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Einzelposting: Besser durch Jesus Christus


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Von:   abgemeldet 24.02.2012 22:23
Betreff: Besser durch Jesus Christus [Antworten]
@murx:

Ich bin ganz ehrlich, ich kann deine Argumente gegen die Theologie irgendwie nicht verstehen, es wirkt so als würdest du billigen Klisches über Religion und deren Vertretern die Fahne halten. So weit ich weiß betreibt die katholische Kirche ein eigenes Observatorium in einem Gebirge der U.S.A. Nun kann man sagen "Hö Hö versucht wohl wieder mal Gott zu finden, was? Bringt aber nichts, der winkt euch nicht von oben zu." Ist aber auch garnicht der Punkt, die Priester die dort oben arbeiten (sind natürlich auch nebenbei Astronomen) sollen die Schöpfung besser verstehen, mit Päbstleins Segen. :). Ich kann deine Kritik irgendwo nachvollziehen, wenn du meinst die Theologie versuche sich als Wissenschaft zu präsentieren, um ihre Lehre das "wischenschaftlichkeits" Prädikat zu verabreichen (siehe Inteligent Design und der ganz humbug aus Amerika), aber ich finde ehrlich nicht, das sie das tut.

Ich denke manchmal, dass viele sich nicht wirklich mit einem Glauben und deren Ansichten ausseinander setzen. Das Christentum ist ein ziemlich komplexes System und beschränkt sich bei weiten nicht auf die Bibel und die Dogmatik.

Und dein Satz zur Fundamentaltheologie, der zeigt eher, wie ich finde, dass die Leute ihre Vernunft eingesetz haben, und zugeben das Glaube nicht aus der Vernunft entspringen muss. Ich finde das eine ziemlich ehrlich Analyse.

Auch verstehe ich nicht die Trennung zwischen Religionswissenschaften und Theologie ausser dass beim ersten die Menschen systemextern, beim zweiten systemintern auf die Religion schauen.Warum sollte ein Gläubiger nicht über seinen Glauben reflektieren?

Übrigens dir ist schon klar, dass Ockham selbst ein christlicher Mönch war oder, der trotz all sein Zweifel an die damals gängige Lehre an einen Gott glaubte?

Das du andauernd Logik anbringst als credo für wissenschaftlichkeit bereitet mir etwas unbehagen, da ich nie ganz weiß welches Logiksystem du meinst. (Aussagen-, Prädikatenlogik? Erster oder zweiter Stufe mit Identität oder ohne? Modallogik, oder doch wahrheitsmehrwertige Logik? Fuzzy Logik?) Ich persönlich finde die unterscheiden sich schon deutlich in ihren Implikationen. Nur meine Meinung.

@MissUnderstoodD:
Ich finde ganz ehrlich nicht, dass aus meiner nicht-nennung einer Gewichtung, zwingend folgt, dass ich Glaube es gibt keine. XD

Ehrlich gesagt ist deine Frage eine gute Frage, ist es möglich Abläufe in der Natur ohne die abstrakten Überlegung der Mathematik
zu beschreiben, theoretisch ja, denn die Mathematik kann man als eine sehr einfache Modellierung eines sehr viel komplexeren Geschene in der Natur ansehen. (Und das will schon was heissen, wo so viele Menschen mit Mathematik so ein Problem haben.)
In meinem zukünftigen Metier, der Physik, wäre das sehr unklug und nicht gerade rentabel. Aber wenn man sich die Biologie anguckt, so ist es dort schon etwas auffälliger, das sich der Anteil der Mathematik zum beschreiben der Naturphänomene sehr stark zurück gebildet hat. Daher ist die Frage nicht ganz so allgemein zu beantworten. Aber eine sehr interesante Frage, die vielleicht öfters gestellt werden sollte in den Naturwissenschaften. Denn wenn man sich die Geschichtliche Entwicklung der Naturwissenschaften anschaut, so wurde in der Antike und auch noch später sehr viel weniger Mathematik zu Beschreibung von Ereignissen, (Ausser in der Astrologie), benutzt.
(Man merkt, das ich gerade selber erst über die Frage nachdenke, das sind erst mehr so einzelne Überlegungen, die noch keine Anspruch auf eine gefestigte Meinung mit einer gewissen Berrechtigung haben. XD)

Ich freue mich über diesen Denkanstoß, danke. :)

@Snake:
Hm dieser "Bericht", war der Versuch, ein Teil des Hilbert Programms (Bitte einfach mal bei Wikipedia nachgucken falls Interesse besteht), zu vollbringen, es war einfach der Versuch zu beweisen das sich die Arithmetik auf ein vollständiges und abgeschlossenes Logisches Kalkül begründen lässt. (Ist sehr vereinfacht ausgedrückt, der ganze Grundlagenstreit in der Mathematik wird heute bei Seite gekehrt, das verhindert eine interessante Perspektive auf die Mathematik.)

Zu deiner Frage warum man sowas wie "1+1=2" beweisen will, nun, bei deinen Beispiel mit den Äpfeln ist die Frage was denn die Gleichung für einen Sinn hat. Bedeutet die Gleichung, dass aus dem Teil "1+1" folgt die "2" (wie eine logische Implikatur) und was ist dann diese "=" für ein Zeichen, oder bedeutet es, dass "1+1" identisch mit "2" ist, also dieses "=" für eine Identität steht, oder ob es eine Äquivalenz anzeigt.
Ich weiß das wirkt auf den ersten Blick, stumpfsinnig, ist es aber ganz und garnicht. Denn wenn ich ganz gemein bin kann ich fragen ob die Gleichung "1+1=2" etwas mit deinen Beispiel zu tun hat, du hast einfach Obststücke auf einen Tisch gelegt. Die Frage ist auch ob dieses Zeichen "+" eine Verknüpfung ist, oder etwas völlig anderes.
Und dann noch was denn "1" und "2" seien, oder ganz allgemein, was sind den nun Zahlen, sind das Dinge, also ist der eine Apfel eine Eins oder kommt der Zahl eine eigene ontologische Realität zu, die abegetrennt von den Dingen ist.

Ich weiß, dass was da Oben steht wirkt, zum Großteil unverständlich und schwachsinnig, aber es ging den Leuten damals darum zu klären,ob die Geleichung "1+1=2" eine objektive Wahrheit besitzt. Und dies mit absoluter Sicherheit sagen zu können.

Noch eine kleine Anmerkung, ich diskutiere hier nicht um irgendwen vorzuführen, oder zu zeigen das ich viel mehr Ahnung oder Recht habe als andere. Ich sage auch Sachen wie, dass ich den Eindruck habe, andere hätten sich nicht sehr mit dem ein oder anderen Thema ausseinander gesetzt, nicht, um diese zu demütigen oder abzuwerten.
Sonderen um abklären zu können, wie ich auf mein Gegenüber eingehen muss, ich diskutiere nicht um konsequent Recht zu behalten, sonderen um mich zum einen auszutauschen über Sachen, die mir wichtig sind und mir neue Perspektiven eröffnen, (Nochmals danke an MissUnderstoodD für die Frage), oder um meine eigene Meinung zu reflektieren. Um sie nun zu revidieren oder zu festigen.
"Der, deinen Köperteilresten, eine Syntax gebende Verstand ist voll effektiv."

Der Hurensohnologe

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