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Wolf - Lover

von

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Verraten!

4. Kapitel: Verraten!
 


 

" Wie siehst du denn aus?"

" Ich fürchte, es ist gestern Abend etwas spät geworden," murmelte Ferlan verschlafen und schlich an seiner Schwester vorbei ins Haus. " Ist Tyrna da? Er wollte mit mir reden."

" Ja, da hinten am Feuer sitzt er." Bedana schloss die Tür. " Er sah heute morgen übrigens genau aus so wie du. Ihr habt wohl noch lange gefeiert, oder?"

" Mach dich nur über uns lustig." Ferlan sah sich in dem Wohnraum um. " Guten Morgen," begrüßte er Tyrna, der vor dem Kamin saß und damit beschäftigt war, die Klinge von seinem Schwert zu schärfen.

Statt zu grüßen winkte er Ferlan zu sich.
 

Abwartend stand Ferlan neben Tyrna und sah auf den Älteren herab, der sich wieder seiner Waffe zugewandt hatte und den jungen Mann an seiner Seite keines Blickes mehr würdigte.

Das Geräusch, das der Schleifstein auf den Klingen verursachte, verstärkte bei Ferlan den dumpf pochenden Schmerz hinter seiner Schläfe. So schnell würde er die nächste Zeit keinen Kräuterwein mehr anrühren.

" Barneagh hat eure Arbeit beim Tal gelobt," sagte Tyrna nach einer Weile. " Er hat euch unter anderem als , gewissenhaft' und , vorbildlich' bezeichnet."

" Wirklich?"

" Ja," Tyrna warf Ferlan von unten herauf einen seiner berühmten Blicke zu. " Erstaunt dich das etwa?"

" Ja... ich meine, nein..." stotterte Ferlan. " Ein wenig schon."

" So..." Tyrna legte den Stein, den er zum schärfen des Schwertes benutzt hatte, zur Seite und stand auf. " Barneagh hat gefragt, ob du den Zug zum Haus des Kindes leiten willst."

Ferlan musste sich Mühe geben, die Freude, die sich bei Tyrnas letztem Satz in ihm zu regen begann, zu unterdrücken. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über sein Gesicht.
 

" Traust du dir zu, den weiten Weg zu machen? Ihr seid ganz auf euch alleine gestellt! Nur ein einziger der älteren Krieger begleitet euch und ihr habt einen Marsch von mehr als drei Tagen Länge vor euch. Mindestens. Wer weiß, wie lange ihr braucht, um die Gegend zu erkundschaften." Tyrna hatte das Schwert an seinen Platz gebracht und stand nun, die Hände in die Seiten gestemmt, vor Ferlan und sah diesen kontrollierend an. " Du weißt hoffentlich, welche Verantwortung das für dich bedeutet. Es geht nicht nur um dein eigenes Leben, sondern um das von noch vier weiteren Menschen."
 

~ * ~
 

" Ich bin mir absolut bewusst, was das heißt!" Ferlan, der im ersten Moment unter den Blicken seines Schwagers zusammengesunken war, straffte die Schultern und sah den Mann mit den dunklen Haaren entschlossen an, um seine Worte zu bekräftigen.

" Gut," Tyrna war von dem selbstbewussten Auftreten des Jüngeren etwas überrascht. Skeptisch hob er eine Augenbraue. " In fünf Tagen geht es los. Wenn du scheiterst, stehe auch ich schlecht da. Also überleg dir jeden einzelnen Schritt, den du tun willst, mindestens zweimal!"

Ferlan errötete unter Tyrnas heftigen Worten. Warum nur konnte der ihm nicht ein einziges Mal etwas zutrauen?

, Solange Barneagh mir vertraut, reicht das,' dachte Ferlan bei sich. " Keine Sorge, ich werde alles befolgen, wie du es mir beigebracht hast, Tyrna," antwortete er seinem Schwager laut.

Etwas unverständliches vor sich hin murmelnd, drehte Tyrna dem jungen Mann den Rücken zu und das Gespräch war damit beendet.
 

~ * ~
 

" Komm und setz dich endlich!" riss Bedana Ferlan aus seinen Gedanken. " Du schaffst das schon," ermunterte sie ihren Bruder. " Stell dir mal vor, wie schön das wäre, wenn ihr tatsächlich die Mutter oder die Geschwister von Ianee finden würdet."

" Noch sind wir nicht unterwegs," versuchte Ferlan die Begeisterung seiner Schwester zu bremsen. " Niemand garantiert uns, dass wir jemanden finden. Obwohl es für die Kleine natürlich besser wäre."

Am Tisch sitzend, sah Ferlan dem kleinen Mädchen zu, wie es Len in einem kleinen Bottich neben dem Kamin badete.
 

" Sie hat sich schon eingewöhnt, oder?"

Bedana nickte. " Nur Melva benimmt sich ihr gegenüber ziemlich abweisend. Aber das ist wahrscheinlich nur Eifersucht. Ich mag Ianee. Sie wirkt zwar meistens ernst, aber sie interessiert sich sehr für die Siedlung. Anscheinend gefällt es ihr hier." Bedana hielt kurz inne. " Denkst du, sie darf bleiben, wenn man ihre Verwandten nicht findet?"

" Kann ich mir gut vorstellen. Wohin sollte man sie auch sonst bringen? Soviel ich aus ihren Erzählungen weiß, hatte sie sonst niemanden außer ihren Eltern und den Geschwistern."

" Wenn Tyrna nichts dagegen hat, könnte sie hier bei uns wohnen bleiben. Egal, für wie lange."

Ferlan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. " Wir werden ja sehen, wie der Rat entscheidet, wenn wir nach Ianees Familie gesucht haben."
 

* * * * *
 

" Ihr seid ja mehr als pünktlich!" begrüßte Iona seine Gäste und hielt ihnen die Tür auf.

" Soll das heißen, du hast unser Treffen vergessen?" Mit gespieltem Empören stand Ferlan vor der Tür und wartete, bis Iona ihn eintreten ließ.

" Natürlich nicht," lachte Iona. " Und wie es aussieht, habt ihr heute noch viel vor," sagte er zu Aredh, der mit zwei Schilden auf dem Arm an ihm vorbei ging.

" Das ist noch nicht alles," antwortete Aredh. " Cal hat den Rest."

" Wo ist sie denn?"

" Hier!" Mit einem Weidenkorb im Schlepptau kam Cal so schnell es ging, angelaufen. " Tut mir leid, aber mir ist ein Farbtopf auf dem Weg hierher umgekippt und ich musste erst wieder nach hause, um den Korb von der ausgelaufenen Farbe zu reinigen.

" Macht nichts," Iona wartete bis auch Cal das Haus betreten hatte und schloss dann die Tür. " Wir haben Zeit genug."

" Euer Trupp zu Ianees Haus, hat sich ja erledigt. Ich verstehe nicht, wieso sie auf einmal verschwunden ist. Es hat ihr hier doch gefallen." Cal schüttelte verständnislos ihren Kopf.

" Ich weiß auch nicht," Ferlan zuckte mit den Schultern. " Als ich vor ein paar Tagen noch bei Bedana und Tyrna war, hatte sie Len gebadet und Bedana erzählte mir, dass sie sich schon gut eingewöhnt hätte."

" Mitten in der Nacht ist sie verschwunden!" Mit Nachdruck stellte Aredh die Schilde auf dem Boden ab. " Und Ferlan, Iona und ich mussten die ganze Nacht nach ihr suchen!"

" Keine Spur von der Kleinen?"

" Nein," antwortete Iona auf Cals Frage. " Ich war gestern Abend noch einmal mit Aredh unterwegs, aber wir haben nicht das Geringste gefunden. Weder im Wald, noch im Tal, wo sie uns das erste Mal begegnete. Es sieht fast so aus, als wäre sie nie da gewesen."
 

" Barneagh meinte, man soll sich deswegen jetzt nicht unnötig den Kopf zerbrechen. Man hätte alles versucht und daran, dass sie verschwunden ist, lässt sich auch nichts mehr ändern." Aredh hatte die Schilde an die Wand angeordnet und half Cal, die Farbtöpfe aus dem Korb zu räumen. " Ist ja auch egal. Mehr als suchen können wir nicht! Vielleicht taucht sie wieder auf."

" Glaube ich kaum." Ferlan kniete sich neben Aredh und drehte einen der Schilde kontrollierend hin und her. " Warum ist sie dann überhaupt erst abgehauen?"

" Ziemlich unhöflich von ihr, so einfach zu verschwinden. Und das, wo alle sich so bemüht haben, es ihr hier so schön ,wie möglich zu machen."
 

" Lass gut sein," sagte Ferlan beruhigend zu der verärgerten Cal. " Das Thema hat sich erledigt. Barneagh wollte uns zuerst trotzdem dorthin schicken, wo die Kleine angeblich gewohnt hat, aber Tyrna meinte, dass wir lieber hier bleiben sollten, für den Fall, dass wir noch einmal in eines der anderen Dörfer müssen, um Tiere zu kaufen."

" Dann dürft ihr dieses Mal also mit," stellte Cal erfreut fest.

" Du könntest auch mit, wenn du willst."

" Nein, danke," antwortete Cal Ferlan und lachte kurz auf. " Da bleibe ich lieber hier und kümmere mich mit meinem Bruder um die Schmiede."

" Keine schlechte Idee. Perfekte Arbeit, wie immer," sagte Iona, als er sich die Schilde ansah. " Die bronzenen Beschläge am Rand sind gut geworden."

" Fehlt nur noch die Farbe." Aredh hatte die Deckel von den Töpfen genommen und tauchte einen Pinsel in die Farbe.
 

~ * ~
 

" Machst du auch zuerst deinen Schild fertig, oder...?" Iona nickte fragend zum Tisch, auf dem verschiedene Utensilien lagen.

" Der Schild hat Zeit," antwortete Ferlan.

" Dann setz dich da auf den Stuhl."

Ferlan tat, wie befohlen, und nahm auf einem Stuhl nahe des Fensters Platz.

Iona nahm einen dünnen Holzstab von etwa einer halben Elle Länge in die Hand und hielt ihn sich prüfend vors Gesicht. " Hast du dir schon ein Motiv ausgesucht?"

" Ja. Ich dachte vielleicht an einen Falken. Geht das?"

" Willst du mich beleidigen?" Iona verschränkte die Arme vor der Brust. " Du bekommst den schönsten Falken, den man je am Erntemond gesehen hat!"

Iona stellte ein niedriges Schälchen mit dunklem dickflüssigem Inhalt vor sich auf den Tisch. " Zieh dein Hemd aus," sagte er zu Ferlan. Geschickt befestigte Iona zwei kleine Nadeln an einem Ende des Holzstabes und tauchte die Spitzen in die Farbe. " Fertig?" fragte er ohne aufzusehen.

" Ja." Ferlan hängte sein Hemd über die Rückenlehne und setzte sich wieder. Gespannt sah er zu, wie Iona die Spitzen der Nadeln sorgfältig mit der blauen Farbe benetzte.
 

" So, dann sag mir noch, auf welchen Arm du das Vögelchen gerne hättest."

" Auf den Rechten." Ferlan drehte sich so zu Iona, dass dieser ohne Probleme an seinen rechten Arm heranreichte.

" Und jetzt schön stillhalten, wenn dein Falke nachher nicht wie eine Gans aussehen soll."

In Erwartung des Schmerzes biss Ferlan die Zähne zusammen. Es war nicht sein erstes Tattoo, aber den ersten Stich fand er immer am schmerzhaftesten. Seine Augen zuckten kurz, als sich die Nadeln in das Fleisch seines Oberarmes bohrten.

" Ich glaube, ich lasse das lieber sein, mit dem tätowieren." Aredh verzog das Gesicht, als wäre es nicht Ferlans Arm, sondern sein eigener, in den die Nadeln stachen und sich langsam aber stetig eine dünne blaue Linie abzuzeichnen begann, wo Iona sein Werk vollbracht hatte.
 

* * * * *
 

" Tut es sehr weh?" fragte Iona Ferlan, nach einer Weile.

" Es geht." Ferlan versuchte einen Blick auf seinen Arm zu erhaschen. " Weißt du überhaupt, wie ein Falke aussieht?" fragte er den jungen Mann an seiner Seite scherzhaft.

" Nein, aber wenn ich hier fertig bin, werden wir es sehen," erwiderte Iona in leicht säuerlichem Tonfall.

" Au!" rief Ferlan auf, als Iona etwas fester als bisher zustach.

" Tut mir leid." Unschuldig sah Iona Ferlan an.

" Gib doch zu, dass du das gerade mit Absicht getan hast!" knurrte Ferlan und rieb sich über seinen schmerzenden Arm

" Finger weg!" fuhr ihn Iona an und warf noch einen warnenden Blick hinterher. " Wenn du nicht sofort stillhältst, kannst du Aredh bitten, dass er dir das Tattoo sticht!"

" Bloß nicht," murmelte Ferlan grinsend.
 

" Das habe ich gehört!" erklang Aredhs Stimme von der anderen Seite des Zimmers. Vornüber gebeugt kniete er auf dem Boden und bemalte den hölzernen Mittelteil des Schildes in einem kräftigen Rot. " Habt ihr schon mit den neuen Waffen angefangen?" fragte er Cal, die nicht weit entfernt hockte und an einem anderen Schild arbeitete.

" Ja." Cal blies sich eine Strähne ihres Haars aus dem Gesicht. Sie legte den Kopf leicht schief, und betrachtete sich ihr bisheriges Werk. " Und dieses Mal haben wir viel zu tun. Tyrna war bei Vater und hat alles in Auftrag gegeben. Nicht nur die Vorbereitungen für Erntemond stehen an, sondern es fehlen viele Schwerter und Dolche, die die Männer beim Tausch gegen die Tiere hergeben mussten."
 

~ * ~
 

" Wenn Uisvan kommt, will er bestimmt auch Waffen und Schmuck für seine Tiere haben." Iona hielt in seiner Arbeit inne und wischte Ferlan etwas überschüssige Farbe vom Arm. " Wenigstens müssen wir bei Uisvan keine Angst haben, dass er uns betrügt, was den Preis für das Vieh angeht," fügte er noch hinzu.

" Da wäre ich mir nicht so sicher," gab Cal zu bedenken. " Uisvan hat schon öfter für Überraschungen gesorgt, so wie uns Vater einmal erzählt hatte."

" Aber man muss sagen, dass er fair ist, wenn er um Hilfe gebeten wird." Ferlan erinnerte sich nur noch schleierhaft an den Stammesführer der Cahalar, einem der größten Stämme in der nächsten Umgebung, der von ihnen aus gesehen weiter nördlich lag. Der spärliche Kontakt zu ihnen begrenzte sich auf den üblichen Handel, den die meisten der Stämme hier miteinander betrieben. Manchmal kam es zwar vor, dass junge Leute aus verschiedenen Stämmen heirateten, aber das war eher selten der Fall. Dafür lagen die Dörfer zu weit von einander entfernt.
 

Das letzte Mal war Uisvan bei ihnen zu Besuch gewesen, als Ferlan knapp zehn Winter alt war und damals war Barneagh noch Führer der Krieger ihres Dorfes. Tyrna hatte den Kontakt zu den anderen fast völlig einschlafen gelassen. Er war davon überzeugt, dass sie zuerst einmal ihre Probleme selbst regeln sollten, bevor man jemand Fremdes um Hilfe bittet.

Beim Gedanken daran, schüttelte Ferlan kurz den Kopf.

Tyrnas manchmal übertriebener Ehrgeiz hatte die Siedlung erst so nah an den Rand der bevorstehenden Hungersnot getrieben. Nur, weil er zu eitel war, schon früher ein paar gesunde Tiere zu erwerben, war es jetzt schon fast zu spät, die kranke Herde zu ersetzen.

Ferlan konnte nur erahnen, wie viele schlaflose Nächte es seinen Schwager wohl gekostet haben musste, als Barneagh sich von Tyrnas Erklärungsversuchen nicht mehr blenden ließ und schließlich befahl, dass man die Hilfe der anderen Stämme bräuchte.
 

* * * * *
 

Unterbrochen von lauten Rufen die durch die Straßen schallten, blickten Iona und Ferlan, die nahe an den Fenstern saßen auf. Ein paar Schatten huschten draußen vorbei, begleitet von mehreren hektisch klingenden Stimmen.

" Kinder?"

Aredh hatte den Pinsel zur Seite gelegt und kniete, die Hände auf seinen Oberschenkeln ruhend, da und lauschte dem Tumult, der in den Straßen ausgebrochen war. " Oder vielleicht hat sich wieder eine der Kühe aus ihrem Stall befreit und versucht zu fliehen."

" Nein, wartet." Iona hatte die Hand gehoben. " Seid mal einen Moment still!"

Aredh und Cal verließen ihren Platz vor den Schilden und näherten sich Ferlan und Iona.

In das Gewirr aus lauten Rufen mischten sich Schreie und der Klang von Metall, der auf Metall traf, war jetzt eindeutig herauszuhören.

" Das sind weder Kinder noch Kühe!" Iona ließ die Sachen, die er gerade in der Hand hielt, fallen und sprang auf. " Los, wir sehen nach!"

Hastig streifte sich Ferlan sein Hemd über und schloss es notdürftig.

Iona, der zuerst an der Tür angekommen war, öffnete diese und trat nach draußen.

" Was ist denn hier los?" fragte er einen Mann aus ihrem Dorf, der gerade an ihnen vorbei lief.
 

" Da... da kommen sie!"

" Wer denn?"

Iona schüttelte den Mann an den Schultern, der ihn nur aus weit aufgerissenen Augen geschockt ansah, ohne wirklich was von den Worten des jungen Mannes verstanden zu haben.

" Das hat keinen Zweck!" unterbrach Aredh Iona bei seinem Versuch, von dem Mann zu erfahren, was hier vor sich ging. " Wir suchen einen der Krieger oder Barneagh!"

" Iona," sagte Ferlan in einem seltsam ruhigen Tonfall. " Habt ihr Waffen?"

" Ja, ein oder zwei Schwerter und meinen Speer müssten wir noch zu hause haben," antwortete Iona. " Warum?"

" Deswegen." Ferlan deutete auf den Weg, der von Ionas Haus einen kleinen Hügel hinab zur Mitte des Dorfes führte.

Männer in voller Kriegsmontur und mit allen möglichen Waffen versehen, kamen laut brüllend den Hügel hinaufgestürmt. Alles und jeden, der sich ihnen in den Weg stellten, niederschlagend.
 

~ * ~
 

" Iona! Wo sind die Schwerter!" schrie Ferlan seinen Freund nun an, der mit offenem Mund den Fremden entgegenstarrte. " Die Schwerter, Iona! Wo sind sie?"

" Hier!" Aredh hatte in der Zwischenzeit die Schwerter und die Schilde nach draußen gebracht und gab sie an seine Freunde weiter.

" Gib mir den Speer," sagte Cal zu ihm. " Mit dem Schwert kann ich nicht kämpfen."

" Dann nimm auch den Schild." Ohne auf die Antwort der jungen Frau zu warten, drückte Aredh ihr einen der Schilde, die sie eben noch bemalt hatten, in die Hand.
 

" Ich kann keinen unserer Krieger sehen! Was sollen wir jetzt tun?" fragte Iona panisch.

Die Fremden, deren Zahl sich mit jeder Minute zu steigern schien, strömten aus allen Winkeln des Dorfes.

Laut schreiend flohen diejenigen der Bewohner, die keine Waffen bei sich trugen und vor Schreck gelähmt mussten die vier jungen Leute mit ansehen, wie einer der Flüchtenden vor ihren Augen von den Waffen der fremden Krieger getroffen wurde und blutend zu Boden stürzte.

" Los, wir laufen durch die Seitenstrassen zur Mitte der Siedlung! Vielleicht treffen wir dort einen der Älteren!"

Immer auf der Hut vor den Angreifern, folgten Cal, Ferlan und Iona Aredh den kleinen Hügel zur Mitte des Dorfes. " Bleibt zusammen!"
 

* * * * *
 

" Ferlan!"

Der Angesprochene blieb stehen und drehte sich zur Quelle der Stimme herum. Bedana kam, Len auf dem Arm, zwischen zwei Häusern heraus auf sie zu gelaufen.

" Wo ist Mutter?" fragte Ferlan seine Schwester.

" Ich weiß es nicht. Sie war mit Melva unterwegs." antwortete Bedana ängstlich.

" Und wo ist Tyrna?"

Hilflos drückte Bedana Len an sich. " Bevor er ging hat er zu mir gesagt, dass ich mit Len im Haus bleiben sollen, aber dort sind welche von den Fremden. Was soll ich tun? Ich kann Tyrna nirgendwo finden und Mutter auch nicht!"

" Schon gut," Ferlan drückte Bedana an sich. " Aredh, lauft weiter, ich komme gleich nach!" rief er seinem Freund zu, der zusammen mit Iona und Cal abwartend an einer Hausecke stand. " Geh schon!" schrie er den zögernden Aredh an und bekräftigte seine Worte mit einer energischen Handbewegung.

Wortlos nickte Aredh und zusammen mit den anderen beiden jungen Leuten rannte er weiter durch die schmalen Strassen der Siedlung, ohne zu wissen, was sie alle am Ende wohl erwarten würde.
 

" Hör mir genau zu, Bedana," sagte Ferlan an seine Schwester gewandt. " Ich bringe dich jetzt zum Rand der Siedlung. Du versteckst dich mit Len im Wald. Dort seid ihr sicherer, als hier. Wenn ich Mutter und Melva gefunden habe, schicke ich sie zu euch!"

" Ist gut," beruhigt wischte sich Bedana die Tränen aus dem Gesicht.

" Na, dann komm!" Ferlan zog seine Schwester an der Hand haltend, Richtung Dorfausgang.
 

~ * ~
 

" Kannst du nicht schneller laufen?" rief Ferlan ungeduldig.

" Wie denn, mit dem Baby?" Bedana mühte sich verzweifelt ab, mit ihrem Bruder Schritt zu halten und gleichzeitig darauf zu achten, den Kämpfen aus dem Weg zu gehen.

" Warte!" Ferlan hielt an einer Wegkreuzung an. Vorsichtig sah er um die Ecke eines Hauses. " Komm, weiter!"

So schnell sie konnten, überquerten Ferlan und Bedana die Strasse, die sie aus der Siedlung herausführte und liefen zum nahen Waldrand.

Nach ein paar Metern blieb Ferlan stehen. Die Schreie aus der Siedlung waren nur noch ganz schwach zu hören. Irgendwo raschelte es. Sie schienen also nicht die Einzigen zu sein, die sich im Wald versteckten.

" Geht es, wenn ich dich und das Baby alleine hier lasse?" fragte Ferlan seine Schwester.

" Und was sollen wir tun?" Bedanas Hände zitterten unkontrolliert, als sie dem weinenden Len über den Kopf strich.

" Ihr versteckt euch hier in der Nähe, und wenn im Dorf wieder alles ruhig ist, komme ich euch holen, ja?!"

Ferlan konnte nur mit Mühe seine Angst vor seiner Schwester verbergen. Er atmete einmal tief ein und aus und versuchte, seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. " Ich gehe wieder," sagte Ferlan und wandte sich in die Richtung, in der die Siedlung lag. " Passt auf euch auf."

" Vergiss Melva nicht!" rief Bedana ihrem Bruder hinterher.

Ferlan nickte. " Wir sehen uns bald wieder!"
 

~ * ~
 

In der Siedlung angekommen, versuchte Ferlan sich, ein Bild von der Situation zu machen. Die anfängliche Panik unter den Bewohnern hatte sich etwas gelegt und Ferlan konnte ein paar der Krieger aus ihrer Siedlung in dem Gewühl Menschen ausmachen.

" Was soll ich tun?" fragte er Duanan, einen der Männer, der auch Tyrnas Trupp begleitet hatte.

Erschrocken drehte der sich um. " Ach, du bist es," sagte er erleichtert, als er Ferlan erkannt hatte. " Ich weiß es auch nicht, tut mir leid. Das kam alles so überraschend, dass wir keine Zeit hatten, irgendetwas zu planen."

" Ist Tyrna in der Nähe?"

" Der ist zur Mitte gelaufen, und seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen"

Ferlan dachte kurz nach. " Ich geh auch!" sagte er entschlossen.

" Wenn du Tyrna siehst, sag ihm, dass Ordha und ich hier unten alles unter Kontrolle haben!"

" Ist gut, ich sag es ihm!" rief Ferlan und verschwand in einer schmalen Gasse.
 

Im Eiltempo überquerte Ferlan einen verwaisten Hinterhof. Im Unterdorf war es wirklich still geworden. Genau, wie es ihm Duanan gesagt hatte. Die Kämpfe schienen sich auf die Mitte und den oberen Teil der Siedlung verlagert zu haben und noch während Ferlan darüber nachdachte, wo er als erstes hin sollte, erklang der dumpfe Ruf eines Hornes.

, Sie sind weg,' dachte Ferlan aufatmend bei sich, als er das Signal erkannte. Ohne sich eine Pause zu gönnen, rannte er weiter, um seine Familie und seine Freunde zu suchen.
 

* * * * *
 

Als Ferlan an einem Schuppen vorbei lief, wurde er an der Schulter gepackt und in das Gebäude gezogen.

" Endlich hab ich dich gefunden!"

" Aredh!" Ferlan atmete erleichtert auf. " Bist du verletzt?" fragte er seinen Freund, als er dessen blutverschmiertes Gesicht sah.

" Nein, das ist nicht von mir," antwortete Aredh. Wie zum Beweis hob er sein Schwert und zeigte Ferlan die blutige Klinge. " Schau mal, wen ich noch hier gefunden habe." Aredh verschwand in einem dunklen Teil des Schuppens und kam nach wenigen Augenblicken wieder zurück.

Ferlans Augen weiteten sich vor Erstaunen.

Auf dem Arm trug Aredh Melva, die das dreckverschmierte Gesicht an seine Schulter gelehnt hatte und leise vor sich hin schluchzte.

" Melva!" Ferlan riss Aredh das kleine Mädchen aus den Armen und drückte es fest an sich. " Zum Glück, geht dir gut!" sagte er nach einem schnellen Blick auf das offensichtlich unverletzte Kind. Mit einem erleichterten Lachen entfernte er seiner Nichte den Staub und ein paar Strohhalme aus dem Haar.

" Sie war anscheinend die ganze Zeit hier in dem Stall."
 

" Wieso bist du nicht bei Oma geblieben?" Ferlan bereute seine heftigen Worte, als Melva zu weinen anfing.

" Ich war doch bei ihr, aber dann... dann habe ich sie nicht mehr gesehen," Melva vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte noch lauter, als zuvor.

" Komm, wir suchen sie, und dann bringe ich dich zu deiner Mama und Len." Ferlan nahm das Kind auf den Arm und fuhr ihm tröstend über den Kopf.

" Ich habe die Kette kaputt gemacht," flüsterte Melva tränenerstickt.

" Die Kette?"

" Ja," Melvas Gesicht verzog sich, um in erneutes Weinen auszubrechen. " Bist du jetzt mit mir böse?"

" Aber nein," Ferlan versuchte zu lächeln. " Die Kette ist nicht so schlimm. Hauptsache, dir ist nichts passiert."

" Ich habe auch fast alle Perlen eingesammelt." Ein zögerliches Lächeln breitet sich auf Melvas Gesicht aus, als sie in den Taschen ihres Kleides zu suchen begann und anschließend ihrem Onkel die kleine Hand hinhielt, in der knapp ein Dutzend Glasperlen umherkullerten.

Ferlan griff sich die Perlen und verstaute sie in seinem kleinen Lederbeutel. " Ich repariere dir deine Kette wieder, in Ordnung?"

Stumm nickte Melva und vergrub ihr Gesicht an Ferlans Hals.
 

~ * ~
 

" Danke, Aredh," sagte Ferlan.

" Schon gut." Angewidert wischte Aredh sich die Spuren des Kampfes von der Haut. " Ich hasse diesen Geruch!" fügte er hinzu und säuberte sich die Hand von dem fremden Blut. " Ich hatte Iona und Cal aus den Augen verloren und war gerade auf dem Weg zum Zentrum, als ich die Kleine hier fand."

" Dort wollte ich auch gerade hin."

" Worauf warten wir dann noch?" Aredh schritt energisch los. " Bestimmt finden wir auch irgendwo die anderen."

Mit Melva auf dem Arm folgte Ferlan seinem Freund.
 

" Es waren weniger, als wir zuerst gedacht haben," sagte Aredh und deutete auf einen am Boden liegenden getöteten Fremden. " Sie wussten wohl genau, was sie wollten, und wo sie es her bekamen."

Ferlan setzte Melva ab und bückte sich zu dem Toten herab. Vorsichtig drehte er dessen Kopf herum, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Er entfernte den ledernen Helm, den der fremde Krieger noch auf dem Kopf trug und besah ihn sich von allen Seiten.

" Irgendwo hab ich dieses Muster schon mal gesehen." Nachdenklich strich Ferlan über ein in das gegerbte Leder gestickte Monogramm an der Stirnseite des Helmes.
 

Aredh riss dem Toten einen kleinen Beutel vom Gürtel und schüttete sich den Inhalt in seine Handfläche. " Von hier sind sie nicht. Eher aus dem Osten, oder aus dem Norden," sagte er und zeigte Ferlan ein paar Münzen, die der Tote bei sich getragen hatte.

" Wir nehmen die Sachen mit!" Ferlan drückte Aredh den Helm in die Hand und steckte sich noch den Dolch des fremden Angreifers ein.

Fast überall, wo die beiden Männer hinkamen sahen sie schwarze Rauchsäulen, die aus eingestürzten Ruinen brennender Häuser und Ställe aufstiegen.

" Bei allen Göttern, die es gibt," murmelte Aredh vor sich hin und wich einem Toten aus, der halb an ein Haus gelehnt da lag.
 

* * * * *
 

Ängstlich kamen die ersten Bewohner wieder aus ihren Verstecken hervor und blickten sich fassungslos um.

Ein paar ihrer Krieger gingen langsam an ihnen vorbei. Viele von ihnen hatten tiefe Wunden am Körper und einer der Soldaten, der zu schwer verletzt war, um auf eigenen Beinen zu stehen, wurde von einem anderen getragen.

" Wo ist meine Mama?"

" Schon gut, Melva, wir finden sie sicher gleich." Ferlan presste Melvas Gesicht an seine Brust, damit ihr der Anblick der vielen Toten und Verwundeten erspart blieb. Er musste selbst gegen die ständige Übelkeit ankämpfen, die in ihm aufstieg und schaffte es nur mit Mühe, die furchtbaren Szenen zu ignorieren.

Stumme Stoßgebete zum Himmel schickend, folgte Ferlan Aredh wie in Trance durch die Straßen.

, Nur nicht stehen bleiben,' dachte er bei sich.
 

" Selia!" schrie Aredh plötzlich ohne Vorwarnung und Ferlan schrak ängstlich zusammen.

, Bitte lass sie am Leben sein,' dachte Ferlan. Aredh hatte ihn am Ärmel gepackt und zog ihn mit sich.

Alles, was Ferlan mittlerweile noch wahrnahm, war sein Herz, das ihm heftig gegen die Rippen schlug und Melvas kleine Hände, die sich in seinen langen Haaren festkrallten.
 

~ * ~
 

" Oma! Oma!" rief Melva.

" Mein kleiner Schatz!" kam es als Antwort.

Noch nie zuvor in seinem Leben war Ferlan so erleichtert, wie jetzt, als er die Stimme seiner Mutter hörte.

Melva begann auf Ferlans Arm zu strampeln, bis der sie schließlich runter lassen musste. Kaum auf dem Boden angelangt, rannte das kleine Mädchen los, und warf sich in die Arme Selias die ihnen, etwas blass im Gesicht, aber unverletzt, entgegen gelaufen kam.

" Ich bin so froh, dass ich euch endlich treffe! Geht es euch auch wirklich gut?" Mit ihrer freien Hand strich Selia über Aredhs Gesicht, als könne sie das Gesehene erst glauben, wenn sie es unter ihren eigenen Fingern spüren konnte.

" Ferlan!" Selias Stimme brach, als sie ihren Sohn an sich zog.
 

Stumm beobachtete Aredh die Szene.

" Wie geht es meinem Vater?" fragte er nach einer Weile zaghaft.

Selia löste sich aus Ferlans Umarmung und wandte sich Aredh zu. " Ich weiß es leider nicht," flüsterte sie und schüttelte ihren Kopf.

Aredh senkte den Blick und schwieg einen Moment betreten.

" Dann gehe ich besser mal, und sehe nach."

" Soll ich mitkommen?"

" Nein, ist schon gut," Aredh warf Ferlan ein gequältes Lächeln zu. " Wir sehen uns später noch." Er winkte den Dreien noch einmal zu und machte sich auf den Weg, um bei sich zu hause nach dem Rechten zu sehen.

" Ich will zu meiner Mama!" meldete sich Melva und zog Selia am Arm.

Selia küsste Melva auf die Wange. " Ja, meine Kleine, wir werden uns sofort auf den Weg machen, und deine Mama suchen."

" Bedana und Len warten noch im Wald," erklärte Ferlan seiner Mutter. " Ich habe sie dorthin gebracht, damit sie sich verstecken können."

" Gut," Selias Anspannung wich etwas und ein erstes Lächeln zog sich über ihr Gesicht. " Komm, wir gehen ihnen entgegen!"
 

* * * * *
 

" Da ist Papa!" rief Melva aufgeregt und zeigte zum Ausgang der Siedlung, wo sich Tyrnas dunkle Haare und seine große Gestalt gegen die anderen Bewohner abhoben, die ihn begleiteten.

" Tatsächlich!" Selia lief los, um ihren Schwiegersohn zu begrüßen.

" Ich will auch hin! Ich will auch hin!" Ungeduldig hüpfte Melva von einem Bein auf das andere und versuchte, ihren Onkel zum gehen zu bewegen.

Ferlan, der Melva noch immer an der Hand hatte, blieb etwas zurück und sah den Leuten abwartend entgegen. Irgendetwas stimmte nicht.

Die Bewohner hatten es allem Anschein nicht eilig und wirkten nicht erleichtert darüber, dass sie wieder in ihr Zuhause zurückkehren konnten, sondern sie bewegten sich seltsam langsam, fast wie Schlafwandler auf Ferlan und die Eingrenzung der Siedlung zu.

Ferlan reckte sich etwas, um besser sehen zu können, doch alles was er zwischen den unzähligen Köpfen erkennen konnte, war Tyrna. Keine Spur von Bedanas blonden Haaren.

Als sie die umgestürzten Holzzäune der Siedlung hinter sich gelassen hatten, verteilte sich die Menge und gab endlich den Blick auf Tyrna ganz frei.
 

" Warum trägt Papa Mama denn?" Verständnislos blickte Melva nach oben zu ihrem Onkel.

Der Schreck fuhr Ferlan in alle Knochen und sein Herz setzte einen Schlag lang aus. " Warte!" schrie er seiner Mutter noch nach, doch es war zu spät.

Als sie Tyrna erkannte, der Bedana auf dem Arm trug, stoppte Selia augenblicklich. Wie angewurzelt blieb sie stehen und starrte voller Entsetzen ihrer Tochter und deren Mann entgegen.

" Mutter!" schrie Ferlan und rannte los.

Haltsuchend streckte Selia ihre zitternde Hand aus. Ihre Schultern fielen in sich zusammen, und noch bevor Ferlan Selia erreicht hatte, sank diese ohnmächtig zu Boden.
 

* * * * *
 

Ende - Kapitel 4: Verraten!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2004-12-03T14:20:45+00:00 03.12.2004 15:20
Hallo!

Ich habe leider nicht viel Zeit - ich sitze noch in der Fh und schreibe im Grunde heimlich ^^'' - aber einen Kommentar bekommst du trotzdem!
Von der Länge her war das Kapitel schon mal toll! ^^
Und die Rechtschreibung wie immer ebenfalls!
Und um hekari zuzustimmen: Wölfe!! ^^
Einfach ein tolles Thema! ^^
Das einzige was mich etwas stört waren die Absätze. Nicht, das ich etwas gegen Absätze habe, aber sie waren oft recht kurz und zumindest mich stören diese Leerzeilen und die Wechsel immer etwas beim Lesen. Doch das ändert ja nichts an der Geschichte!
Bis dann!

Pitri
Von:  Ixtli
2003-02-18T15:52:46+00:00 18.02.2003 16:52
Hi du! ^^
Was soll dir an einem ehrlichen, berichtigten Kommentar denn leid tun? *g* Ich finde es sogar selbst sehr hilfreich zu wissen, was die Leute von der Story denken und ich *will* auch gar nicht nur das positive aufgezeigt bekommen. Klar, auch, aber in erster Linie nützt es mir mehr, wenn ich gesagt bekomme, was anderen auffällt, damit ich mir meine Gedanken darüber machen kann und daraus lerne ^___^

Ja, der Kampf war wirklich so eine Sache, bei der ich arge Probleme hatte. Ich hab keine Ahnung, wieso. In den weiteren Kapiteln kommen noch weitaus blutigere Szenen vor, aber gerade hier hatte ich fast schon 'nen Blackout, was den Kampf angeht.
Vielleicht war es auch das schlechte Gewissen " meinen" Chara jemanden töten zu lassen. Ich weiß es wirklich nicht, aber ich arbeite daran ^^

Die andere Szene erklärt sich so: Als Ferlan Ordha, den einen Krieger, fragt, was er tun soll, ertönt kurz darauf ein Horn, das den Leuten ' sagt', dass der Feind weg ist.
Erst danach macht sich Ferlan auf ins Zentrum und findet vorher noch Melva bei Aredh.

Bedana ist tot? *g* Nein, sie ist nicht tot. Sie nicht...

Ferlan wird sich noch, auf Grund der Umstände ändern ( müssen), aber das geschieht erst ab dem fünften Kapitel ^^

Vielen Dank für die Kritik und keine Sorge, es war alles berechtigt, was bis jetzt aufgezeigt wurde und um die Unklarheiten aus dem Weg zu räumen, bin ich ja da ^^
Bis dann
Von: abgemeldet
2003-02-18T13:12:12+00:00 18.02.2003 14:12
Jouhou ^-^
Ich würde nicht sagen, dass Ferlan langweilig ist - ich würde ihn als ein wenig blass beschreiben, aber du, das kann sich ja noch ändern. ^-^

Zwischen den einzelnen Absätzen, find ich, hast du manchmal ein paar zu viele Sternchen und Tilden gesetzt; ich finde, du solltest das nur machen, wenn du die Szene wechselst ^^" Aber das ist was, was mir persönlich aufgefallen ist, das musst du jetzt nicht als etwas abstempeln, worauf du später beim Schreiben achtest; machs so, wies dir recht ist.

So, und jetzt zur Kampfszene *räusper* Ich find wie Akeil auch, dass ein bisschen Spannung verloren gegangen ist, unter anderem wegen der laufenden Gespräche. Ich finde die Vorstellung, sich während eines blutrünstigen Angriffes zu unterhalten, irgendwie komisch. Ich meine, alles wird von brutalen Kriegern niedergemetzelt, und Ferlan steht in der Gegend rum und fragt, was er machen soll, und der andere Typ hat auch noch Zeit, drauf zu antworten, das ist doch irgendwie unlogisch, oder? Stattdessen hätte er sich gleich ins Getümmel stürzen sollen, das ist doch das einzig logische, was man während einer Schlacht tut.
Gut, dass er dann Melva findet, aber dann der nächste unlogische Punkt: Wieso geht er mit dem Kind auf dem Arm dann noch ins Siedlungszentrum - da, wo das Gemetzel doch erst recht los ist? (Diese Frage stellte sich mir irgendwie gleich ...) Ich mein, er will Melva doch nicht gefährden, aber genau das tut er doch eigentlich, indem er mit ihr zur Mutte des Dorfes geht.
Und der Kampf ist ziemlich kurz für eine "Schlacht" zwischen zwei Siedlungen, aber das macht nicht so viel aus.

Das mit Bedana kam echt überraschend Oo Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass sie stirbt ;-; Ich mochte sie ...

Sorry, dass meine Kritik so hart klingt (ich weiß gar nicht, wie ich mich hätte ausdrücken sollen, damits sich nicht so hart angehört hätte, es tut mir leid, wirklich!!!) Ich hoffe, du verzeihst.
~Milu
Von:  Ixtli
2003-01-17T16:06:40+00:00 17.01.2003 17:06
Danke schön ^______^
Wow, freut mich wirklich, dass dir mein Erzählstil gefällt ^^ Mir geht es meisten so, dass, wenn die Geschichte fertig ist und ich sie mir durchlese, sie mir immer weniger gefällt. Das dauert aber nur ein paar Tage und dann geht es wieder vorbei *g*
Ich meld mich dann im Zirkel. Voraussichtlich dieses Wochenende noch. Die Story ist soweit fertig ( Kapitel 5) und nächste Woche hab ich von MO bis MI kein I-Net wegen dem Umzug. Bis dahin will ich das Kapitel auf jeden Fall fertig haben. Wer weiß, was die beim Verladen mit meinem Compi-Biest anstellen - Nachher ist alles weg *schauder*

Bis dann ^^
Von:  julianehahn
2003-01-15T19:44:59+00:00 15.01.2003 20:44
ich bin auch ganz durch! das mit be...(mist wie hieß sie? ich kann mir namen so schlecht merken) kam echt überraschend! ;_; die armen dorfbewohner! gehörte das gefundene mädchen zu den angreifern, die das dorf überfallen hatten und die angeblich auch sie selber überfielen? war sie nur der spion?? naja, ich werds ja noch sehn! freu mich schon auf das nächste kapitel! sagst du im zirkel bescheid, wenn was neues da is? sonst verschnarch ich das XD und kitty warscheinlich auch, wir haben beide gedacht, ihr wärt im moment nicht besonders aktiv ^^°
naja, auf jeden fall find ich deinen erzählstil toll, da wird einem keinen moment langweilig! ^^
Von:  Ixtli
2002-12-24T21:18:11+00:00 24.12.2002 22:18
Hi!
Vielen Dank ^^ Ich hatte selbst eher das Gefühl, dass Ferlan etwas langweilig ist ( noch). Irgendwie rückte Aredh mehr in den Vordergrund. Allerdings unbeabsichtigt.

Ähm, ja, um den Kampf hab ich mich etwas gedrückt ^___^;
Mir fällt das noch ziemlich schwer, so was genau zu beschreiben. Am Schluss fiel mir ein, dass ich den Kampf auch aus Sicht von Aredh und den anderen hätte beschreiben können, aber mir war es im Moment wichtiger, dass Ferlan eher nicht daran teilnimmt, weil er ja seine Schwester " retten" will. Und das wird ja schlussendlich dann dazu führen, dass Ferlan gehen muss.
Aber inwiefern genau, das schreib ich im nächsten Kapitel ^^

Die Autoren kenn ich leider nicht. Ich lese sehr wenig Fantasy ( zumindest als Buch), aber es klingt interessant. Muss ich mir mal besorgen.
Jemand, der schon weiß, wie die Story weitergeht, hat letztens zu mir gemeint, dass er immer an die Serie " Der Mann in den Bergen" denken muss, wenn er Wolf-Lover liest. Nur ohne Grizzlybär *g*

Zum Glück haben wir ja bald die Edit-Funktion, und man kann die Sachen noch nachbearbeiten. Vielleicht schaff ich das ja dann noch mit dem Kampf ^^

Vielen Dank noch mal, fürs lesen und den Kommentar.

Bis dann
Von:  hekari
2002-12-24T00:15:41+00:00 24.12.2002 01:15
Ich bin durch.

Kennst du Jean Auel oder Joan Wolf. Ich habe sie alle gelesen und einige mehrmals.
Den Stil finde ich im Wolf Lover wieder. Er ist echt gut geschrieben.
Deine Hauptfigur ist super interessant. Überhaupt gefällt mir das ganze Charadesign.
An einigen Stellen geht leider ein bisschen verloren, dass man sich in enem Dorf der Bronzezeit befindet. Doch du bringst den Leser immer wieder dahin zurück.
Der Kampf ist gut. Leider hat es mich irgendwie verwirrt das F. kreuz und quer durchs Dorf rennt, ohne in das Kampfgeschehen akut verwickelt zu werden und auch von den Fights der anderen kriegt man nichts mit. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl jemanden hinterher zu hetzen und mir dabei den Hals auszurenken um was von der Action mitzubekommen. War nur mein Eindruck das muß anderen nicht genauso gehen.


So genug gelästert.
Denn nach dem Kampf entschädigst du mich wieder mit guten Beschreibungen. Die ganze Zeit fragt man sich nur wo wer ist, und ausgerechnet die Person, die man in Sicherheit wog, wird zurückgetragen. Das ging tief vor allem da man ja noch M. auf den Arm hat.

Hekari

PS: Ich will natürlich wissen wie es weitergeht, vor allem auf die Wölfe freue ich mich. Ich liebe Tiere.


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