Zum Inhalt der Seite

Dragon's Curse

SetoxYami BakuraxRyou
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A treasure can never leave his dragon

19. A treasure can never leave his dragon
 

Seto machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Wohnraum. Völlig geschockt starrte Yami auf das Zugticket, welches noch immer auf dem Tisch lag. /Seto schickt mich einfach so weg? Das ist kann doch gar nicht sein./

Der Junge begann zu zittern. Er wollte nicht weg. Er wollte Seto helfen, ganz egal, was für Geheimnisse, dieser vor ihm hatte. Immer wieder krampfte er seine Hände unruhig zu Fäusten, sprang schließlich auf und eilte den Flur entlang und die Treppen hoch, zu Setos Zimmer.

Wenn er jetzt mit ihm sprach konnte er ihn vielleicht noch umstimmen. Sollte es ihm nicht gelingen würde ihn der Drache notfalls mit Gewalt wegbringen, da war sich Yami sicher. Schwungvoll riss er die Zimmertür auf.

„Seto du...“ er hielt inne. Seto war nicht hier. /Ob er in seine Firma gegangen ist?/ Sofort drehte sich Yami wieder um und rannte wieder runter ins Erdgeschoss. Plötzlich prallte er gegen einen Widerstand und landete hart auf dem Boden.

Anscheinend war er gegen einen Menschen gestoßen, denn jemand stieß nun einen Fluch nach dem anderen aus.

„Tut mir Leid,“ sagte der Violettäugige und stand wieder auf. Vor ihm stand einer von Setos Köchen und packten seine Utensilien wieder in die Tasche, die bei dem Zusammenprall raus gefallen waren.

Der Mann winkte ab. „Damit kann ich leben. Aber gefeuert...! Moi! Ohne jegliche Grund!“ rief er, mit starkem französischen Akzent und fuchtelte dabei mit seinen Armen in der Luft.

Yami runzelte die Stirn. „Sie sind gefeuert? Einfach so?“

„Oui, oui! Que, je parle! Hab ich doch gesagt! Ich habe immer nach seinen Wünschen gekocht. Meine Essen war très bon!“ wild Flüche auf französisch ausstoßend entfernte er sich.

Doch er schien nicht der Einzige zu sein, der grundlos gefeuert worden war. Ein Hausmädchen, gefolgt von einem Wachmann, verschwanden mit gepackten Koffern in Richtung Tür.

/Was zum Teufel ist hier los?/ Der Junge sprach mehrere, von Setos ehemaligem Personal an, doch keiner konnte ihm sagen, was los war. „Aber wenn ihr alle geht, was ist dann mit Seto? Und wo ist Mokuba?“

Die junge Frau zuckte mit den Schultern. „Frag doch mal in der Firma nach,“ schlug sie vor und verließ dann die Villa. Der Junge tat, wie ihm geheißen und machte sich auf dem Weg zur KaibaCorporation.
 

Die Flammen, die sich durch das Herrenhaus gefressen hatten, waren gelöscht worden. Ruhig lag der Drache in der obersten Etage des Hauses und lauschte.

Sein hoch entwickeltes Drachengehör konnte durch die zerstörten Fensterscheiben die Gespräche auf der Straße hören.

„Bei der Leiche handelt es sich um Makoto Urashima. Wir haben in der Nachbarschaft nachgeforscht. Er scheint keinerlei Verwandtschaft, oder Familie zu haben. Er hat seit Jahren allein gewohnt. Allerdings ist uns noch etwas aufgefallen.“

Dartzs Ohren spitzten sich.

„Und das wäre?“

„Die Todesursache ist nicht das Feuer gewesen. Er war schon vorher tot.“

„Seit ihr euch da sicher?“

„Die Leichenstarre hat bereits eingesetzt. Er MUSS vorher gestorben sein.“

„Vermutlich Herzinfarkt, oder so. Es war noch Feuer im Kamin an und dadurch kam es zum Brand, oder so ähnlich. Aber führt ruhig eine Autopsie durch.“

Der Drache hatte genug gehört und nahm nun wieder seine menschliche Gestalt an. Als erstes musste er hier unbemerkt raus und sich dann eine neue Bleibe suchen. Und sie möglichst nicht wieder abrennen. Und dann... /Dann werde ich Seto die Hölle heiß machen. Und dazu benötige ich keine Augen!/
 

Yami näherte sich mit sicherem und leicht überheblichen Schritten der Empfangsdame, hinter ihrer Theke. Wie er das Gefühl genoss, dass die Angestellte ihm die Füße küssen würde, wenn er es verlangte, nur weil Seto sie sonst feuerte.

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht räusperte er sich laut und stützte den Arm auf der Theke ab. Abschätzend hob sie ihren Kopf und blickte den Jungen wie immer über ihre Brillengläser hinweg an.

Dank seiner auffallenden Frisur dauerte es nicht lange, bis sie ihn wieder erkannte und erschrocken ihre Brille hochschob. „Du...ich meine Sie! Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragte sie hastig.

„Können Sie mir sagen, ob Se...Herr Kaiba hier war?“

„Tut mir Leid, aber er hat die Firma bereits um 17:30 Uhr verlassen und ist seit dem nicht mehr hier hergekommen.“

Yami senkte kurz nachdenklich den Blick. „Wissen Sie, wo er sonst noch sein könnte, außer zu Hause?“

„Nein, Seto Kaibas Privatleben geht mich nichts an! Aber Sie sollten doch am besten wissen, wo er ist, oder?“

„Wieso sollte er mir sagen, wo er hingeht? Oder setzten Sie bestimmte Gerüchte in die Welt?“

Die Frau wurde leicht rot um die Nase und begann schnell irgendwelche Papiere zu sortieren. „Ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen. Gibt es sonst noch etwas?“

„Nein. Einen schönen Abend noch.“ Yami wandte sich um und verließ das Firmengebäude. /Wenn Seto nicht will, dass ich ihn finde, dann wird es mir auch sicherlich nicht gelingen. Vielleicht ist es doch das Beste, wenn ich nach Hause fahre. Schließlich braucht mich Yugi. Und wenn Seto meine Hilfe nicht will.../

Er seufzte und folgte einer Wolke, die sich langsam über den blauen Himmel schob. /Wenn Seto mir nichts erzählen will, dann ist es bestimmt auch besser, wenn ich es nicht weiß. Wahrscheinlich liebt er mich auch gar nicht. Wahrscheinlich gibt es bei Drachen zwei Arten von Liebe. Und die Liebe zu dem Schatz ist bestimmt nur im übertragenden Sinne gemeint./

Versuchte er sich einzureden und ging dann zurück zur Villa. Wenn er den letzten Zug noch erwischen wollte musste er sich beeilen und seine Sachen fertig packen.
 

Seto atmete tief durch und versuchte sich dadurch zu beruhigen. Doch das bedrückende Gefühl, welches von den dicken Steinwänden ausging, ließ sich nicht vertreiben. Wenigstens sicher sollte er sich hier unten fühlen, doch das tat er nicht.

Damals, als Dartz seine Spur verloren hatte, war der Braunhaarige nach Domino geflohen. Nachdem er sich dort eine Existenz aufgebaut hatte, hatte er die Villa bauen lassen und den Bunker, der sich darunter befand.

Niemand außer ihm selbst wusste davon und auch kein anderer hatte hier her zutritt. Er würde einfach hier unten bleiben, bis Dartz verschwunden war. Auch wenn er dadurch Gefahr lief, hier unten durchzudrehen.

Für einen Drachen gab es nichts schlimmeres, als eingesperrt zu sein. Diese eckigen Steine waren grauenhaft. Ordentlich übereinander geschichtet ergaben sie eine recht widerstandsfähigen Käfig. An die Wände seiner Villa und auch an anderen Orten hatte Seto sich zwar schon seit langem gewöhnt, doch hier unten war es anders.

Er wusste, wie dick die Mauern waren und würde er sich hier verwandeln, würde die Wände nicht nachgeben. Er saß regelrecht in der Falle. Erneut atmete der Blauäugige tief durch. /Denk daran, was passiert, wenn du wieder nach draußen gehst und Dartz überm Weg läufst. Gewöhn dich lieber an die unnachgiebigen Wände, anstatt dich Foltern zu lassen./
 

Es schien so, als wäre Seto ausgezogen. Als Yami den Kleiderschrank öffnete fand er nur noch seine eigenen Sachen darin vor. /Wo bist du nur hin? Was ist mit deiner Firma?/

Nachdenklich packte er seine Sachen in einen Koffer und trug ihn dann anschließend durch das verlassene Haus ins Wohnzimmer, wo noch immer das Ticket lag.
 

Der Wohnraum lag unverändert da. Yami steckte die Fahrkarte in die Hosentasche und wollte schon gehen, als ihm das Elfenbeinkästchen ins Auge fiel. Lange betrachteten die Amethyste die Schatulle. Würde Seto sie hier lassen, wenn er wegzog?

Er zögerte noch einen Moment, dann nahm er das Kästchen vom Kaminsims und öffnete es. Der Rubindolch lag dort drin pochte ruhig. Yami schloss den Deckel wieder und steckte das Kästchen in seinen Koffer.

Dann verließ er die weiße Villa, ohne noch einmal zurückzusehen.
 

Seto schien in seiner Firma niemand zu vermissen. Endlich arbeiten, ohne Angst haben zu müssen, bei schlechten Leistungen, in diese kalten Augen zu sehen. Und dennoch schien es so, als säße er in seinem Büro und würde dort arbeiten.

Denn weiterhin gingen immer wieder E-Mails von ihm ein und aus. Der Drache konnte in seinem Versteck wunderbar mit seinem PC arbeiten. Vor allem, da er sich von der Bedrückung, die von den Wänden ausging, ablenken musste.

Nach einer Weile lehnte er sich zurück und atmete durch, um die wichtigsten Vertragsinhalte noch einmal in Ruhe durchlesen zu können. Seine Uhr sagte ihm, dass Yamis Zug in einer halben Stunde fahren würde.

/Hoffentlich kommst du heil an. Dabei sollte sich der Schatz niemals vom Drachen trennen. Aber es heißt auch, dass der Schatz beschützt werden muss. Aber kann ich der Prophezeiung so überhaupt entgehen?/

Seto wünschte, er könnte noch mal mit der Drachendame reden, doch diese war tot. Vielleicht hätte er eine Chance, wenn er ihr Grab kennen würde. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es noch existierte und wenn ja, dass er es fand, war zu gering.

Der Braunhaarige öffnete ein Fenster auf dem Bildschirm und die neueste Nachrichten sprangen ihm entgegen. /Schon wieder ein Brand. Kein Wunder. Dartz muss rasen vor Wut. Wenigstens ist Yami bald nicht mehr hier./
 

Im Bahnhof von Domino rollte ein Zug ein und der Wind zerzauste Yami die Haare. Er strich sich daraufhin die blonden Strähnen aus dem Gesicht und sah auf sein Ticket. /135. Das ist mein Zug. Woher weiß Seto eigentlich wo ich wohne?/

Fragte er sich, während er seinen Koffer nahm und darauf wartete, dass die Leute aus dem Zug stiegen. /Wenigstens kann er mich dann auch wieder zurückholen, wenn er seine Tat bereut./ Innerlich lachte er über sein Wunschdenken auf.

Wieso sollte Seto ihn zurückholen? Er gehörte keineswegs zu den launischen Menschen und wenn er sich was vorgenommen hatte, dann zog er es auch durch.

Der Violettäugige seufzte und stieg in das weiße Gefährt. Drinnen suchte er sich ein freies Abteil, schob den Koffer unter seinen Sitz und richtete den Blick aus dem Fenster.

Nach einer Weile ertönte das Warnpfeifen des Zuges. Einige Männer und Frauen begannen zu rennen, um den Zug nicht zu verpassen und als auch sie eingestiegen waren begann der Zug langsam anzurollen.

Dann wurde er immer schneller und Domino immer kleiner. Yamis Finger zuckten, als der Bahnhof nach einer Biegung nicht mehr zu sehen war. Sein Herz hämmerte so wild, als würde es zurück zur Stadt drängen.

Und das war auch der Wunsch des Violettäugigen. Auch wenn er endlich wieder frei war und zu seiner Familie zurückkehren konnte, hielt ihn dennoch ein gewisser weißer Drache in Domino.

Er hatte sich in ihn verliebt und das machte die Sache so kompliziert. Yami lehnte seine Stirn an das kühle Glas und schloss seine Augen. Kurz darauf war er in einen leichten Schlaf gefallen.
 

Dartz musste stark an sich halten, um weder das Haus abzubrennen, jemanden umzubringen, noch laut los zu schreien. Er hatte sie schon damals gehasst, die Hilflosigkeit, die von seiner Blindheit ausging.

Und nun war sie wieder da und wieder hatte er keinen, auf den er sich verlassen konnte. Seine drei Gefolgsleute hatten ihn einfach in Stich gelassen und dann waren da auch noch die Menschen, die ihn in diesen Krankenhaus gesteckt hatten und ihn untersuchen wollten.

Der Türkishaarige knurrte wütend und krallte seine Hände in die Bettdecke. Wie sollte man ihm denn helfen?

Es klopfte vorsichtig an der Tür, welche sich daraufhin öffnete. Dartz’ Kopf drehte sich ruckartig in die Richtung. „Wer ist da?“ zischte er und strengte sich an, um die sich nähernden Schritte zu hören.

„Beruhigen sie sich. Ich bin der Oberarzt A..“

„Ist mir egal, wer sie sind! Was wollen sie hier?!“

„Erst mal sollten Sie sich beruhigen,“ sagte der Arzt mit geschult ruhiger Stimme, was Dartz zum kochen brachte, falls er es nicht ohnehin schon tat. „Ich kann sie sehr wohl verstehen. Die Blindheit ist zwar ein Handicap, aber dennoch...“

„Wenn das alles ist, was sie mir sagen wollen, dann ist es besser sie verschwinden.“ Er versuchte seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen.

„Glauben sie mir. Heutzutage ist es kein Problem mehr sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern.“

Dartz tastete auf dem Nachtisch suchend umher, wissend, dass dort in Krankenhäusern immer Blumenvasen standen. Endlich fand er sie und warf sie in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

Der Drache setzte sich auf. „Und nun glauben sie mir mal. Ich weiß durchaus, wie es ist blind zu sein. Also sparen sie sich ihre dummen Aufmunterungssprüche und verschwinden sie.“ Auch wenn sein kalter Blick fehlte, die eisige Stimme reichte aus, um dem Arzt einen Schauer über den Rücken zu jagen.

Die Vase hatte ihn nur knapp verfehlt und er wollte den Mann nicht noch mehr in Rage bringen. Besser er zog sich zurück und ließ einen Kollegen das Ganze übernehmen.

Dartz atmete tief durch, als sich die Tür wieder öffnete und schloss und ließ seinen Kopf in die Kissen zurücksinken. /Menschen sind solche Primitivlinge. Wenn wir Drachen nicht so treudoof gewesen wären gäbe es heute keinen einzigen mehr von ihnen. Eine solche Rasse ist wirklich eine Schande für die Natur./
 

„Entschuldigung? Entschuldigung! Hallo!“ Ein Mann, der sich zu Yami ins Abteil gesetzt hatte, versucht nun besagten Jungen durch sanftes Rütteln aufzuwecken.

Langsam öffneten sich die violetten Augen und zuckten kurz zusammen, als sie in blaue Augen sahen. Dann wurde er sich bewusst, dass dort ein Fremder stand. /Jetzt halluziniere ich schon. Warum sollte Seto den plötzlich hier drin auftauchen?/

„Was ist denn?“ fragte Yami und versucht dabei nicht allzu verschlafen zu klingen.

„Entschuldigen Sie, wenn ich Sie so einfach geweckt haben, aber ihr Koffer bewegt sich.“

Die Amethyste weiteten sich. Dann sprang ihr Besitzer auf und zerrte hastig den Koffer hervor. Er musste auch nicht lange suchen, denn er fand schnell, den Ursprung des Rappelns.

Das Kästchen aus Elfenbein zappelte, als würde etwas von innen nach draußen drängen. Yami nahm es heraus und verschwand damit auf die Toilette.
 

Nach dem er sich sicher war, dass ihn niemand stören konnte hob er den Deckel an. Der Dolch lag noch immer in dem Kästchen. Doch die Rubine leuchteten immer wieder auf und schienen kleine Energiewellen abzusondern, die die Schatulle dazu gebracht hatten, sich zu bewegen.

/Seine Energie ist anders, als damals, als Seto in Gefahr war./ Die Amethyste ruhten lange auf dem Schatz, nicht wissend, was jetzt zu tun war. „Was willst du mir sagen?“ fragte er den Dolch, nicht sicher, ob dieser antworten würde. Aber vielleicht konnte er es, schließlich war er Teil eines Drachenschatzes.

Doch nichts geschah, außer, dass das Pochen schwächer wurde. /Was soll ich denn jetzt machen? Wenn ich doch nur mehr über die Drachen wüsste!/

Wütend klammerten sich seine Finger um den silbernen Griff, dann stand er auf und legte den Dolch zurück in sein Kästchen, eher er in sein Abteil zurückging.
 

/Und wenn Seto doch in Gefahr ist? Natürlich ist er in Gefahr! Schließlich ist noch immer Dartz bei ihm! Wenn Dartz ihm irgendetwas antut dann.../ die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. /Wenn ich meine Energien auf den Dolch übertrage kann ich Seto helfen. Aber ohne den Dolch ist er verloren. Wenn Dartz ihn dann erwischt hat er keine Chance mehr. Drachenwunden brauchen doch Jahre, um zu verheilen!/

Er zögerte nicht mehr länger /Ich muss zurück! Ganz egal, ob Yugi auf mich wartet. Er ist schließlich alt genug! Und es ist auch egal, ob Seto mich fortjagen will, oder, ob er mich nicht liebt. Ich muss nur in seiner Nähe bleiben!/

Bei der nächsten Haltestelle stieg Yami aus und wechselte den Bahnsteig, wo er dann auf den Zug zurück nach Domino wartete.

Schätze beschützen nun mal ihre Drachen und die wiederum ihre Schätze. Deshalb durften sie auch nie von einander getrennt werden.
 

Es war spät abends, als Yami wieder in der Stadt war. Das Pochen des Dolches, welches gegen seinen Koffer schlug war wieder stärker geworden.

Nach einer Weile stand er vor der verlassenen Villa. Nirgends brannte auch nur ein einziges Licht. /Super, jetzt bin ich hier. Und was jetzt?/ er betrat das Gebäude und schritt durch die Eingangshalle. Schlagartig fühlte er sich an einige Horrorfilme erinnert.

/Wer mit Drachen leben kann, der kann auch durch eine verlassene Villa laufen./ Plötzlich hielt Yami inne. Das Verhalten des Dolches war irgendwie seltsam. Als er die Treppen hoch gegangen war, hatte das Rappeln wieder nachgelassen.

Langsam ging der Violettäugige wieder herunter und beobachtete dabei seinen Koffer. Es wurde wieder stärker. /Ob er so wie ein Radar funktioniert? Und wenn ja, bringt er mich dann zu Seto?/

Yami öffnete den Koffer und holte das Elfenbeinkästchen daraus hervor. Dann entnahm er ihm den Dolch und lief ein paar Schritte durch die Halle, bis er wusste, wo der Energieausstoß am Stärksten war.

Letztendlich stand Yami ratlos in der Bibliothek der Villa. Irgendwo hier musste es eine geheime Passage geben, denn der Dolch ließ ihn vor einem der Regale stoppen. Der Junge seufzte und setzte sich auf den Holzboden.

/So komm ich nicht weiter. Seto wäre dumm, wenn er den Geheimgang nicht gut genug versteckt hätte. Schließlich kann es immer mal passieren, dass jemand aus Versehen den Zugang entdeckt. Er muss irgendwo sein, wo man normalerweise nicht hinkommt. Bleibt nur die Frage wo./

Sein Blick schweifte über ein riesiges Gemälde, welches die Wand neben dem Regal einnahm. Es zeigte einen Mann, der in einem Kaminsessel saß und ein Buch las. Zu seinen Füßen lag ein Jagdhund und döste vor sich hin.
 

Seto ließ die Tastatur ruhen und horchte auf. Der Schatz rief nach ihm. Er zögerte noch, dann stand er auf, verließ den Raum und folgte dem langen steinerne Gang, bis dieser endete.

Der Drache tastete die Wand vor sich ab, in der eine Metallplatte eingelassen war. Als er den Hebel fand legte er diesen um und die Tür schwang geräuschlos auf.
 

Vor Schreck kippte Yami hinten über, als das Bild plötzlich zur Seite glitt und sich ein Durchgang öffnete. Der Dolch pochte stärker, doch der Junge beachtete ihn nicht.

„Seto!“ stellte er erleichtert fest, als der Braunhaarige aus der Dunkelheit des Ganges trat.

Die blauen Augen verfinsterten sich. „Hab ich dir nicht gesagt du sollst verschwinden?“

„Beschwer dich bei dem Dolch! Er hat mich her gelotst!“

„Dann kannst du ja jetzt gehen!“ Seto schnappte sich den Dolch und wollte das Bild wieder schließen, doch Yami hielt es am Rahmen fest.

„Ich gehe nicht weg! Ganz egal, ob es für mich gefährlich ist, oder nicht!!“ stur funkelten die Amethyste und ließen sich von den eiskalten Saphiren keineswegs einschüchtern.

Seto wandte den Blick ab und seufzte. „Ein Drache würde alles darum geben, um frei zu sein. Warum nicht auch du? Ihr Menschen seit seltsam.“

„Bin ich etwa ein Gefangener, wenn ich freiwillig zu dir zurückkehre?“

„Geh. Bitte.“ Der Drache zehrte an dem Bild und wollte es erneut schließen.

Yami machte einen Satz und landete neben Seto in der Öffnung. „Ich liebe dich. Und ich möchte bei dir bleiben.“

Die blauen Augen ruhten auf dem Schatz, während ihr Besitzer wieder an den Orakeldrachen dachte. /Ihre Prophezeiungen werden immer wahr. Wenn man ihnen sowieso nicht entkommen kann, vielleicht sollte ich dann einfach so viel Zeit, wie möglich mit ihm verbringen./

„Bist du dir da auch sicher?“ fragte Seto. „Bist du dir sicher, dass du mich liebst und dein Leben riskieren willst, nur, um bei mir bleiben zu können?“ Seine Frage war überflüssig. Yami musste ihn lieben, sonst könnte er nicht Teil des Schatzes werden.

„Wäre ich sonst hier?“

Seto senkte den Blick, schob den Jungen ins Innere des Ganges und verschoss ihn hinter sich wieder. Dann kehrte er in den Raum zurück und ließ sich vor seinem Computer nieder.

Nach einer Weile stellte sich Yami vor dem Bildschirm und fixierte Setos Augen. „Denkst du nicht es wäre langsam an der Zeit mir die Wahrheit zu sagen?“

„Was für eine Wahrheit?“

„Du weißt genau, was ich meine!“ der Violettäugige wurde wütend, da ihm der Drache schon wieder auswich. „Was will Dartz von dir? Und warum soll ich sterben?“

Seto schwieg eine Weile, wodurch sein Schatz ungeduldig wurde. /Es lässt sich nicht ändern./ „Es stimmt, was du gesagt hast. Du hast ein Recht darauf es zu wissen. Schließlich ist es auch dein Schicksal. Aber damit du es verstehst werde ich weiter ausholen müssen.“

Yami sah den Älteren entschlossen an. „Ich hör dir zu.“

Seto nickte unwohl. Dann zog er den Violettäugigen auf seinen Schoß und schlang seine Arme fest um ihn.

„Es ist mehrere hundert Jahre her, seit ich Dartz getroffen habe...“
 

*Flashback*



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-08-28T14:58:50+00:00 28.08.2013 16:58
Hey ^_^

Ich freu mich , das Yami den weg zurück gefunden hat, das er sich nicht von Seto trennen konnte und das Seto es jetzt wohl aufgegeben hat, sich von seinem Schatz trennen zu wollen. Der Bunker unter der Villa ist wirklich beängstigend für den Drachen. Hoffentlich wird es jetzt ertäglicher für ihn ,wenn Yami da ist.

Uhi :D Geschichtsstunde – Ich bin gespant :D

CuCu Jyorie

Von: abgemeldet
2007-09-19T15:52:35+00:00 19.09.2007 17:52
oh wie gemein jetzt aufzuhören>.<!!!!!!!!!!!!!!
Gerade jetzt wo es spannend wird!!!
Aber zum Glück ist Seto endlich vernünftig geworden und redent mit Yami...wurde auch langsam Zeit finde ich^^
Das Kapitel ist wieder mal sehr gelungen und baut sehr viel Spannung auf;-)
Ich freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel und hoffe, dass ich nicht zu lange darauf warten muss^^
matzy


Zurück