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Wie Brüder

von

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Die Pearsonaffäre I

Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören (immer noch) nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit meiner FanFiction.

Teil: 5

Genre: Gundam Wing

Rating: ab 16

Pairing: Treize und Zechs

Kommentar: Ich habe auf den Kalender geschaut und gemerkt, dass einmal wieder ein Update nötig wäre, vor allem nach dem kleinen Cliffhanger...

Also viel Vergnügen!

Vielen Dank auch an alle Leser, die immer wieder hier reinschauen.
 

Kapitel 4: Die Pearsonaffäre I
 

Treize fehlten schlicht und einfach die Worte. Nicht einmal ein besonders derber Fluch wollte ihm über die Lippen kommen als er sah wie der erste Jeep in einer großen Staubwolke vor dem Eingang der Villa zum Stehen kam.

Was sollte das alles?, fragte er sich wieder. Es waren Fahrzeuge der Allianz... Hatte er sich etwas zu schulden kommen lassen? Selbst wenn dem so wäre, kein Offizier der Allianz konnte ihn einfach so ohne vernünftigen Grund verhaften lassen.
 

Zechs, der noch immer wie angewurzelt neben ihm stand, presste die Fäuste gegen die steinerne Fensterbank und beobachtete ebenso fassungslos wie er selbst den Auflauf vor dem Haus. Treize konnte verstehen, dass dies für Zechs schmerzvolle Erinnerungen weckte. Schon einmal war schließlich dessen Zuhause von Soldaten eingenommen worden. Doch dazu würde es hier nicht kommen, das schwor sich Treize.
 

Vielleicht sollte er sich schnell umziehen und nach draußen gehen, um die Lage zu klären. Noch während Treize über diese Möglichkeit nachdachte, wurde die Tür zum Zimmer aufgerissen und alle Anwesenden zuckten erschrocken zusammen.
 

„Mister Treize!“, meldete sich eine Frauenstimme aus Richtung der Tür.
 

„Lady Une?“, vergewisserte sich Treize, obwohl es keinen Zweifel gab, dass die Frau in roter Uniform, die gerade in das Zimmer gestürmt war, niemand anders war als seine Assistentin. Neben ihr stand ein Offizier der Allianz.
 

Der alte Butler der Familie erschien ebenfalls in der Tür, völlig außer Atem und rot im Gesicht. „Entschuldigen Sie vielmals. Ich konnte Sie nicht aufhalten.“
 

„Schon gut.“ Treize entließ ihn. Es musste einen guten Grund haben, warum ihn Lady Une hier bei seinen Eltern aufstöberte. „Was gibt es Lady? Und was soll dieser Auflauf?“ Den Soldaten der Allianz ignorierte er vorerst.
 

„Sir, das ist eine heikle Angelegenheit...“ Und sie warf dem Ehepaar Khushrenada einen bedeutungsvollen Blick zu.
 

„Meine Eltern würden es sowieso früher oder später erfahren.“, schnitt er ihr das Wort ab.
 

„Oh, ja natürlich.“ Wenn sie überrascht war Treize in einem Morgenmantel und barfüßig zu sehen, so ließ sie sich nichts anmerken, sondern war durch und durch der professionelle Soldat, der seinem Offizier etwas zu berichten hatte: „Ich weiß nichts Genaues, aber unsere Einheiten in Stockholm melden, dass Terroristen ein Regierungsgebäude besetzt haben...“
 

„Die Führung der Allianz erbittet ihre Präsenz.“, unterbrach sie der andere Offizier, dem es wohl gar nicht schnell genug gehen konnte. „Ich habe entsprechende Einheiten angefordert um diesem Gesuch nachzukommen.“
 

Dies war wohl die Untertreibung des Jahres, wenn Treize an die Fahrzeuge dachte, die gerade vor dem Haus standen und zusätzlich landete gerade im Garten ein Hubschrauber. Soldaten sprangen hinaus und liefen auf das Gebäude zu. Für Treize sah dies nicht mehr wie eine Eskorte aus, sondern wie ein Einsatzkommando.
 

„Laut dem Brüsseler Abkommen von 185 sind Gebäude, die den Mitgliedern der Romefeller Stiftung gehören, neutrales Gebiet.“ Zechs hatte sich noch immer dem Fenster zugewandt. Demonstrativ wandte er dem Offizier der Allianz den Rücken zu. „Pfeifen Sie ihre Leute zurück. Sie haben keinerlei Recht hier militärische Einheiten einzusetzen.“
 

„Was?“, machte der Offizier. Fing sich dann aber erstaunlich schnell wieder. „Und wer sind sie, dass sie mir Befehle erteilen?“
 

Doch Zechs war Profi genug nicht darauf zu reagieren. Er schwieg und starrte weiterhin aus dem Fenster.
 

Treize wandte sich noch einmal um und musterte den Hubschrauber. Dabei ließ er sich nochmals die Worte des Offiziers durch den Kopf gehen. Nein, die Allianz erbat nicht etwa seine Anwesenheit, sondern würde ihn ganz einfach verhaften lassen und ihn in Handschellen nach Stockholm führen.

Stockholm... Plötzlich ging ihm ein Licht auf. Es gab nur eine Sache in Stockholm, die der Allianz so wichtig war. „Oh, quelle saloperie!“, fluchte Treize so leise, dass es nur für Zechs hörbar war, der neben ihm stand.
 

Auch wenn Lady Une ihm nicht mehr sagen konnte und sich auch offensichtlich keinen Reim auf die Aktion machen konnte, Treize hatte sofort verstanden. Ebenso Zechs, der trat näher zu ihm heran. „Die Pearsonpapiere?“, raunte er fragend.
 

„Ich fürchte ja.“, gab Treize ebenso leise zurück und ignorierte die immer noch fragenden Blicke von Lady Une und dem Soldaten. „Ich werde Sie begleiten.“, bescheinigte er dem Allianzoffizier. „Und jetzt ziehen Sie Ihre Leute zurück. Es stimmt, dass dieses Grundstück unter das Brüsseler Abkommen fällt. “
 

Der Offizier wollte noch protestieren, aber Treize beharrte auf seinem Standpunkt und so blieb dem Mann keine andere Wahl als im Freien auf ihn zu warten.
 

„Und Sie Lady, warten Sie bitte auch draußen.“
 

Als sie wieder alleine waren, genehmigte sich Zechs noch einen letzten Schluck Tee, blickte versonnen auf die Tasse und seufzte, dann richtete sich wieder auf. „Ich werde auch mitkommen.“, entschied er mit Hinblick auf die versammelte Präsenz der Allianz und ging aus dem Zimmer.
 

„Treize, was hat das zu bedeuten?“ Der Gesichtsausdruck seiner Mutter war eindeutig besorgt, wer konnte es ihr verdenken.
 

Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. „Wie Lady Une gesagt hat, eine heikle Angelegenheit. Nicht nur für die Allianz, sondern auch für OZ. Ich versuche, so schnell wie möglich wieder hier zu sein. Macht euch keine Sorgen.“
 

In der Eingangshalle stand noch seine Assistentin und musterte die Gemälde, die an der Wand über der Treppe hingen.

„Sir. Wer war das?“ Sie deutete zu der Treppe und den Zimmern, die auf dem nächsten Stockwerk untergebracht waren.
 

„Das wissen Sie doch, oder Lady?“
 

„War er das wirklich?“
 

Treize nickte nur knapp und ließ sie dann stehen als er in sein Zimmer zurückging. So schnell es ging zog er sich seine Uniform an und kämmte sich die Haare. Innerhalb von wenigen Minuten hatte er sich in den kühlen und beherrschten Colonel von OZ verwandelt.

Er ging hinüber zu Zechs´ Zimmer und war überrascht, wie schnell sein Freund geduscht hatte und jetzt gerade in seine weiße Uniformhose schlüpfte. Seine blonden Haare hatte er zu einem lockeren Knoten gebunden, so dass sie ihn nicht behinderten und er blickte nur kurz auf als Treize zu ihm ins Zimmer kam. „Verdammtes Allianzpack!“, die Verachtung in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Du solltest wirklich ein Disziplinarverfahren einleiten. Die Villa deiner Eltern ist neutrales Territorium. Wissen die das nicht?“
 

„Offensichtlich nicht.“, gab Treize zurück, ergriff die Pistole, die auf der Kommode lag und überprüfte sie, während Zechs sich mit den zahlreichen Knöpfe seiner roten Jacke abmühte. „Woher weißt du eigentlich von den Pearsonpapieren?“, fragte Treize und hielt seinem Untergebenen die Waffe hin.
 

Zechs nahm sie und steckte sie in das Holster. „Das Königreich Sanc hatte den besten Informationsdienst auf der Erde. Teile davon sind immer noch aktiv und selbst die Allianz hat es damals nicht geschafft das System unter ihre Kontrolle zu bringen.“ Zechs grinste schadenfroh. „Es gibt noch viele treue Spione, die im Dienste des Königreichs arbeiten.“
 

Treize hatte sich insgeheim schon oft gewundert, wie Zechs an Informationen gekommen war, die ihm eigentlich nicht vertraut sein dürften. Aber dass es den alten Spionagedienst von Sanc noch gab, das war auch für ihn neu. Anscheinend hatte auch Zechs seine Geheimnisse.
 

„Ich hoffe, du weißt, was die Allianz damit bezwecken will, dass sie dich nach Stockholm holt? Vor allem in Anbetracht dieses Aufmarsches hier.“ Zechs deutete nach unten.
 

„Nein, sag es mir.“ Natürlich hatte sich Treize bereits seine Gedanken dazu gemacht. Doch er wollte sehen, ob auch Zechs die Lage auf die gleiche Art und Weise einschätzte.
 

„Sie nehmen dich als Sündenbock, nichts weiter. Falls etwas schief geht schiebt man dir die Schuld in die Schuhe. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Allianz uns nicht gerade wohlgesonnen ist. Bei General Catalonia hätten sie sich so etwas nicht getraut, aber bei dir Treize.“ Zechs machte eine abfällige Handbewegung. „Wer bist du schon?“
 

„Zechs.“ Treize trat auf seinen Freund zu und umfasste seine Schultern. „Was würde ich nur ohne dich machen?! Es ist wirklich unglaublich, wie du mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholst.“
 

„Du machst dich über mich lustig.“
 

„Ganz und gar nicht.“ Doch seine Worte straften ihn Lügen als er anfangen musste zu grinsen. „Natürlich hast du recht, mit allem. Aber ich habe keine andere Wahl. Also sehen wir, ob wir die Sache nicht irgendwie wieder gerade biegen können. Los gehen wir.“
 

Wenn jemand Treize fragen würde, mit welchen Mitteln man am besten die Allianz erpressen könnte. Dann würde er ohne zu zögern antworten: „Such die Pearsonpapiere!“ Dummerweise hatte dies wohl einige Leute getan.

Pearson war der Deckname des Agenten von OZ gewesen, der den Pazifisten Heero Yuy damals ermordet hatte.

Die Pearsonpapiere waren Protokolle einer geheimen Sitzung auf denen eben genau dieser Anschlag geplant worden war. Die Papiere zeigten, dass sowohl die Allianz als auch OZ bei dieser blutigen Aktion beteiligt waren und damit jede Chance auf Frieden und Verständigung mit den Kolonien fürs erste getilgt hatten.

Eine Veröffentlichung der Protokolle würden den Widerstand gegen die Allianz nur noch weiter bekräftigen. Aber damit nicht genug. Auch das Ansehen von OZ würde damit in den Dreck gezogen werden. Und dies war etwas, was Treize schon immer vermeiden wollte, dass man seine Organisation auf die gleiche Stufe mit der Allianz stellte. Auch wenn OZ damals mit der Allianz gemeinsame Sache gemacht hatte.

Jedoch hatte die Organisation in der Vergangenheit einige Fehler begannen, das war unbestreitbar.
 

Er blickte aus dem Fenster des Hubschraubers auf die Ostsee, die gerade unter ihren Füßen vorbei zog. Erst vor zwei Wochen waren die Pearsonpapiere wieder aufgetaucht. Niemand hatte gewusst in welchem Aktenschrank zwischen der Erde und L5 sie aufbewahrt worden waren. Doch irgendjemand hatte sie ausgegraben und nach Stockholm gebracht. Die Führungsspitze der Allianz hatte ihm versichert, dass die Papiere unter Verschluss waren und niemand sie einsehen konnte, ganz zu schweigen davon, dass jemand in Besitz dieser Papiere kam.

Dies war wohl ein Wunschdenken gewesen und jetzt saßen sie in dem Schlamassel.
 

In Stockholm angekommen begab sich Treize mit seinen beiden Begleitern sogleich in die Kommandozentrale des dortigen Stützpunktes. Was er dort allerdings sah, führte dazu, dass sein Blutdruck sich auf ein ungesundes Maß erhöhte. Nichts war organisiert und die Soldaten liefen ohne ersichtliches Ziel hin und her.
 

„When in danger or in doubt... run in circles, scream and shout.“, murmelte Zechs vor sich hin und schilderte damit die Situation sehr treffend. Treize konnte ihm nur beipflichten. Selbst Lady Une, die nicht viel Sympathie für den maskierten Lieutenant übrig hatte, lächelte und nickte ihm anerkennend zu.
 

Die Allianz forderte, dass er sich hier einfand. Von ihren eigenen hochrangigen Offizieren jedoch war niemand anwesend.

Zechs hatte mit seiner Einschätzung wirklich ins Schwarze getroffen. Treize sollte hier wahrhaftig den Sündenbock für die Allianz spielen. ‚Aber nicht, wenn ich es verhindern kann.‘, dachte er sich grimmig. Für ihn war dies nur ein weiterer Punkt auf seiner Liste der Dinge, für die er sich an der versammelten Spitze der Allianz rächen würde. Eines hatte er auch über die Jahre gelernt: Geduld zu üben. Seine Zeit, die Zeit von OZ, die Zeit der Revolution würde kommen.
 

„Lieutenant Zechs. Sehen Sie zu, dass hier Ordnung herrscht. Geben Sie jedem Soldaten eine Aufgabe, oder schmeißen Sie ihn hier raus. Aber als erstes suchen Sie mir den Offizier, der bis jetzt mit den Geiselnehmern in Kontakt gestanden hat.“, wandte er sich an den blonden Lieutenant. Der nickte nur knapp und ging gleich ans Werk.
 

„Colonel Une?“
 

„Ja Sir?“
 

„Finden Sie heraus, was die örtlichen Medien bereits wissen. Und dann lassen Sie das Gebäude weiträumig absperren. Ich will keine Kameras oder Helikopter sehen.“
 

„Was soll ich den Medien sagen?“
 

„Wahrscheinlich haben die bereits Wind bekommen, dass es sich um eine Geiselnahme handelt. Bekräftigen Sie das nicht, aber streiten Sie es auch nicht ab.“
 

„In Ordnung Sir.“ Sie salutierte und verließ die Kommandozentrale.
 

Treize hatte kaum Zeit gefällig zu nicken, der tauchte schon Zechs an seiner Seite auf und im Schlepptau ein Lieutenant der Allianz.
 

„Aha. Sie haben also mit den Geiselnehmern verhandelt?“
 

„Nun ja.“ Der Mann scharrte unruhig mit den Füßen. „Eigentlich nicht. Ich habe sie lediglich auf später vertröstest.“
 

„Sie haben was?“, fragte Treize nochmals nach. Er wollte sicher gehen, dass er sich nicht verhört hatte
 

„Nun, so konnte ich nichts falsch machen, nicht wahr?“
 

„Wahrhaftig.“, rutschte es Zechs hinaus.
 

„Sie haben allerdings gedroht, dass sie diese Papiere der Öffentlichkeit zuspielen. Vom Schicksal der Geiseln ganz zu schweigen.“, warf der Soldat der Allianz hilfreich ein.
 

„Gut, dann...“ Treize wedelte ungeduldig mit der Hand. „Dann werde ich mit ihnen reden. Stellen sie eine Verbindung her.“ Es war wirklich besser, wenn er die Sache selbst in die Hand nahm. Dazu war er ja auch schließlich hier.
 

Keine Minute später war er mit dem Anführer der Terroristen verbunden. Der Mann trug eine Sonnenbrille und die untere Hälfte seines Gesichts war mit dem Tuch vermummt.
 

„Oh. Anscheinend rede ich jetzt mit einem vernünftigen Menschen.“, begrüßte ihn der Mann als er seinen Gesprächspartner erkannt hatte.
 

Treize neigte leicht den Kopf und zollte dem Mann den Respekt, den er jedem Gleichrangigen gezollt hätte. „Ich entschuldige mich, dass Ihr Ansinnen zuvor auf taube Ohren gestoßen ist.“
 

Der Allianzoffizier öffnete schon den Mund um Treize zu unterbrechen. Doch aus dem Augenwinkel konnte Treize sehen wie Zechs den Mann mit einer energischen Handbewegung warnte auch nur ein weiteres Wort zu sagen.
 

„Sie haben also Geiseln genommen?“, fragte Treize nochmals nach.
 

„Ja.“
 

„Wie viele?“
 

„Fünf.“
 

Gut, das deckte sich mit dem Bericht, den ihm Lady Une noch gegeben hatte. „Und was fordern Sie?“
 

„Den Abzug sämtlicher Allianztruppen aus dem Königreich Sanc und die Wiedererrichtung der Monarchie. Über die Konsequenzen der Nichterfüllung dieser Punkte sind Sie wohl vertraut. Auch für Ihre Organisation hätte das beträchtliche Nachteile, nicht wahr Colonel?“
 

Treize stutzte und musste alle seine Selbstbeherrschung aufbringen damit sein Gesichtsausdruck so neutral wie möglich blieb. Den Abzug der Truppen aus Sanc? Eine ungewöhnliche Forderung, was wollten sie denn damit bezwecken? Außerdem mit wem wollten sie denn die Monarchie wieder errichten, wenn der einzige lebende Nachfahre der Peacecrafts hier neben ihm stand. Aber das konnten sie ja wohl nicht wissen.

Er warf Zechs einen kurzen Blick zu, doch der schien ebenso verdutzt zu sein wie er. Zechs´ Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammen gepresst und unwillkürlich hatte er die Hände zu Fäusten geballt.
 

Nun, egal zuerst einmal mussten die Geiseln, zweifellos alles Regierungsangestellte und damit völlig unschuldig, in Sicherheit gebracht werden. „Können wir uns zuerst einmal darauf verständigen, dass die Geiseln freigelassen werden? Danach könnten wir über den anderen Punkt verhandeln.“
 

„Colonel, Sie scheinen ein Mann von Humor zu sein. Die Geiseln sind ein äußerst nützliches Druckmittel.“
 

„Ich dachte die Pearsonpapiere wären Ihr Druckmittel?“
 

„Unter anderem.“
 

„Aber die Geiseln sind unschuldig.“
 

„Meine Familie war auch unschuldig und musste im Krieg sterben. Nein, Colonel dieses Argument zieht nicht.“
 

Treize erkannte, dass er so nicht weiterkommen würde. Was konnte er ihnen anbieten? „Würden Sie einem Austausch zustimmen?“
 

Der Anführer überlegte kurz. „Ein Austausch... Interessant, wen würden Sie denn zum Tausch anbieten?“
 

Treize wollte bereits antworten, dass er sich selbst anbieten würde. Doch da gab ihm Zechs ein unauffälliges Handzeichen und Treize unterbrach das Gespräch. Zechs trat näher zu ihm heran. „Lass mich gehen.“
 

„Was?! Kommt nicht in Frage, ich gehe natürlich.“
 

„Ich glaube, ich kenne den Mann.“, flüsterte Zechs.
 

Treize sah seinen Freund ungläubig an. Wie wollte Zechs den Terroristenführer erkannt haben? Der war doch völlig maskiert? Und seit wann, treib sich den Zechs mit solchen Leuten herum, dass er sie auch noch erkennen würde?
 

„Ich kann mit ihnen verhandeln.“, sprach Zechs weiter. „Oder vertraust du mir nicht?“
 

Treize vertraute Zechs durchaus, aber war dennoch nicht überzeugt und alles in ihm schrie dagegen, dass er Zechs buchstäblich in die Höhle des Löwen schickte.
 

„Treize. Denk doch nach. Außerdem hast du gehört, was sie fordern.“ Wurde Zechs jetzt eindringlicher.
 

Er verstand, was Zechs damit meinte. Wenn jemand diese Fanatiker aus Sanc beschwichtigen konnte, dann doch ihr rechtmäßiger Prinz.

„Wärst du dazu bereit?“ Zechs müsste sich ihnen gegenüber als Milliardo Peacecraft ausgeben und Treize wusste ja, wie schwer das Zechs fiel diese Identität zu akzeptieren.
 

„Wenn es sein muss. Treize, wir brauchen dich hier. Ich gehe.“
 

Verdammt, da hatte Zechs recht. Treize würde wahrscheinlich mehr bewirken können, wenn er hier den Überblick behielt.
 

Und doch widerstrebte es ihm. Schon wieder eine Situation in der diesen geliebten Menschen in eine gefährliche Lage brachte. Doch schlussendlich siegte sein Pflichtbewusstsein und die kalte Vernunft. Zechs war der beste Verhandlungspartner für diese Leute.
 

Er öffnete wieder den Kommunikationskanal. „Wir bieten Lieutenant Zechs Merquise an. Er ist autorisiert in meinem Namen zu verhandeln. Wäre das akzeptabel?“ Seine Stimme klang tatsächlich so kalt wie die Worte mit denen er diesen makaberen Handel hier einfädelte.
 

„Abgemacht.“
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-01-18T15:52:03+00:00 18.01.2007 16:52
na, das ist ja richtig spannend. weiter so.

mata ne
liriel


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