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Final Fantasy XIII (Final Fantasy, Reviews, Zocken)

Jetzt ist bald zwei Wochen her, dass ich den neusten Titel in der Final Fantasy-Serie durchgespielt habe. Zeit für ein Review!

Erstmal: SPOILER-WARNUNG!!! Es ist zwar wirklich nicht viel, aber ich werd auch ein paar Worte über den Plot und das Ende verlieren, aber ich hab keine Lust auf den häßlichen Spoiler-Tag. Also fühlt euch gewarnt und kommt nicht hinterher jammernd angelaufen, sonst lock ichJim und den abgemeldet in euer Gästebuch/Weblog ;P

Meine Erwartungen und Vorfreude auf neue Final Fantasy-Spiele sind ein konstantes Auf und Ab. FF7 hab ich mir damals im 20. Jahrhundert einfach so gekauft, weil mir die Werbung gefallen hat und die Familie sich ganz frisch eine Playstation angeschafft hatte. Außerdem hatte ich noch irgendwo im Hinterkopf, dass ein Spielemagazin, dass auch über Titel, die nur im Ausland erschienen, vor ein paar Jahren positiv über FF6 berichtet hatte. Mehr hatte ich damals mit Final Fantasy noch nicht am Hut und dem Dauerhype und den neusten Informationen aus dem Internet war man damals auch noch nicht so ausgesetzt wie heute. Umso größer die Überraschung was für ein geniales Spiel sich da plötzlich im damals noch elterlichen Wohnzimmer auftat. Folglich war ich auf FF8 gehypt wie blöd und wurde mehr oder minder enttäuscht. Bei FF9 hab ich dann die Erwartungsschraube total zurückgeschraubt, habs mir aber am Veröffentlichungstag besorgt und bekam ein schönes Spiel serviert. Auf FF10 hab ich wegen Abi nicht wirklich geachtet und die Veröffentlichung verpasst, bis es plötzlich einfach mal vor mir im Laden stand. Auf FF10-2 war ich dann wieder gehypt (was zum Teil an Yunas Gunner-Outfit gelegen haben mag ^#^) - und wurde wieder enttäuscht. FF11 ließ ich links liegen, weil MMO. FF12 war dann irgendwann plötzlich wieder da und verbrachte erst mal drei Tage auf meinem Schreibtisch, bevor ich es angespielt habe. Es entwickelt sich dann zu einem meiner liebsten Spiele.

Und FF13? Ich warte seit über einem Jahr gespannt auf dieses Spiel (dass es kommt, wusste ich natürlich schon länger), vor allem seitdem die ersten aussagekräftigen Trailer und das Battle Theme veröffentlicht wurden. Schreit also eigentlich nach Enttäuschung, oder? *g* Dazu kamen noch durchaus kritische Stimmen in den ersten Reviews, der XBox-"Skandal" und die Sache mit dem englischen Theme Song, der auf den ersten Blick einfach zufällig unter geraden angesagten Popsternchen ausgewählt worden war.

Also?

Nun, mein Lieblingsteil der Final Fantasy-Reihe ist es nicht geworden, ABER es ist ein gutes, fesselndes Spiel, dass mich bis zum Ende der Story gut 50 Stunden unterhalten hat - und das beinhaltet nicht die zahlreichen Nebenaufgaben, die mir noch bevorstehen.

Fangen wir mit den Charakteren an.

Ich mag sie. Lighting hat alles, was ich von einer starken Protagonistin erwarte (ich steh nicht so auf die Daueropferrolle - ich meine dich, Rinoa!), ohne so gestellt und eindimensional wie Paine zu wirken. Sazh ist der lustige aber nicht lächerliche Dauerschwätzer mit Tiefgang. Hope der hoffnungslos überforderte Jüngling, der mehr zufällig in alles reingezogen wurde (früher war dieser Archetyp meist der Hauptcharakter *g*). Fang ist... irgendwie wie Lighting, nur anders (ich glaub die Femslasher unter den Fanfic-Schreibern freuen sich wirklich über diesen Charakter, soviel Subtext wurde bisher selten geboten). Ich find sie cool. Vanille und Snow... öh... stören auch nicht weiter ^^ Die englische Sprachausgabe fand ich sehr gelungen, vor allem australischer Dialekt für die beiden Charaktere aus dem anderen Kulturkreis - nice. Diesmal passt auch das Alter der Charakter, keiner wirkt für seine Rolle zu jung/zu alt.

Grafik ist hui. Schließlich handelt es sich um eine Final Fantasy. Angeblich ist sie auf der Xbox schlechter -> not relevant to my interests ;)

Das Kampfsystem ist klasse. Wahrscheinlich eines der besten bisher. Strategisch und trotzdem actiongeladen. Dadurch, dass es Belohnungen dafür gibt, Gegner besonders schnell auszuschalten ist sogar ein Anreiz geboten, verschiedene Strategien auszuprobieren, um das beste Mittel gegen bestimmte Gegner zu finden, anstatt sich nur mit Angreifen durchzupowern. Das System mit den Paradigmen ist anfangs etwas ungewohnt, teils sogar lästig, weil zwei von Charakterklassen nie angreifen, zwei weitere nur auf indirekte Art Schaden beim Gegner machen, aber man gewöhnt sich daran und bald kommt man gut damit zurecht. Das man nur den Anführer steuert ist seit FF12 nichts ungewohntes, dass das Spiel aber ein Game Over präsentiert, sobald dieser das zeitliche segnet, anstatt wie früher die ganze Gruppe, ist gewöhnungsbedürftig. Jeder Gegner mit Instant Death-Zauber wird da echt zur Gefahr. Das die Gegner nun sichtbar herumlaufen ist auch seit dem letzten Teil schon Standard. Die Zeit der Zufallskämpfe ist einfach vorbei. Das heißt aber nicht, dass es wenig zu kämpfen gibt ;)

Aufgelevelt wird mit einem dem Sphärobrett aus FF10 ähnlichen System. Nur etwas unübersichtlicher. Und weniger individuell. Hat mich nicht ganz so begeistert. Aber die Charaktere haben mehr Eigenheiten und sind deutlich weniger austauschbar, als das in FF8, FF10 oder FF12 im Endgame der Fall war.

Das Inventar wirkt auf den ersten Blick noch unübersichtlicher als das von FF12, aber irgendwann stellt sich raus, dass das alles nur Fassade ist. Es gibt vielleicht zehn unterschiedliche Heil-Items, keine Rüstungen, eine Waffenart für jeden Charakter und jede Menge der üblichen Accessoirs (inklusiven der traditionellen Schleifen). Das Upgradesystem ist, wenn man einmal durchgestiegen ist, mehr Schikane als sonst was. Denn im Endeffekt reicht Gil-Grinden aus, die Jagd nach bestimmten Gegenständen fällt eher etwas flach diesmal (Zugeständnis an die Casual-Gamer?).

Hauptkritikpunkt, den man zu höhren bekommt ist die lineare Story. Aber machen wir uns nix vor: das ist sie eigentlich bei jedem Final Fantasy (außer die zweite Hälfte von FF6) und das ist auch nicht wirklich schlimm, denn dafür wird wie immer eine abghobene aber mitreisende Geschichte erzählt. Die gehört diesmal auch wieder zu den besseren (deutlich besser als die von meinem heißgeliebten FF12). Allerdings sind neben der Story auch die Dungeons der Kapitel 1 bis einschließlich 10 (von 13) ziemlich linear. Der Begriff Schlauchlevels hat sich hierfür eingebürgert. Im Allgemeinen schlachtet man sich meistens durch Gegnerhorden und am Ende des Abschnitts gibts Story oder einen Boss oder beides. Kommt man an ne Abzweigung, sucht man die Sackgasse und findet dort im Normalfall einen Schatz. Das fand ich doch ziemlich schade (dabei erwarte ich natürlich keine Welt ala Fallout 3). Zwar gibt's ab Kapitel 11 noch eine große Welt zu erforschen, aber im Vergleich mit FF12, das echt viel zum Erforschen bot, ist es wenig.

Die Story selbst hat mir gut gefallen. Im großen und ganzen geht's um Hoffnung und darum selbst im Angesicht der größten Auswegslosigkeit nicht aufzugeben. Seit FF9 sicherlich die Beste "Moral von der Geschicht". Das Ende war traurig und toll zugleich, aber mir irgendwie zu kurz. Ich würd mir mal wieder einen 45-minütigen Epilog ala FF9 wünschen *g*

Wie steht's um das Final Fantasy-Feeling? Nun, wir haben Chocobos, Kaktoren, keine Mogs, aber dafür süße Schafe ohne Hals, Phönixfedern, Bahamut (sowie weitere alte und neue Summons/Esper/Eidolons/GFs/Bestias/Fal'Cies) und ein paar hübsche namentliche Anspielungen auf frühere Teile (z.B. eine Stadt names Palumpolum oder einen Mech namens Proudclod). Was es nicht gibt sind Versionen der bekannten Victory-Fanfare und des Final Fantasy Themes, womit wir bei einem letzten mir wichtigen Punkt angekommen wären: Die Musik. 

Sagen wir so: Man merkt, dass Uematsu nicht mehr daran beteiligt war, aber dennoch ist's kein schlechter Soundtrack (nur die Ersatz-Victory Fanfare ist wirklich Rotz). Allerdings ist mir davon weniger im Ohr hängen geblieben als bei früheren Teilen. Der Track von Leona Lewis taucht erst ganz, ganz am Ende auf und geht ein bisschen im Gelaber unter. Stört also nicht wirklich. Dadurch fehlt aber halt auch ein Gänsehautmoment wie das Einsetzen von Eyes on me/Melodies of Life bis FF8/FF9.

Meine drei bisherigen Favoriten sind Blinded by Light (das Battle Theme, ich hör's schon seit über einem Jahr und es hängt mir nach einer Auflevel-Orgie nicht zum Hals raus, sprich es ist ein gutes Battle Theme), Fighting Fate (Battle Theme des Antagonisten, wird allerdings kein neuer One Winged Angel daraus) und Lightnings Theme.

Als Fazit kann ich sagen es hat den Titel Final Fantasy verdient, es macht Spaß zu spielen und es war sein Geld wert. Und mit dem Kampfsystem hat es, zumindest bei mir, unter den anderen Titel auch einen eigenen Spitzenplatz erobert.

Oder wer eine numerische Wertung braucht: 8,5 von 10 Chocoboküken ;)

Schönen Abend noch!
NTL

28.04.2010 16:46 Verlinken
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Datum: 28.04.2010 18:46
Mein persönliches Highlight sind die Schafe und der Typ mit dem Kücken im Haarschopf - zumindest soweit wie ich es beim "mitgucken" bewerten kann. XD
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Datum: 28.04.2010 19:41
Ich stimme dir verblüffenderweise in so ziemlich allem zu. o.ô

Obwohl mich ja das Ende schon ziemlich enttäuscht hatte, das wurde dem vorangegangenen Spiel und vor allem dem Climax überhaupt nicht gerecht.
Diese beiden unbedeutenden Nebenrollen ohne Charakter, aka. Serah und dieses Kind, sind also wieder da und dafür erstarren Vanille und Fang zu Kristall? Ja danke, toll! )= Das war ja schon fast alles, was das Ende inhaltlich zu bieten hatte - gar nicht schön.

Aber jetzt:
> sonst lock ich Jim und den Richter in euer Gästebuch/Weblog ;P

Wie soll ich denn DAS bitte verstehen? >___>
I do it all because I'm evil
And I do it all for free
Your tears are all the pay I'll ever need

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Datum: 28.04.2010 22:20
Oh Gott ich darf gar nicht sagen dass ich am Ende so richtig glücklich war das es dem kleinen gut ging? Ich fande Sazh war der mit Abstand stärkste Charakter im Spiel und deswegen fand ich die Rückkehr des kleinen Monchichi sehr toll. Da opfer ich auch Vanille und Fang. XD
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