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Thread: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in einer japanischen Besserungsanstalt

Eröffnet am: 29.05.2004 19:13
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Vampirjaegerin Ein Jahr Hölle - Meine Erlebn... 29.05.2004, 19:13
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drretro Ein Jahr Hölle - Meine Erlebn... 06.06.2004, 16:55
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Von:   abgemeldet 29.05.2004 19:13
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Zur Zeit nehmen wir in Politik das Thema " strafvollzug" durch. Wir sollten in Gruppen uns Themen dafür aussuchen, in denen wir dann Referate halten müssen. Meine gruppe hat das Thema " Strafvollzug in der Welt" und ich speziell Japan. Dabei bin ich auf diesen Text gestoßen und möchte gerne eure Meinung dazu hören:

______________
Ein Jahr Hölle
Meine Erlebnisse in einer japanischen Besserungsanstalt




Allgemeines über den Text

Als ich diesen Text im Sommer 2003 nach mehreren Wochen Arbeit und dem
Aufreißen alter, noch längst nicht gänzlich verheilter Wunden, in Netz
stellte, war ich froh der Welt von meinen Erfahrungen mit der japanischen
Justiz berichten zur können. Das meine Entscheidung meine Geschichte zu
veröffentlichen richtig war, zeigten fast hunderttausend Aufrufe innerhalb
weniger Wochen. Dann jedoch bekam ich einen Brief von der japanischen
Justizbehörde, dass ich diesen Text doch bitte entfernen möchte, da mir
ansonsten eine Klage wegen Verleumdung droht. Soviel also zur
Meinungsfreiheit. Daher veröffentliche ich diesen Text ein zweites Mal,
diesmal auf Deutsch. Eine englische Version folgt vermutlich bald.

Allgemeines über japanische Namen

Europäer schreibe ihre Namen nach dem Schema A B C - also Rufname, zweiter
Vorname, Nachname. Ebenso sprechen sie sich in dieser Reihenfolge an, wobei
vertraute Personen den Vornamen, alle anderen den Nachnamen nutzen.
In Japan wird hingegen sowohl in der Schrift als auch in der Sprache das
Schema C B A verwendet – also Nachname, zweiter Vorname, Rufname. Wobei
eigentlich alle Personen immer den Nachnamen benutzen, Freunde den Rufnamen
und nur sehr vertraute Personen den zweiten Vornamen.
In diesem Text werde ich die Namen auf japanische Art schreiben, also nach
dem Schema C B A.

Über meine Person

Ich heiße Teshi Ashitaka Kohaku und wurde am 19.6.1987 in Tokio geboren.
Mein Vater arbeitet als Manager für ein großes japanische
Elektronik-Unternehmen, meine Mutter starb als ich 8 war. Aufgrund des Jobs
meines Vaters lebe ich bereits seit dem ich zehn war halb in Japan und halb
in Deutschland. Ich besuche eine internationale japanische Schule. Meine
Hobbys sind 3D-Shooter und das drehen blutiger Splatterfilme.
Ich erzähle dies hier so genau, da erstens durch meine öffentlich einsehbare
Akte bei der Justiz dies eh jeder herausfinden könnte und um deutlich zu
machen, dass ich wirklich die Wahrheit schreibe.

Über den Inhalt

Alles in diesem Text ist tatsächlich so passiert und entspricht der
Wahrheit. Ich habe nichts geändert, nicht hinzugefügt und vor allem nicht
dramatisiert.


--------------------------------------------------------------------------------

Alles beginnt zwei Tage nach meinem 14. Geburtstag. An dem Tag – dem
21.6.2001 - hatte ich mich nach der Schule noch mit eigen Freunden getroffen
und wollte Abends gegen 18:00 Uhr mit der U-Bahn nach Hause fahren. An dem
Tag war es in dem Bahnhof sehr voll, ich benötigte schon allein fast zwanzig
Minuten mich zu meinem Gleis durch zu drängeln. Ein Großteil der Menschen in
der U-Bahn waren an dem Tag Touristen.
Als ich mein Gleis erreicht hatte, fuhr ein Zug ein. Ich bemerkte, dass ich
keine Chance hatte einen Platz in ihm zu bekommen und entschloss mich daher
auf den nächsten – fünf Minuten später – zu warten. Ich stand ganz vorn, in
der zweiten oder dritten Reihe am Gleis um sicher zu gehen, den nächsten Zug
zu erreichen. Vor mir stand ein etwa sechs jähriger Junge.
Plötzlich begannen die Menschen hinter mir zu drängeln, warum kann ich nicht
sagen. Jemand stürzte in meinem Rücken, ich verlor das Gleichgewicht und
fiel selbst auf das Kind vor mir. Dieses erschrak sich und sprang hinunter
auf die Gleise, wo es die Stromschienen berührte. Fast sofort tauchten die
Stationssanitäter auf, konnten aber nur noch den Tod feststellen. Ich selbst
wurde von den Sicherheitsleuten festgenommen und der Polizei übergeben.
Dieses benachrichtigten natürlich auch meinen Vater. Dieser kam mit Herrn
Soto, einem Freund von ihm, der Anwalt war. Sie glaubten mir, die Polizisten
nicht. Dennoch durfte ich schon nach etwa einer Stunde wieder nach Hause
gehen, da ich noch minderjährig war. Schon am nächsten Tag bekam ich einen
Gerichtstermin.
Herr Soto schaffte es irgendwie das Überwachungsvideo des Bahnsteiges
aufzutreiben, welches eindeutig zeigte, dass ich geschuppst worden war. Er
sagte mir, dass das Gericht das Video vermutlich nicht als Beweismaterial
zulassen würde, dass mir aber vermutlich schlimmstenfalls einige Stunden
Sozialarbeit drohten.

Nach nur zwei Wochen, am 1.7.2001 war schließlich der Gerichtstermin. Das
Video war nicht anerkannt worden. Jedoch war dieses fast schon ein
Schauprozess. Die Zeugen, die für mich aussagen wollten, wurden von der
Staatsanwaltschaft verunsichert und in Widersprüche getrieben. Nach nur
zwanzig Minuten folgten die Plädoyers. Herr Soto meinte zu mir, dass ich
vermutlich schuldig gesprochen werden würde, jedoch keine wirkliche Strafe
zu befürchten hätte.
Tatsächlich war ich schuldig, allerdings des Mordes an einem Kind. Das
Urteil lautete fünf Jahre Besserungsanstalt. Ich hatte nicht einmal mehr die
Gelegenheit etwas zu meinem Vater oder zu Herrn Soto zu sagen, ich wurde im
Prinzip auf der Stelle abgeführt. Ich bekam Handschellen um und wurde zu
einen Wagen gebracht. Dann wurde ich zum Tushita-Erziehungsheim gefahren.
Dies ging alles so schnell, dass es mir erst gar nicht bewusst wurde, was
eigentlich passiert war.

Dort angekommen kam ich in ein kleines Büro zu dem Leiter der Anstalt. Er
machte mich den Regeln dort vertraut. Nachts verbrachte man in einer Zelle,
aufstehen war um 8:00 Uhr, danach ging es nach draußen, wo wir ein 3*3*3
Meter großes Loch graben mussten. Sobald dies erledigt war, so gegen 16:00
Uhr gab es Essen, dann ging es wieder in die Zellen. Besuch war nur einmal
alle sechs Monate erlaubt und waschen durfte man sich nur einmal die Woche.
Nach diesem kurzen Aufenthalt ging es weiter in den so genannten
Empfangsraum. Dort wurde ich von einem Arzt untersucht, die Ergebnisse
wurden penibel in eine Akte eingetragen.
Meine Kleidung wurde mir weggenommen und meine Haare auf circa einen
Millimeter ab rasiert. Dann wurde mir gesagt, dass man meinen vollständigen
Namen in Kanji und lateinischer Schrift zusammen mit meiner Häftlingsnummer
auf meinen Nacken tätowieren müsse. Dies ist in Japan nach wie vor Gang und
Gäbe und nach dem Justizrecht eindeutig erlaubt.
Hiernach bekam ich einen grell orangefarbenen Kittel, den ich ohne etwas
darunter anziehen musste.

Es war gerade Nachmittag, also wurde ich sofort in meine Zelle gebracht. Der
eigentliche Zellentrakt war eine Halle mit ca. 20 Meter Breite und 50 Meter
Länge. Sie war drei Stockwerke hoch, alles war offen, die Stockwerke waren
lediglich von Galerien umzogen. Im untersten und im obersten Stockwerk
befanden sich an den Wänden Zellen von je 2*2 Metern Größe. Im mittleren
Stockwerk befanden sich die Toiletten, der Speise- und der Waschsaal und
eine Art Aufenthaltsraum. Außerdem die Büros der Wächter.
Meine Zelle lag ganz oben. Es war ein würfelförmiger Raum aus Beton mit
einer dicken Stahltür und ohne Fenster. Lediglich an der Decke befand sich
eine Neonröhre. Im Fußboden und an den Wänden waren diverse Stahlringe
eingelassen. Ich musste mich an die Wand setzten und meine Hände – immer
noch in den Handschellen – wurden an so einen Ring gefesselt. Dies war die
ganze Zeit über so. Ich konnte mich nie frei bewegen, ich war immer irgendwo
angekettet. Tatsächlich war die Lage an de Wand noch die angenehmste, oft
wurde ich liegend an Händen und Füßen auf den Boden gefesselt, entweder mit
dem Gesicht nach oben oder nach unten. Beliebt war auch die „Hundelage“, auf
allen Vieren stehend.
In der Zelle geschahen von außen nur durch eine Videokamera beobachtbar die
größten Demütigen. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen wie oft ich von
den Wächtern vergewaltigt wurde. Oft wurde ich einfach so fast bewusstlos
geprügelt, oder nackt in die Zelle gesperrt. Dann ließen sie mich Tage lang
nicht raus, entweder war es die ganze Zeit über stockfinster oder sie ließen
das Licht brennen. Fast immer lief aus einem Lautsprecher in der Zelle laut
klassische Musik, meist Wagner, bis man fast den Verstand verlor. Nicht
genug, dass man sich kaum bewegen konnte, es gab auch keine Toilette. So
eklig es auch klingen mag, aber häufig sah man wochenlang kein Klo. Was dann
passierte ist klar. Ich hatte noch den Vorteil japanisch Beschnitten zu
sein, ich habe keine Vorhaut mehr und meine Harnröhre ist direkt unter dem
After zu einem künstlichen „Pinkelloch“ eingeschnitten. Diese Methode ist
nach wie vor bei der japanischen Oberschicht Gang und Gebe. Da ich mich
normalerweise zum Pinkeln hinsetzten musste, war es nicht so widerlich.
So saß ich also da, mein Nacken brannte, ich konnte nichts sehen. Langsam
wurde mir klar, dass ich dort so schnell nicht wieder herauskommen würde.

Am nächsten Morgen, allerdings hatte ich inzwischen jedes Zeitgefühl
verloren, wurde ich aus der Zelle geholt. Draußen war es hell, ich konnte
Minutenlang nichts sehen. So ging es mir oft. Ich musste mich mit immer noch
gefesselten Händen in eine Reihe mit den anderen Gefangenen einreihen.
Gemeinsam wurden wir durch das Gebäude auf den Innenhof getrieben. Dabei
hagelte es Schläge, was den ganzen Tag so weiter ging Am schlimmsten waren
jedoch die Elektroschock-Stäbe, die großzügig eingesetzt wurde.
Auf dem Hof angekommen wurden meine Hände losgemacht und mit etwas längerer
Kette vor der Brust wieder zusammen gekettet. Ich bekam einen Spaten in die
Hände und sollte nun ein Loch aus der Lehmerde ausheben. Da ich den Spaten
aufgrund der Kette nicht richtig anfassen konnte und ich eh nicht sehr
kräftig war, war dies eine unglaubliche Tortur.
Nebenbei wurden wir – ich und die anderen – fast laufend geprügelt. Manchmal
warfen die Wärter einfach wieder Erde in das Loch zurück, schneller als man
Graben konnte. Da es vorher nichts zu essen und zu trinken gab, hatte ich
fast immer fürchterlichen Hunger. Durch Nahrungsmangel wurde das Graben im
Laufe der Zeit immer schwerer, besonders schlimm war es jedoch im Regen,
wenn der Lehmboden besonders schwer war. Oder im Winter bei gefrorener Erde.
Da ich kaum etwas an hatte, war ich fast laufend erkältet. Manchmal mussten
wir bis zu 96 Stunden ohne Unterbrechung durcharbeiten. Außerdem zeigte sich
jetzt, dass das was der Leiter mir gesagt hatte nicht stimmte. Der Zeitplan
war rein willkürlich. Am schlimmsten war jedoch, dass wir ein fertiges Loch
immer wieder zu schaufeln mussten.

Irgendwann wurden unsere Hände wieder gefesselt und wir zum Essen getrieben.
Dort wurde unsere Hände an eine Art Reeling, die um den Tisch lief
gefesselt. Dazu bekamen wir eine Schüssel mit einem halben Liter Fischsuppe,
die jedoch dank diverser Flossen und Gräten ungenießbar war und zum größten
Teil aus Wasser bestand. Zudem war das Essen kam möglich, da ich meine Hände
ja kaum bewegen konnte.

Hiernach ging es immer noch sehr hungrig und durstig wieder in die Zellen,
wo eine Eimer auf mich wartete. Ich und alle anderen mussten mit auf dem
Rücken gefesselten Händen nur mit Hilfe unseres Mundes die Zelle putzen. Wie
gesagt, es gab keine Toiletten in ihnen. Dann wurden wir wieder fest
gekettet und hofften nicht noch mehr verprügelt oder gar vergewaltigt zu
werden. Jedoch begann jetzt die nervtötende Musik.

So lief jeder Tag ab. Nur ab und zu, allerdings auch unregelmäßig, durften
wir duschen. Dann wurden wir mit Händen und Füßen unter den Duschen fest
gekettet und das Wasser lief von oben. Wirklich waschen konnten wir uns so
auch nicht. Normalerweise war das Wasser eiskalt, aber wenn die Wächter Lust
hatten, drehten sie den Regler der einzelnen Dusche auf heiß. Dann verbrühte
einem das fast kochende Wasser die ganze Haut, was noch tagelange Qualen
nach sich zog. Nach dem Duschen durften wir einmal auf ein richtiges Klo,
allerdings war auch dieses nur ein Loch im Boden, natürlich ohne Kabine.
Toilettenpapier gab es nicht. Nach dem Duschen wurden die Haare wieder ab
rasiert.
Aufgrund der mangelnden Hygiene bekam ich jedoch aufgrund meiner
Beschneidung während meiner Haft mehrere nicht behandelte
Balsenentzündungen.

Am Schlimmsten waren jedoch die anderen Gefangenen. Sie waren fast alle in
meinem Alter, zwischen 14 und 16. Sie saßen aber meist wegen Diebstahl und
ich wegen Kindermord. Die Folge war, das ich gequält und gedemütigt wurde.
Schon nach einigen Tagen war ich durch all das zusammen psychisch total am
Ende. Nach eigen Wochen begann ich über Selbstmord nachzudenken, ich sah
jedoch keine Möglichkeit für so etwas. Auch Flucht schien unmöglich. Ich
nahm rapide ab, wurde immer schwächer und war mangelernährt. Ich hielt mich
über Wasser , indem ich mir immer wieder sagte, dass es bald vorbei sei.
Doch irgendwann schwand auch diese Hoffnung.

Nach sechs Monaten durfte mein Vater mich im Besucherraum hinter Panzerglas
für zwanzig Minuten besuchen. Ich glaube er war sehr geschockt, ich sah
schließlich wie ein Gespenst aus. Er zum mir: „Ashitaka, ich hole dich hier
raus!“ Ich wusste aber, dass dies nicht stimmte. Revisionen gibt es in Japan
in solche Fällen nicht. Ich sah für mich zu mindestens keine Möglichkeit
diese Hölle noch lange durchhalten zu können.'

Wie ich es schaffte das zweite halbe Jahr durchzuhalten weiß ich nicht. Der
endgültige Zusammenbruch kam, als meinem Vater die Besuchserlaubnis ohne
Angabe von Gründen entzogen wurde. So konnte er mich nach weiteren sechs
Monaten nicht besuchen. Ich begann einen Plan zu schmieden: Suicide by Cop
Ich hatte vor während des Grabens einfach zur Mauer zu laufen. Dies hatte zu
mindestens während meines Aufenthalts noch niemand versucht. Ich hoffte,
dass man mich entweder erschießen würde oder einfach fast tot prügeln. Dann
wäre ich wenigstens aus dem Knast raus gewesen.
Am Tag, an dem ich es durchführen wollte, kam Morgens gegen sieben Uhr ein
Wächter in meine Zelle. Ich wusste da nicht, dass es noch so früh war und
wunderte mich deswegen, dass ich allein auf dem Gang war. Ich wurde mit
gefesselten Händen durch das ganze Gebäude, hinüber in den
Verwaltungskomplex geprügelt. Dort sagte der Leiter mir, dass ich frei sei.
Und, dass ich hoffentlich etwas daraus gelernt hätte. Mir wurden die
Handschellen abgenommen und ich wurde einfach durch eine Stahltür gestoßen.
Auf der anderen Seite warteten mein Vater und Herr Soto auf mich. Sie waren
beide über mein Aussehen sehr geschockt. Viel schlimmer empfand ich, dass
ich mich durch „Ashitaka“ gar nicht mehr angesprochen fühlte. So sehr hatte
ich mich an die im Gefängnis benutzen letzten drei Stellen der
Gefangenennummer gewöhnt.

Auf dem Weg nach Hause sprach nur mein Vater. Er erzählte mir, was passiert
war. Herr Soto hatte die U-Bahn-Gesellschaft verklagt, dass diese die
Zweitkopie des Überwachungsbandes rausrückte. Mein Vater hatte einen
Studienkolegen dort, der die Echtheit beider Bänder bestätigte. Das Gericht
erkannte dies an und hob die Strafe bis zur erneuten Verhandlung auf.

Die nächste Zeit kam mir wie ein Traum vor. Noch am gleichen Tag untersuchte
mich ein Arzt. Er stellte eine extreme Unterernährung fest (bei 1.72 Meter
Höhe wog ich nur noch 39 Kg), die kurz davor war dauerhaft schädlich zu
werden. Hinzu kamen eine unbehandelte Blasenentzündung, diverse Prellungen
und Blutergüsse, Bluteinläufe aufgrund der Vergewaltigungen und eine
gebrochene Rippe.
Zu Hause konnte ich zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder vernünftig
duschen und auf eine richtige Toilette. Mein Zeug passte mir nicht mehr, es
war alles viel zu groß. Den orangefarbenen Kittel bewahrte ich auf.
Am schönsten war sich wieder frei bewegen zu können. Ich brauchte Monate,
bis ich auch instinktiv wieder realisiert hatte, nicht mehr eingesperrt und
angekettet zu sein. Mein Normalgewicht erreichte ich schnell wieder, auch
meine Haare wuchsen nach und die Verletzungen verheilten. Nur die
Tätowierung im Nacken wird für immer bleiben und mit ihr wird mich meine
Vergangenheit verfolgen.
Einen Monat nach meiner schnellen Entlassung war die neue Verhandlung. Ich
wurde in allen Punkten für unschuldig erklärt, es war ein Unfall. Wir
verklagten den Staat auf Schadensersatz, allerdings wurde die Klage
abgewiesen. Ich bekam nie auch nur eine Entschuldigung. Stattdessen leugnen
sie alles.
Mein Vater legte eine mehrmonatige Pause ein, in der er nur in Tokio
arbeitete. Ich besuchte in dieser Zeit eine Therapie und mit meinem Vater
über alle Erlebnisse sprechen. Ich reaktivierte meine Freundschaft, von
denen einige jedoch nicht mehr funktionierten, da ich mich zu sehr verändert
hatte. Auch begann ich wieder mit meinen Hobby, dem drehen von Filmen. Ich
baute ein neues Team auf und wechselte das Genre hinzu Splatter, wo ich das
erlebte verarbeiten konnte.
Ich begann wieder die Schule zu besuchen, allerdings zwei Jahre hinter
meinem Jahrgang. Meine Noten besserten sich von anfangs sehr schlecht hin
auf ein normales Niveau.
Jetzt fast anderthalb Jahre nach meiner Entlassung scheine ich einer der
wenigen Fälle zu sein, die nach ihrer Entlassung aus einer Besserungsanstalt
die Kurve zurück ins Leben bekommen haben und nicht im Sumpf der
Kriminalität versinken, da sie mit dem Erlebten nie fertig werden.
Ob ich später im Beruf eine Chance habe, bleibt abzuwarten. Zwar bin ich
offiziell unschuldig, jedoch durch die Tätowierung und meinen Lebenslauf
mein Leben lang gebrandmarkt. Es ist daher unwahrscheinlich, dass ein
japanisches Unternehmen mich einstellt. Selbstständigkeit wäre ein Ausweg...







Von:   abgemeldet 29.05.2004 19:15
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Falls jemand Kontakt zu ihm aufnehmen möchte......
könnte ja sein....

Kontakt:

Fragen und Kommentare bitte in Deutsch, Englisch oder Japanisch an kohaku@glowing-barrels.de Sollte diese Adresse nicht funktionieren und bitte nur dann an kohaku@tomail.ws Beide Adressen werden zu mindestens wöchentlich abgerufen, ich antworte sobald ich Zeit habe.
Interviews und Fragen gebe und beantworte ich gerne per Chat im IRC, näheres auf Anfrage per E-Mail.



Von:   abgemeldet 29.05.2004 19:31
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Ach ich weiß nicht, irgendwie erscheint mir diese Geschichte etwas unglaubwürdig und unrealistisch o__O;
Rick wird dir helfen okay ó__Ò
Magst du das XD~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
SO SO SO mir wird ganz warm ums Herz dass selbst in der Kloake die Liebe blüht! X3~



Von:   abgemeldet 29.05.2004 20:00
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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gabs nicht letztens schonmal sone horrosstory von so erziehungheimen irgendwo am arsch der welt, wo die ganzen amis ihre kinder hingschickt haben und das da auch so zuging??

Also ich weiss nicht einige teile der geschichte kommen mir auch etwas merkwürdig vor aber im großen und ganzen find ich klingt es glaubwürdig

und vorallem ziemlich schrecklich ;____;
Sowas dürfte es eigentlich echt nicht geben, diese komischen psychoErziehungsheime <.<
"Who? To my friends, de name's Remy LeBeau. To my enemies, it's Gambit! You can go on ahead an' forget dat first name right about now."
-Gambit, Uncanny X-Men #361






Von:   abgemeldet 31.05.2004 08:57
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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> gabs nicht letztens schonmal sone horrosstory von so erziehungheimen irgendwo am arsch der welt, wo die ganzen amis ihre kinder hingschickt haben und das da auch so zuging??
>

Meinst du vieleicht Tranquility Bay in Jamaica? Oder diese Einrichtung in Ost-Europa (Ich weiß im moment nich genau, ob in Tschechien, Ungarn oder Rumänien), die wegen eine Insassenrevolte geschlossen wurde? Ansonsten gibts in Ami-Land selbst mehr solcher einrichtungen, als man zählen kann.

> und vorallem ziemlich schrecklich ;____;
> Sowas dürfte es eigentlich echt nicht geben, diese komischen psychoErziehungsheime <.<
>

Jep, sowas dürfte es eigentlich nicht geben, aber in einigen Ländern hat der Generationenkonflikt nunmal sehr extreme Formen angenommen.
"Der Körper ist noch warm, er kann also noch nicht lange tot sein."
"Nein, das kommt nur vom Motor. Ein paar der Jungs waren eben noch bei der Tanke, Würstchen kaufen." - Der Wixxer




Von:   abgemeldet 29.05.2004 20:00
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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also mir erscheint das nicht unglaubwürdig, ich finde das ehrlich gesagt sehr gut möglich dass sowas passiert. über solche themen gibt es ja auch genügend filme berichte, etc, die sind ja wohl nicht einfach so aus der luft gegriffen, irgendwo muss das ja herkommen, ich kenn mich mit dem japanischen system ja nicht wirklich aus, aber in amerika gibt es ja auch solche jugendbesserungsanstalten. und natürlich wird man von anderen mitsräflingen unterdrückt und gefoltert und was weiß ich noch alles die mit einem machen wenn man jemandem umgebracht hat und die anderen nur geklaut haben. vergewaltigung von wärtern sind auch nicht unwahrscheinlich. ich würde also gerne wissen was genaus du daran so unwahrscheinlich findest. nicht jedes land hält sich an die menschenrechte, die hier ja offensichtlich verletzt werden und zwar ziemlich krass. sowas passiert wenn die regierung nicht funktioniert.
ich bin ein gänseblümchen, im sonnenschein und durch meine blüte fließt die sonne in mich rein
ich bin ein gänseblümchen und mir wird ganz warm
ich könnt die ganze welt und auch mich selbst umarmen
ich bin ein gänseblümchen ohne aggression, wut, ärger, was bringt das schon.
(von "ganz schön feist")



Von:   abgemeldet 01.06.2004 18:55
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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> also mir erscheint das nicht unglaubwürdig, ich finde das ehrlich gesagt sehr gut möglich dass sowas passiert. über solche themen gibt es ja auch genügend filme berichte, etc, die sind ja wohl nicht einfach so aus der luft gegriffen,...

jáaaah! der gleichen meinung is! warum sollte jmd so was erfinden? was bringt das? nüx oder? ich halte s für seh wahrscheinlicH!
"Building the future and keeping the past alive are one and the same thing!" ( MGS2 snake )



Von:   abgemeldet 29.05.2004 20:47
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Hab auch schon mehrmals gehört, dass es in Japan mit der Justiz ziemlich schlimm sein soll.
Ob genau dieser Bericht jetzt so stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber dass da Folter usw. noch üblich sind, hab ich wie gesagt auch schon mehrmals gehört.

Die Todesstrafe gibt's in Japan glaube ich auch noch.
Passt eigentlich garnicht so zum allgemeinen Eindruck, den man sonst so von dem Land hat, aber is wohl so.
i some3times confoozd with tm rovolotion becox i sing the hart
of the sord in the showre so i pracdcaly am him!!!! :>>>>



Von:   abgemeldet 30.05.2004 11:53
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Ich war mir am Anfang auch nicht 100% sicher, ob alles so stimmt, aber wie schon gesagt brauch ich das für die Shule und da hab ich dann noch diesen Artikel gefunden und jetzt bin ich mir wirklich 100%ig sicher, das Ashitakas Bericht wahr ist!!!
______________
Völlige Isolation

Wenn der Horror russischer Gefängnisse in schmutzigen, TBC-verseuchten
Zellen besteht, liegt der Schrecken japanischer Zellen genau im Gegenteil:
in sauberen, fast leeren Zellen, in denen alles stets penibel an seinem
definierten Platz zu sein hat - den Bewohner eingeschlossen. Während sich in
russischen Knästen die Gefangenen bis unter die Decke stapeln, leben die
meisten ihrer japanischen Leidensgenossen in völliger Isolation in
Einzelzellen und sie dürfen weder mit ihren Mitgefangenen sprechen noch
ihnen oder den Aufsehern in die Augen blicken.






Der japanische Strafvollzug ist Freiheitsentzug im wahrsten Sinne des
Wortes: Der Gefangene hat sich einem bürokratischen Vorschriftenkatalog
unterzuordnen, der keinen persönlichen Entscheidungsspielraum mehr lässt:
Geregelt ist danach nicht nur die Zahl der Briefe, die ein Häftling
schreiben darf (nur wenige und nur an enge Blutsverwandte), wann und ob er
die Toilette benutzen, wie er zu laufen, sich zu bewegen, zu schlafen und zu
sitzen hat. Oft dürften Gefangene sich nicht einmal bei Hitze den Schweiß
von der Stirn wischen oder bei Schnupfen die Nase putzen. Schon bei den
geringsten Anlässen drohen empfindliche Strafen. Häftlinge müssen dann
beispielsweise für Stunden oder sogar Tage unbeweglich in derselben Haltung
in ihrer Zelle verharren. Sie werden in so genannte Schutzzellen gesteckt,
und in eine Zwangsjacke Modell Nippon gesteckt: Ein 15 Zentimeter breites
Stück Schweinsleder, das eng wie ein Korsett um den Bauch geschnürt wird,
die Hände sind in Lederschlaufen daran befestigt, die linke auf den Rücken
gebunden, die rechte auf den Bauch.

Das Grauen kennt aber noch eine Steigerung, nämlich die Haft in den
japanischen Todeszellen: Sie ist bestimmt vom endlosen Warten auf den Tod,
der jeden Tag völlig überraschend an die Zellentür klopfen kann. Vor allem
gegen Jahresende wächst die Angst: In dieser Zeit lässt die Regierung gern
noch ein paar Urteile vollstrecken. Doch manchen gelingt es auch unter
solchen Umständen alt zu werden: HRW berichtet von Tomiyama Tsuneki, der
mehr als 36 Jahre auf den Henker wartete und schließlich mit 86 Jahren an
Nierenversagen starb.


Vorgeschriebene Sitzhaltung


Laut AI saßen 2003 mindestens 118 Menschen in japanischen Todeszellen, bei
50 hatte der oberste Gerichtshof des Landes die Strafe bereits bestätigt,
damit ist das Urteil rechtskräftig und sie können jederzeit hingerichtet
werden. Zum Tode Verurteilte dürfen nicht arbeiten, sie verbringen einen
großen Teil des Tages in einer vorgeschriebenen Sitzhaltung in der Mitte
ihrer Einzelzelle - selbst hinlegen ist verboten. Im Gegensatz zu den USA
finden in Japan Hinrichtungen völlig heimlich statt, so dass die Anwälte
keine Möglichkeit haben, um Begnadigung und Aussetzung der Exekution zu
ersuchen. Der Betroffene wird meist erst ein bis zwei Stunden informiert,
dass seine Zeit gekommen ist. Auch die Angehörigen werden nicht verständigt,
sie werden nur irgendwann aufgefordert, die Leiche abzuholen - so diskret
lassen sich Hinrichtungen abwickeln.

Die Exekution erfolgt auf persönliche Anordnung des Justizministers und muss
dann innerhalb von fünf Tagen erfolgen. Vollstreckt wird durch Erhängen, in
einem der sieben Gefängnisse Japans, die mit einem Galgen ausgestattet sind.
Die Verurteilten kommen zunächst in einen Altarraum, wo sie beten oder -
ganz im Stil eines Samurai-Kriegers vor dem Harakiri - ein traditionelles
Todesgedicht verfassen dürfen. Der Galgen steht meist direkt neben dem
Altarraum hinter einem Vorhang. Es gibt keine hauptberuflichen Henker, das
Hängen gehört zu den Pflichten der Gefängniswärter. Auch sie werden nur
kurzfristig über die Hinrichtung informiert und erhalten nach Vollzug eine
bescheidene Sonderzulage, die bar ausgezahlt wird.


Von 1945 bis 2002 wurden in Japan 625 Menschen hingerichtet. Seit 1993
finden jährlich nur zwischen zwei und sieben Exekutionen statt. Kritiker
glauben, dass Tokio kein Jahr ohne Exekution vergehen lassen will, um das
Strafprinzip nicht in Frage zu stellen. Die Regierung beruft sich immer
wieder auf Umfragen, in denen sich bis zu 80 Prozent der Japaner für die
Todesstrafe aussprechen. Doch die Bevölkerung wird von der Presse nur wenig
über das Thema informiert und die internationale Kritik erschöpft sich in
allgemeinen Appellen. In regelmäßigen Abständen fordert z. B. die
Europäische Union Japan zur Abschaffung der Todesstrafe auf. Der Europarat
hat sogar schon einmal eine internationale Delegation zur Untersuchung der
Todesstrafe nach Japan entsandt. Die japanischen Behörden hat das allerdings
nur wenig beeindruckt und die Delegation ganz einfach an der Gefängnispforte
abgewiesen.


________________
HEGDL
Kiara




Von:    Mutenroshie 30.05.2004 14:14
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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.....
was soll man dazu noch sagen....
Hoffnung hat zwei hüpsche töchter,
"Wut und Mut"
Wut darüber wie die dinge sind
und Mut dazu sie zu ändern....



Von:   abgemeldet 30.05.2004 15:57
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
Etwas Ähnliches sieht man ja auch in 'Shamo', das durchaus sehr realistisch die Ereignisse in japanischen Gefägnissen dastellen soll.
Auch dort passieren ja Verschiedenste, auch hier aufgezählte Dinge...

Eines der letzten Todesurteile, welches bis nach Deutschland vordrang, war das für diejenigen (oder war es nur einer?), die die Anschläge in der Tokioter U-Bahn verübt hatten...
Zuletzt geändert: 30.05.2004 15:59:52



Von:    Seranal 30.05.2004 16:46
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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also ich bin grad sprachlos. wenn man das so ließt... das passt irgendwie nicht zu den restlichen bildern japans. ich meine, das mit der todesstrafe war mir bekannt, aber das da in der besserungsanstalt.. das find ich wirklich grausam...
Blades Will Bleed.
Shields Will Shatter.
But As The Light Fades...
Will The Hero Rise Again?
Or Will Darkness Reign?



Von:   abgemeldet 31.05.2004 15:48
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
Es ist krass dass es sowas gibt, aber leider ist das heutzutage alltäglich... so eine besserungsanstalt könnte man ja fast mit Drückerkolonen vergleichen, die es auch hier in Deutschland gibt!! (leider viel zu viele)...ich glaub, da kann selbst die regierung nichts machen...
Zuletzt geändert: 31.05.2004 15:48:39



Von:   abgemeldet 01.06.2004 07:36
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
Leute, Eure Naivitaet ist schon etwas erschütternd....

ihr nehmt diese alberne Schauergeschichte für bare Muenze?

Mal langsam....

Was ist das eigentlich für ein Name -- "Teshi Ashitaka Kohaku"?? Wo gibt es denn Ashitaka und Kohaku, ausgenommen in Mangas? Seit wann haben Japaner überhaupt Mittelnamen? Seit wann ist die U-Bahn um 18:00 voller Touristen? Welche U-Bahn überhaupt? Welche internationale Schule? Die intl. Schulen kenne (ich wohne in Tokio) alle --- und von so einer Geschichte hätte man garantiert gehört. Und am 21. Juni?? Am 21. Juni haben die internationalen Schulen Ferien. Huh? Seit wann liegt die Stromschiene in der U-Bahn frei? Seit wann tauchen in der Stoßzeit "sofort Stationssanitäter "auf? Was sind überhaupt "Stationssanitäter"? Und wenn sowas passiert, ist es schon in 1 Stunde vorbei? Come again?
...und in diesem Stil gehts weiter. Eine Ungereimtheit nach der anderen, von angeblichen Taetowierungen in der Anstalt über Wagner-Beschallung (das ist allerdings netter Touch... Wagner im japanischen Knast; selten so gelacht) bis zum Hammer, der "japanischen Beschneidung" mit "Pinkelloch" die in der "japanischen Oberschicht" "gang und gebe" sein soll. Also über diese mysterioese Operation wuerde ich gerne mehr hören.

Sag mal... last ihr Euch wirklich so leicht auf die Schippe nehmen?

Dann sollte ich auch mal was schreiben, vielleicht über die Abenteuer des Osterhasen.

Oh weih, oh weih.

Deru



Von:    Calli 01.06.2004 08:34
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Das hat mich jetzt total schockiert >___< Auch wenns vielleicht nicht 100%ig wahr ist... Aber irgendwie kann das Geschriebene ja nicht einfach aus der Luft gegriffen sein....... Das hat mein Bild von Japan irgendwie verändert XD Oder eher, es hat mich daran erinnert, dass es da nicht nur Mangas und so gibt >___< *jetzt erst mal ganz lang nachdenken muss* XD Irgendwie echt traurig....
.:Liberae sunt nostrae cogotationes:.




Von:    Watashi-San 01.06.2004 10:57
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Ich habe mir den Text jetzt mehrfach durchgelesen.
(Leider ist hier keine fundierte Quellenangabe bei).
Das mit dem Namen nehmen wir mal hin, das gibt es wirklich (auch wenn die Namenwahl hier wirklich suspekt ist).
Aber was mich störte, war das mir das verdammt bekannt vorkam.
Es klingt nämlich wie eine nette Umschreibung von Clockwork Orange.
Und kein Gericht der Welt kann eine Berufung verbieten. (Andernfalls geht man vor den internationalen Gerichtshof)

Es mag sein das der Autor im Strafvollzug war, aber hier wurde doch (meiner Meinung nach) stark ausgeschmückt und übertrieben
Con-Hopper und Dauerhelfer
Nimm das Leben nicht so ernst - Du kommst am Ende doch nicht lebend davon
Der Mensch steht im Mittelpunkt ...Und damit jedem im Weg
visit me: www.mangaschatztruhe.de



Von:   abgemeldet 01.06.2004 11:18
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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> es hat mich daran erinnert, dass es da nicht nur Mangas und so gibt


glückwunsch
____________________________________________
If brains were gasoline, some wouldn't have enough to run a piss ant's go-kart around the inside of a donut...
PS: neue Bilder online



Von:   abgemeldet 01.06.2004 10:01
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
LadyCallisto:
Und warum kann das Geschriebene "nicht total aus der Luft gegriffen" sein?




Von:   abgemeldet 03.06.2004 21:13
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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traurig.
erinnert an das allseits bekannte udssr. da wurden menschen auch abgeführt, ohne grund, ohne verfahren. meine großmutter väterlicherseits hat es aufgegeben ihren bruder zu suchen, ihre eltern schon längst. meine mum kann da ein paar geschichten erzählen.
aber ich weiche vom thema ab.
wir tun jetzt alle erstaunt und verwundert, kreischen um hilfe und zweifeln an dem doch so beliebten land japan. hey, mal ehrlich, was soll das? passiert das nicht tagtäglich? und nur wenn man´s jetz unter die nase gerieben bekommt, macht es 'klick' und wir beschweren uns alle der demokratie wegen? helfen wir damit wem?
damit wäre mal wieder (ich hab aufgehört zu zählen) bewiesen, dass unsere welt auch nicht die ist, wie´s einem vorgezeigt wird. sie ist nicht perfekt, nicht überall ist frieden, freude, eierkuchen.

übrigens: äußerst interessantes thema zum vortrag. wie war das ergebnis? ^^




Von:   abgemeldet 03.06.2004 23:57
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
ah leute, leute, leute
zugegeben, es gibt unzählige anstalten auf der welt, wo menschen und kinder geschlagen, entwürdigt, gedemütigt und missbraucht werden, aber japan ist schon einer der weiterentwickelten länder dieser welt, also wieso sollten sie die videoaufnahme nicht als beweisstück akzeptieren?
ich persönlich bin heilfroh, dass ich hier in deutschland lebe, denn meiner meinung nach sind deutschland und die schweiz die "menschenwürdigensten" länder dieser welt, wenn hier jm. einer straftat beschuldigt wird, verläuft der prozess ziemlich seriös, und die dt. justiz weiss, wie man bestraft, meine hochachtung! ich vertraue dem system.

das, was hier in japan existieren soll, gibt's auf der ganzen welt.
korea, singapur (!) und china sind da auch nicht viel freundlicher.
Spirit Digitation - Die Legende lebt!



Von:   abgemeldet 04.06.2004 03:43
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Geschockt hat es mich im gewissen Sinne auch, allerdings ... nennt mich gefühlskalt, aber so scheint es (wenn es denn wahr ist) nunmal zu sein. Da kann man jetzt wettern wie man wil, wir können da mit Sicherheitr ncihts machen. Menschenrechte sind nunmal nciht überall ... bestes Beispiel: USA
Ich mein: USA ist ja auch doch schon recht westlich nicht? Und äh ... Guantanamo Bay ... also soll ich dazu wirklich noch was sagen?

Ok, Japan wird von den meisten A/M Fans immer beschönigt, aber die Todesstrafe (nebenbei: Erhängen) gibt es da nunmal, da kann man nichts machen. Da sind die Japaner wie die Amerikaner: Jeder kann sagen, die Todesstrafe ist blöd, Menschenverachtend etc. aber deswegen werden diese beiden Länder noch lange nciht sagen: Ja, irgendwie ... haben die ja schon recht. Das ist nicht deren Art. Die Japaner geben ja eh nicht wirklich gerne Fehler bzw. Fehlverhalten zu, und wenn die die Strafe jetzt abschaffen wäre das ja sozusagen ein "Gesichtsverlust", weil die einen Fehler eingestehen würden ... und das wolen die ja nicht (wollen wir ja auch nciht wirklich, aber wir machen es wenigstens ... meistens)

Und zu dem Namen: Judas ist auch ein Name, trotzdem wurde niemand mehr Judas getauft (ok, der Name hat auch eine nicht gerade schöne vergangenheit). Namen in Mangas werden auch ciht einfach erfunden, zumindest meist nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel^^)
If you hate the whole world ...
... you´re not alone

Ich möchte nicht an etwas sterben, sondern für etwas!



Von:    Elihn 04.06.2004 14:18
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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@pan_chan_achu:
Dass Deutschland eines der menschenwürdigensten Länder der Welt sein soll, da stimme ich dir zu, aber in der Justiz wird trotzdem vieles falsch gemacht.
Ich bringe jetzt keine Beispiele, es laufen täglich welche im Fernsehen, es stehen welche in der Zeitung (zur Not auch in der Bild)..überall wird gesagt/geschrieben, dass es unzumutbar ist, was Straftäter für lächerliche Strafen erhalten.

Zurück zum Thema:
Dass das Video nicht angenommen wurde, finde ich zweifelhaft.
Das ist doch ein absolut eindeutiges Indiz, dass die "Straftat" entkräftet..ich glaube nicht, dass die japanische Justiz so verquer ist.
Aber ich kenn mich da nicht so wirklich aus. ^^;

Maddz
Gestatten, notorischer Sigwechsler.


Nicht vergessen!!!!!!
...ach, egal.
Zuletzt geändert: 04.06.2004 14:19:07



Von:   abgemeldet 02.07.2004 14:48
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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> @pan_chan_achu:
> Dass Deutschland eines der menschenwürdigensten Länder der Welt sein soll, da stimme ich dir zu, aber in der Justiz wird trotzdem vieles falsch gemacht.
> Ich bringe jetzt keine Beispiele, es laufen täglich welche im Fernsehen, es stehen welche in der Zeitung (zur Not auch in der Bild)..überall wird gesagt/geschrieben, dass es unzumutbar ist, was Straftäter für lächerliche Strafen erhalten.

Jaa das is wahr! die meisten kriegen für wirklich schwere verbrechen nur 2 jahre oder so! manchma is das so unfassbar!!!
"Building the future and keeping the past alive are one and the same thing!" ( MGS2 snake )



Von:   abgemeldet 04.06.2004 05:24
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
Nochmal ganz langsam:

Diese Geschichte ist ein Hoax.
Kinder, ihr solltet euch schämen, auf so einen Schwachsinn hereinzufallen.
Glaubt Ihr wirklich alles, was ihr im Internet lest?

Wenn euch ein nigeranischer Scammer 30 Millionen Dollar verspricht, dann glaubt ihr das auch?

Dieser Hoax hier strotzt vor Widersprüchen, die ihr auch dann erkennen solltet, wenn ihr nur Teenager seid und nichts von Japan wisst.

Bitte vor dem Kommentieren Gehirn einschalten.

Mfg
Deru



Von:   abgemeldet 04.06.2004 10:20
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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>Diese Geschichte ist ein Hoax.
Kinder, ihr solltet euch schämen, auf so einen Schwachsinn hereinzufallen.
Glaubt Ihr wirklich alles, was ihr im Internet lest?

glauben nicht, aber darüber nachdenken. was ist mit dir, glaubst du, dass diese geschichte (wenn auch erfunden) einen sinn und zweck hat? sollen die fakten ausgedacht sein, wer kann mir versichern, dass so was wirklich NIRGENDWO auf dieser welt passiert?

>Dieser Hoax hier strotzt vor Widersprüchen, die ihr auch dann erkennen solltet, wenn ihr nur Teenager seid und nichts von Japan wisst.

ja, gut gesagt, teenager. *auf sich deut*
vielleicht bin ich wirklich zu oberflächlich und glaube jeden mist. aber dass du es gleich abstreitest... wie wär´s wenn du dich mal mit der japanischen justiz vertraut machst? kannst du dann beweisen, dass das nicht passiert ist?


super, jetzt höre ich mich nach ´nem psycho an. ¬¬;
noch was: über diesen Teshi Ashitaka Kohaku ist (zumindest über google) reichlich wenig zu finden.
frage an Vampirjaegerin: woher hast du den text eigentlich?



Von:   abgemeldet 11.06.2004 17:00
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Ich hab den in nem andere Forum gefunden, ich glaub, die URL darf ich hier net rausgeben, weiß net, aber normalerweise kommst du zu dem Forum, wenn du nen "Teshi Ashitaka Kohaku" eingibts.
Ich will auch noch mal was zum Text sagen:
Es mag durchaus sein, das einige Sachen hier zu erfunden wurden, aber insgesamt bezweifle ich in keinem Fall, das ein großer Anteil an Grundwahrheit in diesem Text ist!
Ich will frei und freier werden und werde meine Ketten nicht los.
Ich will ein Heiliger oder ein Verbrecher sein,
und bin doch nichts als eine Kreatur die kriecht und lügt
und zerreissen muss,was immer sie liebt.



Von:    Myo 04.06.2004 14:11
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
@pan-chan
Oh mein Gott. Das kann ja wohl nicht dein ernst sein?
Entschuldige aber selten bin so extrem NICHT einer Meinung wie das.
Das deutsche System ist gut? Das deutsche System kann richtig bestrafen?
Nein noch viel schlimmer, du hast VERTRAUEN darin??

Oh gott... Bitte... rettet jemand dieses verblendete Wesen!!!!!



Back to Topic.
Beweisen, dass diese Geschichte nicht stimmt kann sie/er net. Aber bereits in seinem/ihrem ersten Post sind einige Punkte, die mich sehr zum nachdenken gebracht haben.
Les in dir mal durch ^-^

Kann man mir mal jemand sagen inwiefern die hier oft erwähnte Todesstrafe damit etwas zu tun hat?
Gar nix!
Sayooo~
Myo ^^

-> Wer Rechtsschreibfehler findet, darf sie behalten ^-^ <-



Von:   abgemeldet 06.06.2004 03:03
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Ohwehohweh. Spuckst aber ganz schön große Töne.
Schon mal das anglo-amerikanische Strafsystem angesehen? Starre Case-Law-Rechtsprechung, bei der man sich an Präzedenzfällen orientiert. In Strafprozessen darfe eine Jury (Normalmenschen, die keinerlei juristische Ahnung haben) über Menschenschicksale entscheiden. *Sowas* ist Haarsträubend.

Glaub mir, ich studier das jetzt schon fast drei Semester - und das deutsche Rechtssystem ist gar nicht so schlecht, wie es manche Laien aus der Bildzeitung rauszulesen versuchen.

Dr. Retro

Btw: Ich hab zwar keine Ahnung vom japanischen Rechtssystem. Aber was in dem kurzen Text (den ich mal für komplett erdichtet halte [es sei denn jemand liefert mir ein paar brauchbare Quellen zum erwähnten "Pinkelloch", das ja schon anatomisch recht abstrus ist]) erzählt wird, hat so gar nix mit den Grundsätzen der Branche zu tun .... ne, also wirklich
"...or How you'd have a happy life if you did the things you like" [F.F.]



Von:    Myo 06.06.2004 16:13
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
Das sind die Argumente dich ich sooo liebe... Nichts persönlich gegen dich, es ist nur das ich sowas dämliches schon hundertausend mal lesen musste und langsam kotzts an...

Ich sag, etwas ist irgendwo schlecht.
Als GEGENargument bekommt ich gesagt, irgendwo anders ists noch schlechter.

ARGH!!!!

Ich hab ja nie behauptet, dass das deutsche Rechtssystem das schlechteste auf der ganzen Welt ist. Und das ist es bei weitem nicht. Uns gehts im Vergleich zu vielen sogar noch ziemlich gut.
ABER ich bin einfach strikt der absoluten Meinung: GUT ist was anderes.
War etwas übereilt, in als "verblendet" zu bezeichnen. Denn wie man es empfindest ist wohl ne Persönlichkeitsssache. Sorry.

Schön das du Jura studierst ^^
Aber ich kann dir sagen ich lese weder die Bild-Zeitung noch bin ich absoluter Laie. Mein Vater ist übrigens Rechtsanwalt also irgenwo hab schon ein bissel Ahnung.

Aber es geht mir mehr um die sache "ich hab vertrauen. Das deutsche System kann bestrafen, aber richtig"
Ich persönlich sag schlicht und ergreifend: NEIN!!!!!!!!

Nehmen wir als beispiele, die den meisten bekannt sind:
Bestrafungen von Sexueller Vergewaltigung: Strafmaß ist LÄCHERLICH!
Bestrafung irgendwelchen Stars und Sterchen gegenüber (codewort: kübelböck o.ä.) : LÄCHERLICH!
Großspurige Verkündungen von Lebenslänglich, dass vielleicht ca 10-15 Jahre sind (mit "guter Führung"): LÄCHERLICH

etc.

VERTRAUEN ist was anderes...
Sayooo~
Myo ^^

-> Wer Rechtsschreibfehler findet, darf sie behalten ^-^ <-



Von:   abgemeldet 06.06.2004 16:55
Betreff: Ein Jahr Hölle - Meine Erlebnisse in ei... [Antworten]
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Du mußt das ein wenig differenzierter betrachten.
Es gibt in Sachen Strafe zwei Grundtheorien.

Absolute Straftheorie: Schuld soll durch Vergeltung ausgeglichen werden
Relative Straftheorie: Strafe soll zukünftige Straftaten verhindern (bspw. durch Besserung und Resozialisierung, aber auch Abschreckung durch Strafe)

In DE versucht man diese beiden Theorien unter einen Hut zu bringen, das ist dann die sog. Vereinigungstheorie.
Dabei ist der strfbar Handelnde aber nicht als zu beseitigendes Objekt zu sehen, wie das irgendwie bei Deinen Zeilen mitschwingt.

Was das Strafmaß angeht: Schau mal [via Google] ins StGB: § 177. Da findeste verschiedene Straf*mindest*maße. Das ist alles sehr stark abgestuft (4 Kategorien, 3x mal minder schwere Fälle). Und dann überlege mal: Wie fühlt es sich wohl an 15 Jahre im Knast zu sitzen. Gut, der deutsche Strafvollzug mag ja noch recht mild sein, aber trotzdem: 15 Jahre Trennung von der Außenwelt. Das schmeisst dich völlig aus deinem bisherigen sozialen Gefüge raus.

Küblböck: Hab keine Ahnung, wie das abgelaufen ist, komme zwar aus der selben Stadt, aber ehrlich gesagt interessiert mich das Bübchen eher wenig. Er ist jedoch noch keine 21 Jahre alt. Da kann noch Jugendstrafrecht angewandt werden. Das hat dann weniger mit seiner Promi-Karriere zu tun, sondern mit der sog. Einsichtsfähigkeit. Das ist ein schwammiger Begriff, mit dem auf den Entwicklungsstand von Minderjährgen abgestellt werden soll, du kannst ja nicht jeden 18-jährigen gleich behandeln (allein wenn du bedenkst, daß jeder 10te Mensch geistig unterbegabt ist). Daniel machte vor seiner Superstarzeit eine eher mittelmäßige Ausbildung zum Kinderpfleger. Er kommt aus einem zerrütteten Elternhaus. Alles Faktoren, die mit einbezogen werden. Das Ergebnis muß also nichts mit seinen äh Prominenz zu tun haben.

Abgesehen davon gibt es neben dem strafrechtlichen Part immer noch das Zivilrecht, also selbst wenn jemand nicht bestraft wird, können immer noch privatrechtliche Ansprüche gegen ihn bestehen (bspw. Schadensersatz).

In Deutschland gibt es unglaublich viel Gesetzestext (verglichen mit anglo-amerikanischen Systemen). Das ist ein komplexes Netzwerk, alles greift ineinander und neben dem geschriebenen Regelungen gibt es immer noch Rechtsfortbildung (verschiedene Auslegungen, Bezug auf höchstrichterliche Entscheidungen, etc.). Solange Du Dich nicht intensiv mit der Materie beschäftig hast, bist und bleibst Du ein Laie. Da hilft es nichts, daß dein Papa Anwalt ist (meiner ist auch Jurist und trotzdem hatte ich vor 2 Jahren wenig Peil vom Fach). Es werden nicht grundlos dicke Bücher darüber geschrieben.

Ein nicht ganz so dickes, aber dennoch interessantes steht in meinem Regal: "Das Fehlurteil im Strafprozess". Man kann selten alles über den Tathergang wissen und soll dann Menschen verknacken? Na dankeschön. Und jetzt stell Dir das mal vor dem Hintergrund einer Todesstrafe, wie man sie in anderen Staaten hat, vor. Da kann ganz schnell ne ganze Menge schief laufen.

Denk noch mal drüber nach, Deine Antwort würde mich auf jeden Fall interessieren.

Grüße,
Dr. Retro
"...or How you'd have a happy life if you did the things you like" [F.F.]


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