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Einzelposting: Schreibt ihr gerade an einem Roman?


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Von:    ulimann644 12.08.2015 18:38
Betreff: Schreibt ihr gerade an einem Roman? [Antworten]
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Halli-Hallo
Mein erster Gedanke, als ich die Überschrift las war - etwas ketzerisch - "Nein, an fünf..."

Okay, so wild ist es nicht, aber momentan liegt ein Babylon-5 Oneshot brach, den ich einfach nicht fertig kriege, weil ich immer wieder denke: "Später..."
Die zweite Episode zu meiner FF "Star Trek - Divided" ist zu etwa 50% fertig - nicht zu mehr, weil ich ja unbedingt vorher mit einer neuen Original-Fiction (DEAN CORVIN) beginnen musste (irgendwie mussten die Ideen aber raus aus meinem Kopf, sonst wäre er geplatzt ;) :D).

Dabei war ich bisher immer diszipliniert genug, um nie mehr, als maximal zwei Geschichten neben einander zu schreiben...

Ernsthaft damit begonnen Geschichten (SciFi - Original-Fiction) zu schreiben habe ich etwa 1984 - nachdem ein früherer Versuch so spektakulär schlecht war, dass ich mich heute noch schüttele vor Schreck.
Seinerzeit nur aus Spaß an der Freud (kein Gedanke das je zu veröffentlichen - abgesehen davon: Wo auch...??) habe ich dann Mitte 1988 wieder komplett damit aufgehört (andere Interessen und so ;)).
Erst gegen Ende der 90er habe ich dann wieder sporadisch einige kürzere Geschichten verfasst.
Wieder ernsthaft gepackt hat es mich dann im Herbst 2008, wobei ich das so rein gar nicht gedacht hätte. Schuld daran war ein Charaktersheet für einen andorianischen Captain, den ich zunächst nur "Stand-Alone" erstellt habe. Als ich den soweit hatte, da gefiel mir dieser Knilch irgendwie so gut, dass ich eine Geschichte mit dem haben wollte (geplant war ein etwas kürzerer Oneshot). Daraus wurde seitdem eine Serie von momentan insgesamt 5 Episoden (zusammen etwa 850 Buchseiten Umfang) und nochmal derselbe Umfang an Spin-Off-Geschichten dazu.
So kam ich - und das mit Anlauf - zur FF, für die ich eine ganze Weile meine geliebten Original-Fictions vernachlässigt habe. Aber die werden demnächst wieder aufholen.

Momentan liegt mein Fokus wieder mehr auf Original-Fiction und ich werde zuerst einmal Dean Corvin beenden. Danach folgt dann Divided, und ob dann endlich die B5-Story was wird steht noch in den Sternen.

Auf was ich beim Schreiben achte ist:
- Nie ohne Skript zu arbeiten - das kann mal lang werden, muss es aber nicht. Für kürzere (relativ) Geschichten brauche ich mitunter nur einige wenige Notizen - für Serien einiges mehr.
- Charaktersheets: Für wichtige Seriencharaktere geht bei mir nichts ohne zu wissen, wie er aufwuchs, wer seine Eltern und (optional) seine Geschwister und Freunde sind. Ebenfalls für mich wichtig sind Aussehen und Charakter.

Was ich als Wichtig erachte ist: Einmal verfasst sind solche Charakterbögen noch lange nicht in Stein gemeißelt. Wenn sich herausstellt, dass mir etwas in der Geschichte selbst sauer aufstößt (oder schlicht stört) dann schmeiße ich das raus, andere Dinge ergeben sich aus der Geschichte (denn selbst mit einem sehr ausführlichen Charaktersheet ist dieses noch lange nicht fertig, oder gar der Charakter komplett beschrieben. Es gibt so vieles, was man erst durch die Geschichte selbst über seine Hobbels erfährt. ;)

Dasselbe gilt für Skripts. Ein Skript soll unterstützen, nicht den Autor am Schreiben hindern. Also auch hier: Passt etwas nicht, oder kommt einem eine bessere Idee, dann sollte man sich nicht scheuen zu improvisieren - dabei aber den Gesamtweg nicht aus den Augen verlieren.

Was es nicht gibt: Ein Patentrezept für beide Dinge. Da sollte jeder Schreiber seinen eigenen Weg finden, Hauptsache er findet überhaupt einen.

Was gerne mal vergessen wird: ALLE Sinne eines Charakters einzusetzen. Zumeist beschreiben ambitionierte Hobby-Autoren was der Charakter sieht, evt. noch, was er hört - aber was riecht, schmeckt oder fühlt er?
Und auch nicht ganz unwichtig: Was denkt er?
Sich das immer wieder vor Augen zu halten ist mitunter schwer, besonders dann, wenn man gerade richtig im Schreibfluss ist, und die Ideen schneller kommen, als man sie tippen kann. Darum lese ich jedes abgeschlossenen Kapitel anschließend genau durch - und am Ende (mit etwas Abstand) nochmal die gesamte Geschichte (zumeist verbinde ich das mit dem Korrekturlesen). Oft füge ich dabei noch einige zusätzliche Textpassagen ein.

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