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beyond the streets

von

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Sakito hatte sich vor einigen Jahren selbstständig gemacht. Sein Wunsch nach einem eigenen kleinen Club war letztendlich so stark gewesen, dass er sich Hals über Kopf in das Projekt stürzte und sich finanziell etwas überschätzte. Doch war sein kleiner gemütlicher Club neu und auch die Idee, die er damit hatte war zur Zeit seiner Eröffnung in dieser Gegend noch rar. Er hatte einen Stripclub eröffnet, in dem lediglich junge Männer arbeiteten. Nicht zuletzt, weil Sakito selber schwul war und sich gerne den ganzen Tag über Jungs ansehen wollte, die nichts Besseres zu tun hatten, als sich vor anderen Leuten, die sie nicht mal kannten auszuziehen. Schnell sprach sich rum, dass bei Sakito die attraktivsten jungen Männer aus ganz Japan arbeiteten und schon war der Laden voll. Und jeden Abend saß Sakito mit seinem besten Freund Kyo an der Theke, beobachtete die Jungs bei ihrer Arbeit und beglückwünschte sich selber zu seinem guten Fang.

Zum einen arbeitete ein Junger Mann namens Shou für ihn. Besonders reizvoll an ihm waren seine langen, schlanken Beine und seine großen Knopfaugen.

Auch recht groß und wundervoll graziös war Uruha. Sakito[N], der noch neu im Geschäft war, konnte da noch nicht mithalten. Er war zweifelsohne wunderschön, doch stellte er sich manchmal noch etwas ungeschickt an. Doch nur einer schaffte es jeden Abend aufs Neue seinen Chef wahnsinnig zu machen. Nur einer trat mit einem so starken Selbstbewusstsein auf, dass alle anderen vor Erfurcht erstarrten. Sein Name war Jui. Auf der Bühne trat er mit einer enormen Arroganz auf und wenn er dann nur einen kurzen Augenblick süffisant lächelte, war es um alle Gäste geschehen. Jui war Sakitos Goldstück, wenn er nicht wäre, könnte Sakito gleich den Laden wieder dicht machen. Jui wusste genau um seine Stellung und das nutzte er auch schamlos aus. Sakito tat alles für ihn oder besser gesagt, ließ alles für ihn tun.

Diese Gegebenheiten ließen Sakitos finanzielle Situation anfangs auch schnell wieder aufatmen.

Sakito musste sparen, wo er nur konnte, daher hatte er nicht so viele Angestellte, lediglich Aiji stand noch hinter der Theke und verteilte fleißig Getränke. Aiji arbeitete gerne in diesem kleinen Club, es war so eine familiäre Atmosphäre. Doch da er überhaupt nicht schwul war, hingen ihm diese ganzen lasziven Blicke und Hüftschwünge der Jungs manchmal zum Hals raus.

Doch es dauerte nicht lange und viele andere Clubbesitzer fingen an, Sakitos Idee nachzumachen. Und es wurden zusehends weniger Besucher. Lange dachte er darüber nach, wie er sich aus dieser Situation befreien könnte, bis er eines Nachmittags seine Angestellten versammelte, um mit ihnen darüber zu reden.

„Jungs, ihr werdet sicherlich gemerkt haben, dass es nicht mehr so gut läuft, wie noch vor ein paar Monaten.“

„Ist ja auch kein Wunder. Jaques von zwei Straßen weiter hat nicht nur größere Räumlichkeiten, er hat auch sicherlich 50 Stripper. Männlich und weiblich.“, gab Jui von sich, zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich lässig in seinem Sessel zurück.

„Jaques hat auch eine ganz andere Zielgruppe als ich, mein Süßer.“, antwortete Saktio schnippisch. Keiner außer Jui würde es wagen sich vor ihrem Chef so überheblich zu verhalten.

„Jaques… deckt sämtliche Zielgruppen ab.“

„Jui, ich werde meinen Stil nicht ändern. Ich wollte es klein und gemütlich und das wird es deshalb auch bleiben. Aber nach oben hin, werden wir ausbauen.“, alle Augen, außer Juis, der jetzt beleidigt war, richteten sich auf Sakito.

„Und zwar werde ich aus diesem Stripclub ein Bordell machen. In den oberen Stockwerken werden die Schlafzimmer sein.“, als Sakito den Satz beendet hatte, stand Jui auf, drückte seine Zigarette aus und wollte gehen.

„Vergiss es. Ich lass mich doch nicht von irgendwelchen daher gelaufenen Kerlen ficken.“, Sakito packte Jui fest am Handgelenk und zog ihn zurück.

„Das wirst du auch nicht, Jui. Glaubst du, ich würde jemanden an dich ran lassen? Was glaubt ihr, weshalb ich abends immer hier unten sitze und alles genau beobachte?“

„Weil es dich geil macht?“

„JUI!“, kam es nun erschrocken von Uruha, der Juis Verhalten im Allgemeinen nicht so gut tolerierte. Doch Sakito sprach ruhig und gelassen weiter.

„Na ja, das vielleicht auch, aber in erster Linie geht es mir um eure Sicherheit.“

„Tzzz!“, brachte Jui nur noch raus und setzte sich wieder.

„Das heißt also, du schaffst noch mehr Personal ran?“, fragte Shou.

„Hai!“

„Und wo willst du die herholen?“, fragte Shou erneut. Veränderungen hin und wieder fand er immer toll. Ansonsten würde es ja auch viel zu langweilig werden. Und daher war er nun neugierig auf die bevorstehende Veränderung.

„Vom Straßenstrich.“, alle starrten Sakito entsetzt an.

„Bitte WAS?“, kam es völlig entgeistert von Jui.

„Jetzt stellt euch nicht so an, Jungs. Ich greif mir doch nicht den Erstbesten raus. Ich bin wählerisch.“

„Du weißt aber schon, dass die meisten Junkies sind und wahrscheinlich auch noch HIV infiziert?“, hakte Jui weiter nach.

„Wie ich schon sagte, greif ich nicht nach dem Erstbesten.“, sagte Sakito lächelnd, stand auf und machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. Auch Aiji verschwand kurz darauf und zurück blieben vier völlig hin und her gerissene Stripper.

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“, Uruha unterbrach nach einem Moment die Stille.

„Was werden meine Eltern bloß denken, wenn sie erfahren, dass ich in einem Puff arbeite. Es ist schon schlimm genug für sie, dass ich mich für Geld ausziehe.“, Sakito[N] war etwas ratlos.

„Was sollen sie nur denken, wenn ich mich hier für Geld ausziehe, während nebenan sich einer für Geld flach legen lässt.“

„Auf der anderen Seite, denke ich, ist dieser Schritt für den Chef lebensnotwendig. Der kann hier dicht machen in ein paar Wochen, wenn nicht endlich frischer Wind rein kommt.“, entgegnete Shou.

„Jui, was ist los, du bist so still!“, fragte Sakito[N] vorsichtig.

„Was sollte ich auch dazu sagen? Ich bin auf das Geld angewiesen, was ich hier kriege. Also ist es scheiß egal, was kommt, ich mache weiter meinen Job.“, mit diesen Worten stand Jui auf und schlich katzengleich davon.

„Der Chef hat ihm heute nichts Gutes getan. So schlechte Laune, wie er hat.“, sagte Sakito[N] und blickte rüber zu Shou.

„Er ist nur sauer, weil er nicht mehr im Mittelpunkt stehen wird, wenn hier erstmal einer ist, mit dem man auch mehr machen darf als nur ansehen.“, antwortete Shou trocken, Uruha lachte, drückte seine Zigarette aus und gemeinsam verschwanden auch die drei Richtung Heimat.

Als Uruha, Sakito[N] und Shou am späteren Abend wieder zur Arbeit erschienen, wischte Aiji gerade die Theke und Sakito stellte sämtliche Stühle an die Tische.

„Jui ist noch gar nicht da!“, flüsterte Sakito[N] Uruha zu.

„Wo ist Jui?“, rief Uruha darauf laut aus.

„Krank!“, sagte Sakito und stellte einen weiteren Stuhl runter.

„Es geht ihm nicht gut. Also lass ich ihn im Bett.“, fuhr er fort.

„Vorhin war er doch aber noch fit.“, flüsterte Sakito[N] wieder zu Uruha.

„Shhhh!“, kam es diesmal nur als Antwort.

„Ich würde vorschlagen, ihr geht euch am Besten umziehen.“, sagte Sakito, ging und ließ die Drei mitten im Saal stehen.

„Shou, was soll ich davon halten?“, fragte Uruha und Shou drehte sich zu ihm um.

„Das fragst du mich. Ich weiß es doch selber nicht, aber krank ist Jui bestimmt nicht.“

„Aber gekündigt haben wird er doch auch nicht? Immerhin hat er gesagt, er ist von diesem Job abhängig.“, kam es verunsichert von Sakito[N].

„Hat er nicht!“, gab Aiji nun als Antwort, die Drei anderen gingen zur Theke und setzten sich.

„Was ist dann los?“, hakte Shou nach.

„Ihr habt es doch gehört. Er ist krank.“

„Aiji, halt uns nicht zum Narren. Vor drei Stunden war Jui noch Topfit.“

„Shou, nimm es doch einfach erstmal so hin. Es wird sich sicher noch aufklären.“, Aiji verschwand im Keller, um Getränke nach oben zu holen und Uruha, Shou und Sakito[N] verschwanden in der Garderobe.
 

„Also Jungs, Kyo wird heute Abend auf euch aufpassen.“, sagte Sakito als sie sich kurz vor Dienstbeginn noch einmal trafen. Er deutete auf einen jungen, blonden Mann, der an der Theke bei Aiji saß und eine Zigarette nach der nächsten rauchte.

„Und?“ Was hast du vor?“, fragte Shou.

„Ich werde mich auf die Suche nach neuen Mitarbeitern machen.“

„Und suchst du auch einen Ersatz für Jui?“, hakte Shou provokativ nach. Sakito ging schnellen Schrittes auf ihn zu, packte ihn grob im Nacken und zog ihn dichter zu sich ran.

„Was unterstellst du mir hier? Lass dir eins gesagt sein, ich brauche keinen Ersatz für Jui, denn der wird morgen wieder fit sein. Und jetzt mach dich an deine Arbeit.“, er ließ von Shou ab, zog sich seinen Mantel über und verschwand.

„Na los, machen wir den Laden auf und gehen unserer Arbeit nach.“, gab Uruha von sich und stellte die Musikanlage an.
 

Sakito währenddessen schlenderte durch die Straßen auf dem Weg zu einer ganz Bestimmten. Er hoffte inständig dort etwas Brauchbares zu finden.

Nach einem doch ziemlich langen Fußmarsch bog er in eine kleine Seitenstraße ab, die voller Menschen war. Junge Männer und Frauen, die für Geld alles mit sich machen ließen und ein Haufen alter Säcke, die ihr Geld gerne da ließen. Sakito besah sich einige der Jungs, die dort standen genauer. Sein Augenmerk fiel auf einen kleineren jungen Mann, der aussah, als wäre er gerade 15 geworden. Sakito ging auf ihn zu.

„Verrätst du mir, wie alt du bist?“, fragte er höflich und der junge Mann sah zu ihm auf.

„26.“, antwortete dieser schüchtern. Sakito legte eine Hand unter dessen Kinn und besah ihn sich genauer.

„Bist du dir da ganz sicher?“, fragte er skeptisch.

„Hai, wollen sie vielleicht noch meinen Ausweis sehen?“

„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich das tatsächlich gerne.“, der Kleine griff in seine Jackentasche und zog seinen Ausweis vor.

„Murai Naoyuki. 31.07.1980.“, las Sakito leise und gab dem Kleinen seinen Ausweis zurück.

„Sind sie von der Polizei?“, fragte er nachdem er seinen Ausweis weggepackt hatte.

„Nein, ich bin nicht von der Polizei. Ich würde mich allerdings gerne einen Moment mit dir unterhalten.“

„Über was?“

„Ich möchte dir ein Jobangebot machen.“

„Mir?“

„Ja, dir. Können wir irgendwo ungestört reden?“ Sie gingen in einen kleinen Raum, in dem nichts außer einem Bett stand.

„Also, Nao. Ich darf doch Nao sagen?“

„Hai.“

„Mein Name ist Sakito und du kannst ruhig du zu mir sagen. Ich bin Besitzer eines kleinen Stripclubs in dieser Stadt.“

„Ich strippe nicht. Ich kann nicht tanzen.“

„Ich will ja auch nicht, dass du bei mir strippst. Ich möchte ausbauen und meinen Club erweitern. Ich brauche daher ein paar Stricher, die für mich arbeiten.“

„Und warum fragen sie, äh… fragst du da ausgerechnet mich?“

„Weil du mir optisch sehr gefällst. Ich denke, du würdest gut ankommen und ich habe in den letzten paar Minuten den Eindruck bekommen, dass du wirklich sehr nett bist.“

Nao lächelte leicht bei Sakitos Worten.

„Was ist denn daran so komisch?“

„Komisch ist es nicht. Mir hat nur noch nie jemand solche Komplimente gemacht.“

„Dann wird es aber höchste Zeit. Hättest du denn Interesse für mich zu arbeiten?“

Nao zögerte, er wusste nicht, ob er Sakito vertrauen konnte.

„Du kannst ja erstmal mitkommen, dir den Club ansehen und dich mit meinen Strippern unterhalten. Die wirst du sicher auch mögen.“ Darauf willigte Nao ein und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Sakitos Club.
 

„Das ist aber wirklich ganz schön weit.“, gab Nao nach einem langen Fußmarsch von sich.

„Ja, aber jetzt sind wir doch schon da.“, Sakito hielt Nao die Tür auf und beide traten ein. Auf der Bühne schlang Shou gerade seine langen Beine um die Go Go-Stange und ließ sich Kopfüber hängen.

Kyo kam auf Nao und Sakito zu.

„Hey Kurzer, na wie lief es denn hier ohne mich?“, fragte Sakito.

„Läuft wunderbar. Sakito, du solltest öfter wegbleiben.“

„Na nett.“

„Hast du uns Frischfleisch beschert. Der ist ja süß.“

„Das ist Nao, er wird sich heute erstmal nur hier umsehen.“

„Ich würde sagen, da gehst du am Besten mal zu dem anderen Sakito[N], der ist nämlich auch relativ neu hier. Der wird dir bestimmt am meisten erzählen können.“, sagte Kyo an Nao gewandt.

„Der macht grad Pause. Sitzt hinten.“, fügte Kyo noch hinzu und Sakito stapfte mit Nao los, um den Neuen erstmal bei Sakito[N] abzuliefern.
 

Als Sakito wieder zurück in die Menschenmenge trat, die sich in seinem Club befand, kam Shou völlig nass geschwitzt auf ihn zu und Uruha betrat im Hintergrund die Bühne.

„Wie läuft’s?“, fragte Sakito.

„Es geht, allerdings ist es etwas stressig, weil Jui fehlt, man kommt nicht so richtig dazu Pause zu machen. Wo ist Sakito[N], der muss sich langsam fertig machen, wenn Uruha da runter kommt ist er dran.“, gab Shou völlig außer Atem von sich.

„Der sitzt hinten mit Nao.“

„Mit wem?“

„Ach stimmt ja, du weißt ja noch von nix. Nao ist sozusagen unser Hospitant.“

„Ein Stricher?“

„Ja.“

„Aha, ich muss was trinken.“, und schon war Shou verschwunden.

So gegen vier Uhr morgens waren die letzten Gäste gegangen und Sakito konnte den Club für die Nacht schließen.

Shou, Sakito[N] und Uruha wollten nur noch nach Hause und in ihre Betten, also sahen sie zu, dass sie möglichst schnell auf und davon waren.

„Und wie hat es dir bei uns gefallen heute?“, fragte Sakito Nao, nachdem alle weg waren. Nur noch Aiji stand an der Theke und räumte noch etwas auf.

„Es ist wirklich schön hier.“, bekam Sakito als Antwort.

„Aber?“, fragte er nach, da Nao sich nicht so ganz zufrieden angehört hatte.

„Kein aber.“

„Das heißt, du würdest für mich arbeiten?“, fragte Sakito siegessicher.

„Hm, kaufst du immer die Katze im Sack?“, Nao wurde mutiger, bewegte sich auf Sakito zu und schlang seine Arme um dessen Hals.

„Ist das ein Angebot?“

„Musst du als Chef nicht meine Qualitäten testen?“

„Selbstverständlich!“, sagte Sakito knapp, hob Nao ganz auf seinen Arm und verschwand mit ihm in seinem Schlafzimmer.
 

Am nächsten Tag kamen Shou, Uruha und Sakito[N] völlig verpennt zur Arbeit.

„Oh Gott, hoffentlich ist Jui wieder fit, so wie der Chef uns das versprochen hatte. Noch so eine Nacht halte ich nicht durch.“, gab Shou gähnend von sich und betrat den Club.

„Tach Chef.“, sagten alle drei gleichzeitig.

„Ach hallo, ihr seht ja super aus. Heute wird ein bisschen mehr Make-up aufgelegt, oder?“

„Ich möchte mal wissen, wie du nach so einer Nacht aussehen würdest.“, entgegnete Uruha etwas genervt.

„Wo… ist Jui?“, fragte Shou etwas misstrauisch.

„Es tut mir leid, aber es geht ihm immer noch nicht so wahnsinnig gut. Ich will kein Risiko eingehen, also fällt er für heute noch mal aus.“

„Oh nee, Chef. Du spinnst wohl.“, meinte Shou und alle drei fingen an zu ächzen und zu stöhnen vor lauter Missgefallen.

„Was ist eigentlich mit Nao?“, wollte Sakito[N] auf einmal wissen.

„Ach ja, der Kleine zieht sich gerade etwas anderes an. Ich hatte ihn vorhin zum Einkaufen geschickt. In den Klamotten, die er gestern an hatte kann ich ihn schlecht hier arbeiten lassen.“

„Das heißt, er bleibt?“, hakte Sakito[N] weiter nach.

„Ja, doch solange wir mit dem Renovieren noch nicht fertig sind, hilft er Aiji mit den Getränken.“

„Und tanzen lassen willst du ihn uns liebe nicht?“, schlug Uruha vor.

„Nein, Nao ist ein schlechter Tänzer. Das würde meinen Ruf ruinieren.“

„Machst du dich heute wieder auf die Suche, nach weiterem Personal?“, fragte Shou noch beiläufig.

„Hai, Kyo ist schon da, wenn es Probleme gibt, dann an ihn wenden.“

„Chef, wir sind nicht blöd und Kyo ist sowieso jeden Abend hier.“, entgegnete Shou erneut und dann verschwanden die Drei in der Garderobe.

Als sie nach einer Weile wieder in den großen Saal traten hatte Aiji schon die Türen geöffnet und langsam aber sicher füllte sich der Raum mit Menschen.

Nao verschwand zu Aiji hinter die Theke und die anderen Drei blieben für einen Moment ungestört.

„Also gut, Sakito ist nicht da. Das ist unsere Chance. Uruha, du gehst auf die Bühne und Sakito[N] du passt auf, dass weder Nao noch Aiji mir hinterher kommen. Ich gehe nach oben und suche Jui.“, flüsterte Shou so unauffällig wie möglich den anderen Beiden zu und dann verteilten sie sich im Raum.

Shou gab Sakito[N] ein Zeichen und verschwand die Treppe rauf. Im Gegensatz zu Shou, Sakito[N] und Uruha lebte Jui mit Sakito zusammen im obersten Stockwerk dieses Gebäudes. Es hatte sich für Jui irgendwann nicht mehr gelohnt Miete für eine eigene Wohnung zu zahlen, da er immer häufiger die Nächte bei Sakito verbrachte. Anfangs wollte Jui nicht, dass die Anderen wussten, dass er mit ihrem Chef schlief, doch konnte er es nicht lange geheim halten, also zog er bei Sakito mit ein.

Shou fand nichts in Sakitos Wohnung, außer einer verschlossenen Tür.

„Er wird Jui doch nicht hier eingesperrt halten.“, sagte Shou leise zu sich selber und machte sich auf die Suche nach dem Schlüssel zu dieser Tür oder zumindest nach etwas, womit er das Schloss knacken konnte. Doch in der Küche fand er eine Menge Schlüssel und irgendwann auch den, der in dieses Schloss passte. Vorsichtig und leise öffnete er die Tür. Es war Sakitos Schlafzimmer und wie nicht anders zu erwarten lag Jui mitten auf dem Bett, halb zugedeckt und schlief. Shou schlich sich langsam an und begutachtete Juis Körper ganz genau, zumindest das, was er davon sehen konnte. Doch fiel ihm nichts weiter an Jui auf.

„Vielleicht ist er wirklich nur erkältet oder so.“, sagte Shou zu sich selber, leider etwas zu laut, denn Jui wurde davon wach.

„Shou, was machst du denn hier?“, etwas erschrocken verkroch Jui sich ein Stück weiter unter die Bettdecke.

„Wir machen uns alle Sorgen um dich und keiner sagt uns was los ist. Also… muss ich doch nach dir sehen.“

„Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?“

„Sakito hat den Schlüssel in der Küche hängen. Findest du das toll, dass er dich hier einschließt?“

„Ist doch egal.“

„Spinn nicht rum, Jui. Du bist ein Mensch und das hier ist definitiv eine Verletzung deiner Rechte.“

„Ach Shou, du machst dir zu viele Gedanken.“

„Wenn du meinst. Wie geht es dir denn?“

„Mir geht es gut. Wieso fragst du?“

„Weil Sakito und auch Aiji uns erzählt haben du wärst krank.“

„Ach so ja, aber es ist schon wieder ganz gut. Morgen bin ich auf jeden Fall wieder für euch da.“

„Das will ich auch hoffen. Es ist nämlich ganz schön anstrengend ohne dich.“, Shou setzte sich ans Bettende, Jui wollte sich aufsetzen, doch stoppte er plötzlich in der Bewegung, zog die Luft scharf ein und verzog das Gesicht vor Schmerz.

„Hey, alles klar bei dir?“, fragte Shou besorgt, als er Jui sah.

„Ja ja, ist schon okay.“, entgegnete Jui etwas genervt und wollte sich weiter aufsetzen, nur um den Eindruck zu vermitteln, es wäre wirklich alles in Ordnung, doch da durchzog ihn erneut ein stechender Schmerz und Jui schrie kurz auf.

„Von wegen alles ist in Ordnung. Jui leg dich sofort wieder hin.“, Jui wollte eigentlich widersprechen, doch wusste er, dass es jetzt keinen Sinn mehr hatte, also lehnte er sich in seinem oder besser gesagt in Saktios Bett wieder zurück.

„Und jetzt erzählst du mir, was wirklich los ist.“, Shous Stimme klang forsch und duldete keinerlei Widerspruch.

„Shou, bitte zwing mich nicht, dir das zu erzählen.“, flehte Jui ihn an.

„Ich werde dich aber zwingen müssen, wenn du nicht von dir aus erzählst.“

„Shou bitte, das ist meine Sache und ich komme da auch alleine mit zurecht. Wenn Sakito dich hier sieht, kriegst du mit Sicherheit eine Menge Ärger.“

„Darum brauchst du dir keine Sorgen machen. Sakito ist nicht da.“

„Wie? Er ist nicht da? Wo ist er denn?“

„Er ist, genau wie gestern auch schon, auf der Suche nach seinen Strichern.“, Jui sah traurig auf die Bettdecke bei Shous Worten.

„War seine Suche gestern denn erfolgreich?“

„Mehr oder weniger. Wir haben jetzt einen Stricher im Haus. Das ist ein ganz Süßer, den wirst du mögen. Nao heißt er.“ Shou wusste, dass Jui nur vom Thema ablenken wollte, doch beließ Shou es fürs Erste auch dabei, stand auf und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Arbeitsplatz.

„Ach Jui, dir ist hoffentlich klar, dass ich dich hier wieder einschließen muss. Sonst fällt es auf, dass jemand hier war.“, Jui nickte bloß und Shou verschwand.
 

Sakito[N] betrat derweil unten die Bühne und Uruha kam auf Shou zu gerannt.

„Und? Hast du ihn gefunden?“, sie gingen in die Ecke, in der sie immer Pause machten. Nao brachte Uruha ein Glas Wasser und als er wieder weg war fing Shou an zu erzählen.

„Sakito hat ihn in seinem Schlafzimmer eingeschlossen. Er macht so einen ganz gesunden Eindruck, doch als er sich hinsetzen wollte, muss ihm irgendetwas höllisch wehgetan haben.“

„Was meinst du was es ist?“

„Ich hab keine Ahnung. Am Besten ist es, ich geh jetzt erstmal meinen Job machen, du erzählst es Sakito[N] und wir sprechen auf dem Weg nach Hause noch mal drüber.“
 

Früh am nächsten Morgen schlossen sie wieder die Türen des Clubs, räumten auf und machten sich auf den Weg nach Hause. Sakito trafen sie nicht mehr.

„Uruha, hast du Sakito[N] schon erzählt, was ich dir gesagt habe?“, fragte Shou als sie schon eine Weile unterwegs waren. Uruha nickte.

„Also, was wollen wir jetzt machen und was noch viel wichtiger ist, was ist mit Jui?“, sprach Shou weiter.

„Shou?“, meldete sich Sakito[N] zu Wort.

„Was denn?“

„Hattest du in deinem Leben bisher jemals Sex mit einem anderen Mann?“

„Nein, ich bin ja nicht schwul.“

„Uruha, du?“

„Sorry, ich bevorzuge in meinem Bett auch lieber Mädels.“

„Gut zu wissen. Dann ist es auch kein Wunder, dass ihr nicht wisst, was mit Jui los ist.“

„Und du weißt das?“, fragte Uruha nach.

„Zumindest kann ich mir sehr gut vorstellen, was passiert ist.“

„Und was?“, wollte Shou nun endlich wissen.

„Sakito wird beim Sex ein bisschen grob gewesen sein. Immerhin hattest du ja gesagt Jui kann nicht mehr richtig sitzen.“

„Aber was meinst du mit grob?“, hakte Shou nach.

„Oh man, du bist auch von gestern, oder? Vielleicht hat er ihn nicht richtig vorbereitet und gleich hart in ihn gestoßen oder er hat kein Gleitgel benutzt oder…“

„Ja Sakito[N] ist okay, ich glaube auch Shou hat es jetzt kapiert.“, unterbrach Uruha ihn.

„Aber warum sollte Sakito so gemein sein?“, fragte Shou nun.

„Vielleicht war er sauer, wegen Juis Verhalten an dem Tag.“, meinte Uruha.

„Das könnte doch sein. Er ist ja immer leicht reizbar.“, fügte Sakito[N] noch hinzu.

„Wir können Jui aber nicht danach fragen, was genau passiert ist. Sakito könnte was davon mitbekommen.“, sagte Uruha nachdenklich.

„Es könnte doch einer von uns eine Shoppingtour mit Jui machen und danach treffen wir uns bei einem von uns zu Hause.“, schlug Sakito[N] vor.

„Das ist eine gute Idee, nur sollten wir vielleicht nicht alle dabei sitzen. Jui soll sich jemanden aussuchen, dem er vertraut und es nicht allen erzählen müssen.“, äußerte Shou sich dazu und die anderen Zwei nickten. Nach einer Weile trennten sich ihre Wege und jede verschwand in seine eigene Wohnung.

Oh fein, so nette Kommis liest man gerne. Viel Spass beim weiter lesen.
 

Als die Drei am nächsten Tag wieder zur Arbeit erschienen saß Jui munter, wie als wäre nie etwas gewesen mit Nao an einem Tisch, unterhielt sich mit dem Neuen und zog genüsslich an seiner Zigarette.

Sakito[N] ließ seinen Blick schweifen und stoppte, als er in einer Ecke zwei junge Männer sitzen sah, die nichts Besseres zu tun hatten, als sich gegenseitig zu befummeln.

„Uruha?“, flüsterte Sakito[N] und zupfte an der Jacke des Größeren.

„Hm?“

„Wer sind denn die Zwei?“, flüsterte er weiter und deutete in die Ecke, in die immer noch sein Blick fiel.

„Noch ein paar neue Stricher vielleicht.“, antwortete Uruha und machte somit auch Shou darauf aufmerksam.

„Die scheinen ihrem Job aber mit Leib und Seele verfallen zu sein.“, sagte Shou. Sakito, der sich von hinten an die Drei ran geschlichen hatte legte einen Arm um Shou und den Anderen um Uruha. Beide erschraken.

„Mensch spinnst du. Kündige dich nächste Mal an, wenn du vor hast dich an zu schleichen.“, beschwerte Shou sich.

„Das würde aber doch den Sinn verfehlen. Wie dem auch sein. Ihr wundert euch doch gerade, wer die Zwei da drüben sind, oder?“, gab Sakito stolz von sich.

„Ich würde sagen, es sind zwei neue Mitarbeiter unseres kleinen Unternehmens.“, sagte Shou spöttisch und kassierte dafür gleich einen sanften Schlag gegen den Hinterkopf.

„Darf ich vorstellen, Ruka und Ni~ya.“, die Zwei, die gerade noch damit beschäftigt waren sich gegenseitig die Mandeln zu massieren, sahen auf, gaben eine laszives Lächeln von sich und erhoben sich von ihren Plätzen.

„Toll! Und wer von euch ist wer?“, kam es genervt von Shou und Uruha sah ihn warnend von der Seite an, da er sein Verhalten nicht für angebracht hielt.

„Also, das ist Ruka und ich bin Ni~ya.“, gab der Kleinere von den Beiden als Antwort und zeigte auf seinen Kollegen neben sich.

„Aha, na dann herzlich willkommen in unserem bescheidenen Heim.“, äußerte sich Shou etwas gereizt und ging zu Jui und Nao. Auch Sakito war mittlerweile schon wieder verschwunden und Uruha wandte sich nun an Ruka und Ni~ya.

„Ihr müsst Shous Verhalten entschuldigen, ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit mit ihm los ist.“, ihm war das Benehmen seines Kollegen sichtlich unangenehm.

„Das macht überhaupt nichts. Ich hab schon Freier gehabt, die waren wesentlich aggressiver drauf. Da lass ich mich doch von so was nicht unterkriegen.“, antwortete Ruka und Ni~ya lachte sich fast schlapp.

„Also das hier neben mir ist Sakito[N] und ich bin Uruha.“

„Sakito[N]. Kommt es da nicht zu Verwechslungen?“, fragte Ni~ya

„Nein, weil wir den anderen Sakito immer oder meistens mit Chef ansprechen.“, antwortete Uruha. Sie setzten sich alle vier an einen Tisch in der Ecke, in der sie standen und unterhielten sich eine Weile.

„Wer ist eigentlich der Süße da drüben?“, fragte Ruka nach einer Weile und deutete in die Ecke, in der Jui, Nao und Shou saßen.

„Welchen meinst du?“, fragte Uruha nach.

„Ich meine den, der so eingebildet da sitzt.“

„Ach so, das ist Jui. Der ist aber eigentlich ganz umgänglich, wenn man ihn genauer kennt.“, antwortete Uruha jetzt.

„Den würde ich ja auch zu gerne mal nageln.“

„RUKA!“, gab Ni~ya erschrocken und empört von sich.

„Was denn?“, Ruka tat ganz unschuldig Uruha und Sakito[N] lachten.

„Ich fürchte nur, Ruka, an dem wirst du dir die Zähne ausbeißen. Der Einzige, der da ran darf ist der Chef persönlich.“, sagte Uruha belustigt.

„Na das werden wir ja sehen.“, meinte Ruka und starrte Jui wie versteinert an. Dieser merkte das ganz genau und fing an sich in seiner Ecke lasziv zu rekeln. Shou bemerkte Juis plötzliche Veränderung in seinem Verhalten und schielte unauffällig in die Richtung, in der Uruha, Sakito[N], Ni~ya und Ruka saßen. Als er Rukas Blicke entdeckte war ihm auch Juis Verhalten wieder klar. Jui geilte gerne andere Leute auf und ließ sie dann wie heiße Kartoffeln fallen. Ruka konnte sich Hoffnungen machen, er würde Jui doch nie ins Bett kriegen.

Nach einer Weile kam Shou auf Uruha und Sakito[N] zu.

„Kann ich euch eben mal unter sechs Augen sprechen?“

„Logisch. Entschuldigt uns.“, äußerte sich Uruha, er und Sakito[N] erhoben sich von ihren Plätzen und folgten Shou.

„Ich werde morgen Nachmittag mit Jui unsere geplante Shoppingtour unternehmen. Wir treffen uns alle bei mir zu Hause. So gegen vier.“

„Da schlaf ich noch.“, meinte Sakito[N] trocken.

„Sakito[N] es geht hier um einen deiner besten Freunde, meinst du nicht, du könntest für Jui mal ein bisschen eher aufstehen.“, sagte Shou warnend.

„Na gut, ausnahmsweise.“, gab Sakito[N] kleinlaut von sich.
 

„Und Chef, machst du dich heute wieder auf die Suche?“, fragte Shou nach einer Weile.

„Ich weiß nicht, das ist ganz schön anstrengend.“, gab Sakito als Antwort.

„Na, du wirst doch jetzt nicht aufgeben. Meinst du etwa drei Stricher reichen?“

„Willst du mich loswerden Shou?“

„Ich? Nein, wie kommst du darauf?“

„Du tust so scheinheilig.“

„Na ja, Menschen in meinem Beruf sind ja auch nicht wirklich Heilige, oder?“

„Aber sehen aus wie Engel.“, sagte Sakito, gab Shou einen sanften Kuss auf die Stirn, zog sich seinen Mantel an und machte sich erneut auf die Suche.
 

Doch Sakito kam diesen Abend relativ früh zurück in seinen Club. Er kam durch den Hintereingang, auf den Armen einen bewusstlosen, schwarzhaarigen, jungen Mann. Kyo hielt ihm die Tür auf.

„Der sieht ja fertig aus. Hast du den tot gefickt?“

„RUKA!“, Ni~ya war erneut erschrocken und empört von Rukas Verhalten, obwohl dieser eigentlich schon immer so war.

Sakito brachten den Bewusstlosen in sein Schlafzimmer, legte ihn dort aufs Bett und begutachtete erstmal den geschundenen Körper des Jungen.

„Wer hat ihm das angetan?“, fragte Ni~ya entsetzt.

„Es war sein Zuhälter.“, antwortete Sakito.

„Zuhälter? Gott sei Dank, hatte ich nie einen.“, ergänzte Ni~ya.

Der junge Mann auf Sakitos Bett hatte eine große Platzwunde an der Stirn, überall riesige blaue Flecken und Schnitt- und Schürfwunden.

„Aber, wenn der einen Zuhälter hat, wie bist du dann an ihn ran gekommen?“, fragte Ruka nun neugierig.

„Gekauft.“, war die knappe Antwort.

„Du betreibst Menschenhandel?“, Kyo mischte sich nun auch ein. Er war entsetzt von der Tatsache, dass Saktio Menschen kaufte. So was durfte es doch eigentlich heutzutage gar nicht mehr geben.

„Das war meine einzige Chance und ich denke auch seine. Lange hätte er das so bestimmt nicht mehr durchgehalten.“ Wahrscheinlich hatte Sakito damit Recht, doch trotz allem konnte Kyo das nicht gut heißen und auch sonst keiner, der sich momentan noch mit im Raum befand.

„Sakito, musste es denn ausgerechnet der sein?“, fragte Kyo seinen Freund.

„Ja musste.“

„Wieso?“

„Er hat so was Magisches an sich.“

„Chef, der Kleine ist fast tot.“, mischte sich Ruka erneut ein.

„Red keinen Blödsinn, Ruka. Wir kriegen ihn wieder auf die Beine.“, sagte Sakito sanft und strich dem Jungen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Ni~ya holte eine Schüssel warmes Wasser, einen Lappen und einen Verbandskasten. Und Nao kam ihm hinterher gerannt, weil er mitbekommen hatte, was passiert war. Der Kleine stürmte ins Zimmer doch blieb er wie erstarrt stehen, als er den Bewusstlosen auf dem Bett liegen sah.

„Aoi?“, flüsterte er zaghaft.

„Du kennst ihn?“, fragte Sakito und alle Augen richteten sich auf Nao.

„Ich kenne ihn nur flüchtig. Wir standen früher mal in derselben Strasse.“, antwortete Nao.

„Hat er da noch besser ausgesehen?“, fragte Ni~ya beiläufig.

„Eigentlich nicht. Er hat immer viel unter seinem Zuhälter und auch unter seinen Freiern zu leiden gehabt.“

„Na ja, er ist ja jetzt bei uns und da wird es ihm bestimmt schnell besser gehen.“, ergänzte Sakito.

„Was manche Menschen mit sich machen lassen, nur um an Geld zu kommen.“, flüsterte Ni~ya entsetzt.

„Vielleicht steht er ja auch drauf.“, gab Ruka beiläufig von sich, zuckte mit den Schultern und verließ den Raum, damit Sakito in Ruhe Aois Wunden versorgen konnte. Die Anderen folgten ihm.
 

„Was ist denn bei euch da oben los?“, fragte Uruha die Anderen, als sie die Treppe runter kamen.

„Euer Chef hat einen Toten angeschleppt.“, äußerte Kyo sich taktlos.

„WAS?“, brüllte Shou durch den halben Club.

„Lasst euch keinen Mist erzählen, Kyo hat auch schon etwas zu tief ins Glas geleuchtet. Der Chef hat einem Zuhälter einen schwer verletzten Stricher abgekauft und der muss jetzt erst mal verarztet werden.“, erklärte Ni~ya und sah dabei in ein verwirrtes Gesicht, dass zu Shou gehörte.

„Ich bin im Bilde.“, gab Shou noch mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme von sich und verschwand in Richtung Bühne. Jui, der das Ganze aus einer etwas größeren Entfernung beobachtet hatte, zündete sich eine Zigarette an und trank seinen Whiskey auf ex. Sakito verarztet einen dahergelaufenen Stricher, doch um ihn hatte er sich nicht gekümmert, als es ihm schlecht ging. Dabei war sein Chef doch der Grund für seine Schmerzen gewesen.
 

Flashback (Jui’s Erinnerung)
 

„Was sollte das?“, Sakito stürmte in sein Schlafzimmer. Jui, der an der Kommode stand und sich gerade die Haare hochstecken wollte, erschrak.

„Was meinst du?“, fragte Jui eingeschüchtert durch Sakitos laute, aggressive Stimme. Dieser packte ihn fest am Arm und zog ihn zu sich heran.

„Spiel hier nicht den Unschuldigen. Ich meine dein respektloses Verhalten mir gegenüber, dass du da unten gerade an den Tag gelegt hast.“, Sakito schmiss Jui mit einem Ruck aufs Bett und kniete sich über ihn.

„Sakito,… bitte nicht…. Ich halte das nicht noch mal aus.“, Juis Stimme klang flehend, doch konnte sie Sakitos Aggressionen nicht besänftigen.

„Dann solltest du dir besser überlegen, was du sagst und vor allem in welchem Ton.“, Sakito zog Jui ruckartig die Hose aus, spreizte dessen Beine, um sich dazwischen zu knien und öffnete dann seine eigene Hose.

„Chef,… bitte… tu mir das nicht an.“, Jui rann eine stille Träne die Wange herab, er drehte den Kopf zur Seite und starrte an die gegenüberliegende Wand.

Jui hatte sich schon einmal nicht Sakitos Vorstellungen entsprechend verhalten und wusste daher genau, was jetzt wieder auf ihn zukam. Der Stripper verkrampfte sich völlig, aus Angst vor den, ihm bevorstehenden Schmerzen.

„Wenn du dich so verkrampfst, hindert mich das nicht daran dir eine Lektion zu erteilen, es wird dir nur umso mehr wehtun.“, hauchte Sakito Jui ins Ohr. Doch der konnte einfach nicht locker lassen, sein Körper handelte ganz unbewusst. Sakito drang mit einem schnellen harten Stoß in Jui ein und fing auch sofort an sich in ihm zu bewegen. Jui schrie laut auf vor Schmerz.

„Schrei ruhig weiter, Kleiner. Das gibt mir erst den richtigen Kick.“, gab Sakito mit einem obszönen Lächeln von sich und stieß etwas schneller in Jui.

Es schien Jui wie eine Ewigkeit, bis Sakito endlich kam, sich aus ihm zurück zog und ihn alleine im Schlafzimmer zurück ließ.
 

Flashback ende
 

Er hatte ihn im Schlafzimmer eingeschlossen, in der Hoffnung keiner würde etwas mitkriegen. Doch Jui wusste es besser. Er nahm das alles so hin, weil er wusste, Shou würde ihn finden und auch jetzt wusste er, dass Shou in dieser Sache sein letztes Wort noch nicht gesprochen hatte, wieso sonst wollte er auf einmal eine Shoppingtour mit Jui machen. Da war Shou einfach nicht der Typ für. Nein,… er war nicht der Typ für Shoppingtouren,… aber der, der sich um seine Freunde immer sorgte und erst recht, wenn man länger nichts von ihnen gehört hatte, obwohl man mit ihnen unter einem Dach arbeitete.
 

Währenddessen wischte Sakito weiterhin mit einem nassen Lappen über Aois Wunden. Berauscht von der geschundenen Schönheit, die vor ihm lag.

„Wenn deine Wunden verheilt sind, wirst du unwiderstehlich sein. Und meine beste Einnahmequelle.“, flüsterte Sakito zu sich selber und wusch den Lappen noch einmal in der Schüssel aus. Aoi öffnete zaghaft die Augen, schloss sie aber sofort wieder, da es in Sakitos Schlafzimmer viel zu grell für ihn war. Erst als er registriert hatte, dass er nicht wusste, wo er war und, dass ihm die Person, die mit auf dem Bett sah gänzlich unbekannt war, öffnete er die Augen leicht erschrocken wieder und starrte Sakito an.

„Ach, bist du endlich wach.“

„Wo bin ich, wer sind sie und was wollen sie von mir.“

„Nun mal langsam. Mein Name ist Sakito, du brauchst mich auf keinen Fall zu siezen und alles was ich im Moment will ist, dass du wieder gesund wirst.“

„Wieso? Bin ich krank?“, fragte Aoi unsicher. Sakito deutete auf die Verletzungen, die Aois Körper übersäten und dieser nickte nur, um Sakito klar zu machen, dass er verstanden hatte.

„Aber sie, äh du hast mir immer noch nicht gesagt, wo ich bin.“

„Momentan, bist du in meinem Schlafzimmer. Unten im Erdgeschoss habe ich meinen Club, mit dem ich versuche genug Geld zu verdienen, um zu überleben.“

„Was für ein Club?“

„Du bist ganz schön gesprächig.“

„Eigentlich bin ich mir nur lediglich nicht sicher, ob ich dir trauen kann.“, gab Aoi ehrlich von sich.

„Kennst du einen Nao?“

„Hai!“

„Der arbeitet für mich.“

„Ein Bordell?“, Aoi überlegte kurz.

„Und jetzt willst du wahrscheinlich, dass ich für dich arbeite?“

„Irgendwann später vielleicht, wenn deine Wunden verheilt sind.“, Sakito strich mit einer Hand über Aois Arm.

„Das wird aber nicht gehen. Mein Chef bringt mich um, wenn ich weg bleibe.“

„Nein das wird er nicht. Ich habe das mit ihm geklärt, von Mann zu Mann.“

„Aha, du siehst aber gar nicht aus, als hättest du dich mit dem Dicken geprügelt.“, antwortete Aoi spöttisch.

„Aoi, die Sprache des Geldes spricht jeder Mann in dieser Stadt.“
 

„Woher weißt du…“, doch weiter kam Aoi nicht, denn er wurde von Sakito unterbrochen.

„Woher ich deinen Namen weiß?... Nao!“, na klar Nao, den hatte Aoi schon wieder völlig vergessen.

„Wie geht es ihm eigentlich?“, wollte Aoi jetzt wissen.

„Ich denke, es geht ihm, jetzt wo er hier ist, sehr viel besser.“, Aoi sah zu Boden, atmete einmal tief durch, hob seinen Blick und sah in Sakitos lächelndes Gesicht.

„Am Besten, du überzeugst dich selber, wenn es dir wieder besser geht.“
 

Im Club spielte währenddessen Jui völlig verrückt. Er war nun fast ganz entkleidet an der Go Go-Stange zu Gange und heizte den Besuchern richtig ein. Nicht, dass er das sonst nicht tat, nur heute Abend war er irgendwie wilder, ungezähmter.

„Was ist denn mit Jui los?“, fragte Sakito[N] und trat an Shou heran.

„Besoffen!“, kam die trockene Antwort.

„Aber Jui besäuft sich doch sonst nie.“, Sakito[N] war mehr als verwundert.

„Ja, aber dass zurzeit einiges aus dem Ruder läuft, das wissen wir ja. Morgen werde ich bzw. wir mit ihm reden.“, damit schloss Shou und verschwand.
 

Am Nachmittag des nächsten Tages traf Shou sich mit Jui in der Innenstadt zum Shoppen. Sie bummelten eine ganze Weile relativ ziellos und ungezwungen durch die Läden. Bis Shou irgendwann endgültig die Schnauze voll hatte.

„Kommst du noch auf einen Kaffee zu mir?“, fragte er und versuchte so spontan wie nur möglich zu klingen. Jui lächelte süffisant.

„Gerne.“

Kaum, dass sie bei einer Tasse Kaffee in Shous Wohnzimmer saßen ergriff Jui auch schon das Wort. Sehr zu Shous Verwunderung aber auch Erleichterung, da er nicht wusste, wie er Jui auf das ´Problem` ansprechen sollte.

„Also, hast du es geschafft mich hier her zu locken. Wie ist das so endlich mal ungestört mit mir zusammen sein zu können?“

„Oh, wir sind leider keineswegs ungestört. Uruha und Sakito[N] kommen bald.“

„Wieso denn das?“, jetzt war Jui verwundert, hatte er sich eventuell doch geirrt und Shou wollte gar nicht mit ihm über Sakito sprechen.

„Weil wir mit dir über etwas reden wollen und du sollst dir aussuchen, wem du es anvertrauen willst.“

„Das ist aber wirklich sehr zuvorkommend, Shou. Aber du solltest wissen, dass, wenn ich überhaupt irgendwem irgendwas erzähle, dann bist das nur du.“

„Das ist jetzt ganz schön geschleimt, weißt du das?“

„Mag sein. Aber es ist die Wahrheit.“

„Also soll ich Sakito[N] und Uruha sagen, sie brauchen nicht mehr zu kommen?“, Shou wollte gerade zum Telefon greifen, da hielt Jui seine Hand fest.

„Nicht. Jetzt ist es doch sowieso egal. Ihr wisst doch schon alle, was los ist, oder?“

„Wir wissen es nicht. Wir können es uns nur denken.“

„Aber ihr denkt bestimmt richtig. Ich kenn euch ziemlich gut, auch wenn ihr manchmal glaubt, ich distanziere mich von euch.“

„Das ist nicht richtig Jui….

„Ach, jetzt hör auf irgendwelche Sachen zu erfinden, nur um mich aufzumuntern. Shou,… mein Leben ist eine Ruine.“, die Türklingel unterbrach Jui in diesem Moment. Shou sah zur Tür, dann wieder zu Jui, dieser nickte ihm zu. Also erhob Shou sich von der Couch und ließ Uruha und Sakito[N] herein.

Sie sahen Jui in Shous Wohnzimmer sitzen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand starrte er auf den Boden. Die anderen Drei setzten sich zu ihm.

„Jui wollte gerne mit uns allen darüber reden.“, sprach Shou mit ruhiger Stimme und sah zu Jui rüber. Dieser hob den Kopf und sah seine drei Freunde an.

Uruha und Sakito[N] erschraken, als sie sahen, dass Jui auf einmal weinte.

Er versuchte zu lächeln, doch misslang ihm das eher.

„Ich denke, ihr werdet sicher eine Ahnung haben, von dem was passiert ist?“, sagte er schniefend. Uruha und Sakito[N] nickten.

„Deswegen denke ich auch, es würde keinen Sinn machen, nur mit einem von euch zu reden. Ihr würdet euch nur unnötig Sorgen machen.“, Jui wischte sich über die Augen und sah dann wieder zu Boden.

„Unser Chef,… er… er hat mich vergewaltigt.“, Tränen rannen unaufhaltsam Juis Wangen herab. Uruha stand auf, setzte sich genau neben Jui und zog diesen in seine Arme, während Jui weiter sprach.

„Er hat es nicht zum ersten Mal gemacht. Ihm gefällt mein Benehmen manchmal nicht und dann rastet er immer so aus.“

„Du solltest dich auch ganz allgemein nicht auf ihn einlassen, Jui. Der Mann schadet dir nur. Am Besten wäre es, du würdest bei einem von uns einziehen.“, sagte Uruha sanft aber bestimmt. Doch Jui schüttelte nur den Kopf.

„Wieso Jui? Wieso lässt du zu, dass er dich so quält?“, Uruha wollte Jui so gerne helfen, doch wusste er nicht wie.

„Ich… ich liebe ihn.“, flüsterte Jui.

„Du liebst ihn? Aber wie kannst du jemanden lieben, der dich so mies behandelt?“, fragte Sakito[N] nun.

„Ich weiß es doch auch nicht. Ich kann meine Gefühle nicht abstellen.“, Jui schluchzte lauter und Uruha zog ihn noch fester in seine Arme.
 

Währenddessen füllte Aiji im Club seine Regale hinter der Theke wieder mit Getränken auf und Sakito und Kyo saßen an einem kleinen Tisch in der Ecke, rauchten und betranken sich.

In einem Hinterzimmer war Aoi auf Nao getroffen. Die Zwei unterhielten sich nun schon eine ganze Weile über all das, was in der Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten, so los war.

Nach einer Weile stießen auch Ni~ya und Ruka zu ihnen.

„Hey, die Schönheit ist wach.“, bemerkte Ruka und begutachtete Aoi ganz genau.

„Und senkrecht stehen tut er auch.“, ergänzte Ruka noch, da er Aoi bisher nur liegend gesehen hatte und zwar auf Sakitos Bett.

„Aber alles steht bei mir noch nicht senkrecht.“, antwortete Aoi schnippisch.

„Soll das heißen, ich mach dich nicht so unglaublich an, wie ich hoffte?“, Ruka stellte sich ganz dicht an Aoi heran und strich ihm mit dem Handrücken über die Wange.

„Ich muss dich ja noch mit Samthandschuhen anfassen. Nicht das ich dir wehtue.“

„Vielleicht will ich aber genau das.“, Aoi sah Ruka durchdringend an.

„War das ein Angebot?“

„Oje, da haben sich ja zwei gefunden.“, äußerte sich Nao zu der Situation und zog ab.

„Ich bin übrigens Ruka. Und mein Weggefährte hier neben mir heißt Ni~ya.“, Aois Blick fiel auf Ni~ya und blieb begeistert an diesem haften.

„Aoi, du solltest bei Ruka aufpassen, er nagelt alles, was ihm über den Weg läuft. Egal wo er gerade ist.“, warnte Ni~ya höflich.

„Interessant. Das werde ich mir merken.“, war das Letzte, was Aoi sagte, bevor er in den großen Saal des Clubs verschwand.

Vielen Dank für die netten Kommis, dafür gibts hier auch gleich das nächste Kapitel. Viel Spass beim Lesen.
 

Sakito wanderte auch in dieser Nacht durch die dunklen Gassen, auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern. Doch konnte er sich nicht auf die Suche konzentrieren. Zu sehr kreisten seine Gedanken die ganze Zeit über um Aoi. Der Neue hatte ihm wirklich den Verstand geraubt. So sehr, dass er sogar bereit war einen so hohen Preis für diesen zu zahlen, dass er wahrscheinlich aus seinem Schuldenberg nie mehr herauskommen würde.

Während er so Gedankenversunken durch die Straßen schlenderte merkte er gar nicht, dass ein junger Mann im Eiltempo auf ihn zu gerannt kam. Dieser war allerdings so sehr damit beschäftigt nach hinten zu gucken, dass er Sakito gar nicht sah und ihn beinah umrannte.

Durch den kurzen Zusammenstoß hatte der Verfolger des jungen Mannes die Möglichkeit etwas aufzuholen. Als der blonde, junge Mann das sah, geriet er noch mehr in Panik und rannte schnell weiter.

Obwohl der Verfolger ziemlich dick und offenbar auch schon etwas älter war, schien er wirklich gut in Form und so holte er den Blonden nach wenigen Metern endgültig ein. Er packte ihn fest im Nacken und zog ihn in eine schmale dunkle Gasse. Sakito, natürlich gar nicht neugierig, schlich hinterher und versteckte sich in einer dunklen Ecke.

„Du wagst es vor mir davon zu laufen.“, es klatschte laut. Der Dicke hatte den Kleineren mitten ins Gesicht geschlagen.

„Du solltest dir gut überlegen, für wen du arbeitest. Das lasse ich nicht mit mir machen.“, es klatschte erneut und der Blonde ließ sich gen Boden sinken.

„Oh nein, so einfach kommst du mir nicht davon.“, der Dicke zog ihn wieder hoch, drehte ihn mit dem Gesicht zu der kalten Steinmauer des Hauses, in dessen Schatten sie standen und zog ihm mit einem Ruck die Hose runter. Von dem kleinen Blonden kam die ganze Zeit über kein Ton. Der Dicke öffnete nun auch seine Hose und zog sie ein Stück nach unten, er stellte sich ganz dicht hinter den Kleineren und drang mit einem harten Stoß in ihn ein. Der Blonde schrie laut auf.

„Schrei ruhig. Das wird dir nichts nützen. Wer sollte schon einem drogensüchtigen Stricher wie dir helfen?“

Sakito drehte den Kopf weg. So viel Grausamkeit konnte er nicht mit ansehen. Doch dabei fiel ihm Jui wieder ein. War er nicht genauso grausam ihm gegenüber gewesen? Wie ging es Jui überhaupt, jetzt wo Aoi da war? Es war doch offensichtlich, dass Sakito mehr Interesse an dem Schwarzhaarigen hatte, als an Jui.

Plötzlich riss das laute Stöhnen des Dicken Sakito aus seinen Gedanken. Er sah rüber, um zu sehen, was er nun mit dem Kleinen machen würde.

„Ich hoffe, das wird dir eine Lehre sein und jetzt geh gefälligst wieder an deine Arbeit.“, erneut holte der Dicke aus und schlug zu, doch jetzt konnte Sakito das nicht länger mit ansehen. Er kam aus seinem Versteck heraus und ging direkt auf die Beiden zu.

„Halten sie das wirklich für nötig?“, fragte er provokativ. Der Dicke drehte sich erschrocken zu ihm um.

„Ah, mein Herr. Sehen sie diesen hübschen Kleinen, ich kann ihnen ein wirklich gutes Angebot machen….“, sagte der Dicke scheinheilig lächelnd.

„Ich habe sie etwas gefragt.“

„Ah natürlich. Und was wenn ich fragen darf?“, die aufgesetzte Höflichkeit des Dicken missfiel Sakito stark, doch er war sich sicher, dem Alten wird das Lachen noch vergehen.

„Ich wollte wissen, ob sie es für nötig halten, den Kleinen immer wieder zu schlagen. Wenn sie das weiter machen ist er bald nicht mehr so hübsch, wie sie es behaupten.“

„Geschlagen? Ich würde doch meine Schäfchen nicht schlagen.“

„Sie haben ihn aber geschlagen und das nicht nur einmal. Außerdem haben sie ihn sexuell missbraucht.“

„Also, ich muss doch sehr bitten. Wann soll ich das denn gemacht haben?“

„Eben gerade.“

„Na bitteschön, er ist ein Stricher, verdammt. Zu was Anderem ist er überhaupt nicht zu gebrauchen.“

„Das sehe ich anders.“

„Vielleicht sind nicht alle Stricher so. Aber er… ist ein Junkie, ein dreckiges, kleines Miststück.“

„Nun mal sachte. Ich merke, unsere Meinungen gehen weit auseinander.“

„Ach so, sie glauben wohl, er wäre ein normaler Mensch, wie jeder andere auch, oder was?“

„Ich denke, es ist unhöflich über jemanden in der dritten Person zu reden, wenn er genau daneben steht und außerdem halte ich ihn für ´normaler` als sie es sind.“, Sakito blieb die ganze Zeit über die Ruhe selbst und trieb den Alten somit nur noch mehr in den Wahnsinn.

„Er arbeitet lange genug für mich und von daher weiß ich, dass er zu nichts nütze ist.“, der kleine Blonde stand währenddessen, in sich zusammen gesunken, die ganze Zeit daneben und starrte auf den Boden.

„Ich kenne ihn nun noch nicht so lange, aber ich sehe großes Potential.“, Sakito legte eine Hand unter das Kinn des Blonden, hob dessen Kopf und lächelte ihn sanft und ehrlich an.

„Sie sind verrückt, junger Mann. Ich hoffe sie wissen das.“

„Ja, aber der ultimative Langweiler kommt im Leben nicht weit. Wissen sie… da sie ihn hier ja nicht zu brauchen scheinen, würde ich ihn gerne mit zu mir nehmen. Dann sind sie dieses nutzlose Miststück endlich los.“

„Den Trick habe ich durchschaut.“

„Wer hätte gedacht, dass sie so clever sind.“, gab Sakito schnippisch von sich.

„Aber meinetwegen, nehmen sie ihn mit.“, mit diesen Worten drehte der Dicke sich um und verschwand in der Dunkelheit.

„War das dein Zuhälter?“, der Blonde nickte nur.

„Da habe ich diesmal aber Glück gehabt. Der letzte Stricher, auf den ich ein Auge geworfen hatte, kostete mich eine ganze Menge Geld. Denn dessen Zuhälter wollte ihn nicht so einfach hergeben.“

„Aoi?“, sagte der Blonde auf einmal.

„Hai. Sag bloß du kennst den auch?“

„Hier in der Gegend kennt ihn jeder. Es hat noch nie einer so viel Geld eingebracht wie er.“ Die Beiden machten sich auf den Weg zu Sakitos Club.

„Verrätst du mir deinen Namen?“, fragte Sakito, kaum dass sie losgegangen waren.

„Saga.“

„Ich bin Sakito…. Kannst du jetzt überhaupt noch laufen?“

„Ich hab schon Schlimmeres überlebt.“, gab Saga mit einem leichten Lächeln von sich.

Unterwegs klärte Sakito Saga über sich, seine Situation mit dem Club auf und die Rolle, die Saga dabei spielen würde.

Nach einer Weile blieb Saktio stehen und griff nach Sagas Armen. Es waren keine Spuren von Drogenmissbrauch an ihnen zu erkennen. Saga löste sich aus Sakitos Griff und schob seinen Schal ein Stück zur Seite. Sagas Hals wies gleich mehrere blaue Flecken auf.

„Du spritzt dir das Zeug genau in die Halsschlagader? Weißt du wie gefährlich das ist?“, doch Saga schüttelte den Kopf.

„Ich war das nicht. Er war das.“, Sakito war schockiert.
 

Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück.
 

Im Club herrschte schon ein reges Treiben und Sakito lieferte Saga erst einmal bei Ni~ya ab.

„Erzähl bitte nicht von deinem Drogenproblem. Ich muss vorher etwas klären, okay?“, bat Sakito noch bevor er an Ni~ya herantrat und ihn mit Saga bekannt machte.
 

Sakito begab sich dann auf direktem Wege zu seinem besten Freund, um Hilfe anzufordern.

„Kyo, wie krieg ich einen Junkie clean?“

„Hattest du nicht gesagt, du bist wählerisch und du schleppst hier keine Junkies oder Ähnliches an?“

„Jetzt vergiss doch mal, was ich irgendwann mal gesagt habe. Hilf mir lieber.“

Kyo atmete einmal tief durch.

„Also, Sakito, wenn er es nicht wirklich will, wirst du ihn nie von dem Zeug weg bekommen.“

„Ich denke schon, dass er es auch will. Denn er hat mit dem Zeug nicht angefangen.“

„Er hat damit nicht angefangen, aber er ist süchtig?“, Kyo verstand die Welt nicht mehr, doch in diesem Moment fiel auch Sakito auf, wie unklar er sich ausgedrückt hatte.

„Sein Zuhälter…“

„Nein, Sakito, du hast doch nicht schon wieder Menschenhandel betrieben?“

„Nein, hab ich nicht. Er hat ihn ganz freiwillig rausgerückt. Aber jetzt hör mir doch mal zu. Sein Zuhälter hat ihm das Zeug immer direkt in die Halsschlagader gespritzt, um ihn gefügig zu machen. Der Kleine kann gar nichts dafür.“

In dem Moment kam Shou wie eine Furie um die Ecke gebogen.

„Chef, du schleppst uns hier einen Junkie an?“

„Hey, Shou ist schon gut. Schrei nicht so. Du hast es doch keinem gesagt?“

„Noch nicht.“

„Dabei belässt du es bitte auch fürs Erste.“, Sakito setzte einen schärferen Ton an.

„Woher weiß der Süße das denn überhaupt.“, fragte Kyo nach und sah zu Shou.

„Shou hat in seinem Leben schon genug Junkies gesehen, um einen zu erkennen. Nicht wahr?“, sagte Sakito und sah Shou durchdringend an. Shou war kurzfristig etwas irritiert, doch nickte er dann schnellst möglich.

„Also, Shou ich glaube, dein Typ wird gefragt.“, sagte Sakito und deutete auf die Bühne, von der Uruha gerade eleganten Abgang machte.
 

Aoi betrat den Saal und kam auf Sakito zu.

„Chef, als du weg warst hat oben einer von der Firma angerufen, die hier ausbauen und wollte irgendwas wegen irgendeiner Farbe wissen. Ich hab nicht so ganz verstanden, was er wollte, aber ich hab ihm gesagt, du rufst zurück, wenn du wieder da bist.“

„Heute werde ich bestimmt nicht mehr anrufen, es ist mitten in der Nacht. Aber danke, dass du mir das gesagt hast, Schatz.“, Sakito wandte sich wieder Kyo zu und Aoi verschwand im Hinterzimmer.

„Dein Schatz ist nicht gerade der Intelligenteste.“, äußerte Kyo sich.

„In seinem Beruf zählt auch in erster Linie das Aussehen.“, gab Sakito scharf von sich und beide widmeten sich wieder ihren Drinks.

„Was ist denn nun eigentlich mit Shou los?“, fragte Kyo nach einem Moment des Schweigens.

„Der gefällt dir, nicht wahr?“, Sakito konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Vielleicht mache ich mir auch einfach nur Sorgen, weil er sich so komisch benommen hat wegen deinem kleinen Junkie. Wie heißt der überhaupt?“

„Saga.“

„Ach ja, Saga. Etwa 1,75 groß, dünn, blonde, schulterlange Haare?“

„Ja, sag bloß den kennst du?“

„Nö, aber er steht hinter dir.“, Kyo grinste und Sakito drehte sich erschrocken um.

„Stehst du schon lange hier?“, fragte Sakito irritiert, doch Saga schüttelte nur den Kopf.

Noch mal vielen Dank für die lieben Kommis, hatte ich das schon gesagt? Egal, kann man nie oft genug sagen. Viel Spaß beim weiter lesen.
 

„Wer ist das?“, fragte Saga etwas eingeschüchtert.

„Wen meinst du?“, kam die Gegenfrage von Sakito.

„Den auf der Bühne.“

„Ach so, das ist Shou. Wieso fragst du.“

„Er scheint mich nicht zu mögen.“

„Wie kannst du das jetzt schon beurteilen, du bist doch gerade erst hier angekommen?“, mischte Kyo sich nun ein.

„Er kam vorhin an mir vorbei hat einen Blick auf mich geworfen, schockiert geguckt und ist dann sofort zu Sakito gerannt, um sich aufzuregen.“, sagte Saga an Kyo gewandt, doch Sakito drehte ihn wieder zu sich.

„Mach dir mal keinen Kopf darum, es liegt mit Sicherheit nicht an dir. Außerdem sind hier noch genug andere, mit denen du dich anfreunden kannst.“, versuchte Sakito zu trösten und schickte Saga wieder zu den Anderen.

„Ich hab’s dir ja gesagt.“, gab Kyo übermäßig schlau von sich.

„Ja ja, ist ja gut.“

„Die Probleme gehen schon los, obwohl der Kleine gerade mal eine Stunde hier ist.“

„Kyo, hör auf zu nerven.“

„Dann sag du mir, was wirklich mit Shou los ist.“

„Nur, wenn du dicht hältst!“, äußerte Sakito sich warnend.

„Wann hab ich schon mal etwas weiter erzählt?“, da hatte Kyo allerdings recht. Sakito brauchte sich bei ihm wirklich am wenigsten Sorgen machen, wenn es darum ging etwas für sich zu behalten.

„Ich hab Shou damals auch vom Straßenstrich weggeholt.“

„Shou? Auf dem Straßenstrich? Aber er lässt sich doch von niemandem anfassen und von anderen Männern schon gar nicht.“, Kyo war erstaunt, mit allem hatte er gerechnet, nur damit nicht.

„Shou ist von seiner Mutter auf den Strich geschickt worden. Sie hat ihn zu Hause nicht rein gelassen, wenn er nicht eine bestimmte Mindestsumme an Geld mitbrachte. Er hat sich selbst mit harten Drogen betäubt und einmal hat er sogar versucht sich damit umzubringen. Es war für ihn die schrecklichste Zeit seines Lebens. Und jetzt hat er wahnsinnige Angst davor, dass es wieder so weit kommen könnte. Durch Sagas Anwesenheit, wäre es momentan ein leichtes für ihn, wieder an den Stoff zu kommen.“

„Wie kann eine Mutter ihrem Kind so etwas antun?“, Kyo schüttelte darüber nur den Kopf. Er war entsetzt über das ganze Leid, was noch solch junge Menschen schon durchzumachen hatten.

„Vielleicht solltest du Saga das sagen.“, schlug Kyo vor.

„Hatte ich auch schon drüber nachgedacht. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es ein Fehler wäre. Ich kenne Saga nicht gut genug, um einschätzen zu können, ob er Shous Schwäche nicht ausnutzen würde.“

„Das traust du ihm zu?“

„Ein engelsgleiches Gesicht verbirgt manchmal Schatten.“
 

Früh am Vormittag des nächsten Tages klingelte das Malermeisterteam an Sakitos Tür. Jui, der gerade bei seiner Frühstückszigarette saß öffnete.

„Es schlafen momentan noch alle. Aber kommen sie ruhig rein, irgendwann müssen die ja mal aufstehen.“, Jui wollte Sakito ein bisschen ärgern, denn er wusste, wenn die Maler jetzt anfangen Lärm zu machen, würde sein Chef wach werden und dann richtig sauer sein. Genauso war es auch.

„Was zur Hölle ist hier los?“, Sakito, kam in Schlafsachen, die Treppe runter und fing sofort an sich aufzuregen.

„Aoi hatte doch gesagt, du solltest zurück rufen.“, sagte Jui mit einem sanften, aber falschen, Lächeln.

„Gut, gehen sie, gehen sie nach oben durch. Am Besten sie fangen im ersten Stock an. Da ist nämlich grad keiner.“

„Welche Farben wollten sie denn jetzt überhaupt?“, fragte einer der Maler. Jui hielt sich im Hintergrund und grinste.

„Wissen sie was, bauen sie doch erstmal auf, da oben. Ich komme gleich zu ihnen und dann klären wir das.“, mit diesen Worten verschwand Sakito und Jui zeigte den Malern, wo es nach oben ging.

Es dauerte keine zehn Minuten und Sakito war wieder da.

„Also, was für Farben hätten sie denn nun gern?“, fragte der Maler erneut.

„Ich brauche warme Farben. Wohlfühlfarben. Kuschelfarben. Am Besten Terrakotta oder Weinrot. Seien sie etwas kreativ. Also marmorieren sie die Wände, oder so etwas. Sie sind doch der Maler nicht ich.“

Es ist definitiv zu früh am Morgen für ihn, dachte Jui sich und kam aus dem Grinsen nicht mehr raus.
 

Am Abend traf Sakito als Vorletzter in seinem Club ein. Nur Aiji kam noch später. Doch kam dieser heute nicht allein. Er hatte seinen Freund mitgebracht, da der sich hier mal umschauen wollte.

Sakito saß an der Bar und bediente sich selber am Alkohol ohne Unterlass. Aiji kam auf ihn zu und gab ihm ein Glas, damit er endlich aufhörte aus der Flasche zu trinken.

„Wer ist das?“

„Maya ist sein Name. Mein Freund.“

„Da hast du dir aber einen richtig Süßen ausgesucht. Was macht der beruflich?“, Sakito war schon leicht betrunken.

„Zurzeit gar nichts.“, und Aiji war etwas irritiert von den komischen Fragen, die sein Chef stellte.

„Hat er Interesse an nem Job als Stricher in meinem Club.“, Aiji war schockiert, wie kam Sakito auf die Idee so etwas zu fragen. Doch da tauchte Maya hinter ihm auf und zog Aiji zu sich in die Arme.

„Du bist Maya? Ich bin Sakito, mir gehört der Laden hier.“, sagte er, kippte sich den nächsten Kurzen hinter die Binde und fing sofort an zu lallen.

„Willsu für misch aufn Strisch gehn?“, Aiji dachte schon wieder er hört nicht richtig, doch noch mehr schockierte ihn Mayas Reaktion.

„Aber gerne doch.“

„Bist du wahnsinnig?“, fragte Aiji entsetzt.

„Schatzi, irgendeinen Job muss ich doch machen.“

„Aber es gibt noch hunderttausend andere Jobs.“

„Aiji. Lass mich doch etwas machen, was ich auch wirklich gut kann.“, versuchte Maya seinen Freund zu besänftigen und Sakito mischte sich sofort wieder ein.

„Das heißt, du hast schon Erfahrung in dem Beruf?“

„Ich habe bis letzte Woche bei Jaques gearbeitet.“, gab Maya als Antwort.

„Jaques. Ich hasse Jaques. Sag bloß, der hat jetzt auch einen Puff anstatt eines einfachen Stripclubs?“

„Jaques Club ist schon immer ein Bordell gewesen.“

„Wirklich? Und warum hat er dich gekündigt?“

„Er hat mich nicht gekündigt. Ich bin gegangen, weil er mir nach Dienstschluss an die Wäsche wollte und ich ihn so ekelig finde.“

„Ich bin sprachlos. Donnerwetter. Junge, du gefällsch mir.“, Sakito schlang einen Arm um Maya und zog ihn dichter zu sich heran, bevor er weiter redete.

„Du weischt, wassu willst. Das ist gut. Das ist sehr gut. Isch bin begeistert.“

„Sakito du wiederholst dich.“, machte Kyo, der gerade dazu gekommen war, ihn aufmerksam.
 

Aiji war ganz und gar nicht begeistert davon, wie sich die Situation hier entwickelte. Meinte Maya das wirklich ernst? Und wie ernst konnte man Sakito noch nehmen, wenn er so betrunken war wie jetzt? Aiji wusste nicht, was er machen sollte.
 

Am nächsten Tag, als Sakito wieder nüchtern war und die ein oder andere Kopfschmerztablette geschluckt hatte, ging er zu Aiji, um mit ihm ein Wort von Freund zu Freund zu wechseln. Er wusste, genau, was los war. Aiji würde mit Sicherheit bald kündigen und das nicht nur wegen Maya. Das lag schon lange in der Luft, nur hatte sich nie einer getraut es anzusprechen.
 

„Aiji, du wusstest doch, dass Maya schon immer als Stricher gearbeitet hat, oder?“

„Ja, aber ich hatte gehofft, er würde es mir zu liebe sein lassen.“

„Einmal Stricher immer Stricher. Aiji, die wenigsten kommen aus ihrem Beruf wieder raus.“, versuchte Sakito zu erklären.

„Ja, nur möchte ich mir das nicht mit ansehen müssen. Dazu liebe ich ihn zu sehr.“

„Aber was willst du dagegen tun?“

„Ich denke, ich werde hier kündigen müssen.“

„Das kannst du mir nicht antun.“

„Sakito, du hast Maya jetzt an deiner Seite. Ich weiß, was das für ein großer Verlust für Jaques war. Du solltest ihn gut behüten, denn er wird dir hier eine Menge Geld rein bringen. Und einen neuen Barkeeper findest du überall.“

„Finde ich aber auch überall einen so guten Freund wie dich?“, Sakito wusste, dass er Aiji gehen lassen musste. Viel zu lange hatte er schon hier gehockt und nichts weiter aus seinem Leben gemacht. Für Aiji war nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um weiter zu ziehen. Und diese Chance musste er nutzen. Sakito nahm Aiji in den Arm und drückte ihn ganz fest an sich.

„Versprich mir, dass du dich immer mal wieder bei mir melden wirst.“

Aiji verschwand für den Abend erstmal in ein Hotel und Ruka wurde an die Bar gestellt.

Doch Aiji wusste, dass er so oder so am nächsten Tag noch mal wieder kommen musste. Nicht nur, um seine Sachen zu holen, sondern auch, um ein letztes Gespräch mit Maya zu führen.

In der Zwischenzeit lief im Club alles wie gewohnt ab. Uruha, Shou, Sakito[N] und Jui entkleideten sich auf der Bühne und Sakito und Kyo betranken sich an der Bar.

Als langsam der nächste Morgen graute und alle Kunden gegangen waren, verschwand Jui als erster in sein Schlafzimmer. Obwohl er eine Affäre mit seinem Chef hatte und deshalb auch mit diesem zusammen wohnte, hatte Jui schon immer sein eigenes Zimmer gehabt, um sich auch mal zurückziehen zu können.

Während Jui nun also schon im Bett verschwand, wurde unten im Club noch fleißig aufgeräumt.

Sakito saß an der Bar und beobachtete die ganze Zeit über Aoi. Jede Bewegung, die der Schwarzhaarige machte, hatte auf Sakito eine magische Wirkung.

Trotz, dass Sakito versuchte unauffällig zu bleiben, merkte Aoi ganz genau, wie er beobachtet wurde und das kostete er voll aus.

Doch nachdem er sich Sakito eine ganze Weile präsentiert hatte, wurde ihm das zu langweilig. Er ging langsam und graziös auf seinen Chef zu.

„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte Aoi mit einem lasziven Unterton und spielte mit seinen Fingern an Sakitos Haaren.

„Wie kann einem dieser Anblick nicht gefallen?“, gab Sakito als Antwort.

„Frag doch mal deinen Freund hier, ich glaube, ich gefalle ihm nicht so sehr, wie ich das gerne hätte.“, sagte Aoi und deutete auf Kyo, der, schon etwas betrunken, unbeteiligt an seiner Zigarette zog.

„Na ja, den solltest du vergessen, Aoi. Kyo steht auf Shou.“, erklärte Sakito und grinste bei Kyos Anblick. Dieser war empört über die Behauptung, er würde auf Shou stehen. Auch, wenn vielleicht etwas Wahres dran war.

„Shou?“, fragte Aoi nach, doch ließ keine Möglichkeit für eine Antwort, denn er redete sofort weiter.

„Das ist wirklich ein Süßer. Den hätte ich auch gerne mal im Bett.“

„Mach dir bloß keine Hoffnungen, Aoi. Shou lässt niemanden and sich ran.“, mischte Kyo sich nun ein.

„Dafür ist er aber sehr freizügig in seinem Auftreten.“

„Schatzi,… bei Shou darf man nur gucken, nicht anfassen.“, erklärte Sakito erneut.

Sakito warf einen Blick zu Ruka, der diesem sagen sollte, dass er noch etwas zu trinken haben wollte. Ruka, in seinem neuen Job als Barkeeper schon völlig aufgegangen, verstand sofort und schüttelte den Kopf.

„Chef, du lallst ja schon fast. Von mir kriegst du nichts mehr.“

„Wie fürsorglich.“, bemerkte Aoi und sah verwegen zu Ruka rüber.

„Ich lalle gar nicht.“, meckerte Sakito nun.

„Ach, wirklich? Chef, sag mal ´lila Flanellläppchen`.“, äußerte Ruka sich amüsiert und wartete ab, was Sakito nun tun würde.

„Li-lia-liiii-… rosa Tuch. So und jetzt gib mir was zu trinken.“, Sakito war sichtlich genervt, doch jetzt mischte auch Aoi sich wieder ein.

„Nein, ich glaube, du kannst auch besseren Beschäftigungen nachgehen, als dich zu betrinken.“, Aoi stellte sich ganz dicht an Sakito heran, schlang seine Arme um dessen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich.

„Nicht so stürmisch mein Kleiner. Das ist doch eigentlich meine Aufgabe.“, Sakito hatte sich kurz von Aoi gelöst und kam seiner Aufgabe, als stürmischer Eroberer sofort nach. Er hob den Schwarzhaarigen auf seine Arme und trug ihn die Treppe nach oben, bis zu seinem Schlafzimmer.

„Tss!“, war als Letztes von Kyo zu hören, bevor er sich von Ruka verabschiedete und sich auf den Weg nach Hause machte.
 

Jui wachte mitten in der Nacht auf, weil er seit geraumer Zeit von Alpträumen geplagt wurde. Er setzte sich nach unten in den Club, um eine zu rauchen, als er plötzlich ein poltern über sich vernahm. Er sah nach oben, überlegte kurz, bis ihm einfiel, dass über ihm sich die, noch nicht ganz renovierten, Schlafzimmer der Jungs befanden und deshalb ließ er sich von dem Gepolter nicht stören.

Als er wieder nach oben ging, kam er an Sakitos Schlafzimmer vorbei, aus dem lautes Stöhnen zu hören war. Vorsichtig öffnete Jui die Tür einen Spalt, gerade so weit, dass er einen guten Blick, auf Sakitos Bett hatte. Was er dann sah, ließ ihn für einen Moment die Luft anhalten.

„Aoi!“, flüsterte Jui zu sich selbst, schloss die Tür wieder und verschwand in seinem Zimmer.
 

Am nächsten Tag kam Sakito besonders gut gelaunt die Treppe hinunter und traf dort auf die komplett versammelte Mannschaft.

„Jungs, ist irgendwas los? Warum sitzt ihr denn alle hier?“, fragte er verblüfft.

„Wir können nur aufgrund von Bauarbeiten nicht auf unsere Zimmer, das ist alles.“, meldete sich Ruka, Gläser putzend, zu Wort.

„Ja, leider kein Empfangskomitee für dich, Chef!“, kicherte Nao.

„Maya, du hast doch bestimmt mal fünf Minuten für mich?“, sagte Sakito sanft lächelnd und streckte seine Hand nach dem Blonden aus. Maya etwas irritiert folgte der Aufforderung und gemeinsam verschwanden sie in ein Hinterzimmer. Sakito steckte sich erstmal eine Zigarette an und Maya war sehr gut mit seinem Lutscher beschäftigt.

„So Maya, du hast früher für Jaques gearbeitet.“, Maya nickte nur.

„Du bist ein ganz schön edles Ding, weißt du das? Alle anderen, habe ich vom Straßenstrich geholt. Ich erwarte, dass du mit gutem Beispiel voran gehst.“, Maya nickte wieder. Er demonstrierte stark, wie sehr er diese Beleerung für unnötig hielt und Sakito verstand. Maya war etwas Außergewöhnliches. Im Gegensatz zu Nao, der aussah wie ein Kind, war Maya quasi noch eins. Er war noch so verspielt oder vielleicht war es auch einfach nur seine Masche, die bei sämtlichen Freiern besonders gut zog.

„Gut.“, sagte Sakito, drückte seine Zigarette aus und streckte erneut eine Hand nach Maya aus. Dieser erhob sich von seinem Stuhl und ging zu Sakito. Der packte den blonden am Arm und zog ihn dicht zu sich auf den Schoß. Sakito wollte Maya gerade in einen wilden Kuss verwickeln, als dieser sich auch schon wieder von seinem Chef erhob. Der Clubbesitzer sah verwirrt zu Maya, doch dieser setzte sich sofort wieder, nur diesmal breitbeinig auf den Schoß seines Chefs. Er schlang seine Arme um Sakitos Hals und sie küssten sich leidenschaftlich.

Maya kraulte mit seinen Fingernägeln Sakitos Nacken. Als er bemerkte, wie die Erregung in seinem Chef stieg und er langsam hart wurde, fing er an sich mit seinem Becken gegen ihn zu bewegen.
 

Währenddessen hatte auch Jui es geschafft endlich aufzustehen. Er ging die Treppe hinunter, hoch erhobenem Hauptes an Aoi vorbei und setzte sich zu Uruha, um mit diesem eine zu rauchen.

Nach einer Weile hörten sie ein lautes, lang gezogenes Stöhnen aus dem Hinterzimmer.

„Ich würde sagen, der Chef ist gekommen.“, äußerte sich Ruka taktlos dazu.

„Maya scheint ganze Arbeit geleistet zu haben.“, fügte Nao hinzu. Alle lachten. Alle außer Jui, Uruha, Shou und Sakito[N]. Jui traf das ganze härter, als er nach außen zugab und seine drei besten Freunde wussten das. Ein sanftes aber schmerzvolles Lächeln war das Letzte was Jui hervorbrachte bevor er wieder auf sein Zimmer verschwand.

„Soll ich hinterher oder will diesmal vielleicht einer von euch?“, fragte Shou, gerade laut genug, dass Uruha und Sakito[N] es hören konnten.

„Vielleicht sollten wir ihn auch erstmal in Ruhe lassen.“, meinte Sakito[N] dazu.

„Nein, ich denke, wir haben ihn lange genug in Ruhe gelassen, er braucht jetzt unsere Hilfe.“, äußerte sich Uruha entschlossen, stand auf und folgte Jui die Treppe rauf.

Er klopfte vorsichtig und trat ein. Jui saß weinend auf seinem Bett, was Uruha eigentlich nicht anders erwartet hatte.

„Jui, ich denke, ich brauche nicht fragen, ob alles okay ist?“, Jui schüttelte den Kopf.

„Darf ich?“, fragte Uruha und deutete daraufhin, dass er sich gerne neben Jui aufs Bett setzen würde. Jui nickte.

„Willst du drüber reden?“, Jui schwieg einen Moment, als würde er überlegen, doch dann raffte er sich doch dazu auf mit Uruha zu reden.

„Erst Nao, letzte Nacht Aoi und jetzt auch noch Maya. Wieso tut er mir das an?“, fragend sah er Uruha an, der natürlich auch keine Antwort darauf wusste.

„Ich will gar nicht wissen, was mit Saga, Ruka und Ni~ya ist.“, ergänzte Jui.

„Saga weiß ich auch nicht. Aber bei Ruka und Ni~ya hat er zugeguckt.“, sagte Uruha vorsichtig. Vielleicht war es nicht gut Jui das zu sagen, doch er hielt es für noch schlechter, Jui etwas zu verschweigen oder ihn gar anzulügen.

„Er war mir immer treu. Doch kaum hat er das Haus voller Jungs, die ihm gefügig sind…“, Jui schluchzte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.

„Jui, er ist es definitiv nicht wert, dass du dich so kaputt machst wegen ihm. Er tut dir ständig weh und mittlerweile nicht mehr nur körperlich.“, beruhigend strich Uruha mit einer Hand über Juis Rücken.

„Seelischer Schmerz tut viel mehr weh, nicht wahr?“, fügte Uruha noch hinzu und sah sanft in Juis Gesicht, das trotz der vielen Tränen noch immer wunderschön war.

„Hai!“
 

Einer der Handwerker kam die Treppe runter und suchte nach dem Chef, woraufhin alle wieder zu kichern anfingen.

„Warten sie, ich hole ihn.“, gab Shou genervt von sich und verschwand im Hinterzimmer.

„Chef? Genug gefickt, es ist an der Zeit, dass du wieder deinen Pflichten nachgehst. Da draußen steht einer der Handwerker und der will was von dir, was nichts mit Sex zu tun hat.“, Sakito und Maya waren gerade dabei sich wieder anzuziehen, als Shou hereingestürmt kam ohne zu klopfen und ihm diesen, für ihn, viel zu langen Satz an den Kopf warf. Verwirrt sah er Shou an.

„Ja,… sag ihm ich komme gleich.“

„Du bist doch gerade schon gekommen.“, sagte Maya und fing an zu lachen.

„Ja, sehr witzig.“, auch Sakito musste lachen.

„Shou? Ich bin gleich da.“, formulierte Sakito seinen Satz anders, damit Maya ihm die Worte nicht wieder im Mund umdrehen konnte. Shou verschwand.
 

Der Handwerker ging mit Sakito nach oben, um weiteres zu besprechen, während Maya unter der Dusche verschwand und Shou sich wieder zu den Anderen setzte.

„Ruka, gib mir mal ne Cola.“, kam es nach einem Moment von Nao. Doch von dem Aushilfsbarkeeper kam keine Reaktion, denn dieser war zu sehr damit beschäftigt Ni~ya zu vernaschen.

„RUKAAAA!“, Nao wurde um einiges lauter, doch erlangte er so auch endlich die gewünschte Aufmerksamkeit.

„Cola? Ja sofort.“, Ruka schreckte zusammen und eilte zum Schrank, in dem die Gläser standen.

„Ich hoffe, wir kriegen bald einen neuen Barkeeper.“, äußerte er sich noch, als er Nao die Cola vor die Nase stellte.

„Du machst deinen Job doch aber gar nicht schlecht.“, meinte Saga daraufhin zu ihm.

„Das sehe ich aber anders.“, fügte Nao hinzu.

„Mir ist völlig egal, wie ich diesen Job mache, oder wie ihr darüber denkt. Ich habe Wichtigeres zu tun, als anderen Leuten Getränke zu servieren.“, war das Letzte was Ruka sagte, bevor er sich wieder Ni~ya schnappte.
 

Die Handwerker machten für heute erst einmal Feierabend und Sakito kam wieder die Treppe herunter.

„Jungs, wir nähern uns dem Ziel.“

„Wird ja auch langsam Zeit.“, entgegnete Shou seinem Chef genervt.

„Wo sind denn Jui und Uruha?“, fragte Sakito dann, um Shous Verhalten, das ihm gar nicht gefiel zu ignorieren.

„Oben.“, äußerte Shou sich knapp dazu. Sakito war kurz vorm Explodieren. Doch zu Shous Glück kam in diesem Moment Uruha die Treppe runter.

„Wo hast du Jui gelassen?“, fragte Sakito.

„Dem geht es nicht gut. Ich glaube, er wird krank.“, entgegnete Uruha ruhig, aber mit einem abwertenden Blick auf Sakito. Dieser eilte die Treppe nach oben, um nach Jui zu sehen.

„Wir reden später.“, flüsterte Uruha Shou und Sakito[N] im Vorbeigehen zu.
 

Diese Nacht verlief für die drei Stripper wieder besonders stressig, da Jui ja oben in seinem Bett lag und sie daher wieder unterbesetzt waren.

Auf dem Weg nach Hause hatten sie dann endlich die Gelegenheit über Jui zu sprechen.

„Es ist wegen Sakito, oder?“, fragte Shou, als sie den Club verlassen hatten. Uruha überlegte kurz.

„Ja, auch.“, sagte er dann.

„Aber Jui ist doch jetzt nicht wirklich krank, oder? Will er jetzt nicht mehr arbeiten aus Trotz? Hoffentlich schmeißt der Chef ihn dann nicht raus.“, mischte Sakito[N] sich nun ein.

„Das kommt darauf an, wie man ´krank` definiert.“

„Uruha, hör auf in Rätseln zu sprechen.“, kam es von Shou.

„Ich denke Jui ist depressiv geworden, wegen dem Chef und seiner neugewonnenen Verhaltensweise.“

„Was meinst du?“, fragte Sakito[N] nach.

„Der Chef legt ja neuerdings alles flach, was bei drei nicht auf den Bäumen ist und Jui vergisst er völlig. Das macht ihm sehr zu schaffen.“

„Wir müssen ihm helfen. Nicht, dass er sich noch etwas antut.“, fügte Sakito[N] hinzu und Shou nickte.

„Da hätten wir uns mehr beeilen müssen.“, antwortete Uruha trocken.

„Wie bitte?“, fragte Shou, erschrocken über Uruhas Aussage, nach.

„Der Grund, weshalb er nicht mehr arbeiten kann ist,… nun ja,… sein Körper ist nicht mehr ganz so makellos, wie früher.“, erklärte Uruha etwas verzweifelt.

„Verletzt er sich selber oder war es wieder unser toller Chef?“, wollte Shou wissen.

„Unser Chef fügt ihm nur seelischen Schmerz zu, den Rest macht er schon selber.“, sagte Uruha leise, Sakito[N] schlug sich eine Hand vor den Mund und Shou wurde schlagartig aggressiv.

„Wie kann er es nur wagen, dieser Mistkerl. Hoffentlich tut ihm das auch mal einer an.“, beschwerte Shou sich.

„Damit können wir ihn nicht durchkommen lassen. Es muss was passieren, bevor es noch schlimmer wird.“, Sakito[N] war entsetzt und verzweifelt, er hatte ja keine Ahnung, wie schlecht es Jui ging, geschweige denn, was Sakito über trieb.
 

Derweil ging Sakito noch mal in Juis Zimmer, um erneut nach diesem zu sehen. Ohne zu klopfen betrat er den Raum und Jui zog erschrocken die Bettdecke über sich.

„Du brauchst dich doch vor mir nicht zu verstecken.“, sagte er, setzte sich zu Jui aufs Bett, hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und flüsterte ihm was ins Ohr.

„Ich kenne jeden mm deines wunderschönen Körpers, also brauchst du jetzt gar nicht prüde werden.“, vorsichtig zog Sakito die Bettdecke ein Stück zur Seite und küsste Jui am Hals. Dieser keuchte leise auf und lockerte seinen Griff an der Decke dabei. Sakito zog die Decke noch ein Stück tiefer und legte dabei Juis linken Arm frei.

„Was zum Teufel ist das?“, fragte er, als er die Schnittverletzungen sah. Jui zuckte zusammen vor Schreck und zog die Decke wieder höher, doch Sakito stand auf und zog Jui die Decke ganz weg. Dabei legte er sämtlichen Verletzungen an Juis Armen und Beinen frei.

„Wann hast du damit angefangen? Das sieht alles noch so frisch aus.“, fragte Sakito noch relativ ruhig aber auch etwas forsch.

„Letzte Nacht.“, antwortete Jui leise.

„Da hast du aber ganz Arbeit geleistet. Und deshalb geht es dir angeblich so schlecht, dass du nicht arbeiten kannst?“, Sakito sah Jui durchdringend an. Dieser nickte nur.

„So werde ich dich eine ganze Weile nicht arbeiten lassen können. Hast du eine Ahnung, wie lange es dauern wird, bis das verheilt ist?“, Sakito wurde wütend.

„Überleg dir nächstes Mal gut, was du tust, wenn du deinen Job behalten willst. So lange du hier bist, gehört dein Körper mir und du solltest sorgsamer damit umgehen.“, mit diesen Worten verschwand Sakito stinksauer aus dem Zimmer und verschloss es von außen, sodass keiner zu Jui rein konnte. Allerdings konnte Jui dann auch mal wieder nicht raus. Doch für Sakito hatte es oberste Priorität, dass keiner mitbekam, was mit Jui los war.

Upps, tut mir leid, dass das doppelt war.

Also, man hat mir gesagt, dass ich vor diesem Kapitel warnen soll, deswegen mache ich das jetzt hier: Nicht lesen, ohne eine Packung Taschentücher griffbereit zu haben.
 

Als am nächsten Tag Shou, Uruha und Sakito[N] wieder zur Arbeit erschienen, stand Ruka schon hinter der Theke, an der Kyo auch schon seinen Posten eingenommen hatte und Sakito saß an einem Tisch, stand aber sofort fröhlich auf, als er die Drei kommen sah. Aus der Ferne beobachteten die Stricher das Geschehen.

Uruha ging hoch erhobenen Hauptes an Sakito vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Er verschwand die Treppe nach oben und als Sakito hinterher wollte, hielt Shou ihn auf.

Doch Uruha kam nach wenigen Sekunden wieder nach unten und schien stinksauer zu sein.

„Du hast ihn schon wieder eingesperrt. Du Aas, was bildest du dir ein. Dafür könnte er dich verklagen, das ist Freiheitsberaubung.“ Shou schaffte es gerade noch so zu verhindern, dass Uruha Sakito ansprang. Doch Uruha war sofort einsichtig und rief sich selbst zur Ordnung.

„Du solltest deinen Arsch sofort da hoch bewegen und die Tür aufschließen, sonst hole ich die Polizei.“, ergänzte Uruha drohend und Sakito ging langsam die Treppe rauf, gefolgt von Shou und Uruha. Sakito[N] blieb unten bei den Anderen, er fühlte sich gar nicht gut und versuchte sich abzulenken.

Doch plötzlich war von oben ein markerschütternder Schrei zu hören, der von Uruha kam. Sakito kam wie ein Wahnsinniger die Treppe runter gerannt.

„Ruft den Notarzt! SOFORT!“, doch keiner rührte sich. Hinter Sakito kam Shou mit gesenktem Blick und Uruha, der vor Verzweiflung bitterlich weinte, im Arm, die Treppe runter.

Sakito[N] ging auf Uruha zu und nahm ihn in den Arm. Shou wandte sich an die Versammelten, die ihn allesamt mit besorgtem Blick ansahen.

„Den Notarzt brauchen wir nicht mehr.“, es fiel ihm wahnsinnig schwer zu reden, ohne dabei selber in Tränen auszubrechen.

„Jui,… er… er ist tot.“, doch in dem Moment, wo er diese Worte ausgesprochen hatte brach die ganze Fassade, die er sich über Jahre aufgebaut hatte und er fing an laut zu schluchzen und zu weinen. Kyo sprang von seinem Stuhl und konnte Shou gerade noch so auffangen, bevor seine Beine unter seinem Gewicht nachgaben. Er setzte sich mit ihm erstmal an einen Tisch und auch Sakito[N] und Uruha setzen sich dazu.

Sakito wusste nicht, was er tun sollte. Er war geschockt. Es hätte niemals so weit kommen dürfen, doch er war an allem Schuld gewesen. Er hatte Jui aus tiefstem Herzen geliebt, doch hatte er es versäumt diesem zu zeigen, was er ihm bedeutete. Stattdessen war er immer nur schlecht gelaunt und ließ seine Wut an ihm aus.

Er ging wieder nach oben, er wollte zu Jui, in der Hoffnung, er hätte sich das eben alles nur eingebildet und jetzt würde ein mies gelaunter Jui auf dem bett sitzen und ihm Vrowürfe darüber machen, dass er ihn da eingesperrt hatte. Aber dem war nicht so. Als Sakito Juis Zimmer betrat, lag dieser immer noch regungslos auf dem Bett, alles war voller Blut. Juis ganzer Körper wies tiefe Schnittwunden auf und neben ihm lag ein gefalteter Zettel.
 

Mein Körper gehört nur mir. Und ich mache damit, was ich will.
 

Waren die Worte, die Jui fein säuberlich darauf notiert hatte. Er hatte wirklich eine schöne Handschrift. So vieles an Jui war so wundervoll gewesen. Jeder kleine, glückliche Moment, den Sakito und Jui je hatten fiel dem Chef gerade wieder ein und leise bahnten sich kleine Tränen seine Wangen hinab.
 

An diesem Abend blieb der Club geschlossen. Ein Bild von Jui, mit der Aufschrift ´in loving memory` wurde mitten in dem großen Saal aufgehängt. Alle saßen beieinander und Sakito versuchte aus seiner Sicht zu erklären.

„Ich habe nicht auf seine Gefühle geachtet, das war mein größter Fehler. Ich war so versessen auf den Erfolg dieses Clubs, dass ich vergessen habe, dass Jui ein Mensch ist, der auch geliebt werden muss. Er wird mir wahnsinnig fehlen. Ich habe ihn wirklich geliebt, ich liebe ihn immer noch und ich werde ihn auch immer lieben.“, für einen Moment schwieg Sakito und wischte sich ein paar Tränen weg.

„Vielleicht ist das ein Zeichen, wir sollten den Club schließen.“

„Nein, dann wäre Jui umsonst gestorben.“, äußerte Shou sich zum ersten Mal an diesem Abend. Er hatte sich mittlerweile etwas beruhigt, was sicher nicht zuletzt daran lag, dass Ruka ihm eine ganze Menge Alkohol serviert hatte.

Die Konversation dauerte die ganze Nacht an und still schweigend verschwanden alle auf ihre Zimmer.
 

Der Betrieb des Clubs wurde vorerst lahm gelegt. An der Tür hing, für alle Gäste, die rein wollten ein Zettel, der erklärte, weshalb zurzeit kein Betrieb möglich war.
 

Nach fünf Tagen fand Juis Beerdigung statt und Sakito war mit all seinen Mitarbeitern anwesend.

Während ein Redner sprach, starrte Sakito auf den Sarg. Es hatte angefangen zu regnen, doch das war allen Anwesenden egal. Sakito[N] hielt den schluchzenden Uruha im Arm und Shou hatte von Ruka so viel Alkohol zugeschoben bekommen, dass er es gerade so schaffte, während der Beerdigung stark zu bleiben.
 

Auf der anderen Seite des offenen Grabes standen Juis Eltern. Sein Vater sah mit einem bösartigen Blick zu Sakito, aber mit einem Mitleidigen zu dessen Angestellten, während er seine Frau im Arm hielt, um sie zu trösten.
 

Zurück im Club, ging Shou direkt die Treppe nach oben in Juis Zimmer. Kyo, der natürlich auch auf der Beerdigung gewesen war, folgte ihm. Er fand Shou auf Juis Bett sitzend vor und setzte sich zu ihm.

„Shou,… du machst dich selber damit kaputt, wenn du immer nur auf andere Rücksicht nimmst. Dein bester Freund ist gestorben und jetzt ist es für dich an der Zeit zu trauern und nicht mehr zuzuhören.“, Kyo zog den Jüngeren fest zu sich in die Arme und dieser fing sofort an bitterlich zu weinen.

„Wieso? Wieso hat er das getan? Er hätte doch mit mir darüber reden können.“, Shou schluchzte laut und klammerte sich an Kyo fest.

„Jui!....“, beruhigend strich Kyo über Shous Haar und zog ihn noch fester zu sich. Sakito[N] und Uruha waren in der Tür erschienen und sahen entsetzt auf Shou. So kannten sie ihn gar nicht und, dass ihr Freund nun so sehr litt, ließ sie ein Stück mehr verzweifeln. Kyo winkte ihnen ab und sie verschwanden wieder nach unten.

„Kyo, ich kann ohne ihn nicht leben…. Wie soll es denn nun weiter gehen?“

„Shhh, es wird alles wieder gut, Shou, auch wenn es jetzt bis dahin noch ein weiter Weg ist. Irgendwann, wird die Erinnerung an Jui nicht mehr schmerzlich sondern fröhlich sein. Vertrau mir. Ich werde immer für dich da sein, wann immer du Hilfe benötigst.“

Am nächsten Tag machte Kyo sich mit Shou zusammen auf den Weg zu einem Arzt, da der Stripper die ganze Nacht kein Auge zu getan und leise vor sich hin geweint hatte.

Kyo schilderte dem Arzt die Situation, Shou saß abwesend daneben und wieder rannen leise Tränen an seinen Wangen hinab.

„Na gut, sie bekommen von mir ein Beruhigungsmittel. Aber sie dürfen es nicht in Verbindung mit Alkohol oder anderen, verschreibungspflichtigen Medikamenten nehmen.“, mahnte der Arzt.

„Ich werde gut auf ihn aufpassen.“, sagte Kyo noch abschließend und die Zwei machten sich auf den Weg in die nächste Apotheke. Shou blieb im Auto sitzen, während Kyo die Medikamente holte.
 

Derweil stürzte Sakito sich tief in seine Arbeit. So intensiv, wie er noch nie zu vor gearbeitet hatte, Hauptsache, er musste nicht ständig an Jui denken und sein Verhalten ihm gegenüber. Einer Sache war Sakito sich bewusst, er war an allem Schuld. Er hätte weniger an Club denken sollen, sondern mehr an den Menschen, der Jui war und den er über alles geliebt hatte.

„Chef? Ist alles okay?“, fragte Nao vorsichtig.

„Meine Liebe zu ihm wird nie enden. Egal, was kommt.“, sagte Sakito wie in Trance. Nao setzte sich zu ihm.

„Ich weiß und das ist auch gut so. Jui war ein wundervoller Mensch und wir werden uns ewig daran erinnern, wie er war. Doch kein Mensch auf dieser Welt kann irgendetwas daran ändern, was geschehen ist…. Chef? Du musst los lassen.“, Sakito sah auf und Nao direkt in die Augen.

„Ja.“, hauchte er, lehnte sich zurück und sah Nao fragend an.

„Was wolltest du eigentlich?“

„Es ist wegen Saga. Es… es geht ihm nicht gut….“

„Nein, sag das nicht. Das letzte Mal, als mir jemand gesagt hat, ´es geht ihm nicht gut` ist einer gestorben.“, der Schock saß noch tief in Sakito und vielleicht würde er Juis Tod auch nie richtig verarbeiten können. Vor allem nicht, wenn er sich weiter vormacht, es wäre alles in Ordnung.

„Nein, ich glaube, es ist wegen der Drogen. Er macht doch jetzt den Entzug.“, fuhr Nao erklärend fort.

„Wirklich?“, ein sanftes Lächeln legte sich auf Sakitos Lippen, eines, was man bei ihm seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Er stand auf und ging nach oben in Sagas Zimmer. Dieser saß auf seinem riesigen Bett und starrte auf seine zittrigen Hände.

„Saga?“, kam es von Sakito und der Stricher sah erschrocken zu ihm auf.

„Ist alles okay?“

„Nein, nicht wirklich.“, kam eine etwas irritierte Antwort von dem Blonden.

„Bist du jetzt so durcheinander wegen dem Zittern? Glaub mir, Schatzi, das wird noch schlimmer kommen.“

„Es ist nicht nur das. Es kribbelt auch überall, das tut fast schon ein bisschen weh.“

„Vielleicht lernst du so daraus und machst es nicht wieder.“

„Was?“

„Drogen konsumieren!“, kurz schwieg Sakito und lächelte Saga nur sanft an.

„Willst du, dass wir dir helfen?“, fragte er dann und Saga nickte.

„Ich habe in meinem Zimmer überall noch Stoff versteckt, ich glaube nicht, dass ich es so schaffe.“

„Da wirst du Recht haben. Am Besten, wir verfrachten dich in ein anderes Zimmer. Und während du da deinen Entzug machst, werden wir hier alles auf den Kopf stellen, bis alle Drogen beseitigt sind. Okay?“, Sakito legte einen Arm um Saga, dieser nickte erneut. Dann verließ er Sagas Zimmer wieder und ging nach unten, wo er auf seine gesamt Rasselbande traf. Auch Kyo und Shou waren wieder da.

„Wer von euch wäre so gütig und würde für unbestimmte Zeit mit Saga das Zimmer tauschen?“, fragte Sakito in die Runde und alle starrten ihn verwirrt an.

Aoi war der Erste, der sich meldete und somit war es beschlossene Sache.
 

„Hey Shou, siehst heute wieder echt scheiße aus.“, gab Ruka Gläser polierend von sich.

„Danke.“, kam die trockene Antwort.

„Willst du einen Martini?“, fragte Ruka, da Alkohol in den letzten Tagen bei Shou auch gewirkt hatte.

„Nein, will er nicht.“, mischte Kyo sich sofort ein, da Shou schon längst die Beruhigungstabletten geschluckt hatte. Kyo ging um die Theke zu Ruka, da ja nicht jeder hören musste, was er dem Aushilfsbarkeeper zu sagen hatte.

„Shou kriegt starke Beruhigungsmittel. Er darf daher keinen Alkohol trinken, das könnte ihn umbringen und ich denke, eine Leiche reicht.“, Ruka nickte verständnisvoll und versprach Kyo auch ein Auge auf Shou zu werfen. Und das ausnahmsweise mal nicht im sexuellen Sinn.
 

Ein, allen sehr wohl bekannter, junger Mann betrat den Club. Sakito ging sofort auf ihn zu, die übrigen starrten ihn erstaunt an.

„Aiji?“, Sakito zog ihn zu sich in die Arme.

„Was machst du denn hier?“

„Ich habe beim Kaffee vorhin die Todesanzeigen in der Zeitung gelesen und bin über eine ganz Bestimmte gestolpert…. Sakito, bitte sag, dass das nicht wahr ist.“, Aiji sah Sakito Hilfe suchend an. Sakito liefen Tränen über die Wangen und auch Aiji fing bei dem Anblick an zu weinen.

„Doch, leider.“, flüsterte Sakito ihm ins Ohr und zog ihn dichter zu sich heran.

„Nein, oh mein Gott. Das darf nicht wahr sein.“

„Aiji!“, Maya hatte ihn gesehen und kam sofort auf ihn zu.

„Maya.“

„Du hattest dich gar nicht von mir verabschiedet.“

„Es tut mir leid. Ich dachte nur, du würdest mich aufhalten, wenn ich es dir erzähle.“

„Hätte ich mit Sicherheit auch getan.“, Aiji entgleisten über diese Aussage völlig die Gesichtszüge. Er hatte sich immer erhofft, dass Maya ihn aufgehalten hätte, doch er war letztendlich gegangen, ohne etwas zu sagen, aus Angst, Maya würde ihn nicht aufhalten. Würde nicht um ihn kämpfen. Dass er es doch getan hätte, bedeutete das vielleicht, dass Maya ihn wirklich liebte?

Sakito und Aiji setzten sich an einen Tisch und Ruka servierte sofort Getränke.

„Musst du jetzt für diesen Posten her halten?“, fragte Aiji leicht irritiert aber auch etwas belustigt.

„Ich hoffe nur vorübergehend.“, gab Ruka als Antwort und sah Sakito scharf an bevor er ging.

Sakito und Aiji unterhielten sich eine ganze Weile. Als Aiji dann wieder gehen wollte, blieb er noch einmal vor Maya stehen und sah diesen unentschlossen, darüber, was er jetzt sagen sollte an.

„Versuch nicht, es mir zu erklären. Jetzt nicht mehr.“, sagte Maya verständnisvoll und zog Aiji noch einmal fest in seine Arme, bevor er auf sein Zimmer ging.

„Also, ich hoffe, du lässt mal wieder was von dir hören.“, sagte Sakito und Aiji nickte.

„Eine Frage habe ich allerdings noch, bevor du gehst.“, Aiji sah ihn fragend an.

„Was ist das mit Maya? Du hast mir und auch den Anderen immer gesagt, du wärst nicht schwul.“, Aiji zuckte nur mit den Schultern, doch konnte er sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen. Dann verschwand er zur Tür hinaus und ließ Sakito weiter im Unklaren.
 

„Wer hilft freiwillig dabei Aois Sachen zu packen und noch ein Stockwerk weiter nach oben zu bringen?“, fragte Sakito schwungvoll und wurde von lauter entsetzten Gesichtern angesehen.

„Nee, sonst bricht mir noch ein Nagel ab.“, benutzte Ni~ya als Ausrede, ging dann aber doch hoch, um zu helfen. Dicht gefolgt von Ruka, der sowieso immer da war, wo auch Ni~ya sich aufhielt.

„Sagas Sachen müssen doch auch noch gepackt werden.“, bemerkte Nao.

„Nein, Saga will ich ja gerade durch diese Aktion von seinen Sachen fern halten.“

„Chef? Und wo soll Aoi dann hin?“, fragte Nao erneut.

„Ja, das ist ne gute Frage. Nur in Sagas Zimmer kann er auf keinen Fall, wer weiß, was ihm da passiert.“, Sakito dachte kurz nach.

„Verfrachten wir ihn erstmal zu mir nach oben.“

„In Juis Zimmer?“, fragte Sakito[N] entsetzt.

„Nein, natürlich nicht in Juis Zimmer.“, kam es forsch von Sakito als Antwort.
 

„Ich denke, ich werde Shou mal nach Hause bringen. Der sieht von Sekunde zu Sekunde schlechter aus.“, merkte Kyo an, wandte sich an Sakito[N] und Uruha, weil er wissen wollte, ob die Beiden auch mit wollten und dann machten sie sich zu viert auf den Weg nach Hause.
 

„Saga? Die Drogen, hast du die nur in deinem Zimmer, oder auch noch wo anders versteckt?“, fragte Sakito, nachdem er Saga in Aois Zimmer gebracht hatte.

„Nein, nur bei mir, wirklich.“

„Gut, dann schließe ich da nämlich ab, damit du da nicht rein kannst.“, mit diesen Worten verließ Sakito das Zimmer, Saga legte sich in Aois Bett und starrte an die Decke.
 

Kyo war mittlerweile mit Shou in dessen Schlafzimmer angekommen. Der Kleinere wollte gerade wieder gehen, nachdem er dem Stripper eine Gute Nacht gewünscht hatte, doch da hielt genau dieser ihn auf.

„Bitte,… bleib bei mir.“

„Shou, ich setz mich ins Wohnzimmer, okay? Wenn was ist, kannst du rüber kommen, aber du musst jetzt erstmal schlafen.“

„Ich kann jetzt nicht schlafen.“

„Dann nimm noch eine von deinen Tabletten.“, Shou starrte auf den Boden, Kyo sah ihn mitleidig an und zog ihn dann wieder in seine Arme. Der Größere legte seinen Kopf auf Kyos Schulter ab.

Shou knabbert auf einmal zaghaft an Kyos Ohrläppchen, was diesem ein leises Keuchen entlockte. Der Kleinere spürte das Grinsen und die aufkommende Zufriedenheit des Anderen über seine Reaktion. Der Stripper ließ seine Hände über Kyos Oberkörper wandern und knöpfte langsam dessen Hemd auf.

„Shou,… hör bloß auf.“, sagte er warnend und nahm ein kleines bisschen Abstand zu Shou.

„Gib es doch zu, ich mache dich völlig geil.“

„Shou…“

„Red dich nicht raus.“

„Nein, mache ich doch auch gar nicht. Natürlich finde ich dich sehr anziehend, aber du bist zurzeit nicht du selbst und da werde ich den Teufel tun und das ausnutzen.“

„Ich will es aber.“

„Shou, du weißt doch in deinem Zustand gar nicht, was du willst.“

„Doch, ich will dich. Und zwar tief in mir.“

„SHOU!“, so hatte Kyo seinen Shou noch nie reden gehört und war sichtlich überrascht, vielleicht auch etwas entsetzt.

„Ich glaube, die Medikamente scheinen dir nicht gut zu bekommen. Was ist mit deinen ganzen Prinzipien?“

„Man muss auch mal ins kalte Wasser springen.“, hauchte Shou gegen Kyos Hals.

„Aber Shou, wir können gerne noch mal darüber sprechen, wenn du wieder Herr deiner Sinne bist, doch bis dahin, werde ich dich nicht anfassen.“

„Bin ich etwa nicht mehr reizvoll für dich, jetzt, da du mich so einfach haben kannst?“

„Wie könntest du nicht reizvoll sein? Ich liebe dich einfach viel zu sehr, als das ich dich so ausnutzen würde.“, hatte Kyo das gerade wirklich gesagt? Er liebt Shou? Er konnte es selber kaum fassen, doch Shou offenbar auch nicht.

„Du willst mich gar nicht einfach nur ficken?“, fragte er, als wäre er plötzlich wieder hellwach.

„Hast du das wirklich gedacht?“, fragte Kyo entsetzt.

„Na ja, dass ist doch das, was immer alle von mir wollen.“, gab Shou kleinlaut von sich.

„Alle? Ich dachte, du lässt keinen an dich ran?“, Kyo war irritiert.

„Tu ich auch nicht. Aber das, was man so hört, sind immer die gleichen Sätze, die ich so aus dem Publikum aufschnappe. ´Den hätte ich gerne mal unter mir` oder ´Der ist bestimmt geil im Bett, so breit, wie der die Beine auseinander kriegt`.“, Kyo war entsetzt darüber, was er hörte, doch eigentlich ist es ja logisch und das musste Shou auch von Anfang an klar gewesen sein, als er diesen Job angefangen hatte. Welcher Kerl sitzt schon nachts im Stripclub, guckt sich hübsche Jungs an und wie diese sich ausziehen und denkt sich, ´der Kaffee ist aber lecker hier`.

Doch Shou schien es wirklich zu belasten, dass so viele Menschen ihn nur als Lustobjekt sahen.

„Shou,… für mich bist du ein Mensch, ein sensibler Mensch, wie ich in letzter Zeit gemerkt habe. Und ich werde niemals dich oder deine Gefühle verletzen. Ich will dich nicht fürs Bett, sondern will ich mein Leben mit dir teilen.“, Shou lächelte Kyo sanft an, es war ein echtes Lächeln, nicht so wie die ganzen Anderen aus den vergangenen Tagen, wo er immer nur versucht hatte stark zu sein.

„Mit diesem Lächeln gibst du mir mehr, als du durch Sex je erreichen könntest.“

„Also schläfst du heute Nacht nicht mit mir?! Aber dich zu mir legen, um zu schlafen, das würdest du doch für mich tun?“

„Natürlich.“, sie legten sich in Shous Bett und Kyo zog den Jüngeren ganz fest in seine Arme.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Shou endlich einschlief, doch Kyo hatte die ganze Zeit über ein Auge auf ihn, um jederzeit für ihn da sein zu können, wenn er ihn bräuchte.

So, vielen lieben dank für die kommis. das neue chapter hat sich ein bisschen hingezogen. doch jetzt ist es endlich fertig. juchu, viel spaß beim lesen und bitte weiter kommis schreiben.
 


 

Es verging eine ganze Weile, ohne, dass sich wirklich viel in Sakitos Club tat. Saga hatte die ersten zehn Tage seines Entzugs hinter sich gebracht, die Phase, die körperlich am Schwersten zu ertragen ist, doch jetzt würde sich beweisen, ob er auch psychisch stark genug war, um clean zu bleiben.

Die Bauarbeiten waren beendet und alle machten sich nun daran, die Zimmer ordentlich einzurichten.

Shou hatte sich sehr von allen Anderen distanziert, der Einzige, zu dem er manchmal noch ging, war Kyo, doch auch das wurde immer weniger.

„Hat einer von euch Shou heute schon gesehen?“, fragte Sakito lallend und wurde von seinen Jungs nur komisch angestarrt.

„Ich kann mir denken, wo er ist.“, sagte Kyo, schnappte sich seine Jacke und verschwand.

Er fuhr mit dem Auto eine ganze Weile, bis er irgendwann an einem kleinen Stück Strand ankam.

Shou saß dort und starrte aufs offene Meer. Er beobachtete, wie die Sonne blutrot am Horizont versank. Kyo setzte sich zu ihm.

„Die Sonne verschwindet so, wie auch Jui verschwunden ist.“, sagte Shou leise.

„Du meinst, in ihrer ganzen Schönheit?“

„Nein, blutgetränkt.“

„Shou, ich mache mir wirklich Sorgen um dich und nicht nur ich, sogar Sakito fragt sich, was los ist und wo du immer bist.“

„Sakito? Merkt denn der Chef in seinem ständigen Alkoholdelirium überhaupt, dass ich weg bin?“, Shou legte eine besondere Betonung auf das Wort Chef, weil er Sakito für völlig inkompetent hielt.

„Früher,… da war Sakito niemals betrunken. Die ganze Situation momentan macht ihm sehr zu schaffen und das wird ihn langsam aber sicher zerstören.“, sagte Kyo seufzend.

„Wenigstens scheint er sich der Tatsache bewusst zu sein, dass er an allem schuld ist.“, entgegnete Shou wütend und atmete tief durch.

„Wie geht es Saga eigentlich? Ich habe gehört, er hat einen Teil des Entzuges hinter sich gebracht?“, Shou wollte vom Thema ablenken.

„Es geht ihm soweit ganz gut, er muss sich von der Anstrengung der letzten Woche noch erholen, aber es geht bergauf mit ihm…. Ich fände es schön, wenn es mit dir auch wieder bergauf gehen würde.“

„Und ich fände es schön, wenn Jui hier neben mir sitzen würde.“, sagte Shou kalt, doch fing dann an zu weinen. Kyo wollte ihn trösten, doch Shou ließ ihn nicht an sich ran. Er kramte in seiner Jackentasche und holte die Beruhigungstabletten heraus, die ihm sein Arzt verschrieben hatte.

„Sag bloß, du nimmst das Zeug immer noch, Shou?“, fragte Kyo etwas erschrocken.

„Lass mich!“, fuhr der Jüngere ihn an, stand auf und ging. Kyo lief ihm hinter her.

„Komm schon, ich fahr dich nach Hause.“

„Und, was soll ich da?“

„Du kannst doch nicht, die ganze Nacht hier umher irren.“

„Wieso nicht?“

„Shou, stell dich nicht dümmer, als du bist. Komm jetzt mit.“

„Du kannst mich nicht zwingen.“

„Und ob ich das kann.“, Kyo packte Shou grob am Oberarm und zog ihn zum Auto. Er setzte ihn auf die Rückbank, weil an seinem Auto hinten keine Türen waren, so war das Risiko, dass er plötzlich aus dem Wagen springt verringert.

„Ich denke, man kann dich nicht länger alleine lassen. Deswegen fahren wir jetzt zu Sakito und da wirst du bleiben. Immerhin hast du da eine Menge Bodyguards, die dich daran hindern werden, noch mehr Scheiße zu bauen.“, Shou äußerte sich zu alldem, was Kyo sagte überhaupt nicht. Er starrte nur zum Fenster raus und verschwand in seiner Traumwelt.

In seine Traumwelt, in der alles noch in Ordnung war.

Am Club angekommen, hielt Kyo dem Stripper die Tür des Autos auf und wartete darauf, dass dieser endlich aussteigen würde. Doch einen Moment lang tat sich nichts.

„Was wäre gewesen, wenn der Chef mit seinem Stripclub nie in Geldnöte geraten wäre?“, wendete sich Shou plötzlich munter aber immer noch traurig an Kyo.

„Er ist aber in Geldnöte geraten, Shou. Das ist der Lauf der Dinge. So etwas nennt man Schicksal.“

„Mir gefällt der Gedanke nicht, dass ein Anderer über mein Leben bestimmt. Einer, den ich nicht mal kenne.“

„Hör endlich auf, dir darüber den Kopf zu zerbrechen. Jui ist tot und er kommt nicht wieder, egal ob du jetzt Philosoph wirst oder nicht.“, Kyo zerrte den Jüngeren in Sakitos Club und gab ihn bei Ruka an der Theke ab, bevor er zu Uruha verschwand.

Er zog ihn beiseite, um mit ihm ein ernstes Wort zu sprechen.

„Ihr habt doch immer zusammengehalten, egal was kam, oder?“, fragte Kyo vorwurfsvoll.

„Natürlich. Wir sind immer füreinander da gewesen und werden es auch immer sein.“, antwortete Uruha verwundert.

„Und warum hat dann keiner von euch gemerkt, dass Shou mittlerweile von den Beruhigungstabletten abhängig ist?“, Uruha schlug sich die Hand vor den Mund und riss die Augen erschrocken weit auf. Sakito[N] kam sofort dazu, als er sah, dass Uruha den Tränen nahe war.

„Was ist hier los? Kyo, was hast du wieder angestellt?“

„Nicht ich,… sondern ihr.“, sagte er nur und ging.

„Uru, was hat er damit gemeint?“, Uruha verschwand mit Sakito[N] in einem Hinterzimmer und schloss die Tür.

„Was ist denn?“, fragte Sakito[N] erneut.

„Shou, er… er ist Drogensüchtig.“, auch Sakito schlug sich eine Hand vor den Mund und war sichtlich schockiert.

„Nein! Das darf nicht wahr sein.“, er musste sich erstmal setzen, bevor er weiter reden konnte.

„Wieso haben wir das nie gemerkt?“

„Wir haben einfach nicht gut genug auf ihn aufgepasst. Saki, es geht schon genauso los, wie mit Jui damals. Ich will Shou nicht auch noch verlieren.“

„Dann müssen wir was dagegen tun und zwar sofort. Shou sitzt unten. Willst du, dass er zu dir zieht, oder soll er zu mir ziehen?“

„Was?“, Uruha sah auf. Er war verwirrt. Sakitos[N] Gehirn schien in einer solchen Notsituation besser zu arbeiten als seins.

„Er kann keine Sekunde mehr alleine wohnen. Wir dürfen ihn überhaupt nicht mehr alleine lassen.“, klärte Sakito[N] Uruha auf.

„Was ist mit Kyo?“, hakte Uruha nach.

„Kyo war mehr für ihn da, als wir. Gerade deshalb sollten wir das jetzt in die Hand nehmen, denn so geht es nicht weiter.“, Uruha nickte bloß.
 

Als am nächsten Tag wieder alle zur Arbeit erschienen, war einiges anders. Sakito stellte sämtliche Stühle an die Tische, Kyo installierte die Boxen der Musikanlage und drapierte diese dann auf der Bühne und hinter der Theke stand ein, ihnen allen unbekannter junger Mann.

„Hey du musst der neue Barkeeper sein.“, Ruka sprang freudig auf den neuen zu.

„Hai!“, antwortete dieser.

„Wie geil, ich kann endlich wieder meinem Job nachgehen UND, was noch viel wichtiger ist… NI~YA!!!!!“, Ruka freute sich wie ein kleines Kind darüber, dass er nicht mehr Getränke verteilen musste und stattdessen wieder den halben Tag damit verbringen konnte Ni~ya zu vernaschen. Eben dieser drehte sich erschrocken um, als er seinen Namen hörte. Ruka kam auf ihn zu und gemeinsam verschwanden sie in eine Ecke.

„Was ist eigentlich los hier?“, fragte Uruha.

„Wir werden heute neu eröffnen.“, antwortete Sakito und ging in sein Büro.
 

„Hast du eigentlich auch einen Namen?“, fragte Nao, setzte sich an die Bar und starrte den neuen Barkeeper an.

„Ja, hab ich.“, sagte dieser nur grinsend, fuhr aber mit seinem Satz schnell fort.

„Spaß beiseite. Ich heiße Miyavi.“

Shou, der aussah, als hätte er seit Wochen nicht geschlafen, betrat zusammen mit Sakito[N] das Bordell und setzte sich zu Kyo.

„Was machst du, wenn wir nach Dienstschluss hier fertig sind?“, fragte Shou den Älteren, neben den er sich gesetzt hatte.

„Ich werde nach Hause gehen und schlafen.“, kam die trockene Antwort, Shou starrte auf das Holz der Theke und nickte traurig.

„Wieso fragst du?“, hakte Kyo nach, da ihm klar war, dass Shou irgendwas bedrückte.

„Ich hatte gehofft, du würdest noch mit zu mir… ich meine, mit zu Sakito[N] kommen.“, antwortete Shou flüsternd, so dass Kyo genau hin hören musste, was der Jüngere sagte.

„Ach ja, du wohnst ja jetzt bei Sakito[N]. Wie läuft es so mit euch beiden?“

„Wie meinst du das? Ich hab nichts mit ihm, er ist gar nicht mein Typ.“, so, wie Shou das verstanden hatte, hatte Kyo es überhaupt nicht gemeint. Dieser war ja auch immer noch davon überzeugt Shou wäre nicht schwul.

„Ich komme gerne noch mit zu euch, wenn es Sakito[N] nicht stört, doch nenn mir den Grund.“, Kyo wechselte so wieder das Thema.

„Den Grund?... Ich… ich möchte gerne… mal ein anderes Gesicht vor dem Einschlafen sehen, als Sakitos[N].“

„Dann muss ich ja richtig lange bleiben.“

„Wenn es geht, die ganze Nacht.“, Shou sah fragend in Kyos Augen. Dieser war überrascht, verheimlichte Shou ihm doch etwas?
 

Die Türen des Bordells öffneten sich um Punkt neun Uhr und alte, wie auch neue Kunden betraten den großen Saal. In dem auch sofort Uruha seine Beine um die Go Go-Stange wickelte.

Schon nach kurzer Zeit verschwanden die ersten Stricher mit ihren Freiern auf ihr Zimmer.

Nach ungefähr einer Stunde kam Nao als Erster wieder nach unten.

„Wie ich das vermisst habe.“, jauchzte er und stürzte sich wieder ins Getümmel.
 

Als Sakito[N] von der Bühne kam, fing Shou ihn ab.

„Du, ich wollte fragen, ob du was dagegen hast, wenn nach Dienstschluss Kyo noch mit kommt. Ich hätte ihn gern noch ein bisschen bei mir.“, Shou war etwas verlegen, doch Sakito[N] freute sich.

„Natürlich kann er mit. Ist doch gar kein Problem.“, dass Shou endlich wieder den Wunsch nach Nähe zu einer anderen Person zeigte, ließ darauf hoffen, dass es mit ihm wieder bergauf ging. Also wollte Sakito[N] das auch tatkräftig unterstützen.
 

Shou und Kyo machten sich schon etwas früher auf den Heimweg, als Sakito[N]. Nicht, dass sie ihn nicht dabei haben wollten, sie wollten lediglich mal wieder etwas Zeit für sich. Dennoch schwiegen sie den ganzen Weg über.

Doch kaum, dass sie die Wohnung betraten, schmiss Shou sich auch schon Kyo an den Hals.

„Liebst du mich eigentlich immer noch? Obwohl ich soviel Mist gemacht hab?“, fragte Shou traurig.

„Shou,… es ist egal, was du machst. Ich werde nie aufhören dich zu lieben.“

„Küss mich!“, war Shous einzige Reaktion auf das, was Kyo gesagt hatte. Der Ältere schloss seine Augen und legte zärtlich seine Lippen auf die des Anderen. Shou seufzte in den Kuss vor Erleichterung. Er hatte doch große Angst gehabt, dass Kyo ihn hätte ablehnen können. Doch dieser hatte jetzt völlig andere Dinge im Sinn.
 

Kyo hob den Jüngeren auf seinen Arm und trug ihn in dessen Schlafzimmer. Sanft ließ er ihn auf das Bett sinken, lehnte sich leicht über ihn und verwöhnte ihn mit zärtlichen Küssen. Shou seufzte leise und Kyo musste grinsen. Er fing an Shous Hemd aufzuknöpfen und streichelte dann ganz sanft über den zierlichen Oberkörper seines Freundes. Und dieser fing schlagartig an leise zu stöhnen.

„Kyo,… was machst du bloß mit mir?“, wieder musste Kyo grinsen, da er sehr erfreut über Shous Reaktion war und sich selber innerlich lobte.

„Shou!... Sag mir, was du willst.“, hauchte Kyo dem Stripper ins Ohr. Dieser stöhnte wieder auf bei den sanften doch auch fordernden Worten.

„Nimm mich… jetzt sofort.“
 

“Du bist jetzt was?”, fragte Sakito, unschlüssig, ob er lachen oder weinen sollte, als er Kyo am Nachmittag des nächsten Tages wieder im Club antraf.

„Ich bin jetzt mit Shou zusammen. Hast du ein Problem damit?“, reagierte Kyo patzig.

„Problem nicht. Na ja, es ist mir nur neu, dass Shou schwul ist.“

Die beiden saßen, wie fast jeden Abend, an der Bar, rauchten eine Zigarette nach der nächsten und betranken sich.

„Vielleicht solltest du nicht mehr so viel Alkohol in dich kippen, wenn du jetzt einen Schützling hast.“, gab Sakito von sich, schnappte sich Kyos Glas und trank es in einem Zug aus. Kyo schüttelte darüber nur lächelnd den Kopf.

„Danke, dass du mich so aufopferungsvoll vom Alkohol fern hältst.“, beide lachten.

„Ich glaube, ich gehe mal eben und sehe nach meinem ´Schützling`.“, fügte Kyo noch hinzu und verschwand.

„Ist gut.“, äußerte sich Sakito noch und trank weiter.
 

Kyo ging auf Shou zu, der alleine an einem Tisch in der Ecke saß, ein Glas Wasser trank und auf seinen nächsten Auftritt wartete.

„Hast du was dagegen, wenn ich dir in dieser dunklen Ecke etwas Gesellschaft leiste?“, fragte Kyo grinsend. Shou sah zu ihm auf und als er registriert hatte, dass Kyo vor ihm stand, lächelte er und deutete dem Älteren an, dass er sich setzen sollte.
 

Aoi ging auf seinen Chef zu, der immer noch an der Bar saß und mittlerweile auch schon ganz schön betrunken war.

„Chef? Ich denke, es wäre besser für dich, wenn du dich schlafen legen würdest. In deinem momentanen Zustand.“, sagte Aoi liebevoll.

„Schlafen? Ach, das glaubschte ja wohl selba nisch.“

„Los komm, ich bring dich hoch.“, Aoi schnappte Sakito am Arm und zog ihn vom Barkocker runter, wobei dieser beinah umgefallen wäre. Gemeinsam beschritten sie den Weg die Treppe rauf und ab in Sakitos Schlafzimmer. Dort angekommen, dachten allerdings beide nicht mehr ans Schlafen.

„Chef?“

„Hai?“, sie setzten sich beide nebeneinander aufs Bett, wobei Sakito eher aufs Bett fiel.

„Ich kann das nicht länger mit ansehen. Du bist den ganzen Tag nur besoffen. Du zerstörst dich damit selber und so wird aus deinem Traum nichts. Sakito,… denk doch auch mal an uns. Wir müssen alle zurück auf den Straßenstrich, wenn du hier langsam aber sicher Selbstmord begehst.“, Aoi machte eine Pause. Doch als er weiter reden wollte, hielt Sakito ihn auf.

„Hast du von mir überhaupt die Erlaubnis mich Sakito zu nennen?“, er rutschte ein Stück näher an den Stricher, der von dieser plötzlichen Nähe irritiert war und deshalb nicht wusste, was er sagen sollte.

„Ich fürchte, dafür werde ich dich bestrafen müssen.“, er drückte Aoi mit noch sanftem Druck auf das Bett, so dass er unter ihm lag. Sakito ließ seine kalten Hände unter Aois T-Shirt gleiten und knabberte an dessen Ohrläppchen, woraufhin ein leises Stöhnen von dem Stricher zu hören war.

„Wenn du kommst,… dann will ich, dass du ´Chef` schreist…. Nicht Sakito.“

„Wie kommst du auf die Idee, dass ich schreien werde,… Chef?“, fragte Aoi etwas verschüchtert.

„Das wirst du noch zu spüren bekommen.“, war die trockene Antwort. Sakito setzte wieder sein perversestes Lächeln auf und fing an seinen Angestellten auszuziehen.
 

Uruha kam an die Bar, um etwas zu trinken. Er setzte sich neben Sakito und sah diesen verwirrt an.

„Wo ist Kyo?“, fragte er dann. Sakito drehte sich zu ihm und schien kurz zu überlegen, was er sagen sollte.

„Da hinten.“, er deutete auf einen Tisch etwas abseits in einer Ecke, an dem Kyo saß. Er hatte seine Arme um Shou, der auf seinem Schoß saß, geschlungen. Shou hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen, während Kyo ihn sanft streichelte.

„Was zum Henker ist denn da los?“, fragte Uruha irritiert, während er das Schauspiel beobachtete.

„Das sind Kyo und Shou. Die Zwei kuscheln da drüben.“, antwortete Sakito etwas abwesend.

„Danke, aber das sehe ich auch gerade noch selber. Wieso kuscheln die?“, äußerte Uruha patzig.

„Die kuscheln, weil sie sich lieb haben.“, Miyavi lachte, als er Uruhas Gesichtsausdruck sah.

„Die Zwei sind doch fest liiert. Wusstest du das noch nicht.“, fügte Miyavi dann noch hinzu, in der Hoffnung Uruha besänftigen zu können.

Ruka kam an die Bar, um für sich und Ni~ya was zu trinken zu holen.

„Ihr Zwei solltet aufpassen, dass ihr nicht bald zu einer Person verschmelzt.“, meinte Miyavi grinsend und Ruka schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Wenn, wäre auch nicht schlimm. Dann hab ich Ni~ya wenigstens immer bei mir.“, sagte er noch und verschwand wieder zu seinem Freund.

Uruha sah ihm noch kurz hinterher, doch wandte er sich dann wieder an Miyavi.

„Seit wann… sind die Zwei fest liiert?“

„Also, ganz offiziel würde ich sagen, seit letzter Nacht. Am besten ist, du fragst Sakito[N], der hat die Zwei ja gehört, immerhin hat Shou sein Schlafzimmer genau neben ihm.“, sagte Miyavi grinsend und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.

Kurz nach Dienstschluss machten Sakito[N], Shou und Kyo sich auf den Heimweg. Doch Sakito hielt Kyo am Arm fest und zog ihn ein Stück zurück.

„Benutz ´n Gummi.“, flüsterte er ihm ins Ohr und ließ wieder locker.

„Kyo? Wo bleibst du denn? Ich bin müde.“, meckerte Shou, als er feststellte, dass Kyo nicht mehr direkt neben ihm war.

„Ich bin schon da.“
 

Am nächsten Tag war die Situation wie immer die Gleiche, nur eins war anders. Kyo hatte man den ganzen Abend nicht einmal bei Sakito sitzen sehen, ständig wuselte er um Shou herum. Doch ansonsten war alles wie immer. Sakito saß an der Bar, war nicht mehr ganz nüchtern, die Stricher gingen stündlich die Treppe rauf und kamen sie weder runter und Uruha, Sakito[N] und Shou entkleideten sich auf der Bühne.

Doch, als spät in der Nacht Maya wieder nach getaner Arbeit die Treppe runter kam, wirkte er nachdenklich. Er sah sich im Club um, nach einem Moment blieben seine Augen an Miyavi haften, da dieser ihn die ganze Zeit beobachtete. Dieser lächelte Maya sanft an, als er bemerkte, dass er von dem Blonden beim Beobachten ertappt wurde.

Maya nahm all seinen Mut zusammen und ging auf Sakito zu, um mit ihm ein ernstes Gespräch zu führen. Er wollte das schon länger tun, doch immer war ihm nicht ganz wohl dabei. Man konnte schließlich nie wissen, wie Sakitos Laune war und wie dieser wohl reagieren würde.

„Chef?“

„Hai?“

„Kann ich mal unter vier Augen mit dir reden?“

„Aber selbstnatürlich.“

Sie verschwanden in einem Hinterzimmer und setzten sich dort an den Tisch. Einen Moment lang war es still, bis Maya sich dazu durch rang, endlich zu reden.

“Chef, ich dachte immer, ich könnte mein Herz keiner einzelnen Person schenken. Ich dachte immer, ich wäre skrupellos, nur auf Sex aus. Doch bin ich eines besseren belehrt worden…. Ich habe mein Herz schon vor langer Zeit an eine Person verschenkt. An eine ganz Bestimmte….Ich brauche Aiji. Er ist für mich die Luft zum Atmen. Er fehlt mir.“, Maya senkte den Kopf, doch Sakito beugte sich zu ihm runter und hob, mit zwei Fingern an dessen Kinn, seinen Blick.

„Dann wird es Zeit, dass du wieder zu ihm gehst.“, Sakito lächelte sanft, stand auf und verließ den Raum. Maya war etwas irritiert, aber dennoch froh, dass das Gespräch so ruhig verlaufen war.
 

Noch am selben Abend packte Maya seine Sachen und schlich zum Hinterausgang. Er wollte kein Aufsehen erregen und erklären wollte er auch keinem, weshalb er nun ging.

Sakito bekam alles mit, dennoch hielt er sich im Hintergrund. Als Maya zur Tür raus war und die Straße runter lief, stellte Sakito sich in den Türrahmen und sah ihm nach.

„Du lässt ihn gehen?“, fragte Kyo etwas erstaunt, als er bemerkt hatte, dass Maya zurück zu Aiji wollte. Er hatte Sakito im Türrahmen stehen sehen und wollte gucken, was dieser da so interessiert beobachtete.

„Man weiß immer erst, was man an jemandem hatte, wenn man ihn verliert.“, war Sakitos sanfte Antwort, bevor er sich auf dem Treppenabsatz umdrehte und wieder in seinem Bordell verschwand.

Er ging direkt die Treppe nach oben, in das Zimmer, in dem Jui früher gelebt hatte. Nichts hatte sich darin verändert, lediglich die Staubschicht war etwas dicker, da kein Mensch diesen Raum mehr betreten durfte, seit Juis Tod.

Sakito setzte sich auf Juis Bett und nahm ein Bild vom Nachtschrank, auf dem sie beide zusammen mit Uruha und Shou vor dem damals noch neueröffnetem Club posierten.

Leise bahnten sich Tränen ihren Weg an Sakitos Wangen hinab. Er saß noch eine ganze Weile alleine in diesem Zimmer, bevor er wieder neuen Mut fasste, das Zimmer verließ, die Tür wieder abschloss und nach unten ging.

„Miyavi, du solltest dem Chef keinen Alkohol mehr geben, sonst haben wir hier bald nur noch Kaputte im Betrieb.“, witzelte Ruka, obwohl er es aber eigentlich ganz ernst gemeint hatte.

„Was heißt denn ´nur noch`?“, fragte Nao, der wie immer nur die Hälfte mitbekommen hatte.

„Saga ist doch jetzt clean.“, fügte er noch hinzu, um seine Aussage zu bekräftigen.

„Ja, Saga, aber von dem spricht doch grad keiner. Ich dachte eher an unseren Neuschwulen.“

„Shou? Wieso, was hat er denn?“, hakte Nao nach.

„Außer ne abartige Beziehung mit Kyo, hat er ein Problem mit Beruhigungsmitteln, die er ganz großzügig einnimmt seit Jui tot ist.“, erklärte Ruka erneut.

„Lästern Stricher eigentlich immer so gerne?“, fragte Uruha, der gerade um die Ecke gebogen kam und Ruka vorwurfsvoll ansah. Doch bekam er keine Antwort.

„Shou war schon immer schwul. Nur hat er erst jetzt seine Ängste vor festen Beziehungen überwunden.“, fuhr Uruha daraufhin fort und Ruka nickte.

„Gomen. Ich weiß, ich sollte mir angewöhnen zu denken, bevor ich rede.“, Nao kicherte, als er registriert hatte, was Ruka gerade eben zugegeben hatte.
 

„Wieso darf ich eigentlich nicht arbeiten?“, fragte Aoi Sakito. Sie saßen gemeinsam an der Theke, etwas abseits von den anderen, und unterhielten sich schon eine ganze Weile.

„Ganz ehrlich,… ich möchte dich nicht teilen.“

„Wie süß. Aber ich kann doch hier nicht auf deine Kosten leben.“

„Tust du doch auch gar nicht.“, Sakito kam Aoi ein Stück näher, bevor er weiter sprach.

„Solange du brav und artig bist und immer machst, was ich dir sage,…“

„Das heißt, mein Job ist es dir gefügig zu sein!“

„Aoi, das hört sich so bösartig an. Ich will in der Öffentlichkeit mit dir angeben. Und…“

„Ja, schon klar. Ich hab es verstanden. Dann erwarte aber nicht, dass ich hier irgendwie einen Finger rühre. Wenn du mich nur zum Vorführen und fürs Bett brauchst.“, Sakito grinste und Aoi trank sein Glas auf Ex aus.

Nach Dienstschluss ging Kyo wieder mit zu Sakito[N] und Shou nach hause. Er wollte selber so ein bisschen Kontrolle haben, über das, was da so lief, wegen des Medikamentenproblems des Strippers.

Shou setzte sich auf sein Bett und wartete auf Kyo, der gerade noch mit Sakito[N] in der Küche am Quatschen war.

„Shou!... Du musst mit diesen Medikamenten aufhören…. Sieh dich doch an. Von Tag zu Tag siehst du mehr aus wie ein Untoter. Sakito wird dich so irgendwann nicht mehr auf die Bühne lassen. Das kann selbst das beste Make-up nicht mehr verdecken.“, Kyo redete auf Shou ein, dieser saß allerdings nur auf seinem Bett und starrte auf den Boden.

„Wenn er mich nicht mehr für sich arbeiten lassen will, dann geh ich halt wieder auf den Straßenstrich…. Meine Mutter war oft sehr stolz auf mich, wenn ich damals viel Geld nach Hause gebracht hatte.“

„Da kannst du mit deinem momentanen Zustand aber nicht viel erwarten.“

„Wieso? Ich hab immer gemacht, was die von mir wollten und das macht nicht jeder.“

„Immer?... Shou,… hast du dich jemals auf HIV testen lassen?“, Kyo hockte sich neben seinen Freund, nahm dessen Hände und sah ihn besorgt an.

„Wieso? Die sagen mir noch ich hab Aids, das will ich dann gar nicht wissen.“, Shou war plötzlich sehr aggressiv. Kyo ahnte Fürchterliches.
 

Sakito ergoss sich laut stöhnend in Aoi, zog sich ruckartig aus diesem heraus und legte sich sanft neben ihn.

„Ich weiß, ich bin Schuld an Juis Tod,… doch ändern kann ich es nicht.“

„Denkst du da immer noch drüber nach? Chef, das hat doch keinen Sinn mehr.“

„Das vielleicht nicht, aber was ist mit Shou? Der sah heute nicht gut aus, wenn er morgen wieder so aussieht schick ich ihn direkt zurück ins Bett.“

„Was erwartest du, wie soll ein Junkie deiner Meinung nach aussehen?“

„Junkie? Shou hat vor Jahren aufgehört Drogen zu nehmen, mir zu liebe.“, Sakito war etwas aufgebracht, immerhin wusste er von nichts. Seit Juis Tod bekam er sowieso nicht mehr mit, was um ihn herum geschah.

„Chef, Shou ist Medikamentenabhängig. Es sind in dem Sinne keine Drogen. Keine Illegalen. Nur Beruhigungsmittel.“

„Was? Wieso wusste ich das nicht? Wo hat er die denn her?“

„Also nach Juis Tod hat er die vom Arzt verschrieben bekommen. Wo er sie jetzt nach so langer Zeit noch her hat, weiß ich nicht.“
 

Kyo war am nächsten Morgen früh aufgestanden und zu dem Arzt gefahren, der Shou die Beruhigungsmittel verschrieben hatte.

„Verschreiben sie ihm immer noch dieses harte Zeug?“

„So lang es ihm nicht gut geht, ist das meine Pflicht als Arzt.“

„Das heißt ja?“, der Arzt nickte.

„Dass er von dem Zeug mittlerweile abhängig ist, haben sie gar nicht bemerkt?“

„Davon kann er nicht abhängig sein. Die machen nicht…“, da versucht sich der Arzt aber fein rauszureden, denkt Kyo sich und unterbricht ihn vorsichtshalber.

„Verträgt sich das Mittel vielleicht nur nicht so gut mit seinen anderen Medikamenten.“, Kyo wusste nicht, ob Shou überhaupt andere Medikamente nahm, aber er beabsichtigte den Arzt auf eine bestimmte Spur zu locken, immerhin wollte er wissen, ob Shou nun auf HIV getestet wurde oder nicht.

„Andere Medikamente?“, der Arzt stellte sich dumm.

„Ja, die… ach, wie hießen die gleich noch? Ich komm jetzt nicht drauf. Sie hatten doch damals den Test gemacht, oder war das ein anderer Arzt?“

„Den HIV Test meinen sie?“

„Ja genau den.“

„Der ist im Krankenhaus gemacht worden, nachdem sie ihn da eingeliefert hatten, weil einer seiner Freier ihn so übel zugerichtet hatte.“

„Ja, aber ich meine, die Medikamente kriegt er jetzt doch bestimmt von ihnen? Dafür fährt er doch nicht ständig ins Krankenhaus.“

„Er war schon eine Weile nicht mehr hier, um das Rezept abzuholen. Er war immer nur, wegen den Beruhigungsmitteln hier. Aber wo sie jetzt schon mal hier sind, könnten sie doch das Rezept mitnehmen.“

„Ja das kann.“

Kyo machte sich auf den Weg zu einer Apotheke. Die hatte nur blöder Weise schon zu. Auf dem Heimweg machte er sich Gedanken über den Arzt. Shou muss unbedingt den Arzt wechseln, dieser taugt ja gar nichts.
 

„Du bist mal auf HIV getestet worden. Da warst du 15!“, wütend hielt Kyo dem Jüngeren das Rezept vor die Nase, als er wieder bei ihm und Sakito war.

„Entweder hast du es erfolgreich verdrängt, oder du warst so stoned, dass du es gar nicht mitbekommen hast.“, Kyo sah Shou wütend an. Einen Moment lang war es still. Dann drehte Shou den Kopf zur Seite und sah zum Fenster raus. Kyo bemerkte erst in diesem Augenblick, dass Shou weinte. Er setzte sich neben seinen Freund aufs Bett und nahm ihn in den Arm.

„Du hast es gewusst, nicht wahr?“, hauchte Kyo leise.

„Natürlich hab ich es gewusst. Danach hab ich doch erst mit den Drogen angefangen.“, Shou drehte sich zu Kyo um, er war wütend, doch verzweifelt war er auch.

„Aber Shou dadurch machst du es doch nur schlimmer.“

„Nein, damit hätte ich mich fast umgebracht.“

„Und was hätte dir das gebracht.“

„Ich müsste jetzt nicht mit dem Gedanken leben, dass ich elendig an einer schrecklichen Krankheit verrecken werde, die nicht heilbar ist.“, Shou war sehr aufgebracht und desto mehr schluchzte und weinte er.

„In meinem ganzen Leben ist immer alles nur den Bach runter gegangen und jetzt… jetzt ziehe ich dich da mit rein.“

„Shou, du darfst dir dafür die Schuld nicht zuweisen. Du weißt, dass deine Mutter an allem schuld ist, nicht wahr? Wenn sie nicht wäre, dann wäre das alles nie passiert.“

„Dann wäre ich nie bei Sakito gelandet und ich hätte dich nie kennen gelernt. Vielleicht hat das alles doch etwas Gutes an sich.“, langsam wurde Shou wieder ruhiger.

„Was hat das mit Sakito zu tun?“

„Sakito wollte aus seinem Laden von Anfang an ein Bordell machen. Er war damals regelmäßig bei mir. Ein Stammkunde, der ne Menge Geld gezahlt hat. Er hat immer gesagt: ´Wenn du doch nur mir allein gehören könntest`. Und dann hat er diesen Club aufgemacht. Er hat mich gefragt, ob ich nicht für ihn arbeiten will, ich könnte dann auch bei ihm wohnen. Da musste ich ihm zwangsläufig sagen, dass ich positiv bin. Also wurde aus dem Stricher Shou der Stripper Shou. Denn verlieren oder wieder hergeben, wollte er mich trotz allem nicht. Dann kam Jui. Er hat Sakito natürlich gehörig den Kopf verdreht. Ist ja auch klar warum. Ich verdiente aber zum Glück mittlerweile genug Geld, um mir eine eigene Wohnung suchen zu können.“

„Ach Shou.“, hauchte Kyo und zog seinen Geliebten noch fester zu sich in die Arme.

Shou’s POV
 

Ich weiß nicht, was mein Leben ohne Jui noch für einen Sinn haben soll. Ich sehe, wie es mit mir bergab geht. Von Tag zu Tag geht es mir schlechter. Ich nehme auch meine HIV-Medikamente nicht mehr, obwohl Kyo mir das Rezept mitgebracht hat und in der Apotheke war er auch. Wozu soll ich das zeug auch nehmen? Ich werde trotzdem an Aids sterben. Und desto eher, desto besser.

Kyo ist die ganze Nacht bei mir geblieben. Er ist immer für mich da, wenn ich ihn brauche. Er kennt mich wirklich gut. Zu gut. Manchmal macht mir das Angst. Er scheint mich besser zu kennen, als ich mich selber. Das ist allerdings auch kein Wunder. Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört auf meinen Körper zu achten. Die Zeichen, die er mir gibt, ignoriere ich, mittlerweile nehme ich sie gar nicht mehr war. Ich scheine mich von mir selbst zu distanzieren. Ich wünschte es wäre wieder wie früher. Nur wieso? Früher war es auch nicht anders. Als ich klein war hat meine Mutter mich geschlagen, als ich älter wurde hat sie mich auf den Straßenstrich geschickt, dann wurde ich das Lustobjekt eines Bordellbesitzers, bis dieser mich wegen meines besten Freundes einfach fallen ließ. Dennoch scheint die Aussage, >was dich nicht tötet, macht dich nur stärker< zu stimmen. Ich habe diese Ablehnung durch Sakito besser verkraftet als Jui. Sein Leben ging erst den Bach runter, als Aoi hier her kam, meines war schon immer ein totales Desaster.

Das Beste, was ich in meinem Leben jemals geschafft habe, war es meine Drogensucht zu bekämpfen. Ich war damals fast schon stolz auf mich selber. Sogar Sagas Anwesenheit hat mich nicht schwach werden lassen. Doch Juis Tod. Ich wusste von dem Tag an, an dem der Arzt mir diese starken Beruhigungstabletten verschrieb, dass ich davon wieder abhängig werden würde, doch es war mir egal. Mir war nur Jui wichtig und der würde nie mehr zu mir zurückkommen, also wozu lohnte sich dann noch dieses Leben? Falls man es überhaupt noch Leben nennen kann.

Ich habe jetzt Kyo und der liebt mich über alles, egal, was ich mache. Vielleicht ist das ein Fehler von ihm. Um bei mir etwas zu erreichen, müsste er viel härter durchgreifen. Doch das wird er nicht tun. Er will mich nicht verletzen. Vielleicht ist seine Liebe nicht stark genug. Vielleicht aber denkt er sich auch, ich hätte in meinem Leben genug gelitten. Doch was ist das, was ich zurzeit hier habe? Leid! Ich leide und ich bin selber schuld. Ich lasse mir von niemandem helfen und ich zeige keine Anzeichen von Eigeninitiative. Es geht für mich nur tiefer bergab. Ich weiß, dass im Club über mich geredet wird. Uruha kämpft tag täglich dort, um den letzten Rest meiner Ehre noch aufrecht zu erhalten. Was waren wir doch für ein tolles Team? Uruha, Jui, Sakito[N] und ich.

Wie muss es Uruha und Sakito[N] jetzt wohl gehen? Einen Freund haben sie verloren und einen Zweiten verlieren sie.

Es ist schon Nachmittag und ich liege immer noch in meinem Bett. Neben mir liegt Kyo, der immer noch schläft.

Ich denke, ich werde aufstehen, Frühstück machen und es ihm ans Bett bringen. Nie habe ich es ihm auch nur ansatzweise gedankt, dass er sich so um mich kümmert.
 

Shou’s POV ende
 

Vorsichtig trug Shou ein Tablett mit Tee und belegten Brötchen ins Schlafzimmer. Kyo blinzelte, wurde langsam wach, durch den Lärm, den der Jüngere veranstaltete.

„Guten Morgen!“, sagte Shou sanft lächelnd, als er bemerkte, dass Kyo zu ihm rüber sah.

„Was ist denn passiert, was hast du mit Shou gemacht?“, fragte er irritiert.

„Also hör mal, ich werde doch noch meinem Geliebten Frühstück ans Bett bringen drüfen.“, beschwerte Shou sich daraufhin.

„Ja, darfst du, aber nur, wenn du auch etwas isst.“

„Natürlich, oder glaubst du, ich will verhungern?“, Shou machte auf Kyo so einen munteren und relativ fröhlichen Eindruck. Er fragte sich wo das auf einmal her kam.

„Waren letzte Nacht drei Geister bei dir?“, fragte er den Jüngeren. Dieser lachte nur herzhaft und setzte sich zu Kyo aufs Bett.

„Du guckst zu viele Filme, Schatz.“, antwortete er dann und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Ach, ich hab was vergessen.“, stellte Shou fest, stand wieder auf, verschwand noch einmal in der Küche und kam wieder mit einem Haufen Medikamente in der Hand.

„Wenn du die extra für mich aus der Apotheke holst, obwohl ich dich gar nicht drum gebeten hatte, muss ich sie schließlich auch nehmen.“, sagte Shou erklärend und griff nach einem Glas Wasser.

„Shou,…“

„Hm?“

„Wie echt ist das, was du mir hier vorspielst? Du weißt, ich liebe dich und wenn du so tust, als würde es dir gut gehen, dann kann ich dir nicht helfen. Du musst mir immer sagen, wie es dir wirklich geht.“, sagte Kyo besorgt und sah Shou durchdringend an.

„Ich weiß. Aber ich muss mich aus diesem Loch irgendwie ein Stück weit selbst heraus ziehen, damit du meine Hand ergreifen kannst. So weit unten erreichst du mich nicht.“

„Und was ist hier mit?“, fragte Kyo skeptisch nach und hielt die Packung mit den Beruhigungstabletten hoch.

„Die solltest du gut entsorgen.“, antwortete Shou ernst, nahm ein Brötchen und versuchte Kyo zu füttern.
 

Am Abend machten die Zwei sich frisch geduscht und in Schale geschmissen auf den Weg zur Arbeit.

Hoch erhobenen Hauptes stolzierte Shou in den Club hinein und zog sämtliche Blicke seiner Kollegen auf sich. Wie früher, dachte er sich und setzte sich zu Uruha an die Theke.

„Na Süßer, wo hast du Kyo gelassen.“, fragte dieser.

„Kommt gleich. Er bespricht draußen etwas mit dem Chef.“, Shou sah sich kurz um. Doch wandte sich dann relativ schnell wieder an Uruha.

„Was ist eigentlich los mit dem Chef? Ich hab den Eindruck, er wäre noch nüchtern?“

„Ja, also irgendwie ist heute der Tag der Veränderungen. Er hat letzte Nacht ziemlich lautstark Aoi flach gelegt, das weiß ich von Saga, der hat das Zimmer direkt darunter, und als ich heute zur Arbeit komme, wollte er auf einmal alles über deinen momentanen Gesundheitszustand wissen. Er scheint sich wirklich Sorgen zu machen. Ich glaube, Aoi hat ihm was erzählt.“

„Auf jeden Fall scheint er jetzt alles besser machen zu wollen. Shou,… du siehst richtig gut aus.“, Saga kam gerade die Treppe herunter und ging auf Uruha und Shou zu. Mit Erstaunen stellte er fest, dass Shou offenbar auch besser drauf zu sein schien.

„Ach Saga, hör mal,… ich… ich wollte dir noch sagen, dass es mir leid tut, dass ich anfangs so unhöflich dir gegenüber war….“

„Ach Shou,… ist schon in Ordnung. Ich weiß ja warum und ich kann es verstehen.“

„Wie geht es dir jetzt eigentlich? Ich meine, ich weiß ja, wie so ein Entzug ist. Es ist nicht immer leicht.“

„Leicht ist es bei weitem nicht, aber es geht bergauf.“, mit diesen Worten verschwand Saga wieder. Shou starrte auf die Theke und schien zu überlegen.

„Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, weil es dir und den Anderen wieder so gut geht.“, Uruha legte sanft eine hand auf Shous Rücken.

„Jui würde es nicht wollen, dass sich irgendjemand von uns das Leben so schwer macht.“

„Ja, du hast recht.“, antwortete Shou seufzend und wurde von Uruha in eine Umarmung gezogen.

„Ey, das ist meiner.“, beschwerte Kyo, der gerade hinter den Beiden auftauchte, sich gespielt beleidigt.

„Wirst du eifersüchtig?“, sagte Shou amüsiert und wandten sich seinem Koi zu.

„Na ja, das ist doch kein Wunder. Guck dir Uruha mal an. Da muss ich ja Angst kriegen, dass du mir fremdgehst.“

„Was für ein nettes Kompliment.“, lachte Uruha und verschwand.

„Du musst keine Angst haben. Ich bin mir sehr sicher, dass Uruha und ich uns sexuell nicht gut ergänzen würden.“, Shou legte seine Arme um Kyo und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vielleicht sollte ich auch hier noch mal vorweg erwähnen, dass im vorherigen und im 13. Kapitel eine kleine Änderung stattgefunden hat.
 

Am nächsten Tag erschien Ruka wie angekündigt an der Theke bei Miyavi.

„Na Kleiner, schaffst du deine Arbeit nicht mehr alleine, muss Onkel Ruka helfen?“, sagte er grinsend und klopfte Miyavi auf die Schulter.

„Hast du heute Morgen wieder einen Clown gefrühstückt?“

„Ne, eher heute Mittag.“
 

Shou und Kyo traten gemeinsam zum Dienst an. Kyo setzte sich zu Sakito an die Bar und Shou verschwand im Hinterzimmer bei Uruha.
 

Alles lief wieder seinen gewohnten Gang. Bis auf Ruka, der mit seiner Aushilfsarbeit als Barkeeper nicht zufrieden war.

„Chef, wie lange muss ich das eigentlich wieder machen?“, fragte er vorsichtig, nachdem er Sakito eine Weile beobachtet hatte, um heraus zu finden, wie seine Laune war.

„So lange, bis ich einen neuen oder besser gesagt zweiten Barkeeper habe.“

„Und wie lange ist das?“

„Nur heute!“, sagte Sakito, stand auf und ging. Ruka guckte erstaunt und verwirrt.

„Das heißt, er hat schon einen Neuen?“, fragte er an Miyavi gewandt, in der Hoffnung, dass der wenigstens verstanden hatte, was Sakito wohl gemeint haben könnte.

„Scheint so.“, war die kurze Antwort und Miyavi machte sich wieder an seine Arbeit.

„Wo kriegt man so schnell einen zweiten Barkeeper her?“, fragte Ruka sich selber und wandte sich dann auch wieder den Getränken zu.
 

Nach dem die Türen des Bordells am frühen Morgen geschlossen wurden, schlich Shou sich unauffällig nach oben und ließ die Anderen alleine unten aufräumen.

Er ging in Juis altes Zimmer, setzte sich auf dessen Bett und starrte durch die Gegend. Hier hatte sich nichts verändert, nur die Staubschicht auf den Möbeln wurde immer dicker.

Auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, dass Jui ihn nicht verlassen hatte, ohne noch einmal an ihn zu denken, öffnete Shou die Schubladen des Nachtschränkchens.

Er fand Juis Zigaretten, Streichhölzer, mehrere leere und ein volles Feuerzeug, eine unangefangene Tube Gleitgel und im untersten Schubfach fand er ein Foto von sich und Jui mit einem Brief speziell an ihn gerichtet.
 

Hey Shou, ich wusste, dass du diesen Brief finden würdest und das Foto. Damals war die Welt noch in Ordnung. Doch, wenn du diesen Brief liest werde ich schon lange nicht mehr bei euch sein. Es tut mir leid. Ich weiß, ich hätte mit euch und vor allem mit dir mehr reden sollen. Doch ich konnte einfach nicht. Ich wollte auch nicht mehr. Wie gerne hätte ich meinen Job hier gekündigt und wäre irgendwo anders hingezogen mit einem seriösen Beruf und einer eigenen Familie. Und dich, als meinen besten Freund bei mir. Doch weiß ich, dass es für mich unmöglich ist. Es ist nur ein Traum, den ich nicht leben kann.

Shou, ich liebe dich. Du bist nicht nur mein bester Freund, du bist für mich auch so was wie ein Bruder. Ich hoffe, du kannst darüber hinwegkommen und fällst nicht wieder in ein so tiefes Loch, wie damals.

Es ist besser so. Und für mich ist besonders wichtig, Sakito eins ausgewischt zu haben, denn ich weiß, was er an mir hat und es wird ihn beruflich in Stücke reißen, wenn ich nicht mehr da bin. So kriege ich wenigstens etwas meine verdiente Rache.

Shou, sag Uruha und Sakito[N], dass ich sie liebe. Wir werden uns alle irgendwann wieder sehen und auf den Tag warte ich von nun an. Doch hoffentlich tritt er nicht zu bald ein.

Ich weiß, dass ihr auch wieder ohne mich glücklich werden könnt, nur vergesst mich nicht.

In Liebe

Jui
 

Shou lief eine Träne die Wange hinab. Er wischte sie weg und sah lächelnd auf das Foto.

„Damals war die Welt noch in Ordnung.“, wiederholte er Juis niedergeschriebene Worte.

„Deine Welt vielleicht. Meine war damals schon ein Desaster. Doch mit dir war sie schöner, als sie es jetzt ist.“, er packte den Brief und das Foto in seine Hosentasche und ging wieder nach unten zu den anderen.

Kyo wartete schon auf ihn.

„Wollen wir?“, fragte er sanft, denn er sah, dass Shou wieder etwas traurig zu sein schien und er wusste auch warum. Er hatte gesehen, als Shou die Treppe rauf gegangen war und wusste genau, dass er in Juis Zimmer gewesen sein musste.

gomen das es so lange gedauert hat. ich hoffe, es geht ab jetzt wieder schneller voran.
 

Viel Spaß beim Weiterlesen.

*um Kommis bettel*
 


 

Am nächsten Tag erschienen alle recht spät zur Arbeit. Sakito hatte schon eine Rinne in den Boden gelaufen, so nervös war er gewesen, dass eventuell alle streiken könnten. Doch soweit er wusste gab es noch keine Gewerkschaft für Stripper und Stricher.

Sakito[N] betrat den Saal, sein Blick fiel auf die Bar, an der jemand saß, der ihm sehr wohl bekannt vorkam.

„Maya?“, Angesprochener drehte sich um und lächelte Sakito[N] liebevoll an.

„Was machst du denn hier?“, Sakito nahm Maya freudig in den Arm.

„Er hält es halt keine Sekunde ohne mich aus.“, äußerte Aiji sich und kam unter der Theke hervor.

„Aiji!“, quietschte Nao vergnügt.

„Und was machst du hier?“, hakte Sakito[N] nach.

„Ich halte es keine Sekunde ohne euch aus. So einfach ist das.“

„Und wir nicht ohne dich.“, ergänzte Nao. Miyavi kam aus dem Keller nach oben mit einer Kiste Bier.

„Das scheiß Ding ist ja beschissen schwer.“, beschwerte er sich, als er den Kasten an der Theke abstellte.

„Miyavi!“, sagte Sakito ermahnend.

„Nicht solche Ausdrücke in meinem Club.“

„Ein recht schwerer Gegenstand.“, verbesserte sich Miyavi und alle fingen an zu lachen.

„Vielleicht solltest du lieber Getränke mixen und servieren. Ich trage die schweren Gegenstände.“, sagte Aiji klopfte Miyavi auf die Schulter und verschwand im Keller.
 

„Und was machst du jetzt wirklich hier?“, fragte Sakito[N] Maya und setzte sich zu ihm an die Theke.

„Ich bin Kyo der Zweite.“, sagte Maya grinsend.

„Das heißt aber, du arbeitest jetzt nicht wieder für unseren Chef?“

„Nein, ich arbeite gar nicht mehr. Aiji muss mich, weil er so eifersüchtig ist, den Rest seines Lebens mit durch füttern.“, Maya und Sakito[N] brachen in tosendes Gelächter aus.
 

„Ach Jungs,… für morgen hat sich Besuch angekündigt. Also benehmt euch bitte einigermaßen.“, sagte Sakito, als er seine Mitarbeiter für einen Augenblick ruhig versammelt hatte.

„Was für Besuch?“, wollte Ruka wissen.

„Sag ich dir nicht. Das bleibt geheim.“, antwortete Sakito und Ruka wand sich sofort wieder Ni~ya zu, mit dem er schon eine ganze Weile auf einer kleinen Couch zugange war.
 

„Was ist denn hier los?“, fragte Uruha verwirrt, als er am nächsten Tag das Bordell betrat und dieses voller Reporter vorfand, die wild umher fotografierten.

„Die sind von irgendeiner komischen Zeitung und wollen einen Bericht über den Laden hier schreiben.“, erklärte Kyo, der eben wegen dieser Reporter heute besonders früh erschienen war. Sozusagen als Sakitos seelische Unterstützung.

„Was für ein Bericht?“, hakte Sakito[N] nach und trat hinter Uruha in Erscheinung.

„Sakito gab diesen armen Kindern ein neues zu Hause. Ich sehe die Schlagzeile schon förmlich vor mir.“, sagte ein Reporter, der offenbar der Chef zu sein schien, freudig und hüpfte wieder davon.

„Wir sind ein Bordell und kein Waisenhaus.“, Uruha war irritiert. Er wusste nicht, was er davon halten soll. Der Reporter schien auch definitiv irgendwas Illegales geraucht zu haben und da war Uruha nicht der Einzige, der so dachte.

„Von welcher Zeitung sind die? Junkie am Mittag?“, gab Nao genervt von sich, weil einer der Reporter die ganze Zeit um ihn herum wuselte.
 

„Und was ist dein Job hier?“, fragte einer der Reporter Maya und setzte sich neben ihn an die Theke.

„Sein Job ist es hier zu sitzen und sich nicht von fremden Männern anquatschen zu lassen.“, erklärte Aiji etwas entnervt und schob seinem Schatz einen Tequila Sunrise rüber. Der Reporter zog eingeschüchtert davon.
 

„Die interviewen echt jeden von uns.“, stellte Nao erstaunt fest.

„Gibt das dann ne Sonderausgabe der Zeitung extra für uns?“, fragte er an Kyo gewandt. Dieser zuckte aber lediglich nur mit den Schultern.
 

„Kyo-san, was ist ihre Aufgabe hier?“, fragte einer der Reporter und ging auf Kyo zu.

„Ich bin hier sozusagen für die Sicherheit zuständig. Das heißt, wenn einer von euch hier faxen macht, fliegt er hochkantig raus.“, antwortete er drohend und der Reporter sah zu, dass er schnellstmöglich Land gewann.
 

„Chef,… schmeiß die raus. Ich kann so nicht arbeiten.“, beschwerte sich Ni~ya, der gerade mit einem Freier die Treppe rauf verschwinden wollte und von einem der Reporter verfolgt wurde.

Sakito schnappte sich den Chef der Reporter, legte einen Arm um dessen Schultern und sprach im ruhigen dennoch drohendem Ton.

„Merken sie sich eins. Dort…“, er zeigte auf die Treppe.

„ist Sperrgebiet. Keiner ihrer Leute tritt da über die erste Stufe hinaus. Und auch hier im Saal halten sie alle einen Mindestabstand von 5 Metern zu meinen Leuten und ihren Kunden. Ich schätze die Privatsphäre meiner Gäste sehr und es würde für ihr Klatschblatt keine gute Werbung sein, wenn sich alle nur noch beschweren würden.“, ohne auf eine Antwort zu warten ging Sakito zurück an die Theke und ließ sich von Aiji einen Orangensaft vor die Nase stellen, den Kyo für ihn bestellt hatte.
 

Ein anderer Reporter setzte sich zu Sakito und löcherte ihn auch so gleich mit einer Menge privater Fragen. Sakito war schon so langsam auf 180.

„Wie war es für sie, als einer ihrer Mitarbeiter starb?“, die Frage war für den Bordellbesitzer zu viel, er sprang auf und brüllte, sodass er die gesamte Aufmerksamkeit aller Anwesenden für sich hatte.

„RAUS! WER GLAUBEN SIE, WER SIE SIND? ICH WILL SIE HIER IN DER GANZEN GEGEND NIE MEHR SEHEN. SONST GNADE IHNEN GOTT!“

Die Reporter suchten schnellstmöglich das Weite.
 

„Jetzt bin ich erstrecht gespannt, was morgen in der Zeitung steht.“, äußerte Kyo sich, als Sakito sich wieder setzte. Der Betrieb ging für den Abend normal weiter, als wäre gar nichts gewesen.

@Chokolade-Kat: Also im Zweifelsfall ist es immer die BILD. *grins*
 

Vielen, lieben Dank für die tollen Kommis un viel Spaß beim Weiterlesen.
 


 

„BORDELLBESITZER SUCHT HALT BEI ALKOHOL!“, las Saga die Schlagzeile der Zeitung am nächsten Tag laut vor, als alle beieinander saßen.

„WAS???“, Sakito sprang auf und riss ihm die Zeitung aus der Hand.

„Der Chef eines relativ neuen Bordells hier in der Gegend verzeichnete vor kurzem einen großen Verlust in seinem Establishment, als einer seiner Mitarbeiter plötzlich verstarb. >Es hat sich seither viel verändert< lallte er uns entgegen, als wir danach fragten.“, las Sakito langsam mit knirschenden Zähnen vor.

„Jawoll, besoffen, von Orangensaft.“, ergänzte Ruka.

„Ich wusste es schon immer, das Zeug ist pures Gift.“, meldete sich nun auch Saga spöttisch wieder zu Wort.

„Chef, mach dir nichts draus. Sich aufregen hilft auch nicht, da steigt nur dein Blutdruck.“, Aiji legte einen Arm um Sakito und sah ihn lächelnd an.

„Du hast wahrscheinlich recht, aber auf den Schreck brauch ich erstmal einen doppelten Scotch.“, sagte er, setzte sich wieder und ließ sich von Miyavi ein Glas Orangensaft vor die Nase stellen. Er wusste genau, dass er keinen Alkohol mehr trinken sollte. Zu stark war er auf dieses Zeug angewiesen nach Juis Tod und in so ein tiefes Loch wollte er nicht wieder stürzen.

„Gut, da der Chef nun seinen Drink hat, könnten wir vielleicht weiter lesen?!“, fragte Ni~ya und sah Saga, der wieder die Zeitung in der Hand hielt, abwartend an.

Dieser begann von neuem vorzulesen.

„Sakito, einst ein junger, stattlicher Mann voller kreativer Visionen…“

„Genau, jetzt bin ich ein alter Sack.“, beschwerte Sakito sich auf der Stelle und unterbrach Saga dabei, der nur genervt guckte und schon war Sakito wieder still.

„voller kreativer Visionen, erfüllte sich vor einigen Jahren seinen Kindheitstraum. Er eröffnete eine kleine Bar mit familiären Verhältnissen. Stets hatte er ein gutes Verhältnis zu seinen Angestellten und diese hegten großes Vertrauen zu ihm. Doch eröffneten immer mehr dieser Clubs in der Umgebung und Sakito stand kurz vor dem Aus. Kurzer Hand entschloss er sich seinen Club zu erweitern. Er setzte alles auf eine Karte. Das Risiko war groß.

Er machte aus seinem Stripclub ein Bordell. Eines mit ganz besonderem Flair. Trotz der größeren Räumlichkeiten und den vielen Angestellten spürt man immer noch dieses innige Verhältnis und den Zusammenhalt der Mitarbeiter und deren Chef.

>Meine Stricher hab ich von der Straße< sagte Sakito zu uns und spielte den harten Zuhälter. In Wirklichkeit hat er jedoch einen ganz weichen Kern, der ihn dazu verführte für diese armen Jungs eine neue Welt zu schaffen. Und bla bla bla…“, Saga stoppte, denn er war sichtlich genervt von der Wichtigtuerei der Zeitungsfritzen.

„Chef, du bist so ein barmherziger Samariter. Ohne dich wären wir alle verloren.“, sagte Nao spöttisch und griff nach seiner Cola.

„Die drücken da ganz schön auf die Tränendrüse.“, äußerte Shou sich kalt dazu. Alle sahen ihn an, da bisher noch kaum einer bemerkt hatte, dass er überhaupt da war. Die ganze Zeit über hatte er sich äußerst still verhalten. Doch dann lenkte Ni~ya die Aufmerksamkeit wieder von dem Stripper ab.

„Was steht da sonst noch?“

„Nichts.“, meinte Saga.

„Das ist alles? Wozu haben die uns so viele Fragen gestellt?“, Nao war irritiert.

„Morgen geht’s weiter. Steht hier.“, erklärte Saga daraufhin.

„Ui, wir kriegen unsere eigene Serie in der Zeitung.“, spottete Uruha und grinste Sakito[N] an.

„Jungs, geht euch umziehen, es ist schon spät. Wir machen bald auf.“, sagte Sakito und verschwand in sein Büro.
 

Maya und Kyo unterhielten sich den ganzen Abend über angeregt und kippten wie gewöhnlich eine Menge Alkohol in sich. Sakito ließ sich nicht blicken. Er hatte vor Wut mittlerweile sein halbes Büro auseinander genommen und nun war er erstrecht sauer, weil er ja wieder aufräumen musste.

Aiji und Miyavi waren am rotieren. So viel, wie an diesem Abend war selten los. Der Zeitungsartikel lockte doch einige, neugierige Interessenten an, die alle mit Getränken versorgt werden wollten.

„Ähm, wie wäre es mit noch einem dritten Barkeeper?“, sagte Aiji ironisch zu Miyavi und die beiden lachten sich schlapp. Hechteten dann aber schleunigst weiter zum nächsten Gast und das Lachen war ihnen wieder vergangen. Auch von den Strichern sah man selten einen in dem großen Saal. Sie kamen lediglich runter, um den nächsten nach oben zu holen. Auch die Stripper waren an diesem Abend besonders gefordert, denn das übliche Programm reichte den Gästen scheinbar nicht mehr.

„Shou?... Merkt ihr was?“, rief Kyo und Shou trat auf ihn zu.

„Was denn?“

„Die Leute langweilen sich.“, sagte er und zeigte auf die Menge, die am Bühnenrand saß. Doch Shou wusste, wie immer einen Ausweg.

„Nicht Eifersüchtig sein, Schatz.“, sagte er gab Kyo einen raschen Kuss auf die Wange und zog Uruha hinter sich her in Richtung Bühne. Als Sakito[N] die Bühne verließ, kletterte Shou und Uruha gleichzeitig von zwei Seiten drauf. Jeder zog eine Weile sein Ding durch, bis sie nur noch halbbekleidet einige Schritte aufeinander zu machten. Die Menge sah gebannt zu, was nun passieren würde. Uruha wusste, worauf Shou hinaus wollte. Er packte ihn grob am Hals und drückte ihn mit dem Rücken gegen die Go Go-Stange. Shou nahm seine Hände nach oben und hielt sich an der Stange fest, während Uruha sich an ihm hinab gleiten ließ und ihm dabei die schwarze Hotpants auszog. Shou legte den Kopf in den Nacken. Der Andere erhob sich wieder, griff den Jüngeren grob am Kinn und zwang ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf.

In dem Moment trat Sakito das erste Mal an diesem Abend in den Saal. Wie angewurzelt blieb er stehen und starrte auf die Bühne.

„Was machen die da?“, stotterte er sich zurecht.

„Ihren Job.“, erklärte Kyo und zog Sakito zu sich und Maya an die Bar.

„Einen O-Saft für den Chef.“, bestellte Kyo und widmete sich wieder dem Gespräch mit Maya.

ja also erstmal vielen lieben dank für die tollen kommis und gomen, dass es so wahnsinnig lange gedauert hat (mal wieder). *in deckung geh*

ich wünsche viel spaß beim weiterlesen. *weiterhin auf kommis hoff*
 


 

Am nächsten Tag kamen alle nur sehr langsam aus ihren Betten und Saga und Nao jammerten über leichte Schmerzen im Unterleib.

„Das ist ja auch kein Wunder,… ihr zwei seid durch eure zierliche Statur auch besonders eng.“, gab Ruka großkotzig von sich.

„Zierlich? Also, wirklich zierlich bin ich doch gar nicht.“, sagte Nao.

„Nee, aber klein.“, ergänzte Ruka.

„So viel Freier hatte ich, glaube ich, in meinem ganzen Leben noch nicht an einem Abend.“, sagte Saga zu Nao und ignorierte Ruka völlig. Sakito kam die Treppe nach unten, erstaunlich fröhlich und stolzierte auf seine Jungs zu.

„Na, alles klar?“, fragte er und klatschte Nao mit der flachen Hand auf den Hintern, woraufhin dieser leise zischte.

„Offenbar nicht.“, sagte Sakito spöttisch und kassierte einen bösen Blick von Nao. Ni~ya taumelte verschlafen und mit ungekämmten Haaren die Treppe hinunter und Ruka fing an zu grinsen.

„Na, meine kleine Schönheit.“, sagte er, zog Ni~ya in seine Arme und küsste ihn sanft auf die Lippen.

„Ui, seid wann denn so zarte Töne?“, fragte Sakito erstaunt und Ni~ya wurde leicht rot.

„Wie süß!...“, sagte Nao begeistert.

„Seid ihr zwei jetzt so richtig,… ich meine so,… na, ihr wisst schon.“, stotterte Nao weiter.

„Zusammen? Meinst du das?“, fragte Ruka amüsiert und Nao nickte eifrig.

„Ja sind wir…. Außer der Chef hat was dagegen?“, Ruka wand seinen Blick Richtung Sakito.

„Was?... Nein,… so lange eure Arbeit nicht darunter leidet.“, sagte er abwesend und wand sich wieder der Tageszeitung zu.

„Was steht denn heute wieder Schreckliches drin?“, fragte Uruha, der gerade mit Miyavi und Sakito[N] zum Dienst erschien und den Gesichtsausdruck seines Chefs deutete.

„Es geht um euch.“

„Um wen?“, fragte Sakito[N]

„Um die Stripper…. Hauptsächlich um Jui!“, sagte Sakito leise.

„Das will ich gar nicht hören und lesen erst recht nicht.“, ergänzte Sakito[N] und ging in die Garderobe, um sich umzuziehen.

„Hier steht, er hat Selbstmord begangen, weil ich ihn, in meinem Alkoholsuff und zum Zweck meiner Mittel, gezwungen habe, sich zu prostituieren.“

„Na ja, ganz stimmt es wohl nicht. Aber die Grundidee ist schon richtig. Er hat sich selber umgebracht wegen dir.“, erklärte Uruha sanft, strich seinem Chef über den Rücken und verschwand zu Sakito[N] in der Garderobe.

„Das ist wirklich sehr feinfühlig.“, bemerkte Miyavi und begab sich an seinen Arbeitsplatz. Als allererstes stellte er seinem Chef ein Glas Wasser vor die Nase, welches dieser sich völlig geistesabwesend kurzer Hand über den Kopf goss. Miyavi sah ihn erstaunt an.

„So schlimm?“, fragte er und riss seinem Chef die Zeitung aus der Hand.

„Lass mal sehen…. Stripper Jui, bla bla… zierlich und zerbrechlich,… vom cholerischen Chef, bla bla bla… Selbstmord war einziger Ausweg aus der Hölle.“

„Miyavi!“, kam es drohend von Sakito. Der Barkeeper sah auf.

„Lies es mir nicht noch weiter vor, sonst bist du deinen Job los.“

„Alles klar, Chef.“, kurz trat Stille ein.

„Chef?“

„Was denn?“

„Soll ich den Fetzen vernichten?“, fragte Miyavi und deutete auf die Zeitung. Sakito nickte und der Barkeeper zückte sein Feuerzeug.

„Doch nicht hier drinnen, du Depp…. Mach das draußen.“, meckerte Sakito, als Miyavi den Wisch in Flammen aufgingen ließ. Der Barkeeper verschwand mit dem flambierten Tagesblatt direkt nach draußen.

Aoi kam die Treppe herunter, so wie die Meisten, noch in Schlafsachen.

„Hier riecht es irgendwie verbrannt.“, bemerkte er und wand sich dann seinem Chef zu.

„Wieso sind deine Haare so nass?“

„Ich war grad duschen.“

„Ohne mich?“

„Wir können gerne noch mal duschen gehen,… irgendwie ist mir grad danach.“, er hob Aoi auf seinen Arm und trug ihn nach oben in sein Bad.
 

Währenddessen bereiteten sich unten die Jungs auf die nächste Schicht vor.

„Das ist offiziell das Erste mal, dass ich ganz klar sagen kann, ich hab keinen Bock zu arbeiten.“, sagte Saga und blickte zu Nao, der nickte nur.

„Wieso, was ist denn los mit euch zwei?“, fragte Uruha etwas besorgt.

„Die Zwei sind letzte Nacht etwas Wundgevögelt worden.“, antwortete Ruka schelmisch grinsend und kassierte einen bösen Blick von den drei Anwesenden. Von den beiden Leidtragenden, aber auch von Uruha, der sich das Ganze gar nicht schön vorstellte. Wenn er sich einer Sache sicher war, dann der, dass er nie mit einem Mann ins Bett steigen würde.

Maya und Aiji betraten den Saal.

„Na ihr zwei seid aber spät heute.“, bemerkte Ruka grinsend.

„Wir hatten noch zu tun.“, antwortete Maya trocken und setzte sich an die Theke, hinter der Aiji grad verschwunden war.

„Wo ist denn Kyo?“, fragte er dann.

„Auch noch nicht da.“, antwortete Ni~ya.

„Genauso wie Shou.“, mischte Sakito[N] sich ein, als er den Raum betrat.

„Die Zwei haben wohl auch noch zu tun.“, sagte Ruka dreckig grinsend.

„Ruka?... Man kann im Leben auch andere Dinge zu tun haben als Sex.“, bemerkte Aiji etwas genervt.

„Hab schon verstanden.“, sagte Ruka und zog mit Ni~ya im Schlepptau ab.

„Ruka ist wirklich ne perverse Sau.“, gab Nao leise von sich.

„Der arme Ni~ya.“, fügte Saga noch an und einige aus der Runde nickten, bis auf Uruha.

„Dem wird das schon gefallen, immerhin könnte er auch nein sagen.“

„Wo ist eigentlich die Tageszeitung?... Und wo ist Miyavi?“, fragte Maya beiläufig.

„Beide draußen.“, antwortete Saga und deutete auf den Vordereingang. Maya schien nicht zu verstehen. Doch zu Glück betrat Miyavi in diesem Moment wieder den Raum.

„Was hast du gemacht?“, fragte Maya erstaunt, weil Miyavi nach Qualm stank.

„Ich habe, auf Befehl des Chefs, die Tageszeitung verbrannt.“, sagte er und stellte sich hinter die Theke zu Aiji.

„Und jetzt solltest du duschen gehen, du stinkst nämlich ganz schön.“, bemerkte Aiji mit gerümpfter Nase. Miyavi zuckte bloß gleichgültig mit den Schultern und verschwand.

„Ach nee, wer kommt denn da?“, sagte Sakito[N] erfreut, als er zur Tür blickte und Shou und Kyo kommen sah.

„Ihr habt aber lang auf euch warten lassen heute.“, fügte Sakito[N] hinzu.

„Lieber spät als nie kommen.“, war alles, was Kyo zu sagen hatte.

„Ist das in jeder Lebenslage euer Motto?“, fragte Saga.

„Ersetzt du jetzt Ruka, oder was?“, entgegnete Nao genervt.

„Wieso, wo ist der denn?“, fragte daraufhin Shou.

„Oben mit Ni~ya.“, erklärte Nao.

„Achso.“, sagte Shou und setzte sich neben Uruha, um mit diesem den neusten Tratsch zu bequatschen. Kyo setzte sich auf seinen Posten neben Maya und verlangte bei Miyavi nach einem Scotch, um erstmal seine Nerven zu beruhigen. Denn nachdem sie sich ausgiebig viel Zeit heute gelassen hatten, waren sie doch ganz schön in Stress geraten.
 

Flashback
 

„Shou! Aufstehen!“, rief Kyo aus der Küche.

„Ich will nicht.“, nuschelte der Jüngere in sein Kissen und zog sich die Decke über den Kopf. Kyo kam ins Schlafzimmer gelaufen und riss ihm die Decke weg.

„Jetzt reichts aber, hast du…“, kurz war Stille.

„Hab ich was?“, fragte Shou genervt, ohne seinen Kopf vom Kissen zu erheben.

„Hattest du schon die ganze Nacht über nichts an?“, fragte Kyo dann und hielt seinen Blick starr auf Shous Hintern.

„Du hast mich doch letzte Nacht ausgezogen.“

„Wirklich? Kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern.“, sagte Kyo wie in Trance. Shou drehte sich grinsend seinem Lover zu.

„Soll ich deine Erinnerung etwas auffrischen?“, fragte er und rekelte sich lasziv auf dem Bett. Kyo nickte nur, schmiss die Decke zur Seite und legte sich neben den Jüngeren.
 

Flashback ende
 

Tja, man muss im Leben eben Prioritäten setzen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man beinah zu spät zur Arbeit kommt, dachte Kyo sich und in genau diesem Moment öffneten sich die Türen des Bordells und die ersten Gäste für diesen Abend schneiten herein.

Als sich Maya und Aiji am nächsten Tag auf den Weg zur Arbeit machten, fiel ihr Blick in einer kleinen Seitenstraße auf eine am Boden liegende Person.

„Aiji?“, sagte Maya und hielt seinen Freund am Ärmel fest. Dieser blieb genervt stehen.

„Was denn?“

„Na, guck doch mal.“, sagte Maya nur und ging auf den jungen, blonden Mann zu, der am Bordstein lag und sich keinen mm rührte.

„Du und dein Helfersyndrom. Maya, wir können nicht jeden Penner von der Straße auflesen.“

„Aiji, er ist schwer verletzt.“, gab Maya besorgt von sich und drehte den Kleinen auf den Rücken.

„Aber, er ist echt niedlich. Wir müssen ihm helfen.“, fügte Maya naiv, wie ein kleines Kind an und sah erwartungsvoll zu seinem Freund.

„Maya, nur weil er niedlich ist,…“, doch Aiji stoppte, als sein Blick auf den jungen Mann fiel.

„Na, Liebe auf den ersten Blick?“, fragte Maya spöttisch.

„Sehr witzig.“, äußerte Aiji sich, hob den kleinen Schlafenden auf seinen Arm und trug ihn bis zum Bordell. Maya hielt ihm die Tür auf und Aiji trat ein. Sie kamen mal wieder als Letzte an und zogen alle Blicke auf sich. Auch Sakito sah erstaunt zu ihnen.

„Ist das nicht mein Job, hier irgendwelche Halbtoten anzuschleppen?“, fragte Sakito sich eher selber, stand auf und ging auf Aiji zu.

„Maya muss immer alles Verwahrloste von der Straße aufsammeln, um es aufzupäppeln.“, gab Aiji etwas genervt von sich. Sakito grinste und begutachtete das schlafende Wesen auf Aijis Arm.

„Ist das ein Mädchen oder ein Junge?“, sagte er dann amüsiert.

„Du kannst es ja herausfinden, wenn die Wunden versorgen.“, sagte Maya.

„Wirklich süß.“, gab Sakito noch von sich, gemeinsam verschwanden sie die Treppe nach oben und in ein leerstehendes Zimmer. Aiji legte ihn aufs Bett und verschwand nach unten, um endlich seiner Arbeit nachgehen zu können. Maya holte eine Schüssel mit warmem Wasser und ein paar Lappen.

Sakito zog den Kleinen vorsichtig aus und begann damit die Wunden, die dieser zierliche Körper aufwies zu säubern.

Als sie mit der ersten Hilfe fertig waren, zogen sie ihm saubere Sachen an und deckten ihn zu.
 

„Er ist tatsächlich ein Mann. Und was für einer.“, gab Maya dreckig grinsend von sich, als er wieder nach unten kam und von allen angestarrt wurde. Sakito folgte ihm.

„Ja, einer der gequält und gefoltert wurde.“, sagte er ruhig, aber dennoch besorgt.

„Wir werden einen Arzt rufen müssen. Miyavi, wärst du mal so nett?“ Miyavi nickte und verschwand.

„So schlimm?“, fragte Aoi und sah seinen Chef mitleidig an. Dieser zuckte mit den Schultern.

„Ich bin kein Arzt. Aber er ist bewusstlos und hat sich die ganze Zeit über nicht ein bisschen gerührt. Kein Lebenszeichen von sich gegeben und das macht mir Sorgen.“

„Vielleicht ist er schon tot.“, gab Ruka taktlos von sich und Ni~ya stieß ihm warnend in die Seite.

„Er hat einen puls und atmen tut er auch noch.“, antwortete Sakito bloß und setzte sich. In dem Moment klopfte es auch schon an der Tür. Kyo öffnete und sah in das Gesicht eines Arztes.

„Sie sind aber schnell.“

„Es hörte sich nach einem schwerwiegenden Notfall an.“, gab der Arzt, völlig aus der Puste, von sich.

„Na ja, sie sind der Arzt.“

Der Arzt trat ein und folgte Sakito die Treppe hinauf.

„Ah ja!“, sagte der Arzt erstaunt und machte sich an seine Arbeit. Sakito ging wieder nach unten und ließ den Mann in Ruhe arbeiten.
 

Nach einer Weile kam der Arzt wieder nach unten und ging auf Sakito zu.

„Setzen sie sich. Möchten sie etwas trinken, geht aufs Haus.“, fragte der Chef höflich.

„Ein Wasser wäre nett.“, antwortete der Arzt, Sakito nickte Aiji zu und der griff sofort in den Schrank.

„Steht es schlimm um ihn?“, fragte Sakito weiter nach.

„Er wird wieder auf die Beine kommen. Wie kommt es, dass er sich hier bei ihnen aufhält?“, fragte nun der Arzt.

„Wieso? Kennen sie ihn?“, antwortete Sakito gleich mit einer Gegenfrage.

„Ja, es kam die Tage öfter in den Nachrichten. Er wird von seiner Familie gesucht. Doch mehr wie ich auch nicht.“

„Vielleicht arbeitet er für mich.“, sagte Sakito provozierend.

„Der Junge ist erst 19. Und sie sind doch bestimmt eine seriöse Einrichtung.“, sagte der Arzt gespielt naiv. Sakito nickte wissend.

„Wenn sie mehr über ihn wissen wollen, fragen sie Maya, der hat ihn gefunden.“, mit diesen Worten stand Sakito auf und verschwand.

„Ja, gar nicht weit von hier, hat er in einer Seitenstraße gelegen. Und weil ich hartnäckig bin, konnte ich Aiji überreden, ihn mitzunehmen und nicht einfach so da liegen zu lassen.“

„Na gut, ich bin Arzt, ich habe Schweigepflicht. Aber vielleicht melden sie sich mal bei seiner Familie, wenn er wieder wach wird.“, sagte der Arzt und wollte gehen, doch Aiji hielt ihn auf.

„Nur, bis dahin sind wir für ihn verantwortlich, also wäre es nett, sie könnten uns sagen, was er hat und was wir beachten müssen, damit er möglichst schnell wieder auf die Beine kommt.“, der Arzt zögerte kurz, doch war er einsichtig.

„Also, seine Verletzungen weisen ein ganz typisches Muster einer relativ bekannten Sekte auf. Es sieht für mich danach aus, als sollte er ein Jungfrauenopfer darstellen. Da er sehr klein und zierlich ist, macht sein Körper das alles nicht so gut mit, aber ich habe ihm etwas gegeben, was den Genesungsprozess beschleunigen wird. Sprechen sie erst mit ihm und halten dann Rücksprache mit der Familie. Er ist noch sehr jung, also denke ich, er wird über seine Eltern in diese Sekte reingerutscht sein und wenn das so ist, könnte es für ihn gefährlicher sein zurück zu gehen, als alles andere auf der Welt. Seine Eltern sind für ihn verantwortlich und wenn sie auf ihr Recht bestehen, werden sie den Jungen wieder nach Hause schicken müssen, doch versuchen sie doch bitte ihm das zu ersparen.“, mit diesen Worten verließ der Arzt das Bordell.

„Wir sind doch ein Waisenhaus.“, sagte Aiji an Maya gewandt, der das Gespräch belauscht hatte und verschwand in Sakitos Büro. Er vermutete seinen Chef da und wollte die ganze Sache nun mit diesem besprechen.
 

Während Sakito und Aiji diskutierten wurde auf einmal die Tür zum Büro aufgerissen und Nao kam rein gestürmt.

„Chef, er wird wach.“

Aiji und Sakito sprangen auf und rannten sofort in das Zimmer, indem sie den Jungen untergebracht hatten.

Der Kleine strampelte gerade die Decke weg und warf den Kopf unruhig von einer Seite zur anderen. Nao wollte ihn wieder zudecken, doch da schreckte er hoch.

„NEIN!“, schrie er und starrte geradeaus. Dann schien er zu realisieren, dass er sich in einem Raum befand, den er nicht kannte und sah sich verwirrt um. Sein Blick wanderte über Nao über Aiji und blieb an Sakito hängen.

„Wer sind sie und wo bin ich?“, fragte er verschüchtert und zog die Decke wieder über sich.

„Du brauchst keine Angst haben. Wir tun dir nichts. Du bist hier in einem Bordell, aber das braucht dir keine Angst machen. Das ist Aiji unser Barkeeper und Sakito ist der Chef hier. Ich bin Nao. Wir wollen dir nur helfen, dass du schnell wieder auf die Beine kommst.“, erklärte Nao sanft und drückte den Kleinen mit leichter Gewalt wieder zurück auf die Matratze.

„Aber schön, dass du endlich wach bist.“, sagte Sakito lächelnd und ging mit Aiji nach unten, da er wusste, dass Nao sich um ihn kümmern wird.

„Was macht ihr denn da oben für einen Lärm?“, fragte Saga, als Sakito und Aiji unten ankamen.

„Der Kleine ist wach.“, gab Aiji nur knapp von sich und gesellte sich zu Miyavi hinter die Theke. Einige machten anstalten aufzuspringen und direkt nach oben zu rennen, doch hielt Sakito sie auf.

„Nun mal langsam, Jungs. Lasst den Kleinen sich erstmal mit Nao anfreunden. Er ist ein bisschen ängstlich. Wenn ihr jetzt alle da hoch stürmt, macht ihr ihm nur noch mehr Angst.“, sagte er und setzte sich zu Kyo.

„Hat er was gesagt? Wie er heißt, wo er her kommt,…“, fragte Maya neugierig.

„Nein, wir haben ihn auch erstmal nichts gefragt. Ich denke Nao wird nachher mehr wissen.“, sprach Aiji und servierte seinem Chef ein Glas Wasser.
 

„Wer hat dir das angetan?“, fragte Nao sanft lächelnd, als er die Gardinen aufzog und Licht in das verdunkelte Zimmer ließ. Der Blonde sah sich neugierig im Raum um.

„Das ist schön eingerichtet.“, sagte er dann.

„Ich merke schon, du willst nicht reden. Verrätst du mir wenigstens deinen Namen?“, hakte Nao höflich nach.

„Takeru.“, antwortete der Blonde und starrte Nao an.

„Als was arbeitest du hier?“, fragte er.

„Als Stricher.“, antwortete Nao ehrlich.

„Oh,… ich kann das immer nicht verstehen.“

„Wie man als Stricher arbeiten kann?“, hakte Nao nach.

„Ja,… Sex mit so vielen unterschiedlichen Menschen und dann auch noch freiwillig.“

„Es ist wirklich sehr schön hier. Wir arbeiten alle sehr gerne für Sakito. Weißt du, Takeru,…“, Nao setzte sich zu dem Gast aufs Bett.

„wir kommen alle vom Straßenstrich und haben schon so einiges durchgemacht.“, Nao sah traurig zu Boden, doch lächelte Takeru schnell wieder aufmunternd an.

„Du solltest vielleicht erstmal was essen. Ich schau eben, was ich finden kann.“, sagte Nao und verschwand nach unten.
 

„Nao“, rief Maya, als der Kleinere die Treppe runter kam.

„Erzähl.“

„Was?“, fragt Nao verwirrt.

„Was er dir so erzählt hat.“, erklärte Saga nun, damit Nao besser nachvollziehen konnte, was Maya gemeint hatte.

„Ach so, er heißt Takeru und findet unsere Einrichtung schön.“, gab Nao knapp von sich und verschwand in der Küche. Sakito ging hinterher.

„Im Kühlschrank steht das Essen von gestern. Das kannst du in der Mikrowelle warm machen.“

„Ja super.“, freute Nao sich und ging an den Kühlschrank.

„Aiji hatte eine interessante Konversation mit dem Arzt. Ich denke, du solltest sehr vorsichtig mit dem Kleinen umgehen…. Nao, hörst du mir zu?“, Sakito hatte sich gegen die Arbeitsfläche gelehnt und wirkte etwas bedrückt.

„Ja, red weiter.“

„Wie es scheint gehört er einer nicht ganz ungefährlichen Sekte an.“

„Meinst du, er will uns umbringen?“, Nao drehte sich irritiert zu seinem Chef.

„Nein, ich denke, seine Mitanhänger wollen ihn umbringen. Finde raus, wann er 20 wird.“, fügte Sakito noch an und verschwand wieder nach draußen.

„Hoffentlich bald, dann kann ich ihn für mich arbeiten lassen.“, sagte er noch zu sich selber und setzte sich wieder zu Kyo. Dieser wollte sich aber gerade gar nicht mit Sakito unterhalten, denn er war ziemlich gut mit Shou beschäftigt.

„Schatz, wir haben doch im Moment gar keine Zeit dazu.“, redete er auf den Jüngeren ein.

„Liebst du mich etwa nicht mehr?“, antwortete Shou maulig.

„Jetzt komm mir nicht mit der Tour. Natürlich liebe ich dich, aber wir haben keine Zeit und vor allem auch nicht das Geld, um uns jetzt eine gemeinsame Wohnung zu suchen.“

„Weiber!“, sagte Sakito amüsiert und trank einen Schluck aus seinem Glas.

„Wie meinst du das?“, fragte Kyo ihn verwirrt. Shou stand auf und ging in seine Garderobe.

„Ist dir noch nicht aufgefallen, dass Shou sich sehr verändert hat, seit ihr zwei zusammen seid?“, fragte Sakito höflich.

„Na ja, ein bisschen.“

„Er geht in seiner Rolle als Hausfrau richtig gut auf.“, mischte Ruka sich nun ein.

„Zumindest ist mittlerweile deutlich klar, wer bei euch das Weibchen ist. Aber, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen, das ist ja nichts Negatives. Es hätte nur keiner von Shou erwartet.“, sagte Sakito noch und wand sich der Tageszeitung zu.

„In der letzten Ausgabe berichteten wir über den Stripclub, bla bla bla. Wo geht der Bericht denn wieder unter die Gürtellinie?“, fragte Sakito beiläufig, denn er hatte jetzt richtig Lust etwas zu lesen, über das er sich wieder maßlos ärgern konnte.

„…vom Straßenstrich eingesammelte kleine HIV-Infizierte Junkies…. Das ist ja wohl nicht wahr!?! Keiner meiner Stricher ist HIV-Infizierte und mittlerweile ist auch keiner mehr ein Junkie. Jungs wir können dicht machen, so bleiben die Gäste mit Sicherheit aus…. Den Wisch verklage ich.“, der Chef war aufgesprungen und tobte vor Wut. Er rannte direkt in sein Büro und griff nach dem Telefon, um seinen Anwalt anzurufen.
 

„Takeru, wie alt bist du?“, fragte Nao beiläufig, als er wieder oben war.

„19.“, kam bloß die knappe Antwort.

„Und,… wann wirst du 20.“, versuchte er möglichst unauffällig zu fragen.

„Im Mai…. Warum fragst du?“, Takeru war etwas irritiert.

„Hm,… nur so.“, sagte Nao, mit den Schultern zuckend. Doch Takeru war nicht dumm, und so ging ihm bei Naos komischen Verhalten ein Licht auf.

„Ich will nicht als Stricher arbeiten, ich kann so was gar nicht.“, sagte er aufgebracht.

„Beruhig dich, dass verlangt doch auch keiner von dir. Iss in Ruhe auf, wir reden später weiter.“, mit diesen Worten ging Nao zu Sakito.
 

„Er wird im Mai 20.“, sagte Nao zu seinem Chef, als sie gemeinsam in dessen Büro saßen. Sakito nickte.

„Na ja, lange ist es ja nicht mehr.“, gab Sakito überlegend von sich.

„Du willst ihn aber nicht als Stricher arbeiten lassen, oder?“, fragte Nao misstrauisch.

„Wieso? Hast du ihm das gesagt?“, hakte der Chef erschrocken nach.

„Nein, er ist selber auf den Trichter gekommen.“, erklärte der Kleinere daraufhin.

„Das kann er gar nicht. So etwas würde für ihn nie in Frage kommen.“, Sakito überlegte wieder.

„Wir brauchen keinen dritten Barkeeper!“, äußerte Nao sich besserwisserisch.

„Ja doch, ich weiß!“

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schreiend und nass geschwitzt wachte Takeru in Sakitos Bordell wieder auf. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er eingeschlafen war.

Den Lärm, den er veranstaltete hörte man bis nach unten und so machte Sakito sich auf dem schnellsten Weg nach oben, gefolgt von Nao.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Sakito, als sie das Zimmer betraten und Takeru im Bett sitzen sahen. Nao setzte sich zu ihm und nahm ihn in den Arm. Erst etwas unsicher, doch dann erleichtert, lehnte der Blonde sich in die Umarmung und fing leise an zu weinen. Nao gab seinem Chef ein Zeichen, er solle sie alleine lassen und Sakito ging.
 

„Hast du was Schlimmes geträumt?“, fragte Nao ruhig. Takeru nickte und wischte sich ein paar Tränen weg.

„Willst du drüber reden?“

Takeru schüttelte den Kopf.

„Ist okay. Aber wenn du irgendwann mal reden willst, dann kannst du jederzeit zu mir kommen.“, Takeru nickte und lächelte Nao leicht an. Der Stricher lächelte freudig zurück.
 

Flashback
 

„GEBT MIR EIN G!“, rief Sakito, als er stockbesoffen und schon halb entkleidet auf der Theke mit Jui stand.

„G!“, riefen ihm seine auch schon leicht angeheiterten Stripper entgegen.

„GEBT MIR EIN R!“

„R!“

„GEBT MIR EIN S!“

„S!“

„GEBT MIR EIN M!“

„M!“

„GEBT MIR EIN K!“

„K!“

„UND WAS HABEN WIR DANN!“, Sakito war begeistert, doch die Anderen schienen nicht so ganz zu verstehen.

„GRSMK?“, fragten sie irritiert nach. Und da fiel auch dem stark alkoholisierten Chef auf, was er für einen Stuss gefaselt hatte.

„Jjjjjja!... Geht einfach eurer Arbeit nach.“, war der abschließende Satz des Chefs und zum ersten Mal öffneten sich an diesem Abend die Türen seines kleinen eigenen Stripclubs.
 

Flashback ende
 

„Es war der schönste Arbeitstag oder besser gesagt Arbeitsnacht, die wir hier je hatten. Wir haben so ausgelassen gefeiert. Uruha und Jui waren so froh wieder einen Job zu haben, ich war froh nicht mehr auf den Straßenstrich zu müssen und Sakito[N] war ängstlich, denn es war oder ist sein erster Job. Doch den hatten wir so schnell abgefüllt, da war er auf der Bühne der Erste ohne Klamotten.“, sagte Shou lachend zu Kyo, als sie mitten in der Nacht aneinander gekuschelt im Bett lagen.

„Wir sind durch so viele Höhen und Tiefen zusammen gegangen. Das ist einfach unglaublich, ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben.“

„Vielleicht solltest du das tun. Ein ganz ehrliches Buch über dein Leben mit uns mit dem Club. Ohne Verschönerungen, ohne Lügen, wie es so manche Zeitung macht.“, sagte Kyo begeistert von der Idee.

„Wozu sollte ich das machen?“, fragte Shou nach.

„Damit die ganze Welt einmal sieht, das du mehr kannst, als dich nur ausziehen,… vielleicht auch als eine Art Eigentherapie.“, sagte Kyo und strich seinem Freund sanft eine blonde Strähne aus dem Gesicht.

Nur einige Tage später stand Takeru wieder auf seinen eigenen Beinen. Zwar übersäht mit Pflastern und Verbänden, aber munter und lächelnd, saß er am Nachmittag bei Sakito[N] an der Bar und unterhielt sich mit diesem.

„Wie gefällt es dir denn hier?“, fragte Sakito[N] und lächelte.

„Ich weiß nicht. Ihr seid alle total nett und lieb. Ich mag euch, aber der Gedanke, dass ich in einem Bordell bin, der… der macht mir Angst.“, sagte Takeru leise und sah auf die Theke.

Miyavi erschien zum Dienst, doch anstatt neue Getränke aus dem Keller zu holen, setzte auch er sich an die Theke.

„Ich wollt schon immer mal auf der anderen Seite einer Bar sitzen.“, sagte er lachend. Takeru und Sakito[N] grinsten.

„Hey, dich hab ich ja noch überhaupt nie aufrecht sitzen sehen. Wie geht’s dir denn?“, fragte Miyavi, als er realisierte, dass er neben Takeru saß.

„Ganz gut. Ich hab noch ein bisschen Schmerzen, aber das wird schon.“

In dem Moment kam auch der Chef die Treppe runter und sah seine Schäfchen alle so schön aufgereiht an der Bar sitzen.

„Ach seht ihr süß aus.“, sagte er spöttisch, doch wurde von den Meisten ignoriert.

Er betrachtete Uruha eine Weile, bis dieser davon sichtlich genervt war. Sakito dachte zwar, er hätte es nicht mitbekommen, doch da hatte er sich geirrt.

„Was willst du?“, sagte der Stripper und drehte den Kopf zu seinem Chef.

„Uruha, ich denke, oder besser gesagt, ich hab so den Eindruck, du wirst in letzter Zeit immer dünner.“, sagte der Chef etwas besorgt.

„Werde ich auch. Aber nicht nur ich, sondern auch Sakito[N].“, antwortete er und der Andere Stripper sah auf, als er seinen Namen hörte. Der Chef wand seinen Blick nun an Saktio[N], um ihn zu begutachten und nickte dann.

„Woran liegt es? Seid ehrlich.“, sagte Sakito sanft.

„Seit Juis Tod, arbeiten wir jede Nacht ein bisschen mehr, als früher. Vielleicht hast du das schon mitgekriegt. Immerhin sind wir teilweise zu zweit auf der Bühne und dann haben wir nur eine sehr kurze Verschnaufpause.“, erklärte Uruha leicht wütend.

„Das ist eine plausible Erklärung. Sie hat nur einen Haken, Shou wird nicht dünner.“, fügte Sakito fragend an.

„Richtig. Shou isst aber auch viel zu viel. Seit er mit Kyo zusammen ist, kocht er sogar. Früher war er ja Magersüchtig.“, sagte Uruha genervt und Shou horchte auf.

„Ich war gar nicht Magersüchtig.“, beschwerte er sich.

„Na gut, aber du hast nicht grad viel gegessen.“, sagte Uruha und wand sich an seinen besten Freund.

„Ja, aber ich habe genug gegessen.“, rechtfertigte Shou sich.

„Na toll, muss ich jetzt auch noch neue Stripper anheuern?“, jammerte der Chef und machte sich sofort Sorgen um seine Finanzen.

„Ich könnte doch,… ich mein, ich kann gut tanzen.“, sagte Takeru leise. Sakito wand sich ihm zu.

„Ja, Schatz das glaube ich dir auch. Aber du müsstest dich dabei ausziehen, ich glaube nicht, dass das gut für dich wäre. Außerdem mache ich mich dabei strafbar, weil du keine 20 bist.“, erklärte Sakito, doch war er etwas enttäuscht, dass Takeru noch nicht 20 war, denn es wäre für ihn und sein Geschäft eine gute Lösung gewesen.

„Steht heute eigentlich noch mal was über uns in der Zeitung? Langsam müsste es ja damit zu Ende gehen.“, fragte Saga.

„Ja, es steht was. Ist der letzte Teil, aber nichts Besonderes.“, antwortete Nao und faltete das Blatt auseinander.

„Das einzig Spannende ist der letzte Absatz. Alles in Allem, schienen sämtliche Mitarbeiter sehr gereizt und angespannt. Keine gute Voraussetzung für ein langes Bestehen des Bordells. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Ersten kündigen und wieder zurück auf den Straßenstrich gehen.“, las Nao vor und lachte.

„Das findest du witzig?“, fragte Saga entsetzt.

„Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Letztendlich wissen wir doch, was das für ein Klatschblatt ist, also was machen wir uns solche Gedanken?“, erklärte Nao und Saga nickte, denn der Kleinere hatte irgendwie recht.

„Wir ignorieren den Wisch einfach und…“, fing Nao an zu erzählen, doch stoppte, als sein Blick auf einen Bericht über Jaque und seinen Laden fiel.

„Was zur Hölle ist das?“, keifte er dann und las den Artikel vor.

„Jaque, ein Mann mit Visionen, der Erfolgreichste seiner Branche, Perfektionist seines Gewerbes stand uns freundlicher Weise zu einem Interview zur Verfügung. Wir trafen ihn in seinem Büro und um uns Rede und Antwort zu stehen, ließ er sogar seinen Papierkram liegen.“

„Na, der wird ja über den hohen Klee gelobt.“, beschwerte Ruka sich, der aus Neugier sogar von Ni~ya abgelassen hatte.

„Lies weiter.“, forderte Sakito, da auch er nun neugierig geworden war.

„Bei mir ist alles erlaubt, was meinen Gästen Spaß macht. Sagte Jaque uns und lächelte freudig. Auf die Frage, wie wichtig ihm das Wohlergehen seiner Arbeiter sei, antwortete er, dass er stets ein offenes Ohr für jedes seiner Schäfchen hat.“, las Nao vor und guckte ungläubig.

„Wir wissen ja, dass hier so einiges erlogen ist, in diesem Klatschblatt.“, fügte er dann an.

„Die wollen uns doch nur schlecht machen, indem sie jetzt auch noch bei Jaque waren.“, fügte Saga an.

„Und der nutzt das natürlich aus und zeigte sich von seiner besten Seite.“, meinte Ni~ya dazu.

„Davon will ich mich selbst überzogen.“, sagte Sakito und verschwand nach oben.

„Das will er doch nicht wirklich?“, sagte Saga und sah fragend in die Runde. Nao zuckte mit den Schultern.

Die Stripper verschwanden in der Garderobe, um sich umzuziehen und zu schminken, denn es war mittlerweile schon spät.

Als sie wieder zurück in den großen Saal kamen, wurden sie staunend von den Anderen angestarrt.

„Ihr seht heute ja besonders gut aus.“, gab Maya von sich, der als Erster seine Sprache wieder gefunden hatte.

„Aber ich weiß jetzt, was der Chef vorhin gemeint hatte, als er sagte, ihr werdet immer dünner.“, meinte Miyavi und starrte Uruha an.

„Das ist dir viel zu groß.“, fügte er dann an. Uruha winkte genervt ab und setzte sich an die Bar, um eine zu rauchen.

„Wo ist der Chef?“, fragte Shou und setzte sich zu Kyo.

„Weg.“, antwortete der bloß.

„Was heißt weg?“, hakte Sakito[N] nach und sah fragend zu Kyo.

„Er ist in zivil gekleidet zu Jaque gegangen, in der Hoffnung, er erkennt ihn nicht, um sich da umzusehen.“, erklärte Kyo und beschäftigte sich dann mit seinem Liebsten.

„Das kann doch nicht gut gehen.“, meinte Uruha und sah seine Kollegen an.

Nao zuckte mit den Schultern und Saga seufzte.

„Es hat ihn ja auch keiner von uns aufgehalten.“, meinte Miyavi und Aiji lachte.

„Als hätte ihn einer von uns aufhalten können. Miya, du bist manchmal echt naiv.“
 

In Jaques Bordell angekommen, setzte Sakito sich erstmal an die Bar und bestellte ein Glas Wasser mit Eiswürfeln. Der Barkeeper sah ihn komisch an, da es ihm nur selten passierte, dass jemand etwas alkoholfreies bestellte und dann auch noch Wasser.

Sakito jedoch gab keinen weiteren Kommentar von sich, saß einfach nur da und sah sich in Jaques Bordell um. Er war umgeben von betrunkenen, teilweise randallierenden alten und jüngeren Männern, die ohne jede Hemmung an den Nutten, Strichern, Strippern, etc. rumspielten.

Der ganze Laden war sehr groß. Zu groß, für Sakitos Geschmack. Hier konnte man sich sicher leicht verlaufen, dachte er sich und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Nach einer ganzen Weile, in der er das alltägliche Treiben in Jaques Bordell beobachtet hatte, wollte er sich gerne etwas genauer umsehen. Unauffällig fragte er den Barkeeper, wo denn hier die Toiletten waren, dieser erklärte ihm den Weg und er verschwand. Anfangs noch, in die ihm genannte Richtung, doch schon bald war er ganz wo anders gelandet.

Sakito war da angekommen, wo das eigentliche Leben tobte. Er stand auf einem langen Flur, der kein Ende nehmen wollte, weinroter Teppich war ausgelegt und nur ein schummeriges Licht erhellte die Umgebung etwas. Hier waren die Zimmer, auf die sämtliche Stricher und Nutten mit ihren Freiern verschwanden.

Sakito hielt sich hinter einer Ecke versteckt, denn er wollte hier nicht gesehen werden. Das hätte ihn daran gehindert sich in Ruhe umsehen zu können.

Doch schon bald verlor er das Interesse an diesem Flur, denn viel war nicht los. Und für seinen Geschmack, waren hier zu viele Frauen unterwegs.

„Irgendwo muss er doch seine kleinen Jungs unterbringen.“, sagte Sakito zu sich selber und ging vorerst zurück an die Bar.

Er nahm wieder einen Schluck von seinem Wasser, wobei der Barkeeper ihn merkwürdig angrinste. Doch Sakito dachte sich nichts dabei, drehte dem Mann den Rücken zu und ließ seinen Blick durch den großen Saal und über die Bühnen gleiten. Ja, Jaque hatte mehrere Bühnen. Er hatte ja auch allgemein viel mehr Platz. Dafür fand man sich hier auch nicht zurecht.

Nachdem er sein Glas geleert hatte, wollte er einen neuen Versuch starten, sich umzusehen. Auf dem Weg eine Treppe nach oben, wurde ihm allerdings plötzlich sehr schlecht und er musste einen Umweg über die Toiletten nehmen.

Eine halbe Ewigkeit, so schien es ihm zumindest, hing er über dem Klo und brachte seinen Mageninhalt wieder ans Licht.

Alles um ihn herum schien sich zu drehen. Ihm war schwindelig und das trug nur dazu bei, dass er sich wieder übergeben musste.

Irgendwann schien es ihm wieder besser zu gehen. Er stand auf und schleppte sich zum Waschbecken. Er spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und sah in den Spiegel.

„So scheiße habe ich schon lange nicht mehr ausgesehen.“, sagte er zu sich selber, atmete noch einmal tief durch und startete einen neuen Versuch die Treppe rauf zu kommen.

Das fiel ihm sichtlich schwerer, denn sein Kreislauf war doch stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Unvorsichtig bog er, als er oben angekommen war, um eine Ecke und hatte einen alten, dicken, stinkenden Mann in seinem Blickfeld. Dieser hatte ihn zum Glück noch nicht gesehen und so konnte er sich schnell hinter der nächsten Ecke verstecken. Der Dicke schien wütend zu sein. Die ganze Zeit über schimpfte er, doch Sakito konnte nicht viel verstehen.

„Du bist nicht in der Situation, in der man wählerisch sein kann, du kleine Schlampe.“, schrie er und verschwand in einem der Zimmer. Doch kam er schnell wieder heraus und zog einen leicht bekleideten, jungen Mann an den Haaren hinter sich her.

„Deine Freier suche ich dir jetzt raus und glaub ja nicht, dass ich nachsichtig sein werde.“, er zog den jungen Mann hinter sich her und schliff ihn die Treppe runter. Sakito sah ihnen nach und schlich dann langsam hinter her, um nicht auf sich aufmerksam zu machen.

„Jaque, bitte,… ich tu auch, was immer du willst, nur lass mich bitte los.“, hörte Sakito den Kleinen wimmern. Doch der Dicke hatte kein erbarmen und schubste ihn grob die Treppe runter. Unsanft knallte er gegen die gegenüberliegende Wand und rutschte mit schmerzverzerrtem Gesicht an dieser hinunter.

„Wo du schon mal da unten bist, kannst du mir eigentlich gleich mal einen Blasen.“, sagte Jaque spöttisch und öffnete seine Hose.

„Bitte,… nicht.“, kam es leise von dem Jüngeren, der den Blick beschämt gen Boden gerichtet hatte.

„Es sollte dir eine Ehre sein, deinem Chef etwas Gutes zu tun.“, gab Jaque lüstern von sich und zog den Kleinen wieder an den Haaren dichter zu sich ran. Dieser kniete nun vor ihm und fing zögerlich an, über die Erregung seines Chefs zu lecken. Sakito konnte den Anblick kaum ertragen. Einige seiner Stricher hatten ihm durchaus auch schon den Gefallen getan, aber stets freiwillig. Er zwang grundsätzlich keinen dazu.

Sakito ging zurück an die Bar und wartete darauf, dass der Kleine bald in den Saal kommen würde. Doch musste er gar nicht lange warten.

Er ließ seinen Blick durch den Saal schweifen und stoppte an einem roten Vorhang hinter dem der Kleine vorgeschubst wurde. Er stolperte in den Saal und fing sich gerade noch so auf. Kurz sah er sich unsicher um und stolzierte dann auch erstmal Richtung Bar, um etwas zu trinken. Sakito hatte so die Chance ihn näher zu betrachten. Er war wirklich außergewöhnlich hübsch. Sehr Schlank, schwarzes, seidiges Haar, ganz zarte Gesichtszüge, soweit Sakito erkennen konnte, schien er stark gepierced zu sein, doch es wirkte an ihm irgendwie sehr reizvoll.

Der Kleine merkte, dass Sakito ihn beobachtete und positionierte sich etwas eleganter an der Theke. Langsam ließ er seinen Blick zu Sakito gleiten und sah ihm verführerisch in die Augen.

Wow, dieser Blick, dachte Sakito sich und war wie gelähmt. Der kleine Stricher kam nun auch noch das letzte Stück auf ihn zu und sprach ihn an.

„Jemand wie du, sollte hier nicht so alleine sitzen.“, hauchte er Sakito ins Ohr. Dieser fand das sehr reizvoll, aber wollte er jetzt nicht mit dem Anderen schlafen, sondern hatte er etwas Anderes im Sinn. Also besann er sich und sah den Stricher ernst aber dennoch sanft an.

„Und jemand wie du, sollte nicht hier arbeiten.“, sagte er mitleidig und sah weiter in die schönen Augen, die jetzt etwas verwirrt zu sein schienen.

„Wo soll ich sonst arbeiten? Ich habe noch nie etwas Anderes gemacht.“, antwortete er trocken.

„Nicht in einem anderen Beruf, nur in einem anderen Bordell.“, erklärte Sakito.

„Und an was hast du da gedacht?“

„An mein Bordell.“, sagte Sakito und wurde völlig irritiert angeguckt.

„Watashi wa Sakito desu.“, fügte er noch an und hielt dem Anderen die Hand hin.

„Ja, dich kenne ich, da stand doch soviel über euch in der Zeitung.“

„Aber, was da so drin stand war zu ca. 95% frei erfunden. Man hat mich da in ein sehr schlechtes Licht gerückt.“

„Schlechter als hier kann es nicht sein.“, flüsterte der Stricher ihm nun ins Ohr und ergriff Sakitos Hand.

„Aki desu.“

„Yoroshiku.“, Sakito versuchte zu lächeln, doch kam in ihm wieder diese Übelkeit von vorhin auf und Aki merkte das.

„Du bist ganz schön blass um die Nase. In Jaques Laden darf man seine Getränke unter gar keinen Umständen unbeaufsichtigt stehen lassen.“, sagte er leicht grinsend. Etwas schadenfroh war er schon, doch wusste er auch um den Ernst der Lage.

„Unser Barkeeper hat den Auftrag sämtlichen Gästen was unterzumischen. Was es ist, weiß ich nicht. Nur hat es den Effekt, dass die Leute lange bleiben und sehr viel mehr Geld hier lassen. Da rentieren sich sogar die Kosten für den Stoff.“, erklärte Aki nun mit ernsterer Miene und zog Sakito durch den Hintereingang an die frische Luft.

Doch die kalte Nachtluft half nicht. Sakitos Kreislauf machte schlapp und er setzte sich auf den Boden mit dem Rücken an die Hauswand gelehnt.

„Aki, wirst du mit mir kommen… und für mich arbeiten?“, fragte er erschöpft.

„Ich muss ja, ich kann dich schlecht in diesem Zustand allein nach Hause lasse.“, sagte Aki lachend und beugte sich zu Sakito vor.

„Vorher muss ich aber noch etwas erledigen, also schön brav hier warten.“
 

Aki verschwand wieder in Jaques Bordell und lief die Treppen hoch bis ins Büro des Bosses.

„Was willst du kleine Hure hier? Du sollst arbeiten.“, schimpfte Jaque los, als er Aki sah.

„Nein,… ich will nicht mehr für so einen ekligen, alten, hässlichen Sack wie dich arbeiten. Ich kündige.“, sagte Aki locker, Jaque sprang wütend von seinem Stuhl auf und packte den Kleineren am Kragen.

„Du kannst gar nicht kündigen, wo willst du denn hin? Was glaubst, was aus dir werden soll, wenn du nicht mehr bei mir bist?“, brachte er mit zusammen gebissenen Zähnen hervor.

„Das geht dich gar nichts an.“, sagte Aki und riss sich los.

Er eilte schnell nach draussen, schnappte sich Sakito, der mittlerweile schon leicht blau anlief, und machte sich mit ihm auf den Weg zu dessen Heim.
 

„Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?“, nuschelte Sakito, als er wieder in seinem kleinen Club angekommen war. Wie er hier her gekommen war, war ihm ein Rätsel. Doch das war nicht wichtig, im Moment zählte für ihn nur Aki und wie es dem Kleinen ging.

„Haben wir noch Zimmer? Wir haben bestimmt noch Zimmer. Nistet ihr Aki da ein? Und mach ihm doch vielleicht einer nen Tee.“, faselte Sakito weiter. Aki war von Nao schon längst in einem Zimmer, das direkt neben seinem lag eingenistet worden und schlief tief und fest.

„Der Chef ist schon wieder betrunken.“, beschwerte Miyavi sich, doch Saga und Shou widersprachen ihm.

„Nee, er hat irgendwelche Drogen intus.“, sagte Shou.

„Hai, ich weiß nicht mehr, wie das Zeug heißt, aber es macht verdammt langsam.“, fügte Saga noch an.

„Da sprechen die zwei Oberjunkies. Na, ihr müsst es ja wissen.“, äußerte Ruka sich und zog Ni~ya auf seinen Schoß.

„Sag mal, brennt dir nicht tierisch der Arsch?“, sagte Nao an Ni~ya gewandt, als er die Treppe wieder runter kam. Alle starrten ihn an.

„NAO!“, kam es entsetzt von Aiji, der das ganze Geschehen bisher nur von weitem beobachtet hatte.

„Wie meinst du das?“, fragte Ni~ya naiv.

„Na, so oft wie du deinen Arsch für Ruka hin halten musst.“, Nao setzte sich zu Sakito[N] und Uruha an die Bar.

„Was ist denn los mit dir?“, fragte Uruha sanft.

„Ich weiß auch nicht. Ich bin ein bisschen genervt.“, antwortete der Kleinere seufzend.

„Ein bisschen ist gut.“, lachte Saktio[N] und kassierte einen bösen Blick von Uruha.

„Ich bin hier die Krankenschwester. Zumindest komme ich mir so vor.“, jammerte Nao. Miyavi stellte ihm eine Cola vor die Nase und sah ihn mitleidig an.

„Jeder kriegt die Aufgaben, die er verdient.“, sagte er dann.

„Wie meinst du das?“, fragte Nao nach.

„Du könntest die Rolle als Krankenschwester ablehnen und dich einfach einen Scheißdreck um die Anderen kümmern. Doch dazu bist du ein zu liebenswürdiger Mensch. Eigentlich kümmerst du dich doch gerne. Du machst dir nur immer zu viele Sorgen.“, erklärte Miyavi und Nao seufzte erneut, denn er wusste, der Barkeeper hatte recht.
 

Am nächsten Morgen wollte Nao den Neuen wecken und klopfte vorsichtig an dessen Zimmertür an. Doch es kam keine Reaktion, also öffnete er leise die Tür und warf einen Blick hinein. Aki schlief. Tief und fest.

Langsam schlich Nao auf ihn zu und versuchte ihn sanft zu wecken.

„Aki. Aufstehen. Zeit fürs Frühstück.“, sprach er sanft und sein Gegenüber öffnete leicht die Augen.

„Na los, raus aus den Federn. Es gibt was zu essen.“, sagte Nao nun nocheinmal, da Aki sich immer noch nicht weiter rührte.

„Ich stehe morgends nicht auf. Ich lese erst die Tageszeitung und wenn ich bei den Todesanzeigen nicht selber dabei bin, erst dann stehe ich auf.“, erklärte Aki und drehte sich in seinem Bett nocheinmal um. Nao traf das sehr, denn es zeigte ihm, für wie hoffnungslos Aki sein Leben hielt und das er lieber tot wäre. Er wusste zwar nicht, wie sehr der Andere bei Jaque nun wirklich gequält wurde, aber trotzdem stimmte ihn dessen Aussage traurig.

Kapitel 27

Doch Aki war nicht bei den Todesanzeigen mit dabei und so kletterte er langsam und mit Schmerzverzerrtem Gesicht aus seinem neuen Bett.

„Ouh, verdammt!“, brachte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Jeder einzelne Knochen schien ihm weh zu tun und er hatte Schwierigkeiten beim Laufen, doch nahm er es so hin, denn er kannte das schon und wusste, der Schmerz würde im Laufe des Tages vergehen.

Während er frühstückte lief er langsam auf und ab. Gedankenversunken schlenderte er durch die Küche und wurde von einigen seiner neuen Kollegen dabei beobachtet. Diese fanden sein Verhalten ziemlich seltsam.

„Sag mal, bist du nervös, Aki?“, fragte Ruka und sah ihn an, doch der Kleine reagierte nicht.

„AKI!“, rief Nao laut und dieser erschreckte sich.

„Willst du dich nicht zu uns setzen?“, fragte Nao dann höflich.

„Nein, ich… ich brauch Bewegung.“, antwortete Aki verwirrt.

„Die wirst du noch früh genug kriegen, nun setz dich schon.“, sagte Ruka und zog Aki währenddessen neben sich auf den Stuhl. Der Kleinere plumpste auf die Sitzfläche, verzog das Gesicht und zischte. Wieder wurde er verwundert angesehen.

„Alles okay?“, fragte Nao, der langsam in seiner Rolle als Krankenschwester voll und ganz aufging. Aki nickte verbissen und rückte auf dem Stuhl in eine andere Position.

„Das sieht mir aber nicht danach aus.“, gab Sakito von sich, der gerade den Raum betrat und starrte Aki an.

„Es ist alles in Ordnung.“, sagte Aki mit warnendem Unterton und darauf ließen die Anderen ihn in Ruhe.
 

Wie nicht anders zu erwarten ging es Aki am frühen Abend auch wieder bestens und er bereitete sich auf seinen ersten Arbeitstag bei Sakito vor. Er war gerade in der Garderobe und zog sich um, als Sakito hinter ihm auftauchte. Erschrocken drehte der Stricher sich um und sah seinen Chef an. Dieser ging dicht an ihn heran, legte seine Hände auf Akis Schultern und drückte ihn mit sanfter Gewalt gegen die Wand.

„Weißt du Aki, eigentlich kaufe ich die Katze nie im Sack.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Aki verstand worauf er hinaus wollte, schob ihm sein Becken ein Stück entgegen und fing an sich an seinem Chef zu reiben. Dieser keuchte kurz auf und drückte Akis Becken mit einer Hand wieder zurück an die Wand. Er lächelte ihn süffisant an.

„Aber, mein Herz gehört nur einem Menschen und ich werde nicht den gleichen Fehler noch einmal machen.“, mit diesen Worten ließ er von Aki ab und ging Richtung Tür, dort drehte er sich noch einmal um.

„Wenn wir unsere Türen schließen und alle Gäste weg sind, schicke ich jemanden zu dir, der deine Qualitäten testen wird.“, dann schloss er hinter sich die Tür und ging wieder zur Theke, wo Kyo und Maya bereits saßen.
 

„Wie ist denn eigentlich der Kleine so? Der sieht echt lecker aus. Ich hätte den auch gerne mal unter mir.“, sagte Ruka dreckig grinsend zu seinem Chef, als sie gemeinsam an der Theke saßen.

„Na, ob Ni~ya das so gefällt?“, sagte Nao und sah zu den Beiden.

„Was?“, hakte Ruka nach.

„Wenn du es außerberuflich mit anderen treibst.“, erklärte Nao. Doch Ruka zuckte nur mit den Schultern und Ni~ya grinste. Dann meldete sich Sakito endlich zu Wort.

„Weiß ich noch nicht,… aber wenn du willst, kannst du das gerne für mich testen.“, Ruka sah grinsend zu Ni~ya und setzte dann seinen Dackelblick auf.

„Darf ich?“

„Wie könnte ich dir jemals irgendeinen Wunsch abschlagen.“, gab Ni~ya lachend von sich.

„Wenn wir nachher schließen, gehst du zu ihm.“, fügte Sakito noch an.

„Jawoll, Chef.“, sagte Ruka und wand sich erstmal wieder Ni~ya zu.
 

Spät in der Nacht erhob Sakito sich von seinem Platz und ging auf Takeru zu, der an einem Tisch in der Ecke mit Uruha saß, dieser machte gerade Pause.

„Hey Kleiner, lass uns uns mal unterhalten.“, sagte der Chef und Takeru folgte ihm in den vorderen Teil des Saales, von wo aus man einen guten Ausblick auf die Bühne hatte.

„Hast du schon mal ernsthaft darüber nachgedacht zu Strippen?“, fragte er dann und setzte sich mit ihm an einen anderen Tisch. Takeru's Augen weiteten sich, er hatte es selber vorgeschlagen, doch als Sakito ihm sagte, was er da alles tun müsste, wurde ihm doch flau im Magen.

„Na ja, ich… ich weiß nicht,… ob ich das wirklich kann.“

„Das nicht. Erstmal musst du es lernen, bevor ich dich auf die Bühne lasse. Aber du bist ja in besten Händen. Vor allem bei Uruha. Außerdem lass ich dich da sowieso nicht drauf,“ er deutete auf die Bühne, wo Shou gerade zugange war.

„bevor du nicht 20 bist.“ Takeru nickte.

„Wir könnten doch einfach mit der Ausbildung anfangen. Es ist ja noch etwas Zeit bis ich 20 werde.“, schlug der kleine Blonde vor und der Chef nickte.

„Gut. Ich spreche mit Uruha und ihr trefft euch morgen Mittag hier.“, fügte Sakito an, stand auf und wand sich noch einmal Takeru zu.

„Bleib ein bisschen hier sitzen und sieh dir an, was meine Jungs da oben so treiben.“, mit diesen Worten verschwand er wieder an die Bar.

Takeru blieb dort sitzen und starrte den verschwitzten Shou an, der mittlerweile nichts mehr an hatte.
 

„Vielleicht solltest du Takeru nicht so alleine in der Menge sitzen lassen.“, sagte Maya an Sakito gewandt. Dieser überlegte kurz und schlug Maya vor, er könne sich ja zu ihm setzen. Er nickte, stand auf und ging zu Takeru.

„Ich dachte, ich leiste dir mal ein bisschen Gesellschaft.“, sagte Maya und setzte sich.

„Hast du schon etwas gelernt, beim zusehen?“, fügte er dann noch an. Takeru sah zu Maya und nickte.

„Ich hab gelernt, dass es ein hartes Stück Arbeit für mich wird.“

Maya lachte.

„Aber du wirst mit Sicherheit einen sehr guten Lehrer bekommen.“, sagte er dann und deutete auf Uruha.
 

Nach Feierabend verschwand Aki sehr schnell auf seinem Zimmer und ging erst einmal duschen. Als er jedoch wieder aus dem Bad kam, saß Ruka auf seinem Bett.

„Ich wusste es.“, sagte er scharf aber leise.

„Was wusstest du?“, fragte Ruka mit einem unschuldigen Grinsen.

„Das er dich schickt.“, erklärte Aki knapp und ging auf seinen Kleiderschrank zu.

„Aber schön, dass du gerade geduscht hast, dann klebt nicht mehr der eklige Schweiß und das ganze Sperma deiner Freier an dir. Und außerdem kann ich es mir sparen dich auszuziehen.“, gab Ruka von sich, stand auf und ging auf Aki zu. Dieser wollte sich umdrehen, als er merkte, wie Ruka ihm näher kam. Doch der Größere war schneller, packte ihn an den Handgelenken und drückte ihn gegen den Schrank.

„Au!“, zischte Aki leise. Ruka griff mit seiner linken Hand beide Handgelenke von Aki, um so die rechte Hand frei zu haben, mit der er sofort das Handtuch, was der Kleinere immer noch um die Hüfte gewickelt hatte, entfernte und es in eine Ecke schmiss.

„Und so willst du meine Qualitäten testen? Indem du mich hier eiskalt gegen den Schrank fickst?“, meckerte Aki.

„Wenn du ganz brav bist und ich mit dir machen kann, was ich will, erzähl ich Sakito morgen auch, dass ich noch keinen besseren Stricher in meinem ganzen Leben gevögelt habe, als dich.“, hauchte Ruka dem Kleineren ins Ohr.

„Das ist Erpressung. Aber bilde dir bloß nichts ein, ich hab schon ganz andere Schwänze in mir gehabt als deinen.“, meckerte Aki weiter.

„Mal sehen, ob du nachher auch noch so große Töne spuckst.“, sagte Ruka und biss Aki ins Ohrläppchen. Der Kleinere erschauerte.

Aki hörte ein leises Klicken und spürte kalten Stahl auf seiner Haut.

„Oh, wir stehen wohl auf Fesselspiele.“, sagte er süffisant. Ruka hatte ein paar Handschellen hervorgezaubert und sie Aki in Windeseile um die zarten, schmalen Handgelenke gelegt.

„Hast du jetzt Angst, mein kleiner?“, hauchte er ihm ins Ohr und grinste schelmisch.

„Ja, natürlich.“, antwortete der Kleinere sarkastisch und schnaufte genervt.

Ruka packte ihn an den Schultern und drehte ihn ruckartig zu sich um.

„Knie nieder!“, befahl er Aki und der gehorchte aber sah seinem Gegenüber dabei die ganze Zeit tief in die Augen.

Ruka öffnete seine Hose, zog sie ein Stück herunter und präsentierte Aki sein steifes Glied.

„Dann zeig mir mal deine Qualitäten.“

Das ließ sich Aki nicht zweimal sagen und nahm Rukas Schwanz in den Mund. Es dauert auch gar nicht lange und er kam zum Höhepunkt. Von sich selbst überrascht und von Akis geschickter Zunge beeindruckt, fehlten ihm einen kurzen Moment die Worte.

Der Kleinere, der immer noch vor ihm kniete, verkniff sich ein Grinsen, doch empfand er enorme Selbstzufriedenheit.

Aki wurde noch von den Handschellen befreit, dann verschwand Ruka. Ohne ein einziges Wort.

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Kommentare zu dieser Fanfic (64)
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Von: abgemeldet
2017-03-14T08:57:05+00:00 14.03.2017 09:57
Armer Aki...
jetzt scheint er aber endlich die richtigen Freunde /Arbeitgeber zu haben.
Der Alte bekommt hoffentlich das was er verdient...

bin schon auf das nächste Kapitel gespannt
Von:  naeki
2008-02-25T21:41:54+00:00 25.02.2008 22:41
huuh
^^
aki kommt ^^
innerhalb von wenigen kapiteln mein ebeiden lieblinge ins spiel gebracht
^^
takeru und aki ♥♥
das kappi is super undich bin schon sehrgespan nt auf die fortsetzung
Von:  Snaked_Lows
2008-02-05T05:25:34+00:00 05.02.2008 06:25
So ein Arsch!!!!!!!!!
War ja irgendwie klar, dass das so ein Arsch ist.
Er wird ihn retten oder??? Sag dass er ihn retten wird >______<
Von:  Snaked_Lows
2008-01-19T14:11:42+00:00 19.01.2008 15:11
Das ist sooooo süß!!!!!!!!
Ich liebe deine FF!!!!!!!!!!!!!!
Ich hoffe es geht bald weiter!!!!!!!!!!!!!
Von:  NudelKopf
2008-01-19T13:43:05+00:00 19.01.2008 14:43
Okay, und noch mal eine kleine Kritik.
Ich kann Sakito nicht nachvollziehen in deiner FF, er wiederspricht sich selber,...
oder möchtest du ihn weiterhin nur als Arschloch hinstellen?
Also als erstes sagt er:

„Hoffentlich bald, dann kann ich ihn für mich arbeiten lassen."
Damit sind seine Ziele ja eigentlich klar, das er den niedlichen Jungen als Stricher haben will...
(Kann auch sein das ich mich irre und du meinst als eine Aushilskraft oder anderweitig... xD Aber wenn dies der Fall ist würde ich das an deiner Stelle mehr beschreiben, Sakitos Absichten, Ziele,...)

Doch dann schreibst du ziemlich bald danach:
„Du willst ihn aber nicht als Stricher arbeiten lassen, oder?“, fragte Nao misstrauisch.
„Wieso? Hast du ihm das gesagt?“, hakte der Chef erschrocken nach.
„Nein, er ist selber auf den Trichter gekommen.“, erklärte der Kleinere daraufhin.
„Das kann er gar nicht. So etwas würde für ihn nie in Frage kommen.“, Sakito überlegte wieder.

Wenn er es schon weiß warum überlegt er denn noch eigentlich? Das hat mich ehrlich gesagt ziemlich verwirrt und irretiert. Und ich glaube nicht das, auch wenn Sakito schon ziemlich eigen ist in deiner FF, das aer auch gleich an so eine art "Job" denken würde, wenn jemand offensichtlich vergewaltigt wurde...

Es ist nur ein kleiner Tipp und im endeffeckt sind es deine Characktere und deine FF. Es ist nicht böse gemeint, soll nur ein gutgemeinte Kritik sein damit du dich verbesserst, ich hoffe du weißt das XD
Ansonsten bin ich wirklich gespannt wie du weiterschreiben wirst <3
Lg
GISMO

P.S. Natürlich musst du das nicht beachten, schließlich haben Autoren immer ihren eigenen Kopf, bez. künstlerische Freiheit ;)
Von:  NudelKopf
2008-01-19T13:29:13+00:00 19.01.2008 14:29
Also ich habe deine FF bis jetzt immer verfolgt, man merkt auch das du dich immer ein wenig verbesserst... Aber hier ist nun eine kleine Sache zum Inhalt des letzten Kapitels, den ich etwas (sorry ist nicht böse gemeint) unlogisch finde.
ZITAT:
„Du brauchst keine Angst haben. Wir tun dir nichts. Du bist hier in einem Bordell, aber das braucht dir keine Angst machen. Das ist Aiji unser Barkeeper und Sakito ist der Chef hier. Ich bin Nao. Wir wollen dir nur helfen, dass du schnell wieder auf die Beine kommst.“
Also ich an der Stelle des misshandelten Jungen, würde bei dem Namen Bordell (auch wenn da keine Angst hinter kommt) sofort an die Decke gehen und die Flucht ergreifen.
Bitte versuche dich in die Lage der Characktere hineinzuversetzen... ^^
Wie gesagt es soll nur ein kleiner Rat sein, damit du auch weiterhin gut weiterschreibst.
Ansonsten interessante Storyverlauf ^_^
Lg
GISMO
Von:  petiot
2008-01-17T14:13:48+00:00 17.01.2008 15:13
sow..o.o"..
hach ja, es is toll, was zum Lesen zu haben, wenn man krank is xD
ich amüsier mich prächtig xDDD *wechlach*
also..o-o.. mach schnell weiter °_°
*noddnodd*
ich mags, wie du schreibst xD" du kannst Situationen sehr gut rüber bringen =3~

pulc
Von:  xX_REBELL_Xx
2008-01-15T19:52:23+00:00 15.01.2008 20:52
is das etwa der takeru von SuG???O__O
boah geilo~~~ ^-^
ich liebe deine ff einfach~ ^-^
weiter so =^-^=
*fahne schwenk*
Von: abgemeldet
2008-01-14T18:30:48+00:00 14.01.2008 19:30
Is richtig interesant wie du es schafst hier immer wieder frischen Wind in die FF zu bringen. Mach weiter so.

Von:  Nezu_Tenshi
2008-01-05T23:39:57+00:00 06.01.2008 00:39
die unterhaltung zwischen den jungs ist irgendwie richtig lustig XD
ich bin gespannt ob noch was schlimmes passieren wird T^T
oder was sich noch so für paare bilden =^.^=

uiiii bitte schreib schnell weiter.....

*anfeuer*
lg nezu


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