Prolog
Disclaimer: Harry Potter und seine Welt gehört nicht mir, sondern JK Rowling. Ich borg ihn mir nur mal aus.
Warnung: Slash der Draco/Harry Varität, aber nichts besonders graphisches. Dann noch m-preg. Wenn das nicht euer Ding ist, ist das in Ordnung, dann sucht euch eine andere FF. Alles andere dürft ihr nach herzenslust kritisieren.
Außerdem spielt die Geschichte im siebten Schuljahr, missachtet aber alle Ereignisse von Buch 6. Kurz gesagt: Dumbledore lebt noch, Voldemort aber nicht mehr.
Dann möchte ich noch auf die Geschichte "Broken Mind, Shattered Soul" von sensiblytainted hinweisen. Auch dort geht es um einen Harry mit einer gespaltenen Persönlichkeit. Ich habe mir einiges an Inspiration von dort geholt, aber meine Geschichte wird sich in eine völlig andere Richtung entwickeln. Nicht, dass ihr meint, ich würde hier Plagiatismus betreiben.
Prolog
Sobald Harry geschickt genug mit seinen kleinen Händen wurde, dass sie von Nutzen sein konnten, kräftig genug, dass er auch ein wenig schwerere Dinge heben konnte, und klug genug, um zu verstehen, was man ihm sagte, beschloss Petunia, dass er nun auch alt genug sei, um einige Arbeiten im Hause zu erledigen. Es dauerte nicht lange und Harry musste begreifen, dass die Zeit, in der er ein Kind sein durfte, nun endgültig vorbei war.
Wenn er nicht angreifbar sein wollte, musste er sich viele Dinge versagen. Er durfte nicht zeigen, welche Angst er vor Onkel Vernon hatte. Er durfte nicht unbefangen spielen, sondern musste immer auf der Hut vor Petunias scharfem Blick sein. Er musste immer bereit sein, vor Dudley die Flucht zu ergreifen.
Aber auch wenn er nicht mehr danach handeln durfte, in seinem Inneren, gut geschützt vor allen Angriffen, existierte er noch, jener kleine Junge, der so gerne lachte, sich lustige Geschichten ausdachte und sie dann mit Steinen und Rindenborke nachspielte, weil ihm nichts anderes zur Verfügung stand. Nach außen hin war er aber ein ernster kleiner Junge geworden, der dank seiner bedachten Art meistens ziemlich unnahbar daherkam. Harry war gerade mal 6 Jahre alt.
Petunia hatte sich in den Kopf gesetzt, dass Dudley etwas besonderes sein musste. Ein großer Virtuose steckte in ihm, da war sie sich völlig sicher. Sie musste nur das richtige Instrument für ihn finden.
Zunächst versuchte sie es mit dem Klavier, da sie ja ohnehin bereits eines besaßen. Doch Dudley jammerte ununterbrochen, dass seine Finger für so weite Griffe nicht geeignet waren. Dann kam eine Geige, deren Steg bereits nach einer Woche auf mysteriöse Weise abbrach. Für die Trompete hatte Dudley nicht genug Lungenkapazität, und die Querflöte verweigerte er stur (und mit Unterstützung seines Vaters), weil diese zu mädchenhaft war. An die Gitarre ging er mit etwas mehr Begeisterung heran, fand aber bald, dass ihm ein Schlagzeug noch besser gefallen würde. Nachdem er dieses zerstört hatte, gab es Petunia auf, ihn zu einem jungen Mozart machen zu wollen.
Harry faszinierte Musik. Ehe Dudley auch nur seine erste Klavierstunde hatte, spielte Harry bereits heimlich auf einer Kindermundharmonika, an der sein Cousin kein Interesse mehr hatte. Und als die Querflöte in Dudleys zweitem Schlafzimmer landete, dauerte es nur einen halben Tag, ehe Harry sie in seinem Besitz gebracht hatte.
Es war nicht etwa so, dass ihn die Querflöte an sich besonders interessierte. Es war nur das einzige von Dudleys zahlreichen Instrumenten, das sich von Größe und Form her leicht vor den Dursleys verbergen ließ. Wann immer Harry die Gelegenheit dafür hatte, versteckte er sie unter seinem weiten Hemd, entkam aus dem Haus und verbarg sich unter einer viel befahrenen Brücke. Wenn er dort spielte, dann konnte ihn niemand hören, und Harry fiel es nicht besonders schwer, den Straßenlärm auszublenden und sich nur auf seine Musik zu konzentrieren.
Er begann mit den Stücken in Dudleys Anfängerheft. Als jede Übung darin durchgespielt hatte, begann er damit, selbst Stücke zu improvisieren. Vielleicht lag es an dem Mangel an jeglicher Vorlage, vielleicht besaß er auch einfach jenes besondere Talent, das Petunia so gerne in Dudley entdeckt hätte, doch was auch immer der Grund war, schon bald war er fähig, jedes Stück nach dem Gehör auf seiner Flöte wiederzugeben. Je nach Stimmung, gab er dem ganzen immer eine eigene Note: Mal etwas spöttisch, mal besonders fröhlich oder ein wenig verspielt. Meistens erklang die Flöte aber in einem sehr traurigen oder melancholischen Tenor.
Harry liebte seine Querflöte. Als er jedoch von Hagrid in die Winkelgasse gebracht wurde, begriff er schnell, dass „Der-Junge-der-lebt“ gewissen Erwartungen entsprechen musste. Er war sich nicht sicher, ob seine Leidenschaft für Musik gern gesehen werden würde. Es schien so, als würden Zauberer andere Zauberer vor allem und in erster Linie an ihrer Magie messen. Nicht-Magische Talente wurden eher belächelt.
Harry wollte so gerne von dieser neuen Welt akzeptiert werden. Er wollte endlich irgendwohin gehören. Daher nahm er die Querflöte nicht mit nach Hogwarts. Am Tage seiner Abreise verbarg er sie unter dem losen Dielenbrett in seinem Schlafzimmer, um sie nie wieder hervorzuholen. Und so wie er sein geliebtes Instrument versteckte, so verbarg er auch seine musische Seite vor allen Augen tief in seiner Seele.
Harry musste jedoch schnell erkennen, dass Lockhart in einem Recht hatte: Ruhm war ein wankelmütiges Ding. Die Meinung der Öffentlichkeit über ihn änderte sich schneller als die Gestalt eines Irrwichtes. Erst war er der von allem bewunderte Held der Quidditchmannschaft, dann nur noch „der Sucher“ der seinem Haus so einen hohen Punkteverlust zugefügt hatte. Mal war er Gryffindors Goldjunge, dann der teuflische Erbe von Slytherin. Mal war er Schulchampion, dann ein nach Aufmerksamkeit heischendes arrogantes Gör.
Harry lernte daraus, dass er sich nur auf seine Freunde verlassen konnte. Aber auch ihnen konnte er eine Seite an sich nicht zeigen: Die, welche ihn fast in Slytherin hatte enden lassen. Hagrid hatte ihn vom ersten Moment an vor diesem Haus gewarnt, Ron hasste alle Slytherins, für Hermine, so offen sie auch eingestellt war, war dieses Haus mit Intoleranz behaftet und besonders Sirius hatte aus seiner Verachtung für alle „Schlangen“ nie einen Hehl gemacht.
Abgesehen von dem einen Gespräch mit Dumbledore im zweiten Schuljahr offenbarte Harry so gut wie nie etwas von seiner „dunkleren Seite“. Er schob alles, was damit zu tun hatte, so weit von sich weg, dass er noch nicht einmal auf die Idee kam, Parsel zu reden, als der Basilisk auf ihm zuschlängelte. Für die Welt sollte er der perfekte Gryffindor sein.
Es war zu Beginn des fünften Schuljahres, als Harry erkannte, dass ihn Jungen viel mehr interessierten als Mädchen. Doch er sprach mit niemandem darüber. Er war sich zwar nicht sicher, wie die Zaubererwelt gegenüber Schwulen eingestellt war, aber er glaubte mit Sicherheit zu wissen, dass diese Neigung bei ihm gewiss als inakzeptabel angesehen werden würde.
Im Verlaufe des fünften Schuljahres ging er mit Cho Chang aus, in erster Linie, weil sie eine sehr knabenhafte Figur hatte und weil er hoffte, dass sie sich aufgrund ihrer Sportbegeisterung vielleicht nicht ganz so mädchenhaft verhalten würde. Er hatte sich geirrt. Nach diesem Desaster beschloss er, sich künftig von Beziehungen fern zu halten.
Harry fand sich damit ab, dass er wohl für den Rest seines Lebens alleine bleiben würde. Mit Mädchen wollte er nicht zusammen sein, mit Jungen durfte er nicht zusammen sein. Er wünschte sich wirklich, als Mädchen geboren worden zu sein, dann würde er all diese Probleme nicht haben.
Am Ende des sechsten Schuljahres tötete Harry Voldemort ein für alle mal. Als er über der Leiche stand und auf seinen Erzfeind hinabstarrte, passierte das, was weder die Vernachlässigung und seelische Grausamkeit, die die Dursley ihm hatten angedeihen lassen, noch der Druck, den Erwartungen der Zaubererwelt gerecht zu werden, oder gar der Schmerz über den Verlust seines geliebten Paten nicht vollbracht hatten: In Harry zerbrach etwas.
Er war ein Mörder, und diesmal gab es keine Möglichkeit, sich diese Tatsache schön zu reden, wie es ihm noch bei Quirrel und Tom Riddle gelungen war. Voldemort war tot von seiner Hand, und das nicht aufgrund einer Prophezeiung, sondern weil Harry es so gewollt hatte. Das war mehr als er verkraften konnte. Seine Seele zersplitterte in mehrere Teile. Gleichzeitig wurde durch den Schock eine Fähigkeit freigesetzt, die zuvor durch die Abneigung der Dursleys gegen alles Abnormale unbewusst unterdrückt worden war. Harry war ein Metamorphmagus.
Anm.: Ja, ich weiß, dass JK Rowling erklärt hat, das Harry kein Metamorphmagus ist. In meiner FF ist er aber einer. Ich hab schon das komplette sechste Buch gestrichen, einfach, weil die Geschichte sonst überhaupt nicht mehr passen würde. Ignoriert es also einfach.
Die ursprüngliche FF-Idee hatte ich im Rahmen eine Challenge in einer englischen Yahoo-Group gepostet. Aber dann hat mich die Idee nicht mehr losgelassen, und ich habe beschlossen, mich selber darüber herzumachen. Deswegen habe ich auch schon damit begonnen sie zu schreiben, obwohl ich eigentlich erst HPE fertig schreiben wollte. Ich wollte schon einmal meine eigenen Ideen entwickeln, ehe jemand sich meiner Challenge annimmt. HPE wird aber oben in der Priorität sein, bis es fertig gestellt ist. Erwartet also nicht allzu häufige Updates.
Warum ich die Geschichte dann schon einmal poste? Ganz einfach, ich suche einen guten Beta. Wenn sich jemand anbieten möchte, dann kann er mit eine Kostprobe seines Könnens liefern, indem er mir einen schön kritischen Kommentar für den Prolog schreibt. Das klingt jetzt vielleicht etwas eingebildet, schließlich tut ja der Beta mir einen Gefallen und nicht umgekehrt, aber bevor ich mir den Stress mache, mit einem schlechten oder unzuverlässigen Beta zusammenzuarbeiten, bin ich doch lieber anspruchsvoll.