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Szenen, die das Leben schrieb

Einmal kommt das Schicksal bei jedem vorbei...
von

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Aufkeimende Gefühle?

„Wir werden uns noch über dein Verhalten unterhalten, Naruto!“, rief Neji dem Blondschopf hinterher, der mit einem gemurrten „ja ja“ im Haus verschwand. Der Hyuga drehte sich um und verschwand, um Tsunade vom Vorfall zu berichten.
 

Naruto legte seine Kunai- und Shuriken-Tasche auf die Kommode im Flur, dann trottete er erschöpft Richtung Schlafzimmer, als ihn eine Stimme aufhielt. Sakura.

„Hallo Naruto, du bist ja wieder da...“ Sie verstummte bei seinem elenden Anblick. Er sah völlig fertig aus und blickte die Rosahaarige aus glasigen Augen an.

~Was ist nur auf der Mission passiert?~ überlegte sie, dann blieb ihr Blick an der Wunde auf Narutos Oberarm haften. ~Bestimmt nichts Gutes~ fügte sie in Gedanken hinzu. Sie wollte ihn schon fragen, aber sie fühlte, dass es keinen Sinn gehabt hätte, wenn sie ihn jetzt löcherte. Zuerst einmal musste seine Wunde versorgt werden.
 

Naruto hörte die Stimme und sah Sakura, aber er konnte sich nicht über ihr anfangs fröhliches Gesicht freuen. Das Wissen, das Shikamaru seinetwegen Sasuke ausgeliefert war, bedrückte ihn.

„Sakura...“, flüsterte er nur und sah wie weiterhin an. Die Erinnerung an die Szene von vorhin drängte sich vor sein geistiges Auge – Sasuke, wie er vor ihm stand und ihm erklärte, dass er noch andere Arten der Folter kannte, Sasuke, der ihn küsste. Sasuke, wegen dem Sakura sich fast umgebracht hätte und wegen dem sie nachts weinte, wenn sie glaubte, Naruto schliefe. Auch wenn Sakura ihn fragen würde, so würde er ihr nicht erzählen können, was vorgefallen war.

Aber sie fragte nicht, zumindest vorerst nicht, doch die Neugierde war ihr deutlich anzusehen – ebenso wie Sorge, als ihr Blick seinen Arm streifte. Sie kam zu ihm und betrachtete die Verletzung, dann nahm sie ihn am Arm und der Blondschopf ließ sich in sein Schlafzimmer führen.

„Warte hier“, sagte Sakura und verschwand kurz im Raum nebenan, um dann mit einem Verbandskasten wieder zu kommen. Während sie seinen Oberarm verarztete schwiegen sie beide. Sakura wollte schon aufstehen, als Naruto sie sanft am Arm packte und sie in der Hocke vor ihm blieb. Fragend sah sie ihn an. Er betrachtete sie aus blauen Augen und strich ihr schließlich eine rosane Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Danke“, flüsterte er und ließ sie los, aber Sakura blieb wo sie war.

~Oh Gott, wieso schlägt mein Herz so schnell?~ dachte sie und sah weiterhin in seine blauen Augen. ~Er hat mir doch nur eine Strähne aus dem Gesicht gewischt...~

„Sakura?“ Seine besorgte Stimme holte sie zurück in die Realität.

„Was?“, fragte sie zerstreut und richtete sich auf, dann nahm sie den Kasten und trug ihn zurück ins andere Zimmer. Naruto sah ihr nach.

~Das war knapp~ überlegte er ~ich dachte schon, sie würde wieder in den Zustand verfallen, wie damals im Badezimmer.~

Der Blondschopf zog sich das Oberteil seiner Anbu Kleidung aus und warf es auf den Boden, dann flogen die Schuhe hinterher.

„Sakura?“, rief er und bekam auch sofort eine Antwort aus dem Nebenzimmer. „Ja?“

„Könntest du mir bitte ein Handtuch bringen?“

„Klar, Moment“, war die Antwort.

Naruto drehte den Kopf und sah aus dem Fenster beim Kopfteil des Bettes. Es nieselte immer noch und der Himmel war bewölkt.

~Wenn sich die Wolken nun so verdichten, dass alle Schatten verblassen, was wird dann mit Shikamaru passieren?~ überlegte er, scheuchte den Gedanken aber sofort wieder weg. Nein, er durfte nicht an diese Möglichkeit denken.

„Hier, dein Handtuch, Naru-“ Weiter kam Sakura nicht, denn Naruto hatte sich umgedreht und sie sah geradewegs auf seinen muskulösen Oberkörper.

~Ich wusste ja nicht, wie durchtrainiert Naruto ist~ dachte sie.

„Was ist?“, fragte Naruto, dem Sakuras starrender Blick anscheinend entgangen war und stand auf.

~Oh Gott, kommt jetzt ja nicht zu mir!~ dachte Sakura panisch, aber genau das tat Naruto. Er stellte sich vor die Rosahaarige und nahm ihr das Handtuch aus der Hand.

„Danke“, meinte er.

„Äh....“

~Na prima, was war denn das für ein Kommentar?~ regte sie sich über sich selbst auf, aber sie konnte nicht aufhören auf Narutos Oberkörper zu starren. Außerdem war er sowieso gut einen halben Kopf größer als sie, weswegen sie seine Brust im Blickfeld hatte.

„Sakura? Huhuu?“, rief Naruto und wedelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht.

„Was?“, schreckte sie auf und sah ihm in die Augen.

„Das ist schon das zweite Mal heute, dass du so abwesend bist. Alles in Ordnung?“

„Jaja, mir geht’s gut“, murmelte sie verwirrt, bevor sie an Naruto vorbei zur Tür ging. „Ich mach dir was zu essen, leg dich hin und ruh dich aus.“

„Wie wäre es mit Ramen*?“, grinste er und fuhr sich mit dem Handtuch durch die Haare. Sakura lächelte.

„Klingt gut“, sagte sie, dann war sie im Flur verschwunden.
 

Choji kaute gerade an einem monströsen Sandwich herum, als die Türglocke läutete und ein weiterer Kunde den Laden betrat. Eigentlich hätte er sich, nachdem er den Kunden in Augenschein genommen hatte, wieder seinem Essen zugewandt, aber die Person, die da vor der Theke stand und auf die Auswahl an belegten Brötchen schaute, war Ino. Schließlich entschied sie sich für ein Sandwich und sah sich nach einem freien Platz um.

„Hey, hier Ino!“, rief Choji und wedelte mit seinem Brötchen in der Luft, sodass eine Salamischeibe auf dem Nachbartisch landete und der Mann, der dort saß, verwirrt von seinem Buch aufblickte.

Ino setzte sich zu Choji und packte ihr Sandwich aus.

„Hallo Ino“, begrüßte er sie und biss wieder in sein Brötchen.

„Hallo Choji“, entgegnete sie und starrte zweifelnd auf die aus dem Sandwich quellende Mayonnaise.

~So viele Kalorien~ dachte sie entsetzt, dann aber biss sie doch noch hinein. Sie musste sich einfach ablenken und essen erschien ihr momentan als die beste Ablenkung.

Choji war der bedrückte Unterton ihrer Stimme nicht entgangen und auch die Tatsache, dass sie in ein solch großes – und vor allem kalorienreiches – Brötchen biss beunruhigte ihn, wo sie doch sonst immer auf ihre Figur Acht gab.

„Also gut“, seufzte er und legte sein Sandwich beiseite, „ich höre.“ Ino sah von ihrem Brötchen auf. Sie und Choji waren schon seit Ewigkeiten befreundet und er war ihr bester Freund. Kein Mädchen könnte ihm diesen Platz streitig machen, denn obwohl er nicht besonders hübsch oder schlank war, so war er doch mitfühlend und besaß eine gute Menschenkenntnis. Ino hatte ihm schon öfter ihr Leid geklagt und ihm ihre Geheimnisse anvertraut. Sie wären nicht einmal in einem Tresor so sicher gewesen wie bei Choji.

„Ich mache mir Sorgen“, platzte es schließlich aus ihre heraus, als Choji schon dachte, sie würde nie mehr etwas sagen.

„Weshalb?“, fragte er, „Sorgenfalten stehen dir nicht“, meinte er noch scherzhaft. Normalerweise hätte Ino gelächelt, aber jetzt sah sie noch nachdenklicher aus, als vorhin.

~Für ihn habe ich gerne Sorgenfalten~ dachte sie und sah einen bestimmten jungen Mann vor ihrem geistigen Augen.

„Wir waren heute auf einer Spionage-Mission, aber das habe ich dir schließlich schon erzählt.“ Sie starrte wieder auf ihr Sandwich, merkte aber trotzdem nicht, wie ihr die Mayonnaise über die Finger rann.

„Und?“, hakte Choji nach. Auch er hatte sein Sandwich völlig vergessen, was sonst nicht der Fall bei ihm war.

„Naruto, dieser Baka*, hat sich von der Gruppe getrennt und wurde von Sasuke angegriffen“, fuhr sie fort. Choji sah sie aus großen Augen an.

„Sasuke?“, hauchte er fassungslos. Ino nickte nur.

„Aber er war zu schwach, um ihn zu besiegen.“ Sie bohrte ihre Finger in das Sandwich. „Natürlich war er zu schwach, gegen 4 Jahre harten Trainings hatte er, der ewig Faule, keine Chance.“

Erschrocken sah Choji wie Ino Tränen über die Wangen rannen.

„I-Ino...?“ Sie ignorierte ihn.

„Shikamaru war ihm zur Hilfe geeilt...wir...wir...“ Sie schluchzte und ließ ihr Brötchen los, um sich die Tränen wegzuwischen. Ihre Hand hinterließ einen weißen Mayonnaisestreifen auf der Wange.

„Wir mussten ihn zurücklassen!“, rief sie und einige Gäste drehten sich verwundert nach ihr um. Choji stand wortlos auf und ging zu Ino, dann zog er das schluchzende Bündel hoch und verließ mit ihr den Laden. Es war besser, wenn sie sich bei ihm zu Hause ausweinte.
 

Sakura ging mit einem Tablett, auf dem eine Schüssel Ramen stand, ins Schlafzimmer und fand Naruto schlafend vor. Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch und musterte den Blondschopf.

~Wieso schlägt mein Herz schneller, wenn ich ihn ansehe?~ fragte sie sich und betrachtete seinen Wuschelkopf.

~Wenn er schläft, merkt man nicht, was für ein Chaot er manchmal sein kann~ dachte sie ~aber ein liebenswerter Chaot.~

Sie räumte seine Kleidung vom Boden auf und verstaute das Handtuch im Wäschekorb, dann kam sie zurück, um nach ihm zu sehen. Besorgt beugte sie sich über ihn.

~Er muss schlecht träumen~ bemerkte sie, als sie seinen gequälten Gesichtsausdruck sah.

„Naruto...?“, flüsterte Sakura, aber er schien sie nicht zu hören. Stattdessen drehte er sich unruhig auf die andere Seite und murmelte irgendwas. Sakura ging ums Bett herum und überlegte was sie tun sollte.

~Jetzt bin ich mir ganz sicher. Irgendwas schlimmes muss auf der Mission vorgefallen sein, wenn ihn solche Alpträume plagen. Aber wie kann ich ihm denn helfen?~ überlegte sie, als ihr etwas einfiel. Etwas, das ihre Mutter immer gemacht hatte, wenn Sakura als kleines Kind nachts aus einem Alptraum aufgeschreckt war. Dann hatte sich ihre Mutter neben sie uns Bett gelegt, sie in den Arm genommen und ihr versichert, dass es keine Monster gab.

Sakura zog die Hausschuhe aus und krabbelte ins Bett, dann bettete sie sich neben Naruto und legte ihm ihre Arme um. Instinktiv zog er sie näher an sich heran, murmelte etwas unverständliches und schlief weiter. Zumindest seine gequälte Miene war verschwunden. Sakura entspannte sich langsam in seinen Armen und schlief schließlich mit dem regelmäßigen Pochen seines Herzen in den Ohren ein.
 

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ramen = japanische Nudelsuppe (Narutos Lieblingsgericht)

baka = Dummkopf



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-04-11T14:30:15+00:00 11.04.2007 16:30
Hey du
da bin ich mal wieder
und ich bin begeistert von dieser ff
mir fällt manchmal voll der schauer über den rücken
na ja
klasse


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