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Einzelposting: Deutsche Shounen-Zeichner am arsch??!! Warum denn??!!


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Von:    roterKater 17.08.2011 01:39
Betreff: Deutsche Shounen-Zeichner am arsch??!! W... [Antworten]
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abgemeldet:
> Folgende deutsche Shonen Manga die im Handel erhältlich sind habe ich gekauft und gelesen:
>
> Crewman3
> Domicile
> Puppenkriese
> Go Kids

Na dann arbeite dich doch mal an meiner Liste von Seite 1 ab, dann bist du vielleicht irgendwann so weit, dass du mitreden kannst! ^^

> Wenn wir den Independent-Bereich außen vor lassen, hast du leider Unrecht. Die deutschen Shonen Manga die von Verlagen wie Tokypop, Carlsen usw. Veröffentlicht werden/wurden sind allsesamt uncool, langweilig ect.

Also du meinst, alle vier, die du gelesen hast, die noch dazu fast alle aus den Anfängertagen der jeweiligen Zeichner stammen. Ah ja ...

> Das man die deutsche mit der japanischen Mangaindustrie nicht vergleichen kann, hatten wir doch schon oder?
> Und es hat doch nichts mit Förderug zu tun, was für eine Story am Ende dabei herauskommt.

Natürlich hat es das. Wenn dir jemand einen fünfstelligen Betrag als Vorschuss in die Hand drückt und einen erfahrenen Redakteur auf gleicher Wellenlänge für intensive Betreuung zur Seite stellt, arbeitet es sich schon irgendwie anders als wenn man neben 5 Jobs in der Zeit zeichnet, wo man eigentlich mal wieder schlafen müsste ... Und das ist nicht unmöglich in Deutschland. Es fehlt lediglich an genügend Geld, dass erst einmal in die deutsche Zeichnerszene investiert werden muss. Und woher soll dieses Kapital sonst kommen, wenn nicht von den Käufern?

> Aber das kann ich doch nicht beeinflussen Ö.ö
> ICH kann nur das nehmen was kommt und wenn mir das nicht gefällt ist es meine Schuld???

Doch, das kannst du! Kaufverhalten ist das wichtigste und ausschlaggebenste Kriterium für Publikationspolitik! Wenn du den Verlagen nicht das Gefühl gibst, dass eine bestimmte Art von Manga gefragt ist, warum sollte sie dann produziert werden?

> Das hat doch nichts mit der Programmgestaltung zu tun, wenn mir das was die deutschen Zeichner anbieten nicht gefällt. Daran kann auch der Verlag nichts ändern, wobei es sie nichtmal interessieren drüfte^^

Okay, ich sag's dir jetzt noch mal ganz langsam zum Mitschreiben: Nicht die Zeichner entscheiden, welche Projekte entwickelt und unter Vertrag genommen werden, sondern die Verlage. Die Verlage entscheiden das danach, wovon sie denken, dass es auf dem deutschen Markt ankommen könnte. Wenn sie überall nur "alle deutschen Shônen Manga sind Scheiße" hören, werden sie keine deutschen Shônen Manga zeichnen lassen.

Hoffe du hast jetzt endlich mal verstanden, warum du mit deinem Geflame genau das Gegenteil von dem erreichst, was du angeblich eigentlich erreichen willst.

> Schön zu wissen, das die paar Leute hier und die wenigen die das hier überhaupt lesen, die komplette deutsche Mangaszene repräsentieren ;D

Glaub mir, das spricht sich rum. Die Szene ist klein und jeder kennt jeden ...

> Die hatte ein 21 jähriger Eiichiro Oda am Anfang von One Piece denke ich auch nicht und jetzt ist der Manga der erfolgreichste überhaupt.

Da war oda aber schon fünf Jahre bei Shueisha unter Vertrag, hatte unzählige Projekte entwickelt (die meisten davon wurden nie veröffentlicht), einen festen Redakteur beratend zur Seite und ein festes Gehalt zur Absicherung, und vor allem die Aussicht auf eine Serienveröffentlichung in einem hochdotierten Wochenmagazin, wenn der Manga ankommt. Aus dieser Ausgangslage heraus kannst du völlig anders arbeiten und Geschichten auch ganz anders angehen, als wenn du einen übervorsichtigen Verlag dazu rumkriegen musst, dass er dir vielleicht mal einen Einzelband anvertraut, an dem du dann alleine in deiner Freizeit arbeiten musst und genau weißt, dass da nie eine Serie draus wird. Zudem hatte Oda einfach auch Riesenglück, dass seine Figuren von Anfang an so gut ankamen. Seine Zeichen- und Erzähltechik sind nämlich gerade zu Beginn bestenfalls durchschnittlich.

Wäre Oda Deutscher und hätte "One Piece" bei einem deutschen Verlag eingereicht, wäre er entweder abgelehnt worden oder das Projekt wäre nach dem ersten Band in der Versenkung verschwunden, allein schon weil die Hälfte seiner Zielgruppe meint, alle deutschen Manga sind Scheiße.

> Im Umkehr schluss heißt das also für mich, das von den bisher veröffentlichten One Shots keiner bei den Lesern so gut angekommen ist, das man dazu eine Fortsetzung wagen könnte?

Doch, Personal Paradise zum Beispiel. ^^

> Jedesmal wenn ich einen neuen deutschen One Shot sehe, durch Reviews in der Animania oder so, dann ist mein erster Gedanke in den meisten Fällen immer: "Warum denn sowas?" Können die nichts besseres machen?"

Aha, du weißt also, dass der Manga nichts taugt, bevor du ihn überhaupt gelesen hast? Sehr unvoreingenommen, das ...

> Beratungsresistenz???

Jepp, das trifft's wirklich ausgezeichnet.

> Und ich sage ja nicht das ALLES was es an deutschen Shonen zu kaufen gibt langweilig ist, 78 Tage auf der Straße des Hasses z.B ist Hammer und da frage ich mich warum kann so etwas oder ähnliches nicht bei z.B. Tokyopop oder Carlsen erscheinen???

Na dann freu dich doch! "78 Tage" erscheint im Winter bei Tokyopop, zusammen mit "Blutrotkäppchen". Bei Erfolg übrigens mehr, falls du das mit dem Unterstützen durch Kauf mal ausprobieren willst.
Zuletzt geändert: 17.08.2011 01:42:45

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