Zum Inhalt der Seite

Dragon's Curse

SetoxYami BakuraxRyou
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I'll give you back your libaty

18. I’ll give you back your libaty
 

Yami saß in Raum 27, ebenfalls einem Konferenzraum und kippelte mit dem Stuhl, auf dem er saß. Dartz hatte ihm erzählt, dass er erst mit Seto allein reden wollte. Sollte sich dieser nicht abwimmeln lassen würde er ihn rüber holen.

Der Junge war sich nicht sicher, was ihm lieber war. Mit Seto zu reden, oder ihm aus dem Weg zu gehen. Noch immer fuhren die Gedanken in seinem Kopf Achterbahn, da er nicht mehr wusste, wem von den beiden Drachen er trauen konnte.

Als sich die Tür öffnete wäre der Junge vor Schreck fast vom Stuhl gefallen. Es war der junge Mann mit den roten Haaren. Allister, wie Yami mittlerweile herausgefunden hatte.

„Komm mit,“ sagte dieser nur barsch und trat von der Türschwelle, damit der Violettäugige den Raum verlassen konnte. Unsicher folgte dieser ihm. /Wohin bringt er mich? Zu Seto? Oder zurück aufs Zimmer?/
 

Jede Bewegung schmerzte dem Braunhaarigen. Dennoch versuchte er seine Qual zu verbergen, als er sich aufrichtete. Doch an Dartz’ gehässigen Grinsen merkte er, dass dieser in seinen Augen den Schmerz sehen konnte.

In Seto kochte die Wut hoch und eilig schluckte er sie wieder hinunter. Es gab keinen Grund, die Situation nur noch zu verschlimmern.

Die verschiedenfarbigen Augen ruhten auf der Hose des Konzernchefs. Denn obwohl diese schwarz war, konnte der Stoff das feuchte Funkeln nicht verbergen, welches von dem Blut ausging. Er war wohl etwas zu grob gewesen, doch diese Tatsache befriedigte ihn nur noch mehr.

Es klopfte und erst nach dem der Türkishaarige die Erlaubnis zum Eintreten gegeben hatte, wurde sie geöffnet. Yami wurde rein gelassen und Allister schloss die Tür wieder hinter ihm, um die drei allein zu lassen.

Seto konnte spüren, wie sein Herz schneller schlug, als er feststellte, dass sein Schatz anscheinend unversehrt war. „Yami!“ rief er. „Geht es dir gut?“

Die Amethyste leuchteten verwirrt. Das waren nicht die Reaktion, wie Dartz ihm eingeredet hatte. „J-ja, aber...warum interessiert dich das?“

Der Konzernchef schien entsetzt. „Warum?? Yami du bist...“ doch Dartz unterbrach ihn.

„Hör auf ihm weiter Lügen zu erzählen,“ sagte er und legte schützend den Arm um Yami.

„Ich erzähle keine Lügen! Yami, du weißt doch, dass ich dich nie belogen habe!“

Der Angesprochene sah verwirrt zu Boden. /Seto sieht so besorgt aus. Aber warum, wenn er mich nur benutzt hat?/

Nun wurde auch der Türkishaarige unruhig. Das waren nicht das Verhalten, welches er sich von dem Jungen erhofft hatte. /Wieso zum Teufel kann er sich der Hypnose entziehen? Selbst Seto konnte es nicht, obwohl ich nur noch ein Auge habe!/

„Yami,“ begann Dartz und versuchte Yami wieder auf seine Seite zu ziehen. Er zog das Gesicht des Schatzes zu sich, um ihn wieder zu hypnotisieren. „Er versucht nur deine Gedanken zu verwirren, damit du wieder zu ihm gehst. Er will dich nur wieder ausnutzen.“

/Nein!/ schoss es Seto durch den Kopf. „Hör nicht auf ihn!“ doch seine Worte schienen regelrecht an Yami abzuprallen.

Die Verwirrung wich aus den Amethysten und Yamis Gedanken wurden wieder ruhiger. Wie hatte er nur zweifeln können? Schließlich waren doch alle Worte Dartz’ wahr. Niemand, der ihn liebte, würde ihn hintergehen. /Liebe./

Dieses Wort löste bei dem Jungen wieder etwas aus und er erinnerte sich an Bakuras Worte. „Aber...aber ich bin doch....ich bin doch....“ er löste sich aus dem Griff des Drachen und wandte sich ratlos an den Blauäugigen.

Dieser nickte. Es schien so, als würde er spüren, was Yami von ihm wissen wollte. „Du bist mein Schatz. Und ein Drache sagt so etwas nicht einfach so.“

Die Amethyste weiteten sich und ihr Besitzer verspürte erneut den stechenden Schmerz im Kopf.

Der Türkishaarige knurrte in sich hinein und umfasste dann besorgt Yamis Schultern. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er und wandte sich dann mit gespielt zornigen Blick an Seto. „Das ist dein Werk. Warum tust du ihm weh???“

Vorsichtig richtete der Junge seine Augen wieder auf den Konzernchef. /Seto ist daran schuld?/

„Das ist nicht meine Schuld!“ verteidigte dieser sich. „Er manipuliert dich Yami! Glaub mir doch!“

Erneut wurde Yami gezwungen in das unterschiedliche Augenpaar zu sehen. „Lügen...“ zischte Dartz. „Nur Lügen. Seto wird dich immer belügen.“

„Das ist nicht wahr! Ich hab dich nie belogen!“ Seto stand kurz vor der Verzweiflung. Wie sollte er Yami nur dazu kriegen ihm zu glauben?

„Liebst du mich?“ fragte Yami nun Dartz und wunderte sich selbst über seine Frage.

„Natürlich liebe ich dich,“ kam es prompt von seinem Gegenüber, der versuchte die Hypnose zu verstärken, doch der Junge reagierte nicht darauf.

„Du kannst mich nicht lieben,“ sagte er schließlich und wandte sich wieder Seto zu. „Denn dann wäre ich dein Schatz und nicht der Setos.“

„Genau Yami. Du bist mein Drachenschatz.“ In dem Braunhaarigen keimte wieder Hoffnung auf. Einen letzten Trumpf hatte er noch. Seto griff in seinen Mantel und holte den Dolch daraus hervor.

Sofort fixierten die Amethyste den Rubin. Der Schmerz pochte fordern gegen seine Schläfen, doch er ignorierte ihn einfach. Der Dolch. Die andere Hälfte des Schatzes. Er hatte Seto dadurch gerettet. Und dieser hatte Geheimnisse vor ihm, um ihn zu schützen.

Dartz kochte innerlich und drehte Yami nun grob zu sich um. Benutzte seine gesamte Energie, um ihn erneut in seinen Bann zu ziehen. „Hör mir zu Yami,“ sagte er und von der sonst so einschmeichelnden Stimme war keine Spur mehr.

„Hör nicht auf ihn! Er will dich nur wieder hypnotisieren!“ versuchte Seto es weiter. Dartz durfte einfach nicht gewinnen.

Die Stirn des Violettäugigen runzelte sich. Hypnose? Er fixierte die unterschiedlichen Augen, die versuchten, sich in ihn zu bohren. /Die Augen...irgendetwas stimmt nicht mit seinen Augen./ Hilfe suchend wanderte sein Blick zur Seite.

Dann entdeckte er den Kugelschreiber, der auf dem Tisch lag. Kurz zögerte Yami noch, dann packte er den Stift und stach ihn in das grünliche Auge des Drachen.
 

Ein lauter Schmerzensschrei erfüllte den gesamten Raum und Blut spritzte in alle Richtungen, besprenkelte das Gesicht des Violettäugigen, der den Kugelschreiber umklammert hielt.

Dartz presste seine Hände auf das zerstörte Auge und wand sich im Schmerz. Nach einer Weile ging er in die Knie und löste schwer atmend die Hände von seinem Gesicht. Auf dem dunkelroten Teppich war das Blut kaum zu erkennen, jedoch die kleinen grünen Partikel, die mit der Flüssigkeit auf dem Boden gelandet waren.

Vorsichtig beugte sich der Junge vor. Es waren die Splitter eines Edelsteins. Leicht zuckte er zusammen, als ihm Seto von hinten die Hand auf die Schulter legte. „Komm, lass uns von hier verschwinden,“ sagte er und schob Yami in Richtung Tür.

Schwach nickte er und ließ sich nach draußen führen, jedoch nicht ohne noch einen letzten Blick auf Dartz zu werfen, der die Beiden nicht mehr beachtete.
 

Der Türkishaarige tastete mit seinen Händen den Boden ab. Endlich fanden seine blutigen Hände, wonach sie gesucht hatten. Die Finger betasteten die kleinen Splitter und Verzweiflung, vermischt mit Wut machte sich in dem Drachen breit. /Nein!/

Ein Schrei des Wutes und des Hasses verließ seine Kehle und sein Kopf wirbelte herum in Richtung Tür. Das gelbe, blinde Auge konnte nicht sehen, dass Seto und Yami bereits verschwunden waren. „Dafür wirst du noch bezahlen Seto Kaiba. Ich schwöre dir, dass ich dich erneut finden und dich leiden lassen werde. Bis in den Tod werde ich dich quälen.“
 

Seto bekam von diesen Verwünschungen jedoch nichts mehr mit. Statt dessen jagte er seinen Jaguar über den Asphalt, wodurch sich Yami ängstlich an seinem Sitz klammerte. Wagte allerdings ihn nicht dazu aufzufordern langsamer zu fahren.

Eher nahm er die halsbrecherische Fahrt in Kauf, als noch mal in die Hände von Dartz zu gelangen. Noch immer war er vollkommen verwirrt und ratlos, doch jetzt, wo er nicht mehr unter der Hypnose stand, begann sich sein Geist endlich wieder zu klären.

Vorsichtig drehten sich die Amethyste zur Seite. /Dann ist wohl Dartz der Grund, warum er Yugi nicht hatte helfen wollen. Wenigstens kann ich ihn jetzt verstehen, denn Dartz ist eindeutig gefährlich. Aber warum ist er hinter Seto her?/

Viel zu viele Rätsel rankten sich noch um den Drachen, seine Vergangenheit und die Regeln seines Volkes. Doch wenn Seto nicht mehr erzählen wollte, konnte Yami nichts dagegen ausrichten.

Plötzlich entdeckte er etwas, als sein Blick weiter an dem Braunhaarigen herunterwanderte. Die Hose des Drachen wirkte feucht und schimmerte im Licht des Wagens. Yami wollte ihn schon darauf ansprechen, doch dann verschob er es auf später, wenn sie wieder zu Hause waren.

So wie Seto jetzt raste würde er noch die Kontrolle über den Wagen verlieren, wenn Yami ihn jetzt störte. Jedoch hatte er das Gefühl zu wissen, um was für eine Flüssigkeit es sich handelte. Denn der Junge konnte den Dolch wieder pochen hören, den Seto unter seinem Mantel trug.

Es musste sich um Blut handeln. Doch an so einer Stelle? /Das kann Dartz unmöglich getan haben. Oder etwa doch?/

Seto spürte die unruhigen Blicke seines Schatzes und auch, dass ihm einige Fragen auf der Zunge lagen. Was ihn dazu veranlasste den Jaguar nur noch schneller über die Straße zu jagen. Als könnte er dadurch vor dem Fliehen, was ihm bevorstand.

Auch wenn dem Blauäugigen jetzt klar war, dass er Yami alles erzählen würde müssen, wollte er dies verhindern. Je mehr der Violettäugige wusste, desto gefährlicher wurde es für ihn. Und umso größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Prophezeiung von Pythia erfüllte.

Seto wusste, dass sich all ihre Wahrsagungen erfüllt hatten und das obwohl viel versucht hatten ihr Schicksal abzuwenden. Dennoch war er sich sicher, dass es einen Weg gab der Prophezeiung zu entkommen.

Doch der Drache hatte keinerlei Ahnung, wie er das anstellen sollte und er hatte mehr als genug Zeit zur Überlegung gehabt.
 

Laut fiel die Tür von Setos Zimmer ins Schloss, als er und Yami endlich wieder in der Villa angekommen waren. Fragend drehte sich der Ältere um und der Violettäugige platzte auch sofort mit seiner Frage heraus.

„Was hat Dartz mit dir gemacht?“

„Was soll er schon mit mir gemacht haben?“ Seto drehte sich wieder weg und wandte sich dem Fenster zu.

„Verkauf mich nicht für blöd! Du blutest! Wie willst du dich denn an so einer Stelle verletzen?!!!“ Der Braunhaarige sagte nichts. Er wollte es Yami nicht sagen, außerdem konnte er es sich doch eh denken. „Verdammt Seto, rede mit mir!“

Wütend drehte sich Seto wieder um. „Als ob du dir nicht denken könntest, was passiert ist!“ brüllte er und die Saphire begannen zu funkeln.

Yami wollte schon zum Konter ansetzen, fing sich jedoch noch rechtzeitig. Es war nun viel wichtiger herauszufinden, was Dartz mit Seto zu tun hatte. „Gib mir doch mal den Schatz,“ forderte er.

Kritisch musterten ihn die blauen Augen. „Wofür brauchst du ihn?“

„Gib ihn mir einfach.“

Er zögerte erst noch, übergab dem Jungen dann jedoch den Dolch. Yami konnte das Pulsieren des Rubins spüren, genauso, wie Gestern. Er zögerte nicht lange, sondern zog die Dolchklinge über seine Handfläche, als wolle er sich damit schneiden und umklammerte sie anschließend.

Sofort wurde ihm die Energie entzogen. Die Saphire weiteten sich entsetzt. „Was tust du da? Lass sofort den Dolch los!“ rief Seto und war mit wenigen Schritten bei seinem Schatz und entriss ihm den Gegenstand. „Ich hab dir gesagt du sollst das nie wieder tun! Du könntest dadurch sterben!!“

„Ich will dir nur helfen! Das machen nun mal Menschen, die sich lieben!“ verteidigte er sich und auch seine Augen funkelten nun angriffslustig.

„Erstens bin ich kein Mensch und zweitens liebe ich dich nicht!“

Yamis Miene verfinsterte sich. „Dartz hatte Recht, du bist ein Lügner.“

Das war zu viel für den Drachen. Er holte aus und schlug seinem Schatz hart ins Gesicht. Yamis Kopf schnellte zur Seite und er geriet ins Taumeln. Auf seiner Wange zeichnete sich ein deutlicher Handabdruck ab.

Als sich die Amethyste wieder auf den Konzernchef richteten kämpften sie mit den Tränen. „Ich hab mir doch nur Sorgen um dich gemacht!!! Ich wollte dir doch nur helfen!! Und was kriege ich als Dank dafür?? Nur noch mehr Geheimnisse!! Warum ist Dartz hinter dir her?! Warum ist es für mich gefährlich?? SAG ES MIR DOCH ENDLICH!!“

Setos Hand prickelte, von der Wucht des Schlages und seine Stimme war nun wieder völlig ruhig. „Ich werde meine Meinung nicht ändern. Ich werde dir nichts sagen. Und ich liebe dich auch nicht.“

Yamis Körper begann zu zittern, dennoch hielt er die Tränen eisern zurück. „Lügner! Würdest du mich nicht lieben wäre ich nicht dein Schatz!!“

Verwundert wanderte eine der Augenbrauen Setos nach oben. /Woher weiß er davon?/

„Stell dir mal vor,“ sagte Yami weiter und seine Stimme bebte. „Es gibt Drachen, die mir die Wahrheit sagen, obwohl sie mich nicht leiden können. Und was machst du?!“

„Es reicht jetzt, Yami.“

„Sag du mir nicht, was ich zu tun habe!! Wieso hast du mich überhaupt von Dartz weggeholt, wenn ich dir egal bin?? Warum hättest du dir SO WAS antun lassen?!“

Der Braunhaarige versuchte ruhig zu bleiben. Er hatte keine Ahnung, wie er den Jungen beruhigen sollte, ohne ihm alles erzählen zu müssen. „Jetzt hör mir doch zu...“ doch er wurde unterbrochen.

„Nein, ich höre dir nicht zu! Und fass mich nicht an!!“ Yami entzog dem Älteren seinen Arm, nach dem dieser gegriffen hatte. „Du kannst mich mal!!“

Der Violettäugige drehte sich um und verließ das Zimmer. Er warf die Tür mit einen solchen Schwung zu, dass die Fensterscheiben wackelten.

Seto gab ein Seufzen von sich und wandte den Kopf zur Decke. „Verdammt Yami. Ich will dich doch nur beschützen.“ Kurz schloss er seine Augen und wandte sich dann dem Schatz zu, der in seiner Hand pulsierte.

Wie auch zuvor Yami fuhr seine Hand über die Klinge und Energie schoss in seinen Körper. Entspannt atmete er aus, als die Schmerzen verschwanden. Dann ging er ins Bad, um zu duschen und um darüber nachzudenken, was er mit seinem Schatz anstellen sollte.
 

Yami befand sich nicht weit von Setos Zimmer entfernt, in einem der Flure. Dort hatte er sich an der Wand zu Boden sinken lassen und hatte nun die Knie angezogen und die Arme um den Oberkörper geschlungen.

Noch immer unterdrückte er die Tränen und nur ab und zu lief ein Zittern durch seinen Körper. /Oh nein, ich werde garantiert nicht weinen. Das ist dieser Idiot überhaupt nicht wert. Ich hab schon oft genug geweint und allmählich reicht es mir./

Der Violettäugige schlang die Arme fester um sich. /Du Idiot. Du bist so ein dämlicher Idiot. Ich hab genug von dir./ Hastig rieb er sich über die Augen. /Es tut weh, du Trottel. Merkst du das denn nicht?/
 

Angestrengt stemmte Odion die Füße in den Boden, während er versuchte den schweren Wasserstrahl auf eines der Fenster des Aki Grand Hotels zu richten.

Er war zwar recht kräftig, doch Wasser, das mit hohem Druck durch einen Schlauch gepumpt wurde, war um einiges stärker als er selbst. Daher brachte ihn auch der plötzliche Ruf seiner Kollegin Tea fast aus dem Gleichgewicht.

„Seht nur!“ rief sie und deutete auf den verkohlten Hoteleingang. „Da kommen Leute raus!“

Tatsächlich. Vier Menschen, die aus was für einen Grund auch immer von den Flammen verschont wurden verließen den Gefahrenbereich, wo sie auch sofort von zwei Feuerwehrleuten und einem Notarztteam empfangen wurden.

Bei diesen Personen handelte es sich um Valon, Allister, Rafael und Dartz. Letzterer wurde von seinen Untergebenen geführt, da er nicht mehr dazu fähig war irgendetwas zu sehen. Auf sein rechtes Auge hielt er ein Taschentuch gedrückt, dessen ehemals weiße Farbe man nicht mehr erkennen konnte.

„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ fragte Tea und scheuchte die Gruppe eilig von dem Hotel weg.

Dartz Kopf schnellte in die Richtung der jungen Frau und hätte sie wütend angesehen, wenn er dazu noch fähig gewesen wäre. „Natürlich ist alles in Ordnung!“ blaffte er sie an. „Mir wurde ja nur das Auge ausgestochen!!“ er schleuderte das blutige Tuch in die Richtung, aus der die Fraunestimme gekommen war und ging schnellen Schrittes davon.

Doch nach wenigen Metern blieb er stehen, kurz bevor er vor einem der roten Feuerwehrwagen lief. „Rafael! Komm gefälligst her!!“

Eilig trat der Blonde neben seinen Chef und führte ihm am Arm davon. „Ich bringe Sie zum Wagen,“ sagte er und drehte sich um.

Ein Arzt versperrte ihm den Weg. „Sie können jetzt nicht gehen! Wir müssen Sie erst noch untersuchen. Außerdem sollten Sie für ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Wahrscheinlich haben Sie eine Rauchvergiftung und...“

Die dunklen Seen, die Rafaels Augen waren durchbohrten ihn. „Wenn mein Chef Ihre Hilfe nicht will, werden wir gehen. Auf Wiedersehen.“ Allister und Valon folgten ihrem Freund und verließen den Einsatzbereich.

Der Rothaarige war ungewohnt still. Normalerweise schickte Dartz sie weg, wenn ein Gebäude Feuer fing. Daher hatte er heute zum ersten Mal mit den Flammen Bekanntschaft gemacht und er war heil froh unversehrt entkommen zu sein.

Doch beunruhigte ihn noch eine weitere Tatsache. Sein Chef war nach einem Feuer immer völlig ruhig, doch heute kochte er noch immer vor Wut. Aber auch Valon und Rafael hatten dies bemerkt. Unter Gestik und Mimik gaben sie einander zu verstehen.
 

Zwei Stunden später:
 

„Und? Wie sieht’s aus Rafa?“ fragte Valon und trat seine Zigarette mit dem Schuh aus.

„Die Ruhe vor dem Sturm ist da, so sieht’s aus,“ brummte er und schloss die Tür zur Garage hinter sich. Ihr neues Versteck war ein Herrenhaus, in der Nähe der Kaibavilla. Den Besitzer hatten sie auf Dartz’s Befehl hin umgebracht. „Er war ja schon immer ein Psyochopat, aber diesmal wird es schlimmer. Das mit seinen Augen wird er nicht so einfach auf sich sitzen lassen.“

„Dann ist er also tatsächlich blind?“ Allister konnte es kaum fassen. Dartz würde also noch durchgeknallter werden, falls das überhaupt noch möglich war.

„Ja ist er,“ zischte Rafael und ging zu seiner Maschine. „So wie er jetzt ist, ist er ohne uns aufgeschmissen. Wenn keiner von uns mehr da ist, kann er uns auch nicht mehr auf die Schliche kommen.“

Valons himmelblaue Augen blitzten hoffend auf. „Du hast vor abzuhauen?“

Der Blonde drehte sich zu ihm um. „Worauf wartetest du noch? Auf eine persönliche Einladung? Aber wenn du willst, dann bleib bei diesem Psycho.“ Er wandte sich wieder seinem Motorrad zu und zog sich den Helm überm Kopf. „Wäre nur nett, wenn du mich nicht umbringst, weil Dartz es dir befehlt.“

„Was meinst du?“ fragte nun Allister den Braunhaarigen. „Hauen wir ab?“ die mausgrauen Augen leuchteten und zeigten, dass die Frage nicht ernst gemeint war.

Valon grinste. „Klar doch Alli! Warte auf uns Rafa.“

„Dann kommt endlich. Bevor Dartz auch noch dieses Haus in die Luft jagt.“
 

Es dauerte auch nicht lange, dann stand das Gebäude in Flammen. Dartz hatte die Motoren aufheulen gehört und wie sich drei Maschinen seinem neuen Zuhause entfernten. Seine Anhänger hatten ihn in Stich gelassen, doch ohne etwas sehen zu können, war es so gut wie unmöglich, sich an ihnen zu rächen.

Die Zeit, in der er völlig blind gewesen war, war zu lange her, als, dass seine anderen Sinne noch gut genug trainiert wären, um seine Augen zu ersetzen. Er würde wieder lernen müssen sie zu stärken und sich zu beherrschen.

Die Flammen kamen dem Drachen bereits gefährlich nahe. Zwar hielten seine Schuppen einiges an Hitze aus, doch auf die Dauer konnte er nicht hier bleiben. Oder vielleicht doch?

Dartz rollte sich zusammen, um die empfindliche Nase vor dem Rauch zu schützen und wartete.
 

Setos Hand krampfte sich zur Faust, als er die Flammen sah. Dartz war ganz in seiner Nähe, dass konnte Seto spüren. Die gewaltige Aura war unverwechselbar.

Langsam sollte er zusehen, dass er sein Versteck aufsuchte, bevor der Türkishaarige versuchte in seine Villa zu gelangen. Doch zuerst musste er Yami in Sicherheit bringen. Dem Braunhaarigen fiel der Abschied schwer und er hatte es bereits in Erwägung gezogen seinen Schatz bei sich zu behalten.

Doch egal wie sicher sein Versteck war, sollte es Dartz dennoch irgendwann finden wäre Yamis Leben erneut in Gefahr.

Seto schloss seine Augen und lehnte seine Stirn an das kühle Fensterglas. „Warum nicht ein anderer Drache? Warum nicht, Pythia?“
 

Nach 10Minuten machte sich Seto auf dem Weg, um Yami zu suchen. Er fand ihn schließlich in Mokubas Zimmer, wo er schlafend in dessen Bett lag, der schwarzhaarige Junge schlief in seinen Armen, so wie es Yugi getan hatte, wenn er mal wieder einen Alptraum gehabt hatte.

Mokuba stand noch immer unter leichtem Schock, worüber sich Seto nicht wunderte, schließlich war dessen gesamte Familie bei einem Brand ums Leben gekommen.

Der Drache ging vor dem Bett in die Hocke und rüttelte Yami leicht an der Schulter, um Mokuba nicht zu wecken. Langsam drehte sich der Junge um und blinzelte ein paar Mal, um den Schlaf aus seinen Augen zu vertreiben.

„Komm mit. Ich muss mit dir reden,“ sagte der Blauäugige und erhob sich wieder.

Der Violettäugige zögerte kurz, dann stand er auf und folgte dem Älteren. Einerseits wollte er wissen, was Seto ihm nun wieder erzählen wollte, andererseits wollte er nicht noch mehr Verheimlichungen und Ausflüchte hören.
 

Sie gingen ins Wohnzimmer, wo sich Seto aufs Sofa setzte und Yami aufforderte es ihm gleich zu tun. Die Amethyste sahen den Drachen müde und traurig an.

„Was ist?“ fragte Yami, ohne jegliches Interesse und ließ seine Augen nun auf dem Tisch ruhen.

„Ich weiß nicht, ob man es so nennen kann, aber ich denke, dass ich einen Fehler begannen haben.“ Nun wurde der Violettäugige doch aufmerksam. Wollte Seto ihm nun endlich die Wahrheit sagen? „Ich hätte deine Notlage nicht so ausnutzen sollen.“

Yamis Kopf drehte sich zu dem Älteren um. Das war nicht das, was er hören wollte. Wollte Seto ihm etwa schon wieder ausweichen? „Hör zu: Ich kann deine dämlichen Ausreden nicht mehr hören. Sag mir endlich die Wahrheit, oder lass es ganz!“

Kurz funkelten die Saphire wütend. „Gut! Wenn du es so haben willst, dann mache ich es eben kurz!“ Seto stand auf, um besser etwas aus seiner Tasche holen zu können. Dann knallte er Yami ein Zugticket auf dem Tisch. „Ich komme in einer halben Stunde wieder und wehe dir, wenn du dann noch hier bist!“

Verwirrt betrachtete der Schatz das Ticket. „Was soll das? Wofür brauche ich ein Zugticket?“

„Wofür?!“ Seto begann zu kochen. Warum musste er das ganze jetzt so schwer machen? Würde er einfach nur gehen wäre der Abschied für ihn einfacher. „Damit du nach Hause fahren kannst! Wir hatten einen Deal! Du versklavst dich mir und ich helfe dafür deinem Bruder. Beide Abmachungen wurden erfüllt. Aber du gehst mir immer mehr auf die Nerven, also habe ich keine Verwendung mehr für dich! UND JETZT VERSCHWINDE ENDLICH!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-08-28T14:58:37+00:00 28.08.2013 16:58
Hey ^_^

wow das war krass, wie sich Yami dem anderen Drachen entzogen hat und er ihn hat erblinden lassen. Sogar dessen Gefolge hat sich von ihm abgewandt. Zwar kann er jetzt nichts mehr sehen, aber ich glaube schon, das er noch gefährlicher ist als vorher (Wütend und außer Rand und Band)

*seuftz* was doch Angst und Sorge alles macht. Ständig verletzt Seto seinen Schatz, damit er ihn beschützen kann. Ob Yami es diesmal versteht, warum Seto ihn weg schickt. und ob er ihn wirklich verläßt? Hm... ?

CuCu Jyorie

Von: abgemeldet
2007-09-05T18:28:57+00:00 05.09.2007 20:28
Seto kan ja so gemein sein >.<...das hätte er auch netter sagn können, aber dann wäre er nicht Seto^^
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel:-)
matzy


Zurück