seine großen Augen sehe, bin ich etwas verwirrt, was ich mir aber nicht anmerken lasse, da er mich ungläubig betrachtet.

„… Du… du nennst mich Hikari?“
 

Ein Schmunzeln verlässt meine Lippen.

„Ich drohe dir eine Vergewaltigung an und du machst dir Gedanken über Wörter…“, ich lächle leicht und streichle seine Ponysträhne hinter sein Ohr.

„Du bist einfach so naiv und zu gleich viel zu…“

Ich stocke kurz, ehe ich innerlich doch mental mit den Schultern zucke, und dieses Wort, was noch nie meine Lippen verlassen hatte… es ihm sage.

Was ist denn schon dabei?

„… süß“
 

Nun starrt er mich noch ungläubiger an, im gleichen Moment, werden seinen Wangen von diesem süßen Rotton bedeckt.

Ich seufze kurz deswegen auf, streichle erneut über seine Wange, ehe ich aufstehe und die Küche verlasse, doch Yugi macht Lärm.
 

„Atemu… bitte… ich… ich will mit dir reden… ich… verdammt, Atemu, dreh dich gefälligst um, wenn ich mit dir rede!“, er schreit es mir zu und der Stuhl klopft dabei immer wieder wegen seiner Wut, auf die Kacheln.

Ich grinse ihn an und schließe die Tür.

Ich muss noch was besorgen…
 

~~Yugi~~
 

Ich fasse es jetzt einfach nicht… oh nein, mich vergewaltigt keiner… oh nein… das war bloß ein dummer Witz, ja genau!

Doch als ich an mir herunter sehe, seufze ich nun wirklich über meine ach so bescheuerte Naivität auf.

Gefesselt in meinem eigenen Haus… nein Yugi… der vergewaltigt dich bestimmt nicht… nein, das ist nur so ein Kinderspiel… ha… haha… ich Idiot.

Warum ist das passiert? Hab ich sie nicht mehr alle… wie kann ich nur Yami zu ihm sagen.

Er ist es doch gar nicht… und warum habe ich es mir vorgestellt, dass er es wäre?

„Atemu!“, schreie ich durchs Haus, doch nichts kommt. Wütend darüber bewege ich den Stuhl, auf welchen ich hocke etwas umher.

Doch nichts.

Arg… das ist ja nicht Auszuhalten!

Ok… Yugi, du beruhigst dich jetzt und nein, du denkst nicht mehr über ihn nach oder ziehst Vergleiche zu Yami… er hat dich Hikari genannt… Na und? Und warum ich ihm meine Liebe geben soll und was genau er damit meinte… darüber denkst du jetzt auch nicht nach… nein, du schaust jetzt, dass du ganz rasch hier aus dem Haus… oder eher, von diesem Stuhl, kommst.
 

Kurz darauf höre ich ein Auto, ich atme erleichtert auf.

Er fährt weg… das verschafft mir Sicherheit.

Ich lasse mich doch nicht vergewaltigen… hallo?!
 

Ich blicke durch die Küche, meine Hoffnung, mein Handy auf dem Tisch.

Ich wackle mit dem Stuhl hin und her, bis hin zum Tisch, ehe ich versuche mit meinen Kopf, mein Handy zu mir zu schieben.

Es dauert verdammt lange und dann könnte ich aufschreien, gerade noch der Hoffnungsschimmer, dass ich gleich jemanden anrufen könnte, verfluche ich nun das ganze moderne Zeug, da die Tasten meines Handy mehr als klein sind.

Immer wieder versuche ich mit meiner Nase, etwas anzudrücken, doch stattdessen… nichts.
 

„Verflucht“, wütend und zugleich von diesem Akt erschöpft, schaue ich mich weiter in der Küche um.

Ich versuche alles… über Stunden.

Der Messerblock liegt mittlerweile am Boden und ich kann keines der Messer ergreifen.

Auch schon an der blöden Türkante hab ich versucht, nur um diese Klebeband los zu werden, doch ich schaffe es nicht.

Und das allerschlimmste ist nun ein Druck in meiner Lendengegend.

Ich müsste mal auf Toilette.

Draußen dämmert es schon.

Ein klägliches Seufzen entflieht aus meiner Kehle.

Ich komme hier einfach nicht weg.

Ich schwöre es, wenn ich in die Hose mach, dann bin ich es, der ihn umbringt.

Immer wieder sehe ich zur Uhr, das Ticken macht mich fast wahnsinnig und wenn ich hier von Stuhl befreit bin, schmeiß ich dieses blöde Ding auch gleich in den Müll.

Doch meine Wut auf meine aussichtlose Situation verraucht und wandelt sich erneut in Angst um.

Mein Herz beginnt zu rasen, als ich mein Auto höre.

Kaum merklich schlucke ich und schon wieder huschen meine Augen durch die Küche, um etwas zu finden, was mich befreien könnte… doch nichts, es gibt hier einfach nichts.

Zunehmend, wird der Druck zwischen meinen Beinen auch immer größer.

Ich flippe gleich aus hier.
 

„Na… warst du auch schön lieb?“, mit diesen Worten betritt er die Küche… in der Hand eine Tasche.

Ich knurre kurz auf.

„Ich muss auf Toilette!“

Ich maule mehr über diese scheiß beschissene Situation, und zu gleich hoffe ich… dass er wieder nur so seinen Austicker hat, wie als er so eifersüchtig war.
 

Er schaut mich für einen Moment skeptisch an.

„Wirklich?“

„Ja, du Idiot! Ich muss mal!“, fauche ich nun zurück. Himmel, wenn ich gleich in meine Hose mache, dann schwöre ich, bei allem was ich habe… bring ich ihn um.

Er schmunzelt kurz und schon stellt er die Tasche ab, um sich anschließend, zu dem am Boden liegenden Messer zu bedienen, kurz darauf, schneidet er mich an den Beinen frei und dann an den Händen.

Das Erste, was ich mache, ist sofort aufspringen und losrennen.

Ich merke noch, wie er nach mir packen will, doch ich laufe, und zwar nur zur Toilette.

Das noch an mir klebende Band ist mir egal.

Ein erleichterter Seufzer entflieht meinen Lippen, als ich auf Toilette bin.
 

Doch dann erkläre ich mich für total bescheuert.

Ich hätte lieber weglaufen sollen und dabei in die Hose machen sollen.

Besser, als mich vergewaltigen zu lassen… ach was… er hatte nur einen Austicker… und jetzt hat er sich wieder abreagiert.
 

„Fertig?“

Mit hochrotem Kopf blicke ich hinter mich.

„Atemu!“, fratze ich ihn an und schließe rasch meine Hose.

Er zuckt nur mit seinen Schultern.

„Hier… mach dich mal hübsch für mich!“, er grinst und schmeißt mir den blöden Frauenschlafanzug, dieses Mal in schwarz zu.
 

Meine Augen verengen sich.

„Ich mach gar nichts!“
 

Doch ich denke, ich hätte genau das nicht sagen sollen, denn schon verengen sich seine Augen, im gleichen Atemzug schreitet er auf mich zu und nimmt beide meiner Handgelenke in seine Hand, während er sie zu gleich herunterdrückt.

„Du wirst dich jetzt auf deine hübsche Beine bewegen und dich für mich zurecht machen…“, mit einem Ruck drückt er mich zu Boden, noch immer hallt mir seine aggressive Stimme im Ohr und lässt mich erneut weinen.

Schmerzhaft reibe ich an meinen Gelenken und beobachte, wie er Wasser in die Wanne lässt.

Anschließend schaut er zu mir.

Ich schlucke hart und nun wird es mir erst bewusst, dass er es wirklich tot ernst meint.

Aber das kann er doch nicht?!
 

„Für deinen Yami hättest du dich auch hübsch gemacht… also…“, auf einmal wird seine Stimme fauchender, lauter… noch aggressiver.

„…wirst du es auch für mich tun!“

Ein heftiger Schluchzer entflieht meiner Kehle.

„Steh auf!“, fordert er mich auf… ich kann nur kraftlos mit dem Kopf schütteln. Doch er schreitet schon auf mich zu und zieht mich herauf.

Ich höre mich nur noch schluchzen und fühle wie meine Tränen meine Wangen benetzten.
 

„Stell dir einfach vor… ich wäre Yami… das kannst du doch so gut!“, faucht er und schubst mich, mit einem heftigen Schubs, zur Badewanne.

„Du hast es doch bestimmt die ganze Zeit getan… immer… an ihn gedacht!“, er steht bedrohend vor mir. Mein Atem hält an und ich kann nicht sagen, was ich sagen will… zu viel Angst, zu viel Traurigkeit in mir.
 

„Stell es dir doch vor… es ist bestimmt so einfach für dich!“
 

Dieser Satz aber dringt spottend und zu gleich wie ein Schlag in mein Gesicht, in mich hinein.
 

Ich habe ihn verletzt… mehr als das.

Bittend sehe ich zu ihm hinauf.

„Es tut mir leid…“ meine ich ehrlich, meine Stimme klingt heißer wegen den Tränen, doch er schaut mich nur ein letztes Mal an, ehe er zur Tür schreitet.

„Geh baden… und wage es ja nicht abzuhauen, ich habe vom Schlafzimmer aus einen guten Blick!“

Und damit ist die Tür zu.
 

Da ich eh schon am Boden liege, ziehe ich einfach nur noch meine Knie an mich und weine einfach weiter.

Eine ganze lange Weile, bis irgendwann meine Tränen versiegen und mein Blick zu dem schwarzen Satinanzug gleitet.

Ich nehme es in meine Hände.

Meine Situation ist aussichtslos.

Langsam erhebe ich mich… ich akzeptiere es ganz einfach, da ich es eh nicht ändern kann… er wird es ganz einfach nicht zulassen.

Langsam, und mit einer tiefen Traurigkeit, aber auch Angst in mir, gleiten meine Kleidungstücke langsam zu Boden.

Sorgfältig lege ich sie anschließend auf eine Ablage, mir ist so, als wolle ich Zeit schinden, doch ich weiß, dass es das nicht ist… es ist einfach meine Kraftlosigkeit… der Situation und ihm gegenüber.
 

Anschließend lege ich mich in die Wanne, das warme Wasser lässt mich kurz aufseufzen.

Meine Haut wasche ich langsamer denn je, es gleicht einen Film, welchen man in Zeitlupe anschaut.

Ich beobachte unwichtige Dinge, wie den Schaum auf meiner Haut, die kleinen Wellen im Wasser… ehe ich nach etlicher Zeit doch aus der Wanne steige.
 

Ich gehe langsam zum Spiegel und wische den Beschlag des heißen Wassers fort. Dann erblicke ich mich, meine traurigen Augen, mein Gesicht.

Ich frage mich, ob ich mich für Yami auch hübsch gemacht hätte… die Antwort lautet wohl ja.

Ich hätte mich wahrscheinlich den ganzen Tag verrückt gemacht.

Hätte Stunden im Bad verbracht, nur um ihm zu gefallen.
 

Ich senke den Kopf und rasiere mich, ehe ich mich eincreme und das schwarze Satin über meine Haut ziehe.

Meine Haare werden angeföhnt.

Ich fühle mich einfach so kraftlos… mir fällt alles so schwer in diesem Augenblick.

Ein letzter Blick in den Spiegel, ehe ich zur Tür schreite.

Mein Herz aber beginnt damit zu rasen, meine Hände drücken zitternd den Türgriff herunter.
 

Die Tür geöffnet, schiele ich kurz in mein Zimmer, was direkt gegenüber vom Bad liegt.

Ich kann ihn kurz erkennen. Dennoch, mein Blick bleibt gesenkt.

Langsam tapse ich mit nackten Füßen auf dem Marmorboden Richtung Zimmer.

Ich halte mich am Türrahmen fest, betrachte meine Füße und flüstere nur noch eine Bitte in den Raum.
 

„Tu… tu mir nur nicht weh, Atemu… Bitte… nur nicht wehtun…“
 

Info!!!
 

Sodalle... ähm... was soll ich sagen, ich will euch ja nicht lange warten lassen, diese kapitel sollte eigentlich länger sein... mein beta hatte es mir per Ens zurück gesendet.. nurhabe ich nur dadurch die hälfte bekommen *grummelt*
 

na ja, aber weil ich euch ja nicht länger warten lassen wollte, habe ich einfach das pitel unterteilt... mein beta ist heute abend wieder on... dann stell ich halt das nächste pitel direkt auch on....
 

eigentlich sollte es ja nur eines werden *schmoll*
 

na ja... bekommst ihr halt zwei pitels auf einmal
 

hoffe es hat euch gefallen

knuff

lg viky
 

*beta dankt*^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2009-01-17T20:37:33+00:00 17.01.2009 21:37
Meine Güte- Den Twist hier hatte ich am aller wenigsten erwartet!!!
Was bleibt noch zu sagen, als dass ich es spannend fand, und mir mein Herz in die Hose gerutscht ist?
Mach das nicht nochmal! *drohfinger zeig*
Eins wollte ich noch allegemein anmerken:
Ich hasse zwar YAOI, aber deine Stories sind intensiv auch auf der Gefühlsebene des ganzen. Bei der FF kann man so schön mitfühlen.
Von:  chrono87
2009-01-14T18:05:58+00:00 14.01.2009 19:05
eigentlich hab ich angenommen, dass atemu yugi hasst, doch das ist gar nicht so, er war nur tief verletzt.
und als yugi das auch endlich begriffen hat, da war es wohl zu spät.
aber wie atemu mit yugi umgegangen ist - egal wie verletzt er ist oder nicht - das hätte er nicht so tun sollen, es hätte sicher genug andere möglichkeiten gegeben.
so wie es scheint hat er sein ziel erreicht... yugi scheint gebrochen immerhin akzeptiert er es, dass atemu ihn gewaltsam nehmen will.
so wird er sicher nicht yugis liebe gewinnen.

ich freu mich auf jeden fall auf das nächste kapitel.
mich interessiert vor allem, wie atemu auf yugis letzte äußerung reagiert, wo er vorher doch dermaßen wütend war.

P.S. danke fürs bescheid sagen, hab ich sehr drüber gefreut. ^^
lg chrono87
Von:  Goku17
2009-01-14T16:50:29+00:00 14.01.2009 17:50
du weißt ja, was ich von den kappi halte XD

böses ati aber auch pöses yugi >3<
*beide mal nen klapps auf den Nacken geb*
Von: abgemeldet
2009-01-14T15:45:34+00:00 14.01.2009 16:45
jetzt hab ichs kapiert... OO
also lag ich ja wirklich total falsch in meiner annahme! XD
als yugi da plötzlich "yami" gesagt hat, konnt ichs echt nicht fassen. auweia.
vielleicht würde es das ganze einfacher machen, wenn yugi atemu einfach die wahrheit sagt? aber dann bestünde wieder die gefahr, dass atemu denkt yugi wär nicht ganz richtig im kopf... OO"
aber wenn ich mir so vorstelle, ich wär atemu... das muss schon verdammt wehtun. selbst wenn man nen so miesen charakter hat.
also das kapi war jedenfalls mal wieder überwältigend! ^-^ total genial!
und das mit dem teilen der kapitel ist doch eigentlich super! das machts spannend... ^_________^
Von:  Dark_Angel_Yami
2009-01-14T15:25:13+00:00 14.01.2009 16:25
Ja was sagt man den dazu.
Das Ati ist eifersüchtig.
*grins*
Jedenfalls ist es im jetzt auch endlich klar.
Wenn er nur wüsste, dass es eigentlich total unbegründet ist.
Ja, Yugi liebt Yami. Aber wenn Atemu wüsste, dass er die Wiedergeburt und somit eigentlich auch zu einem gewissen Teil Yami ist.
Tja, ich bin mir im Moment nicht ganz sicher, ob ich mehr Mitleid mit Ati habe, der ja mehr als eifersüchtig ist oder mit Yugi, der ja immernoch Angst hat vergewaltigt zu werden.

Freu mich auf jeden Fall schon auf heute Abend.
Von:  Serenatus
2009-01-14T15:12:15+00:00 14.01.2009 16:12
wahh nicht aufhören es war sooo schön mach bitte weiter biiiiittttteeeee ^^
Von:  lanhua-yu
2009-01-14T15:03:08+00:00 14.01.2009 16:03
GEIL!!!
das ist so was von hammer
*begeistert is*

das hätt ich jetz nich gedacht,
yugi mag ati als net...
aber ati mag yugi nun doch?!!

oh man wie geht das wohl weiter
*gespannt is*
wann geht der nächste teil on,
doch hoffentlich gans schnell
*spannung net aushalt*
Von: abgemeldet
2009-01-14T15:01:43+00:00 14.01.2009 16:01
Ich weiß jetzt nicht was ich sagen soll :x
*sprachlos ist*
Estens wegen der Sache mit Atemu und seinem Verhalten, gar sein Vorhaben.
Zweitens wegen dem wie du schreibst.
Drittens wegen der offenbarung, von Atemu....


Ja... er hat ja soch Gefühle... dieser Miskerl...
*tanzt*

uhhhh

wie kontest du um gottes willen DA aufhören
*dich anpickst*
ich freue mich sehr... verdammt sehr, auf das andere Pitel.
Aber Ati vergewaltigt ihn doch nicht... oder? O.o

*dich drückt*
by
Von:  Judari
2009-01-14T14:52:58+00:00 14.01.2009 15:52
So was von geil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! TOLLLLLLLL^^!!!!!!!!!!!!!
Mach weiter^^!!!!!
Von:  Elora_
2009-01-14T14:46:23+00:00 14.01.2009 15:46
nicht schmollen. ich finds gut dass das kapitel in zwei teile aufgeteilt ist,
1. hört es an der spannnendesten stelle auf *G* und 2. freu ich mich schon auf das nächste.

also das kapitel find ich hmmmm ein bisschen heftig, ich hoffe doch dass ati nicht so vorgeht wie vermutet.
aber endlich gesteht sich langsam ein, dass er gefühle für yugi hat. wurde auch mal zeit.


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