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Starcraft; Legends of the Amaru; Legend of the 4 horsemen

Kapitel 1: comeback
von

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even gods cry

1 comeback 2 even gods cry
 

Worlds collide when the tears of gods are falling. Tears of love, tears of hate, tears of peace and tears of war.
 

„Was mache ich hier eigentlich?“ ging es Kain durch den Kopf, während er sich umblickte.

Er hatte eine Powerrüstung an und eine geladene Waffe in den Händen. Geladen mit scharfer Munition, nicht der Übungsmunition, mit der er schon ein paar Mal geschossen hatte.

Zusammen mit sieben weiteren Männern und Frauen, welche ebenfalls in die Powerrüstungen eingepackt waren, saß er auf der Ladefläche eines Militärtrucks, auf welchen genau für diesen Zweck Sitzbänke hinaufgeschraubt worden sind, und wurde durch die Stadt gefahren.

Niemand der Soldaten auf der Ladefläche wusste, wo sie hingebracht wurden und auch der Fahrer des Trucks hatte keine Ahnung. Ihm war nur der Befehl gegeben worden, dem Fahrzeug vor sich zu folgen. Sie waren der Teil der ersten Linien, die sich den Zerg entgegenstellen würden. Die erste von drei Wellen, welche die Evakuierung ermöglichen sollten.

Kain blickte in die spiegelnden Visiere der Soldaten und fragte sich, wie die Gesichter dahinter wohl aussahen und was die anderen Soldaten empfanden.

Der Lastwagen hielt kurz an und Kain konnte dem Drang nicht widerstehen sich umzublicken um zu sehen, wo sie waren.

Im Nachhinein wünschte er sich es doch nicht getan zu haben, denn was er sah, oder besser was er nicht sah, beunruhigte ihn nun erst recht.

Er sah keine Flüchtlinge mehr. Als er sich das letzte Mal umgeblickt hatte, war ihnen noch ein Strom an Flüchtlingen entgegen gekommen. Doch nun waren die Straßen leer und die einzigen, die noch umherliefen waren herrenlose Hunde oder Soldaten.

Zwei weitere Marines in Powerrüstungen kletterten auf die Ladefläche und Kain fiel auf, dass sie sich anders bewegten, wie alle anderen. Viel drahtiger, schneller, präziser. Kain wurde bewusst, dass es sich bei den beiden um reguläre Marines handeln musste.

Die beiden ließen sich auf den wenigen noch freien Platz nieder und eine dritte Person, ebenfalls mit Powerrüstung, stieg auf die Ladefläche.

Sein Visier stand offen und Kain stellte fest, dass es sich um einen Mann in seinem Alter handelte.

Auf seiner Schulter und der Brust befanden sich ein paar aufgemalte Streifen, die ihn als Sergeant auswiesen. Knapp unter den Streifen befand sich ein Namenszug. „Rockwood.“ las Kain still. Gleichzeitig fragte sich Kain, wie lange die Person schon Sergeant war, doch etwas anderes an dem Mann lenkte seine Aufmerksamkeit um.

Der Sarge lächelte. Es war jedoch kein aufgesetztes Lächeln. Nein, Kain erkannte an den Augen, dass dieses Lächeln aufrichtig war.

„Okay, Jungs und Mädchen, ich hoffe jeder von euch weiß, wie man mit dem Ding in euren Händen umgehen kann!“ sagte der Sarge grinsend und sich an einer Strebe festhaltend, die über der Ladefläche angebracht war.

Der Truck setzte sich mit einem Ruck wieder in Bewegung und der Sarge begann weiterzureden: „Ich bin euer Sergeant. Jackson Rockwood. Falls ihr irgendwelche Beschwerden oder Fragen habt, dann schießt los, da wir wahrscheinlich nicht mehr lange darüber diskutieren können.“

Einer der anderen Männer hob den gepanzerten Arm und Rockwood murmelte: „Wir sind nicht in der Schule.“

„Wie sieht es mit Sold aus?“ fragte der Mann und ließ den Arm wieder sinken.

Sergeant Rockwood schien damit zu kämpfen nicht loszulachen und fragte daher belustigt: „Du machst dir im Moment wirklich Sorgen, ob du dafür bezahlt wirst?“

Nun wurde Kain bewusst, warum Rockwood so gute Laune hatte. Galgenhumor.

„Warum finden Sie dass so lustig, Sergeant?“ erkundigte sich eine der Frauen.

Rockwood grinste immer noch und sagte so ruhig wie möglich: „Wenn man weiß, dass das Leben nicht mehr lange dauert, sollte man wenigstens noch Spaß daran haben.“

„Sie haben Spaß daran, wenn ihnen ein paar Zerg den Hintern wegknabbern?“ platze es aus Kain heraus, den die Vorstellung eines Zergling durch den Kopf ging, der einem lachenden Marine in den Arsch biss.

Rockwood blickte Kain kurz wortlos an, dann fing er dröhnend an zu lachen und sagte zu den beiden anderen Regulären: „Der Typ hat was an sich.“

Die beiden anderen Marines nickten und Rockwood fragte Kain: „Was sind dein Name und Beruf?“

„Kain Norrington, Sir. Ich bin…war Reporter, Sir.“ antwortete Kain.

„Ein Pressemann. Okay, Kain, dann pass mal auf.“ sagte Rockwood und klang nun etwas ernster, „Das Sir kannst du dir ruhig schenken, darauf stehe ich nicht sonderlich. Du kannst ruhig Jack zu mir sagen. Aber, pass gut auf was um dich herum passiert. Wer die Hölle überlebt, sollte in der Lage sein sie auch beschreiben zu können. Und als Reporter hast du die Macht, dass Leute deinen Worten Glauben schenken.“

Kain überraschten die Worte schon irgendwie und daher gab er nicht gleich eine Antwort.

„Hast du mich gehört, Kain?“ fragte Rockwood ernst.

Kain nickte und antwortete: „Ja.“

„Versprich mir, dass du alles berichtest, was du von nun an erlebst!“ forderte Rockwood.

Kain nickte und sagte daraufhin: „Wenn es hilft, werde ich auch niederschreiben, wie es dazu gekommen ist.“

„Genau das wollte ich hören.“ sagte Rockwood und grinste wieder.

Dann wandte Rockwood seinen Blick in die Ferne und schien dem entgegenzublicken, was vor ihnen lag.

Kain musterte den jungen Sergeant, dabei bemerkte er, dass langsam die Straßenlaternen einschalteten und die Dämmerung einsetzte. Die normale Dämmerung.

Gleichzeitig begann Kain über die Worte des Sergeant nachzudenken bis ihn schließlich wieder etwas aus den Gedanken riss.

Der Mann neben sich blickte den Sergeant an und fragte: „Stimmt es, dass die Amaru in das System gesprungen ist?“

Kain spitzte die Ohren und blickte den Mann neben sich durchdringend an.

Auch der Sarge musterte den Mann und nickte schließlich.

„Ja, sie sind hier um uns zu helfen.“ sagte der Sarge und wandte dann seinen Blick wieder in die Ferne.

Drei Vultures zogen mit hoher Geschwindigkeit neben den Militärtrucks vorbei, welche in einer Reihe dahinfuhren.

Zwar wusste Kain nicht, wo sie sich genau befanden, doch schien es, als würden sie Richtung Corinth fahren.

„Ich habe gehört Corinth ist gefallen.“, meldete sich nun eine weitere Person auf der Ladefläche, während die Gebäude neben der Straße einem weitläufigen Park wichen, „Ist das wahr?“

Kain erkannte gleich, um welchen Park es sich handelte und wusste nun auch, wo sie waren.

Direkt auf der anderen Seite des Parks befand sich die Abfahrt zu einem der beiden Verkehrstunnel, welche Lentia und Corinth miteinander verbanden. Sehen konnte er den Tunnel jedoch noch nicht, weil eine kleine Baumgruppe sein Sichtfeld behinderte.

Seltsamerweise wurde Kain in dem Augenblick bewusst, was für einen Lärm die Militärtrucks doch verursachten.

Rockwood senkte den Kopf und beantwortete die Frage nun ohne zu grinsen: „Ja, die Zerg hatten innerhalb von Minuten die Stadt überrannt.“

Kain blickte wieder Rockwood an und wiederholte stammelnd: „Innerhalb von Minuten?“

Rockwood nickte und Kain dachte an all die Leute, die er in Corinth gekannt hatte.

Ein kurzer Blick auf Rockwoods Gesicht zeigte, dass auch er in Corinth viele Leute gekannt haben musste. Was Kain in dem Moment noch nicht wusste war, dass Rockwood selbst aus Corinth war und nur durch Zufall an diesem Tag in Lentia war.

Und der Zufall war weiblicher Natur.

Kain blickte wieder starr gerade aus in das spiegelnde Visier des Soldaten, der ihm gegenüber saß.

Auch sein Spiegelbild wirkte gesichtslos. Kain empfand es als seltsam. Jedes Visier spiegelte und ließ keinen Blick in das Innere zu. Vielleicht hätte Kain ja eine der anwesenden Personen erkannt. Einen Nachbar zum Beispiel, oder jemanden, den er schon einmal interviewt hatte.

Als Kain seinen Namen genannt hatte, hatte sich niemand gerührt, aber das hatte nicht viel zu sagen.

Doch wieder riss ihn etwas aus seinen Gedanken. Bewegungen. Viele…nahezu unzählig viele Bewegungen, welche im Park waren. Gliedmassen, die größer wurden, näher kamen.

Kain umfasste den Griff seiner Waffe fester und er erhob sich von seinem Sitzplatz.

Schweigend, nahezu vor Angst gelähmt starrte er dem Grauen entgegen, der da in Form von hunderten Zerg auf ihn zurollte.

Niemand sonst schien sie zu bemerken, da alle anderen die Köpfe gesenkt hatten, doch Rockwood fiel auf, dass Kain sich erhoben hatte.

Er blickte in Kains Gesicht und sah darin die Spiegelung der näherkommenden Zerg.

„Sie sind hier!“ brüllte Rockwood los, während sich sein Visier zu schließen begann und er seine Waffe durchlud.

Die Worte zeigten Wirkung und es kam nun Leben in die Marines.

Durch den ganzen Konvoi durch wurden Waffen entsichert, auf die Zerg gerichtet und abgefeuert.

Kain entsicherte seine Waffe und während er sie anlegte und der erste Zergling im Fadenkreuz, auf der Innenseite seines Visiers, auftauchte, murmelte er sich Notizen: „Kapitel eins. Der Anfang ist ein Ende. Ein Ende ohne Erinnerungen.“

Dann krümmte sich sein Finger am Abzug und schickte den Zerg einen Strom aus heißem Metall entgegen.
 

Obwohl die Marines feuerten, was die Gewehre hergaben, kamen die Zerg immer näher.

Die Trucks waren mit dem Auftauchen der Zerg stehen geblieben und ermöglichten den Marines nun ein genaueres Schießen.

Einen kurzen Moment erhaschte Kain einen Blick über den weitläufigen Park und musste feststellen, dass er sich geirrt hatte. Es waren tausende von Zerg, die da auf den Konvoi zustürmten.

Einen kurzen Augenblick machte er sich Gedanken, ob sie in der Lage waren, diesem Ansturm aufzuhalten, doch als die ersten Zerg den ersten Truck erreichten und über Marines auf der Ladefläche herfielen, erschien für Kain die Frage schon als beantwortet.

„Runter von der Ladefläche!“ rief Rockwood und feuerte mit einer Hand in die näherkommenden Zerg hinein.

Einer der beiden anderen regulären Marines auf dem Truck feuerte seine Granatwerfer in die Zerg hinein und eine Fontäne aus Blut, Fleisch und Erde stob in die Luft.

Und während Kain die Umrandung der Ladefläche griff und sich darüber schwang, wurden unzählige Granate entsichert und in die anstürmende Masse geworfen.

Die Explosionen folgten in rascher Abfolge und raubten den Marines kurz die Sicht auf die Zerg.

Einer der Marines wollte gerade seine Granate loswerden, als er von einem Zergling angesprungen worden war.

Die Granate flog ihm aus der Hand und landete auf der Ladefläche des Trucks.

Die Explosion folgte und ließ Marineleichen sowie Zergkörper durch die Luft wirbeln.

Ein Marine flog von dem Truck, den Kain kurz zuvor verlassen hatte, und knallte, mit dem Visier voran, neben dem Reporter auf den Asphalt auf.

Einige Stacheln ragten aus seinem Brustkorb und Blut floss an ihnen entlang.

„Verdammt.“ dachte sich Kain und starrte den toten Körper an. Schon dieser Anblick reichte, um in Kain das Verlangen zu wecken, sein altes Leben zurückzubekommen.

Zwei schwere gepanzerte Füße landeten vor Kain und dieser blickte an dem Marine hinauf. Im Licht der Straßenbeleuchtung erkannte er, dass es sich um Sergeant Rockwood handelte, der in den Funk brüllte. „Wir brauchen hier dringend Luftunterstützung!“

„Das Delta-Geschwader ist schon längst auf dem Weg.“ antwortete eine fremde Stimme. Das Kain sie nicht kannte, war zwar klar, doch auch Rockwood war die Stimme neu. Etwas anderes erstaunte Kain jedoch an der Antwort, wenn die Jäger schon längst auf dem Weg waren, hieß das, dass man schon von wusste, dass die Zerg nahe waren. Aber warum waren sie dann nicht gewarnt worden.

Als fünf Raumjäger über ihn hinweg flogen und er einen kurzen Blick auf das Emblem auf den Flügeln erhaschte, fühlte Rockwood, dass seine Frage wieder eine Antwort hatte.

Es waren keine von ihren Jägern.

Ein Großteil der Waffen, war inzwischen verstummt und Kain sah nur wenige andere Marines, die es bis in die Deckung hinter den Trucks geschafft hatten. Er beugte sich ein bisschen vor und erkannte, das die Zerg den Konvoi innerhalb von Sekunden überrannt hatten und jetzt innehielten, als sie die Raumjäger näher kommen sahen.

Doch es ging zu schnell für die Zerg. Noch bevor ein Hydralisk seine Stacheln auf die Jäger abfeuern konnte, hatten diese schon ihre Feuer eröffnet.

Kain sah einen der Laserstrahlen auf sich zufliegen, dann zog der Strahl knapp zwei Meter über ihm hinweg und schlug in den Brustkorb eines Hydralisken ein, der sich über die Leichen der Marines, die nicht schnell genug von der Ladefläche kommen konnten, schlängelte.

Eine Blutfontäne spritze auf und der tote Körper kippte nach hinten um, während weitere Laserstrahlen abgefeuert wurden.

Ein paar Bluttropfen benetzten Kains Rüstung und in dessen Kopf überschlugen sich alle möglichen Szenarien, um wenn es sich bei diesen Piloten handeln könnte.

Vielleicht irgendwelche Söldner, die für ein paar tausend Credits schon zum Sterben bereit waren.

Weitere Zerg krümmten sich unter den Treffern und brachen zusammen, während die Raumjäger, in einigem Abstand zueinander, über die Trucks hinweg flogen und nun direkt über dem Park waren, der von Zerg überschwemmt war.

„Bomben abwerfen!“ sagte der Staffelführer und im den Sekunden darauf warfen die Piloten ihre Bomben ab.

Kain hörte die Explosionen. Sie klangen nahe, vernichtend und in den Schaufenstern auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah er die Flammen, die sich über den ganzen Park fraßen.

Doch in den Schaufenstern sah er noch etwas. Die Zerg, welche noch auf den Militärtrucks waren, wurden von den Flammen nicht erwischt.

„Verdammt!“ dachte sich Kain, da die Zerg reichten, um den Überresten ihrer Truppe den Todesstoß zu geben.

Auch Rockwood hatte die überlebenden Zerg bemerkt und begann leise zu fluchen.

Der Lärm der Explosion verflog langsam und nur noch die Zerg auf den Militärtrucks gaben Kreischlaute von sich.

Mit einem Mal folgte eine langgezogenes Donnern, das für das Abfeuern von zwei Gatlinggeschützen stand.

Ein weiterer Raumjäger zog nun über die Militärtrucks hinweg und bestrich diese mit einem verheerenden Projektilhagel, der alles aufriss, was getroffen wurde.

In den Schaufenstern sah Kain wie ein Hydralisk unter unzähligen Treffern zusammenzuckte und schließlich tot zusammensank.

Der Raumjäger war den Konvoi entlang geflogen und stieg an dessen Ende wieder höher um wieder über die Gebäude zu kommen.

Kain blickte dem Raumjäger voller Erstaunen nach und Erleichterung breitete sich in seinem Körper aus.

Rockwood presste sich mit dem Rücken gegen einen der Truckreifen und bemerkte die Stille, die eingekehrt war.

Er stieß den Soldaten neben sich an und befahl: „Hey, sieh mal nach, was von den Zerg und dem Park übrig geblieben ist!“

Der Soldat, dem er das aufgetragen hatte, war zufällig Kain und dieser war zusammengezuckt, als Rockwood ihn angesprochen hatte.

Dennoch kroch er zum Ende und beugte sich um die Ecke.

Sofort erstarrte er und blickte in die Grinsende Visage eines Zerglings, der den Angriff der Jäger überlebt hatte.

Sabber triefte dem Zerg zwischen den Kiefern hervor, während sich seine Muskeln spannten.

Er riss das Maul auf, wollte gerade vorstoßen, als unzählige Schüsse erklangen und den Zerg mitten in der Bewegung erstarren ließen.

Langsam kippte der Alien um und Kain sah gut drei Dutzend Einschusswunden an dessen Flanke.

Blut quoll daraus hervor und bildete eine kleine Pfütze auf der Straße.

Kain hatte beim Anblick der Zergfratze vergessen, was er eigentlich tun sollte und die Schüsse hatten dafür gesorgt, dass es für sonst auch niemanden mehr Priorität hatte.

Leichte Schritte ertönten. Leicht, wenn man sie mit den Schritten eines Space Marines verglich. Aber dafür, dass die Person keine Powerrüstung anhatte, waren die Schritt doch schwerer.

Langsam drehte Kain seinen Kopf in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren und er erblickte einen Mann über die Füße eines Space Marines steigen, der an einem der Truckreifen gelehnt war und die Person von unten anstarrte.

Unbeeindruckt von all den Blicken, die ihm folgen, ging die Person weiter. Der Mann hielt zwei Maschinenpistolen in den Händen und aus den Waffenläufen stiegen sanfte Rauchsäulen auf.

Kain erkannte ein Kreuz, welches an einer Goldkette um den Hals der Person hing.

Dann hob Kain den Blick weiter an und erstaunt erkannte er die Person, die nun knapp zwei Meter vor ihm stehen geblieben war und sich an die Fahrerkabine des nächsten Trucks anlehnte.

„Pater.“ murmelte Kain mit krächzender Stimme.

Prince zuckte zusammen, als er die Stimme hörte und er blickte auf Kain hinunter.

Aufgrund des spiegelnden Visiers konnte Prince nicht erkennen, um wen es sich bei dem Marine handelte, der knapp zwei Meter vor ihm auf dem Boden kauerte.

„Pater?“ wiederholte Rockwood fragend, während er sich langsam erhob und das Gewehr dabei immer schussbereit hatte.

„Das ist Pater Nicles.“ antwortete Kain mit kratzender Stimme, sodass Prince ihn noch immer nicht erkannte.

Prince fragte sich gerade, um wen es sich bei dem Marine handelte, als Rockwood in der Deckung des Militärtrucks näher kam und fragte: „Was macht ein Pater hier auf dem Schlachtfeld?“

„Leben retten.“ antwortete Prince und in dem Moment wurde ihm bewusst, was ihm Jay in seinem Traum sagen wollte.

„Leben retten?“, wiederholte Rockwood lachend, „Und das ohne Powerrüstung?“

Auch Prince grinste und zuckte kurz mit den Achseln.

„Was wollen sie wirklich hier, Pater.“ fragte Rockwood und schaffte es, einigermaßen ernst zu klingen.

Nun verbreiterte sich das Grinsen in Prince’ Gesicht und er antwortete: „Ich gehe meinem alten Beruf wieder nach und daher können Sie sich das Pater schenken und Sergeant zu mir sagen.“

Rockwood wirkte nun wirklich überrascht und fragte gleich: „Wie es aussieht sind wir jetzt hier die Ranghöchsten.“, er zeigte dabei auf die Überreste eines Vultures, welches nun einem Nadelkissen glich und zuvor dem Commander der Truppen gehört hatte, „Wollen Sie das Kommando haben?“

Während Rockwoods Worten hatte Prince eine der MPs weggesteckt und in seinen Taschen zu suchen angefangen.

Schließlich fand er wonach er suchte und zog ein Zigarettenetui aus seiner Hosentasche.

„Nein, Mann. Und nennt mich einfach nur Prince.“ antwortete Prince ruhig, zog einen Joint aus dem Zigarettenetui und zündete sich diesen an.

Dann blickte Prince auf Kain hinunter und fragte: „Hey, Kleiner, wer bist du?“

„Kain.“, erwiderte dieser, „Kain Norrington.“

Wieder huschte ein Grinsen über Prince’ Gesicht und er fragte: „Na, Kain. Hast du nun endlich das Abenteuer gefunden?“

Kain zog sich nun auch wieder auf die Beine, behielt dabei ein Auge auf den Park und murmelte: „Ich wünschte, ich hätte es nie gesucht.“

Rockwood gab zwei seiner Soldaten den Befehl ein Auge auf den Park zu werfen und als die beiden von Deckung zu Deckung eilten, drehte sich der Sarge wieder zu Prince um.

„The prince of MPs.“ sagte Rockwood nahezu ehrfürchtig und blickte dabei auf die Waffen in Prince’ Händen.

Prince nickte und nun schienen sich viele Leute auf ihn zu konzentrieren.

„Was führt dich hierher?“ fragte Rockwood.

„Ich muss etwas holen. Daher werde ich mich gleich wieder in Bewegung setzten.“ antwortete Prince.

Gleichzeitig kletterte an der Außenseite des Militärtrucks nach oben und holte sich einen Rucksack von der Ladefläche, der dort oben von seinem Besitzer vergessen worden war.

Prince sprang wieder vom Truck und öffnete den Rucksack.

Im Inneren befanden sich ein paar Reservemagazine und drei Granaten.

Ohne zu zögern leerte Prince den Rucksack und warf ihn sich dann über die Schulter.

Leise war wieder das Kreischen von Zerg zu hören und es kam eindeutig von den Tunneln herüber.

„Verdammt!“ fluchte Rockwood und blickte zum Tunneleingang hinüber.

„Ich denke, wir sollten uns besser zurückziehen.“ murmelte einer der Marines hinter Rockwood.

„Nein, die Verstärkung wird jeden Augenblick hier sein.“ warf Rockwood ein. Was niemand wusste war, dass es sich dabei um Wunschdenken handelte.

Ein Lichtstrahl durchzückte die aufkommende Dunkelheit und schlug im Horizont ein. In den Überresten von Corinth. Der kurze Lichtstrahl erhellte den Himmel kurz und zeigte dunkle Wolken, welche inzwischen aufgezogen waren.

Prince sah den Lichtstrahl und sagte: „Die Verstärkung wird mit Sicherheit bald hier sein.“

Er grinste, tippte sich zum Abschied kurz an die Schläfe und stürmte dann davon.

Die Marines blickten ihm noch kurz nach, dann brüllte Rockwood wieder Befehle: „Bei mir sammeln! Munition und Waffen bereithalten!“

Das Kreischen aus dem Tunnel wurde immer lauter und dazu mischte sich noch ein weiteres Geräusch. Schwere Schritte. Sehr schwere Schritte, die jedoch aus der Stadt hinter ihnen zu kommen schienen.

„Goliaths.“ ging es Rockwood durch den Kopf, doch dann bemerkte er, dass die Schrittfolge viel zu schnell war um von Goliaths zu kommen.

„Was zum T-…?“ begann er zu fluchen und drehte sich in die Richtung aus der die Schritte kamen.

Überraschung trat ihm in Gesicht, als er drei Goliaths auf sich zustürmen sah.

Überrascht war er, weil sich die Goliaths sehr von denen unterschieden, deren Anblick er gewöhnt war.

Die Beine waren länger, gelenkiger und wirkten dennoch stabil. Auch die Arme waren länger, glichen eher den Armen von Menschen und die normalen Maschinenkanonen waren von Gatlinggeschützen ersetzt worden, die dasselbe Kaliber hatten.

Neben den Waffen endete jeder Arm in einer Hand mit fünf starken, metallenen Fingern, welche in der Lage schienen, die Powerrüstung eines Marines zu zerquetschen.

Das einzige was gleich geblieben war, war der Torso. Er hatte noch immer die Form, die für einen Goliath typisch war. Auch der Raketenwerfer, der über den Schultern angebracht war, war das Standartmodell geblieben.

Mit irrsinniger Geschwindigkeit stürmten die drei Goliaths über die Straße auf die Überreste des Militärkonvois zu.

Ein ziviles Fahrzeug war ihnen ihm weg und der erste sprang einfach darüber hinweg, als wäre es nichts gewesen. der zweite schien nicht springen zu wollen und stampfte einfach darüber, wobei seine Füße, welche nach dem Vorbild eines Raptorfußes geformt worden waren, tiefe, bleibende Spuren im Fahrzeug hinterließen

Die Distanz zwischen den Marines und den drei Goliath schwand dahin und nur kurz, nachdem sie die schweren Schritte zum ersten Mal vernommen hatten, hatten die Goliaths den Konvoi schon erreicht.

Der erste Goliath stemmte sich vom Boden ab und sprang über die Köpfe der Marines hinweg und flog auch noch über den Truck hinter den Soldaten.

Mit offenen Mündern starrten die Soldaten dem Goliath nach, der mit einem gewaltigen Krachen im Park wieder auf die Beine kam und weiterlief.

Die beiden anderen Goliaths sprangen ebenfalls über die Marines hinweg und folgten dem ersten.

„Heilige Scheiße.“ murmelte Kain, der noch immer am Rand des Trucks stand und nun den drei Goliaths nachblickte, die durch den Park stürmten und dabei mit ihren Schritten Graßbüschel aus dem Boden rissen.

Schließlich blieben die drei Rüstungen schlitternd stehen, festigten ihren Stand und legten ihre Waffen auf den Tunneleingang an.

Mit noch immer offen stehenden Mündern starrten die Marines auf die drei Goliaths.

Niemand merkte die anderen Personen, die den Goliaths gefolgt waren.

Keiner der Marines hörte deren Schritte, oder das Schnauben, dass eines der Reittiere ausstieß.

„Das waren keine von uns.“ murmelte Rockwood.

Dann räusperte sich eine Person hinter ihm und Rockwood fuhr erschrocken herum.

Zuerst war er hypnotisiert, von dem gelben Augenpaar, welches einem Raptor gehört, der knapp drei Meter vor ihm stand.

Dann wanderte sein Blick langsam zum Reiter hinauf und er erkannte ihn sofort.

Das Gesicht hatte er schon auf unzähligen Fahnungsplakaten gesehen.

Ein Grinsen umspielte den Mundwinkel des Reiters und er lehnte sich vor.

„Ich habe gehört, dass ihr hier Hilfe brauchen könntet.“ sagte Chris grinsend, während die Waffen der Goliaths zu summen begannen und dann donnernd das Feuer eröffneten.

Ein Zergling hatte den Fehler gemacht und war aus dem Tunnel gestürmt. Verhängnisvoll wurde erst, als immer mehr Zerg dem ersten folgten.

Gleichzeitig mit den Zerg begannen die Regentropfen zu fallen.
 

Prince stürmte durch die Straßen und die Regentropfen prasselten auf ihn herab.

Gerade stellte er sich die Frage, warum er sich nicht mehr angezogen hatte, als ihm ein Militärtruck entgegenkam.

Prince starrte die Marines darauf an und durch die noch offenstehenden Visiere sah er lächelnde Gesichter. Unerschütterliche Hoffnung zeichnete sich in den Gesichter aus, Stolz und Überheblichkeit.

Während der Truck im Regenschleier wieder verschwand, empfand Prince Mitleid für die Marines auf der Ladefläche. Spätestens in ein paar Minuten würden sie die wahre Bedeutung von Krieg erfahren und dann wäre sicherlich nicht mehr viel von diesen Lächeln übrig.

Dennoch war Prince nicht langsamer geworden.

So schnell er konnte, lief er durch die leeren Straßen zu der Adresse, welche die junge Mutter dem Soldaten im Transporter genannt hatte.

„Deine Ohren möchte ich haben.“ hatte Chris einmal zu ihm gesagt.

„Ja, auf meine Ohren kann ich stolz sein.“ flüsterte Prince grinsend, während er um eine Ecke bog und dabei fast auf dem nassen Asphalt ausgerutscht wäre.

Er erblickte das Haus, das er suchte auf der gegenüberliegenden Straßenseite, blickte sich kurz um und überquerte dann die Straße.

Vor der Tür blieb er kurz stehen und dachte daran, dass er sie jetzt wahrscheinlich auftreten musste.

Doch die Tür stand einen Spalt offen.

Prince runzelte die Stirn und betrat das Gebäude.

Der Gang war leer und es herrschte Stille.

Leise schlich Prince die Stufen nach oben in den dritten Stock, wo sich die Wohnung der jungen Mutter befinden musste.

Er lief durch den dunklen Korridor und sah durch das Fenster am Ende des Ganges, dass der Regen immer stärker wurde.

Etwas erhellte den Himmel kurz und Prince fragte sich, ob es ein Blitz, oder ein Bordgeschütz der Amaru war.

Als das Donnergrollen folgte, war sich Prince sicher, dass es sich um einen Blitz gehandelt hatte.

Er erreichte die Wohnungstür und blieb davor stehen. Er holte kurz mit dem Fuß aus und trat die Tür ein.

Diese flog krachend auf und Prince betrat die Wohnung.

Sie war wohlhabend eingerichtete und aufgeräumt, also das pure Gegenteil zu seiner eigenen Wohnung. Auf ein paar Ablagen standen Fotos, welche die Familienmitglieder zeigten, doch Prince hielt sich nicht damit auf, auf die Fotos zu schauen, sondern durchquerte die Wohnung auf der Suche nach dem Kinderzimmer des kleinen Mädchens.

Den ersten Raum, den er fand war die Küche und als er diese wieder verlassen wollte, hielt ihn sein knurrender Magen noch kurz auf.

„Was soll’s.“ sagte sich Prince und öffnete den Kühlschrank.

Er nahm sich eine Kleinigkeit und suchte dann essend weiter.

Die nächste Tür, die er öffnete führte ihn auch schon in das Kinderzimmer.

Mitten auf dem Bett lag der Teddybär und wirkte wirklich wie vergessen.

Prince packte ihn, stopfte ihn in die Tasche und blickte sich noch einmal im Zimmer um.

Er war sich sicher, dass es der richtige Teddy war und verließ das Zimmer wieder. Mit schnellen Schritten durchquerte er das Wohnzimmer, warf einen kurzen Blick auf ein paar der Fotos und als er die Eingangstür erreichte, blieb er abrupt stehen.

Langsam drehte er sich um und ging zu einer der Ablagen hinüber.

Er nahm eines der Fotos und sah es sich genauer an.

„Du kleines Arschloch.“ flüsterte er grinsend und warf das Foto ebenfalls in den Rucksack. Dann warf er sich diesen über die Schulter und stürmte auf den Gang hinaus, wo er dann mit jemand zusammenstieß.

Er stolperte rückwärts, hielt mit einer Hand den Rucksack fest und zog mit der anderen eine seiner Maschinenpistolen.

Die Person, mit der er zusammengestoßen war, war umgefallen und starrte nun vom Boden her Prince fragend an.

Prince zögerte, als er sah, mit wem er zusammengestoßen war. Es war eine junge Frau und Prince schätzte sie auf 18. Sie hatte jadegrüne Augen, ein zierliches Gesicht und glattes, rotbraunes Haar, welches ihr bis zu den Schultern ging.

Ihr Blick wechselte ständig zwischen der Waffe, die auf sie gerichtet war, und Prince’ Gesicht.

Prince hob die Waffe wieder an und steckte sie beiseite.

„Tut mir Leid, ich wusste nicht, dass das dein Territorium ist.“ sagte sie leise und vorsichtig.

„Mein Territorium?“ wiederholte Prince fragend, als sein Blick auf die Dinge fiel, die um sie herum lagen.

„Du bist eine kleine Diebin.“ sagte er, während sie anfing die Dinge wieder einzusammeln und in einen Rucksack zu stopfen, den sie mithatte.

„Ich muss mir von einem Kollegen doch keine Vorurteile anhören müssen.“ erwiderte sie mit einem Lächeln.

„Kollegen?“ dachte sich Prince, dann erkannte er, wofür sie ihn hielt.

„Ich…ich bin kein Dieb.“ sagte Prince.

„Ja, klar. Du hast nur deine Schlüssel vergessen.“ erwiderte die Rothaarige und blickte an ihm vorbei auf die Tür, die er eingetreten hatte.

„Ich bin kein Dieb. Hör mal, ich bin…“ fing Prince an, dann stockte er.

„Na, was bist du dann?“ fragte die junge Frau nach und nagelte ihn dabei mit ihren jadegrünen Augen fest.

„Ich bin Pirat.“ antwortete Prince etwas kleinlaut.

„Pirat.“ wiederholte die Rothaarige und nickte wenig überzeugt, während sie ihn von oben bis unten musterte.

„Aha. Und was macht ein Pirat andauernd in der Kirche?“ fragte sie.

„Okay, im Moment bin ich ein Priester…oder war ich zumindest. Moment mal, woher weißt du, dass ich in der Kirche bin?“ erwiderte Prince.

„Ich habe dich dort gesehen.“ antwortete die Rothaarige schnell.

„Ist ja auch egal. Was machst du noch hier?“ fragte Prince und half ihr wieder auf die Beine.

Sie schulterte den Rucksack und sagte: „Ich versuche noch etwas Geld zu machen, bevor ich von hier verschwinde.“

„Du weißt schon, dass die Zerg nur knapp eine halbe Meile entfernt sind.“ merkte Prince an.

„Die werden von den Marines schon aufgehalten.“ erwiderte sie grinsend.

„Ich habe da weniger Vertrauen.“, brummte Prince, „Außerdem können bei dem Wetter keine Transporter mehr starten.“

Das Gesicht der Rothaarigen wurde mit einem Schlag bleich und sie murmelte: „Verdammt, wie komme ich jetzt hier runter.“

Prince musterte sie und fragte dann: „Kannst du mit einer Waffe umgehen?“

Sie grinste und zog eine Pistole hervor.

„Ich denke, das heißt ja.“, grinste Prince und stellte sich dann erst mal vor, „Ich bin Pater Perikles Nicles. Aber du kannst mich Prince nennen.“

„Aha.“ machte die Rothaarige und scheint ihn nicht zu erkennen.

Innerlich atmete Prince auf und dachte sich: „Was für ein Glück.“

„Mein Name ist Lucy Hollow.“ sage die Rothaarige mit einem Anflug eines Grinsens.

„Okay, Lucy. Auf gute Zusammenarbeit.“ grinste Prince und reichte ihr die Hand.

Lucy schüttelte ihm kurz die Hand.

„Folg mir.“ grinste Prince und lief los.

Ohne lange zu zögern folgte sie ihm.

Sie liefen gerade die Stufen hinunter, als Lucy fragte: „Wenn du kein Dieb bist, was hast du dann aus dieser Wohnung geholt?“

Prince grinste und antwortete: „Einen Teddybären.“

„Einen Teddybären?“ kam es ungläubig von Lucy.

„Ja, und den will ich jetzt dem kleinem Mädchen wiederbringen, dem er gehört.“ sagte Prince, während er die letzten Stufen einfach übersprang und nun auf den Ausgang zulief.

„Nächstes Mal solltest du wenigstens eine glaubwürdigere Geschichte parat haben.“ meinte Lucy.

Prince schüttelte den Kopf und dachte sich: „Ist ja auch egal.“

Dann stieß er die Tür auf und trat hinaus in den prasselnden Regen.
 

Mike glitt die Leiter hinunter in die Dunkelheit. Schließlich landete er wieder auf festem Boden, nahm das Gewehr vom Rücken und aktivierte die Scheinwerfer. Drei Lichtkegel erhellten die Wände und Mike fand sich in einem unterirdischen Gang wieder.

„Das Gebiet ist sicher.“ flüsterte er in das Funkgerät, während er sich ein paar Schritte von der Leiter entfernte und den Korridor entlangging. Das Kreischen von Zerg kam ihm entgegen, doch störte es ihn nicht, da er wusste, dass er sich in einem Versorgungskorridor zwischen den beiden Verkehrstunneln befand. Doch die Tunnel begannen erst in hundert Meter Entfernung.

Zwei der Scheinwerfer waren direkt unter Mikes Visier Montiert und erhellten den Gang, während er mit dem dritten Scheinwerfer, welcher sich unter dem Gewehrlauf befand, die Wände ableuchtete.

Ein dumpfes Aufschlagen verriet Mike, das der nächste Marine die Leiter heruntergekommen war und weitere folgten.

Als letzter kam Johnny die Leiter herunter und war als einziger unbewaffnet.

„Okay, schickt die Sachen runter.“ sagte er leise aber dennoch deutlich in den Funk.

Ein paar Sekunden später wurden Johnnys Waffe, eine Minigun, die noch von Char stammte, und zwei Kisten mit Sprengladungen an einem Seil heruntergelassen.

Als es herunten war, band Johnny es ab und nahm sich seine Waffe.

Josè und drei andere Marines schnappten sich die Kisten mit den Sprengladungen und dann eilten die 13 Marines los um ihre Mission zu erfüllen.
 

Neben dem kreisrunden Loch, welches als Einstieg zu dem Versorgungskorridor diente, standen Chris und Rockwood.

Chris zog das Seil wieder herauf und knapp fünfzig Meter von ihnen entfernt pumpten die drei modifizierten Goliaths immer noch großkalibrige Geschosse in die Zerg, die sich aus dem Verkehrstunnel ergossen.

„Sir, die Gruppe b deckt den anderen Tunneleingang mit Erfolg ab. Sie waren keinem Überraschungsangriff zum Opfer gefallen.“ meldete sich ein Coporal.

„Wie lange braucht die Verstärkung, bis sie hier eintrifft, Coporal?“ fragte Rockwood.

Der Coporal blickte kurz in Chris’ Richtung und sagte dann: „Aufgrund der Tatsache, dass die hier sind, werden alle möglichen Truppen zum anderen Tunneleingang gezogen.

„Verdammt!“ fluchte Rockwood.

„Keine Panik, Mann.“, beruhigte ihn Chris, „Du hast hier den verrücktesten Haufen, denn es gibt. Wir werden die Zerg schon aufhalten.“

„Verrückt?“, wiederholte der Coporal und sein Blick wanderte dabei zu Zyress, der ein paar Meter entfernt stand und sich mit Cash unterhielt.

Dem Coporal war nur aufgefallen, dass Zyress keine Arme an seiner Rüstung hatte.

Rockwood blickte nun auch zu Zyress hinüber und fragte Chris: „Warum fehlen bei seiner Rüstung die Arme?“

Chris blickte Rockwood an und erwiderte: „Kennst du Kerrigan?“

Rockwood nickte und dachte sich: „Hatte er etwa einen Streit mit ihr?“

Zu seiner Verblüffung schüttelte Chris den Kopf und sagte: „Nein. Das dort ist Zyress, er hat auch einige Zergmutationen hinter sich. Diesen Mutationen verdankt er sein Leben.“

Der Coporal schüttelte sich angewidert und schritt wieder davon.

„Okay, aber das erklärt nicht, warum er keine Rüstung bei den Armen hat.“ meinte Rockwood.

Chris blickte nun zu Zyress hinüber und rief: „Hey, Zyress. Zeig den Jungs hier mal den kleinen Trick mit deinen Armen.“

„Okay.“ meinte Zyress, wobei man schon an seiner Stimme hörte, dass er grinste und im nächsten Moment brachen die beiden Dornen aus seinen Unterarmen heraus.

Rockwood zuckte zusammen und schrie fluchend: „Beim Bart meiner Großmutter, was ist das?“

Chris runzelte die Stirn über diese Aussage, sagte jedoch nichts.

Zyress und Cash kamen zu Chris und Rockwood hinüber und Cash öffnete sein Visier.

„Nettes Upgrade, oder?“ fragte Cash mit einem Grinsen.

Rockwood starrte immer noch mit tellergroßen Augen auf die beiden Dornen und er fragte sich: „Tut so etwas nicht weh?“

„Nein.“ antwortete Zyress und er ließ sein Visier aufgleiten. Auch sein Gesicht zeigte ein Grinsen.

Doch weniger das Grinsen fiel Rockwood in die Augen, sondern Zyress’ Haare, oder was davon übrig war.

Es waren kleine verhörnte Stacheln die von seiner Kopfhaut abstanden.

„Nette Frisur.“ murmelte Rockwood heißer.

„Danke, ich kann sie auch verändern.“ sagte Zyress und dann begannen sich die Haardornen nach hinten zu richten.

Rockwood fing sich langsam wieder und begann objektiv zu denken.

„Nichts für ungut, aber so bekommst du doch unmöglich eine Frau ab, oder?“ merkte Rockwood an.

„Nun, ja…“ machte Zyress und drehte sich langsam um, wobei er kurz Raven musterte, die bei einigen Marines stand und deren Wunden versorgte. Dann wandte sich Zyress wieder an Rockwood und sagte grinsend: „Es könnte schwerer sein.“

Cash kämpfte gegen den Lachkrampf an und Rockwoods Gesichtsaudruck vereinfachte ihm das nicht sonderlich.

Stille kehrte ein und schreckte Chris auf.

Er drehte sich zu den drei Goliaths um und sah, dass diese das Feuer eingestellt hatten. Sofort wanderte Chris’ Blick weiter zum Tunneleingang und er stellte fest, dass keine Zerg mehr aus diesem strömten.

„Mike, hier spricht Chris. Habt ihr Feindkontakt?“ fragte Chris in das Kehlkopfmikrophone, welches er sich angesteckt hatte.

Nach ein paar Sekunden kam die Antwort von Mike: „Negativ. Hier ist alles ruhig. Die Zerg versuchen wohl in Wellen die Stadt zu stürmen.“

„Ich hasse es, wenn die Zerg neue Taktiken versuchen.“ knurrte Chris, während im ein Donnergrollen die Stille zerriss.

„Okay, wir haben jetzt unseren Einsatzpunkt erreicht. Die Sprengkommandos rücken aus, während wir hier Stellung beziehen.“ meldete sich Mike.

„Hier ist eine kleine Abstellhalle.“, kam nun Johnnys Stimme, „Genau das, was wir für die Barrikaden brauchen.“

„Dann mal an die Arbeit.“, meinte Mike, „Ihr beiden kommt mit mir!“

Eine riesige, schweigende Gestallt trat an Chris heran und Rockwood blickte an dem Soldaten hinauf.

Eine lange Narbe zog sich über dessen rechte Gesichthälfte und seine Züge waren hart und steinern und auch seine Augen wirkten eiskalt.

Der Anblick des Mannes ließ Rockwood einen kalten Schauer über den Rücken laufen und ihm fiel auch auf, dass das Grinsen von Zyress’ und Cash’ Gesichtern verschwunden war.

Sammy hielt einen kleinen Monitor in den Händen und reichte diesen an Chris weiter.

Dieser nahm ihn entgegen und als einziger grinste er, während er vorstellte: „Sammy, das ist Jackson Rockwood. Rockwood, das ist Sammy, unser Scharfschütze.“

Sammy nickte kaum merklich mit dem Kopf, dann wandte er sich wieder ab und ging davon.

„Schweigsam.“ murmelte Rockwood, nachdem Sammy außer Hörweite war.

„Bei seiner Geschichte nicht sehr verwunderlich.“ meinte Chris.

Langsam kam auch wieder etwas Leben in Cash und Zyress, was sich dadurch bemerkbar machte, dass Cash zischte: „Der Kerl macht mir Angst.“

„Halt die Klappe, Kleiner. Ich mag Sammy. Er ist verlässlich.“ sagte Chris und blickte auf den Monitor.

„Eine Fähigkeit, die dir leider fehlt, Dad.“ meinte Cash daraufhin unbeeindruckt.

„Dad?“ wiederholte Rockwood wieder einmal erstaunt von den Entwicklungen.

„Ja, das ist mein Sohn.“ sagte Chris gelangweilt.

Rockwood schüttelte wieder den Kopf und warf dann ebenfalls einen Blick auf den Monitor.

Er sah ein paar kleine Punkte, die sich aufteilten und nun in drei verschiedene Richtungen weggingen. Drei Punkte in jede Richtung, aber vier blieben dort zurück, wo sich die Punkte getrennt hatten.

„Was ist das?“ fragte Rockwood.

„Das sind unsere Jungs im Tunnel. Mit Hilfe einiger Hilfsmittel haben wir ein Bild von ihren Bewegungen und ihrem Vorgehen.“ erklärte Chris.

„Aha.“ machte Rockwood während auch er den Bewegungen der Punkte folgte.
 

Maggie trat an Raven heran und tippte ihr sachte auf die gepanzerte Schulter.

Doch Raven bemerkte es nicht einmal.

Und auch den zweiten Versuch von Maggie bekam sie nicht mit.

Schließlich räusperte sie sich und Raven drehte sich zu ihr um.

„Kann ich dir helfen?“ fragte Raven und musterte Maggie abschätzend.

Das erste, was Raven fühlte, war, dass Maggie Telepathin war.

„Ja…äh, eigentlich wollte ich wissen, wo Prince ist.“ fragte Maggie vorsichtig.

„Prince?“ wiederholte Raven etwas irritiert.

Maggie nickte.

„Keine Ahnung. Den habe ich schon seit gut sieben Jahren nicht mehr gesehen.“, meinte Raven und fragte dann nach, „Warum?“

„Reine Neugierde.“ antwortete Maggie und Raven las in ihren Gedanken, dass das der Wahrheit entsprach.

Ein kurzer Scann und Raven erfuhr so ziemlich viel über Maggie. Sie war 29 Jahre alt und ihr Beruf war Polizistin, genauer gesagt war sie bei einer Spezialeinheit der Polizei gewesen. Beruflich und privat war sie zwei unterschiedliche Menschen. Während sie in ihrer Arbeit sich nur um ihre Aufgabe kümmerte und die Klappe hielt, war sie privat sehr redselig und neugierig.

In Ravens Gesicht flackerte kurz ein Grinsen auf, als sie die Zwiespältigkeit in Maggie bemerkt hatte und mit einem Schlag fiel ihr auf, dass Maggie inzwischen schon mit ihr zu reden begonnen hatte.

Raven war so sehr damit beschäftigt gewesen ihre Gedanken zu scannen, dass sie kein Wort von Maggies Erzählungen mitbekommen hatte.

„Tut mir Leid.“, meinte Raven und drehte sich wieder zu einem Marine um, um dessen Wunden zu versorgen, „Aber ich bin hier leicht beschäftigt.“

Sammy ging an den beiden vorbei und lehnte sich, abseits von allen anderen, gegen einen der Militärtrucks.

Maggie musterte ihn kurz und ging dann zu ihm hinüber.

Sie klopfte ihm auf die Schulter und stellte sich freundlich, vielleicht auch etwas aufdringlich, vor: „Hallo, ich bin Maggie Thron.“

Sie blickte Sammy hoffnungsvoll an und bemerkte die Härte seines Gesichtes und seiner Augen gar nicht.

„Und Sie sind?“ fragte Maggie.

Sammy zeigte mit seiner rechten Hand kurz auf den Namenszug, der über die linke Brustplatte seiner Rüstung geschrieben worden war.

„Sammy.“ las Maggie und lächelte Sammy an.

Maggie lehnte sich neben Sammy an den Truck an und fing an mit ihm zu reden.

Zuerst war Sammy darüber erstaunt, dass Maggie einfach so zu reden anfing und dennoch hörte er ihr zu.

Niemand wusste es, aber zum ersten Mal in Maggies Leben hörte ihr wirklich jemand zu. Bisher hatte jeder nur so getan, als ob er ihr zuhören würde.

Jeder hatte immer nur genickt, ein paar Kommentare gemacht und innerlich abgeschaltet. Das war schon so, als Maggie noch ein Kind war und hat sich nie geändert. Sie schwieg während der Arbeit meistens. Denn dort sagte sie nur etwas, wenn es wichtig war und daher hörten ihr dann dort die Leute zu, wenn sie dann was sagte.

Doch bei privaten Erzählungen waren sofort alle Leute immer mit den Gedanken woanders und niemand hörte ihr wirklich zu.

Sammy war die erste Person und realisierte, dass Maggie nicht nur sinnloses Zeug von sich gab. Sie erzählte vom Leben und all der Scheiße, die dazugehörte.

Und obwohl Sammy weder nickte, noch etwas auf ihre Erzählungen erwiderte, redete Maggie einfach weiter.

Wieder war das einzige, was sich in Sammys Gesicht bewegte sein Kiefer, mit welchem er einen Kaugummi bearbeitete.
 

Zyress war inzwischen zu Raven gekommen, die die letzte Wunde abgebunden hatte und sich nun das Blut von den Händen wischte. Die Handschuhe ihrer Powerrüstung lagen neben ihrem Gewehr auf einer der Munitionskisten, die die Piraten mitgenommen hatten, und ihr Visier stand offen.

Zyress schlang seine Arme um ihre Taille und flüsterte ihr ins Ohr: „Vorsicht, ein Zergangriff.“

Raven drehte sich zu ihm und grinste.

„Dann muss ich mich wohl auf einen Nahkampf einlassen.“ erwiderte Raven und küsste Zyress flüchtig.

Dann entwand sie sich seinen Armen und ging zu ihrer Waffe und den Handschuhen hinüber.

Sie begann gerade die Handschuhe anzuziehen, als Zyress wieder neben ihr auftauchte.

„Schau mal ganz kurz zu Sammy hinüber.“ sagte Zyress mit einem Grinsen.

„Warum?“ fragte Raven, während sie sich umdrehte.

Sie sah Sammy, an einem der Militärtrucks gelehnt, stehen und neben ihm stand Maggie, welche scheinbar mit Sammy redete.

Raven runzelte die Stirn und begann zu grinsen.

Sie verkniff sich ein Kommentar, zog sich die Handschuhe fertig an, nahm ihre Waffe und ging dann gemeinsam mit Zyress zu Chris hinüber.
 

Cash hatte sich kurz umgedreht und ebenfalls Maggie gesehen, wie sie auf Sammy einredete.

Etwas irritiert runzelte Cash die Stirn und machte: „Häh?“

„Was ist los?“ fragte Chris.

„Die Frau dort redet mit Sammy.“ antwortete Cash noch immer verwundert durch das, was er dort sah.

„Na und? Keith redet auch öfter mit dir, oder?“ meinte Chris daraufhin.

Cash blickte seinen Vater nun und erwiderte: „Ja, aber ich sage dabei auch etwas zu ihr. Aber die dort spricht mit Sammy und es scheint ihr egal zu sein, dass er nicht darauf reagiert.“

Chris packte seinen Sohn bei der Schulter und drehte ihn wieder herum.

„Jetzt lass Sammy und die Kleine in Ruhe und konzentrier dich.“ brummte er dabei.

Raven und Zyress kamen auch wieder herüber und aus dem Funkgerät drang die Stimme eines Marines, der mit Mike und Johnny zusammen in den Tunnel hinuntergestiegen ist.

„Habt ihr auch gerade was gehört?“ fragte der Marine.

Auf dem Monitor in Chris’ Händen sahen sie wie drei der Punkte, welche wieder in der Nähe des Ausgangspunktes waren, stehen geblieben sind.

Inzwischen hatte eines der anderen 3-Mann-Teams den Verkehrstunnel erreicht und mit dem Anbringen der Sprengladungen begonnen.

„Rückzug!“ brüllte Mike und dann drang auch schon Gewehrfeuer durch den Schacht und über Funk.

„Verdammt, was ist mit Team 2 passiert?“ fragte Cash, dessen Augen nicht auf den drei Punkten geblieben war, die sich langsam zum Ausgangspunkt zurückzogen.

Eines der Sprengkommandos war verschwunden. Innerhalb einer Sekunde waren die drei Punkte weg gewesen.

„Sie sind den Zerg zum Opfer gefallen.“ zischte Chris, der dann auch noch feststellte, dass es sich um Josés Team gehandelt hatte, welches den Auftrag hatte, den Tunnel zu sprengen, an dessen Ende Chris und die anderen Standen.

„Bereitmachen für Feindkontakt!“ brüllte Chris über den Park.

Sofort sprangen die Soldaten auf, nahmen ihre Waffen und eilten zu den Goliaths.

Nur Sammy nicht. Er nahm seine Rifle, blickte sich um und lief dann los, auf einen der noch stehenden Bäume zu.

Maggie blickte Sammy verdutzt hinterher und sah sich dann um.

Marines stürmten an ihr vorbei und luden im Lauf ihre Waffen durch.

Etwas streifte ihren Arm und als sie erkannte, was das war, schreckte sie zusammen.

Ein Raptor war gerade an ihr vorbeigeschlichten und schritt langsam auf Chris zu.

Etwas irritiert bemerkte Maggie, dass der Raptor einen Sattel auf dem Rücken hatte.

Inzwischen hatten die Marines damit begonnen einen Verteidigungsparameter bei den Goliaths zu bilden und auf den Tunneleingang zu zielen.

Das Kreischen von den Zerg drang nun aus dem Tunnel und die letzten Waffen wurden entsichert.

Chris, Cash, Zyress, Raven und Rockwood standen noch immer beim Schacht und starrten auf den Bildschirm, den Chris hielt.

Einer der vier anderen Punkte näherte sich den drei, welche nur ein paar Meter weiter vorne standen.

„Was ist da unten los?“ fragte Rockwood.

„Warte kurz.“ murmelte Chris, hastig drückte er einige Tasten, die am Bildschirmrand waren und das Bild veränderte sich.

Der Bildschirm zeigte nun ein Bild, welches von einer kleinen Kamera in Mikes Rüstung aufgenommen wird.

Schattenhafte Gestallten tauchten im den Lichtkegeln der drei Marines auf und wurden sofort von ihnen beschossen.
 

„Verdammt! Rückzug! Rückzug!“ brüllte Mike und er drehte sich um, um loszulaufen.

Dabei blockierte wieder das Kniegelenk seiner Rüstung.

Fluchend hieb Mike mit der gepanzerten Faust darauf und sofort konnte er sein Bein wieder bewegen.

Da sprang ihm auch schon etwas in den Rücken und warf ihn um.

Die Waffe glitt Mike aus den Händen und er hörte Glas splittern, als er auf dem Boden aufschlug.

Mike versuchte sich wieder aufzurichten, doch das Gewicht des Zerglings, der auf seinem Rücken saß, war zu schwer.

Nahes Gewehrfeuer ertönte und Mike fühlte, wie der Zergling von seinem Rücken rutschte.

Er stand auf, nahm sein Gewehr und stellte fluchend fest, dass auch dessen Scheinwerfer im Arsch war.

Die Stachelsalve eines Hydralisken zog an Mikes vorbei und schlug in die Rüstung eines der anderen Marines ein.

Blut spritzte, während sich die Stacheln durch das Metall und die Haut bohrten. Von der Wucht des Treffers wurde der Soldat umgerissen und das Licht seiner Scheinwerfer erhellte die Decke.

Mike blickte eher zufällig hinauf und sah einen weiteren Hydralisken, der an der Decke entlang geklettert war.

Der Hydralsik ließ sich fallen, rammte seine Klauen in den anderen Marine und riss ihn zu Boden.

Sofort richtete Mike sein lädiertes Gewehr auf den Hydralisken und hoffte, dass es wenigstens noch schießen würde.

Er drückte den Abzug und spaltete den Hydraliskenkopf mit einer Spikesalve.

Drei Stacheln trafen Mike in die Linke Schulter und rissen ihn fast von den Beinen. Doch er schaffte es noch wieder in Gleichgewicht zu kommen und drehte sich um.

Das Mündungsfeuer von Mikes Gewehr erhellte den dunklen Korridor kurz und zeigte noch die Visage eines Hydralisken, welcher auf ihn zukam, bevor diese auch schon von den Spikes zerrissen wurde.

Ein weiterer Hydralisk feuerte eine Stachelsalve ab und die Stacheln schlugen in Mikes Brustkorb ein.

Sein Blick weitete sich, während er noch ein paar Schritte nach hinten machte und dabei noch immer schoss. Dann verstummtes seine Waffe und er fiel um. Der Körper in der schweren Rüstung schlug mit einem lauten Krachen auf dem Boden des unterirdischen Korridors ein und Johnny wirbelte dabei herum. Im Lichtkegel der Scheinwerfer seiner Rüstung sah er mit Blut bespritzte Wände, Mikes leblosen Körper und einige Zerglinge, die auf diesen zusprangen.

Mit einem Summen begannen sich die Läufe von der Minigun in Johnnys Händen zu drehen und Spikes auszustoßen.

Die schweren Projektile rissen Fleischbrocken aus den Zergkörpern und trennten Gliedmaßen ab, während Johnny sich langsam zurückzog, aber dabei den ganzen Korridor mit den Spikes bestrich.

Sein Blick fiel kurz auf die drei toten, terranischen Körper, welche bereits im Korridor lagen und Johnny biss sich auf die Lippen.

Die drei waren tot und er konnte nichts mehr für sie tun. Sogar für eine letzte Ehre reichte es nicht mehr.

„Sarge, beeilen Sie sich! Wir wollen die Barrikade schließen!“ brüllte ein Soldat hinter Johnny.

Er stellte das Feuer ein, nahm eine Granate von seinem Gürtel, entsicherte sie und warf sie soweit er konnte in den dunklen Korridor hinein. Dann drehte er sich um und lief auf die Barrikade zu.

Die Explosion ertönte und eine Feuerwalze breitete sich ein paar Meter aus, während Johnny hinter die Barrikade hechtete.

Sofort machten sich die drei anderen Marines daran die Barrikade zu schließen und warfen noch alles, was sie nicht brauchten, auf die den Haufen zusammen.

Johnny rappelte sich auf, überprüfte seine Munition und blickte sich dann um.

Er stand gemeinsam mit drei anderen Marines in einem dunklen Korridor weit unter der Planetenoberfläche und musste dafür sorgen, dass die Zerg keinen Meter weiterkamen.

Am Anfang waren sie noch sieben Marines gewesen. Unter anderem Johnny und Mike. Doch nun war Mike tot und Johnny wusste nicht, wie weit er den überlebenden Marines trauen konnte, oder wie weit sie belastbar waren. Vielleicht würden sie schon bei der nächsten Angriffswelle einfach weglaufen. Doch Johnny hoffte, dass sich die drei Soldaten immer daran erinnern würden, dass sie Crewmitglieder der Amaru waren. Und das allein gab ihnen schon Mut und ließ sie nicht zweifeln.

Johnny blickte in die beiden Gänge, die vom Hauptkorridor genau dort wegführten, wo sie gerade waren, und hoffte, dass die beiden Sprengkommandos ihre Aufgaben erfüllt hatten. Gleichzeitig wünschte er sich, dass sie bald wieder auftauchen würden.

In der Ferne eines Seitenkorridors ertönte eine Explosion und alles wurde erschüttert.

Johnny grinste, denn die Explosion bedeutete, dass einer der beiden Tunnel gesprengt worden war.

Doch gleichzeitig wurde das Kreischen der Zerg wieder lauter.

In der Dunkelheit wurden die ersten Bewegungen sichtbar und einer der Marines brüllte: „Sie kommen wieder!“

Johnny ging zur Barrikade hinüber, legte die Minigun an und eröffnete wieder das Feuer auf die Zerg. Dabei ging ihm wieder eine Frage durch den Kopf: „Was mache ich hier eigentlich?“



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