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Einzelposting: Warum werden emos so gehasst???


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Von:   abgemeldet 29.06.2010 11:12
Betreff: Warum werden emos so gehasst??? [Antworten]
>ich hab grad langeweile xD...hier würd mich ma interesieren warum alle leute immer scheiß emo rufen..und so..warum könn die meisten leute keine emos ab...bin ich ma gespannt was bei rum kommt xDDDDDDDDDDDDDDDD<

Emos werden nicht gehasst, weil sie Emos sind, sondern weil sie durch falsch interpretierte Charakterzüge, die sie glauben als Emo haben zu müssen, teilweise so lächerlich wirken, dass man sie nicht ernst nehmen kann.
"Emo" ist ein überaus schwammiger Begriff, ich selbst habe mich mit dieser Subkultur nie wirklich auseinandergesetzt und weiß daher auch nicht, was denn nun "real Emo" und "pseudo", bzw "fake" ist. Ich kenne nur das Musikgenre "Emo Hardcore", die brachiale Musik mit ernsten, emotionsdominierten Texten mischt, in der es nicht nur um Trauer, sondern auch um Wut, Freude und jede andere Art von spontan überquellenden Gefühlen geht.
Aber was ich sicher weiß ist die Tatsache, dass es bei Emo NICHT darum geht, sich schwarze Röhrenjeans anzuziehen, die Lider mit Kajal zu beschmieren und dann ketterauchend und trübselig an der Bahnhofstreppe zu sitzen und mit gequälter Trauermiene über das verkorkste, ungerechte Leben zu sinnieren und all jene zu verteufeln, die das "einfach nich raffen un sou, mann!"
Leute, die den ganzen Tag nur schlecht gelaunt sind, sich ständig darüber beschweren, dass niemand sie versteht, Gedichte über den Tod und die verlorene Liebste schreiben, weil das ja jeder Emo macht *Ironie an* und man als Emo schließlich in die vom Mainstream vorgegebene Schablone passen muss *Ironie aus* und selbst beim Anblick eines Welpens nicht grinsen, sondern lieber darüber nachdenken, dass die arme Töle eh in zehn Jahren tot ist und von den Würmern gefressen wird, das sind für mich keine Emos, sondern Pseudo-manisch-Depressive, die ihre Einzigartigkeit und Sensibilität jedem ans Ohr kauen müssen, um Aufmerksamkeit und mitleidiges Verständnis zu erzwingen.
Und dass ich solche Leute nicht leiden kann, versteht sich von selbst. ich habe bisher erst einen Menschen getroffen, der behauptete, Emo zu sein, und den ich in zwei Jahren fast unentwegt grinsen und Party machen sah und von dem ich erst einmal mitgekriegt habe, dass er auf offener Straße heulte, weil er einen Anruf von seiner Mutter bekam, die ihm sagte, dass sein opa gestorben ist. Im Grunde war dieser Junge ein ganz normaler Mensch mit etwas androgynem, alternativen Kleidungsstil, der jede Emotion, die ihn überkam, spontan herausschrie und sich nicht darum scherte, was andere davon dachten. Und auch wenn ich mich mit dieser Subkultur nicht auskenne, so war dieser Junge für mich der erste "echte" Emo, den ich zu treffen glaubte.

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