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Don't let me fall asleep...

Aku x Roku
von

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i will find you, no matter where you are...

Lange dauerte es, nun ist es da: Das 7. Kapitel! Eigentlich müsste es "Das verflixte 7.Kapitel" heißen, da mein PC mal wieder den Witz gemacht genau dann abzustürzen, als ich bereits alles fertig eingegeben habe (mit den ats) und einfach nur speichern bzw. uploaden wollte... =___=" Demnach kommen die ats ein ganzes bisschen später~ Entschuldigung..... "»

Da es fast "Nach-Weihnachten" ist, hier trotzdem noch ein kleines Geschenk von mir an euch, die ihr immer so lange wartet, lest und so liebe Kommentare hinterlasst! ^___^= --> http://heartlesstira.deviantart.com/art/Merry-Christmas-Darling-72994894

Ich werde es demnächst auch bei Mexx hochladen :3

Somit genug geredet... Wie gesagt, die ats werden nachgereicht, was bedeutet, dass es sein kann, dass die Story noch einmal in der Warteschleife hängen wird auf Grund von einer zu hohen Bearbeitungsquote... "»

Merry Christmas and a happy new year ~ schließlich kommt das achte Kapitel erst im neuen Jahr~

Also: Habt Spaß beim Lesen, verzeiht mir kleinere Fehler, weist mich auf große hin und fühlt euch geknuddelt! ^_____^=

Eure Asuka~<3
 


 

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Chapter VII: i will find you, no matter where you are… [Axel]
 


 

Wie ein nie endender Albtraum.

Ob wir wohl irgendwann auch aus diesem aufwachen würden? Wir konnten doch nicht ewig darin gefangen sein, für immer in der Dunkelheit verweilen? Meine Wut und mein Ärger hatten sich in dem Moment besänftigt, als ich das Badezimmer betrat und in den Spiegel blickte, der über dem Waschbecken hing. Ich fragte mich, was es brächte, ihn zum Reden zu zwingen. Würde ich so überhaupt einen Ton aus ihm rausbekommen?

Langsamen Schrittes ging ich nach kurzer Suche wieder zurück, fand Roxas immer noch in derselben Sitzhaltung vor, wie ich ihn eben aufs Bett geschubst hatte.

Noch einmal - alles auf Anfang…

„Sie haben dich fast genauso schlimm zugerichtet wie letztes Mal.“ Es war ein nur in sich gekehrtes Murmeln, dennoch hatte es Roxas verstanden, da ich ihn nicken sah. „Hast du sie irgendwie provoziert?“

„Blödsinn!“

„Sie dich?“

„Denkst du, ich würde mich auf solche Idioten einlassen?“

„Nein, natürlich nicht.“

Schön, wie einig wir uns mal wieder waren. Wirklich schön. Könnte es zu anderen Zeitpunkten nicht auch so sein?

Vorsichtig und äußerst behutsam versorgte ich jede Wunde, die ich an seinem Körper entdecken konnte - desinfizierte sie und legte entweder ein Pflaster oder einen kleinen Verband drüber. Während ich Roxas verarztete, sprachen wir beide kein Wort miteinander. Der Blonde sah mir dabei einfach nur zu, hatte eine für mich unheimlich gleichgültige Miene aufgesetzt. Angesichts diesen Verhaltens fiel es mir schwerer als sonst, wirklich die Fassung zu bewahren und das Zittern meiner Hände zu unterdrücken. Einfach so beherrscht zu sein, wie man es auch sonst von mir kannte.

Warum veranstaltete ich überhaupt diesen Zirkus? Wem wollte ich damit etwas beweisen? Am Ende mir selbst? Wie cool ich doch damit umgehen konnte? Dass ich nicht unnötig emotional wurde? Die Sache rein diplomatisch regeln konnte? Ja Axel… bestimmt.

Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, die wir hier schweigend verbrachten. Und selbst, als ich mit meiner Arbeit fertig war, wusste ich nicht, was nun folgen, wie es weitergehen sollte.

Normalerweise würde man sagen „Komm, lass uns eine Runde spazieren gehen! Wir müssen reden!“ oder „Ich habe da was mit dir zu besprechen…“ Normalerweise. Doch war unsere Situation inzwischen alles andere als normal. Sie war immer verwickelter geworden, viel komplizierter als zu Beginn, einfach undurchschaubar, nicht durchdringbar.

Roxas behielt seinen Blick gesenkt, rückte unruhig hin und her, öfters nervös von links nach rechts guckend. Ich wusste nicht warum, aber… irgendwie tat er mir leid. Ich spürte dieses Gefühl des Mitleids, wollte ihm sanft über die Wange streichen, ihm Sicherheit geben, wurde jedoch von seiner Hand augenblicklich zurückgeschlagen.

„Lass mich in Ruhe…“, kam es leise über seine Lippen. Nur vier kleine Worte - und sie schmerzten mehr statt tausend andere. Als hätte er mir selbst einen vergifteten Dolch in die Brust gestoßen, tief hineingebohrt und ihn nicht losgelassen…

Meine Schultern sanken ein, wusste ich doch nicht, was ich sonst noch tun sollte… wenn er partout nicht redete, sondern wir nur klar machte, dass er lediglich die kleinste Berührung meinerseits nicht zulassen würde? Vielleicht musste ich… anders an die Sache rangehen oder aber einfach direkt danach fragen, was ich so sehr befürchtete. Das wäre wohl das Beste…

„Ist es… für dich aus zwischen uns?“ Zu meiner eigenen Verwunderung schwank kein bisschen Unsicherheit oder Emotionen in meiner Stimme mit. Einfach nur diese eine Frage, ruhig, beinahe so, als wäre es das Selbstverständlichste und Beachtungsloseste der Welt, gestellt.

Roxas schien aufzuhorchen, behielt dann jedoch wieder seinen auf mich so mitleidsvoll wirkenden Blick bei. In seinem Kopf schien sich eine Achterbahn der Gedanken abzuspielen. Er überlegte, dachte lange nach, ließ sich Zeit, die ich ihm auch von mir aus lassen würde, wenn auch nur mit Widerwillen. Schließlich legte er die Hände ineinander, war wohl zu einem Ergebnis gekommen.

„Ich… Ich weiß es nicht… Ich weiß nicht, ob es… das ist… oder ob es weitergeht.“ Autsch… „Ich weiß überhaupt nicht, was ich denken soll. Was ich tun soll. Ich weiß nicht, ob ich im nächsten Moment lachen oder weinen muss. Ich könnte heulen, weil es so wehtut, ich könnte lachen, um diese Schmerzen loszuwerden. Weder das eine noch das andere scheint das Richtige zu sein.“ Roxas unterbrach sich einen kurzen Moment, bis er mich schließlich langsam ansah. „Axel… was soll ich tun!?“

Was soll ich tun…

Woher sollte ich das wissen? Wie konnte ich ihm darauf antworten? War ich nicht derjenige, der das alles von ihm wissen wollte? Warum drehte sich der Spieß auf einmal um? Ich senkte meinen Blick, öffnete mehrmals meinen Mund, musste allerdings kapitulieren. Nein, ich hatte nicht eine einzige Antwort parat. Viel mehr eröffneten sich mir immer weitere, schwierigere Fragen. Quälende Fragen, die mich nicht aufhören ließen nachzudenken und mich schließlich wieder zum verzweifeln brachten.

„Darauf… kann ich dir nicht antworten. Selbst wenn ich mich in dich hineinversetzen würde… ich könnte es nicht.“ Roxas Enttäuschung war ihm sichtlich anzusehen. Seine Mundwinkel hingen noch ein kleines Stück tiefer, als sie es ohnehin schon taten und seine Augen wurden weicher, wehleidiger. „Aber… ich weiß genau, wie du dich fühlst.“

„W-Woher…?!“ Ja woher? Gute Frage… Ohne es selbst zu wollen, hatte mich eben dazu bereit erklärt, ihm alles zu erzählen. All das, was mich dazu bewog so seltsam zu sein, was mit diesen Anrufen zusammenhing und dem ganzen Rest…

Ich setzte mich neben ihn, rückte mit dem Rücken an die Wand und zog ein Bein dicht an den Körper, bettete meine Arme um dieses.

„Würdest du… mir zuhören wollen?“

Der Blonde nickte, nahezu energisch. Das war typisch für ihn… So wie ich ihn zumindest kannte. Oder glaubte zu kennen, denn im Moment war er einfach nicht der Roxas, den ich in Erinnerung hatte. Okay, er war es schon, aber vollkommen anders als sonst. Ich erwiderte das Nicken, musste beinahe schon lächeln, und setzte ein weiteres Mal an, jedoch unterbrach mich nun das Telefon, welches unüberhörbar klingelte.

Telefonklingeln… schon wieder…?

„Hey… willst du nicht rangehen?“, fragte mich der Blonde, als es nach dem zehnten Läuten immer noch nicht still wurde. Roxas’ Stimme erreichte mich allerdings nur von Weitem. Zwar hörte ich ihn, jedoch zog sich meine gesamte Aufmerksamkeit auf dieses Gerät, das mich wie in seinen Bann zu ziehen schien. Ich bemerkte zu spät, dass der Kleine aufstand und zu der Ladestation ging, den Hörer abnahm und somit das Gespräch einleitete. Verunsichert starrte ich ihn an, bis er schließlich mit einer mir ungewohnten ernsten und dennoch gelassenen Stimme sagte: „Für dich“

Perplex nahm ich den Hörer entgegen, hielt ihn für ein paar Sekunden nur stumm an mein Ohr, bevor mich die andere Stimme erreichte und mich wieder wachwerden ließ.

Schon wieder…

Verdammt, warum zitterte meine Hand auf einmal so extrem? Ich musste versuchen ruhig zu bleiben. So wie sonst auch. Ganz ruhig. Einatmen. Nicht auf den rasenden Puls und das schnellere Herzschlagen achten. Ich wusste doch ganz genau, was mich jetzt erwartete. Das wusste ich doch. Also bleib ruhig, Axel. Sei wie immer. Gelassen, ruhig, regungslos. Gelassen, ruhig, regungslos. Gelassen…

Ich spürte die fragenden Blicke des Blonden in meinen Rücken, beschloss, das Gespräch besser ohne seine Anwesenheit zu führen und ging mit dem schnurlosen Telefon in der Hand auf den Flur, schloss die Tür hinter mir. „Hallo?“

Nun begann es… Nun begann der Teufelkreis sich erneut zu drehen, mir wieder die Luft abzuschneiden und mich in die Ecke zu drängen.

„Hallo Axel… lange nicht mehr von einander gehört, was?“ Ich konnte direkt fühlen, wie sich der Inhalt meines Magen umzudrehen vermochte. „Wie sieht es aus? Hast du dir unser großzügiges Angebot inzwischen überlegt?“ So heuchlerisch freundlich, wie die Begrüßung kam, endete die Frage schneidend scharf. Meine Augen für einen kurzen Moment schließend, musste ich meine Schultern leicht sinken lassen. In mir hatte sich meine Stabilität gelöst. Von Selbstsicherheit keine Spur, Angst fing an sich auszubreiten. Angst, die mich verräterisch werden ließ, die mich Fehler machen ließ. Bleib ruhig…

„Vergiss es…“, brachte ich in einem nicht minder sanften Ton über die Lippen und zu meiner eigenen Verwunderung zog sich gleichzeitig ein leichtes Lächeln über meinen Mund. „Ich sage es dir gerne noch einmal, falls du es dir nicht merken konntest, okay? Ich werde nicht zurückkommen und Roxas auch nicht.“ Wort für Wort mit einem spitzen Unterton in meiner Stimme. Genau, ich musste ihm nur zeigen, dass ich nicht einfach klein beigeben würde, wer hier der Überlegende ist – ganz ruhig. Nur nicht ausrasten oder sonstige Gefühle preisgeben. Denk dran, Axel, du bist nicht umsonst einer der besten Manipulatoren in dieser Gruppe gewesen.

Tatsächlich schienen meine Worte für einen Moment von Wirkung zu zeugen. Leider nicht allzu lange:

„Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher. Ich denke, du weißt, dass wir auch gerne zu anderen Methoden greifen können, wenn du nicht kooperierst.“ Prima, Drohungen hatte ich doch schon lange nicht mehr am Hals gehabt! „Axel… Du weißt genau, wer von uns beiden am längeren Hebel sitzt, und das bist nicht du. Du bist nur der lästige Straßenköter, der für uns einige Aufträge erfüllt. Nicht mehr. Vergiss das nicht.“ Nein, das würde ich unter Garantie nie vergessen – Wie ihr mich herablassend behandelt habt und dennoch auf große Gemeinschaft tatet. Und ich Idiot war am Anfang auch noch darauf reingefallen, weil ich am Ende war… im Glauben, dass es nicht noch schlimmer werden konnte. „Ob du uns Roxas also auslieferst, oder ob wir ihn uns selbst holen… Das macht keinen Unterschied für uns. Aber du hast es in den Händen, ob du ihn noch ein bisschen länger sehen kannst oder er von einem Augenblick auf den nächsten aus deinem Leben verschwindet. Roxas ist derjenige von euch Nichtsnutzen, der die Krone trägt…“

„Verdammt, lasst ihn in Ruhe!!“, schrie ich in den Hörer, „Er kann nichts für diese Umstände! Lasst diesen Scheiß sein und sucht euch irgendwelche andere Idioten für eure Spielchen!!“ Dabei wollte ich nur die Tatsache überspielen, dass er einen wunden Punkt in mir getroffen hatte. Ich wollte nicht schon wieder jemanden verlieren. Nicht noch einmal diesen Schmerz verspüren, auch wenn es eh schon den Anschein hatte, dass es zwischen Roxas und mir vorbei war. Noch gab ich die Hoffnung nicht auf, dass sich alles wieder richten könnte. Noch nicht. Hatten wir nicht schon genug durchgemacht? War es nicht genug, was jeder von uns erdulden musste? Musste es wirklich noch mehr sein?!

„Axel, Axel, Axel… Du änderst dich wohl nie. Wie immer auf der Rebellentour. Aber nun gut… Ich denke, da wir beide eine friedliche Einigung erreichen wollen, gebe ich dir noch zweit Tage, um deine Entscheidung zu überdenken. Ich glaube, damit sind doch sowohl deine als auch unsere Seite gut beraten oder?“ Ein kurzes Lachen. „Wir hören voneinander, Axel.“ Aufgelegt. Wie ich es hasste, wenn er meinen Namen so betonte. Ich glaubte fast schon, mein Frühstück wieder zu finden, hätte er noch weiter geredet.

„Verdammter Mist…“, knirschte ich durch meine Zähne hindurch, „Das kann doch nicht…“ Das kann doch nicht wirklich alles gewesen sein? Das Telefon auf die Kommode legend, atmete ich einmal tief durch, bevor ich hastig deren Schublade aufriss und nach etwas zu suchen begann.

„Axel?“ Erschrocken drehte ich mich herum, verschloss schnell, wie ein ertappter Dieb, die Schublade. Roxas hatte sich rausgeschlichen und schaute mich nun mit skeptischem Blick an. „Alles okay?“

„Klar, sicher!“ Ich glaube, dieses Mal war ich der schlechteste Lügner, den die Welt je gesehen hatte. Wenn nicht sogar noch schlechter.

Der Blonde verschränkte ein wenig die Arme.

„Wer… war das? Er klang irgendwie erfreut, als er meine Stimme hörte?“ Nicht antworten! Nicht mit der Wahrheit rausrücken! Das würde das endgültige Aus für uns zwei bedeuten!

„Er hat sich bloß gewundert, dass ich Besuch habe!“ Noch eine Lüge.

„Hast du sonst etwa nie Besuch?“

„Nun ja, keinen männlichen.“ Lüge.

„Verstehe.“

„Wie auch immer, war nicht so wichtig!“ Lüge, Lüge, Lüge!

Nein, das nahm er mir nicht ab. Das konnte er mir einfach nicht abnehmen! Wie auch? Wie konnte man solch einer Aussage von jemanden Glauben schenken, dessen Stimme unkontrolliert zitterte? Welche unnatürlich schwankte? Wie sollte man da nicht misstrauisch werden? Ich schaute erneut zu Roxas, sah ihm in direkt die Augen. Mir auf die Lippen beißend, spürte ich das aufsteigende Gefühl von Wut in meinem Bauch. Scheißdreck… wo hatte ich uns bloß reingeritten?

„Erzählst du’s mir trotzdem?“ Der Kleine ging ein bisschen auf mich zu, blieb direkt vor mir stehen und sah zu mir hoch. Diese Frage war irgendwie suspekt… „Von Anfang an?“

Einen kurzen Moment schwieg ich, antwortete schließlich mit einem leichten Seufzen:

„Ja.“ Die Wahrheit. Eine Wahrheit, die er diesmal glauben konnte und musste…
 

„Gut… also… wie… fühlst du dich?“

„Beschissen?“, antwortete ich nach einem kurzen argwöhnischen Blick, der zu sagen schien „War das wirklich dein Ernst?“ . Wir saßen seit geschlagenen zehn Minuten auf meinem Bett und ich hatte nicht einmal annäherungsweise gezeigt, dass ich darüber sprechen wollte. Demnach ergriff Roxas die Initiative, wenn auch auf einen sehr… seltsamen, um nicht zu sagen blöden Weg.

„Okay…“ Ich konnte an Roxas’ Augen ablesen, dass er diese Frage inzwischen selbst für unnötig genug hielt. Aber wie sollte man sonst etwas aus den anderen herauskitzeln? Ich glaube kaum, dass er die Sorte von Mensch war, die jemanden einfach mit dem Ellbogen in die Seite stieß und aufforderte, alles zu erzählen, was einem das Herz erschwerte. Verunsichert wandte ich meinen Blick ab. Selbst, wenn er nun eine passende Aufforderungsform finden würde… Was sollte ich darauf antworten? Wie sollte ich ihm die ganze Situation erklären, ohne, dass er am Ende das Weite suchte? Es war eine endlose Strecke ins Nirgendwo. Eine Strecke, auf der wir einfach nicht stehen bleiben konnten, sondern immer weiter liefen. Für Außenstehende musste es wie eine billige Seifenoper wirken, die darauf getrimmt war, die Einschaltquoten mit noch mehr Dramatik so hoch wie möglich zu halten. Doch leider war es keine. Wäre dem so, könnte ich nach ein paar Stunden Arbeit einfach aus meiner Rolle schlüpfen und nach Hause gehen. Ich müsste mir nicht den Kopf zerbrechen, wie ich ihm gegenüber treten sollte oder wie ich die jetzigen Halblügen, die zwischen uns basierten, aufrecht erhalten könne. „Und?“

„Was und?“ Du willst unbedingt, dass ich es freiwillig erzähle, oder?

„Willst du… mir nun davon erzählen oder nicht?“

Ich spürte, wie mein sich Kopf, ohne, dass ich vorher einen Einwand hätte aussprechen können, von alleine zur rechten und zur linken Seite bewegte.

Roxas seufzte leicht. Es war keine leichte Situation für den Kleinen. Er musste nun demjenigen helfen, bei dem er sich noch nicht einmal sicher war, was er für ihn empfand, musste ihn aus einem Abgrund heraufziehen, obwohl er selbst nahe an diesem stand. Musste mit ansehen, dass derjenige, den er immer für so stark hielt, viel schwächer war als es den Anschein hatte.

„Dadurch wird es auch nicht besser, ich weiß…“, murmelte ich, strich mir etwas nervös durch die Haare. Ich senkte für ein paar Sekunden die Lider und atmete tief ein und aus. Schließlich sah ich den Blonden einfach nur an, versuchte etwas aus seiner Mimik abzulesen, musste es letzten Endes jedoch erfolglos lassen.

„Dann… fang vielleicht erst einmal damit an, dass du mir erzählst, wer das eben am Telefon war. So unwichtig kann es schließlich nicht sein, wenn du hier vollkommen aufgelöst vor mir sitzt.“ Aufgelöst war vielleicht übertrieben, aber recht hatte Roxas.

Das ist es auch nicht…

Ich nickte leicht, setzte mich ein bisschen bequemer hin, fand diese Pose allerdings auch wieder genauso schnell unpassend und stand auf. Versuchte ich es also zum hundertsten Mal…

„Das eben…“ Nein, schlechter Anfang. Noch mal. Einhunderteins.

„Steckst du in der Klemme?“ Verdutzt starrte ich meinen Gegenüber an. Dieser erschreckte und senkte entschuldigend den Kopf. „Ich… könnte es mir zumindest vorstellen. In letzter Zeit… bist du irgendwie seltsam. Nicht mehr so unbekümmert wie sonst.“ Er machte sich also Sorgen… „Und… dass du am Telefon so ausgerastet bist… Worum ging es in diesem Gespräch?“ Hatte er wohl wirklich alles gehört. Ganz toll… Diese Frage war beinahe auch als „Worin hast du mich verwickelt“ und „Wie lange willst du noch weiter lügen“ zu verstehen.

Ein künstliches Lächeln spiegelte sich auf meinen Lippen wieder. Ich steckte die Hände in die Hosentaschen, starrte einfach nur vor mich hin. Auf einen leeren Punkt, der vermutlich mehr von sich gab, als ich es momentan tat.

„In der Klemme stecken… kann man so sagen.“

Ich spürte, wie seine Augen weicher wurden, wie sein Herz vermutlich etwas zu zerspringen schien. Wie einfach ein Teil von ihm in die Brüche ging. Und das, obwohl wir uns noch nicht einmal berührten, obwohl wir nicht einmal richtig miteinander sprachen. Einfach nur… ein Gefühl, welches uns leitete, uns den Weg zum Innersten, zu den Schmerzen des anderen wies.

„Wie lange schon?“

„… Seit wir uns kennen. Falls du darauf hinaus willst.“ Und anscheinend traf ich damit auch voll ins Schwarze. Punkt. Du wirst Rekordhalter, Axel.

„Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?“ Die Frage nach dem Grund.

Es war nur ein Flüstern und trotzdem merkte ich, dass seine Stimme zu zittern begann. So wie meine. Meinen Kopf zur Seite wendend trat ich unsicher von einem Fuß auf den anderen. „Axel?“ „Warum“ fragst du?

„Ich… wollte dich da nicht mit hineinziehen. Ich wollte nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst.“ Und dennoch kam es dazu…

„Das ist doch Blödsinn. Ich… hätte dir doch geholfen! Ich hätte doch versucht, dich da rauszuholen!“ Es war ungewohnt, Roxas so aufgebracht zu erleben, fast schon richtig verzweifelt, dass ich das alles auf mich allein genommen und mich ihm nicht anvertraut habe. Erneut schüttelte ich meinen Kopf, lächelte ein bisschen in Sarkasmus getränkt.

„Ich weiß, aber… so dämlich sich das jetzt anhört… Die Zeit, die wir zusammen verbracht haben… Ich wollte sie nicht zerstören. Ich wollte nicht, dass sie endet.“ Weichling… Hörte ich mir eigentlich selbst noch zu?

„Axel…“ Ein Hauch. Wie oft hatte er meinen Namen schon gehaucht? So oft, und dennoch noch nie… in solcher einer Situation. Noch nie… so schmerzvoll. Aber... was… war das? Eine kleine Perle, eine Träne, rann über Roxas’ Wange, tropfte langsam zu Boden. „Das… das wäre…“

„Doch. Das wäre passiert.“, unterbrach ich ihn, bevor er irgendetwas entgegensetzen konnte, „Das wäre es.“

„Nein, das wäre es nicht!! Ich wäre doch bei dir gewesen! Du hättest diese schwere Bürde nicht alleine tragen müssen!!“

Ich blickte zu ihm, ging langsam auf ihn zu, blieb kurz vor Roxas stehen, sah zu ihm hinab.

„Sag das nicht… Schließlich bist du dir jetzt auch nicht sicher.“ Es ließ den Kleineren verstummen, ließ eine weitere Träne ihren Weg zu meinem Herzen finden, welches unter dem Druck dieser kleinen Perlen weiter einzubrechen drohte.

Ich wandte mich ab, beinahe schon als eine Verteidigungstaktik. Um mich vor seinen Worten zu schützen, die doch eigentlich nur die Wahrheit ausdrückten.

„Axel, du hast sie nicht zerstört.“, kam es wieder bestimmt von Roxas, „Egal, was passiert ist, egal, was du gemacht hast oder ob dir Unrecht getan wurde und egal, ob ich mir sicher bin, was ich für dich fühle oder nicht… Ich lasse dich nicht in Stich! Also rede gefälligst mit mir, verdammt!“ Als wenn das so einfach wäre…

Unsere Blicke trafen sich und bevor ich mich versah, umfassten mich zwei Hände und drückten Roxas’ schmalen, zerbrechlichen Körper an mich. Oder war es andersherum?

… Und so sollte ich ihm glauben, dass er nichts für mich empfand?!

„Roxas…“

„Ich mein es ernst. Du hast nichts zerstört. Ich bin glücklich, dass ich dich kennen lernen durfte und deswegen tut es auch so weh, wenn du mich dir nicht helfen lässt!“ Ich habe endlich das Gefühl wieder zu leben…

Das war dein Gedanke, oder Roxas? Das war er…

„Danke…“, kam es äußerst leise über meine Lippen, bevor ich meinen Kopf an seine Schulter lehnte und dabei ein wenig seinen süßlich-milden Duft einsog.

Was hätte ich ohne Roxas in diesem Moment gemacht? Wenn man niemanden hat, der einen so aufbauen kann? Wenn man ganz allein in seinem Zimmer sitzt und stundenlang nachdenkt? „Diese Einsamkeit möchte ich nie wieder erleben…“ Auch wenn meine Worte nur gemurmelt waren, glaubte ich, dass Roxas sie verstand, denn seine Umarmung wurde ein bisschen stärker und er begann mir sanft über den Rücken zu streicheln.
 

Trotz aller Auseinandersetzung am Morgen, lagen wir am Abend doch wieder zusammen in einem Bett. Ich wusste noch nicht einmal mehr, wann wir beschlossen hatten, uns hinzulegen. Es war vielleicht ein seltsames Bild, aber diesmal war es Roxas, der mich in seinen Armen hielt, statt andersrum. Ich fühlte mich sicher, beschützt, einfach geborgen. Dennoch hatte ich in dieser Nacht einen Albtraum gefolgt vom nächsten. Immer und immer wieder, kein Ende in Sicht. Mehrmals wachte ich auf, versuchte ruhig weiterzuschlafen, doch je länger ich träumte, desto schlimmer wurden diese, so dass ich direkt Angst verspürte wieder einzuschlafen.

Mitten in der Nacht oder auch am frühen Morgen, schreckte ich von neuem hoch. Schweißgebadet versuchte ich mir selbst beizubringen, dass ich mich zusammen mit Roxas in meinem Schlafzimmer befand, alles vollkommen okay war.

Trotz der Dunkelheit, die erst einmal für kurze Zeit meine Pupillen zu beherrschen schien, konnte ich Roxas’ Körperkonturen sofort erkennen. Das war schon immer so, dass ich ihn prompt ausmachen konnte – sei es im Dunkeln oder in der Menschenmasse. Ich kniff die Augen fest zusammen, hielt mir den Kopf, um dieses schreckliche Bild zu vergessen, dass sich bis eben in mir eingenistet hatte und aufschrecken ließ. Ich warf einen Blick auf meine Digitaluhr. 4.35 Uhr. Viel zu früh. Meinen Kopf zurück in den Nacken lehnend, schaute ich zur Decke, merkte nicht einmal, dass neben mir das Bettzeug zu rascheln begann.

„Ist alles okay?“ Etwas geschockt nickte ich schließlich, als ich die Stimme einordnen konnte. Bevor sich Roxas aufsetzen konnte, hatte ich die Arme um den Blonden gelegt und mich wieder an ihn gekuschelt.

„Jetzt ja…“

Roxas strich mir sanft durch die Haare, sagte für eine Weile nichts. Mir war es lieb so und… ich war froh, dass er zunächst nicht nachfragte, sondern mich ein bisschen erholen ließ. Er musste mehr als nur diese eine Frage auf der Zunge haben... Warum ich auf einmal so nähebedürftig war, was eben mit mir los war… „Hattest du einen Albtraum?“, kam es schließlich über seine Lippen, jedoch äußerst leise und verständnisvoll.

Ich seufzte leise, hielt mich immer noch an ihm fest. Wie ein Kleinkind musste ich wirken, das nicht vom Rockzipfel seiner Mutter lassen wollte.

„Mehrere.“ Nun löste ich mich doch noch von ihm und setzte mich wieder ein wenig auf. Ich sah in seine blauen Augen, die selbst in der Dunkelheit zu schimmern schienen, lächelte ein bisschen und streichelte über seine Wange. „Aber… du bist okay. Das beruhigt mich.“

„Ist mir denn… irgendetwas in deinen Träumen passier?“ Ein Nicken.

„Es wurde jedes Mal schlimmer… Irgendwann konnte ich Traum und Realität nicht mehr auseinander halten.“

„Hast du mich… verloren?“

„Ja…“ Wir schwiegen, jedoch brach ich dieses Mal das Nichtssagen und begann, wenn auch zur unpassender Stunde, endlich mit der Wahrheit rauszurücken. Ich wusste selbst nicht, warum es auf einmal so leicht ging, doch trotzdem erleichterte es die Sache ungemein. Und würde ich versuchen wieder alles zu verschieben und zu verdrängen… wer weiß, ob ich dann noch einmal den Mut finden würde, es auszusprechen. Wenn es bis dahin nicht zu spät wäre… „Die Typen, die dich zwei Mal verprügeln wollten… Ich kenne sie.“ Vermutlich war es ganz gut, dass es dunkel war, sonst hätte ich wohl Roxas’ unglaubwürdigen Gesichtsausdruck sehen müssen. „Und du kennst sie ebenso, auch wenn du dich im Moment nicht daran erinnerst.“

„Woher?“ Nur ein Wort. Er wollte mich wohl nicht allzu sehr unterbrechen, sondern mich einfach reden lassen. Ich zog meine Schultern an, biss mir etwas auf die Unterlippe. „Sie… gehören zu einer recht… unangenehmen Gruppe. Zu dieser gehörten wir beide. Allerdings ereignete sich ein… Betriebsunfall, der mich dazu trieb, ihnen ebenso den Rücken zu kehren und mich auf der Suche nach dir zu begeben.“

Roxas atmete hörbar aus und beugte sich ein bisschen zu mir vor.

„Was genau sind ihre Intentionen? Ich meine, wenn wir uns von ihnen abgewandt haben, dann können es keine Kavaliersdelikte sein, die sie verüben.“ Nein, eigentlich wolltest du eine andere Frage stellen… und dessen ungeachtet bleibst du die Ruhe selbst und bewahrst einen kühlen Kopf…

„Ihr genaues Ziel weiß nur der Oberste selbst. Um die Mitglieder ruhig zu stellen, gibt er uns allerdings vor, dass wir zu Gunsten einer besseren Welt agieren. Für ein besseres Leben und was weiß ich alles. Die üblichen Versprechungen eben.“

„Verstehe.“ Mein Gegenüber nickte ein wenig. Komm, stell sie! „Axel?“

„Ja?“

„Also… wusstest du… Wusstest du… von Anfang an, dass ich mein Gedächtnis verloren habe?“ Hast du mich deshalb vor den anderen beschützt? Hast du deshalb mit mir geschlafen? Damit ich zurückkomme?

Ist es nicht irgendwie seltsam, dass man die Gedanken des anderen in solchen Situationen so deutlich lesen konnte? So deutlich und dennoch undurchsichtig. Aber egal wie ich es drehte und wendete… nun kam der Zeitpunkt, der mich wissen ließ, was wirklich aus uns beiden werden würde, wenn er auch den Rest der Wahrheit erführ.

„Ja…“ Ich spürte meine Stimme versagen, spürte wie sich meine Lungen zusammenzogen und mein Herz sich verkrampfte. Ich wollte es nicht sagen, wollte ihm nicht sagen, was die Wahrheit bedeutete. Dennoch kam es einfach aus mir heraus. Vielleicht aus dem Grund, dass ich endlich ohne Druck erleichtert wieder durchs Leben gehen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass es zu einem noch schlimmeren Zeitpunkt herausrutschte. Dennoch wollte ich es aber auch wieder nicht - aus Angst, dass er es verkehrt verstehen, dass Roxas mich überhaupt nicht verstehen würde oder dass alles für die Katz war. Dabei hatte das alles eh keine Bedeutung mehr… Es war zu spät, um irgendwelche Abwägungen zu treffen. „Als ich dich kennen lernte war mir bewusst, dass du dein Gedächtnis verloren hattest. Von Anfang an bis jetzt. Ich hatte immer noch meinen Auftrag im Hinterkopf.“ Es erschreckte mich fast schon ein bisschen selbst, wie routiniert ich es ihm erzählte, wie alles beinahe von alleine über meine Lippen glitt.

Und… Roxas? … Wie ich es mir dachte…

Roxas versuchte sich abzuwenden, schreckte etwas zurück. Wie konnte ich das jetzt wieder gerade stellen?! „Aber das bedeutet nicht, dass ich nur mit dir zusammengekommen bin, damit ich diese eine Aufgabe erfülle, Roxas!“ Meine Stimme wurde ein bisschen lauter. Er durfte mich jetzt nicht missverstehen! Hätte ich bloß vorher nachgedacht, bevor ich wie ein Wasserfall anfing zu reden… „Das beides hat gar nichts miteinander zu tun! Das musst du mir glauben!!“

„I-Ich… Ich weiß nicht…“ Der Blonde schien verwirrt, wusste nicht so recht, was er antworten sollte. Kein Wunder. An seiner Stelle wäre es mir ähnlich ergangen. Wenn ich nicht sogar noch hilfloser gewesen wäre. „Ich… Ich weiß überhaupt nicht, was ich noch denken soll…“ Roxas fasste sich an die Schläfen, verzog ein wenig das Gesicht. Setzte sein Gedächtnis etwa wieder ein? Oder waren es nur einfache Kopfschmerzen, die sich auf Grund der ganzen Probleme breit machten.

Meine Hand fand ihren Weg zu seiner linken Wange, blieb an dieser erst einmal liegen. „Axel… der Kuss… und, dass wir miteinander… geschlafen haben… Das alles… war nicht nur eine Lüge, oder?! Du… liebst mich doch wirklich?“

Axel, denk nach… denk jetzt verdammt noch mal nach, bevor du etwas sagst!

„Das war keine Lüge. Das war es wirklich nicht… Ich habe mich wirklich in dich verliebt. Egal, ob der Auftrag nun dazwischen stand oder nicht.“

Roxas schüttelte leicht den Kopf. Wieso

„Wieso sagst du das?!“

„W-Wie?“

„Wieso sagst du das, Axel?“ Der Blonde schwang sich aus dem Bett, ging ein paar Schritte und blieb schließlich am Bettende stehen, drehte sich zu mir. „Warum sagst du das alles? Was willst du damit verdammt noch mal erreichen!?“ Er schrie mich direkt schon an. Seine Stimme schwankte wie wild, immer wieder auf und ab, kam nicht zur Ruhe. Sein Puls musste rasen, und in seinen Augen lag so eine unendliche Wut. Wut und… Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass ich ihn auf eine bestimmte Art und Weise betrogen hatte.

„Roxas, ich habe dir doch eben erklärt-“

„Sei ruhig!! Du machst es doch mit jedem Wort nur noch schlimmer!“ Noch nie zuvor ist mir Roxas über den Mund gefahren. Diesmal hatte ich wirklich Scheiße gebaut… Er glaubte mir kein Wort mehr. Was auch immer ich zu ihm sagte… für ihn war alles nur noch eine Lüge! „Was soll dieses Hin und Her? Erst rettest du mich vor diesen Typen, schaffst es, dass ich mich in dich verliebe, lässt mich hoffen und glauben, dass man Menschen vertrauen kann, machst dieses Vertrauen nur wieder zunichte, um mich dazu zu bringen, eine noch stärkere Bindung mit dir einzugehen, mich dir vollständig zu öffnen und hinzugeben! Alles, um letzten Endes mich innerlich zu zerstören? Um mich fallen zu sehen?? Verdammt, Axel… was denkst du, was du hier tust?!“

… Wie ich mich in dem Moment fühlte, war wohl nicht mehr in Worte zu fassen. Ich glaube, diese Emotion konnte gar nicht mehr beschrieben werden. Es war zum Schreien. Genau das, was ich in dem Moment am liebsten getan hätte, doch stattdessen blieb ich unnatürlich ruhig. So ruhig, dass es mich fast schon selbst erschreckte, dass ich für einen Moment an mir zu zweifeln begann, ob ich überhaupt wirklich dazu fähig war, Gefühle zu haben und zu durchleben. Was für ein gottverdammter Arsch war ich eigentlich? Warum habe ich es ihm nicht von Anfang erzählt? Warum musste ich es bis aufs Letzte hinauszögern…? Oder lag es einfach in unserer Natur, sämtliche unbequemen Dinge hinauszuschieben oder gar unter den Teppich zu kehren?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich an dem Geräusch des rasch heraufgezogenen Reißverschlusses hörte, dass sich Roxas seine Strickjacke anzog.

„W-Was… was hast du vor?“

„Siehst du doch.“, kam es nur äußerst knapp von ihm, als er sich an den Knopf seiner Hose machte, „Ich geh.“

„Roxas, lass mich dir noch erkl-“

„Hör endlich mit deinen dämlichen Halbwahrheiten auf, Axel!! Hör auf damit!“ Seine Stimme explodierte regelrecht, so dass es noch einige Sekunden danach in meine Ohren schallte. „Tu mir nicht noch mehr weh, als du es ohnehin schon getan hast…“

„Aber-“

„Axel, ich glaube dir, dass du das alles nicht nur getan hast, um deinen Auftrag zu erfüllen… Aber… ich weiß nicht einmal, wo deine Lügen anfingen und wo sie aufhörten! Ich will nicht noch mehr Schmerz erfahren! Das will ich nicht und außerdem… bin ich meinen Antworten somit ein großes Stück näher gekommen.“

Mein Körper bewegte sich keinen Zentimeter, obwohl ich es wollte, obwohl ich wollte, dass ich Roxas zurückhielt, dass er nicht gehen konnte.

Einfach nur zuzusehen, wie der liebste Mensch, den man hatte, von einem ging.

Wie man letzten Endes wirklich den Menschen verlor, der einem die beste Zeit des gesamten Lebens brachte.

Einfach zusehen zu müssen, wie alles in die Brüche ging – das eigene Leben, das Herz, einfach alles… ließ einen innerlich sterben und am Ende der Welt wieder erwachen. Dort, wo alles vorbei war und ein Neuanfang nicht mehr möglich schien. Die pure Leere und Einsamkeit…

Zumindest fühlten sich so meine Gedanken an, die in diesen Sekunden weder ein noch aus wussten, sich immer mehr verworren und um Freilassung flehten, stattdessen jedoch nur festgehalten wurden… Ausgesetzt und allein… so wie am Anfang vom Leben, und am Ende von solchen. Mit der Frage im Kopf, worin jetzt noch der Sinn besteht weiterzumachen oder ob es das wirklich war… Vorbei für immer…
 


 

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Hier würden nun an gewohnter Stelle die ats stehen, hätte mein PC sie nicht in der Dunkelheit des Absturzes verschluckt! ^___^"""""



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  _Yume_chan_
2010-07-06T13:19:09+00:00 06.07.2010 15:19
O.o'''

...

warum habe ich dieses krass geile Kapi nicht gelesen?? und die anderen danach auch nicht?! Es ist wirklich der Wahnsinn wie du schreibst...gut ich muss zugeben, dass ich echt lang gebraucht hab um den rest zu lesen... ._. *versteck* aber ich finde es lohnt sich echt deine FF nochmal von ganz vorne zu lesen, hab mich direkt nochmal verlieben können <3

Freu mich etz auf die letzten Kapitel <3<3

lg Yume_chan
Von: abgemeldet
2008-07-07T13:23:42+00:00 07.07.2008 15:23
sooo, hab jetz die fanfic in einem rutsch durchgelesen.

was für eine entwicklung!
ich wundere mich zwar dass axel roxas von anfang an wieder erkannte, obwohl in den anfänglichen kapiteln in seinen gedanken alles so beschriebn wurde, als hätte er ihn noch nie gesehn ^^
aber egal, das ändert nix an der tatsache dass das eine rundum gelungene fanfic ist, die wiklrich sehr intensiv ist, und ins herz geht. die chraktere sind nicht mal ooc, sondern sind echt originalgetreu (was nicht einfach ist, respekt!)
so wie du ihre gefühle beschreibst, klingt das als hättest du selber alles schon mal so erlebt (und ich, zugegebenermaßen, finde mich slebst auch mal wieder ^^)
bis jetzt eine der besten fanfics die ich gelesn hab (und ich hab viele gelesn)

freue mich schon sehr auf weitere kapitel ^^
dein schwarzer rosenregen XD
Von:  Flaire
2008-04-21T16:20:23+00:00 21.04.2008 18:20
So nun hab ich deine FF endlich aufgelesen. Die Empfehlung von Black-XIII hat sich wirklich gelohnt. Ohne sie wäre ich wohl nie auf deine FF gestoßen. ^.^°
Vor gut einem Jahr hab ich Axel x Roxas FF's gesucht doch es gab für meine Ansprüche nichts Gutes und ich hab demnach die Suche eingestellt.
Aber ich lass mich ja von besserem belehren!

Ich habe angefangen und war direkt gefesselt. Schreibtechnisch kann man nicht sehr viel beanstanden. Dein Schreibstil ist ansehnlich, übersichtlich und wirklich gut zu lesen. Ab und an sind ein paar kleine seltsame Formulierungen drin, aber die halten sich wirklich in Grenzen. Also schon mal beide Daumen hoch.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen. Du hast das Verhalten der Menschen wirklich gut beschreiben, dass man lieber weg sieht, als den unangenehmen Weg des Helfens geht. Mit Axel konnte ich mich sofort identifizieren und das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich in ihn vernarrt bin. ^.^° Nein viel eher seine Suche nach dem Sinn des Lebens. Die Frage kann einen echt verrückt machen oder aber recht depri werden lassen. Die Phase hab ich auch ab und an wenn ich versuche auf diese Frage eine Antwort zu bekommen. Seine Gedankengänge waren wirklich klasse.
Das er sich von der Allgemeinheit distanzieren will und nicht einfach nur in dem Strom leblos mitschwimmt.

Doch dann trifft er auf Roxas und in seinem kalten, leerem Herzen rüht sich endlich wieder was. Wie ein kleines Lichtchen, dass immer stärker wird.

Was mir noch gut in Erinnerung geblieben ist (hab schließlich ein paar Abende gelesen) ist diese Verabredung zu einem weiteren Treffen, als er sich zum ersten Mal von Roxas verabschiedet. So ein wenig unsicher und dennoch wusste er ganz genau, dass er ihn wieder sehen will. Ich konnte ihn mir so schön bildlich vorstellen, wie er da mit den Händen in den Taschen Roxas am nächsten Tag wieder hierher bestellt. Das war super süß!

Das Treffen fand auch statt. Für die Beschreibung alleine hast du dir ein großes Lob verdient. Du hast dieses unangenehme Schweigen und Unsicherheit der Beiden wunderbar dargestellt. Wer sich schon mal so getroffen hat weiß wie unangenehm das ist. Fand ich sehr mutig von dir, da das meistens ausgeblendet wird. Doch damit war es ja noch nicht gut. Du hast ja mit Axels Kuss noch einen drauf gesetzt! Anschließend kamen dann wieder diese Zweifel! Roxas war damit wirklich sehr überfordert und du hast das eben sehr gut rübergebracht. Aber auch Axel war nicht wirklich auf so einem 'Ausbruch' vorbereitet und ärgert sich maßlos über seine Ungezügelheit.

Ach man darüber könnte ich jetzt echt Stunden schwärmen. *.*

Doch trotz dieser Unsicherheit, die ja auf beiden Seiten herrscht raufen sie sich zusammen und kommen sich dadurch näher. Wodurch sich das Blatt aber langsam wendet. Axel der immer als sehr stark galt zeigt plötzlich weichere und verletzlichere Züge. Sobald es dem Blonden allerdings nicht gut geht übernimmt er wieder die 'Glucken-Rolle' und sorgt sich um den Kleinen.

Was mir aufgefallen ist, die beiden werden verdammt oft nass. *lach* Die scheinen wirklich ein schreckliches Wetter zu haben. ^.^

Aber in ihren Gefühlswelten geht es auch schrecklich oft hoch und runter. Erst schließt sich Roxas ein und Axel macht sich sorgen und dann schmeißt Axel plötzlich den Kleinen raus und schottet sich ab, worauf hin sich der Blonde sorgen macht. Himmel die Szene, in der Axel Roxas rauschemeißt hab ich echt die Luft angehalten. Ich hatte schon Angst das sich Roxas was antun würde, weil er damit auch nicht wirklich gut umgehen kann, aber zum Glück hat er sich nichts getan und Axel-chan auch nicht. *Schweiß von der Stirn wischt*

Die Versöhnung war auch toll. Diese hoch kochenden Gefühle und der verzweifelte Kampf den anderen nicht zu verlieren, war genial! Roxas schafft es auch endlich mal die Zähne auseinander zu bekommen.

Ach ja und dann gab es da ja diese wunderschöne Limeszene in der es herrlich geknistert hat. Ich kann dich verstehen, dass du keine Lemon daraus machen wolltest, aber ein bisschen Schade ist es schon. Man hat das Gefühl, etwas wichtiges verpasst zu haben.

Der Morgen danach... Oh ha! Da waren sie wieder – die Zweifel in ihrer herrlichsten Form!
Wobei ich mich da ganz gut in Roxas hineinversetzten konnte. Etwas getan zu haben, von dem man nicht weiß, ob es in Ordnung war, ist etwas schreckliches.
Es hat mich ein wenig an die Ruhe vor dem Sturm erinnert. Erst haben sie sich ja angeschwiegen und dann ist Axel ja mehr oder weniger ausgerastet bzw. zusammengebrochen. Es tat weh ein so stolzes Wesen so am Boden zu sehen. T.T

Doch er findet in die Wirklichkeit zurück und will für den, den er liebt kämpfen. Ich hab die Vermutung, dass er noch ein letztes Mal seine verbliebene Kraft mobilisiert und nicht kampflos aufgeben will. Und dann findet er seinen kleinen in der Situation wieder, in der sie sich kennengelernt haben. Welch Ironie.

Ein wenig lächeln musste ich schon, als er sich von Roxas Trotzkopf nicht irritieren lässt und den Blonden einfach mitschleift und seine Proteste ignoriert. So frei nach dem Motto 'Jetzt oder nie'. Da war er noch mal der starke Axel, der nicht aufgibt und kämpft.
Doch es soll sich sehr schnell ändern. Erst dieser böse Anruf und dann diese zermürbenden Träume, kein Wunder das er nicht mehr kann. Er fasst sich endlich ein Herz und will Klarheit in ihre Beziehung bringen und ... zum Dank bricht seine ganze Welt auseinander.
Du hast seine Verzweiflung so verdeutlicht, dass man nur die Hand ausstrecken musste um sie zu ergreifen. Er hat mir so unendlich Leid getan. Hat gekämpft, hat sich liebevoll um den Kleinen gekümmert und doch scheint alles so sinnlos gewesen zu sein. Das war richtig bitter.

Roxas hingegen kann man auch verstehen. Er bekommt gesagt, dass er sein Gedächtnis verloren hat und das Axel davon wusste. Schwer dann Vertrauen zu haben. Wobei Axel es ja nie ausgenutzt hat im Gegenteil, hat sich wirklich fürsorglich um ihn gekümmert. Aber sein Gedächtnisverlust wäre eine Erklärung für all seine Unsicherheit, Zweifel und Fragen, die ihn quälen...

Ich hoffe das Kommi ist nicht all zu durcheinander und ich werde wohl so einiges vergessen haben, was ich kommentieren wollte, aber das sind jetzt so die Punkte die mir seid dem ersten Wort im Gedächtnis geblieben sind.
Also die Empfehlung war wirklich klasse und es ist mir wirklich nicht zu viel versprochen worden. Ich bin begeistert und bin sehr gespannt, wie es nun zwischen den Beiden weitergehen wird. Die FF muss ich natürlich noch unter meine Favos speichern. ^.-

Hiermit hast du nun einen Leser mehr.

Liebe Grüße
Taja-chan
Von: abgemeldet
2008-03-29T18:46:50+00:00 29.03.2008 19:46
KKKKKKKKKKKyyyyyyyyyyyyyyyyyyyaaaaaaaaaaaaaaa! das ist ssssssssssooooooooooooo cool was du schreibst! Ich hoffe das es bald weiter geht *hinsetz und auf neues Kapi wart*

See you
kissgirl

Von:  Ventus
2008-02-08T13:38:28+00:00 08.02.2008 14:38
als ich es mir die ganze ff durchgelesen habe
war ich echt gefesselt an dieser story ^-^
also ein ganz großes lob von mir *knuff*
würde mich freuen wenn duh mir schreibst
wenn das näste Kappi on ist ^-^
najah und ich muss zugeben an manchen stellen
habe ich sogar ein paar tränen verloren xDDD
sowas ist mir bis jetzt noch nie beim lesen passiert
LG Roxas (Rikku)
Von:  Aliciel
2008-02-04T19:44:28+00:00 04.02.2008 20:44
ich wollt eigentlich bei jedem der tollen kappis nen kommi hinterlassen, aber ich musste sie einfach so durchlesen O_O
*schnief*
schreib bitte weiter!!
Aber lass dir gesagt sein: Ich hab ne Allergie gegen Un-happyends *~*

dein schreibstil is tolle...
ich würd dir bloß emfehlen, der leserlichkeit wegen die 'blocktexte' ein bisschen aufzutrennen.
Sprich immer ma etwas mehr Platz zwischen den sätzen lassen ^-^
Bye
MFG~

Juna
Von: abgemeldet
2008-01-29T14:06:44+00:00 29.01.2008 15:06
omg die fanfic is sou GEIL!! *___*
hab sie auch an einem stück durchgelesen und ich hab die ganze zeit mitgefiebert. iwi kann man nimmer aufhören zu lesen, wenn man erstma drin is Q__Q
und ich hab bei jedem streit gedacht "bitte, roxas, mach es nich kaputt" Q__Q *hoil* axel tut mir voll leid, weil er am anfang ja garnich weiß woran er bei roxas is, weil der kleine sich ja selbst nit eingesteht das er axel mehr als nur als freund mag.
und ich bin so TRAURIG!!! es muss schnell weitergehn, bin halb wahnsinnig geworden, wos auf einmal zuende war Q___Q
ich bin ma gespannt, was die alle von roxas wollen xDD der arme xDD
schreib schnell weiter ^^
liebe grüße
der keks~ ^_<~
Von: abgemeldet
2008-01-06T04:46:13+00:00 06.01.2008 05:46
so nun ist es soweit..
es ist 5:45 uhr morgens
und ich hab die ganze FF durchgelesen ohne Pause..
omg
sie ist verdammt geil..
ich kann irgendwie mit roxas mitfühlen und aber auch mit axel..
an den stellen des streits hab ich selber ein herzstechen bekommen.. T_T
ohman ich wieß wie es ist ein einsames herz zu haben T_T
*schluchtz*
bitte bitte bitte schreib weiter du darfst mich bzw uns doch nicht so im ungewissen lassen.. T_T
die ist einfach so genial geschrieben das es wirklich wehtut.. v.v <3<3<3
Von:  Earu
2007-12-31T00:03:37+00:00 31.12.2007 01:03
*schnüff* Jetzt ist er wieder weg T_T Die beiden haben wieder einen Schritt rückwärts gemacht, aber ich vertraue darauf, dass du das wieder gerade biegst ^^"

Njo, aber schön, dass man jetzt endlich etwas von Akus verangenheit erfahren hat, auch wenn es nicht gerade das Glücklichste ist. Ich war ganz schön erstaunt, in welcher Weise du die Orga reingebracht hast. Ja, solche Mittel und Wege passen aber zu Xemnas -.-

Dein Schreibstil ist wirklich so wunderbar, diese Ich-Persepktive ... Da hat mir besonders die Stelle gefallen, wo du hinter jedem von Akus Sätzen "Lüge" gehängt hast, das hatte einhfach was.
Von: Yugoku
2007-12-27T20:35:44+00:00 27.12.2007 21:35
Wow und wieder so spannend hast du´s gemacht.*_*
Will wissen wie´s weitergeht.°O°
Mach bitte schnell weiter. :3
Axel is aber auch nen Plappermaul. Der arme Roxy.;_; *buh*
Hoffentlich kann er dat wieder grade biegen. *voller hoffnung is*


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