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The Future of Konoha

Shadows of the Past
von

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Kashi, Son of the Hokage

Am Morgen des letzten Tages vor der Abschlussprüfung der Ge-Nin-Anwärter, schlurfte Kashi Hatake etwas betrübt zur Akademie von Konoha-Gakure. Er ahnte, dass es wieder einer dieser schrecklichen Tage sein würde, die er alleine und von Mitanwärtern gemieden verbringen musste. Warum musste auch ausgerechnet sein Vater Hokage werden, nachdem Tsunade, der einzige weibliche Hokage, vor einiger Zeit zurückgetreten war, um sich in ihrem hohen Alter, noch um ihre Tochter Konoka kümmern zu können, die vor einigen Monaten aus Kiri-Gakure hergezogen war.

Stillschweigend setzte sich Kashi auf eine Bank, die auf seinem Schulweg lag und seufzte laut, als er plötzlich hinter sich ein leises Kichern hörte. Blitzartig drehte er sich um, da ihm schon dämmerte, wer sich da hinter ihm erheiterte. Sein Herz schlug schneller und er errötete, als er Ayame lächelnd hinter ihm stehen sah.

„Ohayou, Kashi-san!“, sagte sie freundlich und schaute ihn strahlend wie immer an. „Sitzt du schon wieder alleine und in Gedanken vertieft auf dieser Bank?“

Kashi nickte nur. Ihr sanftmütiger Blick brachte ihn schier um den Verstand. Schon seit längerem hegte er heimlich diese Gefühle für Ayame Umino, die ihn als einzige nicht missachtete, sondern oft genug in Schutz nahm und mit ihm ihre kostbare Zeit verbrachte. Sie war die Tochter von Iruka Umino, dem besten Freund seines Vaters.

„Wollen wir wieder zusammen weiterlaufen?“, fragte sie vorsichtig, um nicht zu aufdringlich zu sein. Als Kashi ein leises „gerne“ raus brachte, packte sie ihn am Arm und zog ihn, unter Kashi’s peinlich berührtem Gesichtsausdruck, freudestrahlend mit sich.

Dieses Ritual wiederholte sich so gut wie täglich bei den beiden, nachdem Ayame ihn vor einigen Monaten das erste Mal alleine auf dieser Bank sitzen sah. Er dachte mal wieder daran einfach so aufzugeben und abzuhauen und sah deshalb mit Tränen in den Augen und gesenktem Blick, in Ayame’s Augen sehr traurig und einsam aus, weshalb sie einfach nicht anders konnte und ihn ansprach. Schnell bemerkte sie, dass ihm die Gesellschaft gut tat und er sie jedes Mal verlegen ansah, wenn sie ihn ansprach, deshalb beschloss sie ihn so oft es ging, mit in die Akademie zu begleiten, was sie auch jetzt wieder tat, um ihn wenigstens einmal am Tag lächeln zu sehen. Dabei hatte Ayame mit sich selbst genug zu kämpfen, sie war zwar eine sehr fleißige Schülerin, doch trotz all der Anstrengung nur eine mittelmäßige Kunoichi, was ihr große Selbstzweifel bereitete. Vielleicht war dies auch ein Grund für ihr Verständnis gegenüber Kashi, der in sich auch nichts weiteres als das Talent seines Vaters und nicht seine eigene Stärke sah.

„A-Ayame, warte doch mal…“, rief er kleinlaut, während sie ihn weiterhin lachend mit sich zog. Doch plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen und senkte den Blick. Überrascht von dem abrupten Halt, krachte er leicht in sie hinein, was ihr dem Anschein nach nichts auszumachen schien. Nachdem er den Blick erst auf ihr durch ihre Haare halb verdecktes Gesicht und dann auf die Ursache dieses Zwischenstopps richtete, wusste er warum sie sich so still verhielt und sein Gesichtsausdruck wechselte rasch ins Verärgerte.

Sasune Uchiha, zusammen mit Kashi Klassenbester und zudem noch Schwarm aller Mädchen, wie schon sein Vater einige Jahre zuvor, stand einige Meter vor ihnen an einen Baum gelehnt und schien zu schlafen, da seine Augen geschlossen waren. Doch als er die Aura der beiden bemerkte, öffneten sie sich blitzartig und ein Schauer schoss durch Kashi’s Körper. Diese kalten, starren Augen schienen alles zu durchblicken, was auch teilweise zustimmte, da Sasune als Erbe des Uchiha-Clans, das Sharin-Gan beherrschte.

Langsam kam Sasune auf die beiden zu, wobei er Ayame keines Blickes würdigte, sondern voll und ganz auf Kashi fixiert war. Jedes Mal wenn sich ihre Blicke trafen, weckte das einen Rivalitätssinn zwischen den beiden und die Stimmung war elektrisierend, sodass man meinen könnte, dass Blitze mitten durch sie hindurch funken würden.

„Schau an, wer da angerannt kommt, Kashi, der ewige Loser.“, zog er Kashi auf, indem er ihn von oben bis unten musterte.

Kashi musste sich auf die Lippe beißen, um nicht gleich auf Sasune loszustürmen, doch das schien Sasune bemerkt zu haben, denn er fing nur an zu lachen und meinte: „Ach Kashi, glaubst du wirklich, dass du gegen mich nur die geringste Chance hättest. Du bist zwar nach mir Klassenbester, aber das hast du auch nur geschafft, weil der ehrenwerte und von mir sehr geschätzte Hokage Kakashi dein Vater ist. Ich dagegen,“, fuhr er fort, „habe diesen Rang durch Disziplin, Training und Stärke erlangt. Nicht so wie du, der seine Kraft in die Wiege gelegt bekommen hat!“ Sasune tippte provozierend mit dem Finger auf Kashi’s Brust, was diesen nur noch wütender machte. Doch gerade als Kashi mit geballter Faust auf Sasune losgehen wollte, hielt ihn jemand mit einer unglaublichen Schnelligkeit und Stärke aus dem Schatten heraus zurück. Es war niemand geringerer als Kakashi Hatake, der ehrenwerte Hokage der sechsten Generation und Kashi’s Vater. Freudestrahlend wie eh und je hielt er seinen Sohn an dem zum Schlag ausholenden Arm fest und grinste ihn an.

„Kashi, wie oft soll ich dir denn noch erklären, dass man sich nicht außerhalb der Akademie prügelt, egal, wie sauer oder verletzt man ist. Also beruhig dich wieder, oder willst du etwa kein echter Ninja werden? Dann musst du lernen, deine Gefühle unterdrücken zu können.“, mahnte Kakashi seinen Sohn, während er weiterhin gut gelaunt lächelte.

„Ja, Vater.“, gab Kashi widerwillig nach, was Sasune nur noch mehr belustigte.

„Tja, da hast du ja noch mal Glück gehabt, dass dein Vater aufgetaucht ist, sonst hätte ich dich fertig gemacht.“, rief er Kashi nach, während er sich auf den Weg zur Akademie machte.

Kashi blickte ihm verärgert und verletzt nach, doch blieb er still bis Sasune außer Sicht war.

„Vater, hast du eigentlich nicht bemerkt wie sehr du mich vor ihm blamiert hast? Dabei… Dabei ist er doch mein ärgster Rivale!“, entgegnete Kashi seinem Vater, ohne dabei einen weiteren heiteren Blick seines Vaters ertragen zu müssen, denn dieser wurde nun ernster.

„Kashi, du weißt doch, dass diese ganzen Vorwürfe nicht stimmen. Und solange du es besser weißt, brauchst du dich auch gar nicht provozieren zu lassen, sonst lässt du dich nur auf das selbe Niveau herab. Ich kenne Sasune’s Vater, Sasuke Uchiha, sehr gut, wie du weißt, war er mein Schüler und ich sage dir eines, er war genau wie sein Sohn dickköpfig und sehr von sich überzeugt, doch schon bald merkte er, dass er damit nicht weiterkam und irgendwann wird Sasune das auch noch lernen.“

Kashi nickte nur stumm. Ihm war es peinlich, dass sein Vater ihn vor Sasune zurechtweisen musste, doch vor allem schämte er sich davor, dass Ayame dies alles mitbekommen hatte. Diese jedoch hatte das ganze Geschehen nur teilweise mitangehört, da sie Sasune die ganze Zeit über in Gedanken versunken beobachtet hatte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie mit Kashi und seinem Vater alleine stand. Als ihr plötzlich Bewusst wurde, wie unhöflich sie sich gegenüber dem Hokage benahm, verbeugte sie sich tief und begrüßte ihn mit einem liebevollen Lächeln.

„Ohayou, Ayame-chan!“, grüßte er sie zurück indem er ihr mit seinem freien Auge zuzwinkerte. „Wie geht es deinem Vater, Iruka-san?“

„Danke der Nachfrage, meinem Vater geht es sehr gut.“, antwortete sie ihm und lächelte den Hokage an.

„Das freut mich. Richte ihm doch bitte schöne Grüße aus.“, bat er Ayame, bevor er mit einem Grinsen im Gesicht fortfuhr: „Ach, und sag ihm, dass er gerne mal wieder zum Kochen vorbeischauen kann. Du bist auch herzlich eingeladen, dann hat Kashi wenigstens auch jemanden mit dem er etwas unternehmen kann.“

Dankend lächelte sie Kakashi an, während Kashi nur errötend auf seine Füße schaute. Als Kakashi den Blick seines Sohnes bemerkte und ihn richtig deutete, lächelte er wissend, und streichelte beiden noch einmal über den Kopf, bevor er mit einem „viel Spaß, ihr Beiden!“ so schnell wieder verschwand, wie er aufgetaucht war.

„Dein Vater ist ein toller Mensch!“, sagte Ayame freudestrahlend, nachdem einige Minuten des schweigend nebeneinander Herlaufens vergangen waren.

„Meinst du?“, entgegnete er ihr betrübt, worauf Ayame sich die Hände in die Hüfte stemmend vor ihn stellte und mit dem Finger auf ihn zeigte.

„Du kannst froh sein, dass du so einen tollen Vater hast, der dich bei allem unterstützt und bei allen so beliebt ist.“, belehrte sie ihn mit strengem Blick.

„Ja ja, vielleicht hast du ja recht, aber gerade diese Beliebtheit macht mir ganz schön zu schaffen. Ständig reden die Leute hinter meinem Rücken und meine Mitanwärter zeigen mit dem Finger auf mich. Sie sagen Dinge wie, schaut mal, da ist dieser Kashi, Sohn des ehrenwerten Hokage. Der ist doch nur so gut, weil sein Vater ihm alles beigebracht hat. Dabei stimmt das doch gar nicht. Es stimmt einfach nicht!“ Wütend ballte er mit der rechten Hand eine Faust und schlug sie voller Zorn neben sich in die Wand, sodass diese rissig wurde und ein kleines Loch entstand. Ayame schaute ihn mitfühlend an und legte eine Hand an seine Wange. Sanft lächelnd schaute sie ihn mit ihrem warmen Blick an und sagte: „Aber Kashi, ich weiß doch, dass du anders bist. Dass du fleißig lernst und jeden Tag hart trainierst und trotz dieses dümmlichen Geredes ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch bist. Und deshalb mag ich dich auch so.“

Kashi hatte die Augen vor Staunen weit geöffnet und er merkte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss und er errötete. Die sanfte Berührung seiner Wange, der liebevolle Blick, das aufmunternde Lächeln, all das bewegte ihn dazu seine Augen zu schließen und sein Gesicht langsam vorzubeugen, sodass seine Lippen ihren immer näher kamen.

Doch als ihre Lippen sich schon beinahe berührten, erkannte Ayame die Situation schlagartig und wich erschrocken zurück. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und starrte Kashi entgeistert an.

Kashi begriff, dass er einen Fehler begangen hatte und ging eine Schritt auf sie zu, um sich zu entschuldigen, doch Ayame wich weiter zurück, bevor sie sich endgültig umdrehte und wegrannte.

„Ayame! Bitte warte! Es… Es tut mir Leid, ich wollte doch nicht… Ayame!“, rief er ihr noch verzweifelt nach, doch das hörte sie schon nicht mehr.

Wütend auf sich selbst und voller Gram sank er auf die Knie und schlug solange auf den Boden ein, bis seine Knöchel so stark schmerzten und verwundet waren, dass sie bluteten. Doch dieser Schmerz tat noch lange nicht so weh, wie der, die einzige Freundin und heimliche Liebe endgültig verloren zu haben.

Als Ayame völlig außer Atem und immer noch mit hochrotem Gesicht in der Akademie ankam, blieb sie einige Zeit stillschweigend vor der Klassentür stehen, um sich zu beruhigen. Kashi’s verletzter Anblick kam ihr in den Sinn und sie schaute betrübt zu Boden. Sie hatte zwar geahnt, dass Kashi sie mochte, doch dass seine Sympathie so weit reichen würde, hätte sie nicht gedacht. Als sein Gesicht dem ihren immer näher kam, hatte sie sich zuerst hinreißen lassen und nicht reagiert, doch in dem Moment vor dem Kuss, war ihr Bewusst geworden, dass sie gar nicht Kashi, sondern Sasune liebte und sie hatte sich geschworen, dass Sasune derjenige sein sollte, von dem sie ihren ersten Kuss bekommen würde. Dies wurde ihr jedoch innerhalb eines kurzen Momentes klar, sodass sie erschrocken zurückwich, ohne an Kashi’s Gefühle zu denken. „Oh nein, Kashi… Was habe ich getan?“, dachte sie betrübt und enttäuscht von sich selbst. „Er hat mir seine Gefühle gestanden und sich offenbart und ich blöde Kuh habe ihn so verletzt…“

Ayame’s Schuldgefühle zogen sich den ganzen Morgen hin und als Kashi nach der dritten Stunde immer noch nicht aufgetaucht war, machte sie sich große Sorgen. Sie musste etwas tun, wer weiß wo er war und was er tat, deshalb stand sie von ihrem Platz auf und bat ihren Lehrer Tomite-sensei nach ihm suchen zu gehen. Als dieser jedoch nach dem Grund fragte, errötete sie nur und stammelte undeutliche Worte vor sich hin, weshalb Tomite-sensei nicht weiter nachfragte. Sasune, der sich denken konnte, was geschehen war, bot zum Erstaunen aller an, sich der Suche anzuschließen. Ayame’s Augen leuchteten, als sie zusammen mit Sasune den Raum verließ, ohne daran zu denken, dass Sasune wahrscheinliche die Person sein würde, die Kashi jetzt am wenigsten gebrauchen konnte. Sie hatte sich vorgenommen Kashi zu finden und dabei war ihr jede Hilfe recht, vor allem, wenn es ihre heimliche Liebe war.

Als sie draußen angekommen waren fragte Sasune sie in gelangweiltem Ton: „Was meinst du, wo er sein könnte? Welche Orte sucht er auf, wenn er allein sein möchte oder meinst du er ist schon längst zur Freude aller aus dem Dorf abgehauen?“ Die Ironie und Schadenfreude in seinen Worten, versetzte ihr einen leichten Stich im Herzen, doch das durfte sie sich nicht anmerken lassen. Sie durfte sich vor Sasune keine Blöße erlauben, nicht jetzt und hier, deshalb meinte sie nur etwas nervös: „Ich weiß es nicht so genau, er spricht nicht gerne über sich und seine Vorlieben.“

„Na toll, das heißt, wir haben keinen Anhaltspunkt und dürfen jetzt durch ganz Konoha-Gakure rennen, um dieses Weichei zu finden. Nur weil der keine Ahnung hat wie man mit einem Mädchen umgeht.“, erklärte Sasune und schaute Ayame mit einem verführerischen Blick an. „Ich aber“, fuhr er fort, „weiß genau, wie man mit so einer Situation umgeht und…“ Er senkte seine Stimme und kam Ayame immer näher, seine Hand wanderte an ihren Hals„ wie man so eine charmante Lady wie dich behandeln muss.“ Ihre Gesichter waren sich nun so nahe, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Sie schloss ihre Augen und spürte, wie das Kribbeln in ihrem Bauch sie zu überwältigen drohte. Und plötzlich war dieser lang ersehnte Moment gekommen. Ihre Lippen berührten sich für einen kurzen, doch schönen Moment und Ayame wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hatte ihren ersten Kuss tatsächlich von Sasune Uchiha, dem Schwarm aller Mädchen und ihrer großen Liebe bekommen. Dieser Kuss schien die Zeit eingefroren zu haben, denn selbst als er längst beendet war, stand sie immer noch benommen und von ihren Gefühlen übermannt zitternd neben ihm. „Du bist wirklich süß, Ayame, hat dir das schon mal jemand gesagt?“ Lächelnd schaute er ihr tief in die Augen, doch im nächsten Moment war diese kurze Wärme, die in seinen Augen aufflackerte schon wieder verschwunden. „Siehst du, so macht man das und nicht so wie dieser Loser. Der kriegt doch wirklich nichts auf die Reihe.“, verhöhnte er Kashi und lachte niederträchtig. Ayame stand noch immer stillschweigend neben ihm, egal wie sehr sie Sasune liebte, diese Worte jedoch verletzten sie sehr, da sie Kashi mochte und er ihr Leid tat, doch bevor sie ein Wort sagen konnte, spürte sie, dass etwas nicht stimmte und sie sollte recht haben.

Wie aus dem Nichts stürzte ein Schatten aus dem Baum neben ihnen auf Sasune zu, der gekonnt auswich. Der Schatten stützte sich vom Boden ab und sprang dem ausgewichenen Sasune hinterher, um ihm einen schweren Seitenhieb zu verpassen. Sasune blockte den Angriff jedoch ab und bremste so den Unbekannten ein wenig. Dadurch konnte Ayame erkennen, um wen es sich bei dem Schatten handelte, es war Kashi, der die beiden vom Baum aus beobachtet hatte und nun seine Wut an Sasune ausließ.

„Hört auf ihr beiden! Das ist total kindisch!“, schrie sie die beiden an, doch die beachteten sie im Eifer des Gefechtes überhaupt nicht.

Kashi und Sasune standen sich nun in einigen Metern Entfernung gegenüber, die Stimmung war geladen. Sasune grinste Kashi abfällig an und provozierte ihn: „Ich habe doch gewusst, dass du hier irgendwo steckst. Dann hat sich mein kleiner Flirt ja gelohnt, du musstest ja eifersüchtig werden, wenn du siehst wie ich deine süße Ayame förmlich vernasche.“

Kashi knurrte ihn missmutig an, während Ayame nicht glauben konnte, was sie da gerade gehört hatte. War das wirklich aus Sasune’s Mund gekommen, hatte er sie nur deshalb geküsst, um Kashi eifersüchtig zu machen und ihn so aus seinem Versteck zu locken? Stammte dieser herzlose Blick etwa aus den selben Augen, die sie kurz zuvor noch so warm angeschaut hatten?

Tränen der Trauer und des Verrats rannen ihr über die Wangen und bevor er sich dagegen wappnen konnte, hatte sie Sasune bereits mit der flachen Hand eine heftige Ohrfeige verpasst. Mit geballter Faust und schwer enttäuschtem Blick schaute sie ihm in die vor Schreck weit aufgerissenen Augen, in denen nun keine Kälte, sondern nur noch Fassungslosigkeit zu erkennen war. Dies war das erste mal, dass ihn jemand schlug und dass dies nun auch noch von einem Mädchen geschah, überraschte ihn noch mehr. Langsam fuhr seine Hand zu seiner mittlerweile roten und schmerzenden Wange, während er Ayame weiterhin mit starrem Blick und leicht offen stehendem Mund bestaunte.

Endlich fand sie Worte, um ihren Schmerz kund zutun und schluchzte schreiend: „Was fällt dir ein mich so zu benutzen? So mit mir zu spielen, nur um deinen verdammten Dickschädel durchzusetzen und dich ständig zu beweisen. Weißt du eigentlich wie sehr du mich verletzt hast? Deine fiesen Spielchen und dein Größenwahn kotzen mich einfach nur an und ich dachte, ich würde dich lieben!“ Mit diesen Worten rannte sie weinend davon und ließ den sprachlosen Sasune mit seiner schmerzenden Wange zurück.

Kashi wollte ihr so schnell wie möglich hinterher eilen, deshalb stellte er sich vor Sasune und schaute ihm voller Genugtuung ins Gesicht. „So und wer von uns beiden ist jetzt der Loser?!“, entgegnete er ihm in spöttischen Ton, um ihn anschließend vernichtend anzuschauen, ihm den Rücken zu kehren und Ayame zu folgen.

Ayame wusste nicht wohin sie rannte, sie wollte einfach nur weg, weg von Sasune und dieser Scham, die sie ertragen musste. Wie konnte sie nur auf ihn reinfallen, sie hätte es besser wissen müssen. Sasune hatte sie ja nie beachtet, geschweige denn mit ihr geredet, warum hätte er sie also küssen sollen?

Niedergeschlagen kam sie langsam zum Stehen, als sie hinter sich Schritte hörte. Sie dachte es wäre Sasune, weshalb sie sich nicht umdrehte, sondern die Person hinter sich nur wütend anfuhr: „Was willst du hier?“ Doch die Person antwortete nicht, kam jedoch immer näher, ohne auf ihre Worte zu achten. Als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte, drehte sie sich abrupt um und sah wider erwarten nicht in Sasune’s, sondern in Kashi’s lächelndes Gesicht.

„Du…?“, sagte sie überrascht, doch weiter kam sie nicht, denn Kashi umarmte sie schweigend. Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden in denen sie sich einfach nur stillschweigend umarmten. Dann ergriff Kashi als erster das Wort, indem er sie ein wenig von sich schob und in sanftem Ton sagte: „Es tut mir Leid! Es tut mir Leid, dass ich dich so bedrängt habe und es tut mir auch Leid, dass ich nicht früher eingegriffen habe, dann müsstest du jetzt nicht weinen. Du warst für mich da, wenn andere mich mieden und hast meine Tränen mit deinem aufmunternden Lachen getrocknet. Das selbe möchte ich auch für dich tun, deshalb weine nicht, sondern lass die Sonne wieder in deinem Herzen scheinen!“

Ayame brachte kein Wort heraus, sie drückte sich nur ganz fest an ihn und weinte, weinte vor Freude, einen so lieben Menschen gefunden zu haben.

Als Kashi ihre Tränen auf seiner Haut spürte, schob er sie wieder von sich und schaute sie fragend an: “Habe ich etwas falsches gesagt, Ayame-chan? Wenn ja, dann…“

Doch Ayame unterbrach ihn kopfschüttelnd und schluchzte: „Sei still und halt mich bitte fest, halt mich einfach nur fest!“

Mit diesen Worten drückte Kashi sie wieder fest an sich und lächelte zufrieden.
 

Hokage Kakashi, der das ganze Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, folgte Ayame und seinem Sohn nicht, da er wusste, dass sie ihre Probleme sicher alleine lösen konnten, doch bei Sasune hatte er ein ungutes Gefühl. Langsam kam er aus dem Schatten der Bäume hervor, sein Blick auf den immer noch verwirrten Sasune gerichtet, der unverständliche Worte vor sich hin murmelte.

„Hallo, Sasune…“, grüßte Kakashi ihn lächelnd, „Das war eine ganz schöne Pleite nicht wahr? Und das ausgerechnet mein Sohn Kashi, der ewige Loser, dich, den Erben des Uchiha-Clans einen Loser nennt, muss besonders niederschmetternd gewesen sein, oder?“

Sasune blickte Kakashi erstaunt an.

„Hokage Kakashi, Sie wussten davon? Ich meine, dass wir ihn den ewigen Loser nennen… Und sie haben Ihrem Sohn nicht geholfen? Aber, Sie sind doch der Hokage und haben solch einen Einfluss, warum?“, fragte Sasune entgeistert.

Kakashi schüttelte enttäuscht den Kopf und sagte: „Also wirklich Sasune, von einem Uchiha hatte ich mehr erwartet.“

„Was? Ich verstehe Sie nicht!“

Kakashi’s Blick richtete sich direkt auf Sasune, der sich auf einmal sehr klein vorkam.

„Hast du denn immer noch nicht begriffen, dass mein Sohn nicht eine einzige Technik von mir erlernt hat? Dass er jede einzelne seiner Techniken nur durch jahrelanges Training und Disziplin erlernt hat und dass, obwohl er es auch einfacher hätte haben können? Er trainiert hart, um eines Tages ein erstklassiger Ninja und irgendwann genau wie ich Hokage werden zu können. Er hatte sich so sehr gefreut endlich in die Akademie zu können und neue Freunde kennen zu lernen, doch ihr hattet nichts besseres zu tun, als ihn mit Vorurteilen zu überschütten und seine Stärke auf mich, den Hokage zurückzuführen.“

Sasune schaute Kakashi betroffen an, das hatte er nicht gewusst, doch Kakashi fuhr unbeirrt fort.

„Obwohl er keine Freunde fand und ihr ihn alle miedet, kam er jeden Tag fröhlich nach Hause, um von seinem Schultag zu erzählen. Ich fragte ihn nicht selten genug, warum er keine Freunde einlud und er log mich an, indem er behauptete, er wäre aus dem Alter raus und würde sich mit seinen Freunden alleine treffen, nur damit ich mir keine Sorgen um ihn machen würde. Doch ich durchschaute ihn recht schnell und schon nach kurzer Zeit der Beobachtung wusste ich, was die Wahrheit war. Er wurde verprügelt, gehänselt und alleine stehen gelassen, weil ihr ihn um sein Talent beneidet habt, doch er kam immer wieder lächelnd nach Hause, obwohl sein Herz vor Trauer und Schmerz bluten musste. Er blieb tapfer und ging weiter zur Schule, doch es wurde nicht besser, bis er Ayame kennen lernte, die ihm zeigte, was es hieß Freunde zu haben. Und du, Sasune, du warst der Schlimmste von allen, denn anstatt wahre Stärke zu zeigen und ihn zu verteidigen, warst oft genug du selbst Aufrührer dieser Gräueltaten.“

Sasune schaute bedrückt zu Boden. Ihm tat es furchtbar Leid, was er Kashi die ganzen Jahre angetan hatte, doch eine Frage drängte sich ihm noch förmlich auf. Deshalb hob er den Kopf und fragte: „Aber ehrenwerter Hokage, wenn Ihr das alles wusstet, warum habt Ihr nie eingegriffen?“

„Das fragst du immer noch?“, stellte Kakashi die Gegenfrage, doch als Sasune ihn nur verwirrt anschaute, antwortete er ihm: „Damit er stärker werden konnte!“

Er lächelte Sasune an und fuhr fort: „Durch die ganzen seelischen Qualen und die Einsamkeit, lernte er selbstständig zu werden und mit Verlusten umzugehen. Wenn ich mich eingemischt hätte, wäre er immer von mir abhängig gewesen und euer Vorwurf wäre berechtigt gewesen, doch genau das wollte ich verhindern. Er sollte lernen auf eigenen Beinen zu stehen und nicht von anderen abhängig zu sein. Er sollte ein Ninja werden!“

Sasune blickte Kakashi ehrfürchtig an, jetzt verstand er warum Kashi sich nie wirklich gewährt hatte, obwohl er dank seiner Kraft und seiner Techniken genügend Chancen hatte. Er wollte ein wahrer Ninja werden, und dazu musste er lernen mit Schmerz umzugehen und Emotionen im Griff zu halten. Sasune wurde schlagartig bewusst, dass Kashi ein weit besserer Ninja als er selbst war und das machte ihn nachdenklich und bedrückt. Die ganze Zeit war er so von sich selbst überzeugt gewesen, dass er die wahre Stärke Kashi’s nicht erkannt hatte.

„Hat dir dein Vater denn keine Geschichten von früher erzählt, als er selbst noch ein Ge-Nin war? Diese Erfahrung, mein lieber Sasune…“, sagte Kakashi und tätschelte Sasune dabei liebevoll den Kopf, „…musste dein Vater auch machen, und er bezahlte beinahe mit seinem Leben, um das einzusehen. Ich denke du bist in der Hinsicht ein wenig einsichtiger.“, er lächelte, „deine Mutter ist ja nicht umsonst Sakura Haruno!“

Dem sonst so harten Sasune liefen die Tränen runter, er war im Gegensatz zu Kashi wirklich schwach. Er konnte so viele Techniken erlernen wie er mochte, an Kashi’s geistiges Niveau würde er nie heranreichen. Als ihm Bewusst wurde wie ungerecht er seine Mitanwärter behandelt hatte, weil er von sich zu überzeugt gewesen war, fiel er auf die Knie und wimmerte: „Was habe ich getan? Ich dachte, ich wäre der Beste und keiner würde an mich heranreichen, doch ich habe mich geirrt, denn eigentlich bin ich der Schwächere und habe dies mit meiner Kälte überspielt. Es tut mir Leid, ich wollte das nicht, es tut mir so Leid, Kashi… Ayame…!“

Kakashi lächelte zufrieden als er die Erkenntnis in Sasune’s Blick sah. Er half ihm auf und fügte noch schnell hinzu, bevor er in einem Windstoß aus Blättern verschwand: „Wie ich sehe hast du es verstanden! Das freut mich, nun entschuldige dich aber nicht bei mir, sondern bei Ayame und meinem Sohn. Sie erwarten dich bestimmt schon!“

Sasune ballte mit der Rechten eine Faust und schwor sich leise nie wieder zu eigensüchtig und selbstüberschätzend zu handeln, und mit diesem stillen Schwur rannte er in Richtung Denkmal, wo Kashi und Ayame mittlerweile saßen und sich unterhielten.

Als Kashi Sasune erblickte, verfinsterte sich sein Gesicht und er stellte sich schützend vor Ayame. „Was willst du noch hier? Ich denke du hast genug gesagt!“, entgegnete er ihm wütend.

Doch Sasune ließ sich von diesen Worten nicht abhalten, sondern fiel vor den beiden auf die Knie. Kashi und Ayame schauten den auf dem Boden knienden Sasune mit weit geöffneten Augen an, sie konnten nicht glauben, was sie dort sahen.

„Es tut mir Leid, Ayame… Kashi, ich wollte euch nicht verletzen. Ich habe erkannt, dass mein Verhalten falsch war und deshalb bitte ich euch inständig mir zu verzeihen!“

Während er diese ernst gemeinten Worte herausbrachte, errötete er, da es ihm nicht gerade leicht viel sich seine Schwäche einzugestehen. Doch er blieb standhaft und verharrte in dieser knienden Stellung, bis Ayame plötzlich all ihren Mut zusammenriss und sich vor ihm runterbeugte und in die Hocke ging. Als Sasune aufschaute, tippte sie mit ihrem Zeigefinger auf seine Stirn und meinte: „Du kannst ja doch lieb sein! Du hast mir zwar sehr wehgetan, aber ich denke du hast deinen Fehler eingesehen…“ Lächelnd reichte sie ihm die Hand und half ihm hoch.

Kashi zögerte erst, doch als Sasune auf ihn zuging und sagte: „Bei dir muss ich mich im Besonderen entschuldigen, Kashi! Ich habe mich über- und dich unterschätzt. Es tut mir Leid!“, hob Kashi zitternd den Arm, und legte ihn auf Sasune’s Schulter. Es dauerte eine gewisse Zeit bis er den Mut fand etwas zu sagen.

„Die Schmerzen, die du mich erleiden hast lassen, sind nicht so leicht zu entschuldigen und ich weiß nicht, wie ich dir jemals vertrauen soll…“, Ayame wollte bereits eingreifen, doch Kashi fuhr nun lauter fort, „Aber, ich wäre damit einverstanden einen Neuanfang zu starten. Freunde?“

Er reichte Sasune die Hand, die dieser lächelnd annahm. Ayame strahlte vor Freude, dass die beiden größten Rivalen unter den Anwärtern sich die Hand reichten und Freundschaft schlossen. Sie wusste, dass dies der Anfang einer großartigen Freundschaft werden würde.

Introducing Team Eight

Die Mittagssonne schien wieder einmal heiß über Suna-Gakure, als Asuka Sabakuno stillschweigend in die Akademie ging, um nach bestandener Prüfung endlich in eine Gruppe eingewiesen zu werden. Vor sich hingrummelnd und mit schlechter Laune, ging Yamimaru, ihr Bruder, neben ihr her, um wieder einmal seine Streitsucht an ihr auszulassen: „He Asuka, freust du dich, mal wieder besser gewesen zu sein wie ich?“

Als seine kleine Schwester nicht antwortete, sondern nur seufzte, wurde er lauter: „He, sprich gefälligst mit mir, ich bin immer noch dein großer Bruder!“

Sie seufzte wieder, doch diesmal drehte sie sich dabei um und stellte sich mit geneigtem Kopf direkt vor ihn.

„Nii-san, ich hab echt keine Lust an meinem letzten Schultag immer noch mit dir rumstreiten zu müssen. Akzeptiere es doch endlich, ich bin intelligenter und besser wie du und daran bist nur du selbst Schuld, denn wenn du dich mehr aufs Lernen statt auf Raufereien konzentriert hättest, wärst du letztes Jahr auch zur Prüfung zugelassen worden.“, schnauzte sie ihn an, doch sie war noch nicht fertig mit ihrer Standpauke, „Außerdem weiß ich gar nicht warum du dich schon wieder beschwerst, du hast die diesjährige Ge-Nin-Prüfung doch mit Müh und Not bestanden, also mecker nicht rum, sondern überleg schon mal mit wem du in ein Team kommst.“

Yamimaru schaute sie genervt an und wollte gerade etwas erwidern, als er hinter sich schnelle Schritte hörte und sich umdrehte. Seine Schwester tat es ihm gleich und schaute, wer es da so eilig hatte.

„Asuka-chan, Yamimaru-kun, wartet auf mich!“, rief Hibiko Sabakuno, während sie die beiden keuchend einholte. „Gomenasai, bin mal wieder zu spät“, sagte sie lächelnd und schaute dabei in zwei verdutzte Gesichter.

„Hibiko, sag bloß du hast sogar an deinem letzten Schultag verschlafen?“, fragte Asuka sie und tippte ihr dabei auf die Stirn.

Hibiko grinste nur und meinte: „Ihr kennt mich ja!“ Doch als die beiden sich schulterzuckend umdrehten und laut zankend weiterliefen, dachte sie bei sich: „Wenn ihr beiden jeden Tag bis zum Umfallen trainieren würdet, würdet ihr auch morgens nicht aus dem Bett kommen!“

Jeden Morgen trafen die drei sich, um zusammen zur Schule zu laufen, doch heute war ein besonderer Tag, denn sie hatten endlich die Abschlussprüfung bestanden und warteten jetzt darauf, in ihre zukünftigen Teams eingeteilt zu werden. Doch die einzige, die das wirklich freute war Hibiko, die immer offen für Neues war. Sie war auch die Aufgeweckteste im gesamten Sabakuno-Clan, was Asuka und Yamimaru gar nicht behagte. Während Asuka die Schlaue und Schweigsame war, übernahm Yamimaru die Rolle des Kämpferischen und Einfältigen, doch Gaara, der Vater der beiden, behandelte sie alle gleich und bevorzugte niemanden. Da Hibiko ihren Vater nicht kannte und Temari dessen Namen selbst Gaara nicht preisgab, übernahm dieser für Hibiko die Vaterrolle, damit sie nicht nur mit einer Mutter aufwuchs. Gaara hatte als Kazekage zwar alle Hand zu tun, doch seine Kinder, zu denen er auch Hibiko zählte, hatten bei ihm immer einen Platz und oft genug nahm er sich die nichtvorhandene Zeit, um ihnen ein guter Vater zu sein.

Nach einiger Zeit kamen sie an der Akademie an und liefen sofort in ihr Klassenzimmer. Ihre Lehrerin und zudem auch Asuka’s und Yamimaru’s Mutter war bereits mit ihren Vorbereitungen fertig und wartete nur noch darauf, dass alle still auf ihren Plätzen saßen. Hanabi war eine freundliche, aber auch strenge Lehrerin und für ihre Schüler würde sie alles tun. Sie hatte zwar den Rang einer Jo-Nin, doch ihren Lehrerjob wollte sie deshalb noch lange nicht aufgeben. Denn obwohl sie viele Anfragen als Ge-Nin-Ausbilderin erhalten hatte, liebte sie das Unterrichten und würde nichts auf der Welt lieber tun. Nicht umsonst hatte sie für Gaara ihr Leben in Konoha aufgegeben, denn noch heute nahm ihr Vater Hiashi Hyuuga, Anführer des Hyuuga-Clans und sorgender Familienvater, ihr diesen Umzug nach Suna übel. Anfangs hatte sie Zweifel, ob dies die richtige Entscheidung gewesen war, doch als sie Yamimaru bekam und sah, was für ein liebevoller Vater und Ehemann Gaara war, bereute sie keinen einzigen Tag und mittlerweile wurde sie auch von jedem anerkannt und geachtet.

„Guten Morgen, Kinder! Nun ja, ich glaube Kinder ist nun nicht mehr die richtige Bezeichnung“, Hanabi musste schmunzeln und fuhr dann fort, „Ab heute seid ihr Ninja, allerdings habt ihr erst den Rang der Ge-Nin erreicht und euer zukünftiger Weg wird schwer und ihr werdet viele Gefahren und Aufträge überstehen, doch bei allem dürft ihr nicht vergessen immer gut zu trainieren und eure Feinde nicht zu unterschätzen. Der wirklich harte Weg steht euch also noch bevor. Nun gut, ich möchte euch nicht weiter mit diesem Gerede aufhalten, also sage ich euch jetzt was euch die nächsten Wochen, Monate und vielleicht auch Jahre erwartet.“

„Jetzt geht’s los, Leute!“, sagte Hibiko aufgeregt und stupste Asuka leicht an, diese jedoch verdrehte nur die Augen. Sie dachte daran, wie sie einen Tag zuvor versucht hatte die Einteilung von ihrer Mutter zu erfahren, doch diese lächelte nur und meinte, sie müsse sich schon noch bis zur offiziellen Bekanntgabe gedulden. Yamimaru schien recht unbeeindruckt auf seinem Platz zu sitzen, ihn interessierte es nicht, mit wem er in ein Team kommen sollte, Hauptsache seine Schwester war nicht unter ihnen.

„Ihr seid nun bereit Aufträge aus dem Dorf zu erhalten und diese auch auszuführen, deshalb werdet ihr zu jeweils drei Personen in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe wird von einem Jo-Nin begleitet, der euch bei der Erfüllung der Aufgaben betreut und wenn nötig auch unterstützt. Er wird von nun an euer Lehrer sein und euch alles Weitere beibringen, deshalb müsst ihr stets seinen Anweisungen folgen, habt ihr verstanden?“

Hibiko schaute jedem ihrer Schüler kurz in die Augen und als diese nickten, fuhr sie fort: „Fahren wir nun mit der Gruppeneinteilung fort. Ich habe versucht euch so gerecht wie möglich einzuteilen, also seid bitte nett zueinander und behandelt euch fair, denn für die Aufträge und auch für spätere Kämpfe müsst ihr euch gegenseitig vertrauen können. Nun denn, genug des langen Geredes. Hier die Gruppe Eins!“

Gespannt hörten die Ge-Nin ihrer Lehrerin zu, während sie nacheinander aufgerufen und in Gruppen eingeteilt wurden. Als nur noch drei Gruppen fehlten, wunderte sich Asuka, wann sie denn endlich an der Reihe wäre, als sie plötzlich ihren Namen hörte. Etwas nervös wartete sie, bis der zweite Name aufgerufen wurde, doch als sie ihn hörte, staunte sie nicht schlecht.

„Hibiko Sabakuno!“, zählte Hanabi ihre Nichte lächelnd auf, ohne dabei den verdutzten Blick ihrer Tochter zu missachten. Hibiko schaute fröhlich gestimmt zu Asuka, die ihren Blick nur missbilligend erwiderte.

„So und das letzte Teammitglied der Gruppe Acht ist Yamimaru Sabakuno!“

Asuka glaubte erst sich verhört zu haben, doch als sie den verzweifelten und zugleich wütenden Aufschrei ihres Bruders hörte, war ihr klar, dass sie mit Yamimaru in einem Team sein würde.

„Verdammt, Mutter, das kannst du mir nicht antun!“, schrie er seine Mutter an, doch diese lächelte nur und meinte: „Yamimaru, ich sage es dir zum letzten Mal. Nenn mich hier nicht Mutter, sondern Hanabi-sensei. Und des weiteren, sei doch froh, dass ihr drei in einem Team seid, ihr kennt euch wenigstens schon und braucht eure Fähigkeiten nicht weiter aufeinander abzustimmen.“

Asuka, die es selbst nicht richtig fassen konnte, weshalb sie mit ihrem Bruder und auch noch ihrer Cousine in einem Team sein musste, stand auf und sagte in ruhigem Ton: „Hanabi-sensei, wie Sie wissen, stimme ich meinem Bruder nie zu und ich tue es jetzt auch nur sehr ungern, aber ich muss wirklich sagen, dass er ausnahmsweise einmal Recht hat. Die Art der Einteilung ist mir unverständlich, denn eine ganze Familie in einem Team bringt doch nur Streitigkeiten mit sich, vor allem wenn ich an Yamimaru-kuns aggressives Gemüt denke. Ich bin nicht der Meining, dass wir ein so gutes Team wären.“

Hibiko seufzte kurz und sagte dann in lautem und bestimmten Ton: „Asuka-chan, ihr drei müsstet doch am Besten wissen, dass auch Familienmitglieder in einem Team gut zurecht kommen können. War nicht dein Vater mit Hibiko’s Mutter in einem Team, obwohl sie Geschwister waren wie du und Yamimaru? Zudem wärt ihr drei einfach das perfekte Team, da eure Fähigkeiten und Schulleistungen sehr gut aufgeteilt sind. Asuka, du hast die Abschlussprüfung mit den besten Noten abgeschlossen und du, Yamimaru, warst nun mal der Schlechteste! Nun ja, und du Hibiko, bist ein sehr gutes Mittelmaß. Deshalb habe ich euch in ein Team gesteckt und nicht wegen eurer familiären Verhältnisse.“

Ayame sah ein, dass es keinen Zweck hatte mit ihrer Mutter zu diskutieren, weshalb sie sich wieder setzte und ihr Schicksal akzeptierte. Yamimaru jedoch grummelte den Rest der Stunde nur noch vor sich hin, sodass keiner es wagte ihn nur zu berühren, da man befürchten musste, er würde denjenigen auf der Stelle umbringen.

Als die große Glocke das Ende der Stunde einleitete, erhob Hanabi noch einmal das Wort: „Nun gut, Kinder, die Gruppen wären eingeteilt und das Wichtigste erzählt. Dann bleibt mir nur noch eins zu sagen. Ich wünsche euch bei eurem zukünftigen Ninja-Weg alles Gute und dass ihr euren Traum und eure Ziele immer vor Augen behaltet und sie alle erreichen werdet! Eure künftigen Meister werde ich euch heute Nachmittag vorstellen, bis dahin habt ihr frei und könnt euch in euren Teams ein wenig beschnuppern.“ Als die meisten ihrer nun ehemaligen Schüler aus dem Raum verschwunden waren, rann ihr eine kleine Träne die Wange herunter, die sie jedoch schnell mit ihrer Hand wegwischte.

Doch Hibiko, die noch im Raum stand, sah die Trauer ihrer Tante und ging langsam zu ihr.

„Tante Hanabi, dir fällt der Abschied schwer, oder?“

„Ach Hibiko, es ist nicht leicht jemanden loszulassen, wenn man merkt, dass er erwachsen wird. Ich habe euch jahrelang unterrichtet und dabei zugesehen wie ihr zu kleinen Ninja heranwachst. Aber“, sie schaute aus dem Fenster und beobachtete eine kurze Weile Asuka und Yamimaru, die gerade aus der Akademie kamen und sich schon wieder stritten, dann fuhr sie fort, „wenn darunter auch die eigenen Kinder sind, die man loslassen muss, damit sie ihren eigenen Weg gehen können, dann fällt einem das besonders schwer.“

Hibiko lächelte ihre Tante an und meinte: „Mach dir keine Sorgen. Wir sind zwar jetzt Ninja und werden einige Dinge erleben und Gefahren überstehen, aber wir werden immer wieder unseren Weg nach Hause finden und unsere Familie nie vergessen.“

Hanabi schaute ihre Nichte liebevoll doch zugleich verwundert an.

„In dir steckt weit mehr als ein aufgedrehtes und immer fröhliches Mädchen. Du bist viel weiser als du aussiehst und das bewundere ich an dir, kleine Hibiko. Du wirst deinen Weg schon gehen und ich glaube, es ist ganz gut, wenn du mit Asuka und Yamimaru zusammen arbeitest, denn auch die beiden brauchen jemanden, der sie führt.“

Als sie Hibiko’s strahlendes Gesicht sah, wollte sie wieder anfangen zu weinen, doch sie beherrschte sich und sagte lachend: „Na komm, geh schon, bevor die beiden wieder ohne dich losziehen!“

Hibiko bedankte sich und rannte so schnell es ging aus der Akademie, um die Geschwister noch einzuholen. Als sie die zwei Streithähne erreichte, drängte sie sich zwischen sie und schlang die Arme um die beiden. Während Yamimaru schnaubend zur Seite schaute, fragte Asuka sie verdutzt: „Was ist denn jetzt schon wieder los?“

Hibiko lachte nur und antwortete: „Ach nichts, ich dachte nur gerade, wie schön es doch sein wird, wenn wir als Familie zusammen Aufträge erledigen!“ Asuka verdrehte nur die Augen, während Yamimaru unverständliche Dinge vor sich hin grummelte.

Hanabi schaute weiterhin vom Klassenzimmer aus auf die drei herab und lachte. „Sie sind wirklich das perfekte Team!“

Examinations and a great dicision

„Ayame-chan, hörst du mich? Wach auf!“, weckte Iruka Umino seine Tochter, indem er sanft über ihre Wange strich. Blinzelnd und mit dick angeschwollenen Augen wachte Ayame langsam auf, und schaute ihrem Vater müde ins lächelnde Gesicht.

„Na, bist du endlich wach?“, fragte er sie, als sie sich allmählich aufsetzte und ihre Augen rieb.

„Ohayou, Otosan!“, antwortete sie verschlafen und zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, ich glaube ich bin langsam wach, aber am liebsten würde ich mich umdrehen und weiterschlafen!“

Iruka grinste seine Tochter an und meinte: „Ach ja? Sogar am Tag deiner Abschlussprüfung?“

Als Ayame dies hörte, war sie mit einem Mal hellwach und stand schnurstracks aus dem Bett auf, denn an diesem besonderen Tag wollte sie auf keinen Fall zu spät kommen. Jahrelang wartete sie gespannt und voller Hoffnung auf diesen Tag, an dem sie endlich ein echter Ninja sein würde. Ohne sich vor ihrem Vater zu schämen, rannte sie aufgeregt von einem Schrank zum anderen und probierte verschiedene Variationen von Klamotten aus. Als sie endlich das passende Outfit gefunden hatte, drehte sie sich zu ihrem Vater um und fragte etwas verlegen: „Meinst du das gefällt Sasune?“

Iruka schaute seine Tochter erst irritiert an und schüttelte dann lachend den Kopf.

„Du hast tatsächlich an deinem letzten Schultag nichts anderes im Kopf außer Sasune, oder? Oh, Ayame-chan, was hab ich dir nur all die Jahre versucht beizubringen?“

„Aber Otosan, das stimmt doch nicht!“, erwiderte sie errötend und schaute ihren Vater vorwurfsvoll an. „Ich muss doch aber auch gut aussehen, an meinem letzten Schultag!“

Iruka nickte lächelnd und stand langsam von ihrem Bett auf.

„Ich gehe dann mal das Frühstück machen. Komm dann runter, wenn du soweit bist!“, sagte er und öffnete ihre Zimmertür. Doch bevor er die Tür hinter sich schloss, drehte er sich noch einmal um und meinte zwinkernd : „Du siehst hübsch genug aus. Sasune wird begeistert sein, aber hast du auch mal an Kashi gedacht?“ Mit diesen Worten ließ er seine verdutzte Tochter alleine in ihrem Zimmer stehen und ging grinsend die Treppe zum Untergeschoss hinunter.

Ayame setzte sich schweigend auf ihr Bett und dachte darüber nach, was ihr Vater gesagt hatte. Trotz allem, was gestern geschehen war, war sie immer noch in Sasune verliebt, doch irgendetwas hatte sich in ihr verändert. Sie hatte Kashi bisher immer nur als ihren besten Freund betrachtet, doch seit dem sie wusste, was er für sie empfand, war sie zutiefst verwirrt, was ihre Gefühle anging. Seit sie das erste Mal mit Sasune in eine Klasse ging, wusste sie, sie würde nie jemand anderen lieben wie ihn, doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Konnte das wirklich Liebe sein, die sie für Kashi empfand? Oder waren die Ereignisse am Vortag einfach nur zuviel für sie gewesen? Seufzend und mit gesenktem Kopf stand sie von ihrem Bett auf und kniete sich vor ihren Nachttisch, auf dem ein kleiner Bilderrahmen stand. Lächelnd betrachtete sie das Bild darin, auf dem sie und Kashi zu sehen waren. Kashi schaute etwas mürrisch drein, während Ayame sich lachend an ihn lehnte und seine Haare durchwuschelte. Ayame liebte dieses Bild, denn es war das einzige auf dem die beiden alleine zu sehen waren. Sie mochte Kashi wirklich sehr, doch war dieses Gefühl wirklich mehr wie Freundschaft? Ihr Blick wanderte zu ihrem Kopfkissen, das sie leicht mit einer Hand anhob. Ein weiteres Foto kam zum Vorschein, auf dem nur eine Person zu sehen war, die gerade gelangweilt an einem Baum lehnte und zu schlafen schien. Es war Sasune, der von Ayame heimlich fotografiert worden war, als er gerade nicht hinschaute. Ayame bewahrte dieses Foto unter ihrem Kopfkissen auf, damit es niemand fand, der von ihren Gefühlen nichts wissen sollte, doch wer sollte schon in ihr Zimmer kommen und dieses Foto entdecken? Sasune war noch nie bei ihr gewesen, und trotz jeglichen Versuches ihrerseits, hatte auch Kashi sie noch nie besucht, was sie ziemlich bedrückte. Traurig lächelnd nahm sie beide Bilder zur Hand und setzte sich wieder aufs Bett. Sie betrachtete die Fotos in ihren Händen eingehend und seufzte einmal tief auf. „Wie soll ich wissen, wen von euch beiden ich liebe? Mein Herz pocht laut, aber wie kann ich erkennen für wen es schlägt? So viele Fragen und keine Antwort. Ich bin so verwirrt. All die Jahre war ich davon überzeugt Sasune zu lieben, selbst wenn er mich nicht beachtete, so hatte ich immer die Hoffnung, dass er mich eines Tages sehen und lieben würde. Doch dann kam Kashi und seit diesem Kuss, schlägt mein Herz nicht mehr im Einklang und ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.“

Ayame schaute ein letztes Mal auf die Bilder und legte sie dann neben sich aufs Kissen. Lächelnd und mit klarem Blick stand sie auf und ballte mit der rechten Hand eine Faust. Entschlossen sagte sie: „Ich weiß, wie ich herausfinde, was mein Herz mir sagen will. Ich warte einfach so lange, bis etwas passiert. Bis ich ein Zeichen bekomme, dass mir den richtigen Weg weist. Und dann werde ich schon erfahren, wer mich wirklich liebt und mit wem ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen könnte. Ja, so mache ich das!“

Freudestrahlend und ein wenig leichter ums Herz, schritt sie ein letztes Mal zum Spiegel, um sich darin zu betrachten und als sie mit ihrem Aussehen zufrieden war, ging sie hinunter in die Küche, um sich an den bereits gedeckten Frühstückstisch zu setzen.

„Was ist denn plötzlich mit dir los?“, fragte Iruka, als er das strahlende Gesicht seiner Tochter sah.

„Ach nichts, ich habe nur eine Entscheidung für mich getroffen!“

„Ja? Meinst du etwa wegen Kashi und Sasune?“

„Ja, aber den Rest behalte ich für mich!“, sagte sie grinsend und schaute ihrem Vater in das verdutzte Gesicht. Als sie fertig gegessen hatte, stand sie auf und stellte sich vor ihren Vater, um sich von ihm zu verabschieden. Sie gab ihm ein Küsschen auf die Wange und meinte: „Vertrau mir Otosan, ich weiß schon, was ich tue. Und wünsch mir Glück für die Prüfung, ja?“

Iruka lächelte seiner Tochter aufmunternd zu und winkte ihr noch nach, bevor sie sich umdrehte und zur Tür raus rannte.

Während er den Tisch abräumte, dachte er darüber nach, was Ayame wohl damit gemeint hatte und er kam zu dem Entschluss ihr zu vertrauen, egal, was sie vorhatte. Seufzend ging er wie jeden Morgen in ihr Zimmer, um das Bett zu machen, als ihm plötzlich die beiden Fotos auf dem Kissen auffielen. Nachdenklich betrachtete er diese und lächelte dann.

„Ich bin ja mal wirklich gespannt, ob sie endlich zu ihren wahren Gefühlen steht, aber ich denke, diese Erfahrung muss sie wohl selber machen, da kann ich ihr nicht helfen! Nur sie selbst kann lernen, auf ihr Herz zu hören.“ Behutsam stellte er das Bild mit seiner Tochter und Kashi wieder auf den Nachttisch, während er das Foto, auf dem Sasune zu sehen war, noch ein wenig betrachtete und es dann kopfschüttelnd unters Kissen legte. „Als ob ich nicht wissen würde, dass sie dieses Foto hier versteckt!“ Schmunzelnd ging er wieder hinunter, um sich dem weiteren Haushalt zu widmen.
 

Kashi saß wie immer auf der Bank, die auf seinem Weg zur Akademie lag, allerdings nicht, um wie sonst über sein Leben nachzudenken, sondern diesmal, um auf Ayame zu warten. Er war sich nicht ganz sicher, wie er sich ihr gegenüber nun verhalten sollte, aber vermutlich musste er sich in Zukunft nicht weiter darüber Gedanken machen. Wahrscheinlich würden sie sowieso nicht in eine Gruppe kommen und sie liebte ja auch Sasune und nicht ihn, trotz allem was geschehen war, oder viel mehr, wegen all dem. Er hatte zwar einen ersten Trumpf erfahren, was Sasune anging und er konnte es auch einen Tag später noch nicht begreifen, wie Sasune dazu kam, sich freiwillig zu entschuldigen, doch es war geschehen und Ayame hatte sich an Kashi’s Schulter ausgeweint. Er hatte sie getröstet, nicht Sasune. Er war es gewesen, der sie verteidigt hatte, nicht ihr großer Schwarm Sasune. Und er war es auch gewesen, der ihr seine wahren Gefühle gestanden und sie nicht ausgenutzt hatte, nicht so wie Sasune, der ihr den ersten Kuss geraubt hatte. Kashi wurde immer noch leicht wütend, wenn er daran dachte, doch Sasune hatte sich entschuldigt, und Ayame schien es auch dabei belassen zu wollen, was Kashi nicht verstand. Wie konnte sie diesen Kerl nur so sehr lieben, dass sie ihm diese Tat so leicht verzeihen konnte? Was hatte er, was Kashi nicht hatte? Ayame war so ein liebes und hübsches Mädchen, Sasune hatte sie überhaupt nicht verdient, doch Ayame war anderer Meinung, und das verletzte ihn zutiefst.

Ein freudiges Lachen riss ihn aus seinen Tagträumen und sein Herz begann erneut wie wild zu schlagen, als er Ayame’s Stimme erkannte.

„Ohayou, Kashi-san! Sag bloß du träumst schon wieder vor dich hin?“, fragte sie lächelnd, sie schien völlig vergessen zu haben, was gestern geschehen war. Kashi, der immer noch saß, drehte sich ein wenig nach hinten, um sie besser sehen zu können, dann schüttelte er nur den Kopf und meinte: „Nein, Ayame-chan, diesmal nicht!“

Als Ayame ihn verwundert ansah fuhr er zögerlich fort: „Ich, na ja, ich wollt auf dich warten, deshalb sitze ich hier!“

Er hatte es gesagt, und ihm war es nun sichtlich leichter ums Herz. Kashi hatte einen Entschluss gefasst, er musste kämpfen, um Ayame auf sich aufmerksam zu machen und sie Sasune vergessen zu lassen. Nur so konnte er ihr Herz erobern, doch leicht war das bestimmt nicht, denn dazu musste er offener werden und das fiel ihm sehr schwer.

Als Ayame seine Worte hörte, schaute sie ihn mit traurigem Lächeln an: „Kashi, meinst du das ernst?“

Als dieser nur zögernd, aber doch lächelnd nickte, umarmte sie ihn wortlos, indem sie ihre Arme von hinten um seine Schultern legte. Ihren Kopf lehnte sie dabei an seinen und schloss die Augen. Kashi schaute mit hochrotem Kopf an sich hinunter. Sein Herzklopfen schien ihn schier zu zersprengen, doch er ermahnte sich wieder ruhiger zu atmen und fuhr dann fort: „Ayame? Was ist denn los?“

„Nichts, mir tut es nur so unendlich Leid, was ich dir angetan habe! Ich hätte dich nicht so abweisen sollen, und dann als es mir schlecht ging, wieder angerannt kommen.“

„Aber Ayame, ich habe das doch gerne gemacht, du weißt, ich würde alles für dich tun.“

Kashi drehte sein Gesicht so, dass es Ayame’s nun sehr nahe war, doch als er die Röte in ihrem Gesicht sah, klopfte sein Herz wieder stärker. Auch Ayame wusste nicht, was mit ihr geschah, denn dieses Gefühl, was sie empfand, war nicht nur rein freundschaftlich, es war aber auch nicht das selbe Gefühl wie bei Sasune. Dieses Gefühl war viel wärmer und wohltuender. Langsam schlossen sie ihre Augen und ihre Gesichter kamen sich immer näher, doch eine bekannte Stimme riss sie aus ihrer Trance.

„Hey ihr beiden Turteltauben, wollt ihr etwa die Prüfung verpassen?“, rief Hinako Uzumaki-Hyuuga den beiden zu, die sich ruckartig aus der Umarmung lösten und nun stillschweigend und mit hochrotem Kopf dastanden.

„Was ist denn mit euch los? Ihr seid ja so rot im Gesicht, habt ihr etwa Fieber?“, fragte Hinako verwundert und fühlte beiden an die Stirn, doch diese standen immer noch peinlich berührt und jeder in eine andere Richtung blickend an der Bank. Hinako, die immer noch nicht merkte, was eigentlich geschehen war, zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Hmm, heiß fühlt ihr euch nicht an, aber ich würde trotzdem mal zu Tsunade-sama gehen, die wird schon wissen was ihr habt. Ich kann euch da nicht helfen, ich will ja immerhin die Prüfung bestehen, ihr doch auch? Also beeilen wir uns!“ Und mit einem frechen Lachen im Gesicht drehte sich Naruto’s Tochter um und rannte weiter in Richtung Akademie.

Kashi fasste sich als erster wieder und nahm Ayame zögernd an die Hand. Diese schaute ihn verwundert an, doch als sie sein lächelndes Gesicht sah, fasste sie Mut und erwiderte sein Lächeln.

„Wollen wir gehen, sonst verpassen wir wirklich noch die Prüfung.“, sagte er zum ersten Mal in seinem Leben gut gelaunt und als sie nickte, liefen sie gemeinsam zur Akademie.
 

Sasune Uchiha saß zu dieser Zeit bereits im Klassenzimmer. Stillschweigend und etwas verträumt schaute er aus dem Fenster neben sich, als er Kashi und Ayame gerade Händchen haltend in die Akademie rennen sah. Dies war nicht das erste Mal, dass er dieses Bild sah, doch irgendetwas war anders. Bisher war Ayame immer diejenige gewesen, die Kashi hinter sich herzog, doch nun übernahm Kashi diese Rolle und die beiden schienen vor Freude zu strahlen. Dieser Anblick versetzte Sasune einen Stich im Herzen und er wunderte sich weshalb. Dieser Kuss am Vortag, war doch nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver für Kashi gewesen, aber seitdem fühlte er sich schlecht, wenn er an Ayame dachte und sein Herz klopfte so heftig, dass er der Meinung war, jeder in seiner Nähe würde es hören. Dieses Gefühl hatte er bisher nicht gekannt, und das beunruhigte ihn. Es beunruhigte ihn sogar so sehr, dass er seinen Vater am Morgen um Rat gebeten hatte.

„Vater, darf ich dich etwas fragen?“, hatte Sasune seinen Vater am Frühstückstisch gebeten.

Sasuke hatte seinen Sohn kurz angeschaut und als er die Ernsthaftigkeit in seinen Augen erkannte hatte, wies er seinen Sohn an ihm alles zu erzählen, was am Vortag geschehen war. Nachdem Sasune ausgesprochen hatte, überlegte Sasuke einen Moment lang und meinte dann zu seinem Sohn: „Sasune, mein Junge, das war nicht gerade nett, was du gestern getan hast und eigentlich müssten deine Mutter und ich dich dafür bestrafen, aber ich denke, dass dein jetziges Empfinden Strafe genug ist.“ Als Sasune nicht verstanden hatte, was sein Vater damit meinte, versuchte Sasuke es deutlicher zu machen: „Du hast gesagt, dass du alles bereust, was du getan und gesagt hast und das rechne ich dir hoch an, mein Junge. Aber weißt du, vielleicht bereust du es auch nicht ganz, ich meine, vielleicht bedeutet dir der Kuss zwischen Ayame und dir doch mehr, als du dir zugestehen willst. Denn weißt du, mein Sohn, manchmal tut oder sagt man Dinge, die man tief in sich verspürt und von denen man manchmal noch gar nicht weiß, dass man sie empfindet. Aber irgendwann werden diese Gefühle so stark, dass sie ausbrechen und ich glaube, dass genau das bei dir passiert ist. Bei mir und deiner Mutter war es nicht anders.“, er hatte gegrinst und dann lächelnd weiter gesprochen: „ Sasune, ich glaube, dass du schlicht und einfach in Ayame verliebt bist und das erklärt auch dein Herzklopfen. Und vielleicht warst du es auch schon die ganze Zeit, hast es aber nicht gewusst. Du wirst wohl erwachsen, mein Sohn!“

Sasune schüttelte den Kopf, während er an die Worte seines Vaters dachte. Nein, das konnte nicht möglich sein, er hatte sich nicht verliebt, warum sollte er auch. Noch nie hatte in ein Mädchen interessiert, sie gingen ihm nur auf die Nerven, wenn sie mal wieder nach der Schule mit ihm essen gehen wollten oder ihm irgendwelche Liebesbriefe gaben. Er war niemand, der Zeit hatte sich zu verlieben, denn er wollte ein richtiger Ninja werden, und da blieb nun mal keine Zeit für die Liebe. Er rief sich Ayame’s trauriges Gesicht ins Gedächtnis und sein Herz fing schon wieder an zu pochen. Hatte sein Vater vielleicht doch Recht, konnte er sich wirklich verliebt haben? Zugegeben, Ayame war wirklich hübsch und süß, aber dass er sich gleich verlieben würde.

Als die Tür zum Klassenzimmer aufging und Kashi eintrat, begegneten sich für einen kurzen Moment ihre Blicke. Sasune wollte schon genervt wegblicken, als Kashi ihn plötzlich anlächelte. Verwundert schaute er Kashi an, er konnte nicht glauben, dass er ihn wirklich angelächelte hatte. Sie sahen sich das erste Mal seit dem Vorfall und Sasune fiel es schwer sich locker und gelassen wie immer zu geben, doch Kashi versuchte wirklich ihm zu verzeihen und das beruhigte ihn.

Eine weitere Person betrat den Raum, es war Ayame, die sich vor der Tür noch kurz mit Hinako unterhalten hatte und jetzt lachend im Klassenzimmer stand. Da war es wieder, dieses Herzklopfen, dass er jedes Mal empfand, wenn er an sie dachte, doch diesmal war es noch stärker und noch lauter wie zuvor. Und wenn dieses Gefühl nicht schon genug gewesen wäre, blickte Ayame plötzlich zu ihm auf und er merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Schnell wand er seinen Blick von ihr ab, damit sie nichts bemerkte, doch Ayame ließ sich nicht so leicht abwimmeln, weshalb sie lächelnd auf ihn zuschritt.

„Ohayou, Sasune-kun!“, sagte sie und beugte sich ein wenig zu ihm runter. Sasune versuchte mit seiner rechten Hand ein wenig sein Gesicht zu verbergen, weshalb man seinen Worten nur Nuscheln entnahm. Ayame wollte gerade etwas sagen, als Tomite-sensei’s Stimme sie unterbrach und Sasune somit aus dieser peinlichen Situation befreite. Schulterzuckend bewegte sie sich zu ihrem Platz hin und setzte sich so neben Kashi, dass sie Sasune aus den Augenwinkeln gut beobachten konnte.

Flüsternd sagte sie zu Kashi: „Sag mal, meinst du ihm geht es nicht gut? Wegen gestern, meine ich.“ Kashi blickte sie nur ratlos an und drehte sich dann wieder Richtung Lehrerpult, doch Ayame konnte sich nicht damit abfinden und schaute immer wieder grübelnd zu Sasune, der nachdenklich und abwesend aus dem Fenster blickte. Tomite-sensei’s Stimme riss sie aus ihren Gedanken und nun konzentrierte sie sich voll und ganz auf die Prüfung. Sie wusste, was für sie auf dem Spiel stand und das durfte sie sich auf keinen Fall ruinieren.

„Also Kinder, heute ist es soweit, ich hoffe mal ihr habt viel trainiert und könnt soweit alles, was ich euch im Laufe der Jahre beigebracht habe. Zuerst möchte ich euch, Ayumi-sensei und Lee-sensei vorstellen, die zusammen mit mir eure Fähigkeiten und Leistungen überprüfen werden.“, nachdem die beiden Lehrer vorgetreten waren und die Anwärter begrüßt hatten, fuhr Tomite-sensei fort, „Ich stelle euch jetzt die erste Aufgabe und dann rufe ich einen nach dem anderen auf, der dann vortritt und die Aufgabe erfüllt. Wenn jeder von euch seine Chance hatte, folgt die zweite Aufgabe, die genauso von statten läuft wie die Erste. Dieser Vorgang wiederholt sich zehn Mal und anschließend habt ihr eine Pause von zwei Stunden, in der ich mich mit den anderen beiden Prüfern berate und dazu entschließen werde, wer bestanden hat und wer die Prüfung wiederholen muss. Nach bestandener Prüfung erhaltet ihr dann euer Konoha-Stirnband mit dem ihr euch als echte Ninja bezeichnen könnt. Gut, habt ihr soweit alles verstanden?“, fragte Tomite-sensei seine Schüler und als diese nickten, fuhr er fort, indem er die erste Aufgabe nannte: „Für eure erste Aufgabe benötigt ihr sieben eurer Shuriken, die ihr so werfen sollt, dass sie in einer senkrechten und wenn möglich geraden Linie an diesem Stamm hier stecken bleiben.“ Er deutete auf einen dicken aufrecht stehenden Stamm, der mitten in diesem riesigen Raum stand, welcher extra für solche Prüfungen gebaut worden war.

„Oh nein, das ist meine Schwäche.“, jammerte Ayame und blickte ängstlich zu Kashi, „Und das ist auch noch die erste Aufgabe.“ Kashi lächelte ihr aufmunternd zu und meinte: „Ayame-chan, mach dir keine Sorgen, du hast so fleißig trainiert und gelernt, du schaffst das schon. Ich glaube an dich!“

Dieser Satz machte Ayame wieder Mut und als Kashi’s Name aufgerufen wurde, drückte sie kurz seine Hand und sagte: „Ich glaube auch an dich, Kashi-kun!“

Kashi nickte ihr zu und stand dann mit ernstem Blick auf. Langsam schritt er vor, bis er nur noch einige Meter vor dem Stamm stand. Er nahm sieben Shuriken aus seiner Seitentasche und hielt sie direkt vor sein Gesicht. Als Tomite-sensei das Zeichen zum Start gab, warf Kashi die Shuriken mit einer solchen Bestimmtheit in den Augen, dass die ganze Klasse aufgeregt tuschelte. Noch nie hatten sie ihn so entschlossen erlebt, und das zeigte nun seine Wirkung. Als die Wurfsterne einer nach dem anderen in einer geraden Linie senkrecht in dem Baumstamm stecken blieben, schien der ganze Raum die Luft angehalten zu haben. Doch als Ayame anfing laut zu klatschen, konnten auch die anderen sich nicht mehr halten und die ganze Klasse fing an zu jubeln, selbst Tomite-sensei klatschte leise mit. Dies war das erste Mal, dass seine Mitanwärter ihn beachteten und ihn anerkannten, schmunzelnd drehte sich Kashi zu seinem Lehrer. „Gut gemacht, Kashi!“, gratulierte Tomite-sensei ihm, während Ayumi-sensei Kashi’s Shuriken wieder deren Besitzer zurück gab. Und ganz leise, so dass nur Kashi es hören konnte, fügte Tomite-sensei noch hinzu: „Du machst deinen Vater sehr stolz!“ Lächelnd nickte Kashi seinem Lehrer zu und ging dann wieder auf seinen Platz zurück, um sich zu setzen. „Kashi, das war großartig!“, rief Ayame ihm freudig zu, doch dieser drehte sich nur kurz zu ihr und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. Als Ayame sich vollkommen perplex mit der Hand an die Wange fasste, grinste Kashi sie nur an und meinte: „Das ist ganz alleine dein Verdienst, ohne dich hätte ich das vielleicht nur halb so gut hinbekommen. Danke!“ Sasune, der die beiden beobachtet hatte, drehte sich eifersüchtig weg und wartete darauf bis er an der Reihe war.

Nachdem einige weitere Anwärter die Aufgabe recht gut gemeistert hatten, war Nichuan Hyuuga an der Reihe. Diese Aufgabe war wie geschaffen für die so genannte „Meisterin der Shuriken“. Schon früh hatte ihre Mutter Tenten ihr beigebracht, wie man meisterhaft mit diesen Fernwaffen umgehen musste und das zeigte sich auch hier. Selbst Kashi staunte nicht schlecht, als Nichuan statt sieben plötzlich zehn Shuriken herausholte und sie ohne große Mühe auf den Stamm warf. Alle landeten so wie es beabsichtigt war und mit einem kalten Lächeln auf den Lippen ging Nichuan siegesbewusst auf Hinako zu. Als diese aufblickte, beugte sie sich zu Hinako hinunter, um ihr leise ins Ohr zu flüstern: „Da bin ich ja mal gespannt, wie du diese Aufgabe meisterst. Obwohl ich mir sicher bin, dass du nicht einmal halb so gut, wie ich sein wirst, Miss Gründerclan!“ Hinako versuchte Nichuan nicht weiter zu beachten. Sie hatte sich schon längst an diese Bemerkungen ihrer Großcousine gewöhnt und lernte schon früh, einen unsichtbaren Schutzwall um sich aufzubauen, damit diese kalten Blicke sie nicht durchbohren konnten. Allerdings würde sie nie verstehen können, weshalb Nichuan sie so abweisend behandelte. Hinako hatte ihr nie etwas getan, doch seit sie denken konnte, provozierte Nichuan sie, wo sie nur konnte und nicht selten kämpften sie nach der Schule gegeneinander, um ihre Kräfte zu messen. Doch wenn sie Nichuan fragte, weshalb sie so reagierte und nie ein freundliches Wort über ihre Lippen kam, bekam sie jedes Mal nur einen Satz zur Antwort: „Die Zweigfamilie wird es der Gründerfamilie schon zeigen!“ Für Hinako war das zu hoch, da sie nicht wusste, was ihre Großcousine damit meinte, doch wenn sie ihre Mutter, Hinata Hyuuga, fragte, was es mit dem Gründerclan auf sich hatte, verfiel diese nur in Schweigen und schaute ihrer Tochter bedrückt ins Gesicht. Ihr Vater, Naruto, wollte erst Recht nicht drüber reden, er war der Meinung, dass sie das Geheimnis noch früh genug erfahren würde und dass es jetzt noch nicht an der Zeit war. Hinako nervte das gewaltig, da sie von Natur aus relativ neugierig veranlagt war, aber was sollte sie tun, wenn ihr niemand etwas verriet? Und Nichuan, die Einzige, die noch davon zu wissen schien, behielt auch alles für sich. Als Hinako so darüber nachdachte, platzte ihr der Kragen. Wutentbrannt stand sie von ihrem Platz auf und starrte Nichuan zornig an. Als diese den Ausbruch bemerkte blieb sie stehen und das gleiche Feuer entfachte auch in ihren Augen.

„Du und deine bescheuerte Zweig- und Gründerfamilie. Verrate mir doch mal bitte, was du eigentlich gegen mich hast! Ich habe dir nie etwas getan und trotzdem forderst du mich tagtäglich zum Kampf auf. Und jetzt seien wir doch mal ehrlich, ich bin ja wohl diejenige, die jedes Mal gewinnt. Also sprich endlich!“, tobte Hinako, ohne dabei auch nur einmal ihren Blick von ihr abzuwenden. Nichuan, die sonst immer kühl und entschlossen blieb, schaute sie entgeistert an. Ihre durch die Byakugan weißen Augen verengten sich allmählich vor Zorn und schienen puren Hass auszustrahlen. „Du wagst es so mit mir zu reden! Du wirst meine Byakugan schon noch zu spüren bekommen!“, schrie sie Hinako an und wollte gerade auf sie losstürmen, als Lee-sensei sie mit der einen Hand am Arm und mit der anderen am Bein packte, um sie zu stoppen ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Ihre Byakugan durfte man nicht unterschätzen, vor allem wenn sie wütend war, achtete sie nicht darauf, wen sie verletzte. „Lassen Sie mich zu ihr, Sensei, sie hat es nicht anders verdient!“, zischte sie zwischen ihren zusammengepressten Zähnen hervor, doch Lee blieb hart und belehrte sie in ruhigem Ton: „Nichuan Hyuuga, wenn du dich nicht sofort beherrschst, muss ich dich leider von der Prüfung ausschließen und du musst das Jahr wiederholen. Denkst du, dein Vater hätte das gewollt?“ Als Lee ihren Vater erwähnte sackte Nichuan mit einem Mal zusammen, sie hatte sich schon wieder nicht beherrschen können, dabei hatte sie sich doch geschworen, nie mehr die Beherrschung zu verlieren und stets gelassen und konzentriert zu bleiben, um ihren Vater stolz zu machen. Als Lee ihren traurigen und gebrochenen Blick bemerkte fuhr er lächelnd und doch streng fort: „Ich kannte deinen Vater sehr gut und ich weiß, was er für ein Mensch war. Neji war ein toller Mann, der alles für seine Familie getan hätte, aber wenn er gewusst hätte, dass seine Tochter durch seinen Tod, solch einen Hass entwickeln würde, er hätte dir nie vom Schicksal des Hyuuga-Clans erzählt.“, etwas sanfter sprach er weiter, „Nichuan, dein Vater wollte bestimmt nicht, dass du dein Leben nur damit verbringst den Gründerclan zu hassen, er wollte dir nur bewusst machen, dass du eine Aufgabe hast, die es dir bestimmt, ewig im Schatten der Gründerfamilie zu leben, aber nicht, um zu leiden, sondern, um stärker zu werden. Denn den wahren Grund der Zweigfamilie konnte er dir vor seinem Tod nicht mehr erklären und dass ist auch der Grund, warum Hinako nichts von all dem weiß. Damit sie dich nicht ohne Grund verletzen kann, aber mehr wirst du noch mit der Zeit erfahren. Es ist nicht meine Aufgabe dir das zu erklären, sondern Hiashi Hyuuga’s.“ Mit diesen Worten ließ Lee das Mädchen wieder los und zwinkerte ihr noch einmal zu, bevor diese sich wortlos auf ihren Platz setzte. Hinako wusste zwar immer noch nicht, um was es ging, doch als Lee auch ihr zulächelte, gab sie sich damit zufrieden und setzte sich wieder hin, um gespannt der Prüfung zu folgen.

Als nächster kam Tomoe Inuzuka vom Inuzuka-Clan an die Reihe. Der kleine Wildfang erledigte seine Aufgabe ohne Umschweife, um anschließend grinsend auf seinen Platz zurückzukehren. Dabei musste er allerdings an Hinako vorbei, der er ein kampflustiges Lächeln schenkte. Doch als diese seine Geste bemerkte, verdrehte sie nur die Augen und meinte genervt: „Nicht der auch noch. Ich hab genug vom Kämpfen!“ Tomoe lachte nur und grinste sie an. „Heute werde ich dich mal verschonen, aber sobald wir Ninja sind, fordere ich dich wieder heraus!“

Tomoe’s Leidenschaft war es, Hinako herauszufordern, doch das hatte einen völlig anderen Hintergrund, wie bei Nichuan. Als Hinako’s und sein Vater, Kiba Inuzuka, noch Ge-Nin waren, nahmen sie beide an der damaligen Chu-Nin-Prüfung teil und traten gegeneinander an. Nach einem heftigen Kampf besiegte Naruto Kiba und seinen Hund Akamaru, doch Kiba, der dadurch noch mehr angespornt wurde, versuchte seitdem Naruto zu besiegen, was jedoch ohne Erfolg blieb. Deshalb übertrug er seinem Sohn diese Aufgabe, doch als Naruto eine Tochter und keinen Sohn bekam, fiel es Tomoe schwer gegen sie anzutreten, da er nicht gern gegen Mädchen kämpfte. Am Anfang kämpfte er noch mit vollem Einsatz, doch mit der Zeit entwickelte er Gefühle für dieses aufbrausende und etwas verrückte Mädchen und er forderte sie nur noch heraus, um ihr nahe zu sein, doch Hinako durfte das nicht erfahren, deshalb verhielt er sich ihr gegenüber stets frech und ungestüm.

Gerade als Tomoe sich setzen wollte, drehte er sich urplötzlich um und schaute Hinako verführerisch in die Augen. Diese und der Rest der Klasse schauten ihn mit verwirrten Blicken an, als er laut meinte: „Hinako, ich muss es dir heute einfach sagen. Ich liebe dich über alles, mein kleines Kätzchen!“ Es herrschte Totenstille in der Klasse, als Tomoe sich vor sie kniete und weiter sprach: „Lass mich dein räudiges Hündchen sein!“ Wo vorher Stille herrschte, übertönte nun lautes Gelächter und Gejohle Tomoe’s Stimme, als dieser plötzlich aufstand und schrie: „Setsuna, Sakura, ich bringe euch um!“

Setsuna und Sakura Nara waren Zwillinge, die ihre durch Bluterbe vererbten Jutsu gerne dafür einsetzten, um Streiche zu spielen. Dabei benutzte einer der beiden, meist Setsuna, das Kagemane-no-Jutsu, um andere Personen in seinem Schatten zu fangen und so deren Bewegungen kontrollieren zu können, und der andere, in dem Fall Sakura, das Shintenshin-no-Jutsu, um anschließend in den Körper der gefangenen Person zu fahren, um so unbemerkt mit diesem Körper anzustellen, was sie wollten. Und genau das hatten sie gerade mit Tomoe gemacht, weshalb er sie bedrohlich anknurrte.

„Der war echt gelungen, Set-chan!“, lachte Sakura ihren Bruder an, und wich dabei gerade noch einem Angriff von Tomoe’s Krallen aus. Setsuna kam seiner Schwester zu Hilfe, indem er das Kagemane-no-Jutsu ein weiteres Mal einsetzte, um Tomoe’s nächsten Angriff zu stoppen. „Tomoe, wir haben dir doch nur geholfen, deine wahren Gefühle preiszugeben.“, sagte Setsuna in ruhigem Ton, doch ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Tomoe wurde noch wütender, doch seine Bewegungen waren in Setsuna’s Schatten gefangen, weshalb er nur rasend vor Wut rumbrüllte. „Setsuna lass mich sofort frei, ich weiß, dass du kaum noch Chakra hast, um dein Kagemane-no-Jutsu noch weiter aufrecht zu erhalten. Wenn du die Prüfung noch mit genügend Chakra bestehen willst, musst du mich wieder loslassen und wenn ich erst wieder frei bin, dann Gnade dir…!“ Bevor Tomoe weiter wüten konnte, griff Tomite-sensei in die Streitigkeiten ein und ermahnte alle drei: „Wenn ihr nicht sofort aufhört, dann lasse ich euch alle drei durchfallen! Meine Güte, was habt ihr denn heute alle?“

Setsuna und Sakura entschuldigten sich und saßen den Rest der Prüfung leise kichernd auf ihren Plätzen, während Tomoe sich langsam abreagierte, allerdings nicht ohne, nachdem er sich Bewusst wurde, was Sakura da gerade durch seinen Mund gesagt hatte, rot anzulaufen.

Der Rest der Prüfung lief zum Glück der Prüfer relativ ruhig ab, doch jetzt stand noch die letzte Prüfung an. Diese bestand aus einer schriftlichen Abfrage, für die die Anwärter gerade einmal eine Stunde Zeit hatten. Ayame und Sasune waren die einzigen, die bei dieser Prüfung überhaupt nicht nervös waren. Immer wieder tauschten sie Blicke aus, um anschließend zu erröten. Kashi bemerkte dies, doch er reagierte nicht darauf und konzentrierte sich voll und ganz auf die Prüfung.

Nach Ablauf der Zeit, trat jeder wieder einzeln vor und gab seinen Prüfungsbogen bei einem der drei Prüfer ab, um anschließend den Raum zu verlassen. Als sie alle draußen waren, merkte man förmlich, wie die Anspannung bei allen nachließ. Setsuna und Sakura unterhielten sich angeregt über die Prüfung, obwohl sie dabei öfter mal zu Tomoe schauten und kicherten. Tomoe versuchte sich bei Hinako wegen der ganzen Sache rauszureden, indem er sie schon wieder zu einem Kampf aufforderte, diese jedoch gähnte nur laut und verschwand dann, indem sie ihm heimlich einen Kagebunshin vorsetzte und sich selbst klammheimlich davonschlich, um Ramen essen zu gehen. Nichuan stand wie immer in der Ecke und blickte in eine Ferne, die nur sie sehen konnte und Sasune war bereits verschwunden, wobei keiner wusste wohin. Ayame wollte sich gerade aufmachen, um Hinako in die Ramenbar zu folgen, als Kashi sie plötzlich an der Schulter festhielt. „Ayame, kann ich kurz mit dir reden?“, fragte er sie und als sie nickte, nahm er sie mit zu ihrer Bank, an der sie sich jeden Morgen trafen.

„Was wolltest du denn mit mir besprechen?“, fragte sie etwas nervös, während sie sich setzte.

„Ayame, ich kann nicht weiter darüber schweigen, ich muss einfach mit dir darüber reden, was gestern geschehen ist und weshalb wir uns alle so anders verhalten!“

Ayame bliebt stumm, hörte ihm allerdings weiter zu.

„Ich habe dir gestern meine Liebe gestanden, obwohl ich wusste, dass du Sasune liebst. Ich hatte gehofft, dass du einsehen würdest, dass er nicht der Richtige für dich ist, dass er dich nicht verdient hat, aber wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht habe ich dich ja auch nicht verdient. Ist das der Grund, weshalb ich nie dein Herz erreichen werde und ist das der Grund, weshalb du Sasune weiterhin lie…!“ Kashi konnte nicht weiterreden, da Ayame ihm zwei Finger auf die Lippen presste. Ihre braunen Augen schienen ihn förmlich zu durchbohren, doch er blieb ihrem Blick standhaft und hörte zu, was sie zu sagen hatte.

„Bitte, sag nichts mehr! Ich möchte nicht, dass du die Schuld bei dir suchst, denn du kannst nichts für das Chaos in meinem Herzen, dafür bin allein ich zuständig. Und Kashi, ich kann dir noch nicht sagen, für wen mein Herz schlägt. Ich kann es einfach nicht, denn ich weiß es selbst nicht. Ich liebe dich, Kashi.“ Kashi’s Augen weiteten sich, doch er blieb weiter still.

„Aber ich liebe dich als Freund. Bei dir ist es anders, wie wenn ich Sasune sehe, mein Herz schlägt für dich, aber nur freundschaftlich. Es tut mir Leid, denn ich weiß, dass ich dich so verletze und wenn du mich jetzt hast und nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest, dann verstehe ich das voll und ganz und ich werde deine Entscheidung respektieren, egal was du jetzt sagst.“

Ayame befürchtete schon das Schlimmste, doch Kashi lächelte und schaute sie mit liebevollem Blick an: „Ich hasse dich nicht und das könnte ich auch nie, egal wie sehr du mir weh tust. Dafür liebe ich dich viel zu sehr.“ Ayame schaute Kashi sprachlos an, er hatte ihr zwar schon mal seine Liebe gestanden, aber diesmal klang er viel ruhiger und beherrschter, und das brachte Ayame fast um den Verstand.

„Kashi, ich…!“

„Sscht!“, brachte er Ayame zum Schweigen und fuhr dann fort: „Du brauchst jetzt nichts zu sagen. Ich kann warten und wenn dein Herz irgendwann doch für mich schlagen sollte, dann bin ich bereit und werde dich mit offenen Armen empfangen.“

Ayame schluckte schwer, als sie ihm ins Gesicht blickte und sagte dann mit zittriger Stimme: „Kann ich dir wenigstens etwas Gutes tun? Irgendwas? Sag es mir nur, ich tue alles!“

Kashi überlegte einen Moment und meinte dann grinsend: „Naja, du könntest mich zum Essen einladen, ich habe nämlich ganz schön Hunger!“

„Gerne!“

Lachend und etwas leichter ums Herz gingen die beiden in eine etwas weiter von der Akademie entfernte Ramenbar, um sich etwas zum Essen zu bestellen. Gerade als sie sich setzen wollten, erkannte Ayame einige Tische weiter einen alten Bekannten und sehr guten Freund ihres Vaters, Naruto Uzumaki, der heißeste Anwärter auf den Hokage-Titel.

„Verdammt!“, sagte sie und wollte gerade umkehren, als Naruto sie schon bemerkte und zu sich winkte.

„Ist das nicht Naruto-san? Was will der von uns?“, fragte Kashi sie, doch Ayame verdrehte nur die Augen und meinte: „Schnell, lass uns so tun, als ob wir ihn nicht gesehen hätten und abhauen!“

Doch so ließ sich Naruto noch lange nicht abwimmeln, weshalb er plötzlich direkt hinter ihnen auftauchte.

„Ayame-chan und Kashi-kun, was macht ihr denn zusammen in einer Ramenbar?“, fragte er augenzwinkernd, während er beiden von hinten an die Schultern fasste.

„Ach Naruto-san, wir wollten nur in unserer Pause ein wenig essen, nichts weiter!“

„Ayame, versuch deinem schlauen Patenonkel doch nichts vorzumachen. Ihr habt ein Date oder?“

Kashi verschluckte sich fast, als Naruto so offen wie immer mit Ayame über ein Date redete.

„Nein, Onkel Naruto, bestimmt nicht. Da denkst du falsch!“, versuchte Ayame sich errötend rauszureden, doch Naruto schaute ihr weiter grinsend ins Gesicht.

„Aha und weshalb läufst du dann so rot an? Naja, ich denke Mal ich werde deinem Vater wieder einen Besuch abstatten, habe ihn ja schon lange nicht mehr gesehen.“

Ayame kochte innerlich, wieso musste dieser Kerl sie immer bei ihrem Vater verpetzen, egal bei was er sie erwischte. Lächelnd zwang sie sich zur Nettigkeit und sagte: „Dann sag ihm doch bitte schöne Grüße und dass ich ein gutes Gefühl wegen der Prüfung habe, ja?“

Naruto nickte und verabschiedete sich lachend, während Ayame ihn am liebsten verprügeln würde, wenn sie könnte. Kashi, der bemerkte, was mit ihr los war, versuchte sie beruhigen, indem er sie vom Thema ablenkte, was ihm schließlich auch gelang. Nach einiger Zeit saßen sie lachend und gut gelaunt in der Ramenbar, doch ihre Aufregung war so groß, dass sie immer wieder auf den Sonnenstand schauten, um nicht zu spät zu kommen. Als sie beschlossen aufzubrechen, bezahlten sie ihr Essen und gingen dann laut lachend in Richtung Akademie.
 

Als alle wieder im Klassenraum versammelt waren und vollkommen aufgeregt auf das Ergebnis der Besprechung warteten, war die Anspannung wieder groß. Doch das Gerede hörte ruckartig auf, als die drei Prüfer schweigend in den Raum traten. Tomite-sensei ergriff als erster das Wort und verkündete mit lauter Stimme: „Es gibt eine erfreuliche Nachricht. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass niemand die Prüfung wiederholen muss. Ihr habt also alle bestanden!“

Jubeln und Lachen brach unter den frischgebackenen Ge-Nin aus, das jedoch wieder verstummte, als die drei Prüfer gleichzeitig die Arme hoben. Lee-sensei löste Tomite-sensei ab und sprach weiter: „Ihr habt zwar alle bestanden und seit jetzt Ge-Nin, allerdings heißt das nur, dass der wirklich schwierige Weg erst vor euch liegt, deshalb seit Stolz dieses Stirnband unseres Dorfes tragen und unter diesem Zeichen Aufträge erfüllen zu dürfen. Ihr seid Ninja Konohas, seid euch dem stets Bewusst und kämpft mit Feuer in euren Herzen, dem Feuer, dass euch alle miteinander verbindet, egal wo ihr gerade seid.“

Ayumi-sensei fügte hinzu: „Aber ihr seid noch Anfänger und deshalb rate ich euch, eure Gegner nicht zu unterschätzen und eure Fähigkeiten, egal wie besonders sie sein mögen,“, sie blickte dabei zu Sasune, der nur widerwillig den Blick erwiderte und anschließend zu Kashi, der leicht nickte und fuhr dann fort, „oder wie stark ihr euch fühlt, nicht zu überschätzen. Natürlich braucht ihr auch eine gewisse Portion Selbstbewusstsein, aber ich glaube, das habt ihr alle schon in euch!“

Tomite-sensei übernahm wieder die Rolle des Sprechers und rief nun jeden nacheinander auf, damit sie nach vorne kamen. Kashi war der Erste, der nach vorne kommen durfte und sein Stirnband empfangen konnte. Ehrsinnig nahm er es entgegen und dachte dabei an seinen Vater, der bestimmt stolz auf ihn sein würde. Nachdem Nichuan, Tomoe und sogar Setsuna und Sakura ihre Stirnbänder erhalten hatten, kam Sasune an die Reihe, der erhobenen Hauptes hinunter schritt, um sein wohlverdientes Stirnband endlich annehmen zu können. Die nächste war Ayame, die freudestrahlend den Prüfern gegenübertrat. Als Lee-sensei ihr das Band lächelnd überreichte, konnte sie nicht anders als ihren Lehrer und die beiden Prüfer zu umarmen. Während Setsuna und seine Schwester kicherten, lächelten Kashi und Sasune Ayame an. Ihre Blicke streiften sich dabei kurz und als sie merkten, dass beide lächelten, schauten sie sich kurz grimmig an, mussten dann jedoch grinsen.
 

Als sie entlassen wurden, fragte Ayame ob Kashi nicht mit zu ihr kommen wollte, doch der lehnte dankend ab, da er für seinen Vater noch einige Botengänge erledigen sollte. Etwas betrübt aber verständnisvoll verabschiedete sie sich lächelnd von ihm und ging dann strahlend nach Hause. Sie konnte es gar nicht abwarten, ihrem Vater von der bestandenen Prüfung zu erzählen. Er würde bestimmt wahnsinnig stolz auf sie sein und das Gesicht wollte sie um nichts auf der Welt missen. Als sie so Gedankenverloren die Straßen entlanglief, merkte sie nicht, wie sie plötzlich in jemanden rannte. Gerade als sie sich entschuldigen wollte, merkte sie, wer diese Person war und lief gleich rot an.

„Oh Entschuldigung, habe ich dir weh getan?“, fragte Sasune, als er ihren erschrockenen Blick sah.

„Nein, nein, schon in Ordnung!“, brachte sie stotternd heraus, doch Sasune lächelte nur und meinte: „Hast du zufällig Hunger? Wir könnten ja zusammen die bestandene Prüfung feiern!“

„Na klar, gerne! Ich weiß auch schon, wo wir hin können.“

Als Ayame seine Hand nahm, fing Sasune’s Herz wieder an zu klopfen, sodass er dachte, sie würde es hören. Doch Ayame lief unbeirrt weiter und lachte in sich hinein.

Als sie die Ramenbar erreicht hatten, bestellten sie sich ihr Essen und suchten sich dann einen ruhigen Platz aus, um es sich gemütlich zu machen.

Stillschweigend und etwas peinlich berührt saßen die beiden sich gegenüber, dies ging einige Minuten bevor Sasune das Wort ergriff: „Ich halte diese Stille nicht aus. Also, Ayame, ich wollte mich noch einmal wegen diesem Kuss entschuldigen. Es tut mir Leid, dass ich dich so ausgenutzt habe, aber ich glaube, in diesem Kuss lag auch ein Fünkchen Wahrheit.“

Ayame schaute ihn fassungslos an. Was hatte er da gerade gesagt?

„Ich glaube, ich wollte dich tief in meinem Innern Küssen, deshalb, deshalb habe ich das getan!“

Sie konnte nicht fassen, was er da gerade gesagt hatte. Sasune Uchiha, in den sie seit Jahren verliebt war, hatte ihr gerade gesagt, dass er sie küssen wollte, doch damit sollte er es nicht belassen.

„Ayame, ich glaube, ich liebe dich! Immer wenn ich dich sehe, schlägt mein Herz wie wild, als würde es zerbersten und mir wird ganz warm. Ich wusste erst nicht, was ich von diesen mir bisher unbekannten Gefühlen halten sollte, doch nachdem ich dich heute wieder gesehen hatte, wusste ich, was mein Herz mir sagen wollte.“

Als Ayame nichts darauf erwiderte, schaute Sasune besorgt zu ihr hoch, doch diese konnte nur nicht sprechen, weil sie vollkommen entgeistert dasaß, ihr Gesicht war rot angelaufen und ihre Augen weit geöffnet.

„Ayame, ist alles in Ordnung?“

Sie fasste sich wieder und fragte mit leiser Stimme: „Du liebst mich?“

Er lächelte und schaute ihr tief in die Augen. „Ja, ich liebe dich, und dem bin ich mir jetzt Bewusst.“

„Aber warum? Warum gerade jetzt?“

Sasune überlegt kurz, bevor er in liebevollem Ton antwortete: „Weil du mein wahres Ich kennst! Du konntest mich durchschauen, ohne dass ich dir jemals mein Herz geöffnet habe. Du wusstest, was meine Schwäche war und respektierst meine Stärken. Du liebst mich, obwohl ich dir all die angetan habe und so erkannte ich, dass du nicht nur mein Talent und mein Aussehen siehst, so wie die anderen Mädchen, sondern mein tiefstes Innerstes. Du liebst mich so wie ich bin und deshalb liebe ich dich!“

Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Das musste einfach ein Traum sein und gleich würde sie aufwachen und alles würde wieder so sein wie früher. Doch sie wachte nicht auf und es würde auch nicht mehr so sein wie früher, denn Sasune hatte ihr gerade seine Liebe gestanden und eines wusste sie, dies musste das Zeichen sein, dass sie sich am Morgen so sehnlichst gewünscht hatte. Doch davon wollte sie sich erst selbst überzeugen.

„Das ist ein Traum nicht wahr? Zwick mich, damit ich mir sicher gehen kann, dass ich nicht träume!“

Sasune lachte leicht, als er das hörte und beugte sich ein wenig vor.

„Ich glaube, das wird dich auch überzeugen!“

Er schloss die Augen und küsste Ayame sinnlich auf die Lippen. Ayame’s Augen weiteten sich vor Verwunderung, doch schließlich genoss sie den Kuss und schloss sie langsam. Sasune’s Hand wanderte zu ihrer Wange, die er zärtlich streichelte, um sich langsam wieder von ihr zu lösen. Diesen Kuss hatte er ernst gemeint und er fühlte sich erleichtert und wohl ums Herz als er ihr ins lächelnde Gesicht blickte. Ayame schaute ihm in die Augen und ihr Herz klopfte weiterhin wie wild, doch irgendetwas stimmte trotzdem nicht. Sie hatte nicht dieses Gefühl, dass sie sonst verspürte, doch darüber machte sie sich jetzt keine Gedanken. Ihr großer Schwarm hatte sie geküsst und diesmal hatte er es ernst gemeint, das spürte sie. Sasune streichelte sanft ihre Hand und redete noch bis zum Abend mit ihr, als sie plötzlich an ihren Vater dachte, der sich bestimmt Sorgen um sie machen würde.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte Sasune besorgt und als sie nickte, packte er sie entschlossen und hob sie auf seine Arme, um kurze Zeit später auch schon mit ihr loszusprinten. Als sie ihn verwirrt und errötend ansah, lächelte er nur und meinte: „So sind wir schneller!“

Ayame kuschelte sich vergnügt an ihn und wünschte sich, dass dieser Moment ewig andauern würde. Doch schon bald kamen sie am Zielort an und Ayame bedankte sich schmunzeln bei ihm. Sasune wollte sich schon umdrehen, als Ayame ihn entschlossen umarmte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Danke, Sasune!“ Er errötete und murmelte nur ein „gern geschehen“, als er plötzlich blitzschnell verschwand.

Seufzend ging sie zur Tür, an der ihr Vater bereits mit besorgtem Blick stand und auf sie wartete.

„Junge Dame, wo warst du so lange? Ich habe mir Sorgen gemacht und du vergnügst dich mit Sasune im Dorf!“

Iruka kam mit seiner Standpauke nicht weiter, denn seine Tochter war bereits an ihm vorbei direkt ins Haus gelaufen, ohne ihn weiter zu beachten.

„Ich rede mit dir, Ayame! Hörst du mir überhaupt zu?“

„Ja, Vater.“, sagte sie doch in Wirklichkeit war sie mit den Gedanken bei Sasune und ihrem Kuss.

„Ach du hörst mir ja sowieso nicht zu, also dann geh erstmal schlafen, wir reden dann morgen weiter!“

Iruka schaute seiner Tochter besorgt hinterher, als diese die Treppe hinauf stieg und seufzend in ihr Zimmer verschwand. Es war Sasune, nicht Kashi gewesen, der sie gerade nach Hause begleitet hatte und das machte ihm große Sorgen. Hatte sie ihre Entscheidung etwa schon gefällt und sich für Sasune entschieden? Iruka hatte nichts gegen Sasune, er war ein guter Junge, und außerdem Sasuke Uchiha’s Sohn, aber Kashi hatte etwas an sich, dass er als Medizin für die Seele seiner Tochter bezeichnen würde, aber genau definieren konnte er es nicht. Doch er konnte sich auch irren und wer weiß, vielleicht war Sasune ja doch der Richtige für seine Tochter, und solange er es ernst meinte, hatte Iruka auch nichts dagegen. Die einzige Bedingung, die er hatte, war, dass seine Tochter glücklich werden sollte, und wenn Sasunde derjenige war, der ihr Herz erobert hatte, dann sollte es ihm recht sein.

Promises

Am nächsten Tag weckte Iruka seine Tochter, wie jeden Morgen mit einem sanften Küsschen auf die Wange, um anschließend in die Küche zu gehen und den Frühstückstisch zu decken. Seit dem Tod seiner Frau war er zu einem richtigen Hausmann mutiert, was er vor allem seiner Tochter zu liebe tat. Er wollte ihr ein guter Vater sein und zugleich auch ihre Mutter ersetzen, was nicht gerade leicht war, besonders wenn Ayame mal wieder mit ihren Liebesproblemen zu kämpfen hatte. Aber er gab sein Bestes und das wusste Ayame auch zu schätzen, denn sie liebte ihren Vater über alles, weshalb sie versuchte ihm stets zu gehorchen und ihm im Haushalt so oft wie möglich unter die Arme zu greifen.

Gähnend kam sie die Treppe zu ihrem Zimmer herunter und mit einem leisen Seufzer wünschte sie ihrem Vater einen guten Morgen. Dieser erwiderte den Morgengruß zwar, allerdings schien etwas anderes in seiner Stimme mitzuklingen. Etwas, dass Ayame ein wenig Unbehagen bereitete. Sie versuchte sich vorsichtig an dieses Problem heranzutasten.

„Gestern war ganz schön viel los, nicht wahr?“, fragte sie und wartete die Antwort ihres Vaters ab, der jedoch nickte nur, weshalb sie fortfuhr.

„Die Abschlussprüfung war leichter, als ich dachte. Naja und zur Feier des Tages hat mich Sasune noch zum Essen eingeladen.“

„Sasune? Soso.“, erwiderte Iruka nur beiläufig, während er anfing zu frühstücken.

„Ja Sasune. Der Abend war… schön. Und wir haben uns wieder verabredet, für übermorgen Mittag.“, tastete sie sich weiter vor, doch Iruka schien weiter unbeeindruckt zu frühstücken. Nach einiger Zeit des stillen Frühstücks hob er den Kopf und sah seiner Tochter mit festem Blick in die Augen.

„Er hat dich heimgebracht, oder? Netter Kerl, dieser Sasune.“ In Iruka’s Stimme lag schon wieder dieser leicht ironische Ton, den er immer aufsetzte, wenn er versuchte seine Tochter zu belehren oder etwas aus ihr herauszubekommen.

„Ja, das ist er wirklich.“, antwortete Ayame mit vorsichtigem Lächeln.

„Du warst so beschwingt gestern Abend, hatte das auch etwas damit zu tun oder hast du einfach nur zuviel getrunken?“

„Ich habe überhaupt nichts getrunken, Otousan!“, sagte Ayame etwas verärgert, wieso konnte ihr Vater sie nicht einfach direkt fragen, was gestern geschehen war. Wahrscheinlich würde sie ihm so oder so nicht richtig antworten, geschweige denn, ihm alles erzählen, aber so würde sie sich wenigstens eine Menge Gerede ersparen.

„Dann hatte es also doch etwas mit Sasune zu tun!“, erwiderte Iruka nachdenklich und fügte dann in ernstem Ton hinzu: „Weißt du, als ich gestern Abend auf dem Heimweg vom Einkaufen war, ist mir jemand über den Weg gelaufen. Er schien mir ziemlich verwirrt und bedrückt gleichzeitig zu sein, doch als ich ihn fragte, ob alles in Ordnung sei und er mich erkannte, schüttelte er nur den Kopf und rannte davon. Doch in seinen Augen sah ich plötzlich Kummer aufblitzen, als ob ihn jemand aus der Trance gerissen hätte und er etwas zu begreifen schien. Dieser junge Mann war Kashi und ich dachte mir, vielleicht weißt du ja, was mit dem Jungen los war und was ihn so bedrückte.“

Ein kalter Schauer lief Ayame den Rücken runter, als ihr plötzlich bewusst wurde, was er gesehen haben musste. Ihre Augen weiteten sich angesichts dieser Erkenntnis und ihr wurde flau im Magen. Mit traurigem Blick schob sie den Teller von sich und stützte ihren Kopf mit den Armen auf dem Tisch ab.

„Was habe ich getan?“, murmelte sie nur vor sich hin, während Iruka seine Tochter streng musterte.

„Erzähl mir die Wahrheit, Ayame? Was ist gestern alles geschehen? Der Junge war völlig am Boden zerstört, was hat er gesehen?“

Ayame seufzte einmal tief auf, bevor sie ihrem Vater alles erzählte.
 

In Suna erwachte Asuka gerade aus ihrem unruhigen Schlaf. Verschlafen schaute sie auf ihren Kalender, der über ihrem Bett hing und hoffte, dass der gestrige Tag nur ein böser Traum gewesen war. Doch als sie das kleine Kreuzchen unter dem gestrigen Datum und der Aufschrift „Teameinteilung“ sah, seufzte sie und gab sich genervt ihrem Schicksal hin.

Nachdem sie sich frisch gemacht und umgezogen hatte, begab sie sich ins Esszimmer um ihrer Mutter beim Frühstück Gesellschaft zu leisten. Ihr Bruder frühstückte schon lange nicht mehr mit ihnen, doch das konnte Asuka nur Recht sein. Gaara Sabakuno, ihr Vater, war meist so sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, dass er sich nur kurz für einen Morgengruß in der Küche blicken ließ, um anschließend gleich wieder zu seinen Aufträgen zurückzukehren.

Ihr Vater tat ihr Leid, denn obwohl er seine Familie über alles liebte, bekam er sie kaum zu Gesicht, was ihn manchmal sehr bedrückte. Es kam sogar recht häufig vor, dass er tagelang in seinem Büro verschwand und nur zum Essen und Waschen herauskam. Asuka half ihm dann so gut sie konnte, damit er sich nicht zu sehr um die belanglosen Dinge kümmern musste, sondern die wichtigen Aufträge zuerst erledigen konnte. Doch in Zukunft musste ihr Vater wohl ohne sie klarkommen, da sie jetzt selbst Aufträge erteilt bekommen würde.

Sie seufzte, als sie an ihren Vater denken musste, der gerade wieder über seinen Aufträgen hing und Akten über Akten ordnete.

Ihre Mutter riss sie aus ihren Gedanken, indem sie sagte: „Du schaust schon wieder so ernst, mein Schatz.“ Asuka schüttelte den Kopf.

„Ach nein, ich musste nur gerade an Papa denken.“

„Du bist wirklich ein liebes Mädchen.“, sagte Hanabi lächelnd und blickte ihre Tochter plötzlich grinsend an, „Sagen wir es mal so, du bist ein liebes Mädchen, aber nur wenn du es willst.“

Asuka machte ein beleidigtes Gesicht und schaute schnaubend aus dem Fenster neben sich. In grummelndem Tonfall gab sie zurück: „Ich bin nicht nur dann wenn ich es will ein liebes Mädchen! Ich helfe so gut ich kann beim Haushalt, Papa unterstütze ich bei seiner Arbeit und in der Akademie bin ich auch gut und habe die Abschlussprüfung mit Bravour bestanden.“

„Das ist alles richtig, mein Schatz und deshalb bin ich auch sehr stolz auf dich, aber was ist mit deinem Bruder? Denkst du, ich habe den Streit gestern Abend nicht mitbekommen?“

Asuka dachte an den Streit am Vorabend zurück. Yamimaru und sie waren mal wieder aneinander geraten, nachdem ihr Bruder sie den ganzen Tag wegen der Teamzusammenstellung genervt und angeschnauzt hatte. Asuka hatte es sich nicht länger gefallen lassen von Tag zu Tag dieses Gemecker zu ertragen, weshalb sie sogar eine Ausnahme machte und ihren Sand einsetzte, den sie eigentlich hasste, da sie sich lieber auf ihre eigenen Kräfte verließ, als auf das Erbe ihres Vaters. Außerdem war sie sich nicht sicher, in wie weit sie sich beherrschen konnte, wenn sie den Sand erst einmal frei ließ.

Sie hatte ihren Sand benutzt, um Yamimaru von hinten am Bein zu packen und ihn so zu Fall zu bringen. Ihr Bruder hatte zu spät sein Byakugan aktiviert und hatte deshalb den Angriff nicht sehen können. Fluchend hatte er versucht sein Bein aus den Klauen des Sandes zu befreien, doch vergeblich.

Asuka war immer näher gekommen und je länger sie den Sand kontrollierte, desto mehr fing der Sand an sie zu kontrollieren. Wutentbrannt hatte sie eine Entschuldigung verlangt, doch Yamimaru hatte es gar nicht eingesehen und so war Asuka’s Wut nur noch unberechenbarer geworden. Doch kurz bevor sie Yamimaru vollständig vom Sand verschlingen lassen konnte, griff Hibiko ein, indem sie Asuka so heftig schüttelte, dass sie keuchend aus ihrer Trance befreit wurde. Mit dem Versprechen, diese Angelegenheit nicht ihren Eltern zu erzählen, gingen sie an diesem Abend auseinander, ohne zu wissen, dass Hanabi auf ihrem Rückweg von der Akademie alles mit angesehen hatte.

„Du wirst es doch nicht Papa erzählen, oder?“, fragte Asuka mit schlechtem Gewissen, doch Hanabi schüttelte nur den Kopf und erwiderte: „Nein, das werde ich nicht tun. Er hat schon ohne euch genug Probleme.“, doch bevor Asuka beruhigt ausatmen konnte, fügte ihre Mutter noch hinzu, „Aber du könntest mir ruhig mal erklären, was ihr euch dabei denkt, ständig zu streiten? Du weißt, dass Yamimaru gehandicapt ist und dass er deshalb hochgradig gereizt ist und sich leicht provozieren lässt und trotzdem lässt du dich jedes Mal auf ihn ein. Du bist doch ein gescheites Mädchen, warum kannst du nicht einfach über ihm stehen?“

„Aber er ist doch immer so verdammt anstrengend und nervig!“

„Natürlich, das verstehe ich auch, aber verstehe du doch auch bitte mal deinen Bruder! Er hat es nicht leicht und mit anzusehen, wie die eigene Schwester einen überholt und Tag für Tag stärker wird und man selber nur auf der Stelle tritt, ist auch nicht gerade einfach.“

„Ach von wegen, der ist doch selbst Schuld. Er trainiert ja nie und lernen tut er erst recht nicht!“

„Glaubst du das wirklich? Was meinst du wie hart er trainiert hat, um sein eines Byakugan richtig einsetzen zu können. Er war nie ein schlechter Schüler, doch mit der Zeit kam die Verbitterung und die Wut über seine eigene Schwäche zerrte an seinen Nerven. Ich hatte gehofft, dass wenn ich euch alle in eine Gruppe stecke, ihr euch gegenseitig unterstützt und Yamimaru vielleicht endlich lernt, mit anderen Personen umzugehen und ihnen zu vertrauen. So kann er nämlich auch auf seine eigenen Stärken bauen und wirklich ein besserer Ninja werden. Tust du mir einen Gefallen?“

Asuka ahnte schon, was jetzt kommen würde, doch sie nickte und hörte ihrer Mutter zu.

„Hilfst du Yamimaru dabei stärker zu werden und seiner Familie so etwas näher zu kommen?“

Hanabi’s Tochter seufzte, doch als sie den traurigen Blick in den Augen ihrer Mutter sah, nickte sie nochmals und versprach ihrer Mutter ihr Bestes zu geben. Doch ganz bei sich dachte sie darüber nach, wie das wohl enden mochte?
 

Ayame war bereits eine Stunde damit beschäftigt, Kashi zu finden, doch nachdem sie alle seine Lieblingsplätze abgesucht und hoffnungslos festgestellt hatte, dass er nicht dort war, saß sie nun vor dem Denkmal Konohas und lehnte ihren Kopf an ihre angewinkelten Knie.

Nachdem sie ihrem Vater alles erzählt hatte, rat er ihr, Kashi schleunigst aufzufinden und ihm alles zu erklären. Doch was sollte sie ihm denn erklären, etwa, warum sie Sasune geküsst hatte? Das konnte er sich selber wahrscheinlich am besten erklären, denn oft genug hatte sie mit ihm über ihre Gefühle geredet und wahrscheinlich würde ihm Mitleid auch nicht helfen, sondern ihn nur noch mehr in den Abgrund ziehen, der sich sowieso schon vor ihm aufgemacht hatte. Wieso musste sie auch Sasune küssen, obwohl sie wusste, was Kashi für sie empfand. Ayame seufzte und blickte zu den Wolken über ihr. Sie hätte alles dafür gegeben, jetzt auf eine dieser Wolken zu steigen und einfach davonzufliegen. Keine Probleme und Sorgen zu haben, einfach nur Frei zu sein, doch das konnte sie nicht. Sie hatte Pflichten, die sie erledigen musste, und eine war Kashi. Als sie sich sein Gesicht vor Augen rief, liefen ihr Tränen die Wangen runter. Doch sie wischte sie nicht ab, sondern ließ sie einfach laufen. Diese Gefühle waren nicht ihre eigenen, es waren Kashi’s. Genauer gesagt, sie fühlte, dass Kashi traurig und einsam war und das machte sich jetzt auch bei ihr bemerkbar.

Solche Gefühle hatte sie nur bei Kashi, sie wusste wann er glücklich und wann traurig war. Wann er Schmerzen hatte oder üble Laune sein Gemüt verdunkelte, selbst wenn er es nicht offen sagte. Allein ein Blick in seine Augen genügte für Ayame, um zu wissen was er dachte oder fühlte.

Ayame nahm ihr Kunai aus der Beintasche und hielt es fest in der rechten Hand. Sie presste ihre Augen und Zähne zusammen und stach mit voller Kraft in ihre linke Hand. Als sie den Schmerzensschrei unterdrückte, lief ihr eine weitere Träne über die Wange.

„Nie wieder, nie wieder will ich ihm wehtun! Nie wieder will ich spüren, wie es ihm schlecht geht und dieser Schmerz soll mir dabei helfen!“, rief sie laut in die Leere.

Plötzlich hatte sie eine Eingebung, einen letzten Gedanken, wo Kashi sein könnte und ohne auf ihre schmerzende Hand zu achten, rannte sie in Richtung Wald.

„Ich hätte es wissen müssen!“, dachte sich Kashi, als er sich die gestrige Szene ins Gedächtnis rief. Unwissend, was ihn erwarten würde, war er am Vorabend am Imbiss vorbeigelaufen, um für sich und seinen Vater etwas zum Essen mitzunehmen, da sie noch ein riesiger Stapel an Aufträge erwartete. Nachdem er bestellt hatte und sich gerade zum Warten auf eine der Bänke setzen wollte, hatte er eine vertraute Stimme wahr genommen und Ayame einige Bänke vor sich sitzen gesehen. Er hatte sie gerade zu sich winken wollen, als er die zweite Person an dem Tisch bemerkte und seine bereits gehobene Hand abrupt zum Stillstand gebracht hatte. Und dann war geschehen, was sein Herz zum Zerbarsten brachte. Sasune hatte Ayame geküsst und diesmal hatte es viel leidenschaftlicher ausgesehen, als beim ersten Mal. Seine Augen hatten gebrannt, doch er hatte die Tränen unterdrückt, die nur darauf warteten, endlich freigelassen zu werden und so seine einzige Schwäche zu zeigen. Ohne ein weiteres Wort hatte er seine Bestellung entgegen genommen und war schweren Herzens und einem Gefühl der Ohnmacht nach Hause gegangen.

„Sie wird mich niemals lieben und ich weiß gar nicht, warum ich das je gehofft hatte!“

„Ich schon!“, riss ihn plötzlich Ayame’s Stimme aus den Gedanken. Verdutzt schaute er ihr ins Gesicht, um im selben Augenblick den Blick wieder abzuwenden.

„Du hier?“, fragte er in beiläufigem Ton, doch sein Innerstes schrie vor Verzweiflung.

„Ich habe dich gesucht.“, antwortete sie und kam langsam näher.

„Warum? Damit du mit Sasune über meinen jämmerlichen Anblick lästern kannst?“ Für diese Aussage hätte er sich am liebsten gepeitscht, doch er hatte einfach keine Kontrolle mehr, über das, was er sagte.

Für einen kurzen Moment, schien Ayame bedrückt wieder gehen zu wollen, doch dann ging sie vor ihm in die Hocke und sagte: „Es tut mir Leid!“ Sie wusste nicht was sie sagen sollte, aber sie wollte sein Gesicht sehen, denn anders könnte sie dieses Gespräch nicht ertragen.

Doch als dieser sich nicht umdrehte, sagte sie: „Bitte, schau mich an, Kashi!“

Kashi zögerte, doch er entschließ sich, sie wenigstens aussprechen zu lassen. Was wollte er denn überhaupt damit erreichen, sie zu ignorieren. Es waren immerhin ihre Gefühle und er hatte nicht das Recht, sie zu zwingen, ihn zu lieben und nicht Sasune. Aber der Schmerz war einfach zu tief, um jetzt noch klar denken zu können.

„Ich weiß wirklich nicht, was in dir vorgeht.“

Sein Blick war so voller Schmerz und Trauer, dass es Ayame einen Stich im Herzen verpasste, den sie selbst nicht deuten konnte.

„Ich glaube, dass weiß ich momentan selbst nicht!“

Er lächelte kurz bitter auf, was Ayame einen weiteren Stich im Herzen verpasste. Jetzt war sie sich sicher, dass er es wusste. Dass er ein zweites Mal mit ansehen musste, wie sein Rivale seine Liebe küsste. Trotzdem fragte sie: „Du hast es also gesehen?“

„War ja wohl nicht zu übersehen…“, sagte er ironisch und schaute sie mit einem Blick an, der Ayame plötzlich die ganze Wahrheit vor Augen führte. Sie sah plötzlich Sasune vor ihrem geistigen Auge und all die Erlebnisse mit ihm und dann Kashi und seine einnehmenden Augen, die sie schier zu verschlingen versuchten. Doch sie sah ihn nicht nur vor sich, nein, sie fühlte plötzlich all die Gefühle wieder, die sie je für ihn empfunden hatte. Ob freundschaftlich oder auch unbekannte Gefühle, alles war ihr nun Bewusst. Sie wusste nun, wen sie wirklich liebte und warum sie so fühlte. Sie hatte es eigentlich immer gewusst, doch wollte sie es nicht einsehen, weshalb sie sich immer an Sasune geklammert hatte. Irgendetwas war in ihr erwacht, selbst wenn es nur die Liebe für Kashi war, aber nun wusste sie, was sie zu sagen hatte.

„Kashi, ich wollte dich nicht verletzen, das wollte ich nie.“, beteuerte sie, doch als sie seinen ungläubigen Blick sah, fuhr sie mit trauriger Stimme fort, „Weißt du, früher war ich mir sicher ich würde Sasune lieben. Das war nun mal ein Gefühl, an das ich mich klammern konnte, bevor ich von dem verletzt werde, den ich wirklich liebe. Ich wusste nichts von deinen Gefühlen, ich dachte nicht mal im Traum daran, dass du mich lieben könntest. Doch nach deinem Geständnis, da fühlte ich plötzlich etwas in mir.“

Kashi hob leicht den Kopf an und hörte aufmerksam zu.

„Etwas viel intensiveres, als ich es je bei Sasune gefühlt hatte. Und ich begann auf mein verschlossenes Herz zu hören, dass verzweifelt nach seinen wahren Gefühlen schrie. Durch deine Liebe fand ich den Schlüssel zu meinem Herzen wieder und als ich dir gerade in die Augen geschaut habe, konnte ich seine Stimme klar und deutlich hören.“

Ayame lächelte Kashi voller Leidenschaft an und als sein Blick weicher wurde, fuhr sie entschlossen fort: „Es sagte, ich soll mich auf meine Gefühle für dich entsinnen. Und dann fiel es mir, wie Schuppen von den Augen. Die ganze Zeit über, fühlte ich das selbe wie du. Wenn es dir schlecht geht, geht es mir auch schlecht. Wenn du dich freust, dann bin auch ich glücklich. Und so wie du mich liebst, so liebe auch ich dich, Kashi!“

Kashi’s Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit, er konnte nicht glauben, was er da hörte, doch Ayame ließ ihm keine Zeit, das bereits gehörte zu verdauen.

„Ich habe Schmerzen, Kashi. Aber keine physischen“, sie nahm seine Hand und hielt sie an die Stelle ihrer Brust, an der sich ihr Herz befand, „Sondern hier.“

Kashi schaute sie weiterhin mit großen Augen an, doch etwas ließ ihn noch zweifeln.

„Aber, wenn das alles stimmt, was du sagst, warum hast du ihn dann gestern geküsst?“

Ayame schien verwirrt zu sein, doch nach kurzem Überlegen antwortete sie: „Ich bin mir auch nicht sicher, aber ich denke es lag daran, dass Sasune, an dessen Liebe ich mich so lange geklammert hatte, plötzlich auch Gefühle für mich entwickelte und ich mir meiner wahren Gefühle noch nicht bewusst war. Aber eins weiß ich jetzt“, versprach sie ihm, indem sie seine Hand nahm, „Ich liebe dich, Kashi. Und es tut mir Lied, was ich dir angetan habe. Kannst du mir ein letztes Mal verzeihen?“

Als Kashi die Tränen in Ayame’s Augen sah, schüttelte er den Kopf und sagte: „Bitte weine nicht, Ayame. Natürlich verzeihe ich dir, wie könnte ich denn anders?“

Lächelnd schaute er Ayame in die Augen und drückte ihre Hand sanft in seine. Diese Antwort brachte Ayame nun vollends zum Weinen und die Tränen fanden kein Ende mehr. Schluchzend und überglücklich warf sie sich in seine Arme und beruhigte sich nur schwer wieder. Kashi drückte sie an sich und meinte: „Du sollst doch nicht weinen! Es ist doch alles gut.“

Langsam löste sie sich aus der Umarmung und Kashi wischte ihr sanft die letzten Tränen aus ihrem Gesicht. Am liebsten hätte er sie geküsst, doch nach seinem letzten Versuch, hatte er einfach zu große Hemmungen, um jetzt die Initiative zu ergreifen. Nach kurzem Augenblick des Schweigens, fragte Ayame: „Kashi?“

„Ja?“

Sie lächelte und wider erwarten Kashi’s, schloss sie ihre Augen und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Sanft legte sie ihm ihre verletzte Hand auf die Wange und als Kashi diese berührte, zuckte sie unweigerlich zusammen.

„Was ist?“, fragte Kashi etwas überrascht, doch als er ihre Hand sah, wechselte sein Gesichtsausdruck rasch ins Besorgte. Ayame, die seinen Blick bemerkte, sagte: „Ach das ist nichts weiter, nur ein kleiner Kratzer!“

„Du machst Sachen.“, erwiderte er nur und riss sich ein Stück von seinem Hemd ab. Mit dem Stofffetzen verband er sorgfältig und behutsam ihre verletzte Hand. Ayame beobachtete ihn dabei und lächelte dankbar. Als ihre Hand verbunden war, schaute sie ihm tief in die Augen und machte dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Diesmal ließ sich auch Kashi auf den Kuss ein, der erst einige Momente später endete.

„Das war zur Wiedergutmachung und als kleines Dankeschön.“, kicherte sie und stupste seine Nasenspitze mit ihrem Finger an.

„Weißt du, warum ich dich so mag?“

„Nein, warum?“

„Weil du mich kennst.“

Kashi schaute sie verdutzt an, doch als Ayame bei diesem Anblick nur lachte, fragte er weiter.

„Und das ist der Grund?“

„Nein, natürlich nicht nur, du Dummerchen!“, sie musste wieder lachen, „Weißt du, ich weine nie, obwohl ich oft Grund dazu hätte. Ich lächle von Tag zu Tag und bin stets fröhlich, aber nur dir habe ich mein wahres Inneres gezeigt. Nur dir, denn dir vertraue ich!“

Kashi schaute sie mit ernstem Blick an und brachte nichts anderes als „Ich liebe dich!“ heraus.

Nach einem weiteren Kuss, stand Kashi auf und nahm Ayame bei der Hand.

„Komm, lass uns woanders hingehen.“

Ayame strahlte, sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte und Sasune war bereits vollständig vergessen.

Dead Roses

Hokage Kakashi saß in seinem Arbeitszimmer und grübelte zusammen mit Iruka-sensei und Tomite-sensei an der Teamzusammenstellung der neuen Ge-Nin. Dies war keine leichte Aufgabe, da kein Team nur aus Spitzenschülern bestehen durfte, genauso wenig durfte ein Team zu schwach sein, da so nie eine Steigerung der Leistungen zu erwarten war. Es war also am günstigsten in jedes Team jeweils einen hervorragenden und einen schlechten Schüler zu stecken, dies war jedoch leichter gesagt als getan. Zusätzlich musste man nämlich auch die einzelnen und speziellen Fähigkeiten der Ge-Nin aufeinander abstimmen. Denn im Kampf muss man nicht nur ein Team sein und seine Techniken und Angriffe miteinander kombinieren, man muss auch darauf achten eine gewisse Vielfalt zu entwickeln. So nützt es nichts, wenn alle drei Teammitglieder spezialisiert auf Ninjutsu und Genjutsu sind, wenn dafür ihr Taijutsu ihr Schwachpunkt ist und keiner eine besondere Leistung darin erbringen kann. Und so gab es viele Fragen und Regeln wie man ein Team zusammenstellen musste, das auch in einer Welt voller Gefahren und Prüfungen bestehen konnte. Und genau vor dieser Entscheidung und diesen komplizierten Regeln saßen die drei Männer gerade und schauten sich die Fotos und Daten der Ge-Nin an, als es plötzlich an der großen Tür klopfte und ein junger Ninja eintrat. Er gehörte erst seit kurzem zu den Elite-Ninja und war zunächst einmal dafür zuständig anderen Ninja Aufgaben zu erteilen und neue Einwohner oder Gäste dem Hokage vorzustellen.

„Hokage-sama! Ihr lang erwarteter Gast ist endlich in Konoha-Gakure eingetroffen. Soll ich ihn eintreten lassen?“

Kakashi brauchte erst einen Moment, um darüber nachzudenken, wer denn dieser lang erwartete Gast sein sollte, bis er sich plötzlich entsann und freudig lächelte.

„Ja, lass ihn rein und schick einen Boten zu Tsunade-sama, sie wird sich bestimmt auch freuen, dass er endlich eingetroffen ist.“

„Hai, wird sofort erledigt, Hokage-sama!“

„Wer ist denn dieser spezielle Gast, Kakashi-san?“, fragte Iruka, nachdem der junge Ninja wieder aus der Tür nach draußen verschwunden war, um seinen Anweisungen zu folgen.

„Sei nicht gleich so neugierig, Iruka-san!“, antwortete Kakashi lachend und klopfte Iruka freundschaftlich auf die Schulter. Doch bevor dieser etwas erwidern konnte, klopfte es erneut an die Tür und der junge Ninja von vorhin trat ein weiteres Mal ein.

„Hokage-sama, Ihr Gast ist eingetroffen. Konoka Michi.“

Als der Name erwähnt wurde, betrat eine Person den Raum, deren Körper mit einem schwarzen Mantel eingehüllt war. Das Gesicht wurde von einer schwarzen Maske, so wie sie Kakashi immer trug bis kurz unter den Augen verdeckt, sodass man es nicht richtig erkennen konnte. Die verhüllte Gestalt stellte sich direkt vor den länglichen Tisch, an dem außer dem Hokage auch die zwei anderen Männer saßen und die merkwürdige Person verdutzt musterten.

„Ist der Name Konoka nicht weibl…?“, fing Iruka gerade an, als die Gestalt eine Hand hob, mit dieser ihre Maske herunterzog und mit lächelndem Gesicht Kakashi anschaute.

„Schön, dich wieder zu sehen, Kakashi-ojisan!“

Während Kakashi nur lächelte, schauten Iruka und Tomite sich nur überrascht an und wie aus einem Mund entfuhr ihnen nur eine Frage: „Kakashi-ojisan?“
 

Als der Bote von Hokage Kakashi an ihre Tür klopfte, schlief Tsunade immer noch tief und fest. Wenn Shizune, ihre langjährige Gefährtin und Schülerin, nicht gewesen wäre, hätte sie die Nachricht von der Ankunft ihrer Tochter erst erfahren, nachdem es sich in ganz Konoha-Gakure bereits herumerzählt hätte. Außer sich vor Freude war sie aus dem Haus gerannt und direkt zu ihrem alten Wohn- und Arbeitssitz gelaufen, wo sie jetzt stürmisch wie eh und je in die Eingangshalle eintrat.

„Tsunade-sama! Bitte warten Sie hier, bis ich Hokage-sama von Ihrem Eintreffen berichtet habe.“, sagte einer der dort angestellten Ninja, doch Tsunade ignorierte ihn einfach und schritt trotz der wilden Gestiken des Wachposten einfach an diesem vorbei, direkt zum Arbeitszimmer des Hokage.

Als sie mit einem lauten Knall der Türen einmarschierte, schauten alle vier Köpfe in ihre Richtung, bevor sich einer von ihnen aus der Gruppe löste und auf Tsunade zuschritt.

Konoka war ein hübsches Mädchen mit langen schwarzen Haaren und einer schlanken, doch durchtrainierten Figur. Tsunade hatte vor einigen Jahren eine kleine Liebschaft mit dem damaligen Mizukage Kurogane angefangen, aus der auch Konoka hervorging, doch da sie als Hokage eine große Verantwortung zu tragen hatte und Kurogane freiwillig zurücktreten wollte, überließ sie ihm die Erziehung von Konoka unter einer Vorraussetzung, dass sie ihre Tochter jederzeit zu sich holen konnte, um sie in Konoha einbürgern lassen zu können. Und nun, da sie kein Hokage mehr war und so mehr Zeit für sich und ihre Tochter hatte, hatte sie endlich den Entschluss gefasst und Kurogane einen Brief zukommen lassen, in dem diese Forderung eingelöst werden sollte. Konoka hatte immer gewusst wer ihre Mutter war, doch sie hatte nie Anstalten gemacht, sie zu sehen und so ihre Arbeit zu stören, deshalb gab es nur einmal jährlich ein Treffen, bei dem auch Kakashi anwesend war. Tsunade hatte nur ihm und Shizune etwas von ihrer Tochter erzählt, damit nicht viel darüber im Dorf geredet wurde und so kam endlich der Tag, an dem sich Mutter und Tochter wieder sehen konnten.

Tsunade schien das erste Mal seit ihrem Antritt als Godaime aus vollem Herzen zu lachen, zumindest kam es Kakashi so vor, als er die glücklichen Gesichter der beiden sah und fröhlich lächelte.

„Darf ich jetzt vielleicht auch mal erfahren, was hier eigentlich los ist?“, fragte Iruka, als Mutter und Tochter sich aus ihrer Umarmung gelöst hatten.

Tsunade räusperte sich kurz und legte dann wieder ihren typischen ernsten Blick auf, um mit lauter Stimme zu verkünden: „Iruka-san, Tomite-san, darf ich euch vorstellen, meine Tochter Konoka aus Kiri-Gakure. Sie wird in Zukunft in Konoha leben und hat den Grad des Ge-Nin bereits vor fünf Jahren erreicht. Behandelt sie bitte wie jeden anderen aus dem Dorf, ich möchte weder dass sie bevorzugt noch benachteiligt wird.“

Iruka war ziemlich erstaunt darüber, was er gerade gehört hatte, aber er freute sich auch für Tsunade, dass sie doch noch ein Kind hatte, da sie aus dem Alter bereits heraus war, indem man Kinder bekam.

„Ist Shizune-obasan auch da?“, fragte Konoka und drehte sich dabei fragend zu ihrer Mutter.

„Nein, sie konnte nicht mitkommen, sie war verhindert.“, antwortete Tsunade und lächelte verlegen, sie konnte ihrer Tochter ja schlecht sagen, dass Shizune fast ihr Leben riskiert hatte, um Tsunade wach zubekommen.

„Dann lass uns schnell zu euch nach Hause gehen. Konoha kannst du mir auch morgen noch zeigen!“, fuhr Konoka fort und zerrte ihre Mutter bereits aus der Tür, nachdem sie noch schnell einen Handkuss in Kakashi’s Richtung geworfen hatte. Dieser lachte nur als beide aus dem Zimmer waren und schaute die beiden Lehrer kopfschüttelnd an: „Wie die Mutter so die Tochter, würde ich mal sagen!“

„Hokage-sama, klärt uns doch bitte einmal auf, was es mit Tsunade-sama und ihrer Tochter auf sich hat.“, sagte Tomite-sensei und nachdem Kakashi ihnen die Hintergrundgeschichte erzählt hatte, vertieften sie sich, nach einer strengen Mahnung Iruka’s, wieder in die Aufgabe der Teamaufteilung, womit sie noch den gesamten Nachmittag verbrachten.
 

Kashi blinzelte etwas, als die bereits mittägliche Sonne auf sein müdes Gesicht schien. Er wollte gerade aufstehen, als er etwas Gewicht auf seinem linken Arm spürte. Nur langsam kam die Erinnerung an den gestrigen Abend zurück, als Ayame und Kashi nach ihrem langen Gespräch im Wald zu ihm gegangen waren und dort nach einer Ewigkeit der Zweisamkeit zusammen auf seinem Bett eingeschlafen waren. Lächelnd schaute er neben sich, wo Ayame, ihren Kopf leicht auf seine Brust gelehnt, friedlich schlief. Ihr Atem ging regelmäßig und er konnte ihren Herzschlag an seiner Brust fühlen. Beruhigt legte er den Kopf wieder aufs Kissen und seufzte einmal kurz auf, als er sich daran erinnerte, wie lange er doch davon geträumt hatte. Doch schon nach der ersten Zeit der Glückseligkeit und voller Freude kamen ihm wieder Zweifel. Hatte er das alles verdient? Liebte sie ihn wirklich? Und was war mit Sasune? Wie würde er reagieren, wenn er es erfahren würde? All diese Fragen schwirrten in seinem Kopf umher, wo eigentlich Vertrauen und Selbstbewusstsein hätten sein müssen.

Ein leises Seufzen an seiner Seite brachte ihn aus seinen Gedanken und er zwang sich zu einem Lächeln. Sie sollte nichts von seinen Zweifeln wissen, sondern glücklich sein. Das war das Einzige, was er jemals wollte und das würde es auch immer sein. Um nichts auf der Welt wollte er sie wieder verlieren, dafür hatte er zu lange gelitten und gekämpft. Vielleicht würde sie ihn verlassen, wenn sie von seinen Gedanken erfuhr oder etwas an seiner Art bemerkte, deshalb wollte er für sie glücklich sein und lächeln, und nicht ein Wort des Zweifels und der Trauer fallen lassen. Es würde schwer sein und nicht immer würde er seine Tränen verheimlichen können, aber er wollte es versuchen und einmal das Glück genießen, das er mit ihr hatte. Lächelnd legte er seinen freien Arm auch noch um sie und drückte sie sanft an sich. Nein, er hatte etwas wichtiges in seinem Leben gewonnen und das würde er nicht mehr hergeben, an niemanden.
 

Zur gleichen Zeit schritt Sasune gerade durch Konoha und strahlte das erste Mal in seinem Leben über beide Ohren. In einer Stunde würde er sich wieder mit Ayame treffen und zwar an dem Ort, an dem sie ihn immer beobachtet hatte. Damals, als er sich seiner Gefühle noch nicht bewusst war, damals, als er ihren verliebten Blick zwar genossen, ihn aber nie erwidert oder als wichtig erachtet hatte. Doch diesmal würde alles anders sein, das wusste er. Diesmal würde er sich seiner Gefühle bewusst sein und diesmal würde er ihren verliebten Blick erwidern und sie dann zärtlich küssen. Ja, das hatte er sich vorgenommen und er würde sich daran halten.

An diesem Morgen war er besonders früh aufgestanden um im Blumenladen Yamanaka noch einen schönen Strauß für Ayame zu besorgen. Er hatte darauf gehofft, dass Setsuna und seine anhängliche Zwillingsschwester Sakura nicht anwesend sein würden, doch schon einige Sekunden nach Eintritt in den Laden, hatte seine Hoffnung sich als Trugschluss entpuppt. Die ganze Zeit über hatten sie ihn grinsend gemustert, während ihre Mutter ihm die Blumen verkaufte. Er wollte schon erleichtert aufseufzen, als er endlich den Laden mit einem freundlichen Gruß verlassen konnte, doch da hatte er sich zu früh gefreut. Sakura war ihm schelmisch grinsend hinter gerannt und hatte ihm anschließend tausend Löcher in den Bauch gefragt, für wen die Blumen denn seien und für welchen Anlass er sie denn benötigen würde. Sasune hatte erst genervt die Augen geschlossen, um ihr dann ein „Das geht dich nichts an!“ zu entgegnen, aber das schien Sakura nicht besonders abgehalten zu haben, weiter zu bohren. Nach weiteren penetranten Fragen und sinnlosen Kommentaren ihrerseits, hatte er doch verraten, um wen es sich handelte und Sakura hielt sich überraschenderweise zurück. Er hatte mit einem dummen Kommentar oder einem Lachkrampf gerechnet, doch Sakura schien von der Antwort sehr betroffen gewesen zu sein. Schweigend war sie zurück in den Laden gegangen und Sasune hatte sich nach kurzer Verwunderung und einem beiläufigen Schulterzucken wieder auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt gemacht.

Von weitem sah er schon den Baum, an dem er immer gelehnt hatte, wenn er noch einige Zeit bis Schulbeginn hatte und sich etwas ausruhen wollte. Weiterhin lächelnd erreichte er die alte Eiche und hielt seine Hand an die knorrige Rinde. Dieser Baum war auch seinem Vater bestens bekannt, denn wie sein Sohn hatte auch er die Angewohnheit gehabt öfter an diesem Baum zu lehnen und einfach vor sich hinzugrübeln. Er hatte Sasune erzählt, dass Sakura, Sasune’s Mutter, ihn damals genauso angeschaut hatte, wie Ayame seinen Sohn heute betrachten würde. Zwinkernd hatte er hinzugefügt, dass sich ja jetzt alles wiederholen würde und er wohl bald kleine Enkel erwarten dürfte. Sasune hatte ihn damals für bescheuert erklärt und die Augen verdreht, aber wenn er jetzt genauer darüber nachdachte, war der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft mit Ayame doch recht angenehm. Natürlich hatte er dabei noch nicht über Kinder nachgedacht, immerhin war er erst zwölf Jahre alt, aber bei dem Gedanken an eine etwas ältere Ayame, die ihm abends das Essen machte, wenn er von einer anstrengenden Mission nach Hause kam und ihn dann anschließend noch massierte und anderweitig beglückte, da wurde ihm doch ganz warm zu mute. Sasune errötete bei der Vorstellung und schob den Gedanken schnell beiseite, um sich besser darauf konzentrieren zu können, was er gleich sagen würde, wenn Ayame kam. Doch egal welche Pose und welchen Satz er durchging, nichts gefiel ihm, nichts schien ihm perfekt genug für diesen wichtigen Augenblick. Noch nie zuvor war er so nervös gewesen, doch er hatte ja auch noch nie eine richtige Verabredung gehabt. Zumindest keine auf die er sich gefreut hatte, doch bei Ayame würde es anders sein, und das wusste er sicher.
 

Ayame wachte mit einem leisen Gähnen auf und rollte sich zur Seite, um im selben Moment auch schon in zwei blaue Augen zu schauen, die sie sanft betrachteten.

„Ohayou, meine Süße.“, sagte eine vertraute Stimme, die sie gleich Kashi zuordnete. Sie erinnerte sich an den gestrigen Abend und erwiderte den Morgengruß mit einem sanften Kuss auf seine Lippen. Kashi errötete etwas, lächelte sie aber weiterhin an. „Gut geschlafen?“

Ayame gähnte ein weiteres Mal und antwortete dann etwas schlaftrunken: „Ja, aber irgendwie bin ich ein ganz schöner Morgenmuffel. Wieviel Uhr haben wir denn?“

Kashi schaute auf seine Uhr und grinste dann. „Drei Uhr nachmittags. Du hast ganz schön lang geschlafen, wenn ich das mal eben so erwähnen darf.“

Ayame schaute ihn verwundert an und fragte: „Du etwa nicht?“

„Naja, zumindest nicht ganz so lange wie du. Ich war um Eins schon wach.“

„Warum hast du mich dann nicht geweckt?“

„Weil du so süß aussiehst wenn du schläfst.“, sagte er mit sanftem Lächeln und beugte sich vor, um sie zu küssen.
 

Sasune schaute ein weiteres Mal auf die Uhr. Es war schon Viertel vor Drei. Seit über einer Stunde wartete er jetzt schon auf Ayame. Wo konnte sie nur sein? Langsam begann er sich Sorgen zu machen. Konnte ihr etwas passiert sein? Oder hatte sie ihn etwa vergessen? Ein merkwürdiges Gefühl bereitete sich in seinem innersten aus. Er kannte dieses Gefühl nicht, aber es schien ihn von Innen heraus zu verschlingen, all seine Gedanken drehten sich nur noch um Ayame und wo sie sein könnte. Wie von selbst bewegten sich seine Beine und er begann ganz Konoha nach ihr abzusuchen. Erst war er zum Anwesen der Umino’s gegangen, um sich dort bei ihrem Vater zu erkundigen, doch keiner der beiden schien anwesend zu sein, da kein Licht brannte und niemand auf sein lautes Klopfen reagierte. Anschließend suchte er die Orte ab, an denen er sie häufiger angetroffen hatte, doch auch dort war sie nirgends zu sehen. Sein Herz raste, als er kurz stehen blieb um sich zu entsinnen wo sie noch sein könnte und ihm fiel nur eine letzte Möglichkeit ein. Er hoffte, dass sich bewahrheiten würde, doch andererseits missfiel ihm der Gedanke eben so sehr. Und mit diesem merkwürdigen Gefühl im Magen begab er sich in Richtung Anwesen des Hokage.
 

Ayame kicherte und legte dann eine Hand an seine Wange, um den Kuss zu erwidern. Sie schloss ihre Augen und sah gerade noch wie Kashi es ihr gleichtat. Die Zeit mit Kashi war schön und sie fühlte sich so geborgen bei ihm. Doch irgendetwas schien sie zu bedrücken. Sie wusste selbst nicht was. Da war dieses beklemmende Gefühl, dass sie seit ihres Erwachens überkommen hatte, und das sie einfach nicht zuordnen konnte. Als hätte sie etwas vergessen, etwas wichtiges. Nur was? Angestrengt versuchte sie sich zu erinnern, als es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel.

„Sasune!“, rief sie bestürzt und löste dabei den Kuss.

Und mit einem Mal fühlte sie sich beobachtet, weshalb sie ihren Blick in Richtung Fenster richtete und ihre Augen sich bei dem Anblick vor Entsetzen weiteten. Dort kniete Sasune, der die beiden mit erbittertem und enttäuschtem Blick zugleich anstarrte. Doch bevor einer der beiden etwas sagen konnte, war er bereits wieder verschwunden. Das einzige was von seiner Anwesenheit zeugte, war ein Blumenstrauß mit weißen und roten Rosen, deren Blätter der Wind nun langsam über ganz Konoha verstreute.

New Teams, new Friends?

Der Tag der Teamzusammenstellung war angebrochen und Kashi wartete wie jeden morgen auf Ayame. Die letzten Tage waren sehr schwer für sie gewesen. Seit Tagen hatte man nichts mehr von Sasune gehört, er war einfach verschwunden ohne auch nur ein Wort zu sagen. Selbst sein Vater, der sich sonst nie besonders um seinen Sohn zu Sorgen brauchte, wurde immer nervöser. Noch nie war er ohne ein Wort verschwunden und das brachte das ganze Dorf in Aufruhr. Ayame machte sich große Sorgen und fühlte sich für alles verantwortlich.

Der Anblick an dem Morgen seines Verschwindens musste Sasune schwer getroffen haben, denn schon wieder hatte der Sohn des Hokage über ihn gesiegt, aber dieses Mal war es verheerender gewesen als nur ein Test in der Akademie. Kashi war mit Ayame zusammen, obwohl sie zwei Tage zuvor noch Sasune geliebt und geküsst hatte und er hatte es nicht gewusst. Nicht nur, dass er versetzt worden war, nein, er hatte den Grund auch noch auf solch eine erniedrigende Art erfahren müssen. Und gerade Sasune war nicht der Typ, der so etwas leicht hinnahm, besonders nicht, wenn es sich bei dem Rivalen um Kashi handelte. Dabei hatten sie sich erst vor einigen Tagen die Hand zur Versöhnung gereicht.

Kashi wunderte sich wie schnell Dinge sich veränderten, doch man konnte nichts dagegen tun, Dinge geschahen nun mal, ob nun Schicksal dahinter steckte oder nicht. Manche Dinge ändern sich zum positiven und man ist für einen Moment glücklich, doch manche Dinge können auch ins Negative umschlagen, dann trauert man einige Zeit oder ist zornig. Doch Dinge können sich auch anderweitig ändern und das ist die grausamste Art, denn es gibt Momente im Leben, da weiß man nicht, in was für einer Situation man sich gerade befindet, ob man weinen oder lachen soll, ob man wütend sein soll oder glücklich. Es gibt nämlich noch den Weg dazwischen und er endet in vielen verwinkelten Gassen. Keiner weiß, wohin er letztendlich führt, doch jeder muss in einmal gehen, manche auch öfter. Kashi wusste am besten, worüber er gerade nachdachte, denn er befand sich in solch einer Situation. Er liebte Ayame und er wusste auch, dass Ayame ihn liebte, doch er wusste genauso gut, dass Ayame immer Gefühle für Sasune übrig haben würde, dass sie ihn nie vergessen könnte, egal, ob er sie beachtete oder nicht. Und das schmerzte und verletzte ihn tief im Herzen. Doch wie konnte er sich beschweren, er hatte es gewusst, die ganze Zeit über und sie hatte es ihm offen gesagt, er hatte also immer gewusst, dass es schwer werden würde. Doch war er wirklich stark genug mit diesem Wissen zu leben, mit dem Wissen, dass er nie alleine einen Platz in ihrem Herzen finden würde? Dass er sich dieses leicht zerbrechliche Herz mit Sasune teilen musste? Er musste stark genug sein, er konnte sich keine Schwäche erlauben, sonst würde er sie verlieren und das wollte er nicht, also lächelte er und lebte seinen Alltag weiter. Doch es gab Momente, wie diese, da Sasune verschwunden war und Ayame sich um ihn sorgte, da zweifelte er an dieser künstlich erschaffenen Barriere, die ihn von seiner Schwäche trennte. Sie bekam Risse und wurde immer unstabiler. Er befürchtete, sie würde zerbrechen, so wie er wusste, dass Ayame’s Herz vor Sorge um Sasune auch zerbrechen würde. Er wollte es verhindern, doch wie sollte er das schaffen? Mit Sätzen wie „das wird schon“ oder „mach dir keine Sorgen“ konnte er es nicht, doch die richtigen Worte fehlten ihm und das bedrückte ihn immer mehr. Es war seine Aufgabe für sie da zu sein, aber musste es sich wirklich immer wieder um Sasune drehen? Sasune! Diesen Namen konnte er langsam nicht mehr hören. Von Anfang an war er der Mittelpunkt ihrer Beziehung gewesen. Mindestens einmal am Tag hörte er Sasune’s Namen durch ihren Mund und er war es Leid, aber er durfte es nicht zeigen, nicht vor ihr. Nicht gerade jetzt, wo er verschwunden war. Eigentlich müsste er glücklich sein, dass er endlich aus ihrem Leben verschwunden war, doch er würde nie verschwinden, denn in ihrem Herzen würde er weiter existieren, deshalb musste er sich damit abfinden. Aber warum? Warum immer er?

Kashi’s Gefühle schwankten während des Wartens zwischen Verzweiflung, Trauer, Hass, Liebe und Selbstzweifel hin und her. Er ertappte sich mehrmals dabei wie er Sasune innerlich verfluchte und fühlte sich im selben Augenblick schon wieder schlecht, dass er so über ihn dachte. Dann waren da noch die Gefühle für Ayame, die Sorge um Sasune’s Verschwinden und seine eigene Verwirrtheit. Er hoffte, dass dieser Tag so schnell wie möglich enden würde oder dass wenigstens jemand seine Gedanken wegwerfen würde, wenn er selbst sie schon nicht abstellen konnte.

Er schüttelte den Kopf und versuchte so seine Gedanken zu vertreiben, als sein Blick den Baum vor der Schule streifte. Flüchtig nahm er eine Person war, die an ihm lehnte, doch er beachtete sie nicht weiter. Erst als er Ayame sah, die mit hängendem Kopf langsam auf ihn zuschritt und diesen nur für eine freundliche Begrüßung hob, bemerkte er, dass mit der Person an dem Baum irgendwas nicht stimmen konnte. Ayame’s Blick war starr und fassungslos, langsam bildeten sich feuchte Tränen in ihren Augen, die sich zu einem kleinen See sammelten und jeden Moment drohten über zu laufen. Kashi drehte sich zu dieser Person um und erst jetzt erkannte er, wer dort die ganze Zeit über gelehnt hatte. Es war Sasune. Sein leerer Blick schien die beiden zu durchbohren und doch machte er keine Anstalten zu ihnen zu gehen. Ayame schien es jedoch nicht dabei zu belassen und rannte zu ihm.

Tränen liefen über ihre vor Aufregung geröteten Wangen, doch als sie ihn gerade fragen wollte wo er die ganze Zeit gesteckt hatte, drehte Sasune ihr ohne ein einziges Wort zu sagen den Rücken zu und ging zur Akademie. Kashi hatte sich noch keinen Schritt bewegt, doch als er Ayame’s zitternden Hände sah, ging er zu ihr und legte einen Arm um ihre Schulter.

„Ayame, er braucht Zeit. Mach dir keine Sorgen!“, sagte er und wollte sich für diesen Satz im nächsten Moment selbst auspeitschen. Solche ein einfältiger Satz konnte auch nur ihm einfallen, wieso fielen ihm nie die passenden Worte ein, wenn er sie brauchte?

Ayame hatte den ganzen Weg bis zur Akademie geschwiegen, nur ein leichtes Nicken auf die Frage, ob alles in Ordnung sei, konnte er ihr entlocken. Als sie sich auf ihre Plätze gesetzt hatten, bemerkte Kashi ihren besorgten Blick. Er wusste, dass sie sich immer noch große Vorwürfe machte, aber er war ja wieder da. Jetzt würde schon alles wieder gut werden, versuchte er sich zu beruhigen. Nichts würde wieder gut werden, wurde ihm im nächsten Moment klar. Was dachte er nur, dass Sasune jetzt lachend mit ihnen trainieren würde und so tun würde als ob wieder alles so sei wie früher? Ob die beiden sich wieder vertragen würden stand weiterhin in den Sternen. Aber wahrscheinlich würden sie nie wieder ein Wort miteinander reden, außer es sei auf einer Mission gefordert. Doch so wie es aussah kämen die beiden sowieso nicht in ein Team, da beide zur Spitze der Klasse gehörten und nie zwei besonders hervorragende Schüler in ein Team eingeteilt wurden. Diesen Fall gab es nur in besonderen Ausnahmen und solch eine waren sie bestimmt nicht. Gespannt war er jedoch trotzdem, wenn er nicht mit Ayame in ein Team kam, dann würde das ihre Beziehung um einiges verändern, doch konnte sich da noch etwas ändern? Waren sie nicht schon an ihre Grenzen angelangt, obwohl sie noch nicht einmal eine Woche zusammen waren? Hatte Sasune nicht schon durch seine Abwesenheit alles vollbracht, was er wollte? Ayame redete kaum noch mit ihm, sie weinte nur noch und fühlte sich nicht in der Lage einen glücklichen und ausgelassenen Tag mit Kashi zu vollbringen, weil sie sich dann wieder schuldig gegenüber Sasune fühlte. Sasune, Sasune, immer wieder dieser Sasune!

Tomite-sensei betrat den Raum, er hatte wie immer einen etwas verpeilten Blick aufgesetzt und hielt eine Liste mit der Teameinteilung in der Hand. Das aufgeregte Gemurmel, das zuvor im Raum geherrscht hatte, verstummte bei dem Anblick. Jeder war auf das Ergebnis der Einteilung gespannt.

„So meine Schüler, ich habe euch ja schon das letzte Mal erzählt, was es heißt ein Ninja zu sein und ich hoffe, ihr habt in eurer Freizeit ein wenig darüber nachgedacht.“ Er machte eine bedächtige Pause und schaute in die Runde, als er es für angemessen hielt fuhr er fort: „Auf diesem Zettel steht eure Teameinteilung, die ich euch gleich vorlesen werde. Nachdem ihr in eure Teams eingeteilt wurdet, begebt ihr euch in euer jeweiliges Team und könnt euch kurz miteinander austauschen. Anschließend werde ich euch eure zukünftigen Meister vorstellen, auf die ihr in Zukunft hören müsst und von denen ihr noch einiges lernen werdet. Sie werden euch durch die einzelnen Missionen leiten und euch auch für bestimmte Prüfungen und spezielle Missionen anmelden. Also vergesst nicht, ihr seid immer auf euren Meister angewiesen, egal welchen Grad ihr habt.“

Als er merkte, dass die Ge-Nin langsam ungeduldig wurden und nicht mehr richtig zuhörten, hörte er mit seiner Predigt auf und fing an die Liste vorzulesen.

„In Team Drei sind Hayate Gekko, Kohaku Shiranui und Hitomi Hagane. Euer Sensei wird ein Mann sein, der damals als Jahrgangsbester von der Akademie abging und jedem hier ein Begriff sein müsste, aber ihr werdet auch wie die anderen seinen Namen noch nicht erfahren.“

Hayate, ein Junge mit tiefen Augenrändern stand als erster aus dem Team auf und wartete etwas bis seine zukünftigen Gefährten auch aufstanden. Alle mochten Hayate, der als eher zurückhaltend galt, jedoch ein ausgezeichneter Schüler war. Sein Onkel war zu Lebzeiten ein guter Freund des Hokage gewesen und diente mit ihm bei den ANBU, doch nachdem beide zurückgetreten waren, hatte Hokage Kakashi sich um sein neues Team gekümmert und er wurde zum Prüfer für die Chu-Nin-Auswahlprüfung ernannt, doch während einer der Prüfungen wurde er dank Orochimaru und seinen Verbündeten aus Suna von Baki ermordet, weshalb der junge Hayate seinen Onkel nie kennen lernen durfte. Doch Hime Gekko, seine Mutter, ließ das Andenken an ihren Bruder nicht verblassen, indem sie ihren Sohn nach Hayate Gekko, dem Ninja mit den tanzenden Klingen, benannte.

Kohaku Shiranui, war ein mittelmäßiger Ninja, auch sein Vater war recht bekannt in Konoha-Gakure. Er übernahm nach Hayate’s plötzlichen Tod die Rolle des Prüfers und blieb es fortan bei jeder Prüfung. Das letzte Mitglied des Teams war Hitomi Hagane, deren leibliche Eltern nicht bekannt sind. Sie wurde als kleiner Säugling vor die Tore Konohas gelegt und dort von den leitenden Wachposten Izumo Kamizuki und Kotetsu Hagane aufgelesen. Sie beschlossen das kleine Mädchen Hitomi zu nennen und sie gemeinsam unter Hokage Tsunade’s Aufsicht großzuziehen, was ihnen auch gut gelang. Da sie jedoch nur den Namen einer der beiden annehmen durfte, beschlossen sie Kotetsu als Vater anzugeben, weshalb sie als Hitomi Hagane in Konoha aufgenommen wurde.

„Team Vier besteht aus Hinako Uzumaki-Hyuuga, Tomoe Inuzuka und Nichuan Hyuuga.“

Bevor Tomite-sensei mit der wagen Vorstellung des zukünftigen Sensei dieses Teams fortfahren konnte, wurde er von einer empörten Nichuan unterbrochen.

„Tomite-sensei! Das kann doch nicht ihr ernst sein? Ich bitte sie, lassen sie mich in ein anderes Team. Lieber gebe ich mein Ninja-Dasein auf als dass ich mit dieser eingebildeten Kunoichi in ein Team komme!“

Hinako traf das sehr, sie hatte ja mit Einigem aus Nichuan’s Mund gerechnet, aber dass sie sogar lieber als normale Bürgerin Konohas leben wollte, als zusammen mit ihr in einem Team zu kämpfen machte sie traurig. Ging dieser Hass wirklich so tief?

„Nichuan, niemand zwingt dich in dieses Team…“

Nichuan atmete erleichtert auf, sie hatte erreicht was sie wollte, und das stimmte sie zufrieden, doch bevor sie sich wieder ruhig hinsetzen konnte, bemerkte sie die ausgestreckte Hand des Sensei, die auf die Tür dieses Raumes zeigte und sie schaute ihn fragend an.

„Also bitte, wenn du lieber gehen und einen einfachen Beruf wählen möchtest, dann tue das, denn ich werde die Teameinstellung nicht ändern!“

Alle Blicke richteten sich nun auf Nichuan, die ihren Sensei entgeistert anschaute und kein richtiges Wort herausbrachte. Dies war das erste Mal, dass sich Tomite-sensei so ernsthaft zu einem Thema äußerte und nicht nachgab. Nichuan wusste nicht recht, was sie ihm entgegnen sollte, weshalb sie nur ein gestocktes „Aber“ herausbrachte, doch als die Hand weiterhin zur Tür zeigte, gab sie nach und setzte sich mit mürrischem und verbittertem Gesichtsausdruck wieder auf ihren Platz und schwieg für den Rest der Einteilung.

„Lerne endlich mit deinem Hass umzugehen oder du wirst nie ein richtiger Ninja!“, fügte Tomite-sensei noch hinzu bevor er dort weitermachte, wo er aufgehört hatte.

„Euer Sensei ist ein…“, er stoppte kurz und schien nach einem richtigen Wort zu suchen, „sehr leidenschaftlicher Ninja. Seine Talente sind das Taijutsu, das er durch hartes Training perfektioniert hat. Ach so, wundert euch nicht über sein Outfit und lasst euch nicht davon abschrecken, er ist trotzdem ein sehr ernstzunehmender Lehrer.“ Tomite-sensei musste etwas grinsen, weshalb Tomoe und Hinako sich fragend anschauten, doch nachdem beide nur mit den Schultern zuckten, fuhr er fort.

„Das nächste Team mit der Nummer Fünf besteht aus Kasumi Sarugaku, Setsuna Nara und wie es nur kommen konnte Sakura Nara.“

Die Zwillinge klatschten in die Hände als sie erfuhren, dass sie in ein Team kamen, doch Kasumi schien nicht besonders beeindruckt von dem Gedanken zu sein, mit den beiden größten Unruhestiftern der gesamten Akademie, nein, ganz Konohas zusammenarbeiten zu müssen. Auffällig rollte sie mit ihren Augen und ließ so ihrem Gemütszustand freien Lauf. Kasumi ist die Tochter von Tsuzumi Sarugaku einem ehemaligen Boten Tsunade’s und von ihm bekam sie beigebracht nie unartig zu sein und stets auf ihre Disziplin zu achten. Und gerade sie, die nie Streiche spielte und stets im Unterricht aufpasste musste mit diesen Beiden in ein Team. Setsuna und seine Schwester fanden das ganze recht lustig, weshalb sie Kasumi die ganze Zeit angrinsten.

„Euer Sensei ist ein bekannter Ninja in Konoha, der unserem Dorf alle Ehre bereitet hat und es noch immer tut. Er war damals bekannt, als der Überraschungs-Ninja und unsere ehemalige Hokage Tsunade legte viel Wert auf ihn und seine Stärke. Ich glaube er passt ganz gut zu euch beiden!“, dabei deutete Tomite-sensei auf die Zwillinge und lächelte.

Jetzt blieben nur noch drei Teams und Kashi wurde immer nervöser, gab es vielleicht doch noch die Möglichkeit mit Ayame in ein Team zu kommen? Oder würde Sasune sie bekommen? Sie bekommen, wie sich das schon anhörte. Er musste aufhören so an ihrer Liebe zu zweifeln, aber das war leichter gesagt als getan. Selbst wenn sie in Sasune’s Team kommen würde, würden die beiden trotzdem ein Paar bleiben. Oder? Seine Gedanken wurden unterbrochen als Tomite-sensei weiter vorlas.

„In Team Sechs sind Reno Aburame, Asuna Yuhi und Ryu Akimichi. Euer Sensei wird ein Mann sein, der sagen wir Mal etwas wild und aufgedreht erscheint, allerdings gehört er nicht umsonst zu einem der fähigsten Ninja Konohas.“

Reno war wie Hayate ein sehr stiller Charakter, allerdings noch einen Tick mysteriöser und undurchschaubarer als Hayate, weshalb ihn niemand richtig kannte. Das Einzige, was über ihn bekannt war, ist seine Vorliebe für Insekten, die er seinem Clan, den Aburame’s, zu verdanken hat. Diese züchten ihre eigenen Insektenarten und benutzen sie im Kampf gegen Feinde und Rivalen. Und gerade das machte Reno ziemlich unbeliebt bei den Mädchen und gerade Asuna Yuhi, die Insekten über alles hasste, mied ihn wo sie nur konnte, weshalb sie umso schockierter war, als sie erfuhr, dass die beiden in Zukunft jede Mission zusammen meistern mussten. Ihr graute es jetzt schon davor, dabei hatte ihre Mutter Kurenai Yuhi, damals Reno’s Vater Shino Aburame trainiert und ihr erzählt, dass diese Insekten nichts ohne ihren Meister unternahmen, doch trauen konnte Asuna ihnen trotz alldem nie. Ryu war es eher egal mit wem er in ein Team kam, er kam mit allen gut klar und war sowieso eher der gemütliche Typ, der Streit hasste. Sein Vater Choji Akimichi brachte ihm bei, wie wichtig es sei, stets gute Freunde zu haben und vor allem einen, der einem besonders am Herzen liegt.

„Team Sieben, das vorletzte Team, besteht aus Ayame Umino.“

Ayame stand auf und schaute Kashi an. Wie verwandelt lächelte sie plötzlich und Kashi wurde etwas leichter ums Herz. Er glaubte fest daran, dass er mit ihr in ein Team kommen würde, doch als er den nächsten Namen hörte, zerbrach sein kleiner Traum in tausend klirrende Scherben.

„Sasune Uchiha und…“

Kashi wollte den nächsten Namen gar nicht mehr wissen und hörte nicht mehr hin. Sasune hatte gewonnen, er würde bekommen was er wollte und Kashi würde wieder einsam sein. Er schaute Ayame traurig an und sah wie sie weiterhin lächelte. Er hatte also recht gehabt, sie liebte Sasune mehr wie ihn und das brachte sie so zum Ausdruck, dass es sie gar nicht kümmerte, ob Kashi nun bei ihr war oder nicht. Er wollte gerade seinen Blick enttäuscht abwenden als sie meinte: „Kashi, wieso stehst du denn nicht auf? Freu dich doch!“

Er wusste nicht, was sie damit meinte, doch als er bis auf sie und Sasune niemand weiteren im Raum stehen sah, begann sein Gehirn langsam zu verarbeiten, was das bedeuten musste und warum Ayame weiterhin gelächelt hatte. Tomite-sensei musste ihn als drittes Teammitglied aufgerufen haben, doch bevor er sich blamierte fragte er lieber Ayame leise nach der dritten Person.

„Natürlich du, wer denn sonst?“, antwortete sie lachend und reichte ihm ihre Hand. Grinsend nahm er sie entgegen und stand auf. Doch eine Frage lag ihm auf den Lippen, weshalb er laut fragte: „Aber Tomite-sensei, wie ist das möglich? Sasune und ich in einem Team? Ich dachte immer, dass die Teams gleichmäßig aufgeteilt werden.“

„Da gebe ich dir auch recht, aber in diesem speziellen Fall mussten wir eine Ausnahme machen, da Sasune und du euch recht gut ausgleicht und nicht in den gleichen Bereichen auch die selben Stärken habt. Ihr würdet einfach perfekt als Team zusammenpassen, deshalb haben Hokage-sama, Iruka-sensei und ich so darüber entschieden.“

Ayame fiel Kashi in die Arme und lächelte. „Siehst du, deine Sorgen waren unnötig. Ich habe es dir ja die ganze Zeit gesagt, wir bleiben zusammen.“

Kashi blickte kurz zu Sasune, der die beiden missbilligend anschaute und den Kopf dann angewidert abwandte. Er erwartete schon ein lautes Seufzen, doch Ayame überraschte ihn mit ihrer knappen Antwort: „Er wird lernen damit umzugehen, du wirst sehen. Wir werden ein tolles Team sein!“ Mit diesen Worten gingen beide in Richtung Tür.

„Wartet ihr drei, nicht so schnell. Wollt ihr denn keine Informationen über euren Sensei haben?“

Sie hielten kurz inne und schauten sich an. Als alle drei nickten, fuhr Tomite-sensei fort, indem er mit lauter Stimme sagte: „Also euer zukünftiger Sensei ist ein sehr intelligenter Ninja, der in seinem damaligen Jahrgang der erste war, der die Chu-Nin-Prüfung bestand. Seine Stärken sind sein Teamgeist und seine Führungsqualitäten. Er scheint manchmal recht unmotiviert, aber man kann sich immer auf ihn verlassen. So, das letzte Team brauche ich ja nicht mehr vorzulesen und die anderen können dann alle gehen. Bleibt aber zusammen, damit eure Sensei euch auch finden. Haltet euch nur in der nähe des Schulgebäudes auf.“

Die Teams teilten sich auf und verschwanden alle in verschiedene Richtungen, um sich ein wenig auf ihren neuen Sensei vorbereiten zu können. Kashi und Ayame verhielten sich in Gegenwart von Sasune etwas zurückhaltend, da sie ihn nicht weiter verletzen wollten, doch Sasune schien mit der Zeit immer lockerer. Er unterhielt sich sogar mit ihnen, obwohl er kein Wort über diesen besonderen Morgen fallen ließ. Ayame hielt es für besser es erstmal dabei zu belassen und ihm seine Zeit zu lassen, die er brauchte, so wie auch sie ihre Zeit gebraucht hatte um das ganze zu verdauen. Und vielleicht würden sie ja eines Tages doch noch ein gutes Team werden.

Nichuan folgte ihrem neuen Team nur missmutig, sie wäre viel lieber einen anderen Weg gegangen, doch sie wurde von Tomoe und Hinako überstimmt und lief jetzt mit einigen Metern Abstand hinter ihnen her. Tomoe und Hinako schienen sich gut zu unterhalten, da sie ständig lachten und groß gestikulierten. Nichuan verdrehte die Augen, wie konnte man sich nur so kindisch verhalten? Außerdem kam es ihr sowieso schon die ganze Zeit merkwürdig vor, weshalb die beiden sich plötzlich so gut verstanden, wo sie doch ständig gegeneinander gekämpft hatten. Hatten sie sich etwa gegen sie verbrüdert? Ja, das sah dieser Möchtegern-Kunoichi ähnlich, aber diesmal würde Hinako nicht gewinnen, das schwor sie sich. Sie beschleunigte ihren Schritt und näherte sich den beiden. Gerade als sie mit ihrer üblichen Standpauke anfangen wollte, schnitt Tomoe ihr das Wort ab: „Hey Nichuan, endlich kommst du mal näher. Mensch, du kannst doch nicht immer nur alleine abhängen!“ Nichuan wollte etwas erwidern, doch diesmal fiel Hinako ihr ins Wort: „Genau. Nichuan, jetzt reiß dich doch mal zusammen! Wir sind in einem Team, wir müssen lernen miteinander umzugehen und wir müssen uns vollkommen vertrauen können, um diese Missionen zu überstehen, anders geht es nun mal nicht. Wieso siehst du das denn nicht ein?“

„Hinako hat recht, jetzt sei doch nicht immer so ein grimmiger und verbitterter Mensch und lach doch mal.“

„Wir würden uns auch darüber freuen, Nichuan! Ehrlich.“, Hinako reichte Nichuan ihre Hand und lächelte freundlich. Doch Nichuan konnte es nicht fassen, wieso war sie so freundlich zu ihr? Trotz all dem, was sie ihr bisher angetan und vorgeworfen hatte, reichte Hinako ihr die Hand zur Versöhnung.

„Was? Wieso? Ich verstehe das nicht.“, sagte sie verzweifelt und stark verwirrt.

„Das nennt man Vergebung. Eine muss ja den Anfang machen.“, sagte Hinako lächelnd und hielt ihr weiterhin die ausgestreckte Hand hin. Nichuan zögerte und streckte ihre Hand nur etwas zaghaft von sich weg.

Tomoe seufzte kurz auf und nahm dann kurz entschlossen Nichuan’s Hand und legte sie in Hinako’s, die sofort zupackte.

„So und ab heute sind wir ein gutes Team ja?“, stellte Hinako die rhetorische Frage.

Nichuan stand noch immer etwas verwirrt da, doch nach einer kurzen Weile zogen sich ihre Mundwinkel zu einem leichten Lächeln auseinander. Als Tomoe das sah jubelte er und meinte grinsend: „Na geht doch, und so siehst du gleich viel hübscher aus!“

Nichuan errötete und lächelte nun richtig. Das erste Mal im Leben fühlte sie so etwas wie Freundschaft und sie fing an dieses ihr bisher fremde Gefühl zu mögen.

Dark Passion

Mit laut hallenden Schritten, ging er durch die dunklen Gänge, die zur geheimen Halle Shi-na no Fuma (Versiegelte Wahrheit der Todesleere) führte. Kahl und kalt sahen diese feuchten Wände aus, die dicht aneinander gebaut waren und nichts Gutes verhießen. Doch davon ließ er sich schon lange nicht mehr beeindrucken. Sein Gefühl für Angst wurde ihm schon vor Jahren von seinem Vater ausgetrieben. Bei dem Gedanken an seinen Vater spie er neben eine vorbeieilende Ratte, die ihn neugierig beäugte. Sein Vater hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war, die Hoffnung Yami-Gakures, doch der Weg dahin war alles andere als leicht gewesen. Er durfte nie Schwäche zeigen, musste wochenlang abgeschottet von allen anderen Dorfbewohnern in einer Höhle nahe des Dorfes ums Überleben kämpfen. Gefühle bekam er nie zu spüren, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, als einmal zu erfahren, was es heißt zu lieben. Nicht, dass er unbeliebt bei den Mädchen wäre, nein, er war sogar der Schwarm aller jungen Frauen im Dorf, doch er wollte nichts von diesen Amateuren, diesen einfältigen Stümper-Kunoichi. Er wollte wissen, was es heißt, in die Augen eines Mädchens zu schauen und wahre Liebe zu erfahren, nicht in die gefühlslosen und nur von Schwärmerei gefüllten Augen dieser Weiber, die nur den Vorteil für sich sahen, wenn sie sich mit dem Sohn des Stellvertretenden Yamikage blicken lassen würden.

Seufzend ging er weiter. Sein Ziel war eine große Halle, die vom Gründer dieses Dorfes und seinem eigenen Vater erbaut worden war, um ihr dunkles Vorhaben eines Tages zu vollenden. Angewidert von diesem Gedanken ging er weiter und kam nur einige Schritte später am großen Eingangstor zur Halle an. Mit lautem knarren ging das Tor auf und das prächtige Innere der Halle kam zum Vorschein. Die Wände waren mit alten japanischen Zeichen versehen, die sich wie Efeu an den Steinwänden entlang schlingen. Jedoch konnte man nichts weiter erkennen, da alles abgedunkelt und verschleiert war. Der ganze Raum roch nach ätherischen Ölen, die dem jungen Ninja kurz den Atem nahmen. Als er sich langsam an das gedämpfte Licht und die stark riechenden Dämpfe gewöhnt hatte, schritt er weiter in die Mitte des Saals zu, in dem zehn hohe durchsichtige Gefäße standen. Sie waren nebeneinander angeordnet und man konnte nur schlecht das sich im Innern befindliche Objekt sehen, da es stets von blauem Chakra und im darin befindlichen Wasser aufkommenden Blasen umhüllt war. Die Glasbehälter waren auf steinernen Podesten befestigt, an denen jeweils eine Ziffer, ein nur schwer erkennbares Zeichen und ein Name standen.

Der schwarzhaarige Junge stellte sich vor den ersten Behälter und legte behutsam eine Hand an das Glas. Sein Blick schien nun vollkommen verändert. Wo zuvor noch Wut in seinen Augen zu sehen war, bildete sich jetzt ein Ausdruck von Kummer und Verzweiflung in seinem Gesicht. Er lehnte vorsichtig seine Stirn gegen das Glas und murmelte einige unverständliche Worte, doch sein Blick richtete sich weiter auf das Objekt in dem Gefäß.

Nun konnte er auch erkennen, was sich darin befand und ein leichter Flimmer bildete sich auf seinen Augen.

Nur schwer konnte man die Umrisse zweier schlanker Beine erkennen, die zu einem weiblichen Körper gehörten, der wie in Embryo-Stellung in diesem Gefäß schwamm. Die Augen waren geöffnet, allerdings schauten sie leblos ins Leere. Lange schwarze Haare umschlungen den nackten Körper und verdeckten diesen somit vollkommen. Die Arme waren um ihre Brust geschlungen, als würde sie frieren. Doch sie fror nicht, sie fühlte rein gar nichts.

Der Junge schaute auch zu den anderen Gefäßen und nun gab sich auch der Inhalt dieser preis. In jedem Gefäß befanden sich weitere junge Mädchen, die alle samt mit geöffneten Augen zu schlafen schienen. Keine glich der anderen, jede hatte unterschiedliche Eigenschaften.

Der Junge ging zu der breiten Kerze, die sich zwischen den Behältern befand und stellte sich direkt vor diese. Mit unglaublicher Geschwindigkeit formte er ein Handzeichen nach dem anderen, um anschließend mit den abschließenden Worten: „Katon! Gokakyu-no-Jutsu!“, eine kleine Stichflamme aus seinem Mund entstehen zu lassen, die die Kerze zum brennen brachte.

Durch das helle Licht, das von der Kerze ausging, wurden auch die einzelnen Schilder auf den Podesten sichtbar. Der Junge lief nun an allen Podesten vorbei und betrachtete jedes einzelne Schild. Nun wurden aus den vorher unerkenntlichen Zeichen die Wahrzeichen der Ninja-Dörfer erkenntlich, die sich von Behälter zu Behälter unterschieden. Er erkannte das Zeichen Sunas, dessen Dorf von Kazekage Gaara Sabakuno regiert wurde. Die zwei Klötze von denen der obere schmaler war als der andere, identifizierte er sofort, da er schon häufig in diesem Sandgebiet Aufträge erfüllt hatte. Des weiteren erkannte er zwei Blitze, die wie ein großer Pfeil aufeinander trafen und beim nächsten Gefäß einen Kreisel, der auf der linken Seite ein kleines nach unten zeigendes Dreieck aufwies. Dieses Zeichen war ihm nur zu gut bekannt. Konoha, noch nie hatte er dieses Dorf gesehen oder betreten. Doch er lebte mit dem Verlangen, dies eines Tages endlich tun zu dürfen, schon seit seiner Kindheit. Das Dorf, indem seine Familie lebte, indem er die Liebe erhoffte, die er nie bekommen hatte. Sehnsüchtig betrachtete er dieses Zeichen und strich einmal vorsichtig mit den Fingern darüber. Sein Vater verbot ihm jeglichen Kontakt zu seiner Familie, doch den Grund erfuhr er nie. Wann endlich würde er frei sein und seinen herzlosen Vater mit seinen niederträchtigen Plänen endgültig hinter sich lassen können? Und vor allem, was würde mit ihr geschehen, wenn er nicht mehr hier sein würde?

Sein Blick wanderte wieder zu dem ersten Gefäß, auf das er erneut zuschritt und mit ernstem Blick anstarrte. Auf diesem Behälter befand sich ein erst vor einigen Jahren entstandenes Zeichen. Ein Schwert, welches mit der Klinge nach oben zeigt und dessen Schaft von zwei Wellenlinien umkreist wird. Das Zeichen seines Geburtsortes und dieser Stätte, Yami-Gakure. Die Wut kehrte in seinem Innern zurück und er schlug seine Faust mit voller Wucht gegen das Podest, dass sich davon jedoch nicht beeindrucken ließ. Seine Worte der Verzweiflung hallten an den hohen Wänden des Saales laut wieder, als er mit bestimmender Stimme sagte: „Ich werde dich retten, Kaori. Ich werde Vater töten und dich hier rausholen, ich verspreche es dir! So wahr ich Fubuki Uchiha heiße!“
 

Langsam wurden die drei frischgebackenen Ge-Nin ungeduldig, als ihr Sensei, nach fünf Stunden voller gespanntem Warten, immer noch nicht aufgetaucht war, geschweige denn ein gewisses Lebenszeichen gezeigt hatte. Langsam machten sie sich Sorgen. Kashi war es zwar gewohnt auf seinen Vater warten zu müssen, doch dass sein neuer Sensei genauso verpeilt sein sollte, wollte er wirklich nicht glauben. Vielleicht war auch einfach nur eine wichtige Mission dazwischen gekommen, sodass er verhindert war, doch in dem Fall hätte ein beauftragter Jo-Nin zur Vertretung geschickt werden müssen, was jedoch auch nicht der Fall war. Ayame, die eindeutig ungeduldigste Ninja, die Kashi je kennen gelernt hatte, hackte nervös mit ihrem Kunai auf den Boden ein, der schon völlig durchlöchert war. Wenn Sasune ihr nicht ab und zu einen bösen und genervten Blick zuwerfen würde, hätte sie wohl nie damit aufgehört. Doch nach einem weiteren bösen Blick Sasune’s, ließ sie endgültig von dem Kunai ab und stand auf.

„Wie lange müssen wir den noch warten? Mir ist so langweilig.“

Sasune seufzte nur, blieb aber weiterhin ruhig sitzen. Kashi schaute sie ratlos an und zuckte mit den Schultern, von den beiden würde sie also keine Antwort bekommen. Seufzend setzte sie sich wieder hin und wollte gerade ihr Kunai wieder zur Hand nehmen, als sie plötzlich einen Schatten einer stehenden Person vor sich wahrnahm. Langsam hob sie ihren Kopf und schaute in das gelangweilte Gesicht eines jungen Mannes, der eine Jo-Nin-Weste trug und seine langen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.

„Sorry, habt ihr lang gewartet?“

Ayame schaute ihn fassungslos an. Kashi und Sasune tauschten nervöse Blicke, da sie wussten, was jetzt kommen würde.

„Sagen Sie mal, was fällt Ihnen eigentlich ein. Uns so lange warten zu lassen ist eine Frechheit! Wo waren Sie überhaupt?“

„Meine Güte, immer mit der Ruhe. Ich hab gewusst, dass das wieder anstrengend wird, aber ich kann unserem Hokage ja schlecht widersprechen.“

Kashi schaute den seltsam gelassen, ja fast schon gelangweilt wirkenden Jo-Nin an. Er sah es gar nicht ein, seine Verspätung zu begründen, sondern ignorierte Ayame regelrecht. Nun ergriff Sasune das Wort: „Sie sind also unser neuer Sensei?“

„Ja, der bin ich wohl. Mein Name ist Shikamaru Nara aus dem Nara-Clan und da ihr ja wohl meine neuen Schüler seid, muss ich euch auch erstmal kennenlernen. Fangen wir doch mit dir an.“ Er deutete auf Kashi, der ihn überrascht anschaute, dann mit unruhiger Stimme antwortete: „Ich heiße Kashi Hatake.“

Als Shikamaru-sensei ihn weiterhin erwartungsvoll beäugte, schluckte er einmal und sprach weiter. Dank seinem Vater wusste er, was ein Sensei alles von seinem Schüler wissen wollte, wenn er ihn kennenlernte.

„Also ich mag Bücher und hasse…“, er stockte kurz, atmete einmal tief ein und fuhr dann fort, „Ich hasse es, wenn man mich mit meinem Vater vergleicht und meine Fähigkeiten nicht schätzt, weil man nur ihn darin sieht.“

Shikamaru-sensei schien das erste Mal etwas Interesse zu zeigen, indem er eine Augenbraue anhob und Kashi neugierig beobachtete.

„Naja und mein Ziel ist es, der beste Ninja zu werden, um mich endlich von dem Schatten meines Vaters zu lösen.“ Ayame schaute Kashi begeistert an, dies war das erste Mal, dass sie einen Glanz in seinen Augen sah, der jedem verdeutlichte, dass er es ernst meinte.

Doch als er die Blicke der anderen sah, wich der Glanz wieder aus seinen Augen und der schüchterne und unsichere Kashi kam wieder zum Vorschein.

„Nun gut und was ist mit dir?“, Shikamaru-sensei deutete auf Sasune, der unberührt sitzen blieb und mit ruhiger und fester Stimme antwortete: „Mein Name ist Sasune Uchiha. Meine Vorlieben sind das Trainieren und der Umgang mit dem Windgeistwurfmesser. Ich hasse anhängliche Mädchen und Typen, die mich mit ihrer Belanglosigkeit nerven. Mein Traum ist es, der Nachfolger meines Vaters zu werden und den Uchiha-Clan wieder aufzubauen.“

„Gut und jetzt du.“

Ayame musste überlegen. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte, denn über ihren Traum hatte sie noch nie wirklich nachgedacht. Früher war es ihr Traum, von Sasune beachtet zu werden, doch jetzt waren sie in einem Team und sie liebte Kashi. Nervös blickte sie zu Kashi, der sie wie immer anlächelte und ich somit Mut machte.

„Ich bin Ayame Umino. Ich mag das Ken-Jutsu und mit meinem Team zusammen Zeit zu verbringen. Eigentlich hasse ich nicht sehr viel. Und mein Traum ist es…“, sie stockte kurz und überlegte, ob sie wirklich ihren Traum preisgeben sollte, doch letztendlich entschloss sie sich doch dafür und errötete als sie fortfuhr, „Mein Traum ist es, zu heiraten, Kinder zu bekommen und mit meiner Familie glücklich zusammen zu leben.“

Alle drei Ninja schauten sie verwundert und stutzig an. Kashi errötete und Sasune schaute verlegen zu Boden, während Shikamaru-sensei sie nur angrinste und meinte, dass das auch einmal sein Traum gewesen sei. Jetzt schauten die Ge-Nin nicht mehr Ayame, sondern Shikamaru-sensei sprachlos an und Ayame musste kichern. Die erste Hürde des Kennenlernens war überwunden und die anfängliche Wut wegen der Verspätung ihres Sensei verflogen. Doch noch hatten sie nicht die Aufnahmeprüfung überwunden, die entscheiden würde, ob Shikamaru-sensei sie als Schüler anerkennen würde. Diese Prüfung sollte jedoch dank seiner Verspätung erst am nächsten Morgen stattfinden und so machten sich die drei Ge-Nin auf den gemeinsamen Weg nach Hause.
 

Stillschweigend saß Ayame abends in ihrem Bett und betrachtete den durch ihr Fenster scheinenden Mond. Es war Vollmond und wie in jeder Vollmondnacht fühlte sich Ayame plötzlich so einsam. Sie konnte es nicht genau definieren, doch etwas schien mit ihr nicht zu stimmen. Sie fühlte sich schwach und ausgelaugt, ohne auch nur eine Mission erledigt zu haben. Als würde etwas in ihr fehlen, als würde ein Teil von ihrem Unterbewusstsein nach ihr rufen und sie beschwören wieder zu sich zu finden. Dieses Gefühl hatte sie schon von Klein auf und jedes Mal wenn sie ihren Vater danach fragte, schüttelte dieser nur den Kopf und meinte, das wäre Einbildung. Doch Ayame entging nicht der traurige Blick, den er anschließend versuchte zu verbergen. Irgendetwas musste in ihrer frühesten Kindheit geschehen sein, doch sie wusste einfach nicht was. Und solange ihr Vater schwieg, würde sie es auch nicht herausbekommen. Während sie weiter aus dem Fenster starrte, bemerkte sie nicht, wie etwas vor ihrem Haus umher schlich und sie von draußen beobachtete.

Seufzend stand sie auf und schaltete das Licht in ihrem Zimmer aus, um sich anschließend schlafen zu legen. Sie hatte immer noch ein ungutes Gefühl im Bauch, aber daran musste sie sich wohl oder übel gewöhnen.

Sie schloss die Augen und versuchte gerade ein wenig zur Ruhe zu kommen, als sie plötzlich ein Geräusch bemerkte, dass von ihrem Fenster aus zu kommen schien. Blitzartig schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, ein Feind. Fast beweglos griff sie zu dem Kunai unter ihrem Kopfkissen und hielt es fest in ihrer Hand, um den Eindringling jeden Moment angreifen zu können. Doch gerade als sie aufspringen wollte, spürte sie ein Gewicht auf ihrem Bett und sie behielt die Augen zu. Ein befeindeter Ninja würde sich nicht auf ihr Bett setzen, um sie zu erledigen. Vielleicht war es jemand anderes? Vorsichtig öffnete sie ein Auge und versuchte sich auf den Schatten neben sich zu konzentrieren, der keine Anstalten machte, sie zu berühren. Erst nach einiger Zeit erkannte sie die bekannten Umrisse ihres Teamkollegen und mit einem Ruck setzte sie sich auf und zischte aufgeregt: „Kashi! Sag mal spinnst du?“

Kashi war bei ihrem Aufruf zusammengefahren und schaute sie nun erschrocken an.

Ayame fuhr etwas ruhiger, aber immer noch im Flüsterton fort: „Was machst du hier? Und das auch noch um diese Uhrzeit?“

Verlegen schaute Kashi auf Ayames Decke und antwortete dann leise: „Naja, ich dachte nur… Wir haben doch morgen unsere Prüfung und wir wissen ja noch nichteinmal was er uns für eine Aufgabe stellt. Da haben wir uns gedacht, wir wecken dich und trainieren nochmal gemeinsam, um morgen fit zu sein. Wir…“ Bevor Kashi fortfahren konnte, fuhr Ayame ihm ins Wort: „Wir? Wen meinst du damit?“

Doch gerade als Kashi ihr antworten wollte, drang ihnen von draußen Sasunes Stimme ans Ohr und Ayame musste grinsen.

„Kashi, du sollst sie nicht im Schlaf beobachten, sondern wecken, damit wir trainieren können! Beeil dich!“

Kashi errötete und meinte nur: „Ich gehe schon mal runter zu Sasune. Mach du dich solange fertig, ja?“

Ayame nickte und stand auf, während Kashi wieder aus dem offenen Fenster stieg. Sobald er unten angekommen war, hörte sie schon aufgeregtes flüstern, dass nach einem kurzen dumpfen Knall verstummte. Wahrscheinlich hatte Sasune Kashi eine Kopfnuss verpasst, nachdem er sich zu Sasunes Beschwerde geäußert hatte. Ayame musste leise lachen, doch sie beherrschte sich schnell wieder, damit ihr Vater nicht wach wurde, denn dieser hatte sowieso einen leichten Schlaf. Sie beeilte sich und zog sich noch schnell einen Umhang über, bevor sie es Kashi nachmachte und aus dem Fenster zu den beiden stieg. Wie erwartet stand an einem Baum gelehnt Sasune, der sie locker anlächelte. Ein paar Meter weiter befand sich Kashi, der sich murrend den Kopf rieb.

„Na dann lasst uns mal zum Trainingplatz gehen.“, sagte Ayame leise und winkte den beiden zu, damit sie ihr folgten.

Wie Schatten bewegten sie sich von Haus zu Haus, um nicht aufzufallen. Teilweise bewegten sie sich auch über den Dächern Konohas, damit sie schneller voran kamen, denn sie hatten nicht viel Zeit und sie wollten die ganze Nacht nutzen, um für die morgige Prüfung bereit zu sein.

Ayame merkte, wie ihre Kraft von Minute zu Minute schwand. Ihr Befinden lag immer noch im Einfluss des Mondes und so konnte sie nur hoffen, dass sie das Training durchstehen und so fit für den nächsten Tag sein würde. Sie riss sich zusammen, denn die anderen durften nichts davon merken, doch als sie immer weiter hinter die anderen fiel, bemerkten auch Kashi und Sasune, dass etwas nicht stimmte.

„Ist alles in Ordnung?“, ergriff Kashi das Wort. Ayame wollte gerade antworten, als sie plötzlich ein Gefühl der Ohnmacht überkam. Ihre Beine gaben nach und sie sackte in sich zusammen. Sofort waren die beiden Teammitglieder bei ihr und fingen sie auf, bevor sie auf dem Boden aufkam. „Ayame! Verdammt, was ist mit dir?“

Sasune fasste Kashi an die Schulter und meinte: „Kümmere du dich um Ayame, ich hole Hilfe.“ Und mit diesen Worten war er auch schon verschwunden. Kashi hielt Ayame in seinen Armen und schaute sie mit besorgtem Blick an. Doch in diesem Moment konnte er nichts für sie tun, außer an ihrer Seite zu sein.
 

Sasune war mittlerweile beim Anwesen der Uminos angekommen und klopfte wie wild an die Tür. Als Iruka endlich die Tür aufmachte und Sasune verwundert und fragend anschaute, erklärte dieser ihm in kurzen Worten, was geschehen war. Iruka war innerhalb weniger Sekunden hellwach und folgte Sasune besorgt und vollkommen aufgelöst. Er hatte bereits geahnt, dass so etwas passieren würde, doch dass es jetzt schon soweit war, damit hatte er nicht gerechnet. Schon nach kurzer Zeit waren sie bei Kashi und der mittlerweile Wachgewordenen Ayame angekommen und der besorgte Vater stürzte sofort zu seiner Tochter. „Ayame, was ist passiert?“ Die immer noch benommene Kunoichi schaute ihren Vater verwirrt an und schien immer noch nicht richtig sprechen zu können. „Wir bringen sie sofort nach Hause. Ich nehme Ayame und du, Kashi, holst bitte deinen Vater. Ich glaube, ich bin euch allen Rechenschaft schuldig.“
 

Schweigend schloss Iruka die Zimmertür seiner Tochter. Er hatte sich noch einmal vergewissert, dass es ihr besser ging und ging nun die Treppe hinunter, um sich zu den anderen an den Tisch zu setzen. Kashi hatte so schnell es ging seinen Vater geholt und Sasune war Iruka gefolgt, um ihm etwas unter die Arme zu greifen. Jetzt stand er mit gesenktem Kopf vor ihnen. Er wusste nicht recht, wie er anfangen sollte, doch er musste es langsam erzählen, sonst würde er daran noch zu Grunde gehen. Das konnte er sich und vor allem seiner Tochter nicht weiter antun.

Hokage Kakashi lächelte und ergriff das Wort: „Iruka-san, ich weiß, es fällt dir schwer darüber zu reden, aber ich denke du bist den zwei Jungs wirklich eine Erklärung schuldig. Sie machen sich Sorgen um Ayame und verlangen eine plausible Erklärung. Ich gebe dir die Erlaubnis über das zu reden, was vor ungefähr 12 Jahren passiert ist.“ Kashi traute seinen Ohren nicht, wusste sein Vater etwa, was mit Ayame los war? Kakashi entging der Blick seines Sohnes keinesfalls, doch er wollte es Iruka überlassen, von diesem Ereignis zu erzählen.

„Nun gut, ich denke Hokage-sama hat recht. Es begann alles vor 12 Jahren. Meine Frau hatte gerade entbunden und lag mit hohem Fieber im Krankenhaus. Irgendetwas war bei der Geburt fehlerhaft verlaufen, sodass sie nicht mehr lange zu Leben hatte. Ich verbrachte jede Stunde an ihrem Bett und kümmerte mich um sie, so gut ich konnte. Ihr Wunsch war es gewesen, dass unsere zwei Töchter neben ihr in einer Wiege liegen sollten, damit sie bis zu ihrem Tod noch bei ihnen sein konnte.“

Sasune und Kashi sahen sich geschockt an, als sie das hörten. Doch Kashi sprang auf und fragte erregt: „Zwei Töchter? Aber ich verstehe das nicht, Ayame ist doch Einzelkind, oder?“

Iruka schüttelte traurig den Kopf, ein feuchter Schimmer war in seinen Augen zu sehen, als er weiter erzählte: „Kashi, Ayame ist kein Einzelkind. Sie hat eine Zwillingsschwester, aber jetzt lass mich erst zu ende erzählen, dann wirst du es verstehen.“ Kashi schluckte und setzte sich wieder hin, er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit und er wollte gar nicht wissen, was jetzt noch kommen würde.

Iruka fuhr fort, doch man merkte deutlich, dass es ihm schwer fiel, weiter zu erzählen: „Ich wusste nicht, wie lange meine Frau noch zu leben hatte, deshalb verbrachte ich auch die Nächte an ihrem Bett und verließ den Raum nur, wenn ich ihr etwas brachte oder austreten musste. Zwei Tage nach der Entbindung ging es meiner Frau plötzlich schlechter und sie hatte hohes Fieber, ich beschloss kurz den Raum zu verlassen und ihr einen kalten Lappen zu bringen, um ihn ihr auf die Stirn zu legen. Hätte ich gewusst, was in dieser kurzen Zeit passieren würde, hätte ich den Raum nicht verlassen.“, Iruka schlug aus purer Verzweiflung mit der Faust gegen den Tisch, der bedächtig zu beben begann, „Ich war nicht länger wie fünf Minuten weg, doch als ich die Tür zu ihrem Zimmer aufmachte, war das Fenster sperrangelweit aufgerissen und ein kalter Wind zog durch den ganzen Raum. Eines der Mädchen schrie aus vollem Leibe und schien nicht aufhören zu wollen. Vor Schreck ließ ich den Lappen fallen und rannte zu meiner Frau, die völlig verzweifelt und von Fieberschüben geplagt in ihrem Bett lag und weinte. Ich fragte sie, was passiert sei, doch sie war nicht fähig etwas zu sagen, sondern deutete nur mit zitternder Hand auf das Kinderbett. Ich wagte nicht einen Blick hinein zu werfen, doch ich musste sicher gehen, dass es meinen Töchtern gut ging. Also lief ich darauf zu und jeder Schritt ließ mein Herz weiter verkrampfen. Ich schaute in das kleine Bett und sah, dass die Decke zurückgeschlagen war. Dies gab mir freien Blick auf das Geschehene. Dort, wo vorher zwei kleine Säuglinge friedlich geschlafen hatten, lag nur noch eine meiner Töchter. Ich konnte nicht glauben, was passiert war. Ich wollte es nicht glauben, doch eines meiner neugeborenen Kinder war verschwunden. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nicht schreien, obwohl sich mein Herz danach sehnte. Das Einzige, was ich tat, war die Kleine aus ihrem Bett zu heben und sie zu ihrer Mutter zu bringen. Ich kniete am Bett und wir schwiegen. Saßen einfach nur da und wussten nicht, was wir tun sollten. Doch plötzlich sagte meine Frau etwas, das ich noch heute höre, wie an diesem Tag. Sie sagte, ich solle ihr eines Versprechen, dass ich Ayame nichts von ihrer Schwester erzählen soll. Bevor ich Einwände einbringen konnte, fing sie plötzlich an zu krampfen. Der Stress und die Aufregung waren wohl zuviel für sie gewesen. Ich stürzte auf und griff ihre Hand. Verzweifelt rief ich nach der Schwester, doch bevor diese eintreffen konnte, drückte meine Frau noch einmal feste meine Hand und bat mich, es ihr zu versprechen. Ich zögerte, doch dann nickte ich und versprach ihr, ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Sie lächelte noch ein letztes Mal und starb. Seit diesem Tag habe ich mir geschworen, Ayames Zwillingsschwester zu finden und sie wieder nach Hause zu bringen. Doch ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte. Als die Schwester reingestürmt kam, hatte ich bereits mein Mädchen auf den Arm genommen und den Raum verlassen. Ich wollte nicht dabei sein, wenn sie meine Frau für Tot erklären würden. Ayame hatte sich schnell wieder beruhigt und so war ich einfach mit ihr nach Hause gegangen. Jahrelang war Ayame ganz normal aufgewachsen, hatte alles, was sie brauchte, doch eines fehlte ihr immer. Ihre Mutter, doch ich gab mein bestes, sie bestmöglich zu ersetzen. Meine Tochter war gesund und hatte keine Probleme, doch seit ihrem 5. Lebensjahr entwickelte sich bei ihr eine Art Schwäche, die sich immer dann zeigte, wenn sich eine Vollmondnacht ankündigte. Sie wurde dann meist blass und lustlos. Zudem war sie zunehmend anfälliger für Kreislaufprobleme. Und auch ihre Persönlichkeit nahm schwere Veränderungen durch. Ich wusste nicht, woher das kommen konnte, bis ich mich entsann, dass diese schicksalhafte Nacht auch vom Vollmond beschienen wurde. Erst jetzt erkannte ich den Zusammenhang, doch eine Erklärung hatte ich trotzdem nicht. Ich wusste nur, dass Ayames Zustand etwas mit dem Verschwinden ihrer Zwillingsschwester zutun haben musste. Jahrelang fragte mich Ayame, weshalb sie sich an solchen Abenden so leer fühlen würde, als ob ein Teil von ihr fehlen würde, doch ich konnte ihr keine Antwort geben, denn ich hatte es meiner Frau versprochen. Es war ihr letzter Wille gewesen und ich wollte ihn um jeden Preis erfüllen. Doch ich konnte es nicht ganz für mich behalten, denn Ayames Anfälle wurden von Jahr zu Jahr schlimmer und ich begann mir große Sorgen zu machen, weshalb ich Kakashi-san ein weihte und ihn um Rat bat.“ Iruka hielt inne und Kakashi übernahm das Wort: „Ja, und er erzählte mir die ganze Wahrheit über Ayame und ihre Zwillingsschwester. Ich versprach ihm, alle möglichen Mittel in Bewegung zu setzen, um seine zweite Tochter zu finden, allerdings hatten wir bis vor kurzem noch keinen Hinweis, wo sie sein könnte. Doch vor ein paar Monaten haben die Anbu auf eine ihrer Spionagemissionen einige Informationen aufgeschnappt, die uns zumindest den möglichen Standort verraten haben. Und dieses Dorf ist Yami-Gakure.“

„Was?“, Sasune zeigte das erste Mal eine richtige Regung, er konnte einfach nicht glauben, was er da hörte. Ayame hatte eine Zwillingsschwester und diese sollte auch noch von Ninja aus Yami-Gakure entführt worden sein? Er war stets ein gelassener und ruhiger Typ gewesen, doch das belastete selbst solch einen Menschen wie ihn. Er verstand nicht, dass Iruka-san, dass alles für sich behalten hatte und nicht an die Öffentlichkeit gegangen war. Er hätte so viel bessere Chancen gehabt, seine Tochter zu finden. Er tat seiner Verwirrung kund, indem er genau das sagte. Doch Iruka schüttelte nur den Kopf und sah Sasune mit einer Ernsthaftigkeit an, die ihn erschauern ließ. „Sasune, hast du jemals einen Menschen so sehr geliebt, dass du ihm jeden Wünsch erfüllt hättest. Ich glaube, mit deinen jungen Jahren kannst du das noch nicht nach empfinden, aber ich glaube fest daran, dass meine Frau noch komplett bei Verstand war, als sie mir dieses Versprechen abnahm und sie wollte nur das Beste für unsere verbliebene Tochter. Und ich wollte nicht, dass Ayame darunter leidet. Sie hat schon genug Probleme gehabt, das Fehlen ihrer Mutter zu verkraften, noch mehr wollte ich ihr nicht aufbürden.“ Sasune schwieg und erkannte, dass Iruka nur sein Bestes getan hatte, aber er wusste nicht, ob er auch so gehandelt hätte.

„Vater, du wusstest das die ganze Zeit und hast nichts gesagt?“, fragte Kashi empört. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen, da er das ganze erstmal richtig realisieren musste, um es zu verstehen.

„Ja, mein Sohn. Ich hatte es Iruka-san versprochen und deshalb habe ich auch dir nichts erzählt. Doch ich stelle euch jetzt eine Frage und überdenkt die Antwort gut.“

Sasune und Kashi schauten sich mit ernstem Blick an, sie wussten nicht, was jetzt kommen würde, aber eines war klar, sie würden Ayame nicht im Stich lassen.

„Ayames Zustand hat sich extrem verschlechtert und ich habe erfahren, dass sich durch diesen Anfall ihr ganzer Gemütsstatus verändert haben könnte. Es gab schon einmal solche einen Anfall, aber in weit harmloseren Zustand, doch selbst dabei kam es zu einem drastischen Launenumschwung Ayames, der Monate anhielt. Ich möchte, dass sich etwas verändert, dass wir eine Lösung für dieses Problem finden, doch das geht nicht alleine. Deshalb stelle ich euch jetzt folgende Frage: Was würdet ihr riskieren, um Ayame zu helfen? Was würdet ihr tun, auch wenn der Fall eintritt, dass Ayame nicht mehr die sein wird, die ihr kennt?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Tonja
2008-03-20T12:46:02+00:00 20.03.2008 13:46
Wow,
das waren jetzt ganz schön viele Informationen auf einmal.
*es erst verarbeiten muss*
Ich bin gespannt, was die Antwort der beiden sein wird.
Bye Tonja
Von:  _Rick_
2008-03-16T18:55:35+00:00 16.03.2008 19:55
TT__TT *snif*
armer iru.. arma ayame....
dieses Kapi is traurig.. aber auch total spannend.... einfach
mach bitte schnell weiter
lg
Rick
Von:  Halfangelic
2008-03-12T15:59:11+00:00 12.03.2008 16:59
oh man, das wird echt immer spannender.
ich halte es kaum aus.
echt super!
mach nur so toll weiter^^
lg
Von:  Tonja
2007-11-14T18:03:36+00:00 14.11.2007 19:03
Hi,
das Kappi ist wirklich klasse.
Ich freue mich schon auf das nächste Kap.
Bye Tonja
Von:  _Rick_
2007-10-24T19:57:16+00:00 24.10.2007 21:57
*schock*
WAS ich hab zu dem kapi kein kommi hinterlassen
gomen *das kapi scho längst gelesen hat*

ja kashiaya *rumhüpf* sry aber ich kann sasuke nicht soo leiden *g* und damit i wie auch nicht sasune... ka warum das so ist...

also mach weiter so!!!
*eine 1 geb*
*auf nächstes kapi freu*
Von: abgemeldet
2007-09-21T19:55:09+00:00 21.09.2007 21:55
juhuuuu endlich!! xD *kashi-aya-fähnchen schwenk* kihihi^^ *auf nächstes kapi freu*
Von:  Papierflieger
2007-09-14T15:58:26+00:00 14.09.2007 17:58
Das hast du wirklich schön erzählt^^

Ich fand nur den Teil mit den Sabakunos ein bisschen unpassend eingesetzt. Bitte nicht falsch verstehen; du hast das Kapitel über über Ayame erzählt und dann einmal so zwischendurch über die Suna-lage. Das hat nich so ganz gepasst. Hättest du noch über ein paar andere geschrieben, wär das nicht so aufgefallen. Da wir ja alle die Kinder kennen (oder?), wäre das ja auch nicht verwirrend. Außerdem schreibst du auch immer so schön lustige Szenen wenn alle zusammen sind^^)v
An sich mag ich deinen Schreibstil, es sind so gut wie keine Fehler drinnen und man kann sich gut in die Charas versetzen.

Ich hoffe dein nächstes Kapitel kommt schneller x3
deine Cousine xD
Hina
Von:  Tonja
2007-09-14T14:39:25+00:00 14.09.2007 16:39
Hi,
schön, dass Ayame endlich ihre Gefühle verstanden hat.
Bin gespannt wie´s weiter geht.
Bye Tonja
Von:  Tonja
2007-08-22T20:28:52+00:00 22.08.2007 22:28
Hi,
die FF isz voll klasse.
Anfangs war ich mir ja nicht sicher ob ich sie wirklich lesen sollte.
Als ich es schließlich gemacht habe war ich mehr als zufrieden.
Könnte ich ne Ens bekommen wenn es weiter geht?
Danke schonmal
Tonja
Von:  _Rick_
2007-07-30T20:25:53+00:00 30.07.2007 22:25
snif amer kashi.....
ach iruka ist sooowas von gut... XD
schreib weiter sooooo



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