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Dragon's Curse

SetoxYami BakuraxRyou
von

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Prisoner of hypnose

17. Prisoner of hypnose
 

Mit einem hämischen Grinsen beobachtete Dartz den schlafenden Yami. Er hätte es schaffen können sich seinem Einfluss zu entziehen, doch da der Türkishaarige auf die richtigen Gefühle des Jungen eingewirkt hatte, war es nicht so weit gekommen.

/Er ist ein wirklich hübscher Mensch...ob ich ihn Seto wohl völlig wegnehmen soll? Wenn ich ihn nur lang genug mit der Hypnose bearbeite könnte es sogar klappen./ Sein Grinsen wurde noch breiter. Ein kleines Haustier gegen die Langeweile wäre bestimmt nicht schlecht.

Aber vorerst würde er ihn als Druckmittel benutzen. Dartz entfernte sich von dem Bett und wählte am Telefon die Nummer der Kaibavilla.
 

Seto zuckte zusammen, als plötzlich das Telefon in seinem Zimmer klingelte. Niemand außer Roland besaß diese Nummer. Alle anderen erreichten ihn über die Sprechanlage. Entweder gab es Nachricht von dem Verschwundenen, oder...

Der Braunhaarige wollte gar nicht erst weiter denken, sondern nahm einfach ab. „Wo sind sie Roland?“ fragte er in den Hörer.

„Nun, entweder er tummelt sich auf Wolke Sieben, oder er schmort in der Hölle. Kommt ganz darauf an, was für ein Leben er geführt hat.“

Für einen Moment schien Setos Herzschlag auszusetzen. Einzig und allein der Gedanke, dass Dartz wissen könnte, wo Yami war hielt ihn davon ab aufzulegen. „Wo ist Yami?“ fragte er auch sofort.

„Wie kommst du darauf, dass er bei mir ist?“

„Wo sollte er denn sonst sein?!“

„Pass auf, wie du mit mir sprichst! Ja, er ist bei mir, aber wenn du nicht tust, was ich dir sage wird er gar nicht mehr zu dir zurückwollen.“

„Was hast du ihm angetan?“

„Ich habe nur ein wenig mit ihm geredet. Über ihn, über dich...und dass du ihm Dinge verheimlichst.“

„Gib ihn mir zurück.“ Seto fiel es leichter, seine Stimme drohend klingen zu lassen, als wenn Dartz vor ihm gestanden hätte.

„Du weißt, was ich dafür von dir verlange?“

„Wie oft?“

„Wie oft? Seto! Meinst du die Frage etwa ernst?“

„Ich will ihn wieder haben, also sag es mir!!“ seine Hand krampfte sich um den Hörer.

Am Ende der Leitung blieb es eine Weile verdächtig ruhig.
 

Nachdenklich wanderten die unterschiedlichen Augen über den Jungen. Eine Idee keimte in Dartz’ Kopf und nahm mehr und mehr Gestalt an.

„Einmal,“ sagte er schließlich wieder in den Hörer.

„Nur einmal?“

„Wir können auch gerne öfters, wenn du unbedingt willst.“

„Nein! Einmal! Nicht mehr. Aber zuerst will ich Yami wieder haben.“ Seto spürte, dass etwas nicht stimmte, doch dem Türkishaarigen war das egal.

„Wie wäre es dann damit? Du kommst ins Aki Grand Hotel. Zimmer 26. Dort werden wir uns morgen um 18.00Uhr treffen. Ich werde Yami mitbringen.“

„Na gut.“ ihm blieb keine andere Wahl, als einzuwilligen, wenn er seinen Schatz wieder haben wollte.

„Komm pünktlich Seto. Sonst könnte es übel für den Kleinen ausgehen.“ Sagte er noch, ehe er auflegte. Es war keineswegs so, dass er Seto anziehend fand und ihn deshalb das Ganze immer wieder antat.

Er quälte den Drachen einfach nur gerne und genoss es dabei zuzusehen, wie sich seine Augen angstvoll weiteten.

Bei Yami war das schon etwas anders. Vor allem die Augen hatten es dem Drachen angetan. /Keine Sorge Seto, ich halte mich an die Abmachung. Schließlich steht hier meine Drachenehre auf dem Spiel. Aber was wenn Yami gar nicht mehr zu dir zurück will?/
 

Gegen Mittag wachte Yami endlich wieder auf. Zuerst glaubte er wieder bei Seto zu sein, doch als er sich genauer umsah erkannte er die Suite wieder. /Was mach ich hier?/ Hastig setzte er sich auf und sein Kopf begann zu arbeiten.

Allmählich kamen die Erinnerungen zurück. Man hatte ihn entführt und hier her gebracht. Zu Dartz. Und Dartz war...Sofort tauchten die verschiedenfarbigen Augen wieder vor den Amethysten auf und Yamis Kopf begann zu dröhnen.

/Irgendwas ist nicht richtig. Lügen....aber wer lügt?/ Setos Worte und die von Dartz vermischten sich miteinander und Yami blickte nicht mehr durch. Wer von ihnen sage denn nun die Wahrheit? /Seto verheimlicht mir Dinge....und Dartz....er hat mir nichts angetan. Würde er es tun?/

„Fühlst du dich jetzt besser?“ fragte der Türkishaarige besorgt und ließ sich auf einem Stuhl nieder, der am Bett stand.

Yami schüttelte seinen Kopf. „Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Seto belügt mich, aber warum hast du mich entführt?“

„Ich wollte dir nur helfen. Wäre ich so zu dir gegangen hätte Seto doch alles abgestritten und du hättest mir nicht geglaubt. Aber ich fürchte, dass du mir auch jetzt nicht traust.“ Wieder ließ er seine Stimme traurig klingen und das grüne Auge bohrte sich in den Verstand des Jungen.

„Nein,“ sagte dieser hastig. „Ich....kann dir doch vertrauen oder?“

„Natürlich kannst du das. Ich liebe dich schließlich Yami.“ Zärtlich fuhr er mit seiner Hand über die Wange des Violettäugigen.

„Ist das wahr?“

„Würde ich dich belügen? Hab ich dich jemals belogen?“ wieder wandte er Hypnose an.

„Nein. Du warst immer ehrlich zu mir.“ Yami spürte, wie in ihm das schlechte Gewissen keimte. Wie konnte er nur an dem Drachen zweifeln? Dieser liebte ihn schließlich. Und die Augen schienen die Wahrheit seiner Worte nur noch zu bestätigen.

Dartz spürte, wie die Amethyste seine Augen fixierten. Vielleicht sollte er nun testen, wie weit er gekommen war und die Hypnose außen vor lassen. Zu viel war schließlich auch schädlich.

Der Drache seufzte und wandte sein Gesicht ab, so, als könne er Yami nicht in die Augen sehen. „Es gibt etwas, was du wissen solltest.“

„Was?“ besorgt legte der Junge ihm die Hand auf den Arm.

„Es wird dir nicht gefallen. Und es tut mir Leid, dass es so gekommen ist.“

„Sag es ruhig. Ich vertrau dir.“

Dartz lächelte in sich hinein. Wenn er Yamis Vertrauen hatte war der Rest einfach. Ruhig drehte er sich wieder zu ihm um. „Während du geschlafen hast hat er hier angerufen. Er bot mir an mit ihm zu schlafen, wenn er dafür seinen Besitz wieder kriegt.“

Yami senkte den Blick und seine Hand krampfte sich um Dartz’ Arm. /Es ist also war. Ich bin nur ein Spielzeug für ihn./

„Ich hab versucht ihn abzuwimmeln, aber er wollte nicht nachgeben. Deshalb werden wir ihn heute Abend treffen. Um 18.00Uhr in Zimmer 26.“

Ohne jegliche Bedenken ließ Yami seinen Kopf in den Schoß des Türkishaarigen sinken. Dieser fuhr daraufhin mit seiner Hand durch das Haar das Jungen. /Der Kleine ist wirklich niedlich. Da muss man fast Mitleid mit Seto haben./
 

Setos Verstand arbeitete. Dartz gab sich doch nicht einfach so mit einem Mal zufrieden und gab ihm dann Yami wieder. /Er hat bestimmt irgendetwas vor. Wenn ich nur wüsste was!/

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und starrte auf den Computerbildschirm. /Als ob das nicht schon genug wäre kann ich noch nicht mal riskieren, dass es zu einem Kampf zwischen mir und Dartz kommt./

/Das einzige was ihm Spaß macht ist mich zu quälen, deshalb hat er mich auch immer wieder vergewaltigt. Wenn er mir Yami sofort zurückgeben will muss er davon ausgehen, dass dieser nicht mehr zu mir zurück will./ die blauen Augen blitzten. /Er muss ihn hypnotisiert haben./

Doch wie half ihm diese Information weiter? Die Hypnose war zu stark, als das sich Yami ihrer entziehen könnte und wer weiß, was Dartz ihm alles erzählt hatte.

/Ich könnte höchstens versuchen ihm zu helfen wieder klar zu denken. Bleibt nur noch die Frage, womit ich ihn so sehr beeinflussen kann, dass es funktioniert./
 

„Er ist in seiner Firma und hat anscheinend nicht vor irgendwelche Fluchtversuche zu unternehmen. Wie konnten auch keinerlei Verstecke ausmachen,“ berichtete Rafael. Sein Chef hatte ihm befohlen mit Hilfe von Rolands Daten Seto auszuspionieren.

„Kein Wunder. Er ist kein Risiko eingegangen. Wahrscheinlich weiß niemand außer ihm, davon.“ Seto war keineswegs dumm und das wusste auch Dartz, doch hatte er gehofft, dass es dennoch einen Hinweis gab.

Gedankenverloren strich er durch das dreifarbige Haar seines Gefangenen. Der Junge lag auf der Couch und hatte seinen Kopf in dem Schoß des Älteren gebettet. Der Violettäugige war völlig eingenommen von der Hypnose. Dennoch konnte er es nicht lassen die Worte Setos und die von Dartz immer wieder Revuepassieren zu lassen. Es war nicht so, wie es sein sollte, aber er konnte einfach keine Klarheit in seine Gedanken bringen.

Noch immer stand der Blonde im Raum und wartete auf weitere Anweisungen, die auch schon bald folgten. „Fürs erste werdet ihr Seto weiterhin beschatten. Wir werden schon noch herausfinden, wo er hin will. Du kannst gehen Rafael.“ Der Blauäugige nickte und verließ das Zimmer.

Stirnrunzelnd setzte Yami sich auf. „Ist etwas?“ wurde er gefragt.

„Warum lässt du ihn beschatten?“

„Er ist sehr hinterhältig. Ich will verhindern, dass er dich einfach wieder mitnimmt.“

Der Junge nickte, doch seine Gedanken sponnen sich weiter. /Seto hat mich hintergangen. Er hat sich nicht an unsere Abmachung gehalten. Aber warum fühl ich mich dann so seltsam? Vielleicht, weil ich ihn noch immer liebe? Aber Dartz liebt mich doch. Er würde nichts tun, was mir schadet. Er will nur mein Bestes./

Nachdenklich beobachtete der Türkishaarige den Schatz. /Sein Geist ist stark, aber anscheinend nicht stark genug. Ich muss wirklich aufpassen./ Er unterbrach Yamis Gedankengang, indem er dessen Kinn anhob und ihm somit zwang ihm in die Augen zu sehen.

„Worüber denkst du so oft nach?“ fragte er.

„Ich weiß nicht,“ sagte Yami und wollte Dartz’ Blick ausweichen, doch dieser hielt ihn noch immer fest. „Irgendwas ist seltsam aber...“ er schob die Hand weg und stand auf.

Dartz ließ ihm den Abstand. Wollte dadurch das Vertrauen weiter festigen. „Was hat Seto dir nur angetan?“ vorwurfsvoll schüttelte der Drache den Kopf. An allem Schlechten war der Konzernchef schuld. Diesen Gedanken trichterte er dem Jungen ein.

/Seto ist daran Schuld? Nein. Beide verwirren mich./ „Dartz?“ er drehte sich wieder zu dem Mann um. „Kann ich ein wenig nach Draußen gehen? Ich brauche frische Luft.“

Natürlich war der Angesprochene damit überhaupt nicht einverstanden. Doch was tat man nicht alles, um Yami weiter auf seine Seite zu ziehen. „Natürlich kannst du nach draußen gehen. Das ist ein freies Land. Oder hat Seto dich immer eingesperrt?“

„Nein! Das hat er nicht. Er war...nur besitzergreifend.“ /Ob er Angst hatte, dass mir was passiert? Hatte er Angst ich könnte ihm vergessen, wenn Yugi wieder gesund ist?/

„Er war besitzergreifend?“ Dartz setzte wieder zu einer Bemerkung an, doch Yami hörte ihm gar nicht zu.

/Seto hat meinen Bruder gerettet, weil....er mir ähnlich sah. Er konnte es nicht verkraften, dass es mir so wie ihm ergehen könnte. Er scheint mich doch wirklich zu mögen. Und wenn er mir was verheimlicht, dann ist es besser für mich. Das hat er gesagt./

Ein stechender Schmerz jagte durch den Kopf des Violettäugigen. Er war dabei die Manipulation zu überwinden.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte Dartz besorgt.

„Ja, es geht schon. Ich brauche nur ein wenig...“

„Frische Luft?“ beendete er den Satz des Entführten.

„Ja.“

„Gut. Ich werde Rafael bescheid sagen. Sie werden auf dich aufpassen.“

„Warum?“

„Seto könnte versuchen dich zu entführen. Keine Sorge, du wirst sie gar nicht bemerken.“

„OK...“ Yami gefiel es dennoch nicht, dass er beobachtet wurde. Es war ihn unangenehm und schränkte seinen Ausgang ein.
 

Nervös sah Seto auf die Uhr. /Erst halb zwei./ Eigentlich konnte er froh sein, dass es noch nicht so weit war, da er noch immer nicht wusste, wie er Yami aus der Hypnose befreien konnte.

Er selbst hatte es nur einmal von vielen geschafft und das auch nur durch Zufall.

Zusätzlich kam auch noch hinzu, dass Yami ihre letzte Begegnung wahrscheinlich nicht gerade als die Beste in Erinnerung hatte und das spielte ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn er ihn zurückhaben wollte.

Noch nicht mal Rolands Hilfe konnte er in Anspruch nehmen, auch wenn er selbst diesen nicht mal in die Nähe der Geheimnisse brachte. Das er jederzeit bereit war für ihn durchs Feuer zu gehen fehlte ihm nun.

Roland war tot. Dartz nahm ihm mit Vergnügen jede weitere Lebensfreude.

Ein Klopfen holte ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“ fragte er hoffnungsvoll. Der Einzige, der unangemeldet hier her kam war Yami. Die Tür öffnete sich und ein schwarzer Wuschelschopf sah schüchtern ins Büro. Enttäuscht atmete der Braunhaarige auf. Es war nur Mokuba.

„Was willst du hier? Und wieso tauchst du ohne Anmeldung hier auf? Ich habe zu tun!“

„Ich wollte zu Yami. Ist er hier?“

„Nein! War das alles?!“

Der Junge zuckte zwar zusammen, ließ sich jedoch nicht abwimmeln. „Warum reagierst du so gereizt auf seinen Namen? Hattet ihr Streit?“

„RAUS HIER!!“ Die Saphire blitzten so gefährlich, dass Mokuba rückwärts aus dem Büro stolperte.

Seto war aufgesprungen und hatte seine Finger in die Tischplatte gekrallt. Er kochte regelrecht und brauchte eine ganze Weile, um sich wieder zu beruhigen.

Erschöpft ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen. /Vielleicht hätte ich Yami doch die Wahrheit sagen sollen./ Doch ob die Wahrheit Dartz’ Hypnose verdrängt hätte, war fraglich. Immerhin hatte sich der Drache auf diese Fähigkeit spezialisiert und was noch viel entscheidender war, dass Dartz von seinem Schatz unterstützt wurde.

Einem mächtigen Schatz, der genauso böse war, wie sein Besitzer.
 

Yami ging mit schnellen Schritt durch Domino. Nervös wanderten dabei seine Augen immer wieder hin und her. Ein Motorrad tauchte ständig in seiner Nähe auf und er konnte spüren, wie ihm jemand verfolgte.

Wie sollte er denn so wieder klar denken können? Er musste an einen Ort gelangen, der seinen Verfolgern nicht verdächtig vor kam und den sie nicht betreten konnten.

Zwar wusste der Junge, wo er so einen Ort finden konnte, doch blieb die große Frage, ob er dort auch hin kam.
 

Mehr oder weniger gefesselt lauschte Bakura seinem Mitbewohner. Ryou hatte Morgen irgendeine Prüfung, dessen Zweck sich der Drache einfach nicht merken konnte, weshalb er nun ständig Texte runterleierte, die er auswendig gelernt hatte.

Bakura musste sich zusammenreißen, um nicht zu gähnen und versuchte festzustellen, wo genau der Junge gerade war. „Stimmt das?“ fragte Ryou und runzelte die Stirn, während er angestrengt nachdachte. „Oder war es 1978?“

Bakura räusperte sich verhalten und raschelte mit dem Papier in seiner Hand.

„Kura!“ kam es auch schon vorwurfsvoll. „Du hörst mir überhaupt nicht zu! Wenn du nicht mit mir lernen willst, dann sag es doch.“ Er nahm dem Drachen die Blätter aus der Hand und las die Textstelle nach.

„Ich will dir doch helfen, aber ich bin noch müde von gestern.“ Versöhnlich lehnte er sich an Ryou.

Dieser hob den Kopf und wandte ihn seinen Drachen zu. „Willst du mir nicht endlich sagen, was los ist?“

„Was soll schon sein?“

Er verdrehte die Augen. „Hältst du mich für blöd?“

Vorwurfsvoll blitzten die braunen Drachenaugen. „Vorsichtig mit deinen Unterstellungen.“

„Dann sag doch...“ der Jüngere wurde unterbrochen, da es an der Tür klingelte. „Erwartest du jemanden?“

„Seit wann lade ich Menschen zu mir ein? Wird wohl für dich sein.“

„Aber ich hab mir für heute nichts vorgenommen. Ich wollte heute lernen.“

Misstrauisch stand Bakura auf und ging zur Tür. Wer auch immer dort unten stand, er konnte sich auf was gefasst machen. „Wer ist da?“ blaffe er auch schon in die Sprechanlage, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte.

„Ich bin’s Yami.“ Klang es durch die Anlage leicht krächzend.

„MACH DAS DU WEG KOMMST!“ Brüllte der Weißhaarige und kehrte ins Wohnzimmer zurück.

„Wer war denn da?“ fragte Ryou.

Bakura funkelte ihn warnend an. „Niemand.“

Der Junge stand daraufhin auf und ging nun selbst zur Tür.

„Bleib hier Ryou!“ rief ihm der Drache hinterher.

„Stell dich nicht so an! Sonst gibt es heute Abend keinen...“

„Willst du mir drohen?“ Bakura packte den Arm des Jüngeren und zog ihn so zu sich.

Ryou lächelte ihn hämisch an. „Vielleicht...“

Die rechte Augenbraue des Drachen zuckte gefährlich. Warum wurde er bei dem Jungen immer so weich? Erneut klingelte es an der Wohnungstür. Bakura gab nach und ließ Ryou los. „Meinetwegen, lass Yami rein.“

„Na so was. Er traut sich noch her?“ fragte Ryou, während er zur Tür eilte.
 

Hastig drückte Yami die Tür auf, als der Türöffner summte. Ryou hatte jedenfalls was gut bei ihm. Missmutig verfolgte Bakura jeden Schritt des Violettäugigen, der sich in einen der Sessel fallen ließ.

„Sag schon,“ forderte Ryou aufgeregt. „Was ist passiert, dass du freiwillig hier her kommst?“

Yami holte Luft. „Eigentlich nichts besonderes. Ich bin nur hier, um über ein paar Dinge nachzudenken, ohne, dass mich jemand überwacht. Aber anscheinend wird daraus nichts.“

Bakura schnaubte verächtlich und wand den Kopf aus dem Fenster.

„Obwohl eigentlich...“ begann der Violettäugige. „Es gebe da so ein zwei Dinge, die ich gerne von dir wissen würde Bakura.“

Die braunen Augen blitzten. „Wie du deinen dämlichen Bruder retten kannst?“ schnauzte er ihn an.

„Nein! Außerdem geht es Yugi bestens! Ich wollte wissen, ob du schon mal von einem Drachen namens Dartz gehört hast.“

Es blieb still. Anscheinend dachte Bakura wirklich nach. „Ich kenne ihn nicht. Nur aus dem, was man sich erzählt. Man sagt er sein einer der sanftmütigsten Drachen gewesen, aber als die Jagten begannen soll sich sein Wesen komplett verändert haben. Angeblich ist er der Einzige, der es geschafft hat seinen Schatz zu töten.“ Der Weißhaarige versank weiter in Gedanken. /Warum will er was über ihn wissen? Ist er etwa der fremde Drache, der die Stadt niederbrennt? Wenn, dann könnten durchaus auch wir in Gefahr sein./

„Da sind wir auch schon bei meiner zweiten Frage. Was bezeichnet ihr Drachen als Schätze?“

Der Drache schreckte aus seinen Gedanken. „Schätze bestehen immer aus zwei Dingen: Einem Gegenstand und einem Lebewesen. Während als Gegenstand wahlweise irgendetwas genommen werden kann, muss das Lebewesen jemand sein, der von dem Drachen geliebt wird.“

Yamis Augen weiteten sich. Sollte das bedeuten, dass Seto ihn liebte? Das er nicht nur mit ihm spielte? Schmerzen durchzuckten seinen Kopf, wie Blitze. Der Junge hielt sich den pochenden Kopf und kniff die Augen zusammen. Dartz’ Augen bohrten sich in seinen Kopf, schienen die Schmerzen zu verursachen.

Als ein heftiger Schlag sein Gesicht zur Seite schleuderte war plötzlich alles wieder leer. „Geht es wieder?“ fragte Ryou, der vor dem Jungen hockte und nun besorgt die Wange betrachtete. „Ich wollte nicht zu fest zuschlagen. Ich hol wohl besser einen Eisbeutel, damit es nicht zu sehr anschwillt.“

Bakura beobachtete den Jungen aufmerksam. /Er stand unter Hypnose und tut es auch immer noch. Hätte Ryou ihm keine geknallt hätte er sie vielleicht überwunden. Aber das ist schließlich nicht mein Problem./

Ryou kam gerade mit dem Beutel Eis zurück, als es wieder an der Tür klingelte. Fragend sah Ryou zu seinem Drachen, der einfach nur genervt den Kopf gegen die Sofalehne warf. Sollte Ryou doch ne Party hier feiern. Er war ja egal.
 

„Bist du sicher, dass du richtig geklingelt hast?“ fragte Valon neckisch, woraufhin Allister mit den Zähnen knirschte.

„Ja, bin ich! Aber wenn’s dir nicht passt, drück halt auf alle und durchsuch das Gebäude nach ihm! Wo wir doch unauffällig arbeiten sollen!“

„Ruhe ihr zwei!“ rief Rafael dazwischen und schob die Jungs beiseite, um in die Sprechanlage sprechen zu können.

„Ja?“ kam es aus dem Gerät.

„Wir wollen Yami abholen. Sagen Sie ihm, dass er runter kommen soll.“

„Darf ich fragen, wer sie sind?“

„Unsere Namen sagen ihm nichts, aber unsere Stimmen.“

„Einen Moment.“
 

„Yami!“ rief Ryou durch die Wohnung. „Da will dich jemand sprechen.

Yami ging in den Flur und sah den Weißhaarigen fragend an. Dann sprach er in die Anlage.

„Ja?“

„Komm runter. Wir müssen zurück, wenn du pünktlich sein willst.“

Der Junge erkannte die Stimme wieder. Es war einer von Dartz’ Untergebenen, die ihn entführt hatten. Die Zeit war für ihn viel zu schnell vergangen und nun war er auch noch verwirrter, als zuvor. Aber Dartz würde es sicher nicht gefallen, wenn er nicht auftauchen würde. Und der Drache liebte ihn schließlich, oder?

War es nicht Seto, der ihn liebte? Und wen liebte er eigentlich? War es Seto? Oder war es Dartz?
 

Der metallicblaue Jaguar fuhr geschmeidig in die Kurve und verbarg so geschickt die Nervosität seines Besitzers. Unruhig trommelten Setos Finger immer wieder auf das Lenkrad. Wenn das so weiter ging würde er noch riskieren einen Unfall zu bauen.

/Bitte lass es klappen./ vorsichtig löste er eine Hand vom Steuer und ließ sie in die Innentasche seines Mantels wandern. Dort umklammerten seine Finger den roten Dolch. Hoffentlich würde dieser ausreichen, um Yami wieder zurückzuholen.

Nach einer Weile war Seto vor dem Hotel angekommen und stelle den Wagen im Parkhaus ab. Dann betrat er das Gebäude und machte sich auf den Weg zu Zimmer 26.
 

Bei Zimmer 26 handelte es sich um einen der Konferenzräume des Hotels. Daher war er auch mit relativ wenig an Möbeln ausgestattet. Den Größtteil nahm ein langer Tisch ein, der sich von der Tür bis zur Fensterseite zog. Um ihm herum aufgestellt waren Stühle und auf dem letzten saß Dartz und neben ihm standen Valon, Alister und Rafael, wie Leibwächter.

Yami saß allein im Nebenzimmer. Schließlich sollte Seto ihn erst zu Gesicht bekommen, wenn er seinen Teil der Abmachung erfüllt hatte.

Der Grund, warum er sich hier mit Seto traf und nicht in seinem Zimmer, war, dass die Konferenzräume absolut schalldicht waren. Also egal, was hier drin geschah, oder Gesagt wurde, niemand würde außerhalb dieses Zimmers etwas davon mitkriegen.
 

Der Braunhaarige war nun endlich vor besagtem Zimmer angekommen und betrat es, ohne anzuklopfen. Kurz huschten seine Augen durch den kompletten Raum, dann blieben die Saphire an Dartz hängen. „Wo ist Yami?“ platzte er auch schon heraus.

„Wo sind denn deine Manieren geblieben? Wenigstens Anklopfen hättest du doch können.“

Seto ließ sich davon nicht beeindrucken. „Wo ist er?“ fragte er bedrohlich ruhig.

Sein Gegenüber lächelte ihn nur hinterhältig an. „Hast du nicht erst noch einen anderen Teil zu erledigen?“

Seto schluckte und stützte die Hände auf der Tischplatte ab, um das Zittern seiner Finger zu verbergen. „Wo ist Yami?“ versuchte er ihm auszuweichen.

„Keine Sorge, er ist nebenan und wird nichts hören können. Außerdem hält unsereins seine Versprechen, nicht wahr?“ der Konzernchef antwortete nicht. Stattdessen starrte er den Tisch an.

Dartz grinse gehässig. Wie er es doch liebte die Angst in den Saphiren zu sehen. Beflissen stand er auf und forderte seine drei Gehilfen mit einer Handbewegung auf den Raum zu verlassen. Dann ging er langsam auf Seto zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-08-28T09:58:31+00:00 28.08.2013 11:58
Hey ^_^

das ist wirklich gemein, wie Darz Yami da versucht zu manipulieren und ihm alles Mögliche über Seto einredet was nicht stimmt. Ich hätte nicht gedacht, das sich Yami noch einmal hypnotisieren lässt. Aber er ist immer kurz davor sich zu lösen. Schade das Ryou ihm da eine geklebt hat, wo er kurz vor der Schwelle stand sich zu lösen.

Wie es jetzt Seto ergehen wird, wenn er bei dem Drachen ist.

CuCu Jyorie



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